Seefracht am Puls
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Seefracht am Puls
www.wurth-logistics.com Ausgabe 2/2011 Seefracht am Puls Warum „Vor-Ort-Sein“ für runde Prozesse manchmal doch wichtig ist und welche Rolle dabei Partnerschaft spielen kann. Als wir vor zwei Jahren mit Ulrich Sobottka über die Optimierungspotenziale beim Import aus Fernost sprachen, erzählte er von seinem Traum „irgendwo am Meer zu arbeiten. Am liebsten in Amerika.“ Wenn der stille Seefrachtexperte heute in seinem Büro das Fenster aufmacht, hört er, wie Wellen sanft an die Hafenmole schlagen. Statt einer Skyline sieht er jedoch ein Lagerhaus aus Backstein und wenn er hungrig wird, gibt’s gebratene Stinte um die Ecke im „Hafen Casino“. Seit 1. Januar arbeitet Sobottka in Bremen und leitet hier das neu installierte Team von Würth Logistics. Und was haben die Kunden davon, Uli? Die Antwort kommt wie aus der Pistole: „Maximale Zuverlässigkeit bei der Abwicklung von Import-Containern!“ Und außerdem sei jetzt der Service der Logistikoptimierer aus der Schweiz auch für Kunden aus Norddeutschland ganz nah. 2 www.wurth-logistics.com Ausgabe 2/2011 Seit 2005 optimieren und betreiben die Experten von Würth Logistics für verschiedene Kunden in und außerhalb der Würth-Gruppe die Beschaffungsströme aus Fernost per Seefracht. Die Churer managen heute etwa 1/5 des ContainerAufkommens in der Gruppe. Das Konzept: war früher der Lieferant für den Transport bis nach Europa verantwortlich, planen und organisieren die Fachleute von Würth Logistics das seither ab Hafen Fernost. Der Nutzen dieser Umstellung war und ist beachtlich: Halbierung der Laufzeit bei 16% Kostenersparnis. Zudem konnten die ganzen Abläufe rund um den Transport gut in die internen Beschaffungsprozesse integriert werden. Das minimiert den Verwaltungsaufwand weiter. Die operativen Leistungen kaufen die Churer bei Speditionspartnern zu. „Das klappt auch im Großen und Ganzen sehr gut“, sagt Sobottka. Nur an einem Punkt der Transportkette, da war der SeefrachtFachmann mit der Qualität nicht so ganz zufrieden: Bei der Abwicklung im europäischen Hafen. Servicequalität im Fokus „Die Servicequalität bei der Nachlaufabfertigung der Importcontainer hatten wir schon seit einiger Zeit im Fokus“, führt Sobottka aus. „Unsere bisherigen Hauptdienstleister haben die Performance nicht mit der Konstanz gebracht, die wir unseren Kunden bieten möchten!“ Es habe alles etwas zu lange dauert, die Abläufe seien nicht wirklich flexibel gehandhabt worden. „Wollten wir in Chur z.B. wissen, wo sich die Sendung aus einem bestimmten Container gerade befindet, haben wir oft auf die Antwort unakzeptabel lange warten müssen. Wenn überhaupt eine möglich war.“ Doch genau solche schnellen Informationen sind für eine hoch getaktete Einkaufsorganisation wie die der Würth-Gruppe extrem wichtig. Wer den Lagereingang gut planen will, braucht diese Meldungen schnell und korrekt. „Wir haben erkannt, dass die Mitarbeiter am Hafen offensichtlich mehr Wissen über den Gesamtprozess des Kunden brauchen. Und es ist hier von entscheidendem Vorteil, dass man auch die an den verschiedenen Stellen beteiligten Personen persönlich kennt.“ Da habe ihr System offensichtlich eine Grenze erreicht. Jedenfalls galt es, hier rasch zu Würth Logistics in Bremen: Maike Harting kümmert sich um den FCL Import; Guido Wien hat die Administration und Abrechnung in Griff. Seit Oktober 2011 arbeitet das Team im eigenen Büro in der Konsul-Smidt-Straße. einer guten Lösung zu kommen. „Mit unserem Schritt nach Bremen haben wir das geschafft.“ Das fünfköpfige Team von Würth Logistics Bremen kümmert sich vor allem um die Abfertigung und den Nachlauf von Importcontainern. Das beginnt bei der Freistellung im Hafen und reicht bis zur Disposition der Auslieferung an die zahlreichen Kunden in Deutschland und Europa. Ein wichtiger Punkt dabei ist die Verzollung. Etwa 100 Sendungen wickelt das Team in Bremen pro Woche ab. Leidenschaft für das Komplizierte ten Spedition aus Bremen. Man kannte sich schon seit einiger Zeit durch verschiedene geschäftliche Projekte. Nichts Grosses. Im April 2010 traf Sobottka in Zürich den Chef dieser Firma, um ein paar operative Themen zu besprechen. Beim Abendessen stand zum ersten Mal die Idee einer Partnerschaft im Raum. Start mit Partner … Anfang Sommer fand ein zweites Gespräch statt. Die Qualitäts-Probleme bei der Abwicklung der Importcontainer an den Nordhäfen waren damals für Uli Sobottka stammt aus Cottbus und ist Spediteur mit Herz und Seele. Sein Metier hat der große blonde Mann von der Pike auf gelernt. „Das war bei Schenker Deutschland.“ Er entdeckte seine Leidenschaft für die komplizierten Fälle des Gütertransportes. Das brachte ihn zur See- und Luftfracht. Es folgten ein paar Jahre in verschiedenen Stationen in Deutschland und im Ausland. Nach der Jahrtausendwende verspürte er wieder den Ruf der Welt. Sein Traum: „Irgendwo ans Meer. Amerika am liebsten.“ 2001 lernte er Manuel Knöpfli, Managing Director der Würth Logistics, kennen. Und so wurde es Anfang 2003 Chur: Berge statt Meer. Vorbereitet und gestartet hat Würth Logistics den Schritt zum eigenen Büro zusammen mit einer kleinen, gut etablier- Uli Sobottka leitet das Team in Bremen. Er ist Spediteur von der Pike auf. www.wurth-logistics.com Ausgabe 2/2011 Würth Logistics Bremen Engagierte Fachleute vor Ort im Hafen bedeuten: Bremerhaven: In 1 1/2 Jahren wird hier der neue Tiefwasserhafen in Betrieb gehen. Sobottka. „Wichtig ist, dass Würth Logistics mit dem Büro nahe am Geschehen liegt.“ obottka ein großes Thema. Er dachte S permanent über verschiedenste Lösungen nach. Er war sich sicher: Selbst vor Ort zu sein, würde diese Probleme ein für alle Mal beseitigen. Und eine Partnerschaft mit einem gut passenden Spediteur vor Ort wäre der schnellste Weg, dies zu erreichen. Manuel Knöpfli, Managing Director der Würth Logistics, hatte den SeefrachtExperten bereits beauftragt, diese Option weiter zu vertiefen. Über den Sommer arbeiteten Sobottka gemeinsam mit dem Bremer Partner einen Businessplan aus. Würth Logistics würde im Büro und mit Mitarbeitern des Partners starten. Im Herbst gab es dafür grünes Licht vom Management in Chur. „Tja, und jetzt ging für unser neues Team die eigentliche Arbeit so richtig los. Unser Advent war im letzten Jahr von ganz viel Administrativem und Rechtlichem bestimmt. Die Kolleginnen und Kollegen in Chur klemmten sich da gemeinsam mit uns in Bremen voll rein“, erklärt Sobottka. Der Einsatz hat sich gelohnt: mit 1. Januar 2011 nahm das Würth Logistics Büro in Bremen wie geplant seinen Betrieb auf. … und Eigenständigkeit Das frische Team an Bord von Würth Logistics in Bremen spielte sich rasch ein, Sobottka ist ausgesprochen zufrieden: „Meine neuen Kolleginnen und Kollegen sind sehr engagiert und äußerst interes- siert. Vor allem aber lernen sie schnell. Nach nur wenigen Monaten boten sie unseren Kunden in allen Bereichen den gewohnten Level an Schweizer Präzision. Da gibt es keinen Unterschied zu unserem Mutterhaus in den Alpen.“ Anders lief die Sache mit dem Partnerspediteur. „Wir stellten mit der Zeit fest, dass wir überaus unterschiedliche Vorstellungen von Kooperation hatten“, erklärt Sobottka. Alle Versuche, doch noch einen gemeinsamen Weg zu finden, scheiterten. Im Sommer war klar: Es ist für beide besser, wieder getrennte Wege zu gehen. „Auch wenn es nicht geklappt hat, bin ich unserem ehemaligen Partner sehr zu Dank verpflichtet! Wir haben mit ihm sehr schnell starten können. Und das Team, das wir von ihm übernehmen durften, ist wirklich erstklassig.“ Die Suche nach einem eigenen Standort war schnell von Erfolg gekrönt. Am 30.September übersiedelten Maike Harting, Guido Wien und Marc Schulz zusammen mit ihrem Chef in ein neues Büro in der Konsul-Smidt-Strasse direkt am Hafen. „Diese Gegend wird im Moment intensiv ausgebaut, ein neues maritimes Zentrum entsteht. Zahlreiche Reeder und Spediteure werden sich hier niederlassen.“ Am 3. Oktober, in Deutschland ein Feiertag, installierte ein Techniker aus Chur die IT. „Am Morgen des 4. begrüßten wir unsere neue Mitarbeiterin Sabrina Joho und seitdem sorgt unser kleines Team von hier aus für reibungslosen Warenfluss.“ • Mehr Flexibilität: Unsere Spezialisten haben die Abfertigung im Hafen und den Nachlauf im Griff. Dadurch gewinnen wir für unsere Kunden mehr Freiheit in der Wahl des Partners für den Hauptlauf, wir können schneller auf den jeweiligen Bestbieter wechseln. • Mehr Transparenz: Unser neues Team in Bremen sorgt für schnelle und transparente Abwicklung der Container. Kunden wissen jederzeit, was läuft und können so die weiteren Prozesse in Lager und Produktion gut planen. • Gebündelte Einkaufskraft: Das Team in Bremen organisiert für den Konzern einen guten Teil der Seefrachtimporte aus Fernost und anderen Weltregionen. Die Mengen sind beachtlich und das wirkt sich positiv auf die Frachtraten aus. • Individuellere Prozesse: Unser erfahrenes Team in Bremen kennt die Feinheiten der Nordhäfen. Unser Team in Chur kennt die Details der weiteren Logistikprozesse bei unseren Kunden. Zusammen ergibt das einen Seefracht-Service, der optimal auf die Anforderungen des jeweiligen Kunden eingehen kann. Detaillierte Informationen erwünscht? Uli Sobottka freut sich auf Ihre Nachricht: +49 421 380 20 770 [email protected] www.wurth-logistics.com Ausgabe 2/2011 Bremen: Standort mit Zukunft ganz in unserer Nähe, soll Ende 2012 Anfang 2013 der neue Tiefwasserhafen Wilhelmshaven in Betrieb gehen.“ Viele Import-Container wickelt Würth Logistics über den Hafen Hamburg ab. Das neue Büro ist in Bremen. Ist das nicht unpraktisch? Nein, sagt Sobottka und erkärt: „Wichtig ist, dass Würth Logistics mit dem Büro nahe am Geschehen liegt. Auch die Abläufe in Hamburg lassen sich über unser neues Büro gut steuern. Und unter uns gesagt: Hamburg ist einfach zu teuer. Wir sind ja ein äußerst kostenbewusstes Unternehmen.“ Ausserdem liefe heute ein guter Teil der Import-Sendungen via Bremerhaven. Für die Zukunft prophezeit Sobottka sowieso massive Änderungen: die alte Aufteilung, dass Hamburg eher für Fernost, Bremen eher für den Schiffsverkehr mit Nordamerika zuständig sei, die löse sich auf. Einige Reeder konzentrieren ihre Fernostverkehre schon seit Längerem auch auf Bremerhaven. Die Verzögerung der geplanten Elbvertiefung nach Hamburg könne sich auf lange Sicht ebenfalls positiv für Bremerhaven auswirken. „Und in Wilhelmshaven, Positive erste Bilanz Und wie sehen das die Kunden von Würth Logistics? „Positiv!“ gibt sich Sobottka sehr selbstbewusst. Schon die Ankündigung habe bei den Ansprechpartnern auf Kundenseite für wohlwollendes Gemurmel gesorgt. Offensichtlich habe man sich von diesem Schritt direkt an den Ort des Geschehens doch eine merkliche Verbesserung der Servicedetails rund um die Abwicklung im Hafen erwartet. Eine Erwartung, die das neue Würth Logistics Team in Bremen offensichtlich auch erfüllen konnte. „Anfang April trafen sich die etwa 20 Einkaufsleiter der mit der Würth-Gruppe verbundenen Unternehmen in Chur. Ein guter Teil davon nutzt unseren Import-Service. Deren Fazit – unser Service sei nun durchgängig tiptop. So, wie es eben sein muss.“ Tobias Haas leitet bei der Adolf Würth GmbH & Co. KG in Künzelsau den Bereich Import. Seit 2006 wickelt er einen Großteil der Sendungen über die Churer Logistikoptimierer ab. Zuletzt mehr als 500 Container pro Jahr. „Das schlagende Argument damals war der Preisvorteil. Und dieses Versprechen haben die Schweizer Kollegen eingehalten“, erklärt der Import Manager. Nervig sei allerdings der sehr spärliche Informationsfluss aus dem neuen Transport-Netzwerk gewesen. Das habe man in mehreren Besprechungen auch sehr deutlich adressiert, der Schritt nach Bremen habe den Service merklich verbessert. „Heute kriegen wir z.B. schon 14 Tage vor Ankunft des Schiffes ein Avis und können damit alles weitere gut planen. Das ist neu und wirklich optimal.“ Neutrale Optimierung für Kunden im Norden Der Import von LCL Containern und Consols läuft durch die Hände von Marc Schulz. Der Start in Bremen ist für die Churer Logistikoptimierer nur ein erster Schritt. Für die weitere Zukunft hat Sobottka noch vieles vor: „In den letzten Monaten Würth Logistics AG, Aspermontstrasse 1, Postfach, CH-7004 Chur T +41 (0)81 558 38 00, F +41 (0)81 558 10 00 [email protected], www.wurth-logistics.com Ein Vor-Ort-Vorteil: Wenn es der raschen Abwicklung dient, klettern die Bremer Würth Logistics Fachleute auch in Container. haben wir uns hier etabliert, jetzt gehen wir verstärkt auf den Markt. Denn unser neutraler Blick auf die Abläufe, unsere Einkaufskraft, unsere sehr offenen Informationssysteme und das geballte Knowhow unserer neuen Leute hier in Bremen und unseres eingespielten Teams in Chur - das bringt auch den Verladern in Norddeutschland jede Menge Vorteile. Da sehe ich viel Potenzial. “ Und so wird auch das Team von Würth Logistics Bremen schnell wachsen. Im neuen Büro stehen auf jeden Fall noch vier Arbeitsplätze frei. „Und wir haben auch schon eine Option für das Nebenbüro.“ Fotos auf Titel und Seite 3: bremenports GmbH & Co. KG; Alle anderen: Thomas W. Salzmann