Schweizer Sackmesser und modulares Werkzeugset
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Schweizer Sackmesser und modulares Werkzeugset
34 Publisher 3 · 2006 Fokus Fünf aktuelle Superzoom- und vier digitale Spiegelreflexkameras im Praxistest Schweizer Sackmesser und modulares Werkzeugset Anspruchsvolle Digitalfotografen haben die Wahl zwischen Superzoom- und digitalen Spiegelreflexkameras, die sich wie modulare Werkzeugsets mit dem idealen Objektiv bestücken lassen. Wir haben aktuelle Modelle ausprobiert und die Trends zusammengefasst. n MARKUS ZITT Wer nicht nur Erin- nerungsbildchen knipsen, sondern gezielt fotografieren will und sich dafür mit der Aufnahmetechnik auseinander setzt, für den bieten die Kompaktkameras mit ihren kleinen Tasten, den vielen menübasierten Einstellungen und beschränkten Brennweitenbereichen kaum die gewünschten Möglichkeiten. Superzoom- oder Spiegelreflexkameras (D-SLRs) dürften solche anspruchsvolle Digitalfotografen eher zufrieden stellen, denn die verfügbaren Objektivbrennweiten bieten mehr Einsatzbandbreite und mehr Gestaltungsmöglichkeiten. Zudem erlauben grosszügige und griffige Bedienelemente eine komfortable manuelle Steuerung, mit der man gegebenenfalls Einstellungen gezielt vornehmen kann, statt alles der Kameraautomatik zu überlassen. Superzoom- oder SLR-Kameras erfüllen konzeptionell bedingt solche Ansprüche am ehesten. Aus diesem Grund haben wir uns einige neue Modelle angeschaut und diese im Praxiseinsatz erprobt. Die Hersteller führen von diesen Kameratypen vergleichsweise wenige Modelle in ihrem Sortiment, denn ihre Lebenszyklen sind länger als die von Kompaktkameras und Neuheiten entsprechend seltener. Deshalb handelt es sich bei den «neuen» hier besprochenen Kameras um Modelle, die in den letzten Monaten eingeführt wurden. Was ist neu bei diesen Neuen? Die aktuellen Trends bei allen Kameratypen sind grössere LCDs, Bildstabilisierungstechniken sowie höhere ISO-Werte. Grössere LCDs: Bislang waren LCDs mit 1,8“-Diagonale (4,6 cm) üblich, heute gelten 2,5“ (6,35 cm) als Mass aller Dinge. Das grössere Bild macht mehr Spass, ist übersichtlicher und kann aus angenehmer Distanz betrachtet werden, ohne klein zu wirken. Neben der Grösse eines LCD zählt auch dessen Auflösung. Zeitgemässe 2,5“-LCDs besitzen rund 230 000 px, Sparlösungen begnügen sich mit zirka 115 000 px, die nur eines 1,8-Zöllers würdig sind. Mehr Bildschirmpixel erlauben, die Schärfe der Aufnahmen besser zu beurteilen, ohne dass man im Wiedergabemodus die Sucherlupe bemühen muss. Auch die Einstellmenüs sowie die immer häufiger integrierten Hilfe-Screens sind leserlicher. Grössenvergleich: Die Sony R1 ist mit ihrem eingebauten Zoom so voluminös wie eine D-SLR, hier rechts durch die Canon 30D vertreten. In der Mitte ist die Panasonic FZ7 als Beispiel für eine kleine Superzoom-Kamera zu sehen. Von ihrem sprichwörtlich herausragenden Zoom abgesehen, ist die FZ7 kaum grösser als eine «normale» Kompaktkamera. Bildstabilisierung: Immer mehr Kameras und Wechselobjektive besitzen eine optische Bildstabilisierung. Sie registriert und kompensiert leichte Bewegungen des Fotografen und hilft so, Verwacklungsunschärfen zu vermeiden. Unverzichtbar ist eine Stabilisierung bei starken Telebrennweiten, deren enger Bildwinkel besonders schnell zu verwackelten Bildern führt. Deshalb war Bildstabilisierung bislang vor allem in Superzoom-Kameras sowie Wechselobjektiven mit starken Telebrennweiten zu finden und sollte eigentlich eine Pflicht sein, die Fujifilm in der S9500 und Samsung in der Pro 815 versäumt haben. Inzwischen sind immer mehr Digicams – selbst kleine Kompaktmodelle – und SLR-Standardzooms damit ausgestattet. Bildstabilisation ist ein echter Mehrwert, der sich in schärferen Bildern auszahlt und das Einsatzspektrum einer Digicam erweitert, denn so kann eher bei knappen Lichtverhältnissen ohne Stativ oder künstliche Lichtquelle fotografiert werden. Von den SLR-Wechselobjektiven verfügen meist nur die etwas teureren über eine Stabilisierung. Deshalb war Konica Minoltas Konzept eines beweglichen Fotochips genial. Diese Stabilisierungsmethode funktioniert mit jedem Objektiv. Inzwischen haben auch andere Hersteller diese Idee aufgegriffen und in ihre kleineren Kameras integriert. D-SLRs mit solchen Antiwackel-Fotochips gibt es momentan keine mehr, da Konica Minolta ihre Kameraproduktion eingestellt hat und andere SLR-Hersteller weiter auf Bildstabilisierungsobjektive setzen. Hohe ISO-Werte: Feststellen lässt sich auch ein Trend zu höheren Lichtempfindlichkeiten, wie sie bislang nur DSLRs boten (Einsteiger-SLRs bis 1600 ISO, semiprofessionelle SLRs bis 3200 ISO). Da die Empfindlichkeit der Sensorelemente von ihrer Grösse abhängt, sind SLRs mit ihren grossflächigen Fotochips und entsprechendem Platz für grosse empfindliche Sensorelemente im Vorteil. Bei Superzoom- und Kompaktkameras sind in der Regel die Fotochips und ihre Sensorelemente massiv kleiner und deshalb weniger empfindlich. Dies drückt sich in stärkerem Rauschen aus, weshalb bei diesen Kameras die Empfindlichkeitsverstärkung bislang stets auf 400 ISO begrenzt war. Aus diesem Grund hat Sony in der R1 einen grossen Fotochip eingebaut, wie er sonst nur in D-SLRs zu finden ist. Neuerdings bieten ausser den SLRs auch viele andere Digicams 800 oder gar 1600 ISO. Die Bildqualität ist natürlich mässig, aber nach dem Prinzip «besser ein qualitativ mässiges Foto als gar keines» wird entweder das Rauschen oder die Weichzeichnung durch eine starke Rauschreduzierung in Kauf genommen. Dank der verstärkten Lichtempfindlichkeit können solche Kame- ras eher für unverwackelte Aufnahmen bei knappem Licht oder für kurze Verschlusszeiten und das «Einfrieren» von bewegten Objekten genutzt werden. Auflösung: Das Killerkriterium einer neuen Kamerageneration war in der Vergangenheit oft eine markante Auflösungssteigerung. Momentan hält sich diese Entwicklung in Grenzen, denn Einsteigermodelle verfügen weiterhin über 6 Mpx und nur wenige bis zu 8 Mpx, während semiprofessionelle Kameras wie die Samsung Pro 815 oder die Canon EOS 30D standardmäs sig mit 8 Mpx aufwarten und einige sogar etwas mehr bieten. Das Mehr an Auflösung wirkt sich allerdings am deutlichsten in den Dateigrössen aus, während bildmässig der Unterschied kaum sichtbar ist. Im professionellen Highend-Bereich hat sich dagegen die Auflösung von Digibacks (Hasselblad-Imacon, Leaf, PhaseOne) sogar dramatisch erhöht und ist von 22 Mpx auf 39 Mpx gesprungen. Video: Dass digitale Fotoapparate auch filmen können, ist ein alter Hut. Gilt konstruktionsbedingt jedoch nach wie vor nicht für D-SLRs. Inzwischen zeichnen die meisten Digicams in bester Qualität 30 Bilder pro Sekunde in einer VGA-Auflösung von 640×480 px auf und erreichen so beinahe die derzeit noch aktuelle TV-Qualität. Ein digitaler Fotoapparat ersetzt zwar keinen Video-Camcorder, doch die Qualität ist teilweise recht gut und reicht mindes Fokus tens für filmische Notizen und Infos. Mit einer kleinen Videosequenz lässt sich vieles festhalten, was selbst eine Serie von Fotos nicht deutlich zu zeigen vermag. Ärgerlich ist aber, dass einige Kameras während der Videoaufnahme nicht zoomen können (Beispiel Panasonic FZ7) oder dies nur stückchenweise per Digi-Zoom erlauben. Interne Bildbearbeitungseffekte: Das nachträgliche Verkleinern von Bilddaten beherrschen Digicams schon lange, ebenso wie SchwarzweissAufnahmen in Graustufen oder mit Sepiatönung. Auch individuelle Voreinstellungen für Sättigung, Kontrast oder Schärfung sind üblich. Neu sind aber auch weitergehende Bildbearbeitungen wie Montagen, rote Blitzlichtaugen entfernen oder Farben ändern. Sogar Videoschnitt ist kameraintern möglich. Die Menüs von HP-Kompaktkameras erinnern beinahe schon an das EffektFilter-Menü von Photoshop. Selbst bei SLRs halten solche Funktionen Einzug. Die Nikon D200 beherrscht nicht nur die aus Analogzeiten bekannte Mehrfachbelichtung, sondern kann nun sogar RAW-Fotos nachträglich montieren. Die Canon EOS 30D und die Olympus E-330 bieten nicht nur simple Schwarzweissfunktionen (ungesättigte RGB-Fotos), sondern können dabei die Wirkung von aufschraubbaren Glasfarbfiltern für die Kontraststeuerung simulieren, während die Einsteiger-SLR Samsung GX 1S sogar Personen schlanker macht.× Publisher 3 · 2006 Die Nikon D200 offeriert dem Benutzer besonders viele und detaillierte Einstellungen. Als Beispiel zeigt der Menü-Screen links die einstellbare Grösse für den besonders gewichteten mittleren Bereich bei einer der drei Belichtungsmessmethoden. Informativ ist die Anzeige (ganz rechts) für die Restkapazität und die Lebensdauer der Li-Ion-Akkus mit integriertem Infochip. Um alte Objektive optimal zu nutzen, können deren Daten (ganz links) manuell erfasst werden. sere Wahl ist oder ob es mehr bringt, verschiedene Wechselobjektive nutzen zu können und für jeden Fall das beste zu verwenden. Eine D-SLR mit Wechselobjektiven ist sicher die teurere und schwerere Variante, die aber tendenziell mehr Möglichkeiten, ein bessere Qualität und die Anpassung an sehr spezielle Fotomotive bietet. Durch den Objektivwechsel gelangt jedoch Staub auf den Fotochip und verlangt eine Reinigung, was wiederum ein Argument für eine Superzoom- oder All-in-oneKamera ist. Weil zu einem grossen Superzoom der einst übliche optische Sucher zu ungenau und zu aufwändig wäre, sind Superzoomkameras mit einem elektronischen Farbsucher (EVF) ausgestattet. Der Sucher macht neben dem Objektiv den zweiten grossen Unterschied zwischen SLRs und Superzoomkame- ras und wirkt sich auf die Nutzungsmöglichkeiten aus. Der elektronische Sucher scheint selbst mit hoher Auflösung pixelig – als ob man 30 Zentimeter vor dem Fernseher sitzen würde – und zeigt deshalb Details weniger deutlich als ein Reflexsucher. Dafür zeigt der EVF das Sucherbild mitsamt der Wirkung von Weissabgleich- und Belichtungseinstellungen an. Als erste SLR-Kamera vereint die Olympus E-330 beide Suchersysteme. Für Superzoomkameras spricht, dass sie Videos aufzeichnen können. Dagegen bieten D-SLRs konstruktionsbedingt den Vorteil der schnellen Scharfstellung, da sie für die Schärfeermittlung nicht den normalen Fotochip, sondern spezielle Schärfedetektoren nutzen. Weil sich SLRs am Kleinbildformat orientieren, sind ihre Fotochips möglichst gross und damit auch teurer, jedoch wesentlich weniger anfällig auf Rauschen. Im Prinzip sind aber auch Superzoomkameras mit grossen Fotochips denkbar, wie das bereits erwähnte Beispiel der Sony R1 zeigt. D-SLRs eignen sich wegen ihrer Wechselobjektive speziell für Leute, die verschiedene Objektive und nur einzelne extreme Weitwinkel (Architektur) oder starke Telebrennweiten einsetzen wollen. Auch wer eine schnelle Kamera für Sport- und Tieraufnahmen benötigt oder oft bei schlechten Lichtverhältnissen fotografiert, kommt um eine D-SLR nicht herum. Mit einer Superzoomkamera ist man für die meisten Fotomotive gerüstet, sofern sie einen echten Weitwinkelbereich aufweist. Die kleinen Superzoomers (Canon S3 IS und Panasonic FZ7) sind Einsteigermodelle und haben bis auf ihr Zoom und ihren Sucher Ähn- Digitale Superzoom versus D-SLR Die beiden Kameratypen ähneln sich äusserlich sehr. Ihr Erscheinungsbild wird jeweils durch ein mehr oder weniger grosses Objektiv beherrscht, das aus dem Kamerateil herausragt und so dem Ganzen einen L- oder T-förmigen Grundriss gibt. Hauptunterschied zwischen beiden Typen ist das Objektiv, das entweder fest eingebaut oder wechselbar ist. Spiegelreflexkameras werden wegen ihrer Sucherkonstruktion so genannt und im Englischen als Single-LensReflex-Kameras (SLR) bezeichnet. SLRs haben einen markenspezifischen Objektivanschluss und können so wechselweise mit verschiedenen Objektiven bestückt werden. Weil digitale SLRs am Anfang des Digitalfotozeitalters unerschwinglich waren, lancierten die Kamerahersteller Digicams, die in Handling und Aussehen einer SLR glichen. Man bezeichnete sie als All-in-one- oder auch BridgeKameras, da sowohl ihr Objektiv als auch ihr Blitz integriert waren. Da die Kompaktheit bei den All-in-one-Modellen im Hintergrund stand, erhielten sie im Zuge der weiteren Entwicklung stets grössere Zoomobjektive. Der anfängliche 5-fache Zoombereich wich später einem 7-fachen und dann dem heute üblichen 12-fachen und so entstanden daraus die Superzoomkameras. Nun stellt sich die Frage, ob ein fest eingebautes Superzoomobjektiv für alle möglichen Fotomotive die bes- Canon EOS 30D Nikon D200 Olympus E-330 Samsung GX 1S Kameratyp D-SLR mit Canon EF-/EF-S-Anschluss D-SLR mit Nikon F-Anschluss D-SLR mit FourThirds-Anschluss D-SLR mit Pentax K AF-Anschluss Einführungsjahr 2006 2005 2006 2006 Chip/Seitenverhältnis 8,2 Mpx/3:2 10 Mpx/3:2 7,5 Mpx/4:3 6,1 Mpx/3:2 Objektiv* (18–55 mm) 1,6× (18–70 mm) 1,5× (14–45 mm) 2× (18–55 mm + 50–200 mm) 1,5× ISO 100–3200 ISO 100–3200 ISO 100–1600 ISO 200–3200 ISO B×H×T 114×106×74 mm 147×113×78 mm 140×87×72 mm 125×93×67 mm Gewicht, betriebsbereit 784 g ohne Obj. 910 g ohne Obj. 630 g ohne Obj. 505 g ohne Obj. LCD 2,5“ mit 230 Kpx 2,5“ mit 230 Kpx 2,5“ mit 215 Kpx 2,5“ mit 210 Kpx Energieversorgung Li-Ion-Akku Li-Ion-Akku Li-Ion-Akku 4 AA-Batt./Akkus Karten CF CF CF + xD (Dualslot) SD Schnittstellen USB 2.0 Hispeed USB 2.0 Hispeed USB 2.0 Fullspeed USB 2.0 Hispeed Besonderes Serienfotos mit 5 fps Serienfotos mit 5 fps Serienfotos mit 2,5 bis 30 JPEGs in Folge bis 37 JPEGs in Folge fps bis Karte voll, LCD ausklappbar Serienfotos mit 2,8 fps bis 8 JPEGs in Folge Bewertung: Bild/Aus- 5,5 / 5,0 / 5,5 stattung/Handling 5,5 / 5,5 / 5,5 5,0 / 5,0 / 5,0 5,0 / 4,5 / 5,5 Preis in CHF (Gehäuse) 2338.– (2148.–) 3098.– (2598.–) 1798.– (1598.–) 1398.– Kontakt Canon 0848 833 835 www.canon.ch Nikon 043 277 27 00 www.nikon.ch Olympus 044 947 66 62 www.olympus.ch Autronic 044 802 41 11 www.samsung.ch * Angaben als Kleinbildbrennweite, bei SLRs sind die mit den Kameras erhältlichen Objektive und deren KB-Brennweite angegeben, dahinter steht der Brennweitenverlängerungsfaktor 35 36 Publisher 3 · 2006 Fokus bei Kunstlicht mit Weissabgleich-Automatik rötlich. Samsung Pro 815: konzentrierte Superlative Beim Blick durch das Sucherokular der Sony R1 sieht man auf den inneren LCD (links). Auch der ausklapp- und drehbare äussere LCD lässt sich in Brust- (Mitte) oder Bauchhöhe (rechts) als Sucher benutzen. lichkeiten mit einer Kompaktkamera. Die grossen Superzoommodelle ähneln äusserlich und durch ihre Bedienung mehr einer D-SLR, sind jedoch deutlich langsamer. Vergleicht man eine SLR mit einem Werkzeugset samt verschiedenen Aufsätzen, dann ist die Superzoom so etwas wie das Schweizer Sackmesser, nämlich eine extrem vielseitige, aber irgendwie doch beschränkte Komplettlösung. Canon PowerShot S3 IS: Aufnahmen aus allen Lagen Speziell an der kleinen 12×-Superzoomkamera mit Bildstabilisator ist das drehund schwenkbare LCD, das Aufnahmen aus jeder Position ermöglicht. Schade ist, dass es mit 2,0“ unzeitgemäss klein ausfällt. Wäre es grösser, wäre klar, warum die vielen Tasten auf der rechten Seite so dicht zusammengedrängt sind. Das Kunststoffgehäuse wirkt robust und bullig, liegt aber ausgezeichnet in der Hand. Für ihre Grösse ist sie jedoch recht schwer, nicht zuletzt der Batterien wegen. AA-Akkus und Ladegerät liefert Canon leider nicht mit, wodurch die Kamera in ihrer Klasse etwas teuer ist. Schade, dass die S3 entgegen früherer Modelle keine RAW-Fotos aufzeichnet. Dafür kann sie bis 1 GB an Video (VGA, 16:9, Zeitraffer) aufnehmen. Interessant ist auch ihr Makromodus ab 0 cm. Das Objektiv produziert zum Rand hin an kontrastreichen Bildstellen leichte Farbsäume. Fotos mit 800 ISO zeigen zwar ein deutliches Rauschen, sind aber dennoch brauchbar. Allgemein gefallen die neutralen Farben. Panasonic Lumix DMC-FZ7: Superzoom im SLR-Pelz Die kleine FZ7 bietet ein gutes 12×Zoomobjektiv, das kaum Farbsäume produziert, und einen guten Bildstabilisator. Die Kamera gefällt durch witzige Funktionen wie Baby-Alter einblenden und clevere Ausstattungsdetails. So lässt sich das 2,5“-LCD mit nur 114 000 px an helle Umgebungen oder schräge Einblickwinkel anpassen. Die Bilder sind gut und haben leichte Tendenz zu Cyan. Sie sind stets recht bunt und knackig scharf, jedoch etwas zu stark aufbereitet, zumal die Kamera keine RAW-Dateien liefert. Schade, dass während Videoaufnahmen das Zoomen nicht möglich ist. Möglich sind Fotos/ Videos im 16:9-Format und Bildserien ohne Stopp, bis die Karte voll ist. Die Empfindlichkeit kann von 400 ISO auf 800 und 1600 ISO gesteigert werden. Dies jedoch nur im speziellen Motivprogramm. Eine aggressive Rauschunterdrückung sorgt dabei für «glatte» Flächen, entfernt aber auch Details, sodass Bilder beinahe wie Wasserfarbmalerei wirken. Fujfilm FinePix S9500: ideale Superzoom In ihrer Grösse und der Bedienung lehnt sich die FinePix an SLRs an. Eine überdurchschnittliche Auflösung von 9 Mpx, ein klappbares LCD und ein sinnvoller, manuell verstellbarer 10,7×Zoombereich mit einem 28-mm-Weitwinkel als Ausgangsbasis sprechen für die Fujifilm FinePix S9500. Leider wurde der Stabilisator vergessen. Es gibt viele Funktionen und manuelle Einstellmöglichkeiten, wie beispielsweise griffige Ringe fürs Zoomen und Fokussieren. Leider sind wichtige Funktionen wie Weissabgleich und RAW statt über Tasten nur im unüber sichtlichen Menü zu erreichen. Im Tele- sowie im Makrobereich kann sich der AF nur schwer entscheiden. Die S9500 besitzt ein Laufwerk für xDund CF-Karten. Letztere werden jedoch langsam beschrieben (10 Sekunden für RAW-Fotos, 6,4 Sekunden auf xD). Mit vier AA-Batterien sollen 140, mit 2500-mAh-Akkus 340 Aufnahmen möglich sein. Im Test reichten 2000mAh-Akkus für 230 Aufnahmen. Die Empfindlichkeit lässt sich von 80 auf 1600 ISO steigern, wobei das Rauschen für eine kompakte Digicam gering ist. Fotos mit 400 ISO sind noch okay, wobei feine kontrastreiche Linien «zerstört» werden. Die Fotos sind sehr detailscharf und am schärfsten bei niedrigen ISO- und Blendenwerten. Ihre Farben sind neutral und eher kühl, Die robuste 8-Mpx-Kamera verfügt mit einem 15-fachen manuellen Zoom nicht nur über den grössten Brennweitenbereich, sondern mit 3,5“-Bilddiagonale auch gleich über das grösste LCD. Wegen des vorgelagerten Blitzschuhs und eines zweiten, briefmarkengrossen Datendisplay-LCD, das bei tiefen Kamerapositionen auch als Farbsucher dienen kann, wirkt das Design speziell. Der Autofokus hatte besonders im Supertelebereich etwas Mühe. Der Kamera fehlen hohe ISO-Werte sowie der unbedingt erforderliche Bildstabilisator. Die Bildqualität müsste in dieser Klasse besser sein. Zum Glück liefert sie bessere RAWs, und zwar im Adobe DNG-Format, kann aber RAW und JPEG nicht simultan aufzeichnen. Die Bilder sind farblich schön und neutral. Sony Cyber-shot R: Sonderling Mit ihrem 5×-Brennweitenbereich ist die R1 eigentlich keine Superzoomkamera, hat aber die typische Bauform und den üblichen LCD-Sucher. Ihr 24- bis 120-mm-Brennweitenbereich Canon Fujifilm PowerShot S3 IS FinePix S9500 Panasonic Samsung Lumix DMC-FZ7 Pro 815 Sony Cyber-shot R1 Kameratyp kleine Superzoomkamera grosse Superzoomkamera kleine Superzoomkamera grosse Superzoomkamera grosse All-inone-Kamera Einführungsjahr 2006 2005 2006 2005 2005 Chip/Seitenverhältnis 6,0 Mpx/4:3 9,1 Mpx/4:3 6,1 Mpx/4:3 8,0 Mpx/4:3 10,3 Mpx/3:2 Objektiv* 36–432 mm 28–300 mm 36–432 mm 28–420 mm 24–120 mm ISO 80–800 ISO 80–1600 ISO 80–1600 ISO 50–400 ISO 160–3200 ISO B×H×T 113×78×76 mm 128×93×129 mm 113×72×88 mm 136×87×79 mm 139×156×98 mm Gewicht 500 g 645 g 350 g 965 g 1047 g LCD 2,0“, 115 Kpx 1,8“, 118 Kpx 2,5“, 114 Kpx 3,5“, 235Kpx 2,0“, 134 Kpx Energieversorgung 4 AA-Batt./Akkus 4 AA-Batt./Akkus Li-Ion-Akku Li-Ion-Akku Li-Ion-Akku Karten SD/MMC CF + xD SD CF CF + MS/MSPro Schnittstellen USB 2.0 Hispeed USB 2.0 Hispeed USB 2.0 Hispeed USB 2.0 USB 2.0 Hispeed Besonderes Bildstabilisator, schwenk- und drehbares LCD Weitwinkel, ausklappbares LCD Bildstabilisator 15x Zoom, schwenk- und 2 LCDs, Weitwin- drehbares LCD, kel Weitwinkel Bewertung: Bild/Aus- 5,0 / 4,5 / 4,5 stattung/Handling 5,0 / 4,5 / 4,5 4,5 / 4,0 / 4,5 5,0 / 4,5 / 4,5 5,5 / 4,5 / 4,5 Preis in CHF (Gehäuse) 859.– 1169.– 700.– 1198.– 1499.– Kontakt Canon 0848 833 835 www.canon.ch Fujifilm 044 855 50 50 www.fujifilm.ch John Lay Electronics Autronic Sony Overseas 041 259 90 90 044 802 41 11 0848 80 84 80 www.panasonic.ch samsungcameras.ch www.sony.ch * Angaben als Kleinbildbrennweite, bei SLRs sind die mit den Kameras erhältlichen Objektive und deren KB-Brennweite angegeben, dahinter steht der Brennweitenverlängerungsfaktor Fokus der ausklapp- und drehbare LCD-Monitor auf dem Kameradach, wo er beim normalen Fotografieren eher irritiert. Dort ist er nur ideal für Aufnahmen aus Bauchhöhe. Fotos einer Menschenmenge sind mit dem LCD dennoch nur möglich, wenn man die Kamera kopfüber hält, da sich der LDC nur wenig nach unten klappen lässt. Die R1 ist voluminös wie eine Mittelformatkamera, liegt aber gut in der Hand. Mit Telezusatzlinsen wird sie monströs. Vom Konzept her ist sie an Profis gerichtet, nicht aber von den mageren Menü-Einstellungen und der Anordnung einiger Bedienelemente wie beispielsweise «Review». Schade, Sony hat die Videofunktion vergessen. Der 10,3-Mpx-CMOS-Fotochip löst nicht nur am höchsten auf und liefert die beste Detailschärfe im Test, sondern er entspricht in Grösse und Form auch den heute gängigen SLRFotochips. So verspricht die R1 rauscharme Bilder, was sie bis 800 ISO auch hält, dann treten auffällige Störmuster auf. Die Aufnahmen fallen farblich sehr neutral aus. Kamerainterne Bildbearbeitung: Die Samsung GX 1S (oben) kann Leute schlanker oder breiter machen, dabei wird aber bloss das komplette Bild verzogen. Die Canon S3 (Mitte) macht auch als Videokamera eine gute Figur und kann Filme schneiden. Die Nikon D200 (unten) erlaubt, zwei RAW-Bilder zusammen zu montieren. ist eine Ausnahmeerscheinung unter Digicams und ideal für die meisten Alltagsmotive. Eigenartig platziert ist Publisher 3 · 2006 Kauf mich, ich bin ein EIZO! Canon EOS 30D: State-of-the-Art in Neuauflage Das Vorgängermodell 20D war bislang klar die beste D-SLR – von reinen Profimodellen abgesehen. Als die 30D pompös präsentiert wurde, hatte man jedoch mehr erwartet. Letztlich unterscheidet sich die 30D von der 20D nur durch Detailverbesserungen wie ein 2,5“-LCD und einen grösseren Bilder-Puffer, die aber vor allem differenziertere Einstellungen (zwei wählbare Geschwindigkeiten, FourThirds-Standard Olympus hat zusammen mit Kodak unter dem Namen FourThirds (4/3) einen offenen Standard für Digitalkameras und Wechselobjektive ins Leben gerufen und andere Firmen eingeladen, ebenfalls mitzumachen. Bei FourThirds sind die Grösse des Fotochips, der Objektivanschluss sowie der Datenaustausch festgelegt. Dies ermöglicht es, Objektive und Kameras verschiedener Hersteller beliebig zu kombinieren. Die Grösse eines FourThirds-Fotochips beträgt 18×13,5 mm und ist somit zwar deutlich grösser als jene von Kompakt- und Superzoomkameras, jedoch kleiner als bei sonstigen D-SLRs. Der kleinere Chip ermöglicht etwas kompaktere Objektive als jene fürs Kleinbildformat. Will man aber die Wirkung eines 4/3-Objektivs mit der für Kleinbild bzw. für Vollformatchips vergleichen, muss man die Brennweitenangabe verdoppeln. Die Grössen des Chips und des Objektivanschlusses wurden in einem Verhältnis zueinander gewählt, das Objektivkonstruktionen mit nahezu telezentrischem Strahlengang ermöglicht. Bei Objektiven für Fotofilm spielte es keine Rolle, wenn die Strahlen zum Rand hin zunehmend schräger eintrafen. Weil in CCD-Fotochips die lichtempfindlichen Sensorelemente aber vertieft liegen, erreicht weniger Licht die Sensoren am Grund, wenn es schräg einfällt. Weniger Licht auf die äusseren Sensoren führt zu einer Randabdunkelung oder zu einem Qualitätsverlust, wenn dies durch Signalverstärkung oder rechnerisches Aufhellen kompensiert wird. Um diese und weitere negative Wirkungen durch schräg einfallende Lichtstrahlen zu verhindern, sollten die Strahlen möglichst überall senkrecht auf dem CCD auftreffen. Dafür sorgt eine Objektivkonstruktion mit einem nahezu telezentrischen Strahlengang, also beinahe parallelen Lichtstrahlen, die auch im Randbereich des CCD senkrecht auftreffen. Eine weitere Besonderheit der 4/3-Objektive ist ihr Fingerprintchip, der spezifische Eigenschaften des Objektivs enthält. Diese Daten werden zusammen mit aktuellen Einstellungen über die standardisierte Schnittstelle übermittelt und bei der Aufbereitung der Fotorohdaten für ein optimiertes Foto berücksichtigt. Die ColorGraphic Creators Edition im Widescreen-Format bietet königliche Features zu märchenhaften Preisen. Die bekannten EIZO ColorGraphic-Monitore erfüllen höchste Ansprüche an Farbverbindlichkeit und Farbmanagement dank Hardware-Kalibration und haben damit den Standard für professionelle Bildbearbeitung gesetzt. Die neuen EIZO ColorGraphic CreatorsEdition-Displays im 16:10-Format überraschen mit einer perfekten Bildqualität auch bei bewegten Bildern, einfachster Farb-Kalibration und einer homogenen Ausleuchtung der gesamten Arbeitsfläche. Die EIZO CE-Monitore sind die erste Wahl für Anwendungen, die keine Kompromisse punkto Farbe und Raum erlauben, optimal also für DTP, digitale Bild- und Filmbearbeitung, Animationen und Postproduction. Mehr Information auf www.eizo.ch EIZO NANAO AG - 8820 Wädenswil - Tel. 044 782 24 40 EIZO NANAO SA - 1028 Préverenges - Tél. 021 804 17 27 E-Mail: [email protected] - www.eizo.ch 37 38 Publisher 3 · 2006 Fokus Zukunftsaussichten Der Digitalkameramarkt ist bekanntermassen hart umkämpft und durch schnelle Modellwechsel sowie sinkende Preise und entsprechend niedrige Margen gekennzeichnet. Dies alles bereitet selbst den erfolgreich operierenden Kameraherstellern zunehmend Probleme. Wie extrem die Situation ist, zeigte die plötzliche Rückzugsmeldung von Konica Minolta (KM) Anfang dieses Jahres. Das Unternehmen, das vor zwei Jahren durch eine Fusion aus den zwei traditionsreichen Firmen Konica und Minolta entstand, hat sich per Ende März komplett aus dem Fotogeschäft verabschiedet und will sich künftig nur noch auf den Bürogerätebereich konzentrieren. Besitzer von KM-Digicams oder gar eines Minolta-SLR-Systems können jedoch aufatmen, denn Sony ist in die Bresche gesprungen. So führt Sony einerseits seit April Servicearbeiten an Konica Minolta-Kameras durch und wird andererseits ab Ende Sommer mit eigenen Kameras und Wechselobjektiven in den SLR-Markt einsteigen. Gemäss Gerüchten sollen 2 Kameras und gegen 20 Objektive an der Photokina präsentiert werden. Das Sony-SLR-System wird unter der Marke Alpha angeboten werden und über das Minolta-A-Bajonett verfügen. Dieser Objektivanschluss wurde Mitte der 80er-Jahre beim Umstieg Minoltas auf Autofokus und der Lancierung des Dynax-SLRSystems eingeführt, welches in den USA Maxxum und in Japan bereits Alpha hiess. Während der abrupte Ausstieg von Konica Minolta eine Überraschung war, ist der Einstieg von Sony keine. Denn bereits letzten Sommer hatten beide Firmen eine Zusammenarbeit vereinbart, wonach Konica Minolta der Firma Sony bei der Entwicklung eines SLR-Systems helfen sollte. Im Gegenzug hätte wohl KM vom führenden Digicam- und Fotochip-Hersteller profitieren können. Nun ist zumindest nach aussen hin alles anders. Fans des Minolta-SLR-Systems werden wohl von dieser Entwicklung eher profitieren, da KM-Produkte in den letzten Jahren digitaltechnisch oft hinterher hinkten, wogegen die Flaggschiffprodukte von Sony stets mit neuster Digitaltechnik brillierten. Die Profifotografen dürften die neuen Sony-Alpha-Modelle aber dennoch weniger ansprechen, denn wie die Sony R1 zeigt, fehlt es Sony am Gespür für Profibedürfnisse, und auch Minolta-SLRs vermochten in den letzten Jahrzehnten nie wirklich eine grosse Zahl von Profis zu erreichen. Neben Sony steigen nun mit Panasonic und Samsung noch zwei weitere Firmen in den D-SLR-Markt ein. Weil die Margen und Erträge bei Kompaktkameras massiv geschrumpft sind, suchen Kamerahersteller vermehrt ihr Glück bei den teureren und somit ertragreicheren SLR-Kameras, die zudem durch den Verkauf zusätzlicher Objektive weitere Geschäfte generieren können. Mit dem Kauf einer SLR-Kamera entscheidet sich jemand für eine Marke und damit für ein spezifisches Objektivanschlusssystem. Höchstwahrscheinlich wird diese Person später nicht nur weitere Objektive kaufen, sondern eines Tages auch eher eine neue Kamera der gleichen Marke zu den vorhandenen Objektiven bevorzugen. All dies lockt natürlich weitere Kamerahersteller auf den momentan (noch) boomenden SLR-Markt, der bislang eine Domäne der Fotobranche war. Marktchancen hätte ein komplett neues Kamera-Objektiv-System jedoch keine, da es einerseits sehr etablierte und erfolgreiche Systeme sowie einen offenen Digital-SLR-Standard mit FourThirds gibt. Andererseits verschlingt die Entwicklung einer von Grund auf neuen SLR-Kamera Dutzende von Millionen, setzt viel Know-how voraus und verlangt erst noch ein umfassendes Sortiment an Objektiven. Deshalb kooperieren alle drei genannten D-SLR-Neueinsteiger mit etablierten Fotofirmen, nämlich japanischen SLR-Kamerafabrikanten und deutschen Objektivschmieden. Sony beispielsweise setzt auf das Knowhow von Konica Minolta und arbeitet bei ihren Objektiven mit Zeiss zusammen. Die angekündigte D-SLR von Panasonic basiert auf einer Olympus E-330 und ihre Objektive werden, wie bei kompakten Digicams und Camcordern, zusammen mit Leitz entwickelt. Samsung hingegen setzt auf Schneider-Kreuznach und hat sich im SLR-Kamerabereich für Pentax entschieden. Interessant dürfte es werden, diese Entwicklung zu verfolgen und zu sehen, wessen Konzept aufgehen wird. Ist es eher ein Vorteil, wie Samsung mit Pentax und vor allem Sony mit Minolta auf einen Objektivanschluss zu setzen, der schon zu Analogzeiten eine grosse Verbreitung erreicht hatte und noch viele potenzielle Analog-zu-digital-Umsteiger ansprechen könnte. Oder ist es sinnvoller, auf einen modernen, offenen und speziell für die Digitalfotografie geschaffenen Standard zu setzen. Sicher ist, dass es für alle Kamerahersteller, ob aus der Fotobranche oder nicht, eng werden wird. Wahrscheinlich werden mittelfristig noch weitere Firmen freiwillig oder unfreiwillig dem Beispiel von Konica Minolta folgen. Wer sich also mit dem Einstieg in die D-SLR-Fotografie beschäftigt, sollte bei der Kamera- und damit der Systemwahl stets diese Entwicklungen mitberücksichtigen. Die LiveView-Sucheranzeige auf dem LCD der Olympus E-330 bietet zwei Betriebs modi, bei deren Aktivierung auf dem LCD Warnhinweise erscheinen. echte Spotmessung, Bildstile, feinere ISO-Abstufungen) betreffen. Die vielen Detailverbesserungen sind bei genauer Betrachtung jedoch ein Update wert. Die Bildqualität und das niedrige Rauschen bis 1600 ISO sind vorbildlich und am besten in diesem Test. Die Kamera ist sehr schnell und gut zu bedienen. Nur Details müssten verbessert werden. Optional gibt es den Hochformatgriff für zwei Akkus oder 6 AA-Batterien/Akkus. Die Bilder der 30D sind in der gegenüber der 20D anderen Standardeinstellung nicht ganz so knackig scharf. Bei Kunstlicht zeigt sich die übliche Canon-Tendenz zu gelblich-rötlichem Farbstich. Ansonsten bietet die Canon EOS 30D die beste Bildleistung unter den D-SLRs. Bezüglich Rauschen ist sie der Nikon D200 überlegen, dafür bei der Bildschärfe leicht unterlegen. Sie empfiehlt sich für Fotografen, die hohe Ansprüche stellen und auch bei knappen Lichtverhältnissen fotografien. Nikon D200: professionelles Topmodell Das Topmodell unter Nikons bezahlbaren D-SLRs macht einen extrem robusten Eindruck. Das optionale Batterieteil mit Auslöser, Einstellrad, AFon-Taste, das zwei Akkus oder sechs AA-Batterien/Akkus fasst, macht jedoch nicht denselben robusten Eindruck. Das Kamerahandling und die Funktionen der D200 ähneln extrem dem deutlich teureren D2X-Profimodell. Selten hat man in einer D-SLR so viele detaillierte Konfigurationsmöglichkeiten wie beispielsweise vier Grössen der Spotmessung und Funktionen wie Intervallaufnahme, Mehrfachbelichtung und Bildmontagen gesehen. Sehr informations- und hilfreichreich sind auch der Sucher mit Gitter oder die SW-Modus-Warnung. In Sachen Ausstattung und Funktionsumfang schlägt sie in der SemiProfi-Klasse alles. Auch in Sachen Tempo, Auflösung und Bildqualität markiert die D200 die Spitze – zusammen mit dem Konkurrenzmodell von Canon. Nur beim automatischen Weissabgleich oder beim Rauschen (bis 800 ISO O.K.) besteht Verbesserungsbedarf. Die Bilder sind neutral und detailreich, aber nicht so knackig scharf, wie man es von 10 Mpx erwartet. Die Nikon D200 richtet sich klar an anspruchsvolle Digitalfotografen, dürfte auch manchen Profi überzeugen und empfiehlt sich auch für einen eher harten Einsatz oder auf Reisen. Olympus E-330: Innovationsmeister D-SLRs können normalerweise auf ihrem LCD nur geschossene Fotos und das Menü zeigen. Die 7,5-Mpx-Nachfolgerin der E-300 bricht mit dieser Regel und kann als erste D-SLR ein Live-Sucherbild auf ihrem herausklappbaren 2,5“-LCD anzeigen. Das clevere Konzept bietet zwei verschiedene Live-LCD-Suchermodi, die aber beide mit Einschränkungen verbunden sind. Im A-Modus wird das Sucherbild von einem zusätzlichen CCD-Fotochip hinter einem halbdurchlässigen Spiegel eingefangen (A: mode), der aber nur 92 Prozent des eigentlichen Fotos zeigt. Für den B-Modus muss der Spiegel hochgeklappt sein, damit der eigentliche Live-MOS-Fotochip ein 100-prozentiges Live-Sucherbild liefern kann. Der Spiegelreflexsucher und die automatische Scharfstellung (AF) können währenddessen nicht benutzt werden (B: mode). Leider ist aber auch der optische Reflexsucher recht dunkel oder für eine D-SLR eher klein. Letzteres liegt am FourThirds-Standard, denn der Reflexsucher entspricht ja der Grösse des Fotochips. Dass der Sucher dunkel ist, liegt an dem speziellen Porro-Sucher, der das Licht über zwei statt einen Spiegel und das Pentaprisma ins Auge Fokus 24.5.2006 787_Ins_Publisher.qxp Die Sony R1 bietet rudimentäre Einstellungen, kann aber die Menüs und Einstellungen – hier den Weissabgleich – direkt im LCD-Farbsucher anzeigen (oben). Im Aufnahmemodus warnt fakultativ das von Video-Camcordern bekannte Zebramuster vor hellen Stellen ohne Zeichnung (unten). des Fotografen leitet. Zudem ist einer der Spiegel teildurchlässig, um Licht für den Live-LCD-Fotochip abzuzweigen. Wegen des Porro-Suchers ist die Oberkante der E-330 relativ flach und besitzt nicht die SLR-typische Dachkante, unter der das Pentaprisma steckt. Schade ist, dass die Konstruktion mit so vielen Kompromissen einhergeht und dass man mit der E-330 und ihrer interessanten Objektivpalette keine Videos aufnehmen kann Staub, der beim Objektivwechsel auf den Fotochip gelangt, wird automatisch per Ultraschall entfernt und stellt die bislang cleverste Lösung gegen das grösste D-SLR-Problem dar. Leider verursacht dies beim Start eine lange Einschaltzeit von über 2,5 Sekunden. Die E-330 liefert Bilder im Seitenverhältnis von 4:3, was bei Digicams, deren Chips von TV-orientierten Camcorders abstammen, üblich ist. Damit unterscheidet sich die E-330 wie alle FourThirds-Kameras von anderen digitalen SLRs mit einem kleinbildtypischen 3:2-Format. Angesichts der Tendenz zum Breitbild 16:9, wie es bei PC-Monitoren und Fernsehern zu beobachten ist, scheint die Festlegung auf einen 4:3-Fotochip wenig zukunftsorientiert. Die Bedienung der sehr handlichen E-330 ist bis auf eine wechselweise Belegung der Taste für Bildserien, die alternativ im Menü für den manuellen Weissabgleich umkonfiguriert werden muss, gut. Auch sind RAW-Dateien mit 12,8 MB recht gross, da sie sich im Gegensatz zu denen der Canon 30D (ca. 7 bis 8 MB) und der Nikon D200 (ca. 6 MB statt 15,8 MB) nicht verlustfrei komprimieren lassen. Das Farbrauschen ist für eine D-SLR ab 800 ISO auffällig. Die Fotos sind neutral und ihre Farben kräftig. Nur bei Kunstlicht fallen sie mit WB-Automatik zu rötlich aus. Die Bildschärfe ist mit dem Standardzoom gut und mit 50-mm-Makro besser. Trotz der vielen Kritikpunkte gefällt die Kamera mit ihren einzigartigen Möglichkeiten gesamthaft. Seite 1 Publisher 3 · 2006 Oje. Andere Drucker verbrauchen bis zu fünfmal soviel Tinte. HP Designjet 4500 Serie Highlights Samsung GX 1S: leichter Einstieg Bei der kleinen 6-Mpx-SLR handelt es sich eigentlich um die Pentax *Ist Ds. Samsung verkauft sie unter eigenem Namen und ausschliesslich im Set mit zwei Zoomobjektiven, die von Schneider-Kreuznach entwickelt wurden und zusammen einen vielseitig nutzbaren Brennweitenbereich von 27–300 mm abdecken. Das kleine Kunststoffgehäuse der GX 1S liegt sehr gut in der Hand. Die Bedienelemente sind aufgeräumt, wobei leider Einstellungen wie Empfindlichkeit und Weissbalance SLRuntypisch per Menü im 2,5“-LCD-Menü einzustellen sind. Diese Einstellungen erreicht man aber immerhin schnell über eine 4-Wege-Funktionstaste. SLR-typisch ist dagegen der minimale Funktionsumfang, wobei sie allerdings im Vergleich zu den anderen D-SLRs etwas «mager» wirkt. Normale AA-Batterien/Akkus sind eine unkomplizierte, günstige Energieversorgung. Leider liegen aber keine AA-Akkus und Ladegerät bei. Die Kamera liefert auch Fotos im RAWFormat, die sich mit dem aktuellen Adobe Camera RAW 3.4 oder dem mitgelieferten Silverfast HDR RAW Editor öffnen lassen. Auffallend an den Fotos ist ihre Schärfe, die bei genauer Betrachtung eine etwas übertriebene Kantenbetonung zeigt. Die Kamera ist auch dank dem günstigen Setpreis ideal für Einsteiger. n 10:55 Uhr – Hohe Druckqualität – Hohe Geschwindigkeit: bis 100 Ausdrucke DIN A1 pro Stunde – Drucken langer Druckjobs ohne Aufsicht – Druckt Farbe günstiger als Schwarzweiss – Geringer Tintenverbrauch, niedrige Betriebskosten * Highlights Faltsystem bayCompact P800* – Faltet automatisch und professionell alle Plots im DIN Format, mit oder ohne Heftrand – Für Industrie und Reprografie – Wartungsarm und wirtschaftlich – Entwickelt und produziert in der Schweiz * HP DJ 4500 Faltsystem optional erhältlich Anderer Drucker Vergleichen Sie die Qualität! Links gedruckt mit dem HP Designjet 4500. Rechts mit einem anderen Drucker dieser Klasse. Gedruckt im Printmodus normal. Gratistinte für ein halbes Fussballfeld! Beim Kauf eines Druckers der HP Designjet 4500 Serie bis zum 31. Juli 2006 erhalten Sie 1 Multipack schwarzer Tinte im Wert von CHF 1155 exkl. MwSt. gratis. Trade-in-Angebot. Zusätzlich können Sie Ihren alten Grossformatdrucker bis zum 31. Juli 2006 gegen einen der HP Designjet 4500 Serie eintauschen. Je nach Rückgabeprodukt geben wir Ihnen bis zu CHF 4500. Im Schwarzweiss-Stil der Canon EOS 30D können farbige Glasfilter simuliert und Bilder getönt (Sepia etc.) werden. Bei der Wiedergabe wird das Bild mit einem Histogramm oder mit dreien für jeden Farbkanal angezeigt. CBC AG imaging solutions, Moosacherstrasse 6, Au, 8820 Wädenswil / ZH Tel. 044 808 98 98 Fax 044 808 98 99 [email protected] 39