Chronisch kranke Jugendliche - Herausforderung an eine

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Chronisch kranke Jugendliche - Herausforderung an eine
Chronisch kranke Jugendliche Herausforderung an eine
interdisziplinäre medizinische
Versorgung
Dr.med.Rainer Stachow
Fachklinik Sylt
für Kinder und Jugendliche
der LVA-Hamburg
Steinmannstr. 52-54
25980 Westerland / Sylt
Tel: 04651-852-0
Fax: 04651-852-58
Emai: [email protected]
Internet: www.Fachklinik-Sylt.de
Jugendliche in Deutschland
15.000.000
Kinder und
Jugendliche
Fachklinik Sylt
Gliederung
!Epidemiologie
Epidemiologieund
undBedeutung
Bedeutungchronischer
chronischer
!
Erkrankungen
Erkrankungen
!Entwicklungsaufgaben
Entwicklungsaufgabenvon
vonJugendlichen
Jugendlichen
!
!Einfluß
Einflußder
derKrankheit
Krankheitauf
aufden
denJugendlichen
Jugendlichen
!
!Krankheitsstress,
Krankheitsstress,Copingstrategien,
Copingstrategien,
!
!Compliance
Compliance
!
!Möglichkeiten
Möglichkeitender
dermedizinischen
medizinischenVersorgung
Versorgung
!
Arzt
!!Arzt
Schulung
!!Schulung
Rehabilitation
!!Rehabilitation
Fachklinik Sylt
Chronische Krankheiten
Epidemiologie im Kindes und
Jugendalter
•
•
•
•
•
•
•
Asthma bronchiale 14% (2.000 000)
Neurodermitis 10 % (1.500 000)
Übergewicht 16% (2.300 000)
Adipositas 7% (1.000 000)
Diabetes 0,3% (25.000)
Epilepsien 0,5% (40.000)
Rheumatische Erkrankungen 0,02% (3.000)
Fachklinik Sylt
Chronische Krankheiten
Risiko der Persistenz bis ins
Erwachsenenalter
•
•
•
•
Asthma bronchiale ca. 43%
Neurodermitis 16-74%
Übergewicht / Adipositas 86%
Diabetes 100%
Fachklinik Sylt
Chronische Krankheiten
Risiko für
Persistenz und
Folgeerkrankungen
Einflußfaktoren
Schweregrad
Krankheitsmanagement
Fachklinik Sylt
Chronische Krankheiten
Aspekte des
Krankheitsmanagements
• Krankheitswahrnehmung
• Krankheitsakzeptanz
• Behandlung
–
–
–
–
Selbstkontrolle
Medikamente
Ernährung
Spezifisches Verhalten
(Auslöservermeidung, Bewegung)
Hohe Anforderungen
Fachklinik Sylt
Compliance
Chronische Krankheiten
Beispiel: Wieviel Regeln muss ein Diabetiker beachten? Jede Farbe eine Regel!
"Wenn ich nach einer langen
Radtour in der folgenden Nacht
keine Hypo kriegen will, muß
ich nicht nur während der
Radtour Insulin reduzieren und
genug essen, sondern muß
auch das Spätinsulin verringert
werden "
Fachklinik Sylt
Wie gehen
Jugendliche mit
chronischen
Erkrankungen um?
Fachklinik Sylt
Dimensionen der Entwicklung…………………….
Biologische Entwicklung
Geistige (kognitive) Entwicklung
Sprachentwicklung
Entwicklung der Persönlichkeit (Entwicklungsaufgaben)
Soziale Entwicklung
Entwicklungsrisiken
Nach K. Lange, MHH
Fachklinik Sylt
Jugendliche
Jugendliche
Formaloperationale
operationaleStufe
Stufe
Formal
• Abstraktes Denken
• Logisches, kombinatorischen Denken
• Planvolles, freudiges, vorausschauendes
Experimentieren
Motivation
• Auseinandersetzen mit Möglichkeiten, Idealen und der
Realität
Konflikte
Fachklinik Sylt
Jugendliche
Persönlichkeitsentwicklung
“Wer bin ich? Bin ich normal?
!
! Hinwendung
Hinwendung zum
zum Körper,
Körper, seiner
seiner Erscheinung
Erscheinung
und
und Funktion
Funktion
!
! ängstliche
ängstliche Beachtung
Beachtung normativer
normativer Vorstellungen
Vorstellungen
!
! Orientierung
Orientierung an
an Gleichaltrigen
Gleichaltrigen
!
! erste
erste Schritte
Schritte der
der Lösung
Lösung von
von den
den Eltern
Eltern
!
! Unabhängiges
Unabhängiges und
und abhängiges
abhängiges Verhalten
Verhalten im
im
Wechsel
Wechsel
!
! emotionale
emotionale Instabilität
Instabilität
!
! Auseinandersetzung
Auseinandersetzung mit
mit Geschlechtsrolle
Geschlechtsrolle //
Liebesbeziehungen
Liebesbeziehungen
Fachklinik Sylt
Jugendliche
Entwicklungsaufgaben
“Was ist etwas wert ?“
!
! die
die eigene
eigene körperliche
körperliche Erscheinung
Erscheinung akzeptieren;
akzeptieren;
!
! die
die eigene
eigene Geschlechterrolle
Geschlechterrolle übernehmen
übernehmen und
und dazu
dazu eine
eine eigene
eigene
Einstellung
Einstellung finden;
finden;
!
! reifere
reifere Beziehungen
Beziehungen zu
zu Altersgenossen
Altersgenossen aufbauen;
aufbauen;
!
! emotionale
emotionale Unabhängigkeit
Unabhängigkeit von
von den
den Eltern
Eltern gewinnen;
gewinnen;
!
Handeln
! sozial
sozial verantwortliches
verantwortliches
Handeln anstreben;
anstreben;
Emotionale
Entwicklung
allgemein
!
! eigenes
eigenes Wertesystem
Wertesystem und
und ethisches
ethisches Bewußtsein
Bewußtsein aufbauen;
aufbauen;
!
! die
die berufliche
berufliche Zukunft
Zukunft vorbereiten;
vorbereiten;
!
! Partnerwahl
Partnerwahl und
und Familienleben
Familienleben vorbereiten.
vorbereiten.
Fachklinik Sylt
nach Havighurst, 1972
Jugendliche
Chronische Krankheit in der Adoleszenz
!
! Krankheit
Krankheit als
als Abweichung
Abweichung von
von der
der Norm
Norm
!
! Bedrohung
Bedrohung der
der Lebensperspektive
Lebensperspektive
!
! Hilflosigkeit
Hilflosigkeit und
und Abhängigkeit
Abhängigkeit
!
! Lösung
Lösung von
von den
den Eltern
Eltern führt
führt zu
zu Konflikten
Konflikten
!
! Überforderung
Überforderung durch
durch zu
zu frühe
frühe Selbständigkeit
Selbständigkeit
!
! Streben
Streben nach
nach Unabhängigkeit
Unabhängigkeit und
und KonformiKonformitätsdruck
tätsdruck kollidieren
kollidieren mit
mit der
der Therapie
Therapie
Stress
Fachklinik Sylt
Psychische
Psychische Auffälligkeiten:
Auffälligkeiten:
Affektive
Affektive Störungen
Störungen (( Angst
Angst // Depression)
Depression)
Essstörungen
Essstörungen (subklinisch)
(subklinisch)
negatives
negatives Selbstbild
Selbstbild
Autonomiekonflikte
Autonomiekonflikte
Stress und chronische Krankheit
Einflussfaktoren chronischer Erkrankungen
Asthma, Neurodermitis, Diabetes, Adipositas
Veranlagung
Auslöser
Stress
Lindernde Faktoren
Fachklinik Sylt
Verstärkende Faktoren
1.
Stressund
undchronische
chronische Krankheit
Stress
Krankheit
Asthma, Neurodermitis, Diabetes,Adipositas
Stoffwechselqualität
Hautzustand
Atmung
schlecht
gut
Gewicht
Bewältigungskompetenzen
Belastungen und
Stressoren
Fachklinik Sylt
Literatur:
Blanz 1996, Aikens & Wagner, 1998
Delamater, 1992, Bott 1995,
Grey, 2000
Stress und chronische Krankheit
Belastungen und Stressoren
Krankheitsunspezifisch
Krankheitsunspezifisch
Schule
•• Schule
Elternhaus
•• Elternhaus
Entwicklungsaufgaben
•• Entwicklungsaufgaben
Peers
•• Peers
Fachklinik Sylt
Krankheitsspezifisch
Krankheitsspezifisch
„Allesmitschleppen
mitschleppen
•• „Alles
müssen“
müssen“
Immerauf
aufMedikamente
Medikamente
•• Immer
achten
achten
Ärgermit
mitden
denEltern
Eltern
•• Ärger
Kontrollendurchführen
durchführen
•• Kontrollen
AufErnährung
Ernährungachten
achten
•• Auf
Stigmatisierung,
•• Stigmatisierung,
Hänseleien
Hänseleien
Nebenwirkungenvon
von
•• Nebenwirkungen
Medikamentenbeachten
beachten
Medikamenten
1.
Stressund
undchronische
chronische Krankheit
Stress
Krankheit
Stress
Negatives Coping
im Jugendalter
PubertätstypischeVerhaltensmuster:
Verhaltensmuster:
Pubertätstypische
Gigantomanie,
••Gigantomanie,
Omnipotenz,
••Omnipotenz,
Risikofehleinschätzung
••Risikofehleinschätzung
Literatur:
Delamater 1992, Boardway 1993,
Bott 1995, Hanl & Seiffge-Krenke 1996
Fachklinik Sylt
Beiungünstigem
ungünstigemKrankheitszustand
Krankheitszustand
Bei
Vermeidung
•• Vermeidung
Verleugnung
•• Verleugnung
WunschhaftesDenken
Denken
•• Wunschhaftes
Brechenvon
vonkrankheitsrelevanten
krankheitsrelevanten
•• Brechen
Regeln
Regeln
Manipulation
•• Manipulation
Stress und chronische Krankheit
Besondere Belastung von Jugendlichen mit
Diabetes bei ungünstiger Stoffwechsellage
Ungünstige
Stoffwechsellage
Ausschüttung antiinsulinärer
Hormone
Fachklinik Sylt
Induzierte psychische
Belastung
Literatur:
Dutour., 1996, Aikens & Wagner 1996
Stress und chronische Krankheit
Umgang
Anforderungen
Umgang mit mit
Anforderungen
und Stress
günstige Verarbeitung
(Stresskiller)
emotionsregulierend
-Bagatellisierung
-Ablenkung/
Erholung
ungünstige Verarbeitung
(Mega-Stresser)
problemlösend
-Situationskontrolle
-Positive Selbstinstruktionen
-Suche nach Unterstützung
Hampel, Petermann & Dickow (2000), Lehrstuhl für Klinische Psychologie
-Vermeidung
-Gedankliche
Weiterbeschäftigung
-Resignation
-Aggression
3.
Ergebnisse:
Diabetes Krankheit
Stress
und chronische
Stressverarbeitung von Jugendlichen mit Diabetes
in Abhängigkeit der Stoffwechsellage
günstig < 8,6% < ungünstig
ungünstig N=17
günstig N=13
Aggression
Resignation
*
passive Vermeidung
soz. Unterstützung
pos. Selbstinstruktion
Situationskontrolle
Bagatellisierung
0
Fachklinik Sylt
0,5
1
1,5
2
2,5
3
Compliance-Forschung
! Häufigkeit von Non-Compliance
! Asthma bronchiale
20%
! Epilepsie
30-50%
! Diabetes
40-50%
! Hypertonie
50%
(Vollmer&Kielhorn, 1998 in Petermann Compliance&Selbstmanagement)
Fachklinik Sylt
Compliance
!
! Direkte
Direkte Kosten
Kosten der
der Non-Compliance
Non-Compliance 1996
1996
Mio.
Mio. DM
DM
!
! Vermeidbare
Vermeidbare Krankenhauskosten
Krankenhauskosten
5600
5600
!
! Vermeidbare
Vermeidbare Pflegeleistungen
Pflegeleistungen
!
! Zusätzliche
Zusätzliche Arztbesuche
Arztbesuche
!
! Notfalleinweisungen
Notfalleinweisungen
!
! Nicht
Nicht eingenommene
eingenommene Medikamente
Medikamente
!
!
680
680
2300
2300
960
960
1000
1000
10.500
10.500
(Vollmer&Kielhorn, 1998 in Petermann Compliance&Selbstmanagement)
Fachklinik Sylt
Compliance
Klassisches Verständnis von Compliance:
„Der Arzt ordnet an - der Patient gehorcht!“
Arzt
Kind
Fachklinik Sylt
Eltern
Compliance
Formen der Non Compliance
Non-Compliance
Ursachen Eltern
Ursachen Jugendliche
•
Totale Behandlungsverweigerung
•
Weltanschauliche,
Religiöse Gründe
•
•
Ausschließliche
Bereitschaft zur
Selbstmedikation
Nur alternative
Heilmethoden
•
Mißtrauen gegenüber
Schulmedizin
•
•
Fehlinformation
Überzogene Ängste
Ideologie
Heilpraktiker reden mehr
•
•
Fachklinik Sylt
- Fehlende Krankheitsakzeptanz: “Ich bin gar
nicht krank”
- Sekundärer Krankheitsgewinn
- Funktion der Krankheit
Wenn überhaupt:
Autonomiebestreben
Vorgaben der Eltern
Modifiziert n. Petermann & Mühlig, 1998
Compliance
Formen der Non Compliance 2
Non-Compliance
Ursachen Eltern
•
•
Offene Ablehnung
bestimmter
Therapiemaßnahmen
•
•
Heimliche Nichtbefolgung von Verordnungen:
- Dosisveränderung
- Einnahmefrequenz
- Einnahmedauer
Fachklinik Sylt
- Nebenwirkungsbefürchtungen
- Abhängigkeitsängste
- Furcht Langzeitfolgen
- s.o.
- Wirksamkeitsskepsis
- mangelndes Verständnis der Wirkungsweise
- Angst vor Toleranz
- Verwechslung von
Dauer und Symptombehandlung
Ursachen Jugendliche
•
äußerst selten
•
- verspürte Nebenwirkungen
- keine spürbare Wirkung
- Beeinträchtigung des
Tagesablauf
- Stigmatisierung
- Stress mit Eltern, Schule, Peers
- Verwechslung von
Dauer und Symptombehandlung
- Mangelndes Vertrauen
zum Arzt
Modifiziert n. Petermann & Mühlig, 1998
Compliance
Was können wir als Therapeuten tun ?
Fachklinik Sylt
Compliance
Compliance drückt sich aus in Krankheitsselbstmanagement.
Dieses ist abhängig von einer partnerschaftlichen und
wechselseitigen Arzt-Patientenbeziehung.
Arzt
Kind
Fachklinik Sylt
Eltern
... Die Förderung von Krankheitsselbstmanagement erfolgt auf verschiedenen Stufen...
Intensität
Das medizinische
Versorgungssystem
Rehabilitation
Rehabilitation
AmbulanteGruppenschulung
Gruppenschulung
Ambulante
Spezialambulanz
Spezialambulanz
HausärztlicheVersorgung
Versorgung
Hausärztliche
Fachklinik Sylt
Anzahl Patienten
Maßnahmen in der Praxis
Maßnahmen zur Verbesserung
der Compliance
• Erfolg darstellen
• Kinder nicht wie keine kleinen Erwachsene
behandeln
• Beziehung zum Patienten aufbauen,
Rahmengespräch
• Einbezug in Therapieplan
• Eingehen, ernst nehmen
• Gemeinsame Ziele, Zeitdiskussion
• Nach Stolpersteinen fragen – Zielreflektion
• Wer hilft?
Maßnahmen in der Praxis
Wir fördern …
Wissen
„... Ich weiß“
Selbstwahrnehmung
„...ich merke“
Fertigkeiten
„... ich kann“
Ich nehme
meine
Medizin
Behandlungs- und
Krankheitsakzeptanz
Selbstwirksamkeit
„... es wirkt“
Maßnahmen in der Praxis
Bogen zur
Selbsteinschätzung
Selbsteinschätzung
meine Spritzstellen
meine Blutzuckerwerte
morgens............
mittags...............
abends...............
spät....................
mein HbA1c: ........
Fachklinik Sylt
Maßnahmen in der Praxis: Strukturierter Fragebogen
Übergewicht bedeutet
für mich …
Fachklinik Sylt
Maßnahmen in der Praxis
Individuelle Behandlungsziele
• Formulierung und Dokumentation durch den
Jugendlichen selbst
• Diskussion mit dem Jugendlichen
• Erreichbarkeit
Meine Ziele
• Nicht mehr als drei Ziele
für 4 Wochen
1. 4x tägl.BZ
messen
2. ExtraMahlzeiten
abspritzen
3. HbA1c um 0,5%
runter
Fachklinik Sylt
Maßnahmen in der Praxis
Therapieplan
•
•
•
•
Schriftlich
Wenig Medikamente
soll sich am Alltag des Jugendlichen orientieren
Jugendlichen ermutigen selbst Änderungsvorschläge
zu machen (experimentieren)
• Jeder Vorschlag des Jugendlichen muß aufgegriffen
und mindestens diskutiert werden
• Der Jugendliche nimmt die schriftlichen Änderungen
des Planes selbst vor.
Fachklinik Sylt
Maßnahmen in der Praxis
Verträge zwischen Jugendlichen
und Eltern
• schriftliche Formulierung
• Festlegen von Rechten und
Pflichten sowohl der Eltern als
auch der Kinder
• Formulierung von Konsequenzen
• Unterschrift von allen Beteiligten
Fachklinik Sylt
Maßnahmen in der Praxis
Interdisziplinarität herstellen
Kinder / Jugend/ Hausarzt
organisiert
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Spezialambulanzen
Psychologen/Pädagogen
Ernährungsberater
Sportpädagogen
Jugendämter
Patienten-Schulungen
Schule
Berufsberatung
Ausbildun
Patientenschulungen
"
" Asthma
Asthma bronchiale
bronchiale
"
" Neurodermitis
Neurodermitis
"
" Diabetes
Diabetes
"
" Adipositas
Adipositas
"
" Psoriasis
Psoriasis
Finanzierung als ergänzende Maßnahme zur Rehabilitation SGB V, §43
Fachklinik Sylt
Neurodermitisschulung
Richtlinien der AGNES
•Eincremetechnik
•Selbstwahrnehmung
•Kratzalternativen
•Anatomie,Pathophysiologie
•Auslöser und Vermeidung
•Behandlung, Stufenplan
•Notfallmanagement
•Sozial-emotionale Auslöser
•Arzt-Patienten-Verhältnis
•Entspannungstraining
12 Schulungseinheiten
Fachklinik Sylt
Setting von Schulungen
•
•
•
•
6 - 9 jährige:
4 - 5 Teilnehmer
10 - 17 jährige: 6 - 7 Teilnehmer
Ein Trainer
10-20 Schulungseinheiten
Fachklinik Sylt
Neurodermitisschulung
Wissensvermittlung
•
•
•
•
•
•
Pathophysiologie der Haut
Juckreiz-Kratzspirale
Kratzalternativen
Ursachender
derNeurodermitis
Neurodermitis
Ursachen
Auslöser
erblicheVeranlagung
Veranlagung
erbliche
Ernährung
GestörteHautfettbildung
Hautfettbildung
gestörteImmunität
Immunität
Gestörte
gestörte
Salbenbehandlung
Austrocknung
Austrocknung
Entzündung
Entzündung
Juckreiz
Juckreiz
chronischeHautentzündung
Hautentzündung
chronische
Fachklinik Sylt
äußere
äußere
Einflüsse
Einflüsse
Neurodermitisschulung
Übungen
Kratzalternativen
Fachklinik Sylt
Neurodermitisschulung
Wochenbogen
zur
Selbstwahrnehmung
Fachklinik Sylt
Neurodermitisschulung
Übertragung auf den Alltag
Fachklinik Sylt
….ist Schulung bedeutsam?
33 Std.
Std.
18
18 Std.
Std.
Medien:
Medien: Fernsehen,
Fernsehen,
Zeitschriften,
Zeitschriften, Internet,
Internet,
Fachinformationen
Fachinformationen
Kontakte:
Kontakte: andere
andere
Menschen
Menschen mit
mit Diabetes,
Diabetes,
Familie,
Familie, Laien
Laien
8739
8739 Std.
Std. // per
per anno
anno
ambulante
ambulante Behandlung
Behandlung
ambulante
ambulante Schulung
Schulung
Selbstmanagement
Selbstmanagement im
im Alltag
Alltag
Karin
KarinLange
Lange MHH
MHH
Die „Macht“
der Experten?
Rehabilitation
Fachklinik Sylt
Rehabilitation
Indikation & Bedürftigkeit
• vorhandene oder absehbare Einschränkung
der körperlichen Belastbarkeit
• nachhaltige Einschränkung der
Lebensqualität
• Kombination mit anderen chronischen
Erkrankungen
• ambulante Therapie nicht ausreichend
• zu erwartende Besserung
Fachklinik Sylt
Leitlinien zur
Kinderrehabiltation
Rehabilitation
Rehabilitationsmaßnahmen
Rentenversicherer 2002
•
•
•
•
•
•
•
Asthma und Atemwegserkrankungen
Erkrankungen des Skeletts
Adipositas
Psychische Erkrankungen
Hautkrankheiten
Sonstige
Diabetes
gesamt
Fachklinik Sylt
12.400
2.400
6.390
5.970
4.610
4.500
422
36.682
Rehabilitation: Vom Lernen zum Beherrschen
Supervidierte Therapie
Schulung
Sport
Physiotherapie
Schlafen
Lernen am Modell
Leben mit Peers
Regelschule
Anti-Stress-Training
Freizeit
Schwimmen
Rehabilitation
Die Reha ist in die
Langzeitbetreuung
eingebettet
Kinder-/
Hausarzt
ng
u
u
tre
e
b
t
zei lie
g
Nachschulung
n
i
a
L
m
Fa
lle
e
e
t
u
d
am
vi
Indi
Ges
Rehabilitation
Rehavorbereitung
Kinder-/
Hausarzt
• Diagnostik
• Motivation
• (Einstiegsschulung)
• (Sport)
• Aufgreifen bisheriger
Behandlung
• Intensives AdipositasTraining
ng
schulu
n
r
e
t
l
E
klinik)
itende
Begle lant / Reha
(ambu
• Sport
• Erhaltung der
Motivation
• Nachschulung
2.Anti-Stress-Training
Konzeption AST
in der Rehabilitation
Integration von
Antistress-Training
in die Patientenschulung
„Patientenschulung“
6 Stunden & prakt. Übungen
Anti-Stress-Training
n. Hampel und Petermann
6 Stunden
Fachklinik Sylt
1.Anti-Stress-Training
Stress und chronische Krankheit
in der
Rehabilitation
Effekte
Stress- und Krankheitsbewältigungstechniken
Stress- und
Krankheitsmanagement,
Lebensstilveränderungen
Verbesserte
Compliance
Verbesserter
Gesundheitsstatus
Erhöhte
Lebensqualität
Fachklinik Sylt
Reduzierte
Kosten
Ergebnisse der Rehabilitation
Follow-up Untersuchungen nach 1-5 Jahren
(Asthma (Bauer et al, 2001); Neurodermitis (Stachow et al, 2004),
Diabetes (Stachow et al, 2001), Adipositas (Stachow,et al, 2004);
• Verbesserte somatische Gesundheit
(Lungenfunktion, SCORAD, BMI-SDS, HbA1c, Hyporate)
• Verbessertes Krankheitsmanagement
(Fertigkeiten, Verhalten, Wissen)
• Weniger Krankenhausaufenthalte,
Notarztbesuche, Schulfehltage
• Erhöhte Lebensqualität
Fachklinik Sylt
Zusammenfassung 1
• Chronische Erkrankungen können die
Entwicklung von Jugendlichen stören.
• Ungünstige Copingstrategien sind häufig bei
chronisch kranken Jugendlichen anzutreffen
• Bei der med. Betreuung von Jugendlichen
muss auf diese ungünstigen Strategien
besonders eingegangen werden. Ernst
nehmen, Miteinbezug in die Therapieplanung,
Erfolgsvermittlung und die Berücksichtigung
des psychosozialen Umfeldes sind
wesentliche Strategien des Therapeuten.
Fachklinik Sylt
Zusammenfassung 2
• Patientenschulungen fördern einen besseren
Umgang mit der chronischen Erkrankung und
müssen auf die Bedürfnisse von
Jugendlichen besonders zugeschnitten.
• Die stationäre Rehabilitation von
Jugendlichen bietet zahllose Möglichkeiten
um die Patienten altersgerecht zu fördern.
Durch Lernen, Üben und ein kontinuierliches
Anwenden krankeitsrelevanten Wissens und
Fertigkeiten wird auch eine Verbesserung des
Krankheitsmanagementes im Alltag
ermöglicht.
Fachklinik Sylt
Literatur
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
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•
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