Puriewitsch dehnte seine Untersuchungen auf zahlreiche Endo
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Puriewitsch dehnte seine Untersuchungen auf zahlreiche Endo
Physiologie, Biologie, Anatomie u. Morphologie. 291 P u r i e w i t s c h dehnte seine Untersuchungen auf zahlreiche E n d o sperme, Cotyledonen, Zwiebelschuppen, R h i z o m e , Knollen, W u r z e l n und Z w e i g e aus und konnte die Resultate H a n s t e e n ' s ganz all gemein bestätigen, w o b e i sich eine Reihe v o n interessanten Einzel resultaten e r g a b . Hansteen hatte bereits gesehen, dass die Entleerung der Endosperme gehemmt oder vollständig sistirt w i r d , wenn die Lösungsproducte in eine nur kleine W a s s e r m e n g e abgeleitet w e r d e n ; er brachte diese Erscheinung in eine Parallele mit der hemmenden W i r k u n g bestimmter Gährungsproducte auf die Thätigkeit der sie erzeugenden Organismen. Verf. konnte nun weiter feststellen, dass die Endospermentleerung auch dann stillsteht, wenn statt W a s s e r eine L ö s u n g v o n Stoffen, w e l c h e nicht unter den Entleerungsproducten v o r k o m m e n , in entsprechender Concentration dargeboten wird. S o entleeren sich Endosperme v o n Mais und W e i z e n nur sehr langsam in 2 °/o Traubenzuckerlösung, 3 °/o Rohrzuckerlösung oder 2 °/o G l y c e r i n ; durch 1,5 °/o Natriumchlorid oder Kaliumnitrat wird die Entleerung gänzlich sistirt. Verf. denkt hierbei an einen Reiz, welchen die osmotische W i r k u n g dieser Stoffe auf die E n d o spermzellen ausübt. D i e beschriebenen Erscheinungen zeigen, dass B r o w n u n d M o r r i s nicht im Recht sind, wenn sie das E n d o s p e r m als inactiven Reservestoffbehälter ansehen. D a s s das E n d o s p e r m activ thätig ist, wird auch dadurch dargethan, dass untergetaucht g e haltene, also an Sauerstoffmangel l e i d e n d e , sowie durch A e t h e r oder Chloroform narkotisirte Endosperme unentleert bleiben. Bei der selbstthätigen Entleerung v o n Reservestoffbehältern kann man unter den L ö s u n g s p r o ducten sowohl K o h l e h y d r a t e nach weisen, w e l c h e F e h l i n g ' s L ö s u n g direct reduciren, als auch (mit unter in ansehnlicher M e n g e ) solche, welche erst nachlnvertirung redu ciren. O b Rohrzucker v o r k o m m t , wurde nicht sichergestellt. Interessant ist, dass aus dem Rhizom v o n Rudbeckia digitata, welches nebst Stärke Inulin enthält, bei der Entleerung zuerst das Inulin schwindet Grosse Mengen Asparagin finden sich und dann erst die Stärke. in den Entleerungsproducten der Cotyledonen v o n L u p i n e n ; das E n d o s p e r m v o n Mais, W e i z e n , Dattel, die W u r z e l v o n Beta vul garis, die Knollen v o n Dahlia entleeren Eiweissstoffe. D i e Sicherstellung der Thatsache, dass das E n d o s p e r m sich selbstthätig entleert, ist wichtig in B e z u g auf Beantwortung der F r a g e , o b nicht der Keimling Stoffveränderungen im N ä h r g e w e b e , b e v o r die Substanzen in das E m b r y o g e w e b e eindringen, hervorruft. E s ist zu vermuthen, dass die L ö s u n g s p r o d u c t e unverändert v o m Keimling aufgenommen werden. W o h l kann aber ein indirecter Einfluss auf die Entleerung des Reservestoffbehälters Seitens des Keimlings ausgeübt werden, indem der E m b r y o ein in die E n d o spermzellen eindringendes Ferment absondert. So entleeren sich thatsächlich Maisendosperme ohne E m b r y o , aber mit Scutellum, weit rascher als ohne Scutellum, und Phaseolus-Cotyledonen, an denen kleine Stengel- oder Wurzelstückchen belassen wurden, ent leeren sich ebenso viel rascher, als isolirte C o t y l e d o n e n allein.