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UNSER SCHULPROGRAMM
Gedanken zur geistigen Orientierung unserer Schule
Die Frage nach den von uns zu vermittelnden Unterrichtsinhalten ist eine Frage nach den Werten, die wir vermitteln wollen. Was aber sind unsere Werte?
Wenn wir die Errungenschaften der Technik in unserem Unterricht thematisieren, so behalten wir auch im Blick, welche Gefahren mit einem
Missbrauch des technischen Fortschritts verbunden sind.
Wenn wir Medienvielfalt und Internetnutzung zum festen Bestandteil
unserer Stoffvermittlung machen, beziehen wir kritische Distanz zu
Oberflächlichkeit und Manipulation.
Wenn wir unseren Schülern das weite Feld der technischen
Möglichkeiten des modernen Menschen eröffnen, so zeigen wir ihnen
auch dessen Begrenzungen.
Unser allgemeinbildender Unterricht relativiert Zeiterscheinungen und
Tendenzen und verweist auf Werte, die allgemeingültig bleiben.
Die Frage nach den Werten, die wir vermitteln wollen, ist
letztendlich eine Frage nach der Gesellschaft, die wir wollen.
2
INHALT
Gedanken zur geistigen Orientierung unserer Schule
1.
Schulspezifische Rahmenbedingungen ....................................................................5
1.1
1.2
1.3
1.4
1.5
1.6
1.7
Geschichte der Schule ............................................................................................5
Pädagogische Struktur der Schule ..........................................................................6
Schulisches Umfeld, Anzahl und soziale Struktur der Schülerinnen und Schüler ......6
Personal und Ausstattung ......................................................................................7
Kooperation mit außerschulischen Partnern ..........................................................7
Besonderheiten unserer Schule ..............................................................................7
Modernisierung und Umbau des Schulstandortes Osloer Straße zu einem
Medienzentrum ....................................................................................................8
2.
Pädagogischer Entwicklungsstand: Bestandsanalyse der Abteilungen ......................9
2.1
2.1.1
2.1.2
2.1.3
2.1.4
Abteilung I ............................................................................................................9
Unterrichtsentwicklung ........................................................................................10
Organisationsentwicklung ....................................................................................11
Personalentwicklung ............................................................................................11
Erziehung und Schulleben ....................................................................................11
2.2
2.2.1
2.2.2
2.2.3
2.2.4
Abteilung II ..........................................................................................................12
Unterrichtsentwicklung ........................................................................................13
Organisationsentwicklung ....................................................................................13
Personalentwicklung ............................................................................................13
Erziehung und Schulleben ....................................................................................14
2.3
2.3.1
2.3.2
2.3.3
2.3.4
Abteilung III ........................................................................................................14
Unterrichtsentwicklung ........................................................................................16
Organisationsentwicklung ....................................................................................16
Personalentwicklung ............................................................................................16
Erziehung und Schulleben ....................................................................................16
3.
Unser Leitbild ......................................................................................................17
4.
Handlungsfelder ..................................................................................................19
4.1
4.1.1
4.1.1.1
4.1.1.2
4.1.1.3
4.1.1.4.
Unterrichtsentwicklung ........................................................................................21
SOL ......................................................................................................................21
Ausgangslage ......................................................................................................21
Ziele ....................................................................................................................21
Handlungsziele ....................................................................................................21
Evaluationskriterien ..............................................................................................22
4.1.2
4.1.2.1
4.1.2.2
4.1.2.3
4.1.2.4
4.1.2.5
4.1.2.6
4.1.2.7
Lernfeldorientierter Unterricht im Bereich Veranstaltungstechnik und
Systeminformatik ................................................................................................23
Ausgangslage Veranstaltungstechnik ..................................................................23
Ausgangslage Systeminformatik ..........................................................................23
Ziele ....................................................................................................................24
Erste Erfahrungen Veranstaltungstechnik ............................................................24
Erste Erfahrungen Systeminformatik ....................................................................24
Handlungsziele ....................................................................................................25
Evaluationskriterien ..............................................................................................25
4.1.3
4.1.3.1
4.1.3.2
4.1.3.3
Projekte im Rahmen des Unterrichts ....................................................................26
Projekte im berufsbildenden Bereich ....................................................................26
Projekte in der Gymnasialen Oberstufe am Beispiel Leistungskurs Medientechnik .. 26
Ziele ....................................................................................................................27
3
4.1.4
4.1.4.1
4.1.4.2
4.1.4.3
4.1.4.4
E-Learning am OSZ KIM ........................................................................................27
Ausgangslage ......................................................................................................27
Ziele ....................................................................................................................28
Handlungsziele ....................................................................................................28
Evaluationskriterien ..............................................................................................28
4.1.5
4.1.5.1
4.1.5.2
4.1.5.3
4.1.5.4
Neue Unterrichtsansätze im Fremdsprachenunterricht ..........................................29
Ausgangslage ......................................................................................................29
Ziele ....................................................................................................................29
Handlungsziele ....................................................................................................30
Evaluationskriterien ..............................................................................................30
4.1.6
4.1.6.1
4.1.6.2
4.1.6.3
4.1.6.4
Qualitätssicherung und Evaluation ........................................................................31
Ausgangslage ......................................................................................................31
Ziele ....................................................................................................................32
Handlungsziele ....................................................................................................32
Evaluationskriterien ..............................................................................................32
4.1.7
4.1.7.1
4.1.7.2
4.1.7.3
4.1.7.4
Theaterforum und Darstellendes Spiel ..................................................................33
Ausgangslage ......................................................................................................33
Ziele ....................................................................................................................34
Handlungsziele ....................................................................................................34
Evaluationskriterien ..............................................................................................34
4.1.8
4.1.8.1
4.1.8.2
Weiterbildungsangebote für externe Teilnehmer ..................................................35
Ausgangslage ......................................................................................................35
Ziele ....................................................................................................................35
4.2
Organisationsentwicklung ....................................................................................36
4.2.1.
4.2.1.1
4.2.1.2
4.2.1.3
4.2.1.4
4.2.1.5
Schulmanagement ................................................................................................36
Ausgangslage ......................................................................................................36
Ziele ....................................................................................................................36
Handlungsziele ....................................................................................................37
Erste Erfahrungen ................................................................................................37
Evaluationskriterien ..............................................................................................38
4.2.2
4.2.2.1
4.2.2.2
4.2.2.3
4.2.2.4
Teambildung ........................................................................................................39
Ausgangslage ......................................................................................................39
Ziele ....................................................................................................................39
Handlungsziele ....................................................................................................39
Evaluationskriterien ..............................................................................................40
4.2.3
4.2.3.1
4.2.3.2
4.2.3.3
4.2.3.4
4.2.3.5
Erscheinungsbild des Schulgebäudes ....................................................................40
Ausgangslage ......................................................................................................40
Ziele ....................................................................................................................40
Erste Erfahrungen ................................................................................................41
Handlungsziele ....................................................................................................41
Evaluationskriterien ..............................................................................................41
4.2.4
4.2.4.1
4.2.4.2
4.2.4.3
4.2.4.4
Arbeit der Schülervertretung ................................................................................42
Ausgangslage ......................................................................................................42
Ziele ....................................................................................................................42
Handlungsziele ....................................................................................................42
Evaluationskriterien ..............................................................................................43
4.2.5
4.2.5.1
4.2.5.2
4.2.5.3
4.2.5.4
Infoblatt und Internet ..........................................................................................43
Ausgangslage ......................................................................................................43
Ziele ....................................................................................................................43
Handlungsziele ....................................................................................................43
Evaluationskriterien ..............................................................................................44
4.2.6
4.2.6.1
4.2.6.2
4.2.6.3
4.2.6.4
Investitionsplanung und Ressourcenmanagement ................................................45
Ausgangslage ......................................................................................................45
Ziele ....................................................................................................................45
Handlungsziele ....................................................................................................45
Evaluationskriterien ..............................................................................................46
4
4.2.7
4.2.7.1
4.2.7.2
4.2.7.3
4.2.7.4
Außendarstellung und Öffentlichkeitsarbeit ..........................................................46
Ausgangslage ......................................................................................................46
Ziele ....................................................................................................................46
Handlungsziele . ..................................................................................................47
Evaluationskriterien ..............................................................................................47
4.2.8
4.2.8.1
4.2.8.2
4.2.8.3
4.2.8.4
Europaorientierung, Kooperation mit Schulen im Ausland ......................................48
Ausgangslage ......................................................................................................48
Ziele ....................................................................................................................48
Handlungsziele ....................................................................................................49
Evaluationskriterien ..............................................................................................49
4.3
Erziehung und Schulleben ....................................................................................50
4.3.1
4.3.1.1
4.3.1.2
4.3.1.3
4.3.1.4
Schulsozialarbeit ..................................................................................................50
Ausgangslage ......................................................................................................50
Ziele ....................................................................................................................50
Handlungsziele ....................................................................................................50
Evaluationskriterien ..............................................................................................51
4.3.2
4.3.2.1
4.3.2.2
4.3.2.3
4.3.2.4
4.3.2.5
Konfliktlösungen, Trainingsprogramme ................................................................51
Ausgangslage ......................................................................................................51
Ziele ....................................................................................................................51
Erste Erfahrungen ................................................................................................52
Handlungsziele ....................................................................................................53
Evaluationskriterien ..............................................................................................53
4.3.3
4.3.3.1
4.3.3.2
4.3.3.3
4.3.3.4
Neuorganisation des Lehrerbereiches ..................................................................54
Ausgangslage ......................................................................................................54
Ziele ....................................................................................................................54
Handlungsziele ....................................................................................................55
Evaluationskriterien ..............................................................................................55
4.3.4
4.3.4.1
4.3.4.2
4.3.4.3
4.3.4.4
Kantine/Pausenzeiten ..........................................................................................55
Ausgangslage ......................................................................................................55
Ziele ....................................................................................................................55
Handlungsziele ....................................................................................................56
Evaluationskriterien ..............................................................................................56
4.4
Personalentwicklung ............................................................................................57
4.4.1
4.4.1.1
4.4.1.2
4.4.1.3
4.4.1.4
Personalentwicklung durch Fort- und Weiterbildung ..............................................57
Ausgangslage ......................................................................................................57
Ziele ....................................................................................................................57
Handlungsziele ....................................................................................................57
Evaluationskriterien ..............................................................................................58
4.4.2
4.4.2.1
4.4.2.2
4.4.2.3
4.4.2.4
Gesundheitsmanagement ....................................................................................59
Ausgangslage ......................................................................................................59
Ziele ....................................................................................................................59
Handlungsziele ....................................................................................................59
Evaluationskriterien ..............................................................................................59
5.
Methoden und Instrumente der internen Evaluation ..............................................60
Anhang ................................................................................................................61
5
1.
Schulspezifische Rahmenbedingungen
»Wenn du etwas so machst,
wie du es seit zehn Jahren gemacht hast,
dann sind die Chancen recht groß,
dass du es falsch machst.«
Charles F. Kettering
1.1
Geschichte der Schule
Die Geschichte unserer Schule beginnt am 3. April 1959, als die Gebäudeteile längs
der Osloer Str. eingeweiht wurden. Sie wurde ursprünglich als Berufsschule für elektrotechnische und elektrochemische Berufe genutzt.
1969 erhielt sie den Namen Planck-Oberschule (Berufsschule für elektrotechnische Berufe).
1973 wurde als Konsequenz der Einführung des zweiten Berufsschultages in den industriellen Elektroberufen die Berufsschule um einen Gebäudeteil mit großem Hörsaal
erweitert.
1979 kam zu der Berufsschule die Fachoberschule mit dem Schwerpunkt Technik/
Elektrotechnik dazu.
Steigende Schülerzahlen machten 1980 einen weiteren Anbau notwendig. Dazu gehörten auch eine Cafeteria und eine Bibliothek.
Der Schulstandort wurde nun Oberstufenzentrum und im Jahr 1981 in OSZ Elektrotechnik-Nachrichtentechnik umbenannt. Gleichzeitig wurde die gymnasiale Oberstufe, beginnend mit der elften Klasse, eingeführt. Im Zuge dieser Umstrukturierung wurden alle energietechnischen Berufe in das OSZ Energietechnik im Bezirk Spandau verlagert.
1988 kamen mit einem neuen Anbau die fernmeldetechnischen Übungsräume und die
große Sporthalle an der Koloniestraße hinzu.
Nach der Wende im Jahr 1990 machten die Auflösung der Ostberliner Berufsschulen
und die Eingliederung in die OSZs auch bei uns einen Filialbetrieb notwendig.
Seit dem 1. Februar 1999 heißt die Schule Oberstufenzentrum Kommunikations-,
Informations- und Medientechnik (OSZ KIM).
Im Jahr 2002 wurden durch die Schulverwaltung die IT-Berufe ausgegliedert und in das
OSZ IMT überführt.
Die Berufsoberschule ergänzt seit August 2004 unser Bildungsangebot.
6
1.2
Pädagogische Struktur der Schule
OSZ KIM
Berufliches
Gymnasium
Berufsoberschule
Fachoberschule
einjährige
Berufsfachschule
dreijährige
Berufsfachschule
Berufsschule
zum Erwerb der
zum Erwerb der
zum Erwerb der
zum Erwerb des
zum Erwerb der
für die
allgemeinen
Hochschulreife
allgemeinen oder
der fachgebundenen Hochschulreife
Fachhochschulreife
mittleren Schulabschlusses
Fachhochschulreife
Ausbildungsberufe
dreijährig:
einjährig:
einjährig:
und
und
bei Versetzung in
die 11. Klasse des
Gymnasiums
bei mittlerem
Schulabschluss
&
abgeschlossener
Berufsausbildung
&
Fachhochschulreife
bei mittlerem
Schulabschluss
&
abgeschlossener
Berufsausbildung
berufliche Vorbereitung auf die Anforderungen im Berufsfeld
Elektrotechnik
des Ausbildungsberufes
Kommunikationselektroniker/in
Informationstechnik
Telekommunikationstechnik
Assistent/in für
Medientechnik
Fernmeldeanlagenelektroniker/in
zweijährig:
bei mittlerem Schulabschluss
&
abgeschlossener
Berufsausbildung
zweijährig:
bei mittlerem Schulabschluss
&
Praktikumsplatz
oder
bei mittlerem Schulabschluss
Informationselektroniker/in
Mediengestalter/in Bild und
Ton
Film- und Videoeditor/in
Fachkraft für Veranstaltungstechnik
Systeminformatiker/in
1.3
Schulisches Umfeld, Anzahl und soziale Struktur der
Schülerinnen und Schüler1
Aufgrund des weit gefächerten Bildungsangebots umfasst der Einzugsbereich unserer
Schule das gesamte Berliner Stadtgebiet und für den Bereich der Berufsschule zum Teil
auch Brandenburg und Sachsen. Insofern macht sich die geographische Lage in einem
sozialen Brennpunkt (Soldiner Kiez) nur im Bereich der einjährigen OBF bemerkbar, da
sich hierfür hauptsächlich Schüler aus der Umgebung anmelden.
Die Schule hat zur Zeit (Stand Oktober 2005) insgesamt 1730 Schüler. Eine genaue Darstellung der Verteilung der Schüler auf die einzelnen Bildungsgänge und des Anteils
der Schüler nicht deutscher Herkunft befindet sich im Anhang.
1 Im Folgenden nur noch »Schüler«, ebenso für »Lehrerinnen und Lehrer« nur »Lehrer«, für »Kolleginnen und Kollegen« nur
»Kollegen«.
7
1.4
Personal und Ausstattung
Zu Beginn des Schuljahres 2005/2006 unterrichten 31 Lehrerinnen und 66 Lehrer sowie 8 Lehrer für Fachpraxis und 4 Referendare an unserer Schule. Außerdem sind eine
Schulsozialarbeiterin, ein Verwaltungsbeauftragter, 4 Sekretärinnen, 7 Techniker und
3 Hausmeister/Hauswarte bei uns beschäftigt.
Wir verfügen über eine gute Ausstattung im Bereich der Kommunikations-, Informations- und Medientechnik, die kontinuierlich auf dem neuesten Stand gehalten wird.
Diese Ausstattung und ihre konsequente Erneuerung ist unumgänglich, um eine gute
Ausbildung zu gewährleisten. Ein moderner handlungsorientierter Unterricht, wie ihn
die KMK für alle neuen Berufe vorschreibt, kann nur durchgeführt werden, wenn die
Auszubildenden auch in der Berufsschule direkt an ihre Berufs- und Erfahrungswelt anknüpfen können. Dazu gehört auch eine Ausstattung, wie sie in den Betrieben vorhanden ist.
Ab Januar 2006 wird die Schule zu einem modernen Medienzentrum umgebaut. Während der Umbauzeit findet der Unterricht zum Teil auch in der Filiale Böttgerstraße statt.
1.5
Kooperation mit außerschulischen Partnern
Um optimale Ausbildungsbedingungen zu gewährleisten, erfolgt im Bereich der Berufsschule eine enge Zusammenarbeit mit den Ausbildungsbetrieben. Es finden regelmäßig gemeinsame Sitzungen mit Ausbildern statt. In der mehrjährigen Berufsfachschule arbeiten wir im Bereich der Veranstaltungstechnik mit der media-academy zusammen.
Wir sind außerdem um einen ständigen Austausch mit den Eltern unserer Schüler bemüht und verständigen uns mit ihnen im Rahmen des Schulgesetzes bei Bedarf über
den Leistungsstand und nötige Fördermaßnahmen.
Im Rahmen des Leonardo-Projekts arbeiten wir mit Partnerschulen in Finnland (Joensuu,
Kuopio, Outokumpu) und Ungarn (Györ) zusammen (siehe 4.2.8).
1.6
Besonderheiten unserer Schule
Seit dem Schuljahr 2003/2004 sind wir an dem Modellvorhaben eigenverantwortliche
Schule (MeS) beteiligt. In diesem Rahmen wird ein Qualifizierungsprogramm erprobt
mit dem Ziel, Schulleitung und Lehrkräfte bei der Bewältigung der neuen Aufgaben
und Herausforderungen, die durch die verstärkte eigenverantwortliche Steuerung der
Einzelschule entstehen, zu unterstützen. Dies hat der Kommunikation in unserem Kollegium neue Impulse gegeben und viele positive Entwicklungen in Gang gesetzt.
Ein Schwerpunkt unserer Arbeit liegt in der Durchführung außerschulischer Projekte,
mit denen sich die Schule in ganz Berlin einen Namen gemacht hat. So sind beispielsweise Schüler unserer Schule an der technischen Ausgestaltung zahlreicher Events beteiligt (Konzerte in der Heilig-Kreuz-Kirche, Rockfestivals, Veranstaltungen im Abgeordnetenhaus, Modenschauen, Weihnachtskonzert des Shantychors Berlin etc., nähere Informationen auf unserer Homepage). Weiterhin planen und berechnen die Schüler
8
unserer Schule umfangreiche Videoüberwachungs-, SAT-Empfangs- und Verteilungsanlagen, planen und installieren Beschallungsanlagen für andere Schulen oder unterstützen diese und andere Einrichtungen des Landes Berlin bei der Planung und Pflege
von Webpräsenzen.
1.7
Modernisierung und Umbau des Schulstandortes
Osloer Straße zu einem Medienzentrum
Anfang des Jahres 2001 wurden wir mit der Planung eines Medienzentrums am Standort Osloer Straße beauftragt. Das OSZ KIM sollte zu einem Kompetenzzentrum für Medienberufe umgebaut und die IT-Berufe in ein eigenes OSZ ausgegliedert werden. Die
Berufe und Bildungsgänge, die uns vorgegeben wurden, umfassten neben den bereits
vorhandenen auch neue Berufe, wie z.B. den Verlagskaufmann, den Kaufmann für Veranstaltungstechnik und den Screen-Designer.
Die anschließende Planung für ein Raum- und Ausstattungskonzept musste aufgrund
enger Zeitvorgaben sehr zügig entstehen. Im Dezember 2001 erfolgte die Förderzusage der Senatsverwaltung für Wirtschaft und Technologie.
Bis zu diesem Zeitpunkt hatten wir ein fertiges Konzept erstellt. Der weitere Ablauf gestaltete sich eher schleppend, da der Baubeginn von der Fertigstellung des OSZ IMT in
der Haarlemer Straße und dem Auszug der IT-Berufe abhängig gemacht wurde.
Im Frühjahr 2004 zeichnete sich das Bauende in der Haarlemer Straße ab und die Planungsphase in der Osloer Straße lebte wieder auf. Inzwischen hatten sich die damals
vorgegebenen Berufe wieder geändert und auch die technische Entwicklung machte
eine Überarbeitung der ursprünglichen Planung notwendig. Die endgültigen Bauplanungsunterlagen wurden im Frühjahr 2005 abgestimmt. Mit dem Auszug der IT-Berufe im Sommer 2005 begann die konkrete Bauterminplanung.
Der Umbau startete im Januar 2006 mit dem Bauteil C und dem Neubau des Veranstaltungsraumes (Bauteil F). Nach der Fertigstellung des Bauteils C wird mit den Bauteilen A2 und B begonnen und daran schließt sich Bauteil A1 an. Das voraussichtliche
Bauende wird Herbst 2007 sein.
Zur Verfügung stehen uns dann: ein HDTV-Studio, ein Audio-Studio, zwei Räume mit
non-linearen servergestützten Schnittplätzen, Grafikarbeitsplätze mit unterschiedlichen Programmen, diverse auf dem neuesten technischen Stand eingerichtete
Medientechnikräume, ein Veranstaltungsraum, PC-gestützte Fachräume für Kunst,
Sprachen, Wirtschaft- und Sozialkunde, Betriebswirtschaft, Physik, Chemie und
Mathematik. Daneben werden alle Räume des OSZ datenmäßig vernetzt.
9
2.
Pädagogischer Entwicklungsstand: Bestandsanalyse der Abteilungen
2.1
Abteilung I
»Wenn du ein Schiff bauen willst,
dann trommele nicht die Leute zusammen
und vergib Aufgaben, sondern lehre sie
die Sehnsucht nach dem weiten,
endlosen Meer.«
Antoine de Saint-Exupéry
In der Abteilung I befinden sich zwei Bildungsgänge, die Berufsschule und die Berufsfachschule. Die Berufsschule umfasst die Berufe Mediengestalter Bild und Ton (ME),
Film- und Videoeditor (ED) und die Fachkraft für Veranstaltungstechnik (VA). Die Berufsfachschule beinhaltet die vollschulische Ausbildung zum Assistenten für Medientechnik (MEA) und die Ausbildung zur Fachkraft für Veranstaltungstechnik (VVA) in
Lernortkooperation. Die beiden Bildungsgänge haben viele Gemeinsamkeiten, dennoch sollen sie zunächst getrennt vorgestellt werden.
Berufsschule (OB)
Die Ausbildungszahlen in den medientechnischen Berufen sind seit Jahren relativ konstant. Es ergibt sich jedoch aus der Tatsache, dass die Betriebe zunehmend unter der
wirtschaftlichen Lage leiden und nicht mehr in der Lage sind auszubilden, eine steigende Anzahl an Auszubildenden, die über einen Träger eingestellt werden. Während
die Betriebe und Sendeanstalten unter einer Vielzahl an Bewerbern wählen können
und demzufolge überwiegend sehr geeignete und motivierte Auszubildende einstellen, kommen bei den Bildungsträgern auch soziale Beweggründe für die Einstellung
zum Zuge. Das stellt für die Unterrichtsarbeit zum Teil eine Beeinträchtigung dar.
Entwicklung der Ausbildungsplätze in den Berufen
10
Berufsfachschule (OBF)
Die unmittelbare Verzahnung der medientechnischen Berufe in einer Abteilung hat insbesondere für die vollschulische Ausbildung zum Assistenten für Medientechnik große Vorteile, da die berufspraktischen Erfahrungen aus den Ausbildungsgängen der Berufsschule direkt einfließen können. Das gilt ebenso für die Ausbildung in Lernortkooperation zur Fachkraft für Veranstaltungstechnik.
Es gibt jedes Jahr eine wesentlich größere Anzahl an Bewerbern für die Ausbildungsgänge der Berufsfachschule als Plätze. Die Auswahl für die Ausbildung zum Assistenten für Medientechnik erfolgte in den vergangenen Jahren nach Bestehen eines Aufnahmetests in den Fächern Englisch, Mathematik und Physik in der Reihenfolge der
Durchschnittsnoten der letzten Zeugnisse. Eine Überprüfung ergab jedoch, dass die
Aussagekraft eines Aufnahmetests sehr begrenzt ist. Daher sind wir jetzt dazu übergegangen, nur noch die Durchschnittsnoten der Zeugnisse bei der Aufnahme zu berücksichtigen. Da die Ausbildung sehr anspruchsvoll ist, sollten insbesondere die Noten in den Hauptfächern mindestens befriedigend sein, damit die Schüler in der Ausbildung nicht überfordert sind. Dennoch ist eine Reihe von Schülern jedes Jahr nicht
in der Lage, das Probehalbjahr zu bestehen. Das liegt unter anderem daran, dass die
Schüler die für das Berufsleben erforderlichen Sekundärtugenden (Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Leistungsbereitschaft) erst noch entwickeln
müssen. Manche Schüler stellen jedoch auch fest, dass ihnen die technische Ausrichtung nicht zusagt.
Entwicklung der Schülerzahlen im Bereich MEA
120
100
Anzahl der Schüler
80
Neuaufnahmen
60
davon haben die
Ausbildung erfolgreich
beendet
40
20
0
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
Jahr
2.1.1
Unterrichtsentwicklung
Die methodisch-didaktischen Prinzipien sind für beide Bildungsgänge gleich. Der Unterricht findet überwiegend projekt- bzw. handlungsorientiert statt. Schüleraktivierende
Methoden stehen im Vordergrund. Die Ausstattung der Schule mit Unterrichtsmaterialien, die eine praxisnahe Ausbildung gestatten, ist als gut zu bezeichnen. Jedoch
muss auch in den nächsten Jahren dafür gesorgt werden, dass der Anschluss an die
technischen Innovationen stets gelingt. In der Berufsschule wird unmittelbar an die Be-
11
rufs- und Erfahrungswelt der Auszubildenden angeknüpft. Durch Projektarbeit gelingt
es, auch die Bereiche zu vertiefen, die in der betrieblichen Ausbildung nur am Rande
ausgebildet werden können, da die Betriebe häufig spezialisiert sind.
Der Unterricht im Ausbildungsberuf Fachkraft für Veranstaltungstechnik findet sowohl
in der Berufsschule als auch in der Berufsfachschule lernfeldorientiert statt.
In der Berufsfachschule zur Assistentenausbildung wird selbstorganisiertes Lernen (SOL)
intensiv geübt, um die Schüler zum selbstständigen Arbeiten anzuleiten. Insbesondere
im ersten Ausbildungsjahr werden verschiedene schüleraktivierende Methoden praktiziert, damit in den oberen Semestern eine selbstständige Erarbeitung komplexer Inhalte möglich wird und auch E-Learning praktiziert werden kann. Die Inhalte der Ausbildung sind in den ersten drei Semestern für alle Schüler gleich. Ab dem vierten
Semester erfolgt eine Spezialisierung in den Gebieten Netzwerktechnik, Audiotechnik
und Videotechnik, wobei die Grundlagen auf diesen drei Gebieten für alle verbindlich
unterrichtet werden.
2.1.2
Organisationsentwicklung
Die Projektarbeit macht eine enge Zusammenarbeit der Kollegen unumgänglich. Es
haben sich demzufolge sowohl Klassenteams als auch fachbezogene Teams gebildet.
Die Koordination wird durch die hohe Pflichtstundenanzahl erschwert. In der Berufsschule wird eine Zusammenarbeit mit den Ausbildungsbetrieben gepflegt, um die Ausbildung für alle Seiten optimal zu gestalten. In der Berufsfachschule halten wir engen
Kontakt mit den Praktikumsbetrieben. Dadurch können wir zum einen direkt erfahren,
welche Fähigkeiten unsere Schüler in der Praxis schon haben und welche noch geübt
werden müssen. Zum anderen können wir die Ausbildung auch an die Erfordernisse
der Arbeitswelt anpassen, um den Absolventen, die kein Studium anstreben, später
einen direkten Übergang in die Berufstätigkeit zu ermöglichen.
2.1.3
Personalentwicklung
Die schnelle technische Entwicklung im Bereich der Medientechnik macht eine permanente Fort- und Weiterbildung der Kollegen nötig. Die hierfür entstehenden Kosten
werden aufgrund der sehr eingeschränkten finanziellen Möglichkeiten der Schulverwaltung größtenteils von den Kollegen getragen. Positiv zu bemerken ist, dass es immer wieder Betriebe gibt, die unterstützend durch Informationsveranstaltungen in unserem Haus tätig werden.
Eine weitere Bereicherung sind die neu eingestellten Kollegen, die als »Quereinsteiger«
direkt aus der Praxis zu uns kommen. Hier findet ein reger Austausch von pädagogischem und fachlichem Wissen statt.
2.1.4
Erziehung und Schulleben
Das soziale Klima in der Abteilung ist gut. Es gibt kaum Probleme mit abweichendem
Schülerverhalten. In der Berufsschule handelt es sich überwiegend um volljährige Auszubildende, die motiviert und interessiert sind.
In der Berufsfachschule gibt es am Anfang einige Anpassungsschwierigkeiten, bis sich
die Erkenntnis durchsetzt, dass es sich um eine Ausbildung handelt und Fehlzeiten und
Verspätungen nicht akzeptiert werden können. Das ist insbesondere bei den Schülern
12
problematisch, die sich die Ausbildung selbst finanzieren müssen und daher nebenbei
arbeiten gehen. In diesen Fällen und bei sonstigen privaten Problemen ist die Zusammenarbeit mit der Schulsozialarbeiterin eine große Hilfe.
Insbesondere die Projektarbeit, die den Schülern einen vertieften Einblick in die Praxis
gibt, trägt zu dem guten Klima bei. Durch die große Initiative der Kollegen werden sowohl in der Berufsschule als auch in Berufsfachschule große Veranstaltungen außerhalb der Schule durchgeführt, die von den Auszubildenden und Schülern von der Projektplanung über die Durchführung bis zur Nachbereitung organisiert werden. Die dort
erworbenen praktischen Fähigkeiten haben einen hohen Motivationswert.
2.2
Abteilung II
»Behandle die Menschen so,
als wären sie, was sie sein sollten,
und du hilfst ihnen zu werden,
was sie sein können.«
Johann Wolfgang von Goethe
Die Abteilung II umfasst gegenwärtig Bildungsgänge der Berufsschule (Fachklassen der
dualen Berufsausbildung, Berufsvorbereitende Lehrgänge) und Vollzeitbildungsgänge
für Schüler, die nicht in einem Ausbildungsverhältnis stehen (Einjährige Berufsfachschule, Berufsqualifizierende Lehrgänge).
Berufsschule im dualen System
Die Berufsschule beinhaltet folgende Ausbildungsberufe: Systeminformatiker (SYS), Informationselektroniker (IN), Kommunikationselektroniker Fachrichtung Informationstechnik (KI), Kommunikationselektroniker Fachrichtung Telekommunikationstechnik
(KT) und Fernmeldeanlagenelektroniker (FAE).
In der gegenwärtigen Ausbildungssituation in Industrie und Handwerk besitzen die
Schüler in der Regel den mittleren Schulabschluss. Bei den Auszubildenden der industriellen Berufe sind überdurchschnittliche Abschlussergebnisse in Theorie und Praxis üblich.
Berufsvorbereitende Lehrgänge (BV)
Dabei handelt es sich um Berufsschulunterricht für Schüler ohne Ausbildungsverhältnis, die an einem öffentlich geförderten Lehrgang zur Vorbereitung auf eine berufliche
Erstausbildung teilnehmen. Hier greifen Ansätze für Qualifizierungsbausteine oft deshalb nicht, weil die Schüler nicht dem gewünschten Berufsfeld zugewiesen wurden.
13
Einjährige Berufsfachschule (OBF)
Dieser vollschulische Angebots-Bildungsgang führt zum Erwerb theoretischer Kenntnisse und praktischer Fertigkeiten im Berufsfeld. Außerdem ist es möglich, den mittleren Schulabschluss nach Ablegen einer Prüfung zu erlangen. Die Aufnahmebedingung
für diesen Bildungsgang ist mindestens der erweiterte Hauptschulabschluss. Durch gezielte Fördermaßnahmen in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch wird versucht, Wissenslücken auszugleichen.
Berufsqualifizierende Lehrgänge (BQL)
Dies ist ein Angebots-Bildungsgang für Schüler ohne Ausbildungsverhältnis nach Erfüllung der allgemeinen Schulpflicht, der zur Zeit nur Vollzeitlehrgänge umfasst. Er dient
dazu, die Allgemeinbildung zu erweitern und Qualifizierungsbausteine zu erwerben.
Lerndefizite und Verhaltensstörungen können trotz kleiner Gruppenfrequenz nicht immer abgebaut werden. Die Fluktuations- und Abbrecherquote ist hoch.
2.2.1
Unterrichtsentwicklung
In der Abteilung II sind didaktische, methodische und mediale Prinzipien weitgehend
vom Bildungsgang geprägt: Während im Bereich der industriellen/handwerklichen Ausbildungsberufe Handlungsorientierung, Projektorientierung, Geschäftsprozessorientierung und Lernfeldorientierung im Mittelpunkt stehen (Rahmenplanvorgaben), sind in
den Angebots-Bildungsgängen eher erziehungsorientierte und zum Teil lehrerzentrierte Vorgehensweisen sinnvoll.
Der Einsatz moderner Medien wird in allen Bildungsgängen angestrebt und – soweit
die schulische Ausstattung dies zulässt – auch verwirklicht.
2.2.2
Organisationsentwicklung
In allen Bereichen der Abteilung II wird in Teams gearbeitet, die wegen der unterschiedlichen Struktur der Bildungsgänge meist fächerorientiert sind. Aufgrund der Lernfeldorientierung in der dualen Berufsausbildung finden dort auch fächerübergreifende Teambildungen statt.
In den Fachklassen der dualen Berufsausbildung ist die Zusammenarbeit mit den Ausbildungsbetrieben durch die in den Klassen unterrichtenden Teams transparent und effizient organisiert. Es findet ein regelmäßiger Austausch mit den Beteiligten statt.
2.2.3
Personalentwicklung
Der Unterrichtseinsatz der Lehrer im dualen Berufsschulbereich ist von fachtheoretischen
Schwerpunkten geprägt. Im Konzept der vollschulischen Bildungsgänge der Berufsvorbereitung bilden die Integration von Fachkollegen der allgemein bildenden Fächer und
das Prinzip des Werkstatteinsatzes unterrichtsnaher Kollegen den Hauptansatz.
Die Bereitschaft zur Fortbildung ist bei den Kollegen hoch. Es werden Fortbildungsveranstaltungen mit fachlichen, methodisch-didaktischen und erzieherischen Schwerpunkten wahrgenommen.
14
2.2.4
Erziehung und Schulleben
Die Arbeitssituation für Schüler und Lehrer in den Fachklassen der dualen Berufsausbildung ist geprägt von Zielstrebigkeit und hoher Leistungsbereitschaft.
Das soziale Klima ist bei Vollzeitbildungsgängen für Schüler, die nicht in einem Ausbildungsverhältnis stehen, nicht immer unproblematisch. Es ist notwendig, der Perspektivlosigkeit, der sich diese Schüler häufig ausgesetzt sehen, entgegen zu wirken. Hier
ist ein erhöhter Bedarf an Beratung und Betreuung und emotionaler Zuwendung erforderlich. Neben der Notwendigkeit kleinerer Lerngruppen ist für die Schüler dieser
Bildungsgänge sozialpädagogische Betreuung von besonderer Bedeutung. Ansprechpartnerin ist hier die Sozialarbeiterin in der Schule.
2.3
Abteilung III
»Die Schule sollte es sich immer
zum Ziel setzen, den jungen Menschen
als harmonische Persönlichkeit
und nicht als Spezialisten zu entlassen.«
Albert Einstein
In der Abteilung III werden alle Bildungsgänge verwaltet, die zu einer Hochschulberechtigung führen. Dies sind:
Das Berufliche Gymnasium (allgemeine Hochschulreife)
Die Berufsoberschule (allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife)
Fachoberschule in ein- und zweijähriger Form (Fachhochschulreife)
Berufliches Gymnasium (OG)
Die Schüler kommen etwa zur Hälfte vom Gymnasium oder von der Gesamtschule mit
einem Versetzungszeugnis in die 11. Klasse (Normalschüler). Die andere Hälfte hat einen Schulabschluss auf der Realschule erworben (Aufbauschüler). Die Anzahl der neuen Schüler in der Einführungsphase liegt zwischen 90 und 120 pro Jahr.
Es werden zwischen 70 und 90 Schüler in die Kursphase übernommen, von denen zwischen 50 und 70 den Abschluss der allgemeinen Hochschulreife bekommen.
15
Die Ergebnisse der letzten Jahre:
Jahr
Anzahl der
Absolventen
Bestes
Ergebnis
Schlechtestes
Ergebnis
Durchschnittsnote
2003
68
1,4
3,7
2,8
2004
58
1,5
3,7
2,8
2005
54
1,0
3,6
2,6
Die Anzahl der Schüler, die das Abitur nicht bestehen, liegt zwischen 3 und 7.
Berufsoberschule (BOS)
Über die Berufsoberschule lassen sich noch keine Aussagen machen, da dieser Bildungsgang erst seit dem Schuljahr 2004/2005 an unserer Schule unterrichtet wird.
Fachoberschule (FOS)
Bei der Fachoberschule muss zwischen dem einjährigen und dem zweijährigen Bildungsgang unterschieden werden.
In der einjährigen Form haben die Schüler neben einem mittleren Schulabschluss eine
abgeschlossene Berufsausbildung. In der zweijährigen Form verfügen die Schüler nur
über den mittleren Schulabschluss. Der Besuch der Fachoberschule bietet für viele Schüler, die nach dem mittleren Bildungsabschluss keine Ausbildung beginnen konnten, die
Möglichkeit sich weiter zu qualifizieren. Allerdings sind viele Schüler in diesem Bildungsgang überfordert und die Abbrecherquote ist entsprechend hoch.
Die Daten der letzten Jahre:
Einjährige Fachoberschule
Jahr
Eingeschulte
Schüler
Anzahl der
Absolventen
Durchschnittsnote
2002
53
29
2,4
2003
80
46
2,8
2004
81
49
2,8
2005
83
49
2,5
Zweijährige Fachoberschule
Jahr
Eingeschulte
Schüler
Anzahl der
Absolventen
Durchschnittsnote
2002
80
26
3,2
2003
82
38
2,9
2004
87
9
2,9
2005
120
36
2,9
16
2.3.1
Unterrichtsentwicklung
Die in der Abteilung III angewandten methodisch-didaktischen Prinzipien sind sehr vielfältig. Sie reichen je nach Fach und Lehrer und Inhalt vom Frontalunterricht bis zum
projektbezogenen handlungsorientierten Unterricht bzw. dem schülerorientierten Lernen. Der Einsatz neuer Medien ist in allen Fächern sehr verbreitet, da die Ausstattung
der Schule in dieser Hinsicht sehr gut ist. Differenzierungs- und Fördermaßnahmen werden in der Fachoberschule angeboten. Hierbei handelt es sich hauptsächlich um Förderkurse in Deutsch, Englisch und Mathematik.
Seit einigen Jahren werden in Parallelklassen bzw. Parallelkursen vergleichbare Klassenarbeiten geschrieben, um die Einheitlichkeit der Leistungsbewertung zu gewährleisten und zu überprüfen. In vielen Fächern ist die Teamarbeit bereits weit fortgeschritten.
2.3.2
Organisationsentwicklung
Neben den Lehrerteams in den Fachbereichen gibt es Ansätze zur Bildung von Klassenteams, die in den Klassen der Einführungsphase fächerübergreifend arbeiten. Die
Abteilung III hat zur Zeit eine sehr aktive Schülervertretung, die sich rege an der Gremienarbeit beteiligt.
2.3.3
Personalentwicklung
Die Bereitschaft zur Fortbildung ist bei vielen Kollegen sehr hoch. Die Fortbildung bezieht sich sowohl auf fachliche Inhalte (z.B. in den Fächern Politische Weltkunde, Fremdsprachen, Technik, Informatik) als auch auf methodisch didaktische Fortbildungen (z.B.
PSE, SOL). Es wurden sowohl schulinterne als auch externe Fortbildungen in Anspruch
genommen. Durch den Status unserer Schule als MeS-Schule sind auch in diesem Bereich eine Vielzahl von Fortbildungen besucht worden.
2.3.4
Erziehung und Schulleben
Die Schüler, die in der Abteilung III die Probezeit bestehen, beurteilen ihre Zeit am
OSZ KIM im Allgemeinen als zufrieden stellend. Dies kommt zum einen immer wieder
in Gesprächen mit Eltern und Schülern zum Ausdruck. Zum anderen ist häufig festzustellen, dass ehemalige Schüler die Schule weiter empfehlen.
17
UNSER LEITBILD
»Die Zukunft beginnt heute,
Leben heißt denken und handeln,
denken und handeln aber
heißt verändern.«
James Allen
Unser OSZ ist das Forum und Kompetenzzentrum für Kommunikations-,
Informations- und Medientechnik. Wir fördern den Erwerb zukunftsgerichteter Handlungskompetenzen. Dabei kooperieren wir mit außerschulischen Partnern.
Die geistige Orientierung unserer Schule ist von einem humanistischen
Technikverständnis bestimmt. Wir legen großen Wert auf Allgemeinbildung als Grundlage für eine bewusste Gestaltung der eigenen Zukunft.
Unser Schulleben ist geprägt von demokratischer Grundhaltung, Toleranz, Transparenz und gegenseitiger Wertschätzung. Wir gehen offen
und fair miteinander um und unterstützen uns gegenseitig.
Unser OSZ ist ein Ort, an dem alle Beteiligten sich wohl fühlen und
gerne arbeiten.
Wir fördern eigenverantwortliches und motiviertes Lernen und schaffen
dafür die Rahmenbedingungen.
Qualität ist uns wichtig. Wir setzen Qualitätsstandards, überprüfen sie
regelmäßig und modifizieren sie.
Wir schaffen Arbeitsbedingungen, die alle Beteiligten gesund erhalten.
Wir übernehmen Verantwortung in allen Bereichen der Schule.
18
19
4.
Handlungsfelder
»Kleine Taten, die man ausführt,
sind besser als große, die man plant.«
George Catlett Marshall
Die Entwicklung unserer Schule erweist sich als komplexes Geflecht. In dem Ringen um
unser Leitbild kristallisierten sich die folgenden Handlungsfelder heraus, die von Arbeitsgruppen zeitgleich bearbeitet wurden:
Unterrichtsentwicklung
1 Selbst organisiertes Lernen (SOL)
2 Lernfeldorientierter Unterricht
3 Projekte im Rahmen des Unterrichts
4 E-Learning
5 Neue Unterrichtsansätze im Fremdsprachenunterricht
6 Qualitätssicherung/Evaluation
7 Theaterforum und Darstellendes Spiel
8 Weiterbildungsangebote für externe Teilnehmer
Organisationsentwicklung
9 Schulmanagement
10 Teambildung
11 Schulkultur
12 Arbeit der Schülervertretung
13 Infoblatt und Internet
14 Investitionsplanung und Ressourcenmanagement
15 Außendarstellung und Öffentlichkeitsarbeit
16 Europaorientierung/Kooperation mit Schulen im Ausland
20
Erziehung und Schulleben
17 Schulsozialarbeit
18 Konfliktlösungen/Trainingsprogramme
19 Neuorganisation des Lehrerbereiches
20 Kantine, Pausenzeiten
Personalentwicklung
21 Personalentwicklung durch Fort- und Weiterbildung
22 Gesundheitsmanagement
Die Handlungsfelder unserer Schullandschaft werden im Folgenden näher beschrieben.
Die mit »wir« bezeichneten Beteiligten sind die Mitglieder der Arbeitsgruppen zu den
jeweiligen Handlungsfeldern. Die in den einzelnen Kapiteln benannten Handlungsziele
beziehen sich auf den Zeitraum der nächsten zwei Jahre (bis Schuljahr 2007/2008).
21
4.1
Unterrichtsentwicklung
4.1.1
SOL – Selbst organisiertes Lernen
»Das große Ziel der
Bildung ist nicht Wissen,
sondern handeln.«
Herbert Spencer, englischer Philosoph
4.1.1.1 Ausgangslage
Der beschleunigte Wandel einer von Globalisierung geprägten Welt sowie die Erweiterung des Wissens und seiner Verfügbarkeit erfordern auch eine Neuorientierung für
das Lernen im Unterricht. Der Übergang von der belehrenden zur lernenden Schule
beinhaltet auch eine grundlegende Veränderung des Lernprozesses und der Vermittlung von Kompetenzen. Alle neuen Rahmenpläne folgen diesem Lernverständnis, das
die Kompetenzentwicklung und damit die Aktivität des Lernenden in den Mittelpunkt
stellt. Die Lernenden selbst müssen zu Akteuren ihres eigenen Lernprozesses werden.
Von ihnen wird verlangt, dass sie über weite Strecken des Unterrichtsgeschehens selbst
gesteuert lernen. SOL erscheint daher besonders geeignet auf die gesellschaftlichen
Anforderungen vorzubereiten.
Dies gilt in besonderem Maße für eine Schule mit einem medientechnischen Schwerpunkt, daher wurde an unserem OSZ anknüpfend an die PSE-Fortbildungen nach
Klippert besonderes Augenmerk auf SOL als systemischen Ansatz für Unterricht nach
Herold/Landherr gelegt. In den Schuljahren 2003 bis 2005 wurden vier Kollegen als
SOL-Berater ausgebildet. Es fanden mehrere schulinterne Fortbildungsveranstaltungen
mit diesem Schwerpunkt statt.
4.1.1.2 Ziele
Die Schule fördert die Kompetenz zum lebenslangen Lernen.
Die Lehrkräfte arrangieren den Unterricht so, dass selbst organisiertes, selbstständiges und eigenverantwortliches Lernen der Schüler möglich ist.
Die Schüler unterstützen sich im Lernprozess gegenseitig.
Oberstes Unterrichtsziel ist der Erwerb von Fach-, Sozial- und Personalkompetenz.
4.1.1.3 Handlungsziele
Die Schule bietet den Lehrkräften für eine erfolgreiche Durchführung von SOLorientiertem Unterricht externe bzw. interne Fortbildungsmaßnahmen zu SOL und
aktuellen Erkenntnissen aus der Lernforschung an (z.B. Fachvortrag, Workshop,
Hospitation).
22
Die Lehrer verwenden in ihrem Unterricht Methoden, die das selbstständige und
eigenverantwortliche Lernen fördern.
Die Lehrer orientieren sich dabei an den neuesten Erkenntnissen der Lernforschung.
Die Lehrer fördern die Eigeninitiative, Leistungsbereitschaft, Kreativität und die
Fähigkeit der Schüler Probleme zu lösen.
Die Schüler organisieren ihre Lernprozesse selbstständig.
Die Schüler sind in der Lage, das Ziel bzw. die Ziele eines Projektes (Arbeitsauftrages) zu erkennen und können ggf. bei Schwierigkeiten in geeigneter Form
Feedback geben.
Die Schüler wenden Informationsbeschaffungs-, Planungs-, Entscheidungs-,
Auswertungs-, Beurteilungs- und Präsentationstechniken an.
Die Schüler üben sich in Einzel-, Partner- und Teamarbeit.
Die Schüler sind in der Lage, die Leistungen eines Teammitglieds und ihre eigenen
Leistungen zu beurteilen.
4.1.1.4 Evaluationskriterien
Kooperatives, selbst organisiertes Lernen und Teamfähigkeit sind im Unterricht zu beobachten.
Die Arbeit mit neuen Medien ist systematisch mit in den Unterricht integriert. Die Schüler können moderieren und präsentieren.
Die Projektkompetenz wird durch fächerübergreifende Lernarrangements erhöht.
23
4.1.2
Lernfeldorientierter Unterricht in den Bereichen
Veranstaltungstechnik und Systemelektronik
»Die Neugier steht immer
an erster Stelle eines Problems,
das gelöst werden will.«
Galileo Galilei
4.1.2.1 Ausgangslage Veranstaltungstechnik
Das Fachgebiet Veranstaltungstechnik gibt es am OSZ KIM seit dem Schuljahr 1998/99
mit der Zuordnung des Berufs »Fachkraft für Veranstaltungstechnik«. Die Erarbeitung
des Rahmenlehrplans für den Beruf erfolgte in den Jahren 1997/98 anhand der damals
neuen KMK-Richtlinien zur Erstellung von Rahmenlehrplänen. Diese sehen erstmals
u.a. die Prozess- und Handlungsorientierung und die Vermittlung von Kompetenzen
(Fach-, Sozial-, Personal- sowie Lern- und Methodenkompetenz) auf der Grundlage des
Lernfeldkonzeptes vor.
Die Umsetzung dieses Lernfeldkonzeptes erfolgte am OSZ KIM nicht unmittelbar. Stattdessen wurden die Lernfelder, deren Ziele und Inhalte den Handlungsbereichen (Gewerken) der Veranstaltungstechnik entsprachen, in berufsbezogene Fächern eingebunden.
Vor dem Hintergrund der gemachten Erfahrungen in den Projekten und den inzwischen
bundesweiten Erfahrungen in der Umsetzung von Lernfeldkonzepten beschlossen die
Kollegen des Fachgebietes Veranstaltungstechnik im zweiten Halbjahr des Schuljahres
2003/04 die Durchführung des lernfeldorientierten Unterrichts im neuen Schuljahr.
4.1.2.2 Ausgangslage Systeminformatik
Der Bereich Systeminformatik entstand am OSZ KIM mit der Zuordnung des Berufs
»Systeminformatiker« im Schuljahr 2004/05 Die Erarbeitung des Rahmenlehrplans für
den Beruf erfolgte in den Jahren 2001/02 anhand der damals neuen KMK-Richtlinien
zur Erstellung von Rahmenlehrplänen. Diese sehen erstmals u. a. die Prozess- und Handlungsorientierung und die Vermittlung von Kompetenzen (Fach-, Sozial-, Personalsowie Lern- und Methodenkompetenz) auf der Grundlage des Lernfeldkonzeptes vor.
Die Umsetzung konnte durch ein Kollegenteam in einem einjährigen Vorlauf vorbereitet werden. Die erste Klasse dieses neuen Berufes wurde zum Schuljahr 2004/05 eingeschult. Für die Lernfelder, deren Ziele und Inhalte sich an den berufstypischen Handlungsfeldern einer späteren beruflichen Tätigkeit orientieren, wurde ein System von
Lern- und Arbeitsaufgaben in Form eines Jahresarbeitsplanes erstellt. Um eine kontinuierliche und fachliche Betreuung und Beratung der Schüler bei der Bearbeitung der
Lern- und Arbeitsaufgaben sicherzustellen, wurde vom Kollegenteam ein Stundenplankonzept für den Unterrichtseinsatz eines dreiköpfigen Kollegenteams erarbeitet.
24
4.1.2.3 Ziele
Die Planung und Durchführung des Unterrichts erfolgt in Lehrerteams auf der
Grundlage einer prozess- und handlungsorientierten Pädagogik.
In den Lernfeldern werden sowohl Fachkompetenz als auch Handlungskompetenz
bewertet.
Die Auswahl der Lernsituationen erfolgt in enger Abstimmung mit den betrieblichen Anforderungen.
Der Unterricht findet mit wechselnden Methoden und Sozialformen statt.
Die Lehrerteams planen und organisieren den Unterricht in eigener Verantwortung.
Die jeweiligen Lehrerteams unterrichten und betreuen in der Regel die Klassen
während der gesamten Ausbildungsdauer
4.1.2.4 Erste Erfahrungen Veranstaltungstechnik
Da in allen Lernfeldern eine Kompetenzbewertung stattfinden muss, sind entsprechende Bewertungskriterien erarbeitet und erprobt worden. Entsprechend des Lernfeldkonzepts und der in den Lernfeldern für ein Jahr definierten Ziele wird nach jedem
Halbjahr ein Zeugnis ausgestellt. Das Zeugnis nach einem ganzen Ausbildungsjahr gibt
eine Zusammenfassung der bewerteten Leistungen von zwei Halbjahren wieder.
Bei unserer bisherigen Arbeit in Lernfeldern stellte es sich als problematisch heraus,
dass Kollegen gleichzeitig, jedoch mit geringem Stundenanteil in mehreren Teams arbeiteten.
Die Aneignung von fachfremdem Wissen konnte bei den Kollegen oft nur unbefriedigend und lückenhaft erfolgen.
Ein vermehrter Teilungsunterricht und eine zeitliche Entlastung der Teammitglieder
konnte von der Abteilungsleitung nicht im erhofften Rahmen realisiert werden. Dies
führte zu umfangreicher Mehrarbeit der Kollegen, besonders bei der Realisierung von
praxisbezogenen Projekten.
Dennoch sind die Kollegen der Überzeugung, dass die Einführung des lernfeldorientierten Unterrichts richtig und sinnvoll ist, da die Schüler im Vergleich mit den Klassen,
die fächerorientiert unterrichtet werden, selbstständiger und intensiver arbeiten.
4.1.2.5 Erste Erfahrungen Systeminformatik
Da in den Lernfeldern neben der Fachkompetenz auch die Projektkompetenz (Sozial-,
Personal- und Methodenkompetenz) bewertet werden muss, sind entsprechende Bewertungskriterien erarbeitet und erprobt worden. Die Lernfelder des ersten Ausbildungsjahres werden epochal unterrichtet. Pro Halbjahr werden somit zwei Lernfelder
mit jeweils einer Dauer von 3,5 Schulbesuchswochen im Blockunterricht unterrichtet.
Im Halbjahreszeugnis werden jeweils die erworbenen Fachkompetenzen in den Lernfeldern sowie eine Gesamtnote für die Projektkompetenz ausgewiesen.
25
Bei der bisherigen Arbeit in Lernfeldern erwies es sich als problematisch, dass der Unterrichtseinsatz nicht dem von den Kollegen erarbeiteten Organisationsschema entsprach. Hierbei ergaben sich die gleichen Schwierigkeiten, die auch schon in der Veranstaltungstechnik zu beobachten waren.
Die Teamkollegen halten die Einführung des lernfeldorientierten Unterrichts dennoch
für einen richtigen und sinnvollen Schritt. Die Schüler, eingeübt in die auftrags- und
prozessorientierte Arbeitsweise in der Gruppe, arbeiten selbstständiger und intensiver
im Vergleich zu anderen Lerngruppen.
4.1.2.6 Handlungsziele
Lern- und Arbeitsaufgaben zur Entwicklung der beruflichen Handlungskompetenz
werden erstellt und umgesetzt.
Kurzfristige Unterrichtsvertretung erfolgt durch die Teammitglieder nach Absprache mit der Abteilungsleitung.
Es ist mindestens ein Planungsblock für die Teamsitzung pro Woche im Stundenplan vorgesehen.
Regelmäßige Konsultationen mit den Betrieben der dualen Berufsausbildung und
dem Kooperationspartner der Berufsfachschulausbildung finden statt.
Die Lehrerteams entwickeln und überprüfen Kriterien für die Leistungsbeurteilung
im Lernfeldunterricht.
Wir richten jeweils einen Stammraum für die dualen Berufsschulklassen und die
Berufsfachschulklassen der Veranstaltungstechnik ein, in denen jeweils zwei PCs
vorhanden sind.
Die Schüler werden aktiv in den Prozess der Leistungsbewertung durch Selbstreflexion und gegenseitige Beurteilung mit einbezogen.
4.1.2.7 Evaluationskriterien
Die Schüler sind in der Lage einen Projektauftrag zu analysieren sowie einen Arbeitsund Zeitplan für die Bearbeitung des Auftrags im Team zu erstellen.
Sie besitzen methodische Kompetenzen um die notwendigen Informationen arbeitsteilig zu beschaffen und für die Auftragsdurchführung und -kontrolle zu nutzen. Die
erworbene Handlungskompetenz in Form von Fach-, Sozial- und Personalkompetenz
wird durch die hohe fachliche Qualität der Arbeitsergebnisse und deren Dokumentation deutlich.
Sie sind in der Lage ihre Leistungen und die ihrer Mitschüler anhand von transparenten und allgemein akzeptierten Kriterien selbstständig realistisch einzuschätzen und
zu begründen.
26
4.1.3
Projekte im Rahmen des Unterrichts
»Freude an der
Arbeit lässt das Werk
trefflich geraten.«
Aristoteles
4.1.3.1 Projekte im berufsbildenden Bereich
Sowohl in den dualen als auch in den vollschulischen Berufsausbildungsgängen ist die
Unterrichtsform »Projektunterricht« verankert. Hierbei sollen die Auszubildenden/
Schüler komplexe Aufgaben bzw. reale Kundenaufträge bewältigen. Dabei handelt es
sich ausschließlich um nichtkommerzielle Auftragsarbeiten bzw. Veranstaltungen. Die
Projekte umfassen zum Teil mehrere Fächer oder Lernfelder und sind in der Regel für
eine Schulwoche angelegt.
Die Auszubildenden/Schüler bringen ihre erlangte Fachkompetenz mit der frühzeitig
eingeübten Methodenkompetenz zusammen. Dadurch ist die Bewältigung komplexer
Aufgaben möglich, da hier neben den oben genannten Kompetenzen auch eine berufliche Sozialkompetenz erlangt wird.
Sie erlangen bei diesen zeitlich fest fixierten Aufträgen ein hohes Selbstwertgefühl, da
sie (sowohl der einzelne Schüler als auch das Team) für dieses Produkt fast ausschließlich allein verantwortlich sind.
Lehrer und Schüler berichten, dass die projektorientierte Unterrichtsform – mit den damit verbundenen Freiheitsgraden – zwar anfänglich durchaus gewöhnungsbedürftig
und anstrengend war, nun jedoch als vorteilhaft und bereichernd für den Lernprozess
empfunden wird.
4.1.3.2 Projekte in der Gymnasialen Oberstufe
am Beispiel des Leistungskurses Technik
Seit 1999 wird an der Gymnasialen Oberstufe das Leistungsfach Technik mit dem
Schwerpunkt Medientechnik als Alternative zum Schwerpunkt Elektrotechnik angeboten und von fast zwei Dritteln aller Oberstufenschüler gewählt.
Der Rahmenlehrplan gibt vor, dass nach drei Semestern medientechnischer Grundlagen ein Semester Mediengestaltung folgt, d.h. dass die Aneignung von Sachkenntnissen und die Kompetenzentwicklung in diesem Fach mit einem praktischen Projekt
der Medienproduktion abgeschlossen wird.
Seit Einführung des Faches erproben die Kollegen verschiedene Möglichkeiten der produktorientierten Arbeit im Bereich medialer Anwendungen. Dabei müssen von den
Schülern praxisorientierte Aufgaben gelöst werden. Am Schluss jeder Lerneinheit steht
ein mediales Produkt. So wurden Projekte mit Bildbearbeitungsprogrammen durchgeführt, Filmproduktionen (Kurzfilme, Berichterstattung, Magazine, Werbespots) und
DVD-Produktionen erarbeitet.
27
4.1.3.3 Ziele
Insgesamt hat sich die Projektarbeit an unserer Schule bewährt und ist zu einem festen Bestandteil des Unterrichts in vielen Bereichen geworden. Es ist unser erklärtes Ziel,
die Arbeit in Projekten fortzuführen und auszuweiten. Dafür schaffen wir die personellen, räumlichen und medialen Voraussetzungen.
4.1.4
E-Learning am OSZ KIM
»Denkt auch daran,
dass die Techniker es sind, die erst
wahre Demokratie möglich machen. Denn
sie erleichtern nicht nur des Menschen Tagewerk, sondern
machen auch die Werke der
feinsten Denker und Künstler, deren Genuss
noch vor kurzem ein Privileg
bevorzugter Klassen war, jedem zugänglich.«
Albert Einstein
4.1.4.1 Ausgangslage
Die Lernprozesse in den Bildungsgängen unserer Schule sind in den meisten Fällen an
den Lernort Klassenraum gebunden. Obwohl die Schule eine erhebliche Zahl von
PC-Arbeitsplätzen aufweist, beschränkt sich die Arbeit mit den Rechnern vorwiegend
auf die Vermittlung von Kenntnissen für den Umgang mit dem Computer.
Viele Bildungseinrichtungen, insbesondere Hochschulen, sind dazu übergegangen, die
Vorteile digitaler Technologien für die Vermittlung fachlicher Lehrinhalte zu nutzen. Als
Schlüsselbegriff einer auf digitalen Technologien basierenden Kultur des Lehrens und
Lernens hat sich der Begriff E-Learning etabliert.
E-Learning ist gekennzeichnet durch:
interaktive und multimediale Gestaltung der Lerninhalte
Abwicklung der Lernprozesse über digitale Netzwerke (Internet oder Intranet)
netzbasierte lernbegleitende Kommunikation
Der Einsatz von E-Learning für die Lernprozesse ist nur sinnvoll, wenn sich daraus didaktische und organisatorische Vorteile gegenüber herkömmlichen Lernvorgängen ergeben. E-Learning muss den Schülern zugute kommen, indem deren Lernmöglichkeiten erweitert werden. Den Lehrern muss E-Learning die effiziente Bereitstellung von
neuen Materialien, deren schnelle Aktualisierung und die Wieder- und Weiterverwertung ermöglichen.
28
4.1.4.2 Ziele
Mit E-Learning fördern wir bei den Schülern die Fähigkeit zum selbstständigen Lernen
und Handeln und entwickeln deren Methodenkompetenz weiter.
Zur Erreichung unseres Hauptanliegens, des Übergangs von der belehrenden zur lernenden Schule, ist es notwendig:
die Lernprozesse für die Schüler in Bezug auf Lernort, Lernzeiten, Lerndauer, Lernweg und Lerninhalte flexibel zu organisieren
die Lernmotivation durch attraktive Multimediapräsentationen zu steigern und
komplizierte Lerngegenstände durch Visualisierungen, Animationen und Simulationen anschaulich darzustellen
den Schülern umfangreiche Wissensressourcen für das jeweilige Lernthema, (z.B.
Glossare, Lexika, Bibliotheken, Linklisten, Literaturlisten) bereit zu stellen
das teamorientierte Lernen durch neue, über das Netz abgewickelte Kommunikations- und Kooperationsmöglichkeiten zu erweitern
4.1.4.3 Handlungsziele
Wir richten eine E-Learning-Umgebung auf den Webseiten unserer Schule ein.
Mehrere Kollegen nutzen diese E-Learning-Umgebung in einer ersten Testphase,
um die Vor- und Nachteile des Systems zu erfassen.
Wir erstatten Bericht auf Abteilungskonferenzen, um die Erfahrungen an Kollegen
weiter zu geben und sie gegebenenfalls für E-Learning zu gewinnen.
Wir erweitern die Kooperation mit Partnerschulen anhand von gemeinsam
geplanten und durchgeführten Unterrichtsprojekten bei gemeinsamer Nutzung
von Materialien über das Internet.
Wir erstellen Filme, Animationen und Lernmaterialien zu Lerninhalten in dazu
geeigneten Schulfächern bzw. Bildungsgängen unserer Schule.
Wir nutzen verstärkt Internetforen, um den Kontakt mit den Schülern auch
außerhalb der Schulzeit aufrecht zu erhalten.
4.1.4.4 Evaluationskriterien
Die Schüler sind in der Lage, die bereitgestellten Internetforen entsprechend zu nutzen. Schüler können auf die bereit gestellten Informationen zeit- und ortsunabhängig
zugreifen. Sie sind in der Lage, Lernerfolgskontrollen zur selbstständigen Überprüfung
Ihres Wissens einzusetzen.
Anonyme Umfragen oder Material- und Themenvorschläge von Schülern ermöglichen
deren Einbeziehung bereits in der Planungsphase des Unterrichts.
Die Schüler organisieren den Lernprozess selbstständig. Sie nutzen Computer und Internet sinnvoll und kooperieren und kommunizieren in Netzwerken.
Die Zugriffshäufigkeit auf die bereit gestellten Materialien und die Verwendung der
Tests lassen auf die Steigerung der Motivation schließen, sich auch außerhalb der Schulzeit mit Unterrichtsinhalten zu befassen und den Lernprozess selbst zu organisieren.
29
Die Qualität der von Schülern außerhalb der Schule am Computer erstellten Arbeiten
ist ein Indikator für die Kompetenzen im Umgang mit digitalen Technologien.
Die Nutzung der Chaträume oder Foren sowie der Informations- und Meinungsaustausch mit Lehrern und Mitschülern lässt sich quantitativ und qualitativ erfassen.
4.1.5
Neue Unterrichtsansätze im Fremdsprachenunterricht
»Jede neue Sprache ist wie ein
offenes Fenster, das einen
neuen Ausblick auf
die Welt eröffnet und die
Lebensauffassung weitet.«
Frank Harris
4.1.5.1 Ausgangslage
Als übergeordnetes Ziel des Fremdsprachenunterrichts ist in den neuen Rahmenlehrplänen die Kommunikationsfähigkeit verankert. Der fortgeschrittene Englisch- und
Französischunterricht wird so gestaltet, dass die Schüler in zunehmendem Maße die
selbstständige und kompetente Bewältigung typischer Situationen des Alltags, des
späteren Berufslebens und Studiums in der Zielsprache erlernen. Im neu beginnenden
Französisch- und Spanischunterricht erwerben die Schüler kommunikative Kompetenzen zur Bewältigung von Alltagssituationen in französisch- und spanischsprachigen
Ländern. In den fremdsprachlichen Fächern vermitteln wir sowohl landeskundliche
Inhalte als auch interkulturelle Kompetenzen in Bezug auf anglo-, franko-, hispanophone Kulturkreise.
4.1.5.2 Ziele
Die für den täglichen Umgang erforderliche Transparenz, Toleranz sowie gegenseitige Wertschätzung und Unterstützung der Kollegen gewährleisten wir durch
Teamarbeit (in Form von Fachgruppen und Jahrgangsgruppen).
Die Teamarbeit im Fachbereich Fremdsprachen wirkt sich positiv auf die Motivation und das Wohlbefinden der Kollegen aus und trägt somit zu ihrer Gesunderhaltung bei.
Zur Förderung eigenverantwortlichen und motivierten Lernens im Fremdsprachenunterricht trainieren wir systematisch und konsequent die Fähigkeit der Schüler
zur eigenständigen Erschließung des Lernstoffes durch Vermittlung von Lern- und
Arbeitstechniken, verstärktes Kommunikationstraining (Ziel: Personalkompetenz
und Teamfähigkeit), Einbeziehung verschiedener Formen affektiven und kreativen
Lernens und Einsatz moderner Kommunikationstechnologien und neuer Medien.
30
4.1.5.3 Handlungsziele
Zur Sicherung der Qualität des Fremdsprachenunterrichts bereiten Fachteams gemeinsam Unterricht vor und führen regelmäßig Parallelarbeiten zur Überprüfung
der Lernergebnisse durch.
Die Schüler präsentieren anderen Schülergruppen Ergebnisse ihrer Projektarbeiten.
Die Fachkollegen erarbeiten gemeinsam Kriterien für guten Fremdsprachenunterricht und beziehen die Schüler bei der Bewertung der erzielten Unterrichtsqualität
mit ein (reziproke Bewertung).
Schülern, die die Anforderungen im Fremdsprachenunterricht nicht ausreichend
bewältigen können, bieten wir gezielte Fördermaßnahmen an.
Durch Teamarbeit unter den Fachkollegen reduzieren wir die Arbeitsmenge und
die gesundheitliche Belastung jedes Einzelnen.
Schüler und Lehrer übernehmen gemeinsam Verantwortung für einen erfolgreichen Fremdsprachenunterricht, indem sie gemeinsam Ziele und Inhalte festlegen
und deren Erreichen regelmäßig gemeinsam überprüfen.
4.1.5.4 Evaluationskriterien
Die Schüler sind in der Lage, typische im Unterricht simulierte Situationen des Alltags,
des späteren Berufslebens und Studiums in der Zielsprache zu bewältigen.
Die Schüler verfügen über landeskundliches und geschichtliches Hintergrundwissen
in der jeweiligen Fremdsprache sowie über interkulturelle Kompetenzen in Bezug auf
anglo-, franko-, hispanophone Kulturkreise.
31
4.1.6
Qualitätssicherung und Evaluation
»Wer A sagt, der muss nicht
B sagen. Er kann auch erkennen,
dass A falsch war.«
Bertolt Brecht
4.1.6.1 Ausgangslage
Das neue Schulgesetz verpflichtet alle Berliner Schulen zur internen und externen Evaluation. Im OSZ KIM hat seit dem Jahr 2000 eine regelmäßige Evaluation (Schülerfeedback) auf freiwilliger Basis stattgefunden, an welcher ca. 15% der Kollegen teilnahmen. Hierbei ging es um Aussagen der Schüler zum Thema Fach-, Sozial- und
Methodenkompetenz der Lehrkräfte. Die Schüler konnten weiterhin allgemeine Statements zum Unterricht und zur Schule abgeben. Die einzelnen Kollegen werteten die
durchgeführten Schülerfeedbacks selbst aus. Im kleinen Kreis wurden die Ergebnisse
diskutiert.
Im Rahmen des MeS-Projekts wurde vom DIPF eine Evaluation von ausgewählten
Klassen durchgeführt. Die Ergebnisse stehen noch aus.
Im April 2005 wurde eine erste umfangreiche Evaluation/Schülerbefragung in Zusammenarbeit mit der Ernst-Litfaß-Oberschule durchgeführt. An dieser Evaluation nahmen aus finanziellen Gründen nur 25 Klassen und 15 Lehrer teil. Das OSZ KIM beteiligte sich an den Kosten und erhielt dafür die komplette Auswertung. Diese Befragung
umfasste die Bereiche Unterrichtsqualität, Unterrichtsmethodik und die Schülerleistung. Das Kollegium des OSZ KIM wurde vorab in der Gesamtkonferenz über die Durchführung informiert.
Die Ergebnisse wurden dem OSZ KIM Ende Mai 2005 zur Verfügung gestellt, von den
Evaluationsberatern zur Präsentation aufbereitet und den beteiligten Kollegen vorgestellt. Die Ergebnisse dieser Evaluation wurden in den Abteilungskonferenzen präsentiert und diskutiert.
Im Juni 2005 nahmen ca. 25 Kollegen an einer bundesweiten Studie der Universität
Potsdam zum Thema »Stressbelastung von Lehrern« teil. Die Ergebnisse wurden im
Herbst 2005 den Kollegen individuell zur Verfügung gestellt.
Des Weiteren haben die Evaluationsberater im Juni 2005 nach Rücksprache mit der
Schulleitung und dem Kollegium das OSZ KIM bei der Bertelsmann Stiftung angemeldet. Die Bertelsmann Stiftung bietet eine länder- und schulübergreifende Evaluation
(SEIS) an, die vom Senator für Schulwesen unterstützt und mitfinanziert wird. Hiermit
soll vorerst die Fortführung der internen Evaluation sichergestellt werden. Die Evaluation wurde im Herbst 2005 »ONLINE« durchgeführt. Ein Großteil der Kollegen und
Schüler des OSZ KIM nahmen hierbei teil.
Die Arbeitsgruppe Qualitätssicherung arbeitet zur Zeit an einem Info-Papier, das Tipps
zur Formulierung von Zielen und deren Überprüfung enthält und den Arbeitsgruppen
der einzelnen Handlungsfelder die Erstellung der Zielformulierung erleichtert.
Als übergeordnete Aufgabe sieht die Arbeitsgruppe die Darlegung der Notwendigkeit
von Evaluationsvorhaben und die Schaffung von Transparenz von Ergebnissen.
32
4.1.6.2 Ziele
Wir führen regelmäßig schulinterne Evaluationen zu vereinbarten Entwicklungsvorhaben durch.
Es werden geeignete Evaluationskriterien, -instrumente und -methoden für den
vereinbarten Evaluationszyklus entwickelt.
Aus den Ergebnissen der Evaluationen werden weitere Schwerpunkte für
zukünftige Entwicklungsziele unserer Schule abgeleitet.
4.1.6.3. Handlungsziele
Die Ergebnisse der SEIS-Umfrage (November 2005) werden durch die Arbeitsgruppe Qualitätssicherung und die Evaluationsberater analysiert, aufbereitet und
noch in diesem Schulhalbjahr dem Kollegium vorgestellt.
Das Kollegium stellt aus den Ergebnissen der Evaluation ggf. einen Handlungsbedarf fest, der der Qualitätsentwicklung und Qualitätsverbesserung dient.
In jedem im Schulprogramm verankerten Handlungsfeld werden durch die entsprechenden Arbeitsgruppen Evaluationsinstrumente mit der Arbeitsgruppe Qualitätssicherung abgestimmt und festgelegt.
Ein Mitglied der Arbeitsgruppe zu den jeweiligen Handlungsfeldern ist dafür verantwortlich, dass die Evaluationsergebnisse aufbereitet und an die Arbeitsgruppe
Qualitätssicherung weitergegeben werden.
Die Arbeitsgruppe Qualitätssicherung koordiniert den Evaluationsprozess in den
Handlungsfeldern und erstattet in der Gesamtkonferenz bzw. in den Abteilungskonferenzen Bericht.
4.1.6.4 Evaluationskriterien
Die Schulentwicklung wird regelmäßig in der Schule evaluiert.
Es gibt ein unter der Mitwirkung der Evaluationsberater erstelltes und vom Kollegium
akzeptiertes Konzept zur schulinternen Evaluation von Entwicklungsvorhaben.
Die mit Hilfe von Fragebögen erzielten Evaluationsergebnisse werden im Kollegium diskutiert und zur Weiterentwicklung der Arbeit in der Schule und im Unterricht genutzt.
33
4.1.7
Theaterforum und Darstellendes Spiel
»Das moderne Theater muss nicht
danach beurteilt werden,
wieweit es die Gewohnheiten des
Publikums befriedigt, sondern danach,
wieweit es sie verändert.«
Bertolt Brecht
4.1.7.1 Ausgangslage
Das Theaterforum ist eine der kleinen kreativen Oasen am OSZ KIM. Hier treffen sich
Schüler aus Weddinger Schulen und Werkstätten zu Theaterkursen und Aufführungen.
Auszubildende sowie Lehrkräfte der Veranstaltungstechnik und der Mediengestaltung
nutzen Raum und Requisite für Übungen im Rahmen ihrer Berufsausbildung oder unterstützen mit ihren Fachkenntnissen und der technischen Ausstattung die Jugendlichen.
Seit 1993 arbeiten sowohl die Theater-Arbeitsgemeinschaften als auch die Grundkurse des Darstellenden Spiels der gymnasialen Oberstufe im damals aus einem Unterrichtsraum umgebauten Theaterstudio. In Zusammenarbeit mit Weddinger Gymnasien,
der Jugendkunstschule Wedding und den Künstlerischen Werkstätten Berlins wurden
schulübergreifend Kurse, Werkstätten und Projekte durchgeführt.
In den erarbeiteten Aufführungen präsentieren die Kurse ihre Arbeitsergebnisse einer
interessierten schulischen und außerschulischen Öffentlichkeit.
Über die schuleigenen Produktionen hinaus finden im Theaterforum Gastspiele schulfremder Theatergruppen statt. Die Auswahl der Gruppen bzw. Stücke orientiert sich
dabei am Bedarf der Schüler des OSZ KIM. So kommen insbesondere Produktionen
in Frage, die einen Bezug zum Rahmenlehrplan des Faches Deutsch, Fremdsprachen,
politische Weltkunde oder Bildende Kunst in der gymnasialen Oberstufe aufweisen.
Seit 1997 dient das Theaterstudio im Rahmen der beruflichen Bildung (Ausbildung der
Fachkraft für Veranstaltungstechnik, Mediengestalter Bild/Ton sowie Film- und Videoeditoren) auch als Raum für Lichtübungen, Kamera- und Drehübungen sowie Übungen zur Lichtprojektion, Bildprojektion und Beschallungstechnik.
Im Rahmen der jährlichen Theateraufführungen der gymnasialen Oberstufe werden
zunehmend die Kenntnisse der Veranstaltungstechniker und der Mediengestalter eingebunden (Licht- und Bildprojektionen, Beschallung, dokumentarische Aufzeichnung),
so dass die Auszubildenden praktische Erfahrungen in der Arbeit mit »jungen Theaterschaffenden« sammeln können.
Da das Theaterforum aufgrund seiner niedrigen Deckenhöhe nicht mehr den Bauvorschriften entspricht, wird es im Zuge des Umbaus des OSZ KIM geschlossen. Nach erfolgten Umbaumaßnahmen wird es in den neu gebauten Fachraum für Veranstaltungstechnik eingegliedert und mit professioneller Technik und Raumausstattung versehen. Während der Umbauphase wird der Unterricht vorübergehend auch in den
Räumlichkeiten der Theodor-Heuss-Oberschule stattfinden.
34
4.1.7.2 Ziele
Das Theaterforum in dem neuen Veranstaltungsraum ist durch die Präsentation
sowohl schuleigener als auch schulfremder Produktionen eine Begegnungsstätte
für schulische und außerschulische Teilnehmer und bereichert so das Schulleben.
Die Kooperation von gymnasialer und beruflicher Bildung wird im Sinne von
handlungsorientierten Theaterprojekten weiter entwickelt und erprobt.
Die Zusammenarbeit mit Theaterschaffenden aus den Bereichen Jugend, Kultur
und Bildung sowie die vor kurzem begonnene Kooperation zwischen dem Theaterforum und dem ‚Knasttheater Aufbruch’ der JVA Tegel wird ausgebaut.
Die mehr als 10-jährige Tradition des Theaterforums im OSZ wird in den neuen
Veranstaltungsräumen in angemessener Weise präsentiert.
4.1.7.3 Handlungsziele
Die Theatergruppen präsentieren ihre jährlichen Produktionen im Theaterforum
vor Eltern, Mitschülern, Lehrern und einer interessierten Öffentlichkeit.
Jährlich finden im Theaterforum Gastauftritte schulfremder Theatergruppen sowie, in Kooperation mit der Fachleitung Deutsch, Lesungen junger Autoren statt.
Die Präsentation der geleisteten Arbeit erfolgt unter anderem durch eine Dauerausstellung, die das breite Spektrum der in den Jahren entstandenen Produktionen widerspiegelt.
Es wird ein Ausschuss gebildet, der Konzepte zur Umsetzung von temporären und
dauerhaften Ausstellungen zur Theaterarbeit erarbeitet und verwirklicht.
Interessierte Schülergruppen besuchen Aufführungen anderer Kulturschaffender.
Hierbei ist insbesondere eine Einbindung in den Unterricht der DS-Kurse, der
Deutschkurse und der PW-Kurse der gymnasialen Oberstufe angestrebt.
In Abstimmung mit der Fachbereichsleitung Veranstaltungstechnik und der Fachleitung Gestaltung wird ein Konzept zur Koordination der gemeinsamen Arbeit
des Theaterforums und der beruflichen Bildung im Bereich Veranstaltungstechnik
entwickelt.
Die schulübergreifende Kooperation mit der Theodor-Heuss-Oberschule Wedding
im Bereich des Darstellenden Spiels wird fortgesetzt und intensiviert.
4.1.7.4 Evaluationskriterien
Die Aufführungen der Schultheatergruppen sind ein fester Bestandteil der Schulkultur.
Es existiert ein schuleigenes Profil für den Bereich Darstellendes Spiel, das sich den Veränderungen der Schulkultur anpasst.
Durch das kreative und kulturelle Handeln im Bereich Darstellendes Spiel entwickeln
die Schüler soziale und personale Kompetenzen.
Es finden fachbezogene und fachübergreifende Projekte statt, die mittels Fotoausstellungen und Projektmappen dokumentiert werden.
35
4.1.8
Weiterbildungsangebote für externe Teilnehmer
»Eine Investition in
Wissen bringt immer noch
die besten Zinsen.«
Benjamin Franklin (1706 – 1790),
amerik. Politiker, Schriftsteller u. Naturwissenschaftler, 1776
4.1.8.1 Ausgangslage
Nach dem Schulgesetz § 35, 1 sollen sich Oberstufenzentren zu Kompetenzzentren
entwickeln.
Seit vielen Jahren werden an unserem Oberstufenzentrum in Absprache mit den Partnern der dualen Ausbildung und in Zusammenarbeit mit dem Berliner Landesinstitut für Schule und Medien Weiterbildungsveranstaltungen angeboten.
Diese werden zu folgenden Bereichen bzw. Themenschwerpunkten durchgeführt:
Medientechnik
Medienproduktion
Medienpädagogik
Vorbereitung auf die Prüfung zum Meister für Veranstaltungstechnik bei der IHK
Berlin
Qualifizierung zur Elektrofachkraft
Die ständig wachsende Nachfrage nach unseren Fort- und Weiterbildungsangeboten
erfordert jedoch eine Regelung, die diese Angebote zu einem festen Bestandteil der
schulischen Arbeit machen.
4.1.8.2 Ziele
Unserem Leitbild entsprechend soll unser OSZ ein Forum und Kompetenzzentrum für
Kommunikations-, Informations- und Medientechnik sein. Zu einem Kompetenzzentrum gehört neben der beruflichen Erstausbildung auch die berufliche Fort- und Weiterbildung.
Um diese Ziele zu erreichen, muss zusammen mit SenBJS eine Regelung getroffen werden, wie die berufliche Fort- und Weiterbildung in die Schule integriert wird. Diese Regelung muss verbindlich festlegen, welche personellen Ressourcen die Schule erhält
und wie mit den erwirtschafteten Mitteln zu verfahren ist.
Durch Befragung der Partner der dualen Ausbildung, der Vertreter der Fachverbände,
der Industrie und Handelskammer und der Handwerkskammer wird der Weiterbildungsbedarf ermittelt und nach Maßgabe der personellen Möglichkeiten ein stimmiges Konzept erstellt.
36
4.2
Organisationsentwicklung
4.2.1
Schulmanagement
»Management heißt
Bedingungen schaffen, die der Mannschaft
das Arbeiten erleichtern.«
Cyril Northcote Parkinson
4.2.1.1 Ausgangslage
Als Ergebnis der Umfrage im Kollegium zur Bestandsaufnahme im Jahr 2004 wurden
folgende Kritikpunkte deutlich:
Die Lehrereinsatzplanung erscheint undurchsichtig.
Die Vergabe von Teilungs- und Ermäßigungsstunden erscheint undurchsichtig.
Leitungsstruktur und Verantwortlichkeiten sind nicht transparent.
Der Informationsfluss bezüglich wichtiger aktueller Termine und Aktivitäten im
OSZ funktioniert nicht optimal.
Der Informationsfluss zwischen den Funktionsträgern der Schule ist mangelhaft.
Es fehlt eine Zusammenstellung aller Formalien des Schulalltags.
Die Schüler beklagen die mangelnde Information über Raum- und Stundenplanänderungen.
Durch unnötigen und zeitlich ausgedehnten Publikumsverkehr entstehen häufig
Störungen der Sekretariatsarbeit.
4.2.1.2 Ziele
Aus der o.g. Bestandsaufnahme ergaben sich folgende Ziele:
Die Transparenz bei der Erstellung der Lehrereinsatzpläne wird erhöht.
Die Vergabe von Teilungs- und Ermäßigungsstunden ist nachvollziehbar.
Leitungsstruktur und Verantwortlichkeiten sind transparent.
Der Informationsfluss innerhalb der Schule hinsichtlich Aktivitäten, Fortbildungen,
Bildungsgänge usw. wird verbessert.
Die Funktionsträger der Schule treffen sich regelmäßig.
Wichtige Bestimmungen, Vorschriften, Formblätter, Anträge usw. werden den Kollegen in geeigneter Weise bereitgestellt.
Die Schüler erhalten ohne die Hilfe des Sekretariats schnell die gewünschten Informationen zu Stunden-, Raum- und Lehrerplänen.
Der Publikumsverkehr im Sekretariat wird durch Sprechzeiten eingegrenzt.
37
4.2.1.3 Handlungsziele
Die Abteilungsleitungen klären mit den Fachbereichsleitern bzw. Fachleitern, für
welchen Bereich sie die Einsatzplanung vorbereiten sollen. Dazu sammeln Fachbereichsleiter und Fachleiter rechtzeitig (bis März bzw. Oktober) die Einsatzwünsche
der Kollegen in ihrem Bereich und leiten sie an die Abteilungen weiter. Die Fachbereichsleiter und Fachleiter achten darauf, dass der Unterricht qualitativ und
quantitativ abgedeckt wird.
Es wird ein Infoblatt erstellt, in dem für jeden Bildungsgang und das entsprechende Fach die Anzahl der der Schule zugeteilten Teilungsstunden aufgeführt wird.
Es wird ein Kriterienkatalog entwickelt, nach dem Ermäßigungsstunden vergeben
werden.
Eine Aufstellung über die tatsächliche Verwendung der Ermäßigungsstunden wird
im Laufe des Schuljahres erarbeitet.
Es gibt ein Organigramm der Schule mit einer Darstellung der Zuständigkeit auf
Verwaltungs- und Fachebene, eine Aufstellung der Fachräume und der jeweiligen
Zuständigkeit (Lehrer und Techniker) und eine Liste der Gremien nach Schulgesetz
und der Rechte und Pflichten, die sich daraus ergeben.
Es wird ein Informationsblatt zu Fortbildungsangeboten, Aktivitäten, Wettbewerben, Baumaßnahmen, besonderen Schülerleistungen, Arbeitsgruppenergebnissen und Terminen herausgegeben (s. 4.2.5).
Es finden regelmäßige Teamsitzungen aller Funktionsträger der Schule statt, auf
denen die anstehende Arbeit für die kommenden Monate vorgestellt und festgelegt wird.
Es gibt ein Handbuch mit den wichtigsten Formalien des Schulalltags.
Die Kollegen werden in den Umgang mit WinSchool eingewiesen.
Ein Informationssystem für die Schüler ist vorhanden.
Die Schreibflächen an den Türen werden ergänzt und ausgebessert.
Der Schlüsselkasten wird in den Klassenaktenraum verlagert.
Die Öffnungszeiten des Sekretariats werden beachtet und eingehalten.
Während der Bauphase wird im Sekretariat in der Böttgerstraße eine Excel-Datenbank mit sämtlichen Schülerdaten eingerichtet, damit auch dort Schulbescheinigungen ausgestellt werden können.
4.2.1.4 Erste Erfahrungen
In den berufsbezogenen Fächern wurde die Einsatzplanung bereits für das laufende
Schuljahr zwischen den Fachbereichsleitern/Fachleitern und den beteiligten Kollegen
abgestimmt und die Vorschläge an die Abteilungsleitung weitergereicht. Die Abteilungsleitungen gaben den Fachbereichsleitern/Fachleitern bzw. Kollegen ein Feedback
bei auftretenden Problemen.
Eine Arbeitsgruppe erstellt regelmäßig das Informationsblatt »WWW«.
38
Eine Teamsitzung aller Funktionsträger findet regelmäßig alle 6 – 8 Wochen statt. Es
wird ein Protokoll geschrieben, das eingesehen werden kann.
Die ersten Teile eines Handbuches zu wichtigen Formalitäten wurden bereits erstellt.
Für den Umgang mit WinSchool wurde ein Handbuch als pdf-Datei den Klassenlehrern
zur Verfügung gestellt. Außerdem erfolgte eine erste Schulung der interessierten
Kollegen.
Der Zugang zum Informationssystem für Stunden- und Vertretungspläne ist für Lehrer
und Schüler über das Internet möglich.
Stunden- und Vertretungspläne werden öffentlich gemacht.
Der Schlüsselkasten ist in den Klassenaktenraum verlagert worden. Die Maßnahme hat
sich bewährt: Die Arbeitsbedingungen im Sekretariat haben sich verbessert. Die Schlüssel können jederzeit ohne Umwege über den Hausmeister an den eigenen Haken zurück gehängt werden. Die Schlüssel sind vor Schülerzugriffen geschützt.
Im Sekretariat in der Böttgerstraße wurde eine Excel-Datenbank mit sämtlichen Schülerdaten eingerichtet.
4.2.1.5 Evaluationskriterien
Für die Einsatzplanung werden der Bedarf und die Einsatzwünsche qualitativ und quantitativ erfasst und abgeglichen. Die Zufriedenheit mit der Einsatzplanung wird im Rahmen der jährlichen Mitarbeitergespräche abgefragt.
Ein Infoblatt pro Jahr informiert schulintern über die Anzahl der der Schule zugeteilten
Teilungsstunden.
Die nach einem Kriterienkatalog verteilten Ermäßigungsstunden werden jährlich schulintern veröffentlicht.
Das erstellte Organigramm wird ausgehängt, auf der Homepage veröffentlicht und einmal pro Jahr auf Aktualität überprüft.
Das Infoblatt (www) und die Schulhomepage informieren schulintern über Fortbildungsangebote, Arbeitsgruppenergebnisse, Aktivitäten der Schule, Wettbewerbe,
Baumaßnahmen und sonstige Termine.
Mindestens vier Teamsitzungen aller Funktionsträger pro Jahr definieren die anstehende Arbeit und legen die Zuständigkeiten fest.
Ein Handbuch wird bis zum Ende des Schuljahres 2006/07 erstellt. Es liegt für alle Kollegen jederzeit griffbereit zur Verfügung und wird im Lehrerbereich auf dem Schulserver veröffentlicht.
Bis zum Ende des Schuljahres 2006/07 werden alle Lehrer in die Zeugniserstellung mit
dem Schulverwaltungsprogramm WinSchool eingewiesen. Eine Liste erfasst den Einweisungsstand des Kollegiums.
Die Schüler können jederzeit über die Schulhomepage den aktuellen Stunden- und Vertretungsplan einsehen. Ebenso wird in der Schule in entsprechenden Informationskästen über den Stundenplan und aktuelle Änderungen informiert.
Die Sekretärinnen werden über die Einhaltung der Öffnungszeiten befragt.
39
4.2.2
Teambildung
»Wenn man allein träumt,
ist es nur ein Traum; wenn man
gemeinsam träumt, ist
das der Anfang der Wirklichkeit.«
D.H. Camara
4.2.2.1 Ausgangslage
Die Stundenerhöhung und der damit zusammenhängende Verwaltungsaufwand haben sich in letzter Zeit negativ auf die Zusammenarbeit der Kollegen ausgewirkt. Durch
die Verteilung des Unterrichts auf zwei Standorte und das damit verbundene Pendeln
der Kollegen in den Pausen werden Kommunikation und Teamarbeit zusätzlich erschwert. Insgesamt ist aber das Bedürfnis nach einer intensiveren Zusammenarbeit vorhanden. Zudem erfordert die neue Funktion des Lehrers als Moderator von Lernprozessen zunehmend mehr Teamarbeit unter den Kollegen.
4.2.2.2 Ziele
Der Lehrer versteht sich in seiner Arbeit nicht als Einzelkämpfer, sondern als Teil
einer Gruppe.
Durch die Kommunikation innerhalb eines Teams werden Schulprobleme nicht
mehr individualisiert, sondern in der Gruppe bearbeitet und gemeinsam gelöst.
Die kollegiale Beratung der Lehrkräfte wird bei Bedarf durch gegenseitige
Hospitationen zusätzlich gefördert.
Wir fördern die fachinterne und fachübergreifende Zusammenarbeit unter den
Kollegen.
Die Lehrer erarbeiten Unterrichtskonzepte bzw. -einheiten in Teams, um die
Kerncurricula in schulinterne Curricula umzusetzen.
Die Zusammenarbeit der Kollegen in Teams hat Beispielfunktion für die Schüler.
4.2.2.3 Handlungsziele
Wir erarbeiten in jedem Fachbereich ein Konzept zur Verbesserung der Teamarbeit
und schaffen dafür die organisatorischen Voraussetzungen.
Wir verbessern die Effektivität der Unterrichtsvorbereitung durch den Austausch
von Material und die Abstimmung von Inhalten und Methoden.
Die Bewertung der Schülerleistungen ist durch die Kollegen zu vereinheitlichen, so
dass sie neueren Lernformen wie z.B. Präsentationen oder Gruppen- und Projektarbeit gerecht wird.
Wir bilden nicht nur Fach-, sondern auch Klassenteams, um fächerübergreifende
Unterrichtsprojekte zu ermöglichen und die Erziehungsaufgaben zu erleichtern.
Im Stundenplan sind Zeiten für Teambesprechungen eingeplant.
40
4.2.2.4 Evaluationskriterien
Es gibt ein Konzept zur Teamarbeit.
Die überwiegende Anzahl der Kollegen ist in eine Teamstruktur eingebunden.
Es gibt im Stundenplan ausgewiesene Zeiten für Teambesprechungen.
Es finden gegenseitige Hospitationen statt.
4.2.3
Erscheinungsbild des Schulgebäudes
»Verantwortlich ist man nicht nur
für das, was man tut, sondern auch
für das, was man nicht tut.«
Laotse
4.2.3.1 Ausgangslage
Ein wichtiges Ziel unserer Schulprogrammarbeit besteht darin, ein positives Arbeitsklima und gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen in der Schule zu schaffen. In diesem Zusammenhang spielt das Erscheinungsbild des Schulgebäudes und der Klassenräume an den Standorten Osloer Straße und Böttgerstraße eine wichtige Rolle. Das
Schulgebäude Osloer Straße ist seit mehreren Jahrzehnten nicht mehr renoviert worden. Die Außenfassade ist durch Graffitis verunstaltet, der Innenbereich ist durch sichtbare Wasserschäden und durch zeitbedingte Abnutzungserscheinungen unansehnlich
geworden. Ein Teil der sanitären Anlagen musste im letzten Jahr saniert werden. In der
Filiale in der Böttgerstraße blättert seit Jahren der Putz von den Wänden, die sanitären
Anlagen sind in einem desolaten Zustand, die Deckenverkleidung in manchen Räumen
löst sich ab. Diese Zustände wirken sich auch negativ auf das Arbeits- und Unterrichtsklima bei Schülern und Lehrern aus. In einer solchen Atmosphäre fällt es schwer,
die Schüler zu Ordnung und Sauberkeit im Schulgebäude zu motivieren. Durch die
Standortentfernung bedingt fehlte eine Präsenz der Schulleitung, so dass bei Ordnungsverstößen ein schnelles Eingreifen nicht möglich war.
4.2.3.2 Ziele
Das Schulgebäude, die Klassenräume und das Schulgelände sind in einem funktionsfähigen und ansprechenden Zustand.
Die Schüler und Lehrer gehen verantwortlich und pfleglich mit den Einrichtungen
der Schule um.
Die Schule reagiert angemessen auf Vandalismus und Verstöße gegen die Hausordnung.
41
4.2.3.3 Erste Erfahrungen
In der Filiale Böttgerstraße wurden ein Sekretariat, das täglich zwischen 7.40 Uhr und
11.00 Uhr besetzt ist, und ein Bereitschaftsdienst der Schulleitung eingerichtet. In der
Osloer Straße werden Graffitis im Innenbereich sofort fotografiert und nach Möglichkeit umgehend beseitigt. Die Fotos werden an die zentrale Sammelstelle für Graffitis
bei der Polizei weiter geleitet. Ein Verursacher wurde angezeigt. Aushänge rufen die
Schüler dazu auf, sich nicht am Vandalismus zu beteiligen.
4.2.3.4 Handlungsziele
Wir sorgen kontinuierlich für Sauberkeit und Ordnung in den einzelnen Klassenräumen.
Wir entwickeln zusammen mit der Schülervertretung ein Konzept, bei dem jeweils
ein Lehrer und eine Klasse die Verantwortung für einen bestimmten Raum übernehmen.
Wir richten in der Böttgerstraße einen Aufenthaltsraum für Schüler ein, in dem sie
Pausen und Freistunden verbringen können und organisieren dafür eine Aufsicht.
Wir führen Schülerprojekte zur Renovierung einzelner Klassenräume durch.
Jede Sachbeschädigung wird umgehend dokumentiert und beseitigt. Die Verursacher werden angezeigt.
Alle am Schulleben Beteiligten übernehmen Verantwortung für das positive Erscheinungsbild der Schule.
Bereits vorhandene Schmierereien (Graffitis und Tags) innerhalb und außerhalb
des Schulgebäudes werden beseitigt.
4.2.3.5 Evaluationskriterien
Die Schule hat ein positives Erscheinungsbild. Räume und Mobiliar und Schulgelände
wirken ansprechend und gepflegt.
42
4.2.4
Arbeit der Schülervertretung
»Wer sich nicht bewegt,
wird nichts bewegen.«
Joachim Kardinal Meisner
4.2.4.1 Ausgangslage
Bis zum Schuljahr 2003/04 gab es in der Schule keine aktive Gesamtschülervertretung,
da aufgrund der Verteilung der Schüler auf unterschiedliche Bildungsgänge die Koordinierung zu komplex erschien. Außerdem fehlte die Motivation der Schüler, sich aktiv
am Schulleben zu beteiligen. Durch Schülerinitiative finden jetzt regelmäßig SV-Versammlungen statt. Die derzeitige Schülervertretung ist sehr engagiert und hat bereits
selbstständig erfolgreiche Projekte durchgeführt, die auf große positive Resonanz gestoßen sind. Dadurch ist es gelungen, Kurs- und Klassensprecher für die aktive Mitwirkung bei der Gestaltung des Schullebens zu gewinnen und zu begeistern.
4.2.4.2 Ziele
Schüler beteiligen sich aktiv an der Schulprogrammarbeit.
Es gibt an der Schule eine aktive Schülervertretung, deren Arbeit von Schülern,
Lehrern, der Schulleitung und dem nicht-pädagogischen Personal ernst genommen wird.
Es werden an der Schule regelmäßig Projekte durch die Schülervertretung initiiert
und realisiert.
4.2.4.3 Handlungsziele
Im Rahmen der Schulprogrammarbeit arbeiten Schüler in Teams in verschiedenen
Handlungsfeldern mit (z.B. Schulkultur, Kantine/Pausenzeiten und Außendarstellung der Schule).
Die Schülervertretung führt die Initiative »Schüler helfen Schülern« fort.
Die Schülervertretung beteiligt sich aktiv an der Organisation und Durchführung
des Tages der offenen Tür.
Die Schülervertretung kooperiert mit dem Lehrerkollegium und trägt so zu einer
Verbesserung des Schulklimas bei.
Die Schülervertretung übernimmt Mitverantwortung am Schulgeschehen und
nutzt ihre Möglichkeiten zur Mitsprache.
43
4.2.4.4 Evaluationskriterien
Versammlungen der Gesamtschülervertretung (GSV) sowie der Schülervertretung (SV)
finden regelmäßig statt.
Die Arbeit der Schülervertretung ist im Schulleben präsent.
Die Schüler arbeiten in der Schülervertretung bzw. in von ihr initiierten Projekten mit.
Die Kommunikation zwischen Schülervertretung und Lehrerkollegium funktioniert und
wird von allen Beteiligten als Bereicherung empfunden.
4.2.5
Infoblatt und Internet
»Man sieht nur, was man weiß.«
Johann Wolfgang von Goethe
4.2.5.1 Ausgangslage
Durch die Arbeit im Handlungsfeld Schulmanagement ergab sich die Notwendigkeit,
ein Medium zu schaffen, welches die unterschiedlichsten Facetten des Schullebens
widerspiegelt. Darüber hinaus benötigt die Schule angesichts ihrer komplexen Struktur und der hohen Mitarbeiter- und Schülerzahl für ihre Corporate Identity eine gemeinsame Informationsquelle. Das OSZ KIM verfügte zwar über eine Webseite, diese
war jedoch optisch wenig ansprechend und inhaltlich nicht immer aktuell. Zudem wurde sie nicht von allen Kollegen genutzt.
4.2.5.2 Ziele
Der Informationsfluss in unserer Schule funktioniert gut.
Ein Informationsblatt mit aktuellen Informationen aus dem Schulleben für die
Kollegen wird entwickelt.
Die Webseite der Schule wird übersichtlich gestaltet und regelmäßig aktualisiert.
4.2.5.3 Handlungsziele
Wir geben im Abstand von sechs bis acht Wochen das Infoblatt »WWW«
(Wer – Was – Wann) mit folgenden Rubriken heraus: Hinweise und Einladungen
für Konferenzen, Vorstellung der Fachbereiche, aktuelle Unterrichtsprojekte,
Sportarbeitsgemeinschaften, Fortbildungsangebote am OSZ KIM, Diskussionsforum zur Schulentwicklung.
Wir motivieren die Kollegen dazu, Beiträge für das Info-Blatt zu liefern.
44
Wir überarbeiten das Layout der OSZ KIM Webseite und bringen sie inhaltlich auf
aktuellen Stand.
Durch den Einsatz eines CMS (Content Management Systems) stellen wir sicher,
dass die Webseite besser gewartet und erweitert werden kann.
Wir beschaffen das erforderliche Know-How für die Arbeit mit dem CMS.
Wir gestalten die Nutzung der Webseite und damit die Navigation anwenderbezogen und problemorientiert.
Wir führen Schulungen für die Benutzer durch.
Die Fachbereiche überarbeiten die Inhalte ihrer Webseite regelmäßig und halten
sie auf aktuellem Stand.
Wir gewinnen neue Mitarbeiter für die Gestaltung und Wartung der Webseite.
4.2.5.4 Evaluationskriterien
Ab Schuljahr 2006/07 ist die Webseite in ihrer neuen Grundstruktur gebrauchsfähig.
Die Aktualisierung bestimmter Inhalte ist dezentral möglich.
Das Infoblatt »WWW« erscheint regelmäßig ca. achtmal pro Jahr.
Das Diskussionsforum zur Schulentwicklung wird genutzt.
Informationen zum Stand der Diskussion in den Arbeitsgemeinschaften zur Schulentwicklung werden regelmäßig veröffentlicht.
45
4.2.6
Investitionsplanung und Ressourcenmanagement
»Wahre Wirtschaftlichkeit
ist das Gegenteil von bloßem Sparen,
Knausern und Verzichten.
Sie besteht vielmehr in
der Verhütung von Verschwendung,
in der Erhaltung aller Energien
und in der Abschaffung der Schlamperei.«
E. Hubbard (1856 – 1915), amerik. Schriftsteller
4.2.6.1 Ausgangslage
In Zeiten knapper Haushaltsmittel ist eine sorgfältige Planung sowohl im investiven Bereich als auch in der Verwendung des Schulbudgets von großer Bedeutung, um den
erforderlichen hohen technischen Standard an unserem OSZ zu halten. Größere Investitionen müssen zwei Jahre im Voraus geplant und über die Schulleitung beim Senator
für Bildung, Jugend und Sport angemeldet werden. Dieser entscheidet über die vom
Senator für Finanzen zur Verfügung gestellten Mittel für Investitionen und verteilt sie
nach einer Prioritätenliste auf die Berliner Schulen. Da der Investitionsbedarf der Schulen wesentlich höher ist als die zur Verfügung stehenden Mittel, besteht in diesem Bereich keinerlei Planungssicherheit, d.h. es ist nicht gewährleistet, dass die Schulen die
beantragten Gelder auch tatsächlich erhalten. So konnten beispielsweise im Jahr 2004
nur ca. 30% der gewünschten Maßnahmen realisiert werden. Durch die Umbaumaßnahmen und die dadurch notwendige Filiallösung Böttgerstraße ist die Ermittlung des
investiven Bedarfs sehr kompliziert.
4.2.6.2 Ziele
Das pädagogische und nicht pädagogische Personal verwendet die der Schule zur
Verfügung gestellten Mittel verantwortungsvoll und effizient.
Das Kollegium engagiert sich für die Beschaffung zusätzlicher finanzieller
Ressourcen, auch unter Einbeziehung von Sponsoren.
4.2.6.3 Handlungsziele
Die Abteilungsleitungen, die Fachbereichsleiter, Fachleiter und Vorsitzende der
Fachkonferenzen werden bei der Erarbeitung und Festsetzung der Grundsätze für
die Verteilung der Ressourcen beteiligt.
Sie fertigen für die über den normalen Haushalt hinaus gehenden Ausgaben eine
Prioritätenliste an.
Die Verwendung des Schulbudgets wird dokumentiert und der Schulöffentlichkeit
bekannt gemacht.
46
In den Fachbereichen und Fachkonferenzen werden die finanziellen Erfordernisse
präzise formuliert und den Kollegen nachvollziehbar dargestellt.
Die Zuständigkeit und Aufgabenverteilung für die Verwaltung und Bewirtschaftung der Finanzmittel ist klar geregelt.
Fachbereichsleiter, Fachleiter und Abteilungsleiter halten engen Kontakt mit Ausbildungsbetrieben und Einrichtungen der Medienbranche, um sie als Sponsoren
zu gewinnen.
Die Investitionsplanung wird langfristig zwischen den beteiligten Bereichen abgestimmt.
4.2.6.4 Evaluationskriterien
Die Ressourcen werden effektiv und effizient verwendet.
Die Verwendung der Ressourcen ist für die Schulöffentlichkeit nachvollziehbar.
Die Schule ist erfolgreich bei der Beschaffung zusätzlicher Mittel.
4.2.7
Außendarstellung und Öffentlichkeitsarbeit
„In dir muss brennen,
was du in anderen entzünden willst.«
Augustinus Aurelius
4.2.7.1 Ausgangslage
Die Außendarstellung und Öffentlichkeitsarbeit wurde an unserer Schule bis jetzt nicht
systematisch und wirksam betrieben, obwohl wir an zahlreichen kulturellen Veranstaltungen in Berlin aktiv beteiligt sind. Sie beschränkte sich bisher auf den einmal jährlich
stattfindenden Tag der offenen Tür, an dem sich die Fachbereiche einem interessierten
Publikum präsentierten. Dieser mit viel Aufwand vorbereitete Informationstag wurde
jedoch nicht ausreichend in den Medien publik gemacht. In den vergangenen Jahren
wurde an die Real- und Gesamtsschulen Berlins Informationsmaterial zum Bildungsangebot des OSZ KIM versendet. Zur Außendarstellung der Schule gibt es zur Zeit jedoch nur wenig repräsentatives Material.
4.2.7.2 Ziele
Das Image des Kompetenzzentrums für Kommunikations-, Informations- und
Medientechnik ist eindeutig mit dem Namen OSZ KIM verknüpft.
Die Schule ist in den Medien und im öffentlichen Leben als Kompetenzzentrum
präsent.
Die bei uns angebotenen Bildungsgänge und Weiterbildungsmöglichkeiten sind in
Berlin bekannt.
47
4.2.7.3 Handlungsziele
Zum Tag der offenen Tür wird auf der Webseite gezielt und auffällig geworben.
Diese Veranstaltung wird durch Anschreiben möglichst aller relevanter Berliner
Tageszeitungen rechtzeitig bekannt gegeben.
Alle in Frage kommenden Schulen werden rechtzeitig und wirkungsvoll über das
Bildungsangebot unserer Schule informiert.
Am Tag der offenen Tür beteiligen sich Lehrer und Schüler an der positiven Darstellung der Schule.
Bei allen Events, an denen Schüler oder Auszubildende des OSZ KIM aktiv mitwirken, wird die Beteiligung der Schule während der Veranstaltung öffentlich bekannt gemacht.
Die Schüler, die aktiv an Events beteiligt sind, tragen ein Outfit mit dem Schullogo.
Auf der Webseite der Schule werden Events, bei denen unsere Schüler mitwirken,
rechtzeitig bekannt gegeben und anschließend dokumentiert.
Schulinterne Veranstaltungen und Schülerprojekte (z. B. Theateraufführungen,
Abschlussfilme der Medienberufe) finden Würdigung, indem sie rechtzeitig angekündigt und als Highlights präsentiert werden.
Die Schule erstellt ein repräsentatives Informationsblatt, in dem ihr Bildungsangebot in ansprechender Weise dargestellt wird.
Die Schule verbessert das Layout ihrer Informationsmaterialien über die angebotenen Bildungsgänge und Ausbildungsberufe.
Die Schüler vertreten unsere Schule bei Wettbewerben.
4.2.7.4 Evaluationskriterien
Das OSZ KIM hat in Berlin ein positives Image, mit dem sich alle am Schulleben Beteiligten identifizieren.
Es besteht eine hohe Nachfrage nach Schulplätzen.
Die Schule empfängt häufig Besuchergruppen. Sie hat eine positive Resonanz in den
Medien.
48
4.2.8
Europaorientierung, Kooperation mit Schulen im Ausland
»Die Zukunft soll man
nicht voraussehen wollen, sondern
möglich machen.«
Antoine de Saint-Exupéry
4.2.8.1 Ausgangslage
Im Jahr 1994 fand ein erster Lehreraustausch zwischen dem damaligen OSZ Nachrichtentechnik und einer finnischen Schule statt, bei dem ein Kollege unserer Schule im Berufsbildungszentrum Oulu arbeitete. In diesem Zusammenhang wurde ein Schüleraustausch vereinbart. Die finnischen Schüler wurden am OSZ NT zusammen mit unseren
Schülern unterrichtet. Die praktische Ausbildung fand in den Betrieben der Bürokommunikationstechnik statt.
Seit 1997 bestehen Kontakte mit dem Berufsbildungszentrum in Joensuu. Nach mehreren vorbereitenden Besuchen wurde 1998 ein Projekt im Rahmen des Leonardoprogramms zum Schüler- und Lehreraustausch beantragt. Ziel war es, die Ausbildungssituation in den beiden beteiligten Ländern zu erkunden und Schnittmengen in
den Ausbildungsrahmenplänen zu ergründen.
Im Anschluss daran wurde ein Austauschprogramm vereinbart, um ein internationales
Netzwerk aufzubauen, das bis heute Gültigkeit hat. Die Schüler werden grundsätzlich
für vier Wochen, die Lehrer für zwei Wochen ausgetauscht. Kurse in Sprache und Kultur werden jeweils von den entsendenden Schulen vor dem Austausch durchgeführt.
Im Jahre 2001 wurde das Projekt auf zwei weitere Schulen in Finnland ausgeweitet. Ab
2003 findet zusätzlich ein Austausch zwischen den genannten Schulen in Finnland,
dem OSZ KIM Berlin und dem Berufsschulzentrum in Györ (Ungarn) statt.
Im Jahr 2004 kam es zu einem ersten länderübergreifenden Austausch von Schülern
und Lehrern. Zwölf Schüler aus Finnland, Ungarn und Deutschland arbeiteten in Györ
an einem Projekt der Digitaltechnik. Die zentrale Betreuung wurde von der aufnehmenden Schule organisiert. Die Konversationssprache ist Englisch.
Die beteiligten Schulen wechseln sich mit der Bereitstellung der Infrastruktur ab. Ziel
ist es, ein gemeinsames Konzept für die curriculare Entwicklung und für den Unterricht
zu erstellen.
4.2.8.2 Ziele
Im Zuge der Europaorientierung und der Internationalisierung der Ausbildung ergeben
sich für uns folgende Ziele:
Der internationale Partneraustausch wird aufrechterhalten und ggf. ausgebaut.
Wir schaffen weitere Austauschmöglichkeiten für Lehrer und Schüler zur Erweiterung des beruflichen und kulturellen Wissens und tragen damit zur Professionalisierung und zur Entwicklung von Toleranz und gegenseitigem Verständnis bei.
49
Wir involvieren mehr Kollegen in diesem Austauschprogramm und werben in den
Betrieben für Unterstützung unserer Projekte.
4.2.8.3 Handlungsziele
Wir führen die Antragstellung für das Austauschprojekt kontinuierlich fort.
Wir veröffentlichen Erfahrungs- und Ergebnisberichte in Zusammenarbeit mit den
Projektpartnern auf unseren Internetseiten.
Wir informieren die Kollegen über den Stand des Austauschprogramms und
motivieren weitere Kollegen zur Mitarbeit.
Wir organisieren einen reibungslosen Ablauf des Austausches durch folgende
Maßnahmen: Zeitliche Koordinierung des Austausches durch Parallelen in den
Ausbildungsgängen der beteiligten Schüler, Abgleich der Stoffpläne, soziokulturelle und sprachliche Vorbereitung der Lehrer und Schüler, Organisation der
Fahrt und Reisebetreuung, Betreuung der Partnerschüler und -lehrer und Gewinnen von Partnerbetrieben
Wir wählen die Schüler nach den Ausbildungsgegebenheiten der Partnerschule
aus, um einen optimalen Bezug zur Ausbildung zu gewährleisten.
Wir kooperieren mit den Betrieben und informieren und überzeugen sie vom Nutzen des Austausches.
Im vollschulischen Bereich arbeiten wir mit den Eltern nicht volljähriger Schüler zusammen.
Wir wählen die Schüler nach den Kriterien Schulleistung, soziales Verhalten,
Sprachkenntnisse, Alter und Zuverlässigkeit aus.
Wir streben für den Austausch eine Finanzierung durch europäische Programme,
Mittel aus dem Landeshaushalt und durch Sponsoring der Betriebe an.
4.2.8.4 Evaluationskriterien
Jedes Jahr findet ein internationaler Austausch statt. Der Verlauf und die Ergebnisse
werden jeweils dokumentiert und veröffentlicht.
Die Evaluation wird durch Partnerbetriebe und Schulgremien durchgeführt. Für die Abschlussevaluation in einem beantragten Projektzeitraum ist ein Workshop in einem Partnerland vorzusehen.
50
4.3
Erziehung und Schulleben
4.3.1
Schulsozialarbeit
»Gewaltlosigkeit
ist der Gipfel des Mutes.«
Mahatma Gandhi
4.3.1.1 Ausgangslage
Die Schulsozialarbeit ist gerade in der heutigen Zeit sehr wichtig im Bereich der beruflichen und allgemeinbildenden Bildungsgänge. Lern- und Leistungsstörungen sowie
Störungen des Sozialverhaltens belasten die Unterrichts- und Erziehungsarbeit in hohem Ausmaß. Es gibt viele Schulverweigerer, viele Jugendliche scheitern bei der Lehrstellensuche oder beim Erwerb schulischer bzw. beruflicher Abschlüsse. Dies hat zudem Konsequenzen für die persönlichen und beruflichen Perspektiven der Jugendlichen. Wir konnten in den letzten Jahren eine erhebliche Zunahme von psychischen
Problemen bei Schülern feststellen, die sich durch Selbstverletzungen, Essstörungen,
Alkohol- und Drogenproblematik und Suizidgefährdung äußerten. Vor diesem Hintergrund ist die sozialpädagogische Betreuung von Jugendlichen an unserer Schule unerlässlich, zumal insbesondere berufliche Schulen in der Regel die letzten schulischen Bildungseinrichtungen sind, mit denen junge Menschen in Kontakt kommen. Hier besteht eine letzte Möglichkeit, im schulischen Rahmen einen positiven Einfluss auf die
Entwicklung der Jugendlichen zu nehmen.
4.3.1.2 Ziele
Wir bieten vor Ort eine schnell erreichbare Anlaufstelle für dringende Fälle, um in
psychischen Krisensituationen sofortige Hilfe zu gewährleisten.
In unserer Schulsozialarbeit unterstützen und ergänzen wir die schulische Bildungsarbeit durch individuelle Beratungsangebote für Schüler, Eltern und Lehrer
bei Konflikten und Problemen.
Wir schützen junge Menschen vor Missbrauch, Vernachlässigung und Gewalt
auch in der Familie.
4.3.1.3 Handlungsziele
Wir beraten einzelne Schüler bei schulischen und außerschulischen Problemen.
Wir bieten Mediation bei Konflikten zwischen Schülern, Schülern und Lehrern,
Schülern und Eltern.
Wir sorgen für Täter-Opfer-Ausgleich.
Wir bieten gruppenpädagogische Angebote.
Wir unterstützen und beraten die Lehrer im Umgang mit schwierigen Schülern.
Wir arbeiten mit außerschulischen Institutionen und Einrichtungen zusammen.
51
4.3.1.4 Evaluationskriterien
Es gibt keine eskalierenden Gewaltvorfälle in der Schule.
Die Quote der Schulabbrecher, die ihre Schullaufbahn aufgrund psychischer Probleme
beenden, wird gesenkt.
Das Beratungsangebot wird wahrgenommen.
4.3.2
Konfliktlösungen, Trainingsprogramme
»Man hilft den Menschen nicht,
wenn man für sie tut,
was sie selbst tun können.«
Abraham Lincoln
4.3.2.1 Ausgangslage
Vor dem Hintergrund zunehmender Verhaltensauffälligkeiten von Schülern ist ein
koordiniertes Vorgehen bei Konflikten an der Schule, bei Einzelfallbesprechungen und
Vermittlungsgesprächen zwischen Schülern und Lehrern notwendig, um so das Lehrer-Schüler-Verhältnis und das Unterrichtsklima zu verbessern. Aufgrund der höheren
Belastung der in den entsprechenden Klassen unterrichtenden Kollegen besteht außerdem Bedarf an Supervision.
Besonders geeignet für den Umgang mit verhaltensauffälligen Schülern erschien uns
das so genannte Trainingsraum-Modell. Dies ist eine Methode, bei der ein Schüler, der
den Unterricht stört, in einen gesonderten Raum geschickt wird, in dem er sein Verhalten reflektiert. Dabei steht ihm beratend die Schulsozialarbeiterin zur Seite.
4.3.2.2 Ziele
Vermittlungsgespräche werden zwischen Lehrern und Schülern bei der Sozialpädagogin durchgeführt. Bei besonders eklatanten Vorkommnissen soll im Bedarfsfall der Vermittlungsausschuss eingeschaltet werden.
In der ersten Schulwoche eines jeden Schuljahres erfolgt die Einführung der
Trainingsraummodells. Quartalsweise ist ein Soll/Ist-Vergleich anzustellen.
Im Deutschunterricht wird in der ersten Schulwoche ein Verhaltenstraining durchgeführt. Das vorbereitete Material dazu kann von interessierten Kollegen eingesehen werden.
Gruppen- und Elterngespräche sind bei Bedarf zu führen.
Ein Konzept zur Senkung der Gewalt an Schulen wird mit einem Fachmann vom
LKA erarbeitet.
52
Die Schüler werden dazu befähigt, ein positives soziales Verhalten untereinander
sowie gegenüber den Lehrkräften zu entwickeln, um einen Rahmen für verantwortungsbewusstes Lernen zu schaffen.
4.3.2.3 Erste Erfahrungen
Erstmalig ist das Trainingsraumprogramm verbindlich für OBF/BQL/BV-Klassen zu Beginn des Schuljahres 2005/2006 eingeführt worden. Für diese Ausbildungsgänge gibt
es ein verbindliches Konzept, das weiterentwickelt wird. Folgende Punkte sind darin
verankert:
Schüler, Lehrer und Eltern bzw. bei BV-Klassen Träger unterschreiben den
Trainingsraumvertrag.
Auf die Wichtigkeit des Verhaltens und der Leistung wird vom Lehrerteam bereits
zu Beginn des Schuljahres hingewiesen.
Schüler werden zu Beginn des Schuljahres gründlich über Örtlichkeiten und Ansprechpartner informiert.
Klassenlehrer und möglichst viele Fachkollegen stellen sich bei der Einschulung
den neuen Klassen vor.
Bei Konflikten treten die Lehrer als Team auf, nicht als Einzelkämpfer.
Insgesamt gilt, dass in den OBF/BQL/BV-Klassen möglichst früh entschieden wird,
wer für diesen Ausbildungsgang geeignet ist oder evtl. über für ihn sinnvolle Alternativen beraten werden sollte.
Die Einheit Verhaltenstraining wurde im Schuljahr 2005/2006 noch nicht durchgängig
im Deutschunterricht eingesetzt, es ist noch mehr Überzeugungsarbeit bzw. Information der Kollegen zu leisten.
Der Trainingsraum wird von den Schülern respektvoll angenommen.
53
4.3.2.4 Handlungsziele
Wir sensibilisieren das gesamte Kollegium und die Schüler für Konflikte.
Wir informieren das Kollegium, die Schüler sowie die Eltern in Beratungsgesprächen und Abteilungskonferenzen bzw. Elternabenden über Trainingsraumprogramm, Methoden zur Konfliktlösung und Schulsozialarbeit.
Wir organisieren fachkundige Schulungen für die Lehrer und bilden uns im Bereich
der Schulsozialarbeit fort.
Wir bieten Möglichkeiten zum kollegialen Austausch und zur Supervision.
Wir führen mit den Schülern ein Verhaltenstraining in der ersten Schulwoche des
laufenden Schuljahres durch.
Wir führen den Trainingsraum für die Klassen der BV, BQL, einjährigen OBF und
MEA ein.
Wir führen das Verhaltenstraining in den MEA-Klassen in der 1. Unterrichtswoche
parallel zum Klippert-Methoden-Training durch.
Wir führen bei Bedarf Vermittlungsgespräche mit Lehrern, Schülern und Eltern
durch.
Wir führen in Zusammenarbeit mit dem LKA Berlin ein Gewaltpräventionsseminar
durch.
Wir bieten eine »Neuhland«-Fortbildung zum Thema Selbstverletzung und Suizidgedanken bei Schülern an.
4.3.2.5 Evaluationskriterien
Mit dem Konfliktlösungs- und Trainingsprogramm fördern wir ein positives soziales Verhalten in der Schule und im Klassenraum.
Zusätzlich zu den in der Schul- und Hausordnung formulierten Regeln ist für jede Klasse ein Katalog von gemeinsam entwickelten Regeln vorhanden.
Die Schule hat ein abgestimmtes Verfahren zur Konfliktlösung und zum Umgang mit
Regelverstößen.
Positive Ergebnisse werden honoriert (Anerkennung, Belohnung, Zertifikat über die
Sekundärtugenden).
Der Umgang miteinander ist in der Schule auf allen Ebenen höflich und wertschätzend.
Die Schüler werden in ihrer Mitverantwortung und Mitsprache ernst genommen.
54
4.3.3
Neuorganisation des Lehrerbereiches
»Es ist besser,
ein einziges kleines Licht
anzuzünden, als die Dunkelheit
zu verfluchen.«
Konfuzius
4.3.3.1 Ausgangslage
Der bestehende Lehrerbereich ist mit seinen 48 Sitzplätzen und 3 PC-Arbeitsplätzen zu
klein und durch die drei Räume sehr unübersichtlich. Da der Bereich als Arbeits- und
Aufenthaltsraum genutzt wird, entstehen extreme Lärmprobleme, die durch die räumlichen Gegebenheiten noch verstärkt werden. Die PC-Arbeitsplätze sind völlig unzureichend und müssen unbedingt ergänzt werden. Die Schaffung weiterer Lehrerarbeitsplätze ist aufgrund der verstärkten Teamarbeit, der über den Tag verteilten Unterrichtsstunden und den daraus entstehenden unterrichtsfreien Blöcken dringend
erforderlich. Aus diesem Grund benötigen wir sowohl Stillarbeitsräume als auch Teamund Besprechungsräume.
Die Umfrage anlässlich der Bestandsaufnahme hat ergeben, dass die im Lehrerbereich
herrschenden Arbeitsbedingungen von den Kollegen als unbedingt verbesserungsbedürftig eingeschätzt werden. Die Neuorganisation des Lehrerbereichs betrifft das ganze Kollegium und wird zur Verbesserung des Arbeitsklimas und der Arbeitsproduktivität beitragen.
4.3.3.2 Ziele
Wir schaffen getrennte Arbeits-, Aufenthalts- und Besprechungsbereiche.
Wir richten weitere PC-Arbeitsplätze und Ruhearbeitsplätze ein.
Wir richten einen zentralen Kopierbereich ein, in dem auch Papier und Formulare
gelagert werden.
Wir gestalten den Lehrerbereich nach unseren Bedürfnissen neu.
55
4.3.3.3 Handlungsziele
Es wird ein Besucherbereich geschaffen, in dem Gespräche mit Schülern, Eltern
und Firmenvertretern in repräsentativem Rahmen möglich sind.
Wir organisieren die Beschaffung folgender Einrichtungsgegenstände: Lampen
(indirekte Beleuchtung), Stellwände, Bürostühle (ergonomisch) für PC-Arbeitsplätze, Konferenzstühle für den Aufenthaltsraum, Rollcontainer für Kollegen, die bei
häufigem Raumwechsel umfangreiches Material befördern müssen (Erfassung
durch Umfrage), lebende Grünpflanzen, Farbe.
Wir richten einen Aufenthalts-, Arbeits- und Kommunikationsbereich für Lehrer
ein.
Die Getränkeversorgung und die Reinigung des Geschirrs regeln die Kollegen
selbst.
4.3.3.4 Evaluationskriterien
Der Lehrerbereich bietet optimale Bedingungen für ein positives, effektives und gesundheitsförderndes Arbeitsklima. Die unterrichtsfreie Zeit kann von jedem Kollegen
bestmöglich genutzt werden. Die Arbeitszufriedenheit des Kollegiums wächst.
4.3.4
Kantine/Pausenzeiten
»Erst kommt das Fressen,
dann die Moral.«
Bertolt Brecht
4.3.4.1 Ausgangslage
Die Umfrage zur Bestandsaufnahme hat gezeigt, dass viele Kollegen mit dem Cafeteria-Angebot unzufrieden sind. Bemängelt wurden neben der ungemütlichen Atmosphäre in der Cafeteria vor allem die geringe Vielfalt des Kantinenangebots und die
unzureichende Qualität des Essens. Vor allem fehle frische und vitaminreiche Kost.
Außerdem wurde kritisiert, dass durch die jetzige Pausenregelung zu wenig Zeit zum
Essen in der Mittagspause bleibt.
4.3.4.2 Ziele
Wir achten in unserer Schule auf gesunde Ernährung.
Das Warenangebot ist auf die Wünsche der Lehrer und Schüler abgestimmt.
Es gibt mehrere Ausgabestellen für Essen und Getränke.
Auch außerhalb der Öffnungszeiten der Cafeteria können Getränke an Automaten erworben werden.
56
Die Cafeteria ist ansprechend und funktional eingerichtet und gestaltet.
Die Pausenzeiten sind an die Bedürfnisse aller am Schulleben Beteiligten angepasst.
4.3.4.3 Handlungsziele
Es wurde bereits im Kollegium eine Umfrage zu diesem Handlungsfeld durchgeführt,
aus der sich die folgenden Handlungsziele ergeben.
Wir kündigen dem derzeitigen Betreiber und stellen einen neuen nach unseren
Wünschen ein.
Wir sorgen für ein ausgewogenes und auch vollwertiges Warenangebot.
Wir stimmen unser gewünschtes Warenangebot mit dem neuen Betreiber ab.
Wir prüfen geeignete Standorte für Getränkeautomaten.
Wir sorgen eine bessere farbliche Gestaltung, Dekoration und Möblierung der
Cafeteria.
Wir bereiten eine Abstimmung über eine Veränderung der Pausenzeiten auf der
Gesamtkonferenz vor.
Wir beteiligen die Schülervertretung an der Diskussion über Pausenzeiten und
Warenangebot.
4.3.4.4 Evaluationskriterien
Die Cafeteria bietet ein ausgewogenes Warenangebot nach unseren Wünschen.
Die Atmosphäre ist einladend und freundlich.
Die Cafeteria wird von Schülern und Lehrern gern genutzt.
Das Essen in der Mittagspause kann in Ruhe eingenommen werden.
57
4.4
Personalentwicklung
4.4.1
Personalentwicklung durch Fort- und Weiterbildung
»Lernen ist wie Rudern gegen
den Strom. Sobald man aufhört,
treibt man zurück.«
Benjamin Britten (1913 – 76), brit. Komponist
4.4.1.1. Ausgangslage
Nach dem neuen Schulgesetz besteht für alle Lehrkräfte eine Verpflichtung zur regelmäßigen Fortbildung. Bislang war die Fort- und Weiterbildung an unserer Schule optional. Während einige Kollegen sich in privater Initiative weiterbildeten, nahmen andere so gut wie keine Angebote wahr. Zudem erfüllten Kollegen, die an einer Fort- oder
Weiterbildung teilgenommen hatten, nur selten eine Multiplikatorenfunktion.
Im Frühjahr 2005 wurde von der Steuerungsgruppe eine Umfrage über den Fortbildungsbedarf der Kollegen durchgeführt, an der sich leider nur sehr wenige beteiligten,
obwohl im Kollegium häufig der Wunsch nach Fortbildungen geäußert wurde. Deshalb konnte noch kein zufrieden stellendes Konzept entwickelt werden.
Um die Professionalität unseres Kollegiums weiter zu entwickeln und die Berufszufriedenheit zu fördern, erscheint eine schulinterne Fortbildungsplanung sowohl in fachlicher als auch in pädagogischer Hinsicht unerlässlich. Nicht nur der einzelne engagierte
Lehrer, sondern das gesamte Personal einer Schule muss sich weiterqualifizieren, wenn
eine Schule im Sinne einer lernenden Organisation angestrebt wird. Es gibt Studien
(z.B. von Suzan Rosenholz), die besagen, dass berufserfahrene Lehrer nicht mehr Erfolg in ihren pädagogischen Bemühungen haben als Berufsanfänger, d.h. Routine ist
kein Garant für Qualität. Vielmehr ist eine professionelle Entwicklung von entscheidender Bedeutung.
4.4.1.2. Ziele
Es wird eine Fort- und Weiterbildungsplanung für die gesamte Schule im Hinblick
auf fachliche, methodische und pädagogische Kompetenz sowie Professionalisierung des Schulmanagement erstellt.
Jeder Kollege verpflichtet sich zur Fort- bzw. Weiterbildung an mindestens 20
Stunden pro Schuljahr. Er weist dies in einem Erfassungsbogen nach.
4.4.1.3 Handlungsziele
Die Fachbereichsleiter und Fachleiter recherchieren fachliche und fachdidaktische
Angebote und stellen fachliche Fortbildung entsprechend der schulinternen Fortbildungsplanung bereit. Sie informieren die Kollegen in den entsprechenden Fachkonferenzen und über die in der Schule dafür vorgesehenen Informationswege.
Der Fachleiter für neue Unterrichtsmethoden recherchiert methodische und päda-
58
gogische Fortbildungsangebote und entwickelt Fortbildungsangebote entsprechend der schulinternen Fortbildungsplanung. Er informiert die Kollegen in den
Abteilungskonferenzen und über die in der Schule dafür vorgesehenen Informationswege.
Die Schulleitung recherchiert Schulmanagementangebote und informiert die Kollegen in der Gesamtkonferenz und über die in der Schule dafür vorgesehenen Informationswege.
Kollegen, die zur externen Fort- oder Weiterbildung gehen, verpflichten sich als
Multiplikatoren zu wirken.
Die Schule ernennt einen Fortbildungsbeauftragten, der einmal jährlich den Fortbildungsbedarf der Kollegen durch einen Fragebogen abfragt.
Jeder Kollege erhält einen Erfassungsbogen am Anfang des Schuljahres und reicht
ihn am Schuljahresende beim Schulleiter bzw. Abteilungsleiter ein.
4.4.1.4
Evaluationskriterien
Es gibt ein schulinternes Fortbildungskonzept für den Zeitraum eines Schuljahres. Die
Fortbildungsschwerpunkte werden in den Fachkonferenzen abgestimmt.
Jeder Kollege hat sich innerhalb eines Schuljahres an mindestens 20 Stunden weitergebildet.
Das Fortbildungs-Infobrett ist für alle Kollegen zugänglich und wird regelmäßig von
dem Fortbildungsbeauftragten aktualisiert.
Die Fortbildungsangebote werden von dem Fortbildungsbeauftragen regelmäßig an
den Verantwortlichen für die Webseite weitergegeben.
Die Fortbildungsangebote werden rechtzeitig vor dem Redaktionstermin von dem Fortbildungsbeauftragten an die Verantwortlichen für den WWW-Flyer weitergegeben.
Es findet jedes Jahr eine Fragebogenabfrage der Kollegen zum Fortbildungsbedarf statt.
Die Ergebnisse werden der Schulleitung und den Fachbereichs- bzw. Fachleitern in
schriftlicher Form zur Kenntnis gebracht.
59
4.4.2
Gesundheitsmanagement
»Gesundheit ist gewiss nicht alles, aber
ohne Gesundheit ist alles nichts.«
Arthur Schopenhauer
4.4.2.1 Ausgangslage
Die Bestandsaufnahme hat ergeben, dass sich ca. 80% der Kollegen durch die Arbeitsbedingungen in ihrer Gesundheit beeinträchtigt fühlen. Als Gründe wurden unter anderem die hohen Klassenfrequenzen, zunehmende Disziplinprobleme, die Erhöhung der Pflichtstundenzahl und die daraus entstehende Mehrbelastung durch zusätzliche Vorbereitungs- und Korrekturzeiten genannt. Durch die schnelle technische
Innovation, die in den berufsbezogenen Unterrichtsfächern unmittelbar umgesetzt
werden muss, entsteht darüber hinaus ein hoher Leistungsdruck für die in diesem Bildungsgang unterrichtenden Kollegen. Als wenig gesundheitsfördernd erweisen sich
außerdem die räumlichen Gegebenheiten des dringend sanierungsbedürftigen Schulgebäudes.
4.4.2.2
Ziele
Zur Erhaltung der Gesundheit werden optimale Bedingungen geschaffen, indem wir
gesundheitsgefährdende Faktoren erkennen, benennen und beseitigen und gesundheitsfördernde Maßnahmen ergreifen. Alle am Schulprozess Beteiligten gehen wertschätzend miteinander um und sorgen für ein positives Schulklima.
4.4.2.3 Handlungsziele
Wir bieten den Kollegen präventive Maßnahmen, wie z.B. Sport, Entspannungstechniken, Rückenschule, an.
Wir informieren uns und bilden uns im Bereich der Suchtberatung fort.
Wir thematisieren gesundheitsbezogene Themen im Unterricht und in
Schülerberatungsgesprächen.
Wir sorgen für ruhige Lehrerarbeitsbereiche, in denen ein konzentriertes Arbeiten
möglich ist.
Wir schaffen größere Arbeitszufriedenheit und -effektivität durch verstärkte Teamarbeit im Kollegium.
Wir sorgen für Fortbildungen im Bereich der Stressprävention, Supervision und des
Zeitmanagements.
Wir führen Mitarbeiterumfragen zur Arbeitsbelastung durch.
4.4.2.4 Evaluationskriterien
Es besteht bei allen Mitarbeitern ein hohes Maß an Arbeitszufriedenheit durch die Verbesserung der Arbeitssituation. Aufgrund des positiven Schulklimas wird der Krankenstand verringert. Auf diese Weise nehmen Fehlzeiten und daraus resultierende Mehrbelastung durch Vertretungen sowie die Anzahl der Frühpensionierungen ab.
60
5.
Methoden und Instrumente der internen Evaluation
»Wenn der Wind
der Veränderung weht, bauen
die einen Mauern und
und die anderen Windmühlen.«
Unbekannt
Die Evaluation der Arbeit in den Handlungsfeldern berücksichtigt die datenschutzrechlichen Regelungen nach § 65 und § 66 SchulG. Wir wenden folgende Verfahren
an:
Dokumentenanalyse: Sammlung und Analyse bereits vorhandener Daten aus Statistiken, Protokollen, Zeugnissen, Jahresberichten, Klassenbüchern, Arbeitsplänen
usw.
Schriftliche Befragungen: Fragebogen, Test usw.
EDV-gestützte Erhebungen: Anwendung von eigenen und externen Evaluationsprogrammen
Kommunikative Rückmeldeverfahren: Strukturierte Gespräche, Interviews, Feedback usw.
Beobachtung: Kollegiale Hospitationen
Die Ergebnisse werden schriftlich und für alle Beteiligten nachvollziehbar dokumentiert.
61
AANHANG
62
Schulstruktur im Schuljahr 2005/2006
1.
Abteilung I
a) Die dreijährige Berufsfachschule (Medienassistenten/
Medienassistentinnen)
b) Die dreijährige Berufsfachschule in der Verbundausbildung
c) Die Berufsschule
Mediengestalter/in
Bild und Ton
Film- und
Videoeditor/in
Fachkraft
für Veranstaltungstechnik
Klassen- und Schülerverteilung:
In diesem Schuljahr gibt es für unsere 3 Abteilungen folgende Klassen- und Schülerstruktur:
Ausbildungsjahr
Klassenzahl
Schülerzahl
1
5
2
3
3
3
Ausbildungsjahr
Klassenzahl
Schülerzahl
1
1
2
2
3
0
Ausbildungsjahr
Klassenzahl
Schülerzahl
1
4
2
4
3
Ausländer
nichtdeutsche
Herkunftssprache
14
17
22
6
4
9
4
6
10
davon
männlich
davon
weiblich
126
112
67
61
54
50
Ausländer
nichtdeutsche
Herkunftssprache
8
0
0
4
0
0
0
0
0
0
Ausländer
davon
männlich
davon
weiblich
nichtdeutsche
Herkunftssprache
75
59
16
2
1
80
66
14
0
0
3
74
61
13
2
1
Ausbildungsjahr
Klassenzahl
Schülerzahl
Ausländer
davon
männlich
davon
weiblich
nichtdeutsche
Herkunftssprache
1
1
19
12
7
0
2
davon
männlich
davon
weiblich
26
18
48
44
0
2
1
13
13
0
0
0
3
1
11
8
3
0
2
Ausbildungsjahr
Klassenzahl
Schülerzahl
Ausländer
nichtdeutsche
Herkunftssprache
1
3
83
73
10
0
0
2
4
105
91
14
0
1
3
5
118
106
12
1
3
davon
männlich
davon
weiblich
63
Ausbildungsjahr
Klassenzahl
Schülerzahl
1
4
103
Ausbildungsjahr
Klassenzahl
Schülerzahl
1
1
22
Ausbildungsjahr
Klassenzahl
Schülerzahl
1
3
35
Ausbildungsjahr
Klassenzahl
Schülerzahl
1
1
17
2
1
3
–
–
Ausbildungsjahr
Klassenzahl
Schülerzahl
1
1
2
1
3
9
Ausländer
davon
männlich
davon
weiblich
97
6
davon
männlich
davon
weiblich
20
2
davon
männlich
davon
weiblich
29
6
nichtdeutsche
Herkunftssprache
13
19
Ausländer
nichtdeutsche
Herkunftssprache
1
1
Ausländer
nichtdeutsche
Herkunftssprache
0
0
Ausländer
nichtdeutsche
Herkunftssprache
davon
männlich
davon
weiblich
16
1
0
1
9
0
0
0
–
–
–
Ausländer
nichtdeutsche
Herkunftssprache
–
Abteilung II
a) Die einjährige Berufsfachschule
b) Der Berufsqualifizierende
Lehrgang (BQL)
c) Der Berufsvorbereitende
Lehrgang (BV)
d) Die Berufsschule
Systeminformatiker/in
Informationselektroniker/in
davon
männlich
davon
weiblich
12
12
0
0
1
12
11
1
0
0
1
16
16
0
0
0
4
2
26
26
0
0
0
Ausbildungsjahr
Klassenzahl
Schülerzahl
Ausländer
nichtdeutsche
Herkunftssprache
1
–
2
3
4
davon
männlich
davon
weiblich
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
2
33
33
0
1
1
1
17
14
3
0
0
Kommunikationselektroniker/in,
Fachrichtung Informationstechnik
64
Kommunikationselektroniker/in,
Fachrichtung
Telekommunikationstechnik
Ausbildungsjahr
Klassenzahl
Schülerzahl
Ausländer
nichtdeutsche
Herkunftssprache
1
–
2
–
–
–
–
–
–
–
3
4
–
–
–
–
14
0
1
1
Ausländer
davon
männlich
davon
weiblich
nichtdeutsche
Herkunftssprache
47
1
0
0
Ausländer
davon
männlich
davon
weiblich
nichtdeutsche
Herkunftssprache
116
114
2
26
39
62
61
1
17
23
Ausländer
nichtdeutsche
Herkunftssprache
davon
männlich
davon
weiblich
–
–
–
–
–
–
1
14
Ausbildungsjahr
Klassenzahl
Schülerzahl
1
2
48
Ausbildungsjahr
Klassenzahl
Schülerzahl
1
4
2
3
Ausbildungsjahr
Klassenzahl
Schülerzahl
1
1
2
2
Ausbildungsjahr
Klassenzahl
Schülerzahl
11
3
12
13
Abteilung III
a) Die einjährige Fachoberschule
b) Die zweijährige Fachoberschule
c) Die Berufsoberschule
davon
männlich
davon
weiblich
24
23
1
3
3
41
39
2
1
3
Ausländer
davon
männlich
davon
weiblich
nichtdeutsche
Herkunftssprache
78
67
11
5
17
–
78
69
9
4
4
–
67
58
9
8
8
Ausbildungsjahr
Klassenzahl
Schülerzahl
Medienassistenten
11
Verbundausbildung
Berufsschule
d) Das Berufliche Gymnasium
Gesamtüberblick
abteilungsbezogen
Abteilung I
Ausländer
nichtdeutsche
Herkunftssprache
24
27
41
62
12
0
0
489
89
5
10
davon
männlich
davon
weiblich
247
223
3
74
26
578
65
Abteilung II
Ausbildungsjahr
Klassenzahl
Schülerzahl
davon
männlich
Ausländer
nichtdeutsche
Herkunftssprache
davon
weiblich
Einjährige
Berufsfachschule
4
103
97
6
13
19
BQL
1
22
20
2
1
1
BV
3
35
29
6
0
0
Berufsschule
11
156
151
5
2
4
Ausbildungsjahr
Klassenzahl
Schülerzahl
Einjährige
Fachoberschule
2
48
47
1
0
0
Zweijährige
Fachoberschule
7
178
175
3
43
62
Berufsoberschule
3
65
62
3
4
6
Berufliches
Gymnasium
5
223
194
29
17
29
Ausbildungsjahr
Klassenzahl
Schülerzahl
Ausländer
nichtdeutsche
Herkunftssprache
1
10
2
11
3
4
Abteilung III
Ausländer
davon
männlich
davon
weiblich
nichtdeutsche
Herkunftssprache
Berufsschule
davon
männlich
davon
weiblich
206
172
34
2
5
219
190
29
0
1
12
252
224
28
4
7
4
57
54
3
1
1
Summe
37
734
640
94
7
14
Klassenzahl
Schülerzahl
abteilungsübergreifend
OSZ insgesamt
76
1729
davon
männlich
davon
weiblich
1549
180
Ausländer
nichtdeutsche
Herkunftssprache
112
172
66
Berufsschule, Vorkenntnisse der Schüler/innen
Beruf
Schüler- ohne
mit
mit erw.
Realschul- allgemeine
zahl
Hauptschul- Hauptschul- Hauptschul- abschluss Hochschulabschluss
abschluss
abschluss
reife
MEDI, 1.
75
MEDI, 2.
80
MEDI, 3.
74
FUVE, 1.
1
Fachhochschulreife
2
21
52
1
17
52
6
3
9
57
5
19
3
9
FUVE, 2.
13
2
9
FUVE, 3.
11
1
8
2
VA, 1.
83
VA, 2.
105
VA, 3.
118
SI, 1.
17
SI, 2.
9
1
7
SI, 3.
0
3
5
2
5
4
36
28
12
1
4
8
42
34
16
2
2
8
57
39
4
11
6
1
SI, 4.
0
IN, 1.
12
4
4
IN, 2.
12
7
4
IN, 3.
16
8
8
IN, 4.
26
1
20
2
3
1
24
6
2
10
3
1
KEIN, 1.
0
KEIN, 3.
33
KEIN, 4.
17
KETE, 1.
0
KETE, 2.
0
KETE, 3.
0
KETE, 4.
14
Summe
734
in Prozent
3
1
0
KEIN, 2.
Summe
1
4
0,54%
15
2,04%
4
3
10
1
35
276
338
61
4,77%
37,60%
46,05%
8,31%
67
2.
Pädagogisches Personal
Es unterrichten in diesem Schuljahr 31 Lehrerinnen und 70 Lehrer sowie 6 Lehrer für
Fachpraxis und 6 Referendare. Außerdem gibt es eine Sozialarbeiterin.
Für die Alterstruktur ergibt sich bei dem Stichtag 01. August 2005 folgendes Bild:
68
3.
Nicht pädagogisches Personal
In unserem Hause gibt es noch folgende Mitarbeiter/innen:
Verwaltungsleiter:
1
Sekretärinnen:
4
Techniker:
8
Hausmeister/Hauswart:
3
Impressum
Oberstufenzentrum Kommunikations-, Informations- und Medientechnik (OSZ KIM)
Schulnummer: 01B03
Osloer Straße 26
13359 Berlin
Telefon: (030) 49307-0
Fax:
(030) 49307100
E-mail: [email protected]
Internet: www.oszkim.de
Schulleitung: Wolfgang Doms
Projektleitung Schulprogramm: Dagmar Brüggemann
Redaktionsteam: Dagmar Brüggemann
Angelika Hirschmüller
Evelyn Sturm
Gestaltung: Birgit Meyer-Woycke
Fotos: Manfred Fuß, Diethard Rohde, Ingo Junge
Druck: Bloch & Partner x-media GmbH & Co. Produktions KG
Stand: 04.05.06
»Die Zukunft hat viele Namen.
Für die Schwachen ist sie das Unerreichbare.
Für die Furchtsamen ist sie das Unbekannte.
Für die Mutigen ist sie die Chance.«
Victor Hugo

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