Graziella Contratto, Dirigentin
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Graziella Contratto, Dirigentin
Der fliessende Entscheid – Dirigenten gestern und heute MA LEADER 2011, Graziella Contratto Paul Klee Zentrum, 15. März 2011 Entwicklung des Orchesters aus historischer Perspektive Von der Hofkapelle zur Grossbesetzung Vom sitzenden Cembalisten zum Stehgeiger Vom Papierrollenschläger zum Meister des Taktstocks Architektur, Politik, Repräsentation Armee und Nationalismus Industrielle Revolution, vom Werkmeister zum Chef d‘entreprise MA LEADER 2011, Graziella Contratto, Zentrum Paul Klee 15. März 2011 2 1 Bayrische Hofkapelle um 1560 MA LEADER 2011, Graziella Contratto, Zentrum Paul Klee 15. März 2011 3 Franz Xaver Richter als Kapellmeister am Strassburger Münster 1785 MA LEADER 2011, Graziella Contratto, Zentrum Paul Klee 15. März 2011 4 2 Mahler: 8. Sinfonie, "Sinfonie der Tausend", 1906 MA LEADER 2011, Graziella Contratto, Zentrum Paul Klee 15. März 2011 5 Zwei Beispiele 1. Sergiu Celibidache, Münchner Philharmoniker Probe zur 9. Sinfonie von L. van Beethoven 2. Antonio Pappano, Orchestre et Chœur de la Monnaie, Brüssel Probe zu Verdis Requiem MA LEADER 2011, Graziella Contratto, Zentrum Paul Klee 15. März 2011 6 3 1. Sergiu Celibidache Münchner Philharmoniker, Probe zur 9. Sinfonie von L. van Beethoven Zeit und Führung 1 Zeitachse des Dirigenten (Modell Celibidache) Verschiebung entspricht dem „Vorsprungwissen“, der Antizipation Zeitachse (reaktiv) der Orchestermusiker MA LEADER 2011, Graziella Contratto, Zentrum Paul Klee 15. März 2011 7 2. Antonio Pappano Orchestre et Chœur de la Monnaie, Brüssel, Probe zu Verdis Requiem Zeit und Führung 2 Zeitachse des Dirigenten Pappano Quasi-Synchronizität Zeitachse der Orchestermusiker MA LEADER 2011, Graziella Contratto, Zentrum Paul Klee 15. März 2011 8 4 Bewegungen des Führens MA LEADER 2011, Graziella Contratto, Zentrum Paul Klee 15. März 2011 9 15. März 2011 10 Der Traum des Dirigenten MA LEADER 2011, Graziella Contratto, Zentrum Paul Klee 5 Charisma „Über die Geltung des Charisma entscheidet die durch Bewährung – ursprünglich stets: durch Wunder – gesicherte Anerkennung durch die Beherrschten. Diese Anerkennung ist psychologisch eine aus Begeisterung oder Not und Hoffnung geborene ganz persönliche Hingabe.“ Max Weber: Wirtschaft und Gesellschaft. Kapitel III. Die Typen der Herrschaft. §10: Charismatische Herrschaft MA LEADER 2011, Graziella Contratto, Zentrum Paul Klee 15. März 2011 11 Transfer ins Musikalische - Harmonik - Phrasierung - Artikulation - Farben - Reibungen - Kontraste - Vor(be)halte MA LEADER 2011, Graziella Contratto, Zentrum Paul Klee 15. März 2011 12 6 Friedrich Schiller: Über die ästhetische Erziehung des Menschen, 15. Brief Der Gegenstand des sinnlichen Triebs heisst LEBEN, ein Begriff, der alles materiale Sein und alle unmittelbare Gegenwart in den Sinnen bedeutet. Der Gegenstand des Formtriebes heisst GESTALT, ein Begriff, der alle formalen Beschaffenheiten der Dinge und alle Beziehungen derselben auf die Denkkräfte unter sich fasst. Der Gegenstand des Spieltriebes wird also LEBENDE GESTALT heissen können, ein Begriff, der dem, was man in weitester Bedeutung SCHÖNHEIT nennt, zur Bezeichnung dient. MA LEADER 2011, Graziella Contratto, Zentrum Paul Klee 15. März 2011 13 FÜHRUNG und SCHÖNHEIT Begegnung der höheren Art MA LEADER 2011, Graziella Contratto, Zentrum Paul Klee 15. März 2011 14 7 Autoritativ INDIVIDUAL CONSIDERATION COMMUNION und AGENCY VERBUNDENHEIT und SELBSTENTFALTUNG STRUKTUR, KONTROLLE und RESPEKT, WÄRME, ANREGUNGEN MA LEADER 2011, Graziella Contratto, Zentrum Paul Klee 15. März 2011 15 15. März 2011 16 Mein persönliches Ideal MA LEADER 2011, Graziella Contratto, Zentrum Paul Klee 8 H. von Kleist: Über das Marionettentheater Der Puppenspieler antwortete, dass ich mir nicht vorstellen müsse, als ob jedes Glied (der Marionette) einzeln, während der verschiedenen Momente des Tanzes, von dem Maschinisten gestellt und gezogen würde. Jede Bewegung, sagte er, hätte einen Schwerpunkt; es wäre genug, diesen, in dem Innern der Figur, zu regieren; die Glieder, welche nichts als Pendel wären, folgten, ohne irgend ein Zutun, auf eine mechanische Weise von selbst. MA LEADER 2011, Graziella Contratto, Zentrum Paul Klee 15. März 2011 17 9