Amerikanische Sadisten

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Amerikanische Sadisten
Amerikanische Sadisten
“Wir treiben die Christen in einen Krieg indem wir deren Dummheit,
Ignoranz und nationale Eitelkeit ausnuetzen. Sie werden sich gegenseitig
massakrieren und dann haben wir genug Platz fuer unser eigenes Volk.”
(Rabbi Reichorn, in Le Contemporain, Juli 1880)
“Wir Juden sind die Vernichter und wir werden immer die Vernichter
bleiben. Egal was ihr auch tun werdet, unsere Wuensche koennt ihr nie
befriedigen. Wir werden daher immer vernichten, denn wir wollen
unsere eigene Welt.” (aus dem Buch YOU GENTILES vom juedischen
Autor Maurice Samuels, Seite 155)
siehe auch: AMERIKANISCHE UNGEHEUER
US Verbrechen nach dem Kriegsende
Die US-Schriftstellerin Marguerite Higgins berichtete in ihren 1955 in New York
erschienenen Erinnerungen, „News is a singular thing“, was sie zehn Jahre zuvor mit
ihrem amerikanischen Kollegen Knauth als Sonderkorrespondentin auf dem Gelände
des KZ Buchenwald miterleben musste, wo jugendliche Deutsche barbarischen
Foltern durch GIs ausgesetzt waren: „Als wir näher kamen, konnten wir Schläge und
Schreie der Gequälten hören. ,Hey Chanly, das ist genug! Jetzt bin ich dran!’ schrie
einer der GIs. Knauth und ich erreichten endlich den Beginn der Linie. ,Charly’ kam
gerade aus einem der Zellenblöcke heraus und grinste triumphierend.“
Und weiter: „Hinter den Gittern der Zelle, uns unmittelbar gegenüber, sahen wir
uniformierte Deutsche. Zwei von ihnen, zerschlagen und blutüberströmt,
lagen bewusstlos am Boden hingestreckt. Ein dritter Deutscher wurde am Haarschopf
hochgehalten. Ich werde ihn nie vergessen, er hatte rote Haare
wie Karotten. Ein GI drosch abwechselnd seinen Leib und schlug ihm ins Gesicht. Als
das Opfer stöhnte und seufzte, brüllte der GI immer wieder:
“Halt die Schnauze, verdammter Kraut!“
„Was ist denn los?“ schrie ich über die Aufschreie und das Stöhnen hinweg zu dem
nächsten Soldaten, der zufällig Charly war. „Das sind SS-Jungen“ , brüllte Charly
zurück und setzte stolz hinzu: „Wir haben sie in den Wäldern gefangen. Wir geben
ihnen etwas von ihrer eigenen Medizin. Wir machen sie fertig für den Leichenhaufen
dort!“
Es stellte sich heraus, dass fast eine Viertelstunde lang die doppelte Reihe von
zwanzig bis dreißig amerikanischen Soldaten ausgerichtet stand, um methodisch
abwechselnd die gefangenen Deutschen zusammenzuschlagen.“
Später sei herausgekommen, so Higgins weiter, dass die GIs sechs junge Deutsche,
die gar nicht zur SS gehörten, gefangen hatten. Die jungen Menschen waren nur vor
wenigen Tagen in ein Reichsarbeitsdienstbataillon eingezogen worden. Bevor die 3.
US-Armee dieses Gebiet erobert hatte, waren die Jungen noch damit beschäftigt
gewesen, Schutzgräben auszuwerfen, die nie mehr besetzt wurden. Der jüngste von
ihnen mit den karottenroten Haaren war 14 Jahre alt. Die anderen fünf deutschen
Jungen in den Zellenblöcken waren zwischen 14 und 17 Jahre alt. Aber auf ihre
Jugend und ihre Schuldlosigkeit kam es nicht an….“
…Zu den furchtbarsten Schindern in US-amerikanischer Uniform, die von Deutschen
über angebliche Kriegsverbrechen Geständnisse erfolterten, zählten nach 1945 (!)
William R. Perl und Harry Thon. Sie führten vor allem in Schwäbisch Hall ein TerrorRegiment. Besonders an kriegsgefangenen Waffen-SS-Soldaten. Später wurde eine
Untersuchungskommission mit dem Richter Colonel Edward Leroy van Roden
offiziell eingesetzt.
Nachfolgend Auszüge aus van Rodens Bericht (zitiert nach: Maurice
Bardéche, „Nürnberg oder die Falschmünzer”, Wiesbaden 1957):
Zitat:
„Die als Beweise vorgelegten Geständnisse wurden von Männern erpresst, die
zunächst einmal drei, vier oder fünf Monate lang in vollkommener Abgeschlossenheit
gehalten worden waren. Sie wurden in einem Raum mit vier fensterlosen Mauern
eingesperrt. Täglich wurden zwei kärgliche Mahlzeiten durch eine an der Zellentür
angebrachte Fallklappe hereingeschoben. Sie durften nicht miteinander sprechen.
Man verweigerte ihnen jegliche Verbindung mit ihrer Familie, einem Priester oder
einem Pastor. In einigen Fällen genügte diese Behandlung bereits, um Deutsche
soweit zu bringen, dass sie vorher abgefasste Geständnisse unterschrieben. Diese im
Voraus angefertigten Geständnisse belasteten nicht nur den Unterzeichner, sondern
oft auch andere Verdächtige.”
In anderen Fällen, so fuhr Richter van Roden fort, seien auch direkte körperliche
Folterungen Art zur Erpressung von „Geständnissen” angewendet worden. Der
amerikanische Jurist: „Die Ermittler stülpten den Angeklagten eine schwarze Kapuze
über den Kopf, schlugen sie dann mit Schlagringen ins Gesicht, versetzten ihnen
Fußtritte und hieben mit Gummischläuchen auf sie ein. Mehreren deutschen
Angeklagten waren die Zähne ausgebrochen, bei einigen die Kinnladen zertrümmert.
In 139 überprüften Fällen war allen diesen Deutschen – außer zweien – mit solcher
Gewalt in die Hoden geschlagen worden, dass eine dauernde Invalidität daraus
entstand. Das war eine Standard-Prozedur unserer amerikanischen Ermittler.“
Folter, Demütigung, Sadismus
Zitat:
In einem 2004 veröffentlichten Beitrag über „Folter, Demütigung, Sadismus” der
Deutschen Militärzeitschrift”, der sich mit Parallelen zwischen US-Foltermethoden in
Deutschland 1945 und Torturpraktiken von Amerikanern im Irak beschäftigte, hat
Prof. Franz W. Seidler über die Methoden der Wahrheitsfindung” im Vorfeld der
berüchtigten Dachauer Prozesse zusammengefasst: Die erste Befragungsstufe
enthielt: Anbrüllen und Bedrohen mit Waffen, Androhung der Sippenhaft und
Entziehung der Lebensmittelkarten für die Angehörigen, Drohung mit der
Auslieferung an die Sowjets zur Spezialbehandlung. Danach folgten Einzelhaft in
Dunkelzellen, körperliche Misshandlungen wie Faustschläge ins Gesicht,
Pistolenschläge auf den Kopf, Aus- schlagen von Zähnen, Spießrutenlaufen,
Auspeitschen und Stockschläge auf die nackten Zehen und die Geschlechtsteile sowie
Fußtritte in den Bauch. In allen Fällen waren die Gefangenen an den Händen
gefesselt, so dass sie sich nicht schützen konnten. Einige Beschuldigte, so auch der
Regimentskommandeur Jochen Peiper, wurden in dunkle Kammern gebracht, die auf
bis zu 80 Grad aufgeheizt wurden. Anderen wurden vor den Torturen Kuklux-KlanKapuzen übergestülpt, die von dem geronnenen Blut der unter ihnen vorher
geprügelten Kameraden steif waren und deren Geruch Erbrechen auslöste. Es gab
Scheingerichtsverfahren und Scheinhinrichtungen.“
Edgar L. Jones, unter den Eindrücken grausamer Erlebnisse zum
Friedensaktivisten gewandelter US-Kriegsberichter,
schrieb im Februar 1946 im amerikanischen Magazin „The Atlantic
Monthly“ unter der Schlagzeile „One War is Enough“:
Zitat:
„Was glauben die Zivilisten denn, welche Art Krieg wir geführt haben? Wir haben
kaltblütig Gefangene niedergemacht, Krankenhäuser vernichtet, Rettungsboote
versenkt, Zivilisten getötet oder misshandelt, Verwundete umgebracht, Sterbende
zusammen mit Toten verscharrt. Im Pazifik haben wir die Schädel unserer Feinde
zerschlagen und sie abgekocht, um aus ihnen Tischgarnituren für unsere Bräute
herzustellen. Wir haben
aus Knochen der Feinde Brieföffner gefertigt. Wir haben unsere
Phosphorbombenangriffe und unsere Morde an der Zivilbevölkerung mit dem
Abwurf
von Atombomben auf zwei nahezu unverteidigte Städte gekrönt und haben so einen
gegenwärtig unbestrittenen Rekord in Massenmord aufgestellt.“
Auszüge aus der National-Zeitung Nr. 10/3.3.06
Juli 1944, Oberitalien- Raum Brescia- Verona
Amerikanische Jagdbomber schießen einen abgestellten , aber vollbesetzten
Lazarettzug in Brand. Fast sämtliche Verwundete kommen aus dem verlorenen
Kampfraum Monte Casino und glaubten dem Krieg entronnen zu sein…So gut wie
alle Insassen wurden zusammengeschossen und verbrannten
anschließend teils bei lebendigen Leibe in dem vollständig
ausbrennenden Lazarettzug!Meilenweit lag der Geruch verbrannten
Menschenfleisches in Luft…
“Ein Jagdbomber wurde durch Maschinengewehre abgeschossen. Von den Insassen(
wahrscheinlich zweisitziger Typ) lag danach ein Neger mit abgerissenen Kopf an der
Straße und ein bulliger Weißer, der nur mit Mühe vor dem Gelynchtwerden geschützt
werden kann. Er gibt beim Verhör an, daß sie ausdrücklich Befehl hatten,
Lazarettzüge anzugreifen, da diese Munition an die Front brächten…”*
*gelesen in Brunnegger: “Saat in den Sturm”
Nun wer den Sachverhalt liest merkt sicher auch, das ein Angriff auf ein Lazarettzug
ein klares Kriegsverbrechen ist und die befehlenden Entscheidungsträger demnach
Kriegsverbrecher waren/sind (falls einige noch leben sollten…)
Dazu kommt noch die völlig unlogische Befehlserklärung, daß Lazarettzüge
Munition zur Front transportierten
Ein vollbesetzter Lazarettzug fährt ohnehin niemals Richtung Front!
Das bild zeigt den 16-jährigen Hitlerjunge Karl-Arno Pünzeler in seiner
Gefängnisszelle bei den Amis in Monschau am 6 Januar 1945. Dezember 1944 wurde
er wegen Spionage und Begünstigung feindlicher (deutscher) Truppen verhaftet und
zum Tod durch Enthauptung verurteilt. Er hatte aber nur einem deutschen Stoßtrupp
mit einem Schwerverwundeten den Weg zurück in die eigenen Linien gezeigt.Der
Junge wird während der Verhöre nachweislich geschlagen (Lungenriß und
ausgeschlagene Zähne).
General Courtney Hodges ( 1. US-Armee) wandelt schließlich das Urteil um zu
lebenslänglicher Haft.
Ein Musterbeispiel amerikanischer Gerechtigkeit.
Weiß jemand was nach dem Krieg mit diesem Jungen passiert ist, wurde er
begnadigt?
Quelle: Schlachtfeld zw. Rhein u. Maas – W. Trees
In dem leider vergriffenen Werk: “Alliierte Verbrechen an Deutschen” v. E. Kern.
Preussisch-Oldendorf 1980 sind weitere Fälle aufgelistet. S. 385 “Am 24 September
1944 wurde der jugndliche Infanterist Josef Wende mit seinem Kameraden Stephan
Kortas über die Mosel geschickt, um das Gebiet der amerikanischen Linie
auszuspähen. sie wurden von dem amerikanischen Sergeanten Skaboro entdeckt und
gefangenommen. Am 18. Oktober 1944 wurden sie zum Tode verurteilt und am 11.
November 1944 im Garten eines Gehöfts bei Toul erschossen.” Im Buch ist ein
dramatisches Bild, welches J. Wende mit dem amerikanischen Armeegeistlichen
zeigt. Man sieht das Entsetzen des Jungen- auch die Trauer im Gesicht des
Amerikaners!Das Photo wird noch eingespeist.
Im Buch sind weitere Fälle von Jugendlichen aufgelistet, die von den amerikanern
erschossen wurden!Wg. angeblicher spionage!
Zu Monschau- s. einige regionalgschichtliche Werke des www.helios-verlag.de
Das Buch von Kern ist bei antiquariaten noch erhältlich-Suchdienst
Genau, Saarlänner, wegen angeblicher Spionage. Nicht nur bei den großen Herren
hat es Schauprozesse gegeben.
Erschießung zweier Kameraden/Hitlerjungen.
Quelle: Schlachtfeld
zw.
Rhein u. Maas – W. Trees
Amerikaner ermorden deutsche Kriegsgefangene
Auch von den Amerikanern wurden vielfach kriegsgefangene deutsche Soldaten und
zivile Bürger ermordet.
In seinem Buch Deutschland im Abgrund, S. 20 f., schreibt Erich Kern:
„Besonders im Bereiche der US-Rainbow-Division wurden zahlreiche Deutsche
ohne jede Schuld und ohne Gericht und Urteil ‚hingerichtet‘.
US Soldaten der “Rainbow” Division exekutierten wie im KL Dachau,
fast immer ohne Gerichtsurteil
In Offenhausen bei Hersbruck wurden drei junge deutsche Gefangene erschossen.
In Eberstetten im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm erschossen die Amerikaner
zwölf deutsche Gefangene.
In Trassheim bei Ruderting erschossen die Amerikaner den 17jährigen Fritz
Hemmrich und den zufällig des Weges kommenden Erich Kaufer.
In Eggstätt bei Endorf ermordeten sie zwei gefangene junge deutsche Soldaten in
Anwesenheit deutscher Zivilisten.
In Abtenau erschossen die Amerikaner deutsche Soldaten, die bereits die Waffen
weggeworfen hatten und sich ergeben hatten und wehrlos waren, in
Oberndorf den Bauern Stadler, in Kreuzberg den Bauern Josef Atzinger, in Tittling
bei Passau denBürgermeister Karl Bottler. Die Frau und die vier Kinder des
Ermordeten durften erst am 14. Tag die Leiche begraben.
In Hengersberg erschossen die Amerikaner den Bürgermeister Bruckmüller
samt seiner Frau, seine zwei schulpflichtigen Kinder und einen
Metzgerburschen, der sich auf dem Bauernhofe befand.
Am Feuersee bei Orlach wurden drei kriegsgefangene deutsche Soldaten erschossen.
In Jungholzhausen wurden 25 deutsche Gefangene ermordet.
In Rosenheim erschossen die Amerikaner den kriegsversehrten Franz Sigl, in
Roggenstein, Kreis Vohenstrauß, den Bürgermeister Anton Wolf.
In Bernbach wurden zwei deutsche Gefangene von den Amerikanern erschossen, in
Kleinheim zwei deutsche Gefangene an einer Hauswand erschossen.
Soldatenfriedhof von Zell an der Speck
In Zell an der Speck erschossen die Amerikaner 18 deutsche Gefangene, nachdem sie
sie vorher mit erhobenen Händen stehen ließen.
In Erding wurde der Brauereibesitzer Peter Gerhard erschossen.
In Vilshofen wurden fünf Bürger von den Amerikanern hingerichtet.
Die Liste der amerikanischen Kriegsverbrechen, begangen an wehrlosen
Deutschen, ist endlos. Tausende Deutsche kamen auf diese furchtbare
Weise ums Leben. Niemand kümmerte sich darum. Deutsch sein,hieß
vogelfrei sein.“
General Eisenhower hatte den ehrgeizigen Mordplan entworfen, jeden
Soldaten der Waffen SS , jeden Fallschirmjäger und jeden NS Funktionär
vom Bürgermeister aufwärts zu töten.
Wie der deutsche Soldat von den Westalliierten gefoltert wurde
Wenig berichtet wird darüber, daß von den Westalliierten ähnliche und ärgere
Foltermethoden auch 1945 nach der Befreiung Deutschlands bei deutschen
Gefangenen angewendet wurden.
Damals hat es brutalste Folterungen gegeben. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs
wollte man durch Folter, beispielsweise Zertrümmerung der Hoden,
Geständnisse erpressen, um Deutsche an den Galgen zu bringen und Argumente
für die Umerziehung des deutschen Volkes zu sammeln.
So sind auch die Geständnisse im sogenannten Malmedy-Prozess so
zustande gekommen.
Quelle: K. W. Hammerstein, “Landsberg – Henker des Rechts?”, Wuppertal 1952
Die deutschen Gefangenen die durch amerikanische Henkershand starben, wurden
vorher durch die amerikanischen Vernehmungsbeamten (meist mosaischen
Glaubens), in erster Linie Kirschbaum, Entres, Metzger, Perl, Ellowitz, Shumaker,
Ellis, Thon, Surowitz und anderen als Ermittler und zum Teil
Staatsanwaltsgehilfen mit allen Praktiken mittelalterlicher Foltermethoden
behandelt. Als z. B. ein wegen einer angeblichen Beteiligung an der Erschießung
alliierter Flieger angeklagter Feldwebel Schmitz die ihm unterschobenen Handlungen
energisch bestritt, ging der Vernehmer, Mister Fisher, folgendermaßen vor: “Fisher
begann zu toben … Er setzte die Pistole an Schmitz’ Schläfe und lud durch und
forderte noch einmal eine andere Aussage. Schmitz schwieg. Und dann prasselten
die Schläge mit der Pistole über seinen Schädel, die Faust des Leutnants
traf ihn mehrfach ins Gesicht. Ein englischer Sergeant spie ihn an. Mit
blutender Nase und geplatzter Kopfhaut kam Schmitz in seine Einzelhaft
zurück.
Pointner, Witzke und Albrecht waren lange Wochen vorher nach
gleichen Methoden behandelt worden. Sie unterschrieben jedoch das englisch
geschriebene Protokoll, welches ihnen am nächsten Tag vorgelegt wurde. Eine eigene
Aussage hatte keiner von ihnen machen dürfen, sondern sich darauf zu beschränken,
Fragen zu beantworten.”
Malmedy 1946: Leutnant Kurt Flamm bei der Aussage. Man beachte
seinen Verband am Kinn, was keine “Kriegsverletzung” war!
Einer der größten Scharfmacher war der berüchtigte Major Abraham Levine. Meist
fanden die Vernehmungen nur abends oder in der Nacht statt. Fisher oder Levine
schlugen die Angeklagten, quälten sie oder setzten sie zumindest unter seelischen
Druck. Über die Methoden in Landsberg berichtet K. W. Hammerstein: “Manchmal
werden die Verurteilten in Schwitzzellen bis zu 80 Grad gebracht, um
dort ‘verheizt’ zu werden. Den unglücklichen Opfern werden Kapuzen
aufgeworfen, die von dem geronnenen Blut der unter ihnen vorher
geschlagenen Kameraden starren.”
Nur selten kamen diese Brutalitäten in die Öffentlichkeit. Durch einen Irrtum wurde
anstelle eines beschuldigten Heinrich Heinemann der 60jährige Leo Heinemann
schwer in Ketten gefesselt, von Borkum nach Emden zur Vernehmung
geschleppt. Man setzte ihm gleich eine geladene Pistole an die Stirne und
wollte ihn zwingen, ein Schuldbekenntnis zu unterschreiben. Als er sich
weigerte, schlugen zwei Sergeants den Gefesselten nieder, daß er lange
Zeit bewußtlos war. Als sich sechs Wochen später der Irrtum aufklärte und Leo
Heinemann gegen seinen Sohn Heinrich ausgetauscht wurde, kam der Vater krank
und mit gebrochenem Nasenbein in die Heimat zurück.
Zu den furchtbarsten Schindern in US-amerikanischer Uniform, die von Deutschen
Geständnisse angeblicher Kriegsverbrechen erfolterten, zählten die Vernehmer Perl
und Thon. Sie führten vor allem in Schwäbisch Hall ein Terrorregiment.
Gerecht denkende Amerikaner, hauptsächlich Oberst Everett, mobilisierten in den
USA die Öffentlichkeit gegen das Unrecht an kriegsgefangenen Waffen-SS-Soldaten.
Der amerikanische Richter Colonel Edward Leroy van Roden wurde schließlich zum
Mitglied einer offiziellen Untersuchungskommission unter Vorsitz von Gordon
Simpson vom obersten texanischen Gerichtshof ernannt. Im folgenden Auszüge aus
van Rodens Bericht (zitiert nach: Maurice Bardeche, »Nürnberg oder die
Falschmünzer«, Wiesbaden 1957):
“Die als »Beweise« vorgelegten »Geständnisse« wurden von Männern erpreßt, die
zunächst einmal drei, vier oder fünf Monate lang in vollkommener
Abgeschlossenheit gehalten worden waren. Sie wurden in einen Raum mit
vier fensterlosen Mauern eingesperrt. Täglich wurden zwei kärgliche Mahlzeiten
durch eine an der Zellentür angebrachte Fallklappe hereingeschoben. Sie durften
nicht miteinander sprechen. Man verweigerte ihnen jegliche Verbindung mit ihrer
Familie, einem Priester oder einem Pastor. In einigen Fällen genügte diese
Behandlung bereits, um Deutsche soweit zu bringen, daß sie vorher
abgefaßte Geständnisse unterschrieben. Diese im voraus angefertigten
Geständnisse belasteten nicht nur den Unterzeichner, sondern oft auch
andere Verdächtige.
In anderen Fällen, so fuhr Richter van Roden fort, seien auch direkte körperliche
Folterungen sadistischer Art zur Erpressung von “Geständnissen” angewendet
worden. Der amerikanische Jurist: Die Ermittler stülpten den Angeklagten
eine schwarze Kapuze über den Kopf, schlugen sie dann mit Schlagringen
ins Gesicht, versetzten ihnen Fußtritte und hieben mit Gummischläuchen
auf sie ein.Mehreren deutschen Angeklagten waren die Zähne ausgebrochen, bei
einigen die Kinnladen zertrümmert(siehe Kinnverletzung von Kurt Flamm!). In
139 überprüften Fällen war allen diesen Deutschen – außer zweien – mit solcher
Gewalt in die Hoden geschlagen worden, daß eine dauernde Invalidität
daraus entstand. Dies war eine Standard-Prozedur unserer
amerikanischen Ermittler….
Eward L. van Roden, als Offizier und Richter in Strafsachen nicht zartbeseitet, war
über die schrecklichen alliierten Unrechtstaten an Deutschen dermaßen erschüttert,
daß er von der »Chicago Tribüne« am 12. März 1949 mit dem harten Wort zitiert
wurde: Wenn Gerechtigkeit Platz greifen soll, dann müßte man die ganze
amerikanische Armee nach den Vereinigten Staaten zurückführen, um
sie dort abzuurteilen.
Auch der britische Marineoffizier, Kriegsgeschichtler und Publizist Captain Russell
Grenfell beschäftigte sich mit den Untersuchungsergebnissen van Rodens. In seinem
1954 in New York erschienenen Buch »Unconditional Hatred« (deutsch:
»Bedingungsloser Haß?«, Tübingen 1954) schrieb er: ” Der Richter fand, daß
gefangene Deutsche verschiedenen Formen der Mißhandlung unterworfen wurden,
bis – mit den Worten der Zeitschrift »Pictorial« – »starke Männer zu
gebrochenen Wracks wurden, bereit, jedes Geständnis zu murmeln, das
ihre Ankläger von ihnen verlangten«.
Zu den von den Ermittlern angewandten »Überredungsmethoden« gehörte auch, so
fuhr Grenfell fort, daß brennende Streichhölzer unter die Fingernägel der
deutschen Gefangenen getrieben, daß falsche Priester – mit Kruzifix und Kerze – zur
Abnahme der Beichte zu den Gefangenen geschickt wurden, in der Hoffnung, auf
diese Weise belastende Aussagen zu erlangen. »Verheimlichte Dokumente«, zweiter
Band, bringt folgenden Bericht eines der Geschundenen von Schwäbisch
Hall, Heinz Rehagel:
“Unter Schlägen und Tritten wurde ich bei der Einlieferung in eine Zelle getrieben.
Hohes Fieber und Nierenschmerzen ließen mich sofort nach einem Arzt rufen. Er
kam zwar, bedeutete aber, mir nicht helfen zu können. Selbst meine Bitte nach zwei
zusätzlichen Decken lehnte er ab. So verblieb ich mit zwei dünnen Decken in kalter
Zelle, bei völlig undichtem Fenster, mir selbst überlassen. Wiederholtes Rufen und
Bitten wurden ignoriert. Kurz vor Weihnachten kontrollierte mich ein
amerikanischer Dolmetscher. Meine Frage, warum wir eigentlich da seien,
beantwortete er mit wüsten Schimpf Worten. Die Bitte, von meiner Gattin eine
Nachricht erhalten zu dürfen, sie mußte Ende November entbunden haben,
begegnete er mit gemeinen Beleidigungen gegen meine Frau. Als ich mir das
verbat, schlug er mir mehrmals mit der Faust ins Gesicht. Als ich zur ersten
Vernehmung geführt wurde, erhielt ich Schläge mit einem Knüppel gegen Brust,
Leib und Geschlechtsteile. Bei meiner ersten Vernehmung lernte ich
Oberleutnant Perl sowie Harry Thon, einen deutschen Emigranten, kennen. Thon gab
sich als Major und Oberstaatsanwalt aus. Thon: »Sie sind Rehagel?« – »Ja.« (Thon
schlägt mich ins Gesicht.) »Sie sind auch ein blödes Stück Scheiße.« Das war
die Begrüßung durch die Vertreter der späteren Staatsanwaltschaft. In
vielen weiteren Fällen stand ich Rede und Antwort. Doch nicht zur Zufriedenheit der
Herren. Nicht die Wahrheit wollte man, sondern einen Prozeß mit Sensation. Mir
machte man die herrlichsten Versprechungen, nur sollte ich meinen Kompanie-Chef,
den Regimentskommandeur und Oberleutnant Christ, belasten. Als Versprechungen
wirkungslos blieben, folgten Drohungen wie: »Na, wir haben ja die Mittel, um Sie
zum Sprechen zu bringen«, oder: »Wenn Sie nicht wollen, lassen wir Sie
einfach verschwinden; Schnellverfahren sowie Hinrichtungen erfolgen
hier täglich«. Am zweiten Abend nach dieser Andeutung wurde ich gegen 21.00
Uhr in Hose und Hemd auf den Hof geführt. Ich hörte das Entsichern von Waffen,
dann die Frage: »Sind Sie katholisch oder evangelisch, haben Sie noch einen
Wunsch?« Danach überließ man mich etwa 15 Minuten seelischen Qualen und führte
mich unter Schweigen zur Zelle zurück. Als Nachrichten über sadistische Methoden
bei den Terror-Tribunalen in Amerika durchsickerten, erhoben sich Stimmen des
Protestes. Am 20. Mai 1949 erklärte Senator Joseph R. McCarthy (zitiert in Ulrich
Stern, »Die wahren Schuldigen am Zweiten Weltkrieg«, München 1990): ” Als Anwalt
und als Richter des Kreisgerichtes in Wisconsin kenne und achte ich das
amerikanische System der Justiz. Ich glaube, die Welt hat eine Demonstration
amerikanischer Rechtspflege erwartet, die selbst auf unsere besiegten Feinde
angewendet werden soll. Stattdessen sind Gestapo- und GPU-Methoden angewandt
worden. Ich habe Zeugenaussagen gehört und dokumentarische Beweise gesehen, die
besagen, daß angeklagte Personen Schlägen und körperlichen Mißhandlungen
unterzogen wurden in Formen, wie sie nur von kranken Gehirnen erfunden
werden konnten. Sie wurden Scheinprozessen und -Hinrichtungen ausgesetzt,
man drohte, ihre Familien der Lebensmittelkarten zu berauben, [b]welches alles die
Ankläger rechtfertigten als notwendig zur Schaffung »der richtigen psychologischen
Atmosphäre zur Erlangen von Geständnissen«.[/b]
Während die von den Befreiern zensurierte Lizenzpresse in Deutschland nichts über
diese Vorgänge berichten durfte, wurden die brutalen Folterungen damals oft ganz
offen vor US-Journalisten ausgeübt, die dann in den USA darüber berichteten.
In Lüneburg fand vor einem britischen Militärgericht der erste große KZ-Prozeß der
Nachkriegszeit statt (Verfahren in Sachen Begräbnissen). Zweihundert Journalisten
waren eingeladen, um das Tribunal gegen die 47 Angeklagten zu verfolgen. Wie
»Beweise« in Begräbnissen beschafft wurden, schildert der britische Publizist Alaun
Moorehead. Sein Bericht, aus dem der folgende Auszug stammt, erschien 1954 in
dem von Cyril Colonel in London herausgegebenen und vom jüdisch geführten Verlag
»Weidenfeld & Nicolson« gedruckten Buch »He Golden Horizont«:
“Als wir uns den Zellen der gefangenen SS Männer näherten, begann der
aufsichtsführende Sergeant schon im voraus wild zu brüllen. »Wir hatten heute früh
Vernehmungen«, lächelte der Captain. »Ich fürchte, der Anblick ist nicht sehr
hübsch.« Die Journalisten wurden in die Zellen geführt, die voller
stöhnender, blutbesudelter Menschen lagen. Ein Mann dicht zu meinen
Füßen, dessen Hemd und Gesicht von Blut dick überkrustet war, machte
vergebliche Versuche aufzustehen; endlich kam er auf die Knie und schließlich
mühsam auf die Füße und stand nun, heftig zitternd, die blutigen Hände hilflos von
sich gestreckt, vor uns. »Auf mit Euch!« brüllte der Sergeant die anderen an. Die
Gefolterten rafften sich einer nach dem anderen auf, indem sie sich an der Wand
hochschossen. »Weg von der Wand!« Sie stießen sich mühsam ab und taumelten
nach der Mitte der Zelle. In einer anderen Zelle hatte der englische Militärarzt soeben
eine Vernehmung beendet. »Los!« schrie der Sergeant, »steh auf!« Der SS Mann lag
in seinem Blut auf dem Boden. Er kroch zu einem Stuhl, legte die Arme auf den Sitz
und schob sich mühsam halb in die Höhe. Noch ein Schub: Er war auf den Füßen und
warf uns flehend die Arme entgegen: »Warum macht Ihr mich nicht
tot?« keuchte er mühsam.
»Warum macht Ihr mich nicht ganz tot? Ich kann nicht mehr…»Das sagt
er uns schon den ganzen Morgen, der dreckige Bastard«, grinste der
Sergeant.
Der englische Autor Butler zitiert in seinem Buch “Legion auf Deut” auszugsweise aus
den Aufzeichnungen eines gewissen Bernard Charge, der in britischer Uniform bei
der Gefangennahme von Höß (einer der Lagerkommandanten von Ausschwitz) dabei
war.
Rudolf Höss nach seiner Verhaftung
Demzufolge erpreßte man zunächst von Frau Höß den Aufenthaltsort ihres
untergetauchten Mannes. Dabei wurden Methoden angewandt, die Butler so
bezeichnet:
»Ausgeklügelte Techniken des ununterbrochenen und erbarmungslosen Verhörs.«
Die Serganten in britischer Uniform fanden Hös schließlich am 16. 3. 1946 auf einem
Bauernhof. Einer der britischen Soldaten schrieb darüber: ” Als Auftakt der
“Behandlung” wurde Höß zusammengeschlagen. Man legte ihn nackt auf
den Schlachttisch des Bauernhofes und prügelte längere Zeit auf ihn ein.
Dann schüttete man ihm größere Mengen Whiskys in den Mund. Das
gewaltsame Einflößen von Alkohol dürfte neben den sonstigen Foltermethoden ein
probates Mittel gewesen sein, Geständnisse nach Wunsch der Umerzieher zu
erpressen. Wollte der Gefolterte die Augen schließen, stieß ihm Charge seinen
Dienststock unter die Augenlider und befahl in deutscher Sprache: “Halt
Deine Schweinsaugen auf, Du Schwein.” Im Gefängnis Heide (Niedersachsen)
wurde dann mit der “Vernehmung” von Höß begonnen, die schließlich in seine
“Geständnisse” mündete, u. a. unterschrieb er ein in London vorbereitetes Protokoll,
wonach während seiner Zeit als KZ-Kommandant von Ausschwitz zwei Millionen
Juden vergast worden seien. Wahrescheinlich wurden ihm noch ärgere Folterungen
und die Auslieferung an die Polen angedroht, damit er im Gerichtssaal alle Vorwürfe
zugab. Später bestätigte Höß im Nürnberger Prozeß nur mehr die vorgelesenen
angeblichen Geständnisse, es gab keinerlei Diskussion oder Kreuzverhör, wie man bei
Anschuldigungen von solcher Tragweite erwarten würde. Beobachtern fiel Höß
apathisches Verhalten bei der “Zeugenaussage” auf. Später wurde der KZKommandant doch nach Polen ausgeliefert, wo nach einem weiteren
Schautribunal seine Hinrichtung stattfand.
Streicher wurde nackt mit Dornenkrone und zerschlagenen Hoden, von
US Journalisten fotografiert
Dem Herausgeber der Zeitschrift “Stürmer”, Julius Streicher, wurden u. a. mit einer
Reitpeitsche regelmäßig die Hoden zerschlagen, dann wurde ihm eine Dornenkrone
aufgesetzt und er konnte nackt mit geschwollenen Hoden von Journalisten
photographiert werden. Streicher wurde vom Nürnberger Siegertribunal zum Tode
verurteilt und anschließend vom Henker der Befreier ermordet, obwohl er sich nur
als Schriftsteller betätigt und nie einen Menschen verletzt oder getötet hatte.
Quelle: Schlachtfeld zw. Rhein u. Maas – W. Trees
Gegen die Vefälschung der Wahrheit – Foltermethoden der US
Besatzungstruppen
Primärquelle: National-Zeitung
In dem vergangene Woche in der „Süddeutschen Zeitung” erschienenen Beitrag von
Christian Wernicke über „die heutigen Foltermethoden Amerikas” wird
geschildert, wie amerikanische Militärverhörer 1945 „mit Mördern und NaziSchergen Pingpong oder Schach spielen mussten“….
„Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs, da der Feind noch deutsche Namen
trug und Heinz oder Horst hieß statt Ahmed oder Abdul” sah die Sache nach
den Angaben eines der zitierten einstigen US-Verhörer, Peter Weiss, so aus:
„Keinem von uns wäre es damals eingefallen, gegenüber Kriegsgefangenen das
anzuwenden, was man heute “aggressive Methoden” nennt.” Tagelang, so behauptet
ein anderer, Henry Kolm, habe er während seiner Ausbildung zum Militärverhörer „die Genfer wie die Haager Konventionen studieren müssen”.
Und ein dritter, George Frenkel, wird mit den Worten zitiert: „Wir waren
angehalten, die Gefangenen moralisch zu behandeln.”
Rechtsanwalt Gerhard Frey sah sich zu folgender Entgegnung veranlasst: Sehr
geehrter Herr Wernicke, Ihr in der Süddeutschen Zeitung vom 8.11.2007
erschienener Artikel „Scham ist stärker als Schweigen / US-Veteranen, die einst NaziGefangene in Geheimlagern verhörten, prangern die heutigen Foltermethoden
Amerikas an” (http://www.sueddeutsche.de/ausland/ artikel/76/141768/) vermittelt
den grotesk falschen Eindruck, es sei amerikanischerseits im und nach dem Zweiten
Weltkrieg nichtgefoltert worden. Es ist schön und für jeden anständigen Menschen
eine Freude, dass Sie auf ehemalige Verhörpersonen in der US-Armee stießen, die
Folter im Grundsatz ablehnten.
Aber leider ändert das nichts an den Methoden, die 1949 der amerikanische Richter
Colonel Edward Leroy van Roden als Mitglied der offiziellen Untersuchungskommission unter Vorsitz von Gordon Simpson vom obersten texanischen
Gerichtshof zutage förderte. Sein Bericht behandelt die Grausamkeiten an
den Angeklagten in Schwäbisch Hall, Oberursel, Zuffenhausen und
Dachau.
In van Rodens Bericht heißt es unter anderem: „Die Ermittler stülpten den
Angeklagten eine schwarze Kapuze über den Kopf, schlugen sie dann mit
Schlagringen ins Gesicht, versetzten ihnen Fußtritte und hieben mit
Gummischläuchen auf sie ein. Mehreren deutschen Angeklagten waren
die Zähne ausgebrochen, bei einigen die Kinnladen
zertrümmert. In 139 überprüften Fällen war allen diesen Deutschen -außer zweien
– mit solcher Gewalt in die Hoden geschlagen worden, dass eine
dauernde Invalidität daraus entstand. Dies war eine Standard-Prozedur
unserer amerikanischen Ermittler.”
Van Roden, als Offizier und Richter in Strafsachen nicht zart besaitet, war über die
Unrechtstaten dermaßen erschüttert, dass er von der „Chicago Tribüne” am 12.
März 1949 mit dem harten Wort zitiert wurde: „Wenn Gerechtigkeit Platz
greifen soll, dann müsste man die ganze amerikanische Armee nach den
Vereinigten Staaten zurückführen, um sie dort abzuurteilen.”
der berühmte Schriftsteller Ernst von Salomon hat die brutalen
amerikanischen Verhörmethoden am eigenen Leib erfahren
Dass es sich hierbei nicht um Ausreißer handelt, bestätigt die Schilderung Ernst von
Salomons in seinem Lebensbericht „Der Fragebogen”, erschienen 1951 im RowohltVerlag und einer der größten Bucherfolge der jungen Bundesrepublik. Was von
Salomon und seinejüdische Lebensgefährtin Nie Gotthelft, die die Amerikaner
freudig erwartet hatte („Ich weiß, ich werde meine Würde wieder haben”), 1945/46 in
mehreren US-Lagern erleben mussten, nimmt auf Seite 651 seinen Anfang und endet
gut 150 Seiten später.
Als Kostprobe hier nur Ernst von Salomons Einstand im US-Lager Natternberg bei
Deggendorf („Geprügelt wurde so gut wie ausnahmslos jeder, der in das
Lager eingeliefert wurde”):
Von Salomon soll seine Schuhe ausziehen. Als er sich bückt, fällt man über ihn
her. Er spürt nur dumpfe Schläge -„es war, als ob mein Körper taub war”
-, bald schwimmen Zähne im Blut. Jetzt zieht man ihm die Hose aus, von Salomon hält die Arme vor den Unterleib. „O Gott, hören sie denn niemals auf?” Salomon
liegt am Boden und wird wieder hochgerissen. „Der Offizier hielt mir das Amulett vor
die Nase, das kleine Kinderarmbändchen von llle, das sie mir einstmals geschenkt
hatte”, er fragt: „Was ist das?”. „Ich sagte mühsam: ,Ein Amulett!’ Er sagte: ,Was
heißt das?’ Ich sagte: ,Es soll mir Glück bringen.’ Ich wischte mir das Blut aus dem
Mundwinkel, die Zähne hatte ich ausgespuckt, ich tastete mit der Zunge die Löcher
im Kiefer ab. Der Offizier legte das Kettchen auf den Fußboden, er trat langsam
und genussreich auf ihm herum und drehte den Fuß, um es zu
zerstampfen.“
Als man mit von Salomon endlich fertig ist, ist seine Lebensgefährtin an der Reihe:
„Der Sergeant rief Mies Namen … Ich war für einen Augenblick wie ausgehöhlt … Die
Soldaten am Fenster johlten und schrien nicht, aber sie drängten sich mehr denn
vorher. Neue Soldaten kamen hinzu, sie schoben die Vorderen beiseite, oder sie
reckten sich auf den Zehen, um über die Köpfe der anderen ins Zimmer sehen zu
können … Es waren mindestens sechs Mann im Zimmer. Ich überlegte mir
ernsthaft, wie lange Zeit sechs Mann brauchen, um llle zu
vergewaltigen… Ich hatte llle schützen können, zehn Jahre lang. Nun konnte ich
sie nicht mehr schützen … llle kam aus der Tür, sie hatte ihre Tasche nicht bei sich.
Sie hielt in den Armen ein Bündelchen von Kleidungsstücken, nur ein kleines
Bündelchen, sie ging stracks auf mich zu und stellte sich neben mich… sie hatte
keinen Gürtel an, das Kleid war schief zugeknöpft, ihre Strümpfe hingen
herunter. Aber das Silberkettchen am Fuß, ihr Amulett, war noch da.”
Mehr dazu auf http://www.gerhardfrey.de/-/Salomon.html
Zitat:
Amerikanische Folter u.a. in Oberursel (Taunus)
(Dr. med. August Bender wurde im 1. Buchenwald-Prozess
in Dachau am 14. August 1947 zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt,
nach Abänderung des Urteils jedoch im Juni 1948 aus der Haft entlassen.)
In der Kenntnis der Bedeutung einer eidesstattlichen Erklärung sowie des
Umstandes, dass unwahre
eidesstattliche Versicherungen gerichtlich verfolgt werden, erkläre ich hiermit an
Eides Statt, was folgt:
Am 14. September 1945 wurde ich, zusammen mit Hans Theodor Schmidt, Hans
Meerbach, Max Schobert, Albert Schwartz
und Otto Barnewald aus dem Kriegsgefangenenlager Bad Aibling (Bayern) zur
Dienststelle des C.I.C. Freising zurückgebracht.
Am gleichen Tage traf Dr. Gerhard Schiedlauski, aus Dachau, Bunker 1, kommend,
dort ein.
Wir verblieben bei der uns bereits von früher bekannten C.I.C.-Dienststelle bis zum
17. Sept. 1945 und wurden dann unter Begleitung von Personal des C.I.C. Freising zu
einer amerikanischen Dienststelle nach Oberursel bei Frankfurt a. M. gebracht.
Am Abend des gleichen Tages trafen wir dort ein.
Ich wurde sofort zusammen mit Hans Theodor Schmidt in eine Zelle gesperrt.
Ohne Verabreichung einer Verpflegung oder eines Getränkes beließ man uns darin
bis zum nächsten Morgen.
Nach dem Frühstück mussten wir unser Gepäck, unsere Wertsachen, Dokumente
und Geld abgeben. Das wenige Gepäck erhielt ich später zurück. Der größte
Teil meiner Habe und Wertsachen war bereits vorher bei Dienststellen des
C.I.C. Augsburg undLudwigsburg abgenommen worden.
Mehrfache Meldungen und Reklamationen bei amerikanischen Dienststellen waren
bis heute ohne Erfolg.
Auf einem Transport von Augsburg nach Freising wurde ich und die soeben
benannten Personen am 7. Juni 1945 von vier amerikanischen Soldaten in
Anwesenheit eines Oberleutnants durchsucht, und man nahm mehrere Uhren
weg. Eine davon schnallte sich der Oberleutnant an den Arm. Einer der Soldaten
trug deren vier.
Im Laufe des Vormittags verschloss dann ein Sergeant mit Hilfe eines
Spezialschlüssels
das Zellen-Fenster, und die elektrische Heizung wurde in Betrieb gesetzt.
Die zunehmende Wärme machte sich allmählich unangenehm bemerkbar.
Als wir dann einen Posten darauf aufmerksam machten, erhielten wir als Antwort ein
Hohnlachen, die Heizung blieb eingeschaltet.
Am Abend — es mag gegen 20 Uhr gewesen sein — hörte ich großen Lärm und lautes
Schreien auf dem Flur. Bald danach holte man mich aus der Zelle. In dem langen
Baracken-Korridor standen, in regelmäßigen Abständen an den Wänden verteilt,
zahlreiche Amerikaner und bildeten eine Gasse. Durch diese musste ich bis ans
andere Ende der Baracke hindurch laufen, während man mit Gurten, Besen, Stöcken,
Eimern und dergleichen aufs heftigste auf mich einschlug. Dazu erhielt ich Fußtritte
und Faustschläge, besonders auf Rücken, Gesäß, die Bauchgegend und den Unterleib.
Durch Beinstellen und Stöße versuchte man mich zu Fall zu bringen.
Zuletzt stieß man mich in eine – Schreibstube. Hier musste ich mich unter Geschrei
und Schlägen in der Anwesenheit eines amerikanischen
Hauptmannes und einiger Mannschaften nackt ausziehen. Die schweren
Militär-Schuhe behielt ich jedoch, nachdem die Schnürriemen entfernt worden
waren, vorerst noch an.
Dann trieb man mich, nunmehr durch die Stiefel stark behindert, mehrmals
innerhalb der Gasse unter denselben Begleitumständen wie vorher hin und her.
Wie mir später meine Kameraden sagten, waren besonders auf meinem Rücken und
Gesäß und den Oberschenkeln große blaue Hautverfärbungen und breite Striemen
zu sehen.
Plötzlich stieß man mich dann in einen völlig dunklen Raum, in welchem es
ungewöhnlich heiß war. Wie ich im Laufe der Zeit feststellte, war es eine Zelle von
etwa 1,70 m : 2,50 m Bodenfläche und etwa 2,50 m Höhe.
Sie hatte kein Fenster, keine Einrichtung für Luftzufuhr oder Luftabzug.
Dagegen waren Wände und Decke sorgfältig unter Vermeidung von Ritzen mit
Wärme isolierendem Material verkleidet.
Der Boden bestand aus Holz, welches ebenfalls möglichst Fugen-dicht verlegt war.
An der der Tür gegenüberliegenden Wand befand sich in etwa 1 Meter Höhe
ein allseitig mit Blech verkleideter Heizkörper, der elektrisch[?] betrieben wurde
und laut Typenschild eine Leistung von 2000 Watt hatte. Die Schaltung war
außerhalb der Zelle neben der Tür angebracht.
Während es mir in der ungeheuren Hitze nach der soeben durchgemachten
körperlichen Anstrengung nur schwer gelang, eine regelmäßige Atmung zu erzielen,
wurde plötzlich die Tür aufgerissen und jemand unter Faustschlägen und Fußtritten
regelrecht in die Zelle hineingeworfen. Sehen konnten wir uns nicht in der absoluten
Finsternis, jedoch hörte ich bald, dass es Hans Theodor Schmidt war. Seine Atmung
und sein Puls ließen besser als Worte das eben Überstandene erkennen.
Nach einiger Zeit erhielten wir dann in Anwesenheit zahlreicher Mannschaften von
einem Sergeanten Verhaltungsmaßregeln:
Hinsetzen oder gar Hinlegen sei strengstens verboten! Wir hätten ständig zu
stehen. Wehe uns, wenn wir anders als im Stehen in strammer Haltung mit dem Blick
zu der der Tür entgegengesetzten Wand angetroffen würden!
Da von diesem Augenblick an durch anscheinend ausgesuchte Posten von brutalster
Gesinnung und Handlungsweise nach Ablauf von spätestens 10—15 Minuten
regelmäßig die Tür geöffnet oder durch Lärmen mit dem Schlüsselbund ein Öffnen
vorgetäuscht wurde, war an eine körperliche oder geistige Entspannung nicht mehr
zu denken.
Ob ich im Laufe der nun folgenden 12½ Tage geschlafen habe, weiß ich nicht.
Jedenfalls hat man mich, und das infolge einer durch Misshandlung zugezogenen
Knieverletzung, nur einmal nicht in der vorgeschriebenen Weise angetroffen.
Während wir nun standen und der Schweiß an uns herunterlief, wurden wir plötzlich
mit mehreren Eimern kalten Wassers übergossen. Außerdem goß man reichlich
Wasser über den elektrischen[?] Heizkörper. Sofort war die Zelle mit Wasserdampf
angefüllt.
Man verschloss die Tür und schaltete das Licht aus. Die Hitze wurde nunmehr
unerträglich und jeder Atemzug zur Qual. Die bisher schon erheblich vermehrte
Herzschlagfolge ging in ein Herzjagen über. Infolge des allmählichen Verdunstens
des auf dem Boden stehenden Wassers wurde dieser Zustand nicht nur für Stunden
unterhalten, sondern mit der Zeit sogar noch verschlimmert.
Nicht genug damit, fesselte man uns nach einiger Zeit noch aneinander. Zunächst
Brust an Brust, dann Rücken an Rücken und später Seite an Seite. Außerdem schob
man durch die um einen schmalen Spalt geöffnete Tür einige Rohre und rief: „Gas,
Gas!“
Statt Gas blies man jedoch eine derartige Menge eines weißen Pulvers —
anscheinendD.D.T.-Pulver — in die Zelle, dass für einige Zeit das Atmen
unsägliche Mühe bereitete und die Augen stark schmerzten.
Die Fesseln wurden mehrfach von einem Amerikaner überprüft und jedesmal noch
enger in ihrem Schließmechanismus zusammengepresst. Dieser bestand anscheinend
aus mehreren den Arm zirkulär umfassenden scharfkantigen Ringen. An der FesselStelle entstanden stärkste Schmerzen, und infolge der Stauung der Blutzirkulation
kam es zu Schwellungen der Hände. Diese wurden dann nach einiger Zeit übelster
Schmerzen allmählich gefühllos, während der Schmerz an der Fesselungsstelle um so
heftigere Formen annahm. Als nach endlos erscheinender Zeit die Fesseln
abgenommen wurden, zeigten sich, besonders an meinem linken Unterarm, mehrere
Messerrücken-breite zirkuläre Einschnitte, aus denen Blut sickerte. Der vierte und
fünfte Finger meiner linken Hand war für einige Zeit nicht beweglich, während eine
Störung der Berührungsempfindung im Gebiete des Handrückens noch längere Zeit
nachher bestand.
Im Laufe der Nacht wurde dann, unter den gleichen Begleitumständen wie vorher
Hans Schmidt, Albert Schwartz in die Zelle hineingeworfen. Er berichtete, er sei mit
unseren vier anderen Kameraden, Hans Meerbach, Otto Barnewald, Max Schobert
und Dr. Gerhard Schiedlauski, in einer anderen Zelle ähnlichen Misshandlungen wie
wir unterzogen worden. Er war völlig erschöpft.
Bis zum Morgen wurden wir dann noch von den Posten in den regelmäßigen 10 bis
15 Minutenabständen mit Fußtritten, Faustschlägen, Anspucken usw. misshandelt.
Vom Morgen des 19. September 1945 an war dann eine Planung und Regelmäßigkeit
der Folterungen und eine Diensteinteilung unter dem amerikanischen Personal,
welches die Folterungen durchführte, feststellbar. Auch konnte man bald auf den
Zweck des sorgfältig geplanten Vorhabens schließen. Letzten Endes hatte man uns ja
auch nicht ohne besondere Absicht in Freising versammelt und dann mehrere
hundert Kilometer weit transportiert.
Während der Dauer der Folterung — sie wurden 12½ Tage lang ohne eine Minute
Unterbrechung durchgeführt — wechselten sich drei Sergeanten in regelmäßigem,
anscheinend 8-Stunden-Turnus ab.
Sie kamen spätestens alle 1½ Stunden in die Zelle und führten wie nach einem
Programm Misshandlungen durch, regelmäßig, tags und nachts. Sie waren stets in
Begleitung mehrerer Personen in amerikanischer Uniform und wurden zudem von
Personen, manchmal von dem Hauptmann, aus dem Hintergrund beobachtet.
Einer der Sergeanten, offenbar ein Frontsoldat, war mit den Vorgängen nicht
einverstanden, sagte mir dies und fügte hinzu, er müsse wohl oder übel auf Befehl
des Hauptmanns handeln. Im übrigen stecke eine höhere Dienststelle als
Urheberin dahinter.
Der zweite Sergeant war die personifizierte Brutalität und ein Folterknecht
ausgesuchtester Art, dem das Foltern überdies sichtlich Vergnügen bereitete.
Der Dritte führte die Folterungen zynisch und mit Überlegung durch und glaubte
scheinbar auf psychischem Gebiet gleiche Leistungen erzielen zu können,
wie sie unter seiner Behandlung auch körperlich sichtbar wurden.
Diese drei Sergeanten führten die regelrechten Folterungen durch,
welche nach einem gewissen System erfolgten, während Mannschaften
und Posten wahllos Misshandlungen aller Art vornahmen.
Während der ersten neun von den 12½ Tagen befand ich mich mit Hans
Schmidt und Albert Schwartz zusammen in der vorher beschriebenen Zelle, in
absoluter Finsternis, unter der ständigen Einwirkung von Hitze.Vom 10. bis 13. Tag
trennte man mich von meinen Kameraden und unterzog mich in einer anderen Zelle
unter Einwirkung von Kälte Folterungen ganz besonderer Art.
Als Folterungen und Misshandlungen kamen unter anderem zur
Anwendung:
– Schläge mit der Faust, hauptsächlich auf den Kopf, in den Nacken, ins Gesicht,
die Herz- und Magengegend und in den Unterleib.
– Schläge mit der Handfläche ins Gesicht.
– Schläge mit der Handkante auf den Kehlkopf und die seitliche Halsgegend.
– Heftige Stöße mit den Spitzen der gespreizten Finger, unter besonderer
Verwendung der Fingernägel, in die Zwischenrippenräume.
– Schläge mit der Rückseite der Finger, unter besonderer Verwendung der
Fingernägel, auf die Augäpfel.
– Druck mit dem Daumen auf die Augäpfel.
– Quetschen und Verdrehen der Ohrmuscheln und der Nase.
– Quetschen und Zerren der Brustdrüsen, des Warzenhofes und der Brustwarzen
unter besonderer Verwendung der Fingernägel.
Schläge mit Hilfe von Werkzeugen, die geeignet sind, Verletzungen zu
verursachen, wie:
– Gurte, Schnallen an Leibriemen, Stöcke, eigens zu diesem Zwecke durchnässte
Handtücher, Eimer, wahllos über den ganzen Körper.
– Fußtritte in den Bauch, den Unterleib, das Gesäß, die Beine.
– Tritte mit den Fußsohlen in die seitliche Knie-Gegend, auf die Füße und Hände,
ganz besonders auf die Zehen- und Fingernägel.
– Wundreiben des Schienbeines.
– Zerreißen des Nagelfalzes der Zehennägel mit den Gummisohlen und Absätzen der
amerikanischen Dienst-Schuhe.
– Erzeugen von Schmerzen durch büschelweises Ausreißen der Kopfhaare.
– Ausreißen der Barthaare, der Augenbrauen, der Achsel- und Schamhaare.
– Stiche mit Nadeln, Zerstoßen der Haut mit den harten Borsten eines groben
Straßen-Besens.
– Beibringung von Verbrennungen mit Hilfe des elektrischen Heizkörpers und
glimmenden Zigaretten,
– Erzeugung von Qualen durch Hitze, Kälte, Nässe, Luftmangel, Dunkelheit. Durch
Hunger, Durst und Drohungen.
– Durch Verhinderung der Klosett-Benützung, Verhinderung jeglicher Körperpflege
oder Reinigung.
– Durch Attacken sadistischer Art.
– Durch Zwang zum Zigarettenrauchen mit Verschlucken brennender
Zigarettenreste.
– Durch Erzeugung körperlicher Erschöpfung mit Hilfe von Kniebeugen, Liegestütz
mit Armbeugen, Still auf der Stelle stehen.
– Unwürdige Behandlung, indem ich als Kriegsgefangener Offizier und Arzt in
völliger Nacktheit
unter den vorher erwähnten Verhältnissen 12½ Tage zubringen musste.
– Ständiges Angespuckt-werden ins Gesicht, und auf den Körper ohne Möglichkeit
der Reinigung.
– Versuchter Zwang, Auswurf von Amerikanern vom Boden aufzulecken oder ihre
Stiefel mit dem Munde zu berühren.
– Ausgießen von Mahlzeiten auf den Boden mit versuchtem Zwang, diese
aufzulecken.
– Ausgießen von Brei-Mahlzeiten auf den Kopf und den Körper oder löffelweises
Anspritzen, besonders ins Gesicht.
– Während eines äußersten Hunger- und Durst-Zustandes Vorhalten von Speisen
und Getränken mit nachfolgendem
sichtbarem Verschütten oder Wegnahme. Oder Verabreichung einer mit Pfeffer und
Senf ungenießbar gemachten Mahlzeit.
– Reinigung der Zelle mit einer abgenutzten, unbrauchbaren Zahnbürste.
– Beschimpfungen unflätigster Art und Verleumdungen.
Besondere Erwähnung bedarf die ständig bis an die obere äußere Grenze des eben
Erträglichen gehaltene Hitzeeinwirkung. Sie wurde in dieser Hinsicht sorgfältig
dosiert.
Bei offensichtlichem Kreislaufversagen — man nahm Puls-Kontrollen vor —,
körperlichem Zusammenbruch oder Ohnmacht, wurde bis zur soeben feststellbaren
Erholung des Betreffenden etwas Frischluft zugeführt und die Heizung vermindert,
um aber dann anschließend umso heftiger in Betrieb gesetzt zu werden. Wir waren
also ständig einem Erstickungsgefühl, verbunden mit heftigsten Beschwerden von
seiten des Kreislaufs ausgesetzt. Hinzu kam die Qual der unerträglichen Hitze und
der Sauerstoffmangel der Atemluft mit entsprechenden Folgeerscheinungen. Wurden
wir mit Wasser übergossen, so war die Qual infolge des sich bildenden
Wasserdampfes besonders groß. Manchmal wurde dieser Zustand tagelang
unterhalten.
Das Wasser bedeckte den Boden und unterhielt bei ständigem Verdunsten mit
steigernder Wirkung den Zustand. Zudem standen wir dabei ständig im Wasser. Die
Finsternis wurde nur während der Misshandlungen durch Einschaltung der
elektrischen Beleuchtung für kurze Zeit unterbrochen.
Die Mahlzeiten mussten wir, so gut es eben gehen wollte, versuchen, im Dunkeln
einzunehmen. Während der ersten vier Tage erhielten wir morgens und abends je
knapp ¼ Liter Wasser und eine etwa Halbteller-große, knapp fingerdicke Scheibe
Weißbrot. Während der nachfolgenden Zeit morgens und abends etwa ¼ Liter
Kakao oder Kaffee, eine Scheibe Weißbrot und ½ Liter Suppe oder eine feste
Mahlzeit von etwa ½ Liter Volumen.
Infolge der Hitzeeinwirkung und der geringen Flüssigkeitszufuhr war die anfangs in
stärkstem Maße vorhandene Schweißsekretion vom vierten Tage ab kaum noch
feststellbar. Später war sie praktisch überhaupt nicht mehr vorhanden.
Die Lippen wurden borkig, die Zunge schwoll an und wurde wund. Sprechen und
Essen verursachten größte Beschwerden. Der Urin nahm eine zunehmend dunklere,
braunrote Farbe an und betrug zum Schluss nur wenige Kubikzentimeter täglich, bei
Einzelentleerung nur wenige Tropfen.
Es lag also praktisch eine Anurie vor. Der Puls war hart und gespannt. Am
Herzen machten sich Rhythmusstörungen bemerkbar und es
traten Extrasystolen auf. Die Schlagfolge sank auf 35 bis 40 Schläge pro
Minute ab.
Bei meinen Kameraden machten sich zunehmend Wahnvorstellungen
bemerkbar, die sogar zu gegenseitigen tätlichen Angriffen führten.
Zeitweise waren sie nur mit größter Mühe ansprechbar oder zu
beruhigen. Dieser Zustand wurde gefördert und unterhalten durch die
Mannschaften und Drohungen des sich anscheinend für psychiatrisch befähigt
haltenden Sergeanten, der seine für einen Laien nicht auf den ersten Blick als völlig
minderwertige Praktiken erkennbaren
Beeinflussungsversuche immer wieder durchführte.
Zum Abort wurden wir, während zahlreiche Amerikaner die übliche Gasse bildeten,
morgens, mittags und abends getrieben. Im Abort-Raum selbst wurde jedoch durch
Schläge, Fußtritte oder Belästigungen aller Art alles getan, um ein Urinieren oder
eine Benutzung des Klosetts zu verhindern. Ein Sergeant und ein
Unteroffizier taten sich hierbei besonders hervor. Der Unteroffizier wurde
offenbar von sadistisch-sexuellen Motiven getrieben und beherrscht.
Der Wasserkran und die Spülvorrichtung wurden jedesmal ausgiebig in Betrieb
gesetzt, vermutlich um das Verlangen nach einem Schluck Wasser noch zu steigern.
Da wir im Abort meist keine Gelegenheit fanden, ließen wir den Urin in die Zelle
selbst. Der salzige Geschmack des auf dem Boden stehenden Wassers, das wir in
höchster Not tranken, musste wohl davon herrühren. An einem Abend zwang man
uns, den Zellen-Boden mit etwas Wasser und außergewöhnlich viel Seife unter
Verwendung von Zahnbürsten zu bearbeiten. Jedoch gab man uns zum Nachspülen
und Aufwischen kein Wasser mehr, sondern übergoss statt dessen so ganz nebenbei
unsere Beine und Füße mit heißem Wasser. So verblieb die Seife auf dem Boden —
wie sich bald zeigte, nicht ohne Grund.
In der Nacht holte man uns aus der Zelle, und dann wurden wir, zusammen mit
unseren vier Kameraden, erhitzt wie wir waren, völlig nackt ins Freie getrieben. Hier
jagte man uns mit bloßen Füßen auf einen mit grobem Splitt und Asche bedeckten
Platz bis zur Erschöpfung umher. Die auf dem Zellen-Boden befindlichen Seifenreste
taten dann später an unseren wunden Fußsohlen die erforderliche Wirkung. Nicht
genug damit, pinselte der Hauptmann eigenhändig ausgiebig Jod in die Wunde.
Dann musste jeder einen Schuh anziehen, vermutlich um ein besonders unbequemes
Stehen zu erzielen.
Für mich wirkten sich diese Seifenreste ganz besonders übel aus:
Etwa am dritten Tag der Folterungen hatte man mich systematisch mit
dem Gesäß gegen den glühend heißen Heizkörper gedrängt und auf
den Sitzflächen je zwei gut Handteller große Brandwunden beigebracht.
Machte mir, wenn ich mich in unbewachten Augenblicken hinsetzte,
das Sitzen bisher schon große Beschwerden, so wurde es nun unerträglich.
Eine ärztliche Behandlung der Wunde erfolgte natürlich nicht.
Statt dessen pinselte man reichlich Jod hinein und später kratzte
man mit einem Stück Holz mehrere Male den Wundschorf ab.
Außerdem wurde systematisch auf die Wunden geschlagen und getreten.
Am Abend des 8. Tages holte man mich aus der Zelle und ich musste in
einer Ecke des Korridors mit über den Kopf erhobenen Händen niederknien.
Da man anscheinend bemerkt hatte, dass ich absoluter Nichtraucher
bin — man hatte mich schon mehrfach zum Rauchen gezwungen —,
musste ich nun sechs oder sieben Zigaretten hintereinander rauchen.
Der Hauptmann zwang mich, die noch brennenden Zigarettenreste jedesmal zu
verschlucken. Während des Rauchens drängten sich mehrere Amerikaner dicht an
mich heran und bliesen mir, während man mir meine Nase zupresste, den Rauch
ihrer Zigaretten ins Gesicht. Um ein Inhalieren des Rauches zu erzielen, versuchte
man durch Zusammenpressen meines Brustkorbes eine Atemnot mit nachfolgenden
tiefen Einatmungen zu erzwingen.
Dann trieb man mich unter Schlägen und Tritten durch die übliche Gasse ans andere
Ende der Baracke in eine dort befindliche Zelle. Es war ein Bretterverschlag
von knapp 1 qm Bodenfläche und etwa 2,50 Meter Höhe. Es war weder ein
Fenster noch eine Heizvorrichtung vorhanden. Zwischen unterer Türkante und
Fußboden befand sich eine handbreite Öffnung. Der Raum schien sonst zum
Unterbringen von Besen und
Putz-Gerät gedient zu haben und war völlig verschmutzt.
In dieser Zelle war nur ein Stehen oder Hocken möglich.
Da sie dicht am Eingang der Baracke lag, deren Tür ständig offen stand,
strömte durch die Öffnung unter der Zellentür fortwährend kalte Luft herein
und erzeugte infolge der Ritzen in den Bretterwänden starke Zugluft.
Ich war völlig nackt, hatte acht Tage unter stärkster Hitzeeinwirkung gestanden,
erhieltauf Anordnung des Hauptmannes keine Decke oder dergleichen und litt
nun unter diesen Umständen ganz besonders unter der Kälteeinwirkung. Es waren
die letzten Tage im September. In der Zelle herrschten praktisch
Außentemperaturen, in ihrer unangenehmen Wirkung durch die Zugluft noch
erheblich gesteigert.
Unter diesen Verhältnissen musste ich weitere 3½ Tage zubringen.
Aus in englischer Sprache geführten und von mir zufällig mitgehörten Gesprächen
hatte ich entnommen, dass man in Hinsicht auf mich mit den bisherigen Ergebnissen
nicht zufrieden war. Körperlich wäre ich in einer noch zu guten Verfassung, und mit
den bisherigen Methoden sei mir nicht beizukommen, auf psychischem Gebiete
scheinbar überhaupt nicht. Dies bestätigte mir dann später fast wörtlich ein
Sergeant.
Die dann mit noch geringeren Zwischenpausen als bisher
durchgeführten Misshandlungen und Folterungen übertrafen dann auch
an Brutalität und Intensität alles bisher Dagewesene. Entweder waren
die dafür Verantwortlichen und die Ausführenden sich scheinbar nicht
bewusst,
welch schwere Körperschäden mit bleibenden Folgen oder sogar mit
tödlichem Ausgang ihre Maßnahmen hätten haben können, oder es
bestand tatsächlich die Absicht, mich zu ruinieren.
Zum Glück gelang es mir, meistens unter Zuhilfenahme meiner medizinischen
Kenntnisse oder durch mit höchster Willensanstrengung durchgeführte
Täuschungsmanöver, dem Schlimmsten Einhalt zu gebieten.
An einem Vormittag waren die Wände der Zelle und der Fußboden derartig mit Blut
beschmutzt, dass man mir zur Entfernung des Blutes einen ganzen Eimer und ein
großes Scheuertuch brachte.
Am Morgen des vierten Tages in dieser Zelle und des dreizehnten
insgesamt brachte man mich plötzlich in einen Duschraum. Hier konnte ich mich
waschen und rasieren.
Ich erhielt Bekleidung und kam in eine normale Zelle. Die Behandlung war plötzlich
korrekt.
Am 4. Oktober 1945 setzte man mich und meine sechs Kameraden in aller Eile in
einen Kraftwagen und brachte uns nach Ludwigsburg. Gründe für diese plötzliche
Wendung glaube ich inzwischen erfahren zu haben.
An objektiv nachweisbaren Körperschäden hatte ich erlitten:
– Haarlose Stellen auf dem Kopf infolge büschelweisen Ausreissens der Haare.
– Zerreißung des linken Trommelfelles mit nachfolgender mehrere Wochen
dauernder
Sekretion und üblichen Begleiterscheinungen.
– Eine mehrere Wochen bestehende Gleichgewichtsstörung und bis heute
vorhandene Herabsetzung
des Hörvermögens auf dem rechten Ohr. Vermutlich eine Schädigung des
Innenohres.
– Eine äußerst schmerzhafte Verletzung des rechten Auges infolge wiederholten
Schlagens mit den Fingernägeln.
– Für einige Tage war das Auge völlig geschlossen, eine blutig-seröse Sekretion
bestand für einige Zeit,
ferner Mückentanzen und Flimmern. Später traten Glaskörpertrübungen auf.
– Eine Wunde an der Lippe mit Narbenbildung.
– Vorübergehende Lockerung der oberen Schneidezähne.
– Auf Rücken, Gesäß, Oberschenkeln blutunterlaufene und verfärbte Hautstellen und
Striemen.
– Beulen am Kopf.
– Auf beiden Sitzflächen gut handtellergroße Brandwunden zweiten Grades, die erst
später abheilten.
– Kleinere Verbrennungen am ganzen Körper, verursacht durch glimmende
Zigaretten.
– Unzählige Stichverletzungen infolge Stoßens der Haut mit Besenborsten.
– Zirkuläre blutige Einschnitte an den Unterarmen, besonders dem linken, infolge
Fesselungen.
– Schädigung des Innenbandes des linken Knies mit Schwellung und
Gehbehinderung infolge Tretens in die seitliche Knie-Gegend.
– Verletzung des linken Fußgelenkes mit Erguss.
– Schwellungen und Gehbehinderung infolge von Fußtritten.
– Verletzung an den Fußsohlen infolge Laufens mit bloßen Füßen über grobe Asche
und Splitt.
– Hautabschürfungen an den Schienbeinen und Verletzungen am Nagelfalz der
Zehen und Fingernägel.
– Eine Arhytmie und Extrasystole des Herzens, die sich noch monatelang
bemerkbar machten und zeitweise noch heute auftreten.
Wie ein Hohn mutet es an, dass ich — und auch die Kameraden — regelmäßig einem
angeblichen Arzt vorgeführt wurde. Dieser hatte offensichtlich nur die Aufgabe, den
noch vorhandenen Grad der Lebensfähigkeit festzustellen. Zur Untersuchung und
Behandlung meiner zahlreichen Verletzungen erklärte er sich wegen völligen Mangels
an nstrumenten, Medikamenten und Verbandsmaterial für außerstande. Eine
Behandlung ist daher AUCH NICHT erfolgt.
Während der Folterungen wurden von dem amerikanischen Hauptmann immer
wieder Fragen in einer Form gestellt, wie ich es bereits früher während zahlreicher
Vernehmungen beim C.I.C. Freising erlebt hatte. Einige Male führte ein
amerikanischerOberleutnant in Anwesenheit eines Hauptmannes solche
Befragungen durch.
Der Oberleutnant betrat dabei jedesmal die Zelle. Ein Protokoll wurde NICHT
geführt.
Die eidesstattliche Erklärung, auf fünfzehn Schreibmaschinenseiten
geschrieben,
dient zur Vorlage bei Gerichten und Behörden.
Kreuzau über Düren (Rhld.), Feldstraße 14, den 6. November 1948.
Stempel: Dr. med. A. Bender
gez. Dr. Bender
Kreuzau-Düren (Rhld.)
Die eigenhändige Unterschrift des Dr. August Bender wird hiermit amtlich
beglaubigt.
Kreuzau, den 8. November 1948.
Der Amtsdirektor:
(Siegel) gez. Küpper.
Saarlänner
© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft
Ostpreußen e.V. / 08. Juni 2002
Vergangenheitsbewältigung: Verbrechen, die keiner nennt
Wenn Erinnern so wichtig ist, warum wird dann so vieles verdrängt? Gedanken über
die ungleiche Behandlung von Untaten aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs
von Hans-Joachim v. Leesen
Obwohl der politisch denkende Deutsche seine Kraft einsetzen möchte, um die
Gegenwart und die Zukunft zu gestalten, wird er immer wieder zurückgeworfen auf
Ereignisse der jüngeren Vergangenheit. Waren Deutsche daran beteiligt, mündet die
Beschäftigung meist in selbstanklägerische Beteuerungen. So bekennt der Prä-sident
der Bundesrepublik Deutschland im Ausland deutsche Verbrechen (auch welche, die
beim näheren Hinsehen keine waren) und demonstriert Zerknirschung. Da werden
über Neunzigjährige wegen angeblicher Kriegsverbrechen vor Gericht gestellt, und
die Richter quälen sich damit ab, mit Hilfe von Zeugenaussagen die Ereignisse von
vor fast 60 Jahren aufzuklären, dabei unter dem Druck der Medien stehend, die
unbedingt eine Verurteilung erstreben.
Obwohl die Absurdität solchen Vorgehens auf der Hand liegt, vertreten Politiker wie
Journalisten den Standpunkt, man müsse schlimme Ereignisse, für die Deutsche
angeblich oder wirklich verantwortlich waren, immer wieder ans Tageslicht ziehen.
Nie dürften sie vergessen werden, predigen sie. Wer aber fordert, einen Schlußstrich
zu ziehen, oder wer gar den Verdacht ausspricht, die immer wiederholte Präsentation
deutscher Untaten werde als Keule zu politischen Zwecken mißbraucht, der sieht
sich, je nachdem, wie prominent er ist, einer mehr oder weniger mächtigen Flut von
Angriffen ausgesetzt.
Und dann wiederum stößt der Zeitgenosse – wenn auch viel seltener – auf Berichte
über Greueltat und Verbrechen der anderen Seite, der Siegermächte, und er fragt
sich, warum diese “Anderen” gar nicht daran denken, über die für sie schändlichen
Geschehnisse zu sprechen. Kein Politiker, kein Journalist, kein Geistlicher bekennt
deren Schuld. Keiner bittet um Vergebung. Keiner streut sich Asche aufs Haupt.
Dabei sei es doch, so deutsche Politiker, “besser, über das Geschehene zu sprechen,
als darauf zu hoffen, daß es vergessen wird”, wie es Bundespräsident Rau kürzlich
abermals forderte.
Da las man vor wenigen Tagen in der Ausgabe Nr. 3/2002 der Informationsschrift
des Volksbundes deutsche Kriegsgräberfürsorge namens “Forum” einen Bericht über
die Gräber von 29 deutschen Marinesoldaten, Besatzungsmitglieder des U 85, auf
dem Hampton National Cemetery in Virginia/USA. Ein junger Bundeswehrsoldat,
der bei der Nato in den USA Dienst tut, sei auf das Schicksal dieser Soldaten gestoßen
und habe sich daran gemacht, zu erforschen, was es mit jenem U 85 und den
gefallenen Besatzungsmitgliedern auf sich habe.
Nun sind die Ereignisse um U 85 durchaus bekannt gewesen, wenigstens dem kleinen
Kreis jener, die sich vor allem mit den Ereignissen des Seekrieges zwischen 1939 und
1945 beschäftigt haben. Der breiten Öffentlichkeit jedoch war das, was wir nun durch
die Zeitschrift “Forum” erfahren, neu.
Das U-Boot der Kriegsmarine U 85 war 1941 in Lübeck vom Stapel gelaufen. Unter
dem Kommando des damals 26jährigen Oberleutnants zur See Eberhard Greger hatte
es den Auftrag, vor der amerikanischen Ostküste zusammen mit anderen deutschen
U-Booten den Atlantik überquerende Geleitzüge, die Kriegsmaterial zur
Unterstützung der britischen und sowjetischen Verbün- deten transportierten, zu
beschießen und so möglichst viele Schiffe zu versenken.
Am 13. April 1942 war das Boot aufgetaucht, um Ausschau zu halten. Bevor das
deutsche Boot den Gegner erkannt hatte, war es von dem US-Zerstörer “Roper”
ausgemacht worden. Auch wenn der Zerstörer schon älteren Datums war, verfügte er
– im Gegensatz zum deutschen U-Boot – über Radar, auf dessen Schirm sich das UBoot abzeichnete. Der Zerstörer war bereits in Angriffs-position, als er gesehen
wurde. Das U-Boot schoß sofort einen Torpedo ab, der aber sein Ziel verfehlte. Nun
blieb dem U-Boot nur der Versuch, dem US-Zerstörer zu entkommen, um Zeit zum
Tauchen zu gewinnen. Dazu jedoch war der Abstand zu knapp. Der Zerstörer erfaßte
das U-Boot mit seinem Scheinwerferlicht und eröffnete das Feuer. Turm und
Druckkörper des U-Bootes wurden getroffen, Wasser drang ins Innere des Bootes ein,
das langsam sank. Fast alle der insgesamt 45 Besatzungsmitglieder hatten noch die
Gelegenheit, ausgestattet mit Schwimmwesten ins Wasser zu springen. Das U-Boot
versank in den Fluten des Atlantik.
In die große Gruppe der im Wasser treibenden schiffbrüchigen deutschen
Marinesoldaten jagte der amerikanische Zerstörer, ohne die Geschwindigkeit zu
drosseln, und warf an der Untergangsstelle elf Wasserbomben. Der Kommandant des
Zerstörers, der amerikanische Kapitänleutnant Howe, gab in seinem Bericht an, er
habe etwa noch 40 Mann im Wasser treibend gesehen. Besatzungsmitglieder des USZerstörers berichteten, man habe sie um Hilfe rufen hören. Nachdem die
Wasserbomben zwischen und unter ihnen detoniert waren, lebte keiner mehr.
Am nächsten Morgen wurde die See von amerikanischen Schiffen abgesucht. Sie
konnten 29 tote deutsche Marinesoldaten bergen, die in ihren Schwimmwesten an
der Wasseroberfläche schwammen, darunter einer der Wachoffiziere und der
Leitende Ingenieuroffizier. Die Amerikaner fotografierten die Leichen und brachten
sie zu einer Marine-Luftwaffenstation. Dort wurden sie untersucht, um
geheimdienstliche Erkenntnisse zu gewinnen. Am 15. April 1942 wurden die
Gefallenen unter militärischen Ehren auf dem Nationalfriedhof Hampton/Virginia
im Beisein eines evangelischen und eines katholischen Geistlichen beigesetzt. Ihre
Grabsteine weisen allein die Namen auf. Weder wird deutlich, daß es sich um
deutsche Soldaten handelt, noch welche Dienstgrade sie hatten. Und auch die
Lebensdaten fehlen. Der Verdacht liegt auf der Hand, daß man damit das
Kriegsverbrechen tarnen wollte und offenbar immer noch will, dem sie zum Opfer
gefallen waren.
So weit der Bericht in der Zeitschrift “Forum”. Er ist in Inhalt und Wortlaut identisch
mit einem Protokoll, das im “U-Boot-Archiv” in Cuxhaven, einer zentralen privaten
Forschungsstelle ehemaliger U-Boot-Fahrer, aufbewahrt wird.
Vor einigen Jahren gab es in der in den USA erscheinenden Zeitschrift “Sharkhunter
International”, einem Blatt ehemaliger amerikanischer U-Boot-Fahrer, die besonders
die Freundschaft mit ihren ehemaligen Gegnern der deutschen Kriegsmarine pflegen,
eine Diskussion über das Verhalten des Kommandanten des US-Zerstörers. Während
einige meinten, die unmenschliche Handlung des amerikanischen Kommandanten
sei zu erklären aus seiner Furcht vor weiteren deutschen U-Booten, herrschte unter
den amerikanischen U-Boot-Veteranen die Meinung vor, daß ihr ehemaliger
Kamerad, der Kapitänleutnant Howe, ein schwerwiegendes Kriegsverbrechen
begangen habe, als er die im Wasser schwimmenden deutschen Schiffbrüchigen
umbringen ließ.
Der historisch Bewanderte erinnert sich, daß im Oktober 1945 vor einem britischen
Militärgericht in Hamburg ein Kriegsverbrecherprozeß gegen den Kommandanten
des deutschen U-Bootes 852, den Kapitänleutnant Eck, den Schiffsarzt und einen
Leutnant zur See sowie den Leitenden Ingenieur geführt wurde. Sie wurden
angeklagt, nach der Versenkung des griechischen Dampfers “Peleus” die auf dem
Wasser treibenden Schiffstrümmer, die den Standort des U-Bootes hätten verraten
können, beschossen zu haben, um sie zu versenken. Dabei hätten sie keine Rücksicht
auf die im Wasser treibenden Besatzungsmitglieder der “Peleus” genommen und
viele von ihnen getötet. Auch wenn es für die Tat eine militärische Begründung gab
und auch wenn es nicht das vorrangige Ziel war, die Schiffbrüchigen umzubringen,
bedeutete die Handlung des Kommandanten dennoch ein Kriegsverbrechen. Drei der
Angeklagten wurden zum Tode durch Erschießen verurteilt. Das Urteil wurde
sogleich vollstreckt. Nur der Leitende Ingenieur kam mit dem Leben davon. Er wurde
zu lebenslänglicher Gefängnishaft verurteilt.
Vergleicht man die beiden Fälle, so unterscheiden sie sich nur in einem: Die
verantwortlichen deutschen Marinesoldaten wurden mit dem Tode bestraft; gegen
die veranwortlichen US-amerikanischen Offiziere wurde nichts unternommen,
obgleich der Kommandant seiner Dienststelle ungeschminkt die Ereignisse gemeldet
hatte, das Kriegsverbrechen also bekannt war.
Und das ist nur ein Beispiel aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges. Es drängen sich
Fragen auf: Wenn es “besser sein soll, über das Geschehene zu sprechen, als darauf
zu hoffen, daß es vergessen wird”, wie es der Bundespräsident formulierte, dann
müßte man davon ausgehen, daß der Grundsatz für alle Seiten gilt. Allerdings muß
zugegeben werden, daß er lediglich eine Behauptung enthält. Wer kann belegen, daß
es “besser” sei, immer wieder über Untaten zu sprechen? Die Siegermächte gingen
diesen Weg nicht. Sie sind offenbar von der Gnade des Vergessens überzeugt und
müssen deswegen keineswegs schlechtere Menschen sein als die Deutschen, deren
führende Persönlichkeiten nicht müde werden, Schuldbekenntnisse abzulegen und
ihre Umwelt im Namen der Deutschen um Verzeihung zu bitten.
Zwar kann man davon ausgehen, daß ein großer Teil der Deutschen nicht mehr
hinhört, wenn in den Medien von deutschen Untaten die Rede ist, doch hat sich vor
allem bei jungen Deutschen der Eindruck festgesetzt, Verstöße gegen die
Menschlichkeit habe es nur von seiten der Deutschen gegeben. Sie hinterfragen es
nicht, sie nehmen es hin.
Daß ein von seiner Inferiorität überzeugtes Volk nicht in der Lage ist, die Zukunft zu
bewältigen, das befürchten seit langem besorgte Beobachter, die allerdings kein
Gehör finden. Einem nicht geringen Teil der Deutschen ist durch permanente
Schuldbeteuerungen das moralische Rückgrat gebrochen. Ein aus ihrer Nationalität
herrührendes Selbstbewußtsein ist weitgehend verschwunden.
Das Ergebnis ist ein Zustand dieses Staates, wie er sich uns heute darbietet. Aus einer
Nation, die noch vor 100 Jahren zu den leistungsstärksten der Welt gehörte, ist eine
Bevölkerung geworden, die in der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit, im
Bildungsstand, in kultureller Produktivität, in Geburtenzahlen, in politischer
Durchsetzungsfähigkeit am Ende der europäischen Staaten und Völker steht.
Nachdem sein U-Boot versenkt war, tötete ein US-Zerstörer 40 Mann Besatzung, die
hilflos im Atlantik trieben, mit elf Wasserbomben. Eines von zahllosen ungesühnten
Kriegsverbrechen: Eberhard Greger, Kommandant von U 85, im Februar 1942 –
knapp zwei Monate vor dem Tod des 26jährigen Marine-Oberleutnants. Foto: privat
Zitat:
Auszüge aus der Quelle: Das Völkerrecht: Die Genfer Konvention - Das
Genfer Abkommen – leicht verständlich
* Nachtrag zum Schutz von Kombattanten *
Liste mit 369 registrierten Fälle von ungesühnten US-Alliierter Morde innerhalb eines Monats -
an deutschen Kriegsgefangenen, schwer- oder auch Leicht-Verwundeter
… und auch Zivilpersonen:
German POWs and wounded killed in March & April 1945
(Veröffentlichung in einer überregionalen deutschen Zeitung – genaue Quelle und
Jahr leider unbekannt.)
Quelle: Ermordete Kriegsgefangene, Verwundete …n * Klick *
Limes
Zitat:
[…]
A. Die Dachauer Prozesse
IV. Die Vorverfahren
a) Misshandlungen
Es soll im Rahmen dieser Arbeit, die sich ja auf die eigentlichen Dachauer Verfahren
beschränkt, alles unerwähnt gelassen werden, was den Gefangenen vor Beginn der
eigentlichen Vernehmungen an Behandlung zuteil wurde, obwohl dies schrecklich
genug war.
Wochenlanges Lager auf bloßer Erde oder Steinboden, Hungern und Frieren,
Misshandlungen am laufenden Band — es ist kaum einer, der nicht davon zu
berichten weiß. Zunächst wurden alle Gefangenen formell aus der
Kriegsgefangenschaft entlassen, um sie damit aller Rechte aus der Genfer Konvention
zum Schutze der Kriegsgefangenen von 1929 zu berauben; eine schon gänzlich
ungesetzliche Maßnahme.
Dann begannen alsbald die Vernehmungen, und während auf der einen Seite im
großen Nürnberger Prozess die Ankläger den deutschen Angeklagten schwerste
Vorwürfe wegen Misshandlungen und Folterungen vorhielten, geschahen zu
derselben Zeit und auf der Seite, die die Ankläger vertraten, die gleichen
Dinge.
Ich gebe aus der Fülle des Materials einige Beispiele und betone
nochmals,
daß alles Nachstehende eidesstattlich belegt ist.
Zitat:
Aus dem Lager Natternberg bei Deggendorf/Ndb. berichtet einer:
“Ich kann mich aus dieser Zeit an keinen einzigen Fall erinnern, der nicht
völlig zerschunden und zerschlagen von der Vernehmung oder Befragung zurückkam.
Alle, die von der Vernehmung zurückkamen, hatten blutunterlaufene
Striemen im Gesicht oder herausgequollene Augen, eingeschlagene
Zähne, viele sogar Kieferbrüche.”
(Eidesstattliche Erklärung Valenta vom 25. 10. 1949.)
Zitat:
Ein Bericht aus Mauthausen:
“Ein ehemaliger Häftling meldete sich bei dem dortigen amerikanischen
Lagerkommandanten und bezeichnete mich als ehemaligen SS-Mann.
Ich bestritt das nicht und erklärte, daß ich bereits von Mauthausen entlassen sei.
Dieser hat mich wahrscheinlich nicht verstanden. Ich mußte zeigen, daß ich eine
Blutgruppe hatte, dann ließ er mich ca. 1/2 Stunde in Kniebeuge stehen.
Darauf versetzte er mir einen Faustschlag ins Gesicht, daß ich die
Treppenstiege rücklings hinabstürzte. Dadurch wurden meine Zähne
derart gelockert, daß ich einige Wochen nicht beißen konnte.
Die vorderen Schneidezähne habe ich dadurch verloren.
Blutüberströmt brachte man mich in den Bunker. Ich wurde von 2 Häftlingen dorthin
geführt. Dabei wurden mir alle meine Wertsachen abgenommen. Dort wurden 2
Zellen aufgesperrt.
In der einen an einem Heizkörper war ein SS-Mann erhängt und in der
zweiten Zelle lagen 2 Häftlinge tot am Boden. Die begleitenden Häftlinge
sagten mir, daß diese erschlagen wurden. Ich mußte die drei Toten aus den
Zellen bringen und auf einen Wagen laden. Die Zelle, in welcher der SS-Mann
erhängt war, mußte ich benützen. In meine Zelle kamen dann immer
Häftlinge hinein und schlugen mich auf das gröblichste.
Nachmittag mußte ich hinaus in das Schutzhaftlager und mußte dort arbeiten.
Reinigungs- und Aufräumungsarbeiten. Die ersten 2 Tage ging es noch ganz gut, da
ich noch bei Kräften war, aber dann wurde ich immer schwächer, da ich erst am 4.
Tag etwas zu essen und zu trinken bekam.
Nachts kamen immer wieder Häftlinge in meine Zelle, in welcher später zeitweilig
drei oder auch manchmal vier Mann (SS-Männer und Häftlinge) untergebracht
waren.
Man schlug mich dann immer derart, daß ich einige Male bewußtlos
wurde.
Ein amerikanischer Offizier schwang sich auf die obere Türfüllung und stieß mich
mit beiden Füßen ins Gesicht, daß ich aus Nase und Mund schwer blutete.
In einer Nacht kamen Jungrussen (ehemalige Häftlinge) in meine Zelle, warfen mich
zu Boden, hüpften und traten bei mir auf Brust und Bauch, so daß ich am
ganzen Körper blutend am Boden liegen blieb.
Am zweiten Tag legte man uns den Kopf eines ermordeten SS-Mannes in
unsere Zelle. Wenn ein Posten oder Häftling in die Zelle sah, mußten wir,
meistens ich, den Kopf des Toten hochheben und vorzeigen.
So ging es drei Nächte fort, tagsüber arbeiten und nachts Mißhandlungen
schlimmster Art.”
Er berichtet dann über schwerste Mißhandhandlungen, denen er durch
ehemalige Häftlinge ausgesetzt war und in deren Verlauf er sogar in eine
Jauchegrube geworfen wurde, um darin zu schwimmen.
Er fährt dann fort:
“Später kam ich wieder in meine Zelle. Dort angekommen bat mich einer der mit mir
eingesperrten Häftlinge, denen es am Tage genau so ergangen war wie
mir (dies weiß ich, da sie ja tagsüber bei mir waren), daß ich ihm die Pulsader mit
einem Glasscherben aufschneiden möchte.
Er war ebenso wie ich körperlich und seelisch an der Grenze angelangt, wo es für den
Menschen untragbar wird. Ich gab ihm zur Antwort: “Ich habe keinem Menschen
etwas getan in meinem Leben und werde auch jetzt nicht zum Mörder. Wenn er
Christ ist, so soll er sich für den nahen Tod vorbereiten und beten. Ich habe dies
schon getan und wäre froh, wenn dieser Leidensweg zu Ende wäre.”
(Erklärung Kirschbichler v. 27. 7. 1948)
Berufszeugen bringen es dahin, daß er eine Freiheitsstrafe von 10 Jahren wegen
angeblicher Mißhandlungen von Häftlingen erhält. Erst nachdem sich ein
österreichischer Bischof nachdrücklich für ihn einsetzt und auf seine Unschuld
hinweist, wird er aus Landsberg entlassen.
Zitat:
Im Lager Bruchsal wird Hermann Giesler vor seiner Vernehmung in einen Keller
geführt. Hier muß er zusehen, wie andere Gefangene besinnungslos
geschlagen werden, dann wird ihm die gleiche Behandlung in Aussicht gestellt,
falls er nicht die gewünschten Aussagen macht. Nach dieser Vorbereitung beginnt die
Vernehmung.
Zitat:
Im Lager Langwasser wird Johann Geißberger mit der Pistole im Genick zur
Aussage gezwungen. Er muß 5 Tage lang von früh 6 Uhr bis abends 22 Uhr mit dem
Gesicht zur Wand stehen. Alle 50 Minuten wird als besondere Vergünstigung eine
Pause von 10 Minuten eingelegt.
Zitat:
Im Lager Ebensee wird Jakob Pfeiffer wegen einer wahrheitsgemäßen Aussage
zu 14 Tagen Dunkelarrest bei Wasser und Brot verurteilt. Weitere Vernehmungen
finden bei Scheinwerferanstrahlung statt, er wird mit der Reitpeitsche
geschlagen, unter das Gesäß legt man ihm ein eingeschaltetes Heizkissen.
Vier Tage nach dieser Vernehmung wird ihm eröffnet, es liege eine
Namensverwechslungvor. Auf diese Tatsache hatte er bei seiner ersten Vernehmung
schon hingewiesen.
Zitat:
Im Lager Natternberg wird Bruno Skierka bei einer Vernehmung schwer
mißhandelt.
Er muß sich auf ein 15 cm breites Brett setzen, das auf 2 Pfosten in etwa Stuhlhöhe
angenagelt ist. In jeder Hand muß er ein 10-kg-Gewicht halten. Wenn er die
Balance verliert und herunterfällt, wird er geschlagen. Anschließend muß er
zwei Stunden lang mit diesen Gewichten in der Hand Kniebeuge machen, wobei er
Tritte ans Schienbein und Gesäß erhält. Dabei wird er vernommen.
Das Protokoll darf er nicht lesen, die Unterschrift wird erzwungen.
Die Folgen dieser Behandlung sind Gehirnerschütterung, ausgeschlagene
Zähne und Blutergüsse.—
In demselben Lager wird der 60jährige Ludwig Buddensieg, der bei 1,74 m
Körpergröße nur noch 51 kg wiegt,
mit zwei je 25-Pfund-Gewichten an den Händen gezwungen, Kniebeugen zu machen,
bis er umfällt.
Dabei werden ihm die Zähne ausgeschlagen und soviel Boxhiebe
gegeben,
daß er schließlich “ein Geständnis” unterschreibt.
Zitat:
In Freising wird Michael Gelhardt durch den am. Leutnant Paul Guth vernommen.
Guth befiehlt zwei Negern, dem Gelhardt die Hände auf den Rücken zu binden,
den Strick an einem Pfahl zu befestigen und hochzuziehen.
Dann wird Gelhardt mit einem Kabel geschlagen.
Nach dieser Behandlung muß der bewußtlose Gelhardt in seine Zelle getragen
werden,
dort wird er auf Befehl von Guth mit kaltem Wasser begossen.
Daß Gelhardt völlig unschuldig ins Verfahren kam, werde ich unter
den “Einzelfällen”nachweisen. Es ist auch dadurch zum Ausdruck gebracht, daß er
jetzt, zu Weihnachten 1951, entlassen worden ist.
Zitat:
Eine weitere eidesstattliche Erklärung (Sebastian Schmid):
“Als ich das Vernehmungszimmer betrat, bekam ich einige Faustschläge ins Gesicht,
mußte dann meinen Vor- und Familiennamen sagen, wurde mit den gemeinsten
Schimpfnamen betitelt und mir wurde gesagt: ‘Sie Synagogenbrandstifter, Sie
brennen keine Synagoge mehr an, das garantieren wir Ihnen’.
Und schon prasselten die Schläge, Boxhiebe, Ohrfeigen und Stöße auf
mich nieder, wohin sie mich auch trafen, bis ich am Boden lag, dort
wurde ich mit Füßen getreten und gestoßen, bis ich mich wieder
taumelnd hochrichtete.
Ich wurde als gemeiner Lügner hingestellt und erneut geschlagen.
Als ich unzählige Schläge hatte, wurde ich nochmals nach meinem Geburtsort und
Datum gefragt; als ich ihnen meinen Geburtsort und mein Geburtsdatum nannte,
wurde ich wieder als “Lügner” beschimpft. Sie nannten mir einen anderen Geburtsort
und ein anderes Datum. Als ich ihnen erklärte, daß das nicht meine Daten seien, da
ich danach 48 Jahre alt hätte sein müssen, ich aber erst 30 Jahre alt sei, zweifelten
sie selber und sahen in der Kartei nach; dabei stellten sie fest, daß weitere zwei
Sebastian Schmid im Lager anwesend waren. Mit der Entschuldigung, daß ich der
“Verkehrte” sei, wurde ich aus der Vernehmung entlassen und von zwei
Mitgefangenen, die ebenfalls bei der Vernehmung waren, ins Lager zurück zum Arzt
gebracht und halb bewußtlos ins Revier eingeliefert.
Die ärztliche Untersuchung ergab, daß Prellungen, Schwellungen,
Blutungen,
Bluterguß im Trommelfell vorlagen; ich konnte deswegen lange Zeit
schlecht hören.”
Also Mißhandlung wegen Namensverwechslung.
Schmid gehört übrigens zu den Hunderten von Gefangenen, die im Lager
Langwasser an dem mit Arsen vergifteten Brot schwer erkrankten.
2 Jahre hatte er die Folgen dieser Vergiftung unter schwersten Schmerzen zu
ertragen,
bis sich im April 1948 eine Operation nicht mehr umgehen ließ.
Daß Sebastian Schmid zu Unrecht festgehalten und zu Unrecht
verurteilt worden ist, ergibt sich klar aus der Beweislage.
Ich bringe Einzelheiten dafür unten auf Seite 27.
Was man sich Frauen gegenüber leistete, dafür folgendes Beispiel:
Zitat:
Frau G. berichtet:
“… Ich erzählte dann auf sein (des Vernehmers Paul Guth) Befragen, was ich zu
dem Attenkirchener Fliegerfall wußte. Als ich fertig war, sagte Paul Guth zu mir, er
glaube mir überhaupt kein Wort, er werde mich schon noch kleinkriegen. Ich erklärte
ihm, daß ich mir keiner Schuld bewußt bin und ich ein reines Gewissen habe.
Ich befand mich damals in schweren seelischen Depressionen, da ich einen Tag vor
meiner Verhaftung von meinen Eltern die Nachricht erhielt, daß sie beim letzten
Fliegerangriff auf München-Pasing am 26. April total ausgebombt wurden und
meine Schwester dabei mit ihrer Familie ums Leben gekommen ist. Diesen Brief legte
ich Paul Guth vor, worauf er mir zur Antwort gab, das sei gut so, alle
Nazischweine müßten vernichtet werden,‘morgen werde ich Sie in
Attenkirchen aufhängen und Ihnen persönlich ein rotes Tuch umbinden und
zusehen, wie Ihnen die Augen austreten.’
Ich konnte mich kaum auf den Füßen halten. Paul Guth bemerkte dies wohl,
trotzdem führte er mich nun auf den Flur, in dem alle Fenster geöffnet waren und ein
sehr kalter Luftzug herrschte. Dort mußte ich drei Stunden sitzen, unter dauernder
Bewachung eines Negerpostens, der mit einer Lederpeitsche ausgerüstet war und mir
androhte, wenn ich mich rühre, bekäme ich Schläge. Ich zitterte am ganzen Körper
vor Kälte. Eine Frau wollte mir eine Jacke geben, was aber vom Negerposten
verweigert wurde.
Nach drei Stunden, es war 6 Uhr abends, kam Paul Guth und holte mich wieder zur
Vernehmung. Er fragte mich, ob ich mich nun vorbereitet hätte für morgen zum
Sterben.
Nunmehr legte er mir einen Bogen Papier hin mit den Worten: “Sie haben jetzt zu
schreiben, was ich Ihnen diktiere”.
Er ging vom Schreibtisch auf mich zu und faßte mich am Arm und fuhr mehrmals an
diesem entlang. Dann legte er mir die Hand auf die Stirne und fuhr mit der anderen
Hand
öfter über das Haar und sprach dabei mehrmals meinen Namen aus. Unter diesen
Berührungen schauderte ich unwillkürlich zusammen.
… Als er merkte, daß ich die Unterschrift verweigere, wurde er sehr zornig. Er schrie
mich furchtbar an, schlug öfter mit der Faust auf den Schreibtisch und drohte mir,
wenn ich nicht unterschreiben wollte, würde er mich in dieser Nacht einer Gruppe
betrunkener
Neger ausliefern, diese sollten noch ihre Freude an mir haben, ehe ich an den Galgen
ging.
Ich bat Paul Guth, einen Offizier oder den Colonel sprechen zu dürfen, worauf er mir
sagte,
das könnte mir so passen. Daraufhin führte er mich zurück ins Zimmer, wo ich in
einen Weinkrampf verfiel. Die anderen Frauen hatten großes Mitleid mit mir und
meinten, das könnten sie nicht länger mit ansehen. Paul Guth gab mir bis zum
nächsten Tag Bedenkzeit, ob ich unterschreiben will oder nicht.
Am anderen Tag vormittags holte Paul Guth mich wieder, um zu unterschreiben.
Ich weigerte mich jedoch und sagte ihm, ich würde es auch nie tun, worauf er wieder
sehr erregt war und mir sagte, es wäre dies meine letzte Chance, dem Tode zu
entrinnen.
Er würde meine Eltern im Alter von 78 Jahren holen und sie in ein Kellerloch sperren
und sie verhungern lassen, wenn ich mich weiterhin weigere, zu unterschreiben.
In der Zelle befand sich weiter nichts als eine Holzpritsche. Keine Decke für die
Nacht, kein Stuhl oder Tisch, keine Toilette. Diese befand sich auf dem Flur, oft
mußten wir eine Stunde und länger klopfen, bis wir rausgelassen wurden. So war
man oft gezwungen, seine Notdurft in der Zelle zu verrichten. Ich litt dauernd an
Unterleibsschmerzen und Blasenkatarrh.
Da ich mich schon fünf Wochen in Haft befand und an Wäsche nur das hatte, was ich
am Körper trug, auch keine Gelegenheit zum Waschen hatte und es keine Wäsche
gab, bat ich einmal darum, mir von meinen Verwandten in Freising Wäsche bringen
lassen zu dürfen, was aber abgelehnt wurde.
Am 23. Juli 1945 kam ich mit einem Transport, bestehend aus zwei Frauen und 15
Männern nach Garmisch in die Jägerkaserne.
Um 12 Uhr mittags trafen wir dort ein. Zwei amerikanische Soldaten sprangen auf
den Wagen und nahmen alle Uhren ab. Die Männer mußten sich in Reihen aufstellen
und Frau Uebelein und ich gegenüber. Zwei Stunden standen wir in der prallen
Sonnenhitze im Kasernenhof. Ein amerikanischer Sergeant kam auf mich zu und
stieß mich mit dem Peitschenstiel unter das Kinn und sagte, ich müßte in die Sonne
schauen.
Als mir schwarz vor den Augen wurde und ich den Kopf hängen ließ,
kam er wieder und schlug mich öfter ins Gesicht, daß mir die Zähne
bluteten.
Wir mußten zusehen, wie die Männer geschlagen wurden. Einigen haben
sie den Peitschenstiel in den Mund gestoßen.
Mir wurde schlecht und ich verlangte ein Glas Wasser, worauf der Sergeant mir sagte,
ich brauche keines mehr, um 2 Uhr würde ich aufgehängt. Ein 12jähriger Junge
erschien in Begleitung eines amerik. Sergeanten und stellte sich auf einige Koffer, die
dem ehemaligen slowakischen Staatspräsidenten Dr. Tiso gehörten und schrie diesen
an: “Warum hat man dich nicht erhängt oder erschlagen ?” Der Junge
schlug Tiso mehrmals ins Gesicht und spuckte ihn an.
8—10 Amerikaner kamen noch dazu und führten Frau Uebelein und mich in die
Reithalle, die unmittelbar vor den aufgestellten Männern war; die großen
Glasschiebetüren waren geöffnet. Dort mußten wir uns vollständig nackt ausziehen.
Als wir uns weigerten, den Schlüpfer und den Büstenhalter zu entfernen, riß man uns
diese Stücke vom Leibe.
Die amerikanischen Soldaten bildeten einen Kreis um uns und schrien und lachten.
Die uns gegenüberstehenden Männer sahen diesen Vorgang auch. Als wir uns
angekleidet hatten, führte man uns in eine andere Halle, wo sich dasselbe
wiederholte.
Wir mußten vollständig nackt “Achtung” — Stehen, Verbeugungen machen,
während die Soldaten mit Lederpeitschen ständig mit “let’s go” kommandierten.
Ich war sehr stark erhitzt und nun führte mich einer der Sergeanten in einen nur aus
Beton bestehenden Stehbunker, der mit einer dicken Eisentür verschlossen war und
keinerlei Oeffnung oder Licht hatte. Er war nur so hoch, daß man darin stehen
konnte. Ich sank völlig erschöpft auf den Boden, der ganz feucht war.
Nach einiger Zeit fror ich sehr stark und bekam einen Schüttelfrost. Ich versuchte zu
klopfen, was jedoch durch die Eisentür ungehört geblieben sein dürfte. Nach längerer
Zeit kam dieser Sergeant wieder, ich war am Boden in einer Ecke zusammengekauert.
Er brüllte mich an, ich hätte “Achtung” zu stehen, wenn die Tür aufgeschlossen wird.
Als ich ihm erklärte, daß ich sehr frieren würde und mir nicht wohl sei, sagte er mir,
er würde mich gleich warmschlagen. ch mußte meine Schulter entblößen und
dann schlug er mich 25mal mit der Reitpeitsche über den Hucken und die
Schultern. Er sagte, die bekäme ich jetzt jeden Tag, er wolle mich nicht hängen,
das ginge viel zu schnell; er wolle mich ganz langsam kaputt machen.
Am Abend kam er wieder und brachte mich in eine andere Zelle, die größer war und
in der sich eine Holzpritsche befand. Sie war jedoch auch vollständig dunkel, so daß
man die Hand nicht vor den Augen sehen konnte. Für die Nacht bekam ich keine
Decke.
Zur Toilette kamen wir dreimal am Tage heraus und durften wir uns ein Glas Wasser
mit in die Zelle nehmen. Essen gab es während dieser acht Tage keines, die letzten
drei Tage je Mahlzeit ein Stückchen hartes Brot, das ich jedoch nicht essen
konnte, da mir durch die Faustschläge ins Gesicht zwei Zähne
abgeschlagen und andere locker waren.
Kein Tag verging ohne Schläge oder sonstige Mißhandlungen, die sich u.
a. in folgenden Formen abspielten: Reißen an den Fingern, Einbohren
der Finger unter die Augäpfel mit dem Ziel, die Augäpfel herauszuheben,
Stoßen mit den Füßen usw.
Die acht Tage, die ich in diesem Bunker verbrachte, habe ich keine Stunde Schlaf
gefunden.
Nachts hörte ich, wie die Zellen der Männer aufgeschlossen und die Männer
herausgeholt und ins Wachzimmer gebracht wurden. Kurz darauf hörte ich ein lautes
Achtung-Rufen und dann erfolgte ein Gepolter und Werfen von Gegenständen.
Dazwischen ein Stöhnen und Jammern. Dann wurden diese Männer wieder
zurückgeführt in die Zellen und eine andere wurde aufgeschlossen. So ging dies die
ganze Nacht hindurch. Da in meiner Zelle der “Spion” kein Glas hatte, konnte ich
durchsehen.
Am anderen Morgen, als die Männer an meiner Zelle vorbei auf die Toilette geführt
wurden, sah ich, daß alle starke blutunterlaufene Stellen im Gesicht hatten.
Am 4. Tag so gegen 6 Uhr abends hörte ich lautes Schreien auf dem Flur. Es waren
dort zwei Sergeanten, die einen Mann aus der Zelle geholt hatten. Dieser stand
gerade meiner Zellentür gegenüber an der Wand. Ich schaute durch den Spion und
sah, wie einer der Sergeanten dem Mann mit zwei Händen den Mund zuhielt,
der andere ihm die Hosen aufknöpfte, und ihn dann mit seinen
bestiefelten Füßen so lange in den Unterleib getreten und gestoßen hat,
bis der Mann wie leblos zu Boden sackte. Dann schleiften sie ihn an den
Haaren und Ohren den Gang entlangund hielten seinen Kopf unter die
Wasserleitung und ließen ihm das Wasser darüber laufen. Dann zerrten
sie ihn wieder in die Zelle zurück, wo er in der Nacht verstarb.
Am anderen Tag kam der Sergeant wieder zu mir und fragte mich, ob ich gestern
etwas gesehen oder gehört hätte. Ich sagte ihm darauf: “Sehr viel sogar.” Er fragte
mich, ob ich durch den Spion gesehen hätte, und ich sagte: “Ja”. Dann gab er mir
wieder viele Schläge mit der Lederpeitsche. Ich hatte schon fingerdicke
Striemen auf dem Rücken.
Am Abend, sagte er zu mir, käme ich daran und bekäme das gleiche wie der Mann.
An meiner Zellentür befestigte er einen Zettel, auf dem geschrieben stand,
ich hätte drei Flieger ermordet.
Gelegentlich einer Besichtigung des Bunkers durch amerikanische Offiziere reichte
der Sergeant einem Oberst die Lederpeitsche, um nun zu schlagen. Dieser Oberst
schüttelte jedoch den Kopf und ging weiter.
Neben mir war eine Frau in der Zelle mit Namen Bucksch, sie war Juristin. Ich war
mit ihr schon in Freising zusammen. Sie kam zwei Tage vor mir nach Garmisch. Als
ich ihr einmal beim Wasserholen begegnete, sah ich, daß ihr ganzes Gesicht mit
blaugrünen Flecken bedeckt war. Später, als wir im Lager zusammen
waren, erzählte sie, daß sie 60 Schläge auf den Kopf erhalten hätte. Sie
kam dann ins Hospital nach Garmisch und von dort wurde sie nach Haar/Eglfing
verbracht.
Zwei Tage später wurde ich zu einem amerikanischen Oberst, einem Major und
einem Oberleutnant befohlen, die mir durch den Dolmetscher sagen ließen, gegen
mich läge nichts vor; sie könnten mich aber nicht entlassen, da ich noch als
Zeugin benötigt würde.”
Frau G. wurde dann später doch noch noch als angebliche Mitwisserin in einen
Fliegerfall verwickelt. Das Urteil ist nach der Beweislage, die nicht das
mindeste eines solchen Mitwissens aufzeigt, gänzlich unhaltbar. Sie ist im März
1952 (!) entlassen worden.
—
Ergänzt wurden diese Vernehmungsmethoden durch Scheinverfahren und
Scheinhinrichtungen. Die Scheinverfahren haben vor allem im Malmedy-Prozeß eine
erhebliche Rolle gespielt und sind in den Berichten über diesen Prozeß schon
eingehend geschildert worden.
Beliebt waren die Scheinhinrichtungen. Jemand, der in einem Scheinverfahren zum
Tode verurteilt worden war, sollte nun — ebenfalls zum Schein — hingerichtet
werden.
Zu diesem Zwecke brachte man ihn, meist nachts, in einen nur düster erleuchteten
Raum,
ließ ihn einen Stuhl besteigen und legte ihm einen Strick um den Hals. Der Strick
wurde abwechselnd festgezogen und gelockert, meist unter gleichbleibender schwerer
körperlicher Mißhandlung. Unter irgendeinem Vorwand oder mit der Drohung, er
solle sich sein Geständnis noch einmal überlegen, wurde dann die Hinrichtung
abgebrochen.
Zitat:
Im Falle Heinrich Kraus wird der Beschuldigte unter Mißbrauch christlicher Symbole
zum Tode verurteilt. Urteilsgründe: Verweigerung wichtiger Angaben.
Zwei Tage später wird die Vollstreckung angesetzt. Mit einer Kapuze über dem Kopf
wird er in einem Auto weggefahren und schließlich in einen Saal geführt. Dort wird
ihm die Kapuze abgenommen, er sieht einen Galgen, ein Strick wird ihm mit den
Worten gezeigt:
“Daran wirst du aufgehängt.” Er muß sich unter dem Galgen auf einen Stuhl
stellen,
aus dem Nebenzimmer ertönt auf einem Harmonium gespielt das
Beerdigungslied: “Nun bringen wir den Leib zur Ruh.”
Ein Mann im Talar eines Geistlichen erscheint und sagt zu ihm: “Du hast
Gelegenheit, dein Leben zu retten, beichte was du weißt, dann wirst du frei.” Kraus,
der mit seinem Leben abgeschlossen hatte, erklärte, er habe nichts zu beichten.
Plötzlich betritt ein amerikanischer Soldat den Saal und ruft: “Halt, heute nicht
hängen, morgen!”
Darauf wird die Exekution gestoppt und die Szene am nächsten Tage in der gleichen
Weise wiederholt.
Es sind dies alles nur Beispiele aus umfangreichem Material, das durch
ärztliche Untersuchungen und Röntgenbilder ergänzt werden kann.
Nimmt man dazu die Drohung, daß man die Familienangehörigen den Negern
vorwerfen
oder ihnen die Lebensmittelkarten entziehen werde, ferner die allgemeine
Ungewißheit
über das Schicksal ihrer Angehörigen und die Ausplünderung der Gefangenen selbst,
dann kann man sich vorstellen, in welche seelische Verfassung die Gefangenen schon
vor ihrem Prozeß geraten sind.
Bei der Gestapo wurde gefoltert, um die Wahrheit herauszubringen, bei
der amerikanischen Justiz in Dachau wurde gefoltert, um die
Lüge und die falsche Selbstbezichtigung zu erhalten.
[…]
Quelle: Dr. Rudolf Aschenauer in “MACHT GEGEN RECHT”,
Unbekanntes Material aus der amerikanischen und britischen KriegsverbrecherPraxis, 1952
Saarlänner
Die Folterung deutscher Gefangener durch die Alliierten
Die Berichte über Folterungen durch Soldaten der Alliierten nach der Befreiung
Afghanistans (2001) und des Irak (2003) wurden größtenteils ignoriert und
abgestritten, bis die Bilder von Abu Ghraib (Baghdad) auftauchten. Es gibt jetzt auch
genügend glaubwürdige Berichte , die zeigen, daß diese Foltermethoden besonders
bei den US-Militärs durchaus üblich waren und schon z. B. bei den US Interventionen
bzw. Okkupationen in den Philippinen oder in Mittel- und Südamerika angewendet
wurden. Die schwarze Kapuze, meist durchtränkt mit Urin oder Kot, die man auf
Photos von Abu Ghraib sehen konnte, waren in den Folterkammern Guatemalas
bekannt als “la capuchi”, der Metallrahmen, an die mit Kapuzen versehene nackte
Gefangene in Kruzifixposition gebunden wurden hieß “la cama”.
US-General Schurz schrieb in “Political Papers” (1913, New York) über die
Grausamkeiten der US-Soldaten auf den Philippinen u. a. : “Es werden
Grausamkeiten begangen, die an Dschingis Khan und Tamerlan erinnern. Um
Geständnisse zu erpressen, wurden die Einwohner gefoltert, wie dies bei der
Inquisition der Fall war. Zu Tausenden wurden die ‘gooks’ [Philippiner] ermordet,
deren Sprache und Kultur die Soldaten nicht verstanden und die nicht willens waren,
die amerikanische anzunehmen.”…….
Verhör
Die Folter-Tradition der USA >>
Abu Ghraib Images >>
Wenig berichtet wird darüber, daß von den Westalliierten ähnliche und ärgere
Foltermethoden auch 1945 nach der Befreiung Deutschlands bei deutschen
Gefangenen angewendet wurden.
Damals hat es brutalste Folterungen gegeben. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs
wollte man durch Folter, beispielsweise Zertrümmerung der Hoden, Geständnisse
erpressen, um Deutsche an den Galgen zu bringen und Argumente für die
Umerziehung des deutschen Volkes zu sammeln. U. a. sind die Geständnisse im
sogenannten Malmedy-Prozess so zustande gekommen.
Die deutschen Gefangenen die durch amerikanische Henkershand starben, wurden
vorher durch die amerikanischen Vernehmungsbeamten (meist mosaischen
Glaubens), in erster Linie Kirschbaum, Entres, Metzger, Perl, Ellowitz, Shumaker,
Ellis, Thon, Surowitz und anderen als Ermittler und zum Teil Staatsanwaltsgehilfen
mit allen Praktiken mittelalterlicher Foltermethoden behandelt. Als z. B. ein wegen
einer angeblichen Beteiligung an der Erschießung alliierter Flieger angeklagter
Feldwebel Schmitz die ihm unterschobenen Handlungen energisch bestritt, ging der
Vernehmer, Mister Fisher, folgendermaßen vor: “Fisher begann zu toben … Er setzte
die Pistole an Schmitz’ Schläfe und lud durch und forderte noch einmal eine andere
Aussage. Schmitz schwieg. Und dann prasselten die Schläge mit der Pistole über
seinen Schädel, die Faust des Leutnants traf ihn mehrfach ins Gesicht. Ein englischer
Sergeant spie ihn an. Mit blutender Nase und geplatzter Kopfhaut kam Schmitz in
seine Einzelhaft zurück. Pointner, Witzke und Albrecht waren lange Wochen vorher
nach gleichen Methoden behandelt worden. Sie unterschrieben jedoch das englisch
geschriebene Protokoll, welches ihnen am nächsten Tag vorgelegt wurde. Eine eigene
Aussage hatte keiner von ihnen machen dürfen, sondern sich darauf zu beschränken,
Fragen zu beantworten.” (K. W. Hammerstein, “Landsberg – Henker des Rechts?”,
Wuppertal 1952, Seite 104)
Einer der größten Scharfmacher war der berüchtigte Major Abraham Levine. Meist
fanden die Vernehmungen nur abends oder in der Nacht statt. Fisher oder Levine
schlugen die Angeklagten, quälten sie oder setzten sie zumindest unter seelischen
Druck. Über die Methoden in Landsberg berichtet K. W. Hammerstein: “Manchmal
werden die Verurteilten in Schwitzzellen bis zu 80 Grad gebracht, um dort ‘verheizt’
zu werden. Den unglücklichen Opfern werden Kapuzen aufgeworfen, die von dem
geronnenen Blut der unter ihnen vorher geschlagenen Kameraden starren.”
Nur selten kamen diese Brutalitäten in die Öffentlichkeit. Durch einen Irrtum wurde
anstelle eines beschuldigten Heinrich Heinemann der 60jährige Leo Heinemann
schwer in Ketten gefesselt, von Borkum nach Emden zur Vernehmung gebracht. Man
setzte ihm gleich eine geladene Pistole an die Stirne und wollte ihn zwingen, ein
Schuldbekenntnis zu unterschreiben. Als er sich weigerte, schlugen zwei Sergeants
den Gefesselten nieder, daß er lange Zeit bewußtlos war. Als sich sechs Wochen
später der Irrtum aufklärte und Leo Heinemann gegen seinen Sohn Heinrich
ausgetauscht wurde, kam der Vater krank und mit gebrochenem Nasenbein in die
Heimat zurück.
Zu den furchtbarsten Schindern in US-amerikanischer Uniform, die von Deutschen
Geständnisse angeblicher Kriegsverbrechen erfolterten, zählten die Vernehmer Perl
und Thon. Sie führten vor allem in Schwäbisch Hall ein Terrorregiment. Gerecht
denkende Amerikaner, hauptsächlich Oberst Everett, mobilisierten in den USA die
Öffentlichkeit gegen das Unrecht an kriegsgefangenen Waffen-SS-Soldaten. Der
amerikanische Richter Colonel Edward Leroy van Roden wurde schließlich zum
Mitglied einer offiziellen Untersuchungs-kommission unter Vorsitz von Gordon
Simpson vom obersten texanischen Gerichtshof ernannt. Im folgenden Auszüge aus
van Rodens Bericht (zitiert nach: Maurice Bardeche, »Nürnberg oder die
Falschmünzer«, Wiesbaden 1957): Die als »Beweise« vorgelegten »Geständnisse«
wurden von Männern erpreßt, die zunächst einmal drei, vier oder fünf Monate lang in
vollkommener Abgeschlossenheit gehalten worden waren. Sie wurden in einen Raum
mit vier fensterlosen Mauern eingesperrt. Täglich wurden zwei kärgliche Mahlzeiten
durch eine an der Zellentür angebrachte Fallklappe hereingeschoben. Sie durften
nicht miteinander sprechen. Man verweigerte ihnen jegliche Verbindung mit ihrer
Familie, einem Priester oder einem Pastor. In einigen Fällen genügte diese
Behandlung bereits, um Deutsche soweit zu bringen, daß sie vorher abgefaßte
Geständnisse unterschrieben. Diese im voraus angefertigten Geständnisse belasteten
nicht nur den Unterzeichner, sondern oft auch andere Verdächtige.
In anderen Fällen, so fuhr Richter van Roden fort, seien auch direkte körperliche
Folterungen sadistischer Art zur Erpressung von “Geständnissen” angewendet
worden. Der amerikanische Jurist: Die Ermittler stülpten den Angeklagten eine
schwarze Kapuze über den Kopf, schlugen sie dann mit Schlagringen ins Gesicht,
versetzten ihnen Fußtritte und hieben mit Gummischläuchen auf sie ein. Mehreren
deutschen Angeklagten waren die Zähne ausgebrochen, bei einigen die Kinnladen
zertrümmert. In 139 überprüften Fällen war allen diesen Deutschen – außer zweien –
mit solcher Gewalt in die Hoden geschlagen worden, daß eine dauernde Invalidität
daraus entstand. Dies war eine Standard-Prozedur unserer amerikanischen
Ermittler….
Eward L. van Roden, als Offizier und Richter in Strafsachen nicht zartbesaitet, war
über die schrecklichen alliierten Unrechtstaten an Deutschen dermaßen erschüttert,
daß er von der »Chicago Tribüne« am 12. März 1949 mit dem harten Wort zitiert
wurde: Wenn Gerechtigkeit Platz greifen soll, dann müßte man die ganze
amerikanische Armee nach den Vereinigten Staaten zurückführen, um sie dort
abzuurteilen. Auch der britische Marineoffizier, Kriegsgeschichtler und Publizist
Captain Russell Gren-fell beschäftigte sich mit den Untersuchungsergebnissen van
Rodens. In seinem 1954 in New York erschienenen Buch »Unconditional Hatred«
(deutsch: »Bedingungsloser Haß?«, Tübingen 1954) schrieb er: Der Richter fand, daß
gefangene Deutsche verschiedenen Formen der Mißhandlung unterworfen wurden,
bis – mit den Worten der Zeitschrift »Pictorial« – »starke Männer zu gebrochenen
Wracks wurden, bereit, jedes Geständnis zu murmeln, das ihre Ankläger von ihnen
verlangten«.
Zu den von den Ermittlern angewandten »Überredungsmethoden« gehörte auch, so
fuhr Grenfell fort, daß brennende Streichhölzer unter die Fingernägel der deutschen
Gefangenen getrieben, daß falsche Priester – mit Kruzifix und Kerze – zur Abnahme
der Beichte zu den Gefangenen geschickt wurden, in der Hoffnung, auf diese Weise
belastende Aussagen zu erlangen. »Verheimlichte Dokumente«, zweiter Band, bringt
folgenden Bericht eines der Geschundenen von Schwäbisch Hall, Heinz Rehagel:
Unter Schlägen und Tritten wurde ich bei der Einlieferung in eine Zelle getrieben.
Hohes Fieber und Nierenschmerzen ließen mich sofort nach einem Arzt rufen. Er
kam zwar, bedeutete aber, mir nicht helfen zu können. Selbst meine Bitte nach zwei
zusätzlichen Decken lehnte er ab. So verblieb ich mit zwei dünnen Decken in kalter
Zelle, bei völlig undichtem Fenster, mir selbst überlassen. Wiederholtes Rufen und
Bitten wurden ignoriert. Kurz vor Weihnachten kontrollierte mich ein
amerikanischer Dolmetscher. Meine Frage, warum wir eigentlich da seien,
beantwortete er mit wüsten Schimpf Worten. Die Bitte, von meiner Gattin eine
Nachricht erhalten zu dürfen, sie mußte Ende November entbunden haben,
begegnete er mit gemeinen Beleidigungen gegen meine Frau. Als ich mir das verbat,
schlug er mir mehrmals mit der Faust ins Gesicht. Als ich zur ersten Vernehmung
geführt wurde, erhielt ich Schläge mit einem Knüppel gegen Brust, Leib und
Geschlechtsteile. Bei meiner ersten Vernehmung lernte ich Oberleutnant Perl sowie
Harry Thon, einen deutschen Emigranten, kennen. Thon gab sich als Major und
Oberstaatsanwalt aus. Thon: »Sie sind Rehagel?« – »Ja.« (Thon schlägt mich ins
Gesicht.) »Sie sind auch ein blödes Stück Scheiße.« Das war die Begrüßung durch die
Vertreter der späteren Staatsanwaltschaft. In vielen weiteren Fallen stand ich Rede
und Antwort. Doch nicht zur Zufriedenheit der Herren. Nicht die Wahrheit wollte
man, sondern einen Prozeß mit Sensation. Mir machte man die herrlichsten
Versprechungen, nur sollte ich meinen Kompanie-Chef, den Regimentskommandeur
und Oberleutnant Christ, belasten. Als Versprechungen wirkungslos blieben, folgten
Drohungen wie: »Na, wir haben ja die Mittel, um Sie zum Sprechen zu bringen«,
oder: »Wenn Sie nicht wollen, lassen wir Sie einfach verschwinden; Schnellverfahren
sowie Hinrichtungen erfolgen hier täglich«. Am zweiten Abend nach dieser
Andeutung wurde ich gegen 21.00 Uhr in Hose und Hemd auf den Hof geführt. Ich
hörte das Entsichern von Waffen, dann die Frage: »Sind Sie katholisch oder
evangelisch, haben Sie noch einen Wunsch?« Danach überließ man mich etwa 15
Minuten seelischen Qualen und führte mich unter Schweigen zur Zelle zurück. Als
Nachrichten über sadistische Methoden bei den Terror-Tribunalen in Amerika
durchsickerten, erhoben sich Stimmen des Protestes. Am 20. Mai 1949 erklärte
Senator Joseph R. McCarthy (zitiert in Ulrich Stern, »Die wahren Schuldigen am
Zweiten Weltkrieg«, München 1990): ” Als Anwalt und als Richter des Kreisgerichtes
in Wisconsin kenne und achte ich das amerikanische System der Justiz. Ich glaube,
die Welt hat eine Demonstration amerikanischer Rechtspflege erwartet, die selbst auf
unsere besiegten Feinde angewendet werden soll. Stattdessen sind Gestapo- und
GPU-Methoden angewandt worden. Ich habe Zeugenaussagen gehört und
dokumentarische Beweise gesehen, die besagen, daß angeklagte Personen Schlägen
und körperlichen Mißhandlungen unterzogen wurden in Formen, wie sie nur von
kranken Gehirnen erfunden werden konnten. Sie wurden Scheinprozessen und Hinrichtungen ausgesetzt, man drohte, ihre Familien der Lebensmittelkarten zu
berauben, welches alles die Ankläger rechtfertigten als notwendig zur Schaffung »der
richtigen psychologischen Atmosphäre zur Erlangen von Geständnissen«. Ich bin fest
davon überzeugt, daß unschuldige Personen ebensogut wie schuldige auf diese Weise
in die »richtige psychologische Atmosphäre versetzt«, Geständnisse machen oder
alles und jedes bestätigen werden. Ich will nicht, daß mörderische Nazis freigesetzt
werden. Ich will nur, daß Unschuldige geschützt werden.
Während die von den Befreiern zensurierte Lizenzpresse in Deutschland nichts über
diese Vorgänge berichten durfte, wurden die brutalen Folterungen damals oft ganz
offen vor US-Journalisten ausgeübt, die dann in den USA darüber berichteten. In
Lüneburg fand vor einem britischen Militärgericht der erste große KZ-Prozeß der
Nachkriegszeit statt (Verfahren in Sachen Begräbnissen). Zweihundert Journalisten
waren eingeladen, um das Tribunal gegen die 47 Angeklagten zu verfolgen. Wie
»Beweise« in Begräbnissen beschafft wurden, schildert der britische Publizist Alaun
Moorehead. Sein Bericht, aus dem der folgende Auszug stammt, erschien 1954 in
dem von Cyril Colonel in London herausgegebenen und vom jüdisch geführten Verlag
»Weidenfeld & Nicolson« gedruckten Buch »He Golden Horizont«: Als wir uns den
Zellen der gefangenen Sämänner näherten, begann der aufsichtsführende Sergeant
schon im voraus wild zu brüllen. »Wir hatten heute früh Vernehmungen«, lächelte
der Captain. »Ich fürchte, der Anblick ist nicht sehr hübsch.« Die Journalisten
wurden in die Zellen geführt, die voller stöhnender, blutbesudelter Menschen lagen.
Ein Mann dicht zu meinen Füßen, dessen Hemd und Gesicht von Blut dick
überkrustet war, machte vergebliche Versuche aufzustehen; endlich kam er auf die
Knie und schließlich mühsam auf die Füße und stand nun, heftig zitternd, die
blutigen Hände hilflos von sich gestreckt, vor uns. »Auf mit Euch!« brüllte der
Sergeant die anderen an. Die Gefolterten rafften sich einer nach dem anderen auf,
indem sie sich an der Wand hochschossen. »Weg von der Wand!« Sie stießen sich
mühsam ab und taumelten nach der Mitte der Zelle. In einer anderen Zelle hatte der
englische Militärarzt soeben eine Vernehmung beendet. »Los!« schrie der Sergeant,
»steh auf!« Der Sämann lag in seinem Blut auf dem Boden. Er kroch zu einem Stuhl,
legte die Arme auf den Sitz und schob sich mühsam halb in die Höhe. Noch ein
Schub: Er war auf den Füßen und warf uns flehend die Arme entgegen: »Warum
macht Ihr mich nicht tot?« keuchte er mühsam. »Warum macht Ihr mich nicht ganz
tot? Ich kann nicht mehr…»Das sagt er uns schon den ganzen Morgen, der dreckige
Bastard«, grinste der Sergeant.
Auszug aus einem Brief des württembergischen Landesbischofs Theophil Wurm an
den Nürnberger US-Hauptankläger Robert Klempner vom Mai 1948 über die TerrorTribunale: Am meisten beeindruckt wurde ich von Dokumenten, aus denen zu
ersehen war, daß bei den Vorbereitungen der Anklage in diesen Prozessen, die
hernach mit Todesurteilen geendet haben, verbrecherische Quälereien angewandt
worden sind, um Aussagen und Geständnisse zu erpressen.
Auf Material über Foltermethoden bei den alliierten Terror-Tribunalen, das ihm
Kardinal Firnis, der Vorsitzende der Deutschen Katholischen Bischofskonferenz
zugeleitet hatte, reagierte der Apostolische Visitation Aloisius Muench aus den USA
am 27. November 1948 schriftlich wie folgt: Man schämt sich wirklich, daß so etwas
geschehen ist. Meine einzige Genugtuung in der Sache ist, wie aus den Namen
ersichtlich, daß es nicht wirkliche Amerikaner waren, die die Vorverhöre führten…..
Der englische Autor Butler zitiert in seinem Buch “Legion auf Deut” auszugsweise aus
den Aufzeichnungen eines gewissen Bernard Charge, der in britischer Uniform bei
der Gefangennahme von Höß (einer der Lagerkommandanten von Ausschwitz) dabei
war. Demzufolge erpreßte man zunächst von Frau Höß den Aufenthaltsort ihres
untergetauchten Mannes. Dabei wurden Methoden angewandt, die Butler so
bezeichnet: »Ausgeklügelte Techniken des ununterbrochenen und erbarmungslosen
Verhörs.« Die Serganten in britischer Uniform fanden Heus schließlich am 16. 3.
1946 auf einem Bauernhof. Einer der britischen Soldaten schrieb darüber: “Er lag
ganz oben auf einer dreigeschossigen Schlafkoje und war mit einem seidenen
Schlafanzug bekleidet. Wir fanden später heraus, daß er seine Cyanidpille, die ja die
meisten von ihnen bei sich trugen, verloren hatte. Nicht daß er eine große Chance
gehabt hätte, sie zu benutzen, denn wir hatten ihm schon eine Taschenlampe ins
Maul gerammt. Als Auftakt der “Behandlung” wurde Höß zusammengeschlagen. Man
legte ihn nackt auf den Schlachttisch des Bauernhofes und prügelte längere Zeit auf
ihn ein. Dann schüttete man ihm größere Mengen Whiskys in den Mund. Das
gewaltsame Einflößen von Alkohol dürfte neben den sonstigen Foltermethoden ein
probates Mittel gewesen sein, Geständnisse nach Wunsch der Umerzieher zu
erpressen. Wollte der Gefolterte die Augen schließen, stieß ihm Charge seinen
Dienststock unter die Augenlider und befahl in deutscher Sprache: “Halt Deine
Schweinsaugen auf, Du Schwein.” Im Gefängnis Heide (Niedersachsen) wurde dann
mit der “Vernehmung” von Höß begonnen, die schließlich in seine “Geständnisse”
mündete, u. a. unterschrieb er ein in London vorbereitetes Protokoll, wonach
während seiner Zeit als KZ-Kommandant von Ausschwitze zwei Millionen Juden
vergast worden seien. Wahrescheinlich wurden ihm noch ärgere Folterungen und die
Auslieferung an die Polen angedroht, damit er im Gerichtssaal alle Vorwürfe zugab.
Später bestätigte Höß im Nürnberger Prozeß nur mehr die vorgelesenen angeblichen
Geständnisse, es gab keinerlei Diskussion oder Kreuzverhör, wie man bei
Anschuldigungen von solcher Tragweite erwarten würde. Beobachtern fiel Höß
apathisches Verhalten bei der “Zeugenaussage” auf. Später wurde der KZKommandant doch nach Polen ausgeliefert, wo nach einem weiteren Schautribunal
seine Hinrichtung stattfand.
Dem Herausgeber der Zeitschrift “Stürmer”, Julius Streicher, wurden u. a. mit einer
Reitpeitsche regelmäßig die Hoden zerschlagen, dann wurde ihm eine Dornenkrone
aufgesetzt und er konnte nackt mit geschwollenen Hoden von Journalisten
photographiert werden. Streicher wurde vom Nürnberger Siegertribunal zum Tode
verurteilt und anschließend vom Henker der Befreier ermordet, obwohl er sich nur
als Schriftsteller betätigt und nie einen Menschen verletzt oder getötet hatte.
Wie der Kanadier Jammer Banque nachwies, sind nach dem Krieg rund eine Million
deutscher Kriegsgefangener in amerikanischen „oben air ad hunger camps“ sowie in
französischen Lagern umgekommen. Ernest Hemingway brüstete sich in seinen
Erinnerungen sogar, einen deutschen Kriegsgefangenen getötet zu haben…
[u. a. Auszüge aus dem Buch “Terrortribunal”, ISBN 3-924309-33-7, FZ-Verlag ]
[30. Mai 2004]
Folterung deutscher Gefangener (Teil 1, Nationalzeitung) >>
Folterung deutscher Gefangener (Teil 2) >>
„Zerschlagene Hoden, gebrochene Kiefer, herausgeschlagene Zähne“
Wie USA-Sadisten im besiegten Deutschland folterten und killten
„In Deutschland erinnert man sich noch an die Nachkriegslager der USA für
internierte Militärangehörige und Zivilisten“, hofft Juri Igrinjow,
Rundfunkkommentator der Stimme Rußlands. „Bis Mitte 1946 haben fünf Millionen
Menschen diese Lager durchlaufen. Wie der kanadische Forscher James Bacque [1]
berichtete, der in Archiven der US-amerikanischen Streitkräfte nachforschte, wurden
in diesen Lagern in jener Zeit etwa eine Million Deutsche getötet. Diese Menschen
sind nicht gestorben, sie wurden vernichtet. Das war wohl kaum eine Heldentat“ [2].
Er habe diese Lager mit allen Demütigungen mitgemacht, bestätigt Erich Zanzinger
aus Suben am Inn. Der ehemalige Hauptmann der deutschen Wehrmacht ist von den
laufenden Skandalmeldungen aus dem Irak nicht im geringsten überrascht: „Wer
1945 die Lager in den Rheinwiesen, in Büderich, Remagen, Sinzig usw. er- und
überlebt hat, findet nur eine Bestätigung für die Gemeinheit und den Sadismus, mit
dem die deutschen Kriegsgefangenen von GIs behandelt wurden. Als 1946 die
Transporte von Übersee in der Heimat eintrafen, sagte ein US-Transport-Offizier:
,Gentlemen – ihr habt bis jetzt das christliche Amerika kennengelernt – nun lernt ihr
das unchristliche Amerika kennen – ich schäme mich dafür!’“[3].
Als der schamhafte Amerikaner seine persönliche Anständigkeit zum Ausdruck
brachte, war die Ehre der US-Armee längst wieder durch abscheuliche Verbrechen
befleckt. Auf ihrem probolschewistischen „Kreuzzug in Europa“ [4] erreichte am 29.
April 1945 eine Einheit der amerikanischen Thunderbird-Division die oberbayerische
Kreisstadt Dachau. Das 1473 Mann starke Stammpersonal des dortigen
Konzentrationslagers hatte sich am Vortag abgesetzt und die Bewachung einer
Genesendenkompanie aus dem angrenzenden, vom KZ jedoch völlig getrennten
Ausbildungslager der Waffen-SS anvertraut. Um das KZ, in welchem auch noch eine
tödliche Typhus-Epidemie wütete, wieder los zu werden, meldete SSObersturmführer (= Oberleutnant) Heinrich Skodzensky, begleitet von einem
Vertreter des schweizerischen Roten Kreuzes, dem Anführer der Amerikaner: „Ich
übergebe Ihnen hiermit das Konzentrationslager Dachau mit 30.000 Insassen, 2340
Kranken, 27.000 in den Außenlagern und 560 Wachsoldaten.“ Der Offizier spuckte
dem Deutschen ins Gesicht, schrie: „Du Schweinehund!“ und befahl ihm, sich in
einen der Jeeps zu setzen, der sofort wegfuhr. Kurz darauf hörte man Schüsse und
der Befreier brummte zufrieden: „Der Bastard ist tot.“
US-Massenmord an Waffen-SS-Soldaten in Dachau
Dann stürmten Amerikaner in das SS-Lager und machten Jagd auf die dortigen
Soldaten. 122 SS-Angehörige, die sich sofort ergeben hatten, wurden trotzdem
erschossen. Weitere vierzig Mann wurden von KZ-Insassen mit Waffen ermordet, die
sie von den Amerikanern erhalten hatten. 358 SS-Leute wurden gefangengenommen,
zwölf von ihnen machte ein MG-Schütze nieder. Die restlichen 346 Mann blieben
vorläufig am Leben, bis der Oberleutnant Jack Bushyhead auftauchte. Der CherokeeIndianer aus dem Staate Oklahoma befahl, die Gefangenen an die Wand zu stellen
und mit Maschinengewehren niederzumähen. Als dies geschehen war, traten Befreite
in blau-weiß gestreifter Kluft in Aktion, um mit Pistole, Spaten und ähnlichen
Mordwerkzeugen die US-Bluttat nachzubessern. Dreißig weitere SS-Leute wurden
„im Kampf erschossen“, zusätzliche zehn, denen die Flucht zunächst gelungen schien,
wurden eingefangen und der Rache der Insassen überlassen, die sie zum Gaudium
der Mordamerikaner massakrierten, teils lebend in Stücke rissen.
Eine Stunde nach dem Massaker spazierte US-General Frederick mit einigen höheren
Offizieren durch das Lager. Ein Offizier schlug vor, die Leichen der Ermordeten zu
verstreuen und gestellte Aufnahmen zu schießen zum Beweis dafür, daß man die
Opfer „auf der Flucht erschossen“ hatte. Da der US-Soldat Arland Musser den
Massenmord photographisch festgehalten hatte, mußte man (nach amerikanischen
Quellen) den Vertuschungsgedanken fallen lassen. Den fürsorglichen Vorgesetzten
blieb nichts anderes übrig, als gegen die Mörder in Uniform zu ermitteln, doch ist es
zu einem Verfahren gegen Bushyhead und die anderen Gangster niemals gekommen.
Blieb der Massenmord auf Grund bewußter Untätigkeit der US-Justiz auch
ungesühnt, so sind die 560 Opfer des Verbrechens nicht vergessen. Der
schwerkriegsversehrte SS-Oberscharführer (= Feldwebel) Hans Linberger, der nur
deshalb überlebt hat, weil ihn die Mörder für tot hielten, wurde an der Ostfront
schwer verwundet. Nach langem Lazarettaufenthalt wurde er am 9. März 1945 zum
Ersatztruppenteil nach Dachau kommandiert. Am 29. April 1945 legten die
durchwegs schwerversehrten und nicht frontverwendungsfähigen Ersatzleute ihre
Waffen nieder, meldeten sich beim Chefarzt des Standortlazaretts Dr. Schröder und
wurden in eine Baracke eingewiesen. In einer anderen Baracke waren evakuierte
Frauen und Kinder untergebracht.
Während sich das Sanitätspersonal auf die Kapitulation vorbereitete, ging Linberger,
durch seinen leeren Ärmel als Schwerversehrter erkennbar, mit einer RotkreuzFlagge in der Hand den anstürmenden Amerikanern entgegen. Als er erklären wollte,
daß das Lazarett selbstverständlich waffenlos übergeben werde, setzte ihm ein GI
eine MPi an die Brust, schlug ihm ins Gesicht und schoß im Flur einer
Lazarettbaracke einen unbekannten Verwundeten zusammen, der regunglos
liegenblieb. Ärzte, Apotheker und sonstiges Sanitätspersonal wurden aus den
Behandlungsräumen gejagt. Der leitende Arzt Dr. Schröder, der das Lazarett
formgerecht übergeben wollte, wurde so zusammengeschlagen, daß er einen
Schädelbasisbruch erlitt.
Maschinengewehrsalven
Die Amerikaner trieben alle Gehfähigen mit den Frauen und Kindern ins Freie. Mit
vorgehaltener Pistole plünderten sie die Gefangenen aus und nahmen den SS-Leuten
Uhren, Ringe, Füllhalter und Geld ab. Dann wurden die Opfer in den Hof des
Heizwerkes gejagt und mußten sich an einer Mauer aufstellen. Die Amerikaner
brachten ein Maschinengewehr in Stellung. Während Kriegsberichter die Gruppe
photographierten und filmten, eröffnete der MG-Schütze das Feuer. Mit einem
Feuerstoß von links nach rechts und zur Mitte zurück legte er die Masse der an der
Wand stehenden vierzig Männer um, Frauen und Kinder sahen mit
weitaufgerissenen Augen zu.
„Der unmittelbar hinter mir stehende Kamerad fiel mit dem letzten Aufschrei ‚au, die
Schweine schießen auf den Bauch’ über mich, da ich mich aus unerklärlichen
Gründen einfach fallen hatte lassen“, bezeugte Linberger vor dem Deutschen Roten
Kreuz. „So bekam ich nur das Blut des Toten, der aus der Brust stark blutete, über
Kopf und Gesicht, daß ich schwer angeschlagen aussah.“
Während angetrunkene Häftlinge mit Spaten bewaffnet Verwundete erschlagen
wollten, gebot ein US-Offizier weiterem Morden Einhalt. Die Überlebenden wurden
in die Stadt geführt und in einen Saal des Gasthauses Hörhammer gepfercht. Auf
dem Weg dorthin blieben zwölf Tote namenlos liegen. Papiere und
Erkennungsmarken wurden auf amerikanischen Befehl entfernt und deutsche
Kriegsgefangene mußten die Opfer an unbekannten Orten vergraben. „Während der
Erschießungsaktion hat sich die Ehefrau eines Dr. Müller (…) mit ihren zwei Kindern
aus Verzweiflung vergiftet. Das Grab dieser Menschen konnte ich ausfindig machen,
in diesem sollen acht SS-Angehörige liegen, worunter sich auch Oberscharführer
Maier befindet. Maier war Oberschenkelamputierter und wurde an einer anderen
Stelle des Lazarettgeländes an der Abgrenzungsmauer zusammengeschossen. Er lag
einen Tag mit Bauchschuß und bat Frau Steinmann, daß sie ihn erschlagen solle, da
er es nicht mehr ertrage. Der eintretende Tod hat aber Frau Steinmann von dem
letzten Wunsch des Kameraden entbunden.“ So der weitere Bericht von Linberger.
Auch in der Nähe des Lazarett-Leichenhauses wurden SS-Leute erschossen, wie
Linberger später durch Einschläge an der Mauer feststellen konnte: „Das Grab wurde
mir als späterem PW (Prisoner of War = Kriegsgefangener, Anm. d. Verf.) im gleichen
Lazarettgelände durch die Frau eines früheren KZ-Insassen bekannt, die an
Allerseelen 1946 an den Lagerzaun herantrat und weinend ihrer im gleichen Grab
bestatteten Kinder gedachte. Die Kinder müssen nach dem Zusammenbruch und der
Übernahme des Lazaretts durch die Amerikaner im Lazaretthospital verstorben sein.
Weitere in dem eingeebneten Grab bestattete Waffen-SS-Angehörige sind aus dem
Suchdienstakt zu ermitteln.“
Abgesehen von Linberger ist das Dachau-Massaker mit seinen 560 Opfern durch eine
erstaunliche Fülle von Veröffentlichungen amerikanischen Ursprungs dokumentiert.
Sogar Organe deutscher Vergangenheitsbewältigung schweigen nicht tot, daß es Tote
gegeben hat, doch minimieren sie das wahre Ausmaß des Verbrechens. Die
Gesamtzahl der gegenständlichen Mordopfer sei „kaum größer als 50 gewesen“ [5],
beruhigt Jürgen Zarusky nach dem Vorbild jener Apologeten, die die Zahl der Toten
von Dresden zu zehnteln pflegen. In den Dachauer Heften, der Hauszeitschrift des
Gedenkzentrums, wird den Mördern die Rolle der Rächer gequälter KZ-Häftlinge
zugebilligt.
Dachauer US-Schauprozesse mit erfolterten Geständnissen
Dem Dachauer Oberbürgermeister Lorenz Reitmeier machen die US-Truppen trotz
des Verbrechens noch heute einen durchaus sympathischen Eindruck: „Sie
erwiderten unsere Grüße in überraschender Freundlichkeit“, zerfloß das
Stadtoberhaupt nach einem halben Jahrhundert vor Rührung. „Wen wunderte das
mehr als die erwachsenen Dachauer, denen jahrelang durch die Propaganda des
Dritten Reiches eingebläut worden war, es handle sich bei diesen Truppen um
Zusammenrottungen von Gangstern und Verbrechern? Ich kann mich noch recht gut
an die Überraschung darüber erinnern, daß ein amerikanischer Offizier in unserer
Straße sofort energisch einschritt, als einer der Soldaten sich nicht ganz korrekt
verhielt“, verhielt sich Reitmeier politisch korrekt [6].
Der Massenmörder Bushyhead blieb ungeschoren und erfreute sich in Augsburg des
süßen Lebens eines Besatzers. Mit seinem Busenfreund Howard Buechner, der als
Oberstarzt zum Zeugen des Massenmordes geworden war, unternahm er eine Fahrt
auf den Obersalzberg, um Hitlers zerbombten Berghof zu besichtigen. Nach seiner
Demobilisierung meldete er sich von Amerika aus als Besatzer nach Deutschland
zurück und beglückte das unglückliche Land bis 1948, ehe eine Tuberkulose der
militärischen Karriere ein Ende machte. Am Weihnachtstag 1977 starb der
Massenmörder, der bis ans Ende seines Lebens unbehelligt geblieben war, eines
natürlichen Todes.
Die amerikanische Besatzungsmacht aber hatte ausgerechnet den Schauplatz des
Dachauer Massakers zum Austragungsort von Schauprozessen gemacht. In 489
Verfahren brachen rachsüchtige Richter den Stab über 1672 Angeklagte, von denen
1416 verurteilt wurden.
Die Beweismittel bestanden in erfolterten Geständnissen der Angeklagten und in
Aussagen gekaufter Berufszeugen. Von den in Dachau verkündeten 417 Todesurteilen
wurden 264 vollstreckt. Die Hinrichtungen fanden im Gefängnis in Landsberg am
Lech statt. Proteste der Öffentlichkeit und Interventionen von katholischen und
evangelischen Würdenträgern bewirkten die Einsetzung amerikanischer
Untersuchungsausschüsse. Resumee des US-Richters Edward L. van Roden: „In den
von uns untersuchten 139 Fällen wurden alle Deutschen bis auf zwei mit unheilbaren
Folgen in die Hoden getreten“ [7].
So beklagte sich auch Weihbischof Neuhäusler über diese Methoden schon 1948 in
einem Gespräch mit dem Münchner Rundfunk, das aber damals nicht gesendet
werden durfte. Es wurde erst nach seinem Tode in der Münchner Katholischen
Kirchenzeitung vom 7.1.1974 veröffentlicht. Er schrieb u.a.: “Mich leitet nicht etwa
die Absicht, von mir reden zu machen oder gegen amerikanische Justiz zu hetzen
oder gegen einzelne Zeugen vorzugehen, […] auch nicht die Absicht, einzelne
Personen zu verteidigen, sondern einzig und allein der Wunsch zu helfen, daß die
Wahrheit gefunden und Gerechtigkeit geübt werden kann und daß Zweifel beseitigt
[werden], besonders wenn Todesurteile vorliegen und vollstreckt werden.”
Weihbischof Neuhäusler machte im Zusammenhang mit dem Briefwechsel zwischen
Bischof Wurm und Kempner (Stellvertretender Hauptankläger in Nürnberg) einem
CDN-Vertreter gegenüber folgende Erklärung:
Teil I des Aufsatzes von F. Duswald in www.wno.at
Saarlänner
© Preußische Allgemeine Zeitung / 15. Mai 2004
Folter – weit mehr als “bedauerliche Einzelfälle”
Lange Tradition von Menschenrechtsverletzungen durch US-Militär
von Wilhelm v. Gottberg
In der vorigen Woche haben wir in einer Betrachtung zum 8. Mai mit einem Satz
auch die Menschenrechtsverletzungen der anglo-ameri-kanischen
Besatzungstruppen im Irak erwähnt. Wir haben dargelegt, daß es sich nach unserer
Auffassung vermutlich um Einzelfälle handele. Diese Aussage müssen wir
korrigieren.
Inzwischen sind zahlreiche sadistische und kriminelle Mißhandlungen an Irakern
durch amerikanische und britische Besatzer bekannt geworden, die eine
Verniedlichung der Taten auf bedauerliche Einzelfälle nicht mehr zulassen.
In dem westlich von Bagdad gelegenen Militärgefängnis Abu-Ghraib saßen im
Sommer 2003 zeitweise bis zu 7.000 Gefangene ein. Die unbeschreiblichen Vorfälle
in dieser Haftanstalt waren nicht Verfehlungen einzelner, sondern Ergebnis von zum
System erhobenen sadistischen Verhörmethoden, die mit Billigung ranghoher
Vorgesetzter praktiziert wurden. Wie viele Iraker dabei zu Tode gekommen sind,
kann nur vermutet werden. Ungesicherte amerikanische Quellen sprechen von 25
Todesfällen. Nicht nur nach Hunderten wird die Zahl der Folteropfer zu beziffern
sein, die körperliche und seelische Gebrechen bis an ihr Lebensende zurückbehalten
werden.
Muß sich die amerikanische politische Klasse über die schlimmen Vorfälle im Irak
wundern? Warum sollten sich Angehörige der Besatzungstruppen bei ihrem Dienst
im Irak an Menschenrechten und Menschenwürde orientieren, wenn Amerika auf
Guantanamo vor der Weltöffentlichkeit demonstriert, daß die Verpflichtung zur
Einhaltung von Menschenrechten für die USA nicht in jedem Fall gilt?
Im übrigen haben Menschenrechtsverletzungen durch amerikanisches Militär eine
lange Tradition. Beispiele aus den Kriegen in Afghanistan, in Vietnam und aus den
Internierungslagern für Deutsche und Japaner am Ende des Zweiten Weltkrieges gibt
es genug.
Heute tritt offen zutage, warum Amerika und auch Rußland das Statut für den
Internationalen Gerichtshof für Strafsachen – ICC – nicht unterzeichnet haben.
Inzwischen haben 90 Staaten das Statut ratifiziert, und der Gerichtshof hat im März
2003 seine Arbeit in Den Haag aufgenommen. Amerikanische Straftäter müssen sich
bis auf weiteres dort nicht verantworten.
Saarlänner
© Preußische Allgemeine Zeitung / 12. Juni 2004
Rheinwiesen? Alles Legende!
Welt-Reporter leugnet US-Mißhandlungen an deutschen Soldaten
Man kannte diesen Journalisten-Typus in den vergangenen Jahrzehnten vorwiegend
aus der DDR: Wann immer die Rede auf die Sowjetunion kam, brachen sie in
Lobhudeleien aus, daß von ihr lernen “siegen lernen” bedeute, daß sie nichts anderes
im Sinn habe, als die Deutschen zu beglücken. “Freunde” nannten die
Mitteldeutschen höhnisch die sowjetischen “Befreier”, und damit war alles auch über
ihre journalistischen Liebediener gesagt.
Die Welt verfügt seit einiger Zeit über einen “Reporter für Zeitgeschichte” namens
Sven Felix Kellerhoff, der das Pendant zu den Sowjethudlern darstellt: Er umhudelt
unsere “amerikanischen Freunde”. Wann immer er sich der Zeitgeschichte widmet,
weiß man, was kommt: Hier die amerikanischen Engel – dort die deutschen oder
“faschistischen” Teufel. Am 1. Juni hat er die Leser seiner Zeitung darüber belehrt,
daß die amerikanischen Truppen bei der Besetzung “Nazi-Deutschlands” den
“unbedingten Willen” hatten, “auch besiegte Gegner menschenwürdig zu behandeln
– und zwar ebenso aus Achtung vor den Verlierern als auch aus Respekt vor den
eigenen Werten”. Er zitiert: “Wir Amerikaner mögen es nicht, jene zu treten, die am
Boden liegen.” So sei jedem amerikanischen Soldaten eingeprägt worden: “Soldaten,
seid nett zu den Deutschen!” Dazu diente ein “Pocket Guide for Germany”.
Kellerhoffs Artikel erreicht seinen Höhepunkt mit der Feststellung: “Tatsächlich ist
aus der Zeit der US-Besatzung in Deutschland mit wenigen Ausnahmen kein
Fehlverhalten von amerikanischen Soldaten und Offizieren bekannt; die Behauptung,
eine Million deutsche Kriegsgefangene in amerikanischer Hand seien 1945 in den
Massenlagern auf den Rheinwiesen ermordet worden, ist eine Legende.”
Solchen Unsinn kann man erst heute schreiben, da es nur noch wenige Zeitzeugen
gibt, die die Energie aufbringen, solcher haarsträubenden Geschichtsklitterung
öffentlich zu widersprechen.
Da hat der kanadische Historiker James Bacque jahrelang US-amerikanische und
britische Akten sowie Unterlagen des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz in
Genf durchforscht sowie Zeitzeugen interviewt. Das Ergebnis: Tatsächlich hatte das
US-amerikanische Oberkommando unter General Eisenhower Hunderttausende von
deutschen Soldaten unter menschenunwürdigen Umständen auf den Rheinwiesen
monatelang ohne Unterkünfte und ausreichende Versorgung den Unbilden der
Witterung ausgesetzt, nachdem man ihnen völkerrechtswidrig den
Kriegsgefangenenstatus abgesprochen hatte. Sie starben in Massen an Seuchen,
verhungerten, wurden von wahllos ins Lager schießenden Wachposten ermordet,
ertranken in Schutzlöchern, ja, in den Latrinen. Gezielt wurden die
Lebensmitteldepots der Amerikaner nicht geöffnet. So kommt Bacque zu dem Schluß,
“daß es im We-sten etwa eine Million toter deutscher Kriegsgefangener gegeben hat”,
und das nach der Kapitulation der Wehrmacht. Auf die Frage nach dem Warum
antwortete Bacque: “Aus primitivem Haß auf die Deutschen.” Kellerhoff erledigt das
beflissen: alles Legende. Es fehlt nur der Zusatz: Und wer das anders sieht, ist ein
Nazi.
Zu Kellerhoffs Behauptung, es habe “kein Fehlverhalten” der US-Besatzungstruppen
gegeben, eine Darstellung aus dem weithin anerkannten Buch “Eine deutsche Stadt
unter amerikanischer Besatzung” (Marburg). Dort lesen wir aus der Feder des
amerikanischen Historikers Gimbel beispielsweise: “Die in die Stadt einrückenden
(US)-Kampftruppen versahen sich wahllos mit Uhren, Fotoapparaten, Radios und
Möbeln … Im ersten Jahr der Besatzung … gab es viele unprovozierte Angriffe
amerikanischer Soldaten auf deutsche Zivilisten. Ein Mädchen brach sich bei einem
Sprung aus dem dritten Stock das Rück-grat, als es vor Soldaten floh.” – Alles eine
Legende?
Und was ist mit den durch unmenschliche systematische Folterungen erzwungenen
“Geständnissen” von über 70 Waffen-SS-Soldaten im Zuchthaus Schwäbisch Hall, die
man fälschlich Kriegsverbrechen bezichtigte, um mit dieser Begründung die WaffenSS im Nürnberger Kriegsverbrecherprozeß zur “verbrecherischen Organisation”
erklären zu können? Auch eine Legende?
Die Erschießung von Kriegsgefangenen, meist Soldaten der Waffen-SS, war bei den
US-Streitkräften in den Mai-Tagen 1945 fast schon Brauch. Kellerhoff mag
antworten: “Na ja, Waffen-SS”, doch sei ihm gesagt, daß auch sie unter den Schutz
der Genfer Konventionen fiel.
In Bremerhaven, wo die US-Truppen nach der Kapitulation an Land gingen, stand
am Hafen ein riesiges Hinweisschild mit dem Text: “Here ends the civilized world.
Your are now entering Germany. There will be no fraterni-zation with any German.”
Und so benahmen sich denn auch die GIs. Das ist die Wirklichkeit, auch wenn der
Welt-Reporter das abstreitet
J. von Leesen
Saarlänner
Historisches Stichwort
Vor 37 Jahren:
Das Massaker von My Lai
1968. Der Krieg, den die USA gegen Vietnam führte, wütete in aller Härte. Über
500.000 Soldaten der US-Armee standen in Vietnam und General Westmoreland
forderte von Saigon aus weitere 260.000 Mann, um sie gegen die Befreiungsfront in
den Kampf zu schicken. In Hué tobte die Schlacht in den historischen Kaiserpalästen.
Die US-Militärführung hatte eine neue Taktik entwickelt: “search and destroy.” Die
kleinen und größeren Gruppen von Kämpfern der Befreiungsfront sollten aufgespürt
und auseinander getrieben werden. Auseinander treiben hieß allerdings nichts
anderes als töten. Um den Erfolg der neuen Strategie unter Beweis zu stellen wurden
am Abend jedes Tages die getöteten Gegner gezählt und an das Pentagon gemeldet.
Der sogenannte body count war der Leistungsnachweis der Soldaten für ihre
Vorgesetzten und ihre politischen Auftraggeber im Pentagon, dass sie ihr Handwerk
korrekt ausgeführt hatten. Nur, Gegner waren in dieser Phase des Krieges alle, die
vietnamesisch aussahen und nicht zur südvietnamesischen Armee oder Polizei
gehörten. Eine Unterscheidung von Kämpfern und Zivilisten wurde nicht gemacht –
Vietnamesen waren Viet Cong, wie die Angehörigen der Nationalen Befreiungsfront
herabsetzend bezeichnet wurden, und damit Feinde. Tausende Menschen in den
Dörfern und kleinen Städten, egal ob jung oder alt, Mann oder Frau, verloren in
search und destroy Aktionen ihr Leben.
Zu einem der schrecklichsten Massaker im Kontext dieser search and destroy –
Aktionen kam es am 16.März 1968 in dem mittelvietnamesischen Dorf My Lai in der
Provinz Quang Ngai. 504 unschuldige und unbewaffnete Zivilisten wurden von
Soldaten der 11. Infanteriebrigade der US-Armee niedergemetzelt. Der
Kompaniekommandeur Ernest L. Medina erteilte in der Nacht vor dem Massaker den
Befehl, das Dorf zu umzingeln und auszulöschen. Angeblich sei dort ein
Selbstverteidigungsbataillon des Vietcong in Stellung gegangen. 250 – 280 Soldaten
wurden am Morgen des 16.März gegen 7:30 am Rande des Dorfes von
Hubschraubern abgesetzt. Sie begannen auf das Dorf zu schießen. Obwohl kein
Gegenfeuer festzustellen war, gingen sie in breiter Front auf das Dorf zu und
erschossen alle Menschen, die ihren Weg kreuzte. Frauen und Kinder, die fliehen
wollten, wurden ebenso erschossen wie alte Männer, die der Feldarbeit nachgingen.
Die Soldaten warfen Handgranaten in die Häuser. Ein alter Mann wurde in den
Brunnen geworfen und mit einer Handgranate getötet. Zwei junge Frauen wurden
zuerst vergewaltigt und dann aus nächster Nähe erschossen. Zeugen berichteten, dass
sich etwa 150 Personen, zumeist Frauen und Kinder, in einem Graben versteckt
hatten. Als sie furchtsam aus ihrem Versteck schauten wurden, sie von Zugführer
Leutnant William Kelly einfach niedergemäht. Zusätzlich forderte er seine Soldaten
auf, es ebenso zu machen. [1]
Zeuge des Massakers und Dokumentarist wurden der amerikanische Reporter Five
Jay Robert und der Fotojournalist Ronald Haeberle. Sie waren ausdrücklich zu der
Aktion eingeladen worden, ohne allerdings zu wissen was da passieren würde.
Haeberle merkte bald, dass es sich nicht um eine normale Säuberungsaktion
handelte. Kaum waren sie aus den Hubschraubern gesprungen, sah er, wie ohne
Vorwarnung das Feuer auf eine Gruppe von Menschen eröffnet wurde, die gerade
durch ein Feld gingen. “Ich sah, wie eine Frau tot zusammenbrach und zwischen den
Reispflanzen liegen blieb. Die GIs fuhren fort, auf sie zu schießen, zielten immer
wieder auf sie. Sie hörten einfach nicht auf. Man konnte sehen, wie ihre Knochen
durch die Luft flogen.”
Nicht nur Haeberle, auch Mitglieder des Kommandos selbst waren überrascht über
die Brutalität der Soldaten. Einige weigerten sich, mitzumachen. Als AufklärungsHubschrauberpilot Hugh Thompson begriff, was da geschah, befahl er seiner
Besatzung zu landen. Der Bordschütze berichtete später: “Thompson wollte Zivilisten
retten, stellte sich mit seinem Hubschrauber zwischen Soldaten und Zivilisten, und
befahl uns, ihm Feuerschutz zu geben.”
Nach dem Massaker händigte Haeberle der Armeeführung vierzig Schwarzweißfotos
aus. 18 Bilder, die er auf einem Farbfilm gemacht hatte, behielt er für sich. Sie
gehören zu den bekanntesten Fotos des Vietnamkriegs. Mit den “offiziellen” Fotos
versuchte die Army die Mordaktion als Erfolg darzustellen. Die New York Times
vermeldete am 17.03. 1968 die Vernichtung nordvietnamesischer Soldaten bei Son
My. (Name der Dorfgemeinschaft zu der auch My Lai gehörte)
Es dauerte über ein Jahr, bis die Aufklärung in Gang kam. Ende April 1968 kam der
Soldat Roland Ridenhour nach Chu Lai. Er war gerade zwanzig Jahre alt und traf im
Stützpunkt alte Freunde. Einer von ihnen, der in My Lai dabei war, erzählt ihm die
ganze Geschichte. Ridenhour wollte es zunächst nicht glauben und befragte andere
Soldaten der Kompanie. Angesichts von 12 übereinstimmenden Berichten war er
schließlich davon überzeugt, dass da ein Massaker stattgefunden hatte. Am 29. März
1969 verfasste er einen Brief, den er an Kongressmitglieder, Senatoren,
Verteidigungs- und Kriegsministerium sowie hohe Offiziere schickte, mit allen
Namen der befragten Zeugen. Er erhielt nur drei positive Reaktionen, das
Verteidigungsministerium sprach von einem “Brief, der Anspielungen enthält auf
Gerüchte, die im Umlauf sind über angebliche Grausamkeiten seiner Kameraden”.
Trotzdem wurde Leutnant William Laws Calley jr., der Führer des Platoons von My
Lai, im September vor Gericht gestellt, was die AP meldete, aber von keiner Zeitung
übernommen wurde.
Schließlich wurde der Journalist Seymour Hersh von einem Freund auf die Sache
aufmerksam gemacht, interviewte Calley und einige andere. Seinen ersten Bericht bot
er Life, Look und anderen Magazinen an, keiner wollte ihn: Das alles sei doch
alltäglich im Vietnamkrieg. Erst das eifrige Telefonieren eines Freundes, der eine
kleine Nachrichtenagentur hatte, brachte den Durchbruch. Am 13. November
erschien ein Artikel über die Verhaftung Calleys in 35 Zeitungen gleichzeitig (unter
anderem in der New York Times). Jetzt kamen auch Haeberles Farbfotos an die
Öffentlichkeit, Beteiligte wurden im Fernsehen interviewt, und die Sache wurde
weltweit bekannt. Die Den Haager Tageszeitung Het Vrije Volk schrieb: “Die
Amerikaner massakrieren diejenigen, die sie beschützen wollten. Es ist die
Bankrotterklärung der Politik der USA in Vietnam.” [3]
Calley, zu lebenslänglicher Haft verurteilt, wurde nach drei Tagen auf persönliche
Intervention Nixons (US-Präsident zu diesem Zeitpunkt) aus dem Gefängnis
entlassen und unter häuslichen Arrest gestellt. Der Soldat Ridenhour, der die
Aufklärung initiiert hatte, wurde in einem Teil der Presse als “Verräter, Dreckskerl,
Agent von Hanoi, Kommunist, Jude und eine Schande für unsere Gesellschaft”
beschimpft. 1974 wird auch der Hausarrest gegen Calley aufgehoben. Die
Vorgesetzten Calleys, die den Befehl zum Töten gegeben hatten gingen straffrei aus.
Aus dem Bericht der Augenzeugin Ha Thi Quy “Sie haben mein Kind getötet [3]
“Die Amerikaner erschienen ganz plötzlich und schenkten mir Zigaretten. Dafür
sollte ich ihnen Wasser aus unserem Brunnen schöpfen. Aus jedem Eimer, den ich
hochzog, musste ich trinken, bevor ich ihre Feldflaschen füllte, ja, ich musste jede
Portion vorkosten. Dann verschwanden sie wieder, ohne irgendwas zu sagen. Das
wiederholte sich noch einmal. Als sie zum dritten Mal kamen, war alles ganz anders.
Riesengroße Flugzeuge tauchten auf, flogen dreimal hin und her und schossen dabei
ununterbrochen um das Dorf herum; die Schüsse fielen wie Regen. Es war am frühen
Morgen, fast alle Menschen waren noch zu Hause. Mein Mann war schon mit dem
Wasserbüffel auf dem Feld und ich also mit unserem Kind allein. Wir suchten Schutz
in den Bunkern. Dann erschienen Soldaten und forderten uns auf, zu einer
Sammelstelle zu gehen. Wir taten alles, was sie verlangten. Ich hatte meinen kleinen
Sohn bei mir, mit uns kamen viele andere Dorfbewohner. Wer auf dem Reisfeld
stolperte und hinfiel, wurde sofort erschossen, ebenso ältere Leute, die nicht schnell
genug laufen konnten. Ich fragte mich, was sind das für Menschen, die so wahllos um
sich schießen, sind das überhaupt Dann wurde ich am Oberschenkel getroffen. Es war
ein Steckschuss, ich fiel um, lief dann aber trotz großer Schmerzen weiter. Wir flehten
die Amerikaner an, doch sie sagten nichts und feuerten einfach weiter. ….. Sie trieben
die Menschen in den ausgetrockneten Kanal und feuerten auf sie. Auch mein Kind
wurde getötet. Irgendwann verlor ich das Bewusstsein. Als ich wieder zu mir kam, lag
ich auf dem Boden des Kanals, um mich herum nur Leichen. Ich hatte große
Schmerzen im Bein, mein Kopf war mit Schlamm und Blut verschmiert, die sich wie
eine Mütze verkrustet hatten. Auch meine Füße waren voller Blut, es floss wie
Wasser. So gegen zehn Uhr – die Sonne stand schon hoch, und es war sehr heiß –
kroch ich auf allen vieren ins Dorf zurück. Dort stand alles in Flammen. Auch unser
Haus und die Kühe im Stall brannten lichterloh. Sogar die Bäume waren umgehackt.
Doch unser Kind war tot. Ich war damals 44 Jahre alt. Heute bin ich 75 und immer
noch sehr traurig und sehr böse. Aber ich kann ja nicht bis zum Himmel schreien, ich
bin viel zu schwach….. Ich bin nur ein einfacher Mensch und weiß gar nicht, was das
sind – die Amerikaner. Ich weiß nur: Sie haben mein Kind getötet. Hätte ich damals
genug Kraft gehabt, hätte ich sie auch getötet.”
Quellen:
[1] Guiseppe Zambon; Gian Luigi Nespoli
Abelsgesichter – Vietnam, Bilder eines Krieges
Zombon-Verlag, Frankfurt am Main 1999
Seite 164
[2] Giesenfeld, Günter,
http://www.message-online.de
[3] Apokalypse Vietnam,
Das Buch zur Fernsehserie
Rowolth-Verlag, Berlin, 2000
S163-165
Weiterführende Literatur:
Richard Hammer: One Morning in the War – The Tragedy at Son My, 1970
Seymour M. Hersh: My Lai 4 – A Report on the Massacre and ist Afternath, 1970
“The Vietnam Experience 1968″, Boston, 1983
Saarlänner
Das Massaker von My Lai
Der Anfang des Kriegsendes
Von Jochen Buchsteiner, My Lai
Ha Thi Qui ist eine der wenigen Überlebenden des Massakers
Ha Thi Qui ist eine der wenigen Überlebenden des Massakers
16. März 2008 Zwei Gießkannen stehen zu ihren Füßen. Gerade hat Ha Thi Qui ihre
Erdnuss- und Süßkartoffelpflänzchen bewässert, die genau dort in der Erde stecken,
wo sie vor vierzig Jahren fast alles verloren hat: ihre Tochter und ihren ältesten Sohn,
ihre Mutter und ihren Ehemann. „Da vorne“, sagt sie und zeigt auf den
Bewässerungsgraben, „haben uns die amerikanischen Soldaten reingeschubst und
dann von oben mit den Maschinengewehren auf uns draufgehalten –
ramramramram.“ Gebückt sitzt sie auf den Resten des Betonfundaments einer
ausgebrannten Bambushütte und erinnert sich an jenen Morgen des 16. März 1968,
der ihr Leben verdunkelte und der international das Selbstverständnis Amerikas,
wenn nicht des Westens erschüttert hat.
Frau Ha ist eine der wenigen Überlebenden des Massakers von My Lai. Bald wird sie
84 Jahre alt; noch immer schleppt sie sich fast jeden Tag hierher. Nicht nur, weil sie
den Toten nahe sein will. Das Beet, das ihr die Gedenkstätte zur Verfügung gestellt
hat, wirft auch eine bescheidene Ernte ab, von der sie sich ernährt und manchmal ein
paar Dong extra verdient. Das Schlachtfeld von My Lai, das so viel Leid und Tod über
ihre Familie gebracht hat, sichert ihr heute das Überleben.
„Wir wurden aus den Hütten getrieben“
„Es begann gegen fünf Uhr früh, als einige Bomben auf unsere Siedlung fielen“,
erinnert sie sich. „Dann war es erst mal still.“ Eine halbe Stunde später landeten neun
Hubschrauber auf dem Reisfeld nahe der Siedlung Tu Cung, die die amerikanischen
Kriegskartographen in „My Lai 4“ umbenannt hatten. „Anfangs hatten wir keine
Angst, denn die Amerikaner waren schon zweimal dagewesen und hatten Süßigkeiten
verteilt“, erinnert sich Frau Ha. Doch ziemlich schnell wurde klar, dass diese Einheit
unter dem Zugführer Leutnant William Calley anderes im Sinn hatte.
„Wir wurden aus den Hütten getrieben“ In der Gedenkstätte für das Massaker von
My Lai Amerikanische Soldaten töteten mehr als 500 Zivilisten Die amerikanische
Öffentlichkeit stand unter Schock: Proteste in New York “Es begann gegen fünf Uhr
früh, als einige Bomben auf unsere Siedlung fielen“…
„Wir wurden aus den Hütten getrieben und mussten uns unter diesem Baum dort
sammeln“, erzählt Frau Ha und zeigt auf das Grundstück neben sich. „Als wir
warteten, nur Frauen und Kinder, wurde unter der Kokospalme dort drüben die erste
Familie erschossen.“ Danach weiß sie nur noch, wie sie mit ihrer halben Familie und
Dutzenden Dorfbewohnern in den Wassergraben gestoßen wurde. „Ich habe sofort
das Bewusstsein verloren.“
Zum Thema
* Haditha-Prozeß: Alles deutet auf ein Massaker
Die barbarischen Stunden, die Fra Ha unter Leichen begraben gnädig verpasste, sind
inzwischen fast lückenlos rekonstruiert. Die Recherchen des amerikanischen
Journalisten Seymour Hersh, der seine Interviews mit Beteiligten zwei Jahre nach
dem Massaker in einem Buch zusammenfasste, sowie die Bilder, die ein
Armeefotograf von den Greueltaten gemacht hatte, ließen das Massaker in My Lai zu
einem der am besten dokumentierten Kriegsereignisse überhaupt werden. In der
Gedenkstätte des Ortes ist das Martyrium der Dorfbewohner heute an den
Originalschauplätzen nachgezeichnet.
Am Mittag waren 504 Zivilisten tot
Was in den vier bis fünf Morgenstunden des 16. März geschah, lässt sich nur als
Blutrausch bezeichnen. Männer wurden von Schüssen zersiebt, Säuglinge durch
aufgesetzte Schüsse in den Mund hingerichtet, kleine Jungen auf der Flucht in den
Rücken geschossen, Frauen vergewaltigt und danach getötet. Wer sich in den Hütten
oder den kleinen Lehmbunkern versteckt hielt, wurde von Handgranaten zerfetzt.
Häuser wurden in Brand gesteckt, Ernten vernichtet. Währenddessen stärkten sich
die Soldaten zwischen den Leichen und mordeten dann weiter. Am Mittag waren 504
Zivilisten tot, unter ihnen 56 Säuglinge, 117 Kinder, 60 Greise und Greisinnen sowie
182 Frauen, von denen 17 ein Kind austrugen.
Auch Frau Ha war schwanger. Als sie im Wassergraben zu sich kam, in dem
insgesamt 170 Frauen und Kinder lagen, fand sie ihre Tochter und ihren Sohn nicht
mehr. „Ich konnte mich kaum bewegen, weil die Leichen über mir so hart und steif
waren“. Auf dem Weg durch die Ruinen des Dorfes fand sie ihren zweiten Sohn und
ihren Mann. Der Junge hatte einen Arm und ein Bein verloren, der Mann lag
angeschossen am Boden und starb an seinen schweren Verletzungen drei Jahre
später. Sie selbst war von einer Kugel im Oberschenkel getroffen worden und von
einer in der Hüfte; Letztere steckt dort immer noch. „Nur das Kind in meinem Bauch
hat den Tag unversehrt überstanden“, sagt sie.
Die amerikanische Öffentlichkeit stand unter Schock
Mehr als eineinhalb Jahre dauerte es, bis das Verbrechen der „C-Kompanie“ im
Westen bekannt wurde. Das Pentagon tat einiges, um das Massaker an den Zivilisten,
das lange als erfolgreicher „Kampfeinsatz“ gegen den kommunistischen Vietcong
dargestellt wurde, zu vertuschen. Eingaben und Beschwerden Beteiligter wurden
unterdrückt, die Bilder unter Verschluss gehalten. Erst ein Magazin-Beitrag, in dem
Hersh im November 1969 die für viel Geld erworbenen Fotos mit der Hilfe seiner
Recherchen erläuterte, setzte – schleppende – Untersuchungen der Armee in Gang.
Die amerikanische Öffentlichkeit stand unter Schock. Dass ganz normale junge
Männer zu einem solchen Exzess fähig sind, überforderte das Vorstellungsvermögen.
Auch in europäischen Hauptstädten wurden die Bilder des Massakers herumgereicht
und Überlebende auf Konferenzen eingeladen. My Lai wurde so nicht nur für die
westlichen Studenten zum Symbol eines aus den Fugen geratenen Krieges. In
Amerika und Europa begannen viele an den Mitteln und auch an den Zielen des
„Vietnamkrieges“ zu zweifeln.
Lügen, Verschleierungsversuche, Lichtblicke
Im historischen Rückblick markierte My Lai den Anfang vom Ende des
Vietnamkrieges. Es veränderte aber auch den Blick auf Amerika. Erstmals hatte das
Bild der Befreier, das sich vor allem während des Zweiten Weltkrieges festgesetzt
hatte, Schaden genommen. Washingtons Außenpolitik erlitt einen internationalen
Vertrauensverlust, von der sie sich seither nie mehr ganz erholen konnte. Die
Aufarbeitung brachte viele Lügen und Verschleierungsversuche zum Vorschein, aber
auch ein paar Lichtblicke.
Es gab den Soldaten, der sich in den Fuß schoss, um an dem Massaker nicht weiter
teilnehmen zu müssen. Und es gab den Hubschrauberpiloten Hugh Thompson, der
das Morden von oben beobachtet hatte und gelandet war, um Leutnant Calley zur
Rede zu stellen. Nachdem dieser ihn abgewiesen und auf seiner Befehlsgewalt beharrt
hatte, rettete Thompson die letzten elf Überlebenden auf eigene Faust, indem er sie
an Bord nahm. Für den Fall, dass er daran gehindert würde, hatte der Pilot damit
gedroht, vom Hubschrauber aus auf die eigenen Kameraden zu schießen.
„Viele Amerikaner waren gut und haben protestiert“
Thompson wird am Sonntag nicht dabei sein, wenn an der Gedenkstätte in My Lai
mehr als tausend Gäste erwartet werden. Er ist inzwischen gestorben. Mehrmals war
er angereist, hatte Reden gehalten und Blumen niedergelegt – und auf diese Weise
viel für das Ansehen der Vereinigten Staaten getan. „Es war die amerikanische
Regierung, die diesen schrecklichen Krieg geführt hat“, sagt Nguyen Chi Xuy, die
nicht weit entfernt von der Gedenkstätte einen kleinen Kiosk betreibt. „Aber viele
Amerikaner waren gut und haben gegen den Krieg protestiert – wie jetzt im Irak.“
Und ihr Bruder Nguyen Chung wirft ein: „Ohne einen feinen Kerl wir Herrn
Thompson wären noch elf Menschen mehr abgeschlachtet worden.“
Selbst die alte Frau neben den Gießkannen bemüht sich um einen differenzierten
Blick auf die Täter. „Ich fühle keinen Hass gegen Amerika, nur gegen die, die uns das
angetan haben.“ Außerdem hätten die Verantwortlichen mit ihrer lebenslangen Haft
eine „gerechte Strafe“ erhalten, sagt sie. Dass nur einer in der Befehlskette –
Leutnant William Calley – verurteilt und schon nach drei Jahren wieder auf freien
Fuß gesetzt worden war, weiß Frau Ha bis heute nicht.
Text: F.A.Z., 15.03.2008, Nr. 64 / Seite 8
Bildmaterial: AFP, AP, dpa
Zitat:
Die Sowjetunion ahmt das Beispiel des Sklaven-Empires nach
Als die Amerikaner versuchten, Stalin davon abzuhalten, nach der militärischen
Niederlage des Deutschen Reiches fünf Millionen Deutsche,
viele davon Zivilisten, darunter auch viele Frauen und Kinder, als Sklaven-Arbeiter zu
verschleppen, hatten die Sowjets Argumente zur Hand.
Sie verwiesen auf eine Proklamation, die von Eisenhower im Jahr davor
unterzeichnet worden war, die den Sowjets
völlig freie Hand, absolute Willkür in der Behandlung von Kriegsgefangenen oder
sonst eingefangenen Deutschen gaben.
Diese „Erlaubnis“ gestattete Verschleppung, Versklavung, jegliche rücksichtslose und
hemmungslose Plünderung und Zerstörung.
Zitat:
Sie erinnerten die US-Regierung daran, dass sie gleiche
Rechtebeanspruchten, die sich die Westmächte einräumten.
Augenzeugen berichten über die Ereignisse, die der Kapitulation Berlins und Breslaus
folgten.
Zitat:
“Die endlosen grauen und grünen Kolonnen der niedergeschlagenen
und angsterfüllten Gefangenen wurden nach Osten in riesige Lager
nahe Leningrad, Moskau, Minsk, Stalingrad, Kiew, Charkow und
Sewastopol getrieben. Alle gehfähigen Männer mussten 35 km pro Tag
marschieren.
Die Kranken und Verkrüppelten mussten in Handwagen oder elenden
Esels-Karren mitgeschleppt werden.“
Dies war Gegenstand eines Kongressberichts vom 29. Mai 1946.
[…]
Die Politik des gezielten Mordes der US-Armee an deutschen Gefangenen
Die deutsche Wehrmacht hielt stets und ständig die Regeln der Genfer
Konvention und der anderen Konventionen zur Kriegsführung
buchstabengetreu ein.
In seinem eigenen und im Namen anderer alliierter Front-Offiziere, räumte Major
General Robert W. Grow, U.S.A., Kommandeur
der 6. gepanzerten Division in Europa, ein, dass es im Kampf gegen deutsche
Truppen kein Problem mit Kriegsgräueln gab.
Zitat:
„Ich diente im WKII als Kommandeur einer gepanzerten Division an allen
Kriegsschauplätzen der Schlacht um Europa, von der Normandie bis Sachsen.
Meine Division verlor(?) von Juli 1944 bis zum April 1945 eine erhebliche Zahl
an Offizieren und Mannschaften durch Gefangennahme.
Nicht in einem einzigen Fall wurde mir von meinen Männern gemeldet, sie seien
anders
als in voller Übereinstimmung mit den Regeln der Landkriegsführung behandelt
worden.
So weit es die 6. gepanzerte Division in allen 280 Tagen der Frontberührung betrifft,
gab es so etwas wie ein “Problem von Kriegsgräueln” überhaupt nicht.
Offen gesagt, war ich, ebenso wie viele meiner Zeitgenossen, entsetzt, als wir von
den Plänen von KriegsverbrecherProzessen erfuhren, und davon, dass militärische Befehlshaber unter den
Angeklagten waren.
Ich weiß von keinem einzigen General, der so etwas zugelassen
hätte.“ (9)
Zitat:
“Die triumphierenden Amerikaner befahlen den örtlichen Behörden, die Leichen
in den Straßen liegen zu lassen, als Warnung vor der „Rache der US-Armee“.
Die Leichen lagen 5 Tage lang auf der Straße, als die Besatzer endlich einlenkten und
der Beerdigung zustimmten.
Nach dem Krieg versuchten deutsche Behörden, die verantwortlichen GI’s zur
Verantwortung zu ziehen, aber natürlich war ihnen kein Erfolg beschieden. (10)
—
Die US-Armee verwandelt das friedvolle Lager Dachau in ein
Schlachthaus *
Es steht zu den nach dem Krieg behaupteten “Forschungsergebnisse“ in einem
ironischen Gegensatz, dass die einzigen Gräueltaten, die in Dachau begangen
worden sind, jene der siegreichen Alliierten sind. Ähnlich wirkt die Tatsache, dass
dieses Lager für längere Zeit (genau: 11 Jahre lang) ein KZ der Alliierten war, als es
den Deutschen als Lager diente.
Zitat:
Dort geschah es auch, dass “300 [Angehörige der Waffen-]SSWachsoldatenSOFORT neutralisiert” wurden; dies geschah auf
besonderen Befehl von Eisenhower.
Der Ausdruck „neutralisiert“ ist selbstredend eine „politisch korrekte“ (oder eben
verbrecherische) Art zu sagen,
dass Kriegsgefangene zusammengetrieben und mit
Maschinenwaffen niedergemacht worden waren.
Berichte über diesen Massenmord sind in wenigstens zwei Büchern erschienen:
‘The Day of the Americans von Nerin Gun, Fleet Publishing Company, New York,
und, Deliverance Day – The Last Hours at Dachau von Michael Selzer; Lippincot,
Philadelphia.
In diesen Büchern wird beschrieben, wie die deutschen Gefangenen in Gruppen
zusammengestellt, an die Wand gestellt und systematisch mit
Maschinengewehrenerschossen worden sind. Einige standen noch aufrecht, die
Hände zum Zeichen der Ergebung erhoben.
Amerikanische Soldaten [+ Internierte!] stiegen gemächlich über die noch
zuckenden Körper und töteten die bloß Verwundeten. Während dies vor sich ging,
haben amerikanische Photographen das Massaker photographiert, die Bilder
wurden veröffentlicht.
—
Massen-Selbstmorde
Dachau lag in der US-Besatzungszone. Hier war es auch, dass Sturmtruppen
auspolnischen und US-Soldaten versuchte, eine Gruppe russischer Gefangener der
Wlassow-Armee, die eine „Repatriierung” verweigerten, in Züge zu treiben.
„Alle diese Männer weigerten sich, die Züge zu besteigen“ schrieb Robert Murphy in
seinem Bericht über diesen Vorfall. Zitat:
‘Sie flehten darum, erschossen zu werden.
Sie verhinderten die Verladung, indem sie sich die Kleider herunterrissen und sich
weigerten, die Unterkünfte zu verlassen….
Mit Tränengas wurden sie in den Schnee herausgetrieben.
Jene, die sich aufgeschnitten oder sich mit Dolchen verletzt hatten, fielen erschöpft
und blutend in den Schnee. Neun Männer erhängten sich, einer hatte sich selbst
erstochen,
einer, der sich einen Dolch in den Leib gerannt hatte, starb wenig später;
zwanzig andere befanden sich im Krankenrevier wegen schwerer Verletzungen, die
sie sich selbst beigebracht hatten.
Der Transport wurde dennoch durchgeführt, aber nur noch mit 368
Mann.“(11)
Das letzte Unternehmen dieser Art fand in Plattling in der Nähe von Regensburg
statt,
wo 1.500 Mann der Wlassow-Armee von den Amerikanern festgesetzt worden
waren.
In den Morgenstunden des 24. Februar 1946, wurden sie im Schlafanzug aus ihren
Baracken getrieben und den Russen im Waldgebiet an der tschechischen Grenze
ausgeliefert. Noch bevor der Zug zur Rückfahrt wendete sahen die amerikanischen
Bewacher mit Grausen die Körper der Wlassow-Soldaten, die schnellstens
Selbstmord begangen hatten, in langen Reihen von den Bäumen hängen.
Bei ihrer Rückkehr nach Plattling verfluchten und verhöhnten sie die SSGefangenen
im nahegelegenen KG-Lager für das, was sie angerichtet hatten.” (13)
—
Toronto Daily Star, 9. März 1968:
Mitglieder einer ehemaligen jüdischen Partisaneneinheit, denen absolute freie
Handgegeben worden war, Deutsche nach Belieben abzuschlachten, haben
folgendesGeständnis abgelegt:
Zitat:
„Mehr als 1.000 SS-Offiziere starben nach dem Genuss von mit
Arsenvergiftetem Brot, das sie am 13. April 1946 in ein USKriegsgefangenenlager eingeschmuggelt hatten“.
—
Nach dem Sieg der US-Truppen in der Schlacht um die Brücke von Remagen ergaben
sich die Deutschen im Rheinland in Massen. Zwischen April und Juli 1945 hielten die
Amerikaner etwa 260,000 deutsche Kriegsgefangene in den morastigen Wiesen
zwischen Remagen und Sinzig gefangen. Sie lagen ohne Unterkünfte auf bloßem
Erdboden und ihre tägliche Ration bestand aus einer einzigen Kartoffel, einem
Zwieback, einem Löffel voll Gemüse und ein wenig Wasser. Von Krankheiten
dahingerafft, starben nach deutschen Berichten mindestens 1.200 Mann.” (14)
Siehe auch: http://www.rheinwiesenlager.de/
—
Die katholische Kirche verdammt das US-Sklavenregime
140,000 deutsche Kriegsgefangene und Zivilisten wurden in die USA
transportiert; die katholische Bischofskonferenz berichtet,
Zitat:
“Eine Unzahl von Zivilisten und Kriegsgefangenen sind verschleppt und
zur Zwangsarbeit eingesetzt worden, unter Bedingungen, die wahrlich
menschenunwürdig sind“
“Hunderttausende, wenn nicht Millionen, werden wie Sklaven zur Zwangsarbeit
getrieben, obwohl der einzige Vorwurf, den man ihnen machen kann, ist, dass sie
Soldaten waren. Viele dieser armen Kerle sind ohne Nachricht von zu Hause und es
ist ihnen nicht erlaubt, ein Lebenszeichen an ihre Lieben zu senden.“
Deutsche Sklavenarbeiter in Ländern der Alliierten
Nach den Zahlen des Internationalen Roten Kreuzes:
USA 140,000 (zusätzlich in der USBesatzungszone 134.000, davon 100,000 nach Frankreich
überstellt, 20,000 nach Italien, 14,000 nach Belgien).
Großbritannien 460,000 deutsche Sklavenarbeiter.
Sowjetunion schätzungsweise 4,000,000 – 5,000,000.
Frankreich hatte zum Zeitpunkt August 1946 680,000 deutsche
Sklavenarbeiter.
Jugoslawien 80,000,
Belgien 48,000,
Tschechoslowakei 45,000,
Luxemburg 4,000,
Holland 1,300.
Quelle: International Red Cross.
[…]
(9) Doenitz at Nuremberg: A Re-Appraisal, H.K Thompson/Henry Strutz, Amber
Publishing Corp. N.Y 1976.
(10) Daily Mail, London, May 1, 1995.
(11) Douglas Botting, In The Ruins of The Reich, George Allen & Unwin, London
(12) Douglas Botting, In The Ruins of The Reich, George Allen & Unwin, London
(13) Douglas Botting, In The Ruins of The Reich, George Allen & Unwin, London
(14) Roger Boyes, The (London) Times, 7th March 1995
News from around the globe that the newspapers seldom print
Quelle: See my web site at
http://www.nickmaine.info/ NEWS DESK 24th JUNE 2000
Saarlänner
Die Folterung deutscher Gefangener durch die Alliierten
Die Berichte über Folterungen durch Soldaten der Alliierten nach der Befreiung
Afghanistans (2001) und des Irak (2003) wurden größtenteils ignoriert und
abgestritten, bis die Bilder von Abu Ghraib (Baghdad) auftauchten. Es gibt jetzt auch
genügend glaubwürdige Berichte , die zeigen, daß diese Foltermethoden besonders
bei den US-Militärs durchaus üblich waren und schon z. B. bei den US Interventionen
bzw. Okkupationen in den Philippinen oder in Mittel- und Südamerika angewendet
wurden. Die schwarze Kapuze, meist durchtränkt mit Urin oder Kot, die man auf
Photos von Abu Ghraib sehen konnte, waren in den Folterkammern Guatemalas
bekannt als “la capuchi”, der Metallrahmen, an die mit Kapuzen versehene nackte
Gefangene in Kruzifixposition gebunden wurden hieß “la cama”.
US-General Schurz schrieb in “Political Papers” (1913, New York) über die
Grausamkeiten der US-Soldaten auf den Philippinen u. a. : “Es werden
Grausamkeiten begangen, die an Dschingis Khan und Tamerlan erinnern. Um
Geständnisse zu erpressen, wurden die Einwohner gefoltert, wie dies bei der
Inquisition der Fall war. Zu Tausenden wurden die ‘gooks’ [Philippiner] ermordet,
deren Sprache und Kultur die Soldaten nicht verstanden und die nicht willens waren,
die amerikanische anzunehmen.”…….
Verhör
Die Folter-Tradition der USA >>
Abu Ghraib Images >>
Wenig berichtet wird darüber, daß von den Westalliierten ähnliche und ärgere
Foltermethoden auch 1945 nach der Befreiung Deutschlands bei deutschen
Gefangenen angewendet wurden.
Damals hat es brutalste Folterungen gegeben. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs
wollte man durch Folter, beispielsweise Zertrümmerung der Hoden, Geständnisse
erpressen, um Deutsche an den Galgen zu bringen und Argumente für die
Umerziehung des deutschen Volkes zu sammeln. U. a. sind die Geständnisse im
sogenannten Malmedy-Prozess so zustande gekommen.
Die deutschen Gefangenen die durch amerikanische Henkershand starben, wurden
vorher durch die amerikanischen Vernehmungsbeamten (meist mosaischen
Glaubens), in erster Linie Kirschbaum, Entres, Metzger, Perl, Ellowitz, Shumaker,
Ellis, Thon, Surowitz und anderen als Ermittler und zum Teil Staatsanwaltsgehilfen
mit allen Praktiken mittelalterlicher Foltermethoden behandelt. Als z. B. ein wegen
einer angeblichen Beteiligung an der Erschießung alliierter Flieger angeklagter
Feldwebel Schmitz die ihm unterschobenen Handlungen energisch bestritt, ging der
Vernehmer, Mister Fisher, folgendermaßen vor: “Fisher begann zu toben … Er setzte
die Pistole an Schmitz’ Schläfe und lud durch und forderte noch einmal eine andere
Aussage. Schmitz schwieg. Und dann prasselten die Schläge mit der Pistole über
seinen Schädel, die Faust des Leutnants traf ihn mehrfach ins Gesicht. Ein englischer
Sergeant spie ihn an. Mit blutender Nase und geplatzter Kopfhaut kam Schmitz in
seine Einzelhaft zurück. Pointner, Witzke und Albrecht waren lange Wochen vorher
nach gleichen Methoden behandelt worden. Sie unterschrieben jedoch das englisch
geschriebene Protokoll, welches ihnen am nächsten Tag vorgelegt wurde. Eine eigene
Aussage hatte keiner von ihnen machen dürfen, sondern sich darauf zu beschränken,
Fragen zu beantworten.”
(K. W. Hammerstein, “Landsberg – Henker des Rechts?”, Wuppertal 1952, Seite 104)
Einer der größten Scharfmacher war der berüchtigte Major Abraham Levine. Meist
fanden die Vernehmungen nur abends oder in der Nacht statt. Fisher oder Levine
schlugen die Angeklagten, quälten sie oder setzten sie zumindest unter seelischen
Druck. Über die Methoden in Landsberg berichtet K. W. Hammerstein: “Manchmal
werden die Verurteilten in Schwitzzellen bis zu 80 Grad gebracht, um dort ‘verheizt’
zu werden. Den unglücklichen Opfern werden Kapuzen aufgeworfen, die von dem
geronnenen Blut der unter ihnen vorher geschlagenen Kameraden starren.”
Nur selten kamen diese Brutalitäten in die Öffentlichkeit. Durch einen Irrtum wurde
anstelle eines beschuldigten Heinrich Heinemann der 60jährige Leo Heinemann
schwer in Ketten gefesselt, von Borkum nach Emden zur Vernehmung gebracht. Man
setzte ihm gleich eine geladene Pistole an die Stirne und wollte ihn zwingen, ein
Schuldbekenntnis zu unterschreiben. Als er sich weigerte, schlugen zwei Sergeants
den Gefesselten nieder, daß er lange Zeit bewußtlos war. Als sich sechs Wochen
später der Irrtum aufklärte und Leo Heinemann gegen seinen Sohn Heinrich
ausgetauscht wurde, kam der Vater krank und mit gebrochenem Nasenbein in die
Heimat zurück.
Zu den furchtbarsten Schindern in US-amerikanischer Uniform, die von Deutschen
Geständnisse angeblicher Kriegsverbrechen erfolterten, zählten die Vernehmer Perl
und Thon. Sie führten vor allem in Schwäbisch Hall ein Terrorregiment. Gerecht
denkende Amerikaner, hauptsächlich Oberst Everett, mobilisierten in den USA die
Öffentlichkeit gegen das Unrecht an kriegsgefangenen Waffen-SS-Soldaten. Der
amerikanische Richter Colonel Edward Leroy van Roden wurde schließlich zum
Mitglied einer offiziellen Untersuchungs-kommission unter Vorsitz von Gordon
Simpson vom obersten texanischen Gerichtshof ernannt. Im folgenden Auszüge aus
van Rodens Bericht (zitiert nach: Maurice Bardeche, »Nürnberg oder die
Falschmünzer«, Wiesbaden 1957): Die als »Beweise« vorgelegten »Geständnisse«
wurden von Männern erpreßt, die zunächst einmal drei, vier oder fünf Monate lang in
vollkommener Abgeschlossenheit gehalten worden waren. Sie wurden in einen Raum
mit vier fensterlosen Mauern eingesperrt. Täglich wurden zwei kärgliche Mahlzeiten
durch eine an der Zellentür angebrachte Fallklappe hereingeschoben. Sie durften
nicht miteinander sprechen. Man verweigerte ihnen jegliche Verbindung mit ihrer
Familie, einem Priester oder einem Pastor. In einigen Fällen genügte diese
Behandlung bereits, um Deutsche soweit zu bringen, daß sie vorher abgefaßte
Geständnisse unterschrieben. Diese im voraus angefertigten Geständnisse belasteten
nicht nur den Unterzeichner, sondern oft auch andere Verdächtige.
In anderen Fällen, so fuhr Richter van Roden fort, seien auch direkte körperliche
Folterungen sadistischer Art zur Erpressung von “Geständnissen” angewendet
worden. Der amerikanische Jurist: Die Ermittler stülpten den Angeklagten eine
schwarze Kapuze über den Kopf, schlugen sie dann mit Schlagringen ins Gesicht,
versetzten ihnen Fußtritte und hieben mit Gummischläuchen auf sie ein. Mehreren
deutschen Angeklagten waren die Zähne ausgebrochen, bei einigen die Kinnladen
zertrümmert. In 139 überprüften Fällen war allen diesen Deutschen – außer zweien –
mit solcher Gewalt in die Hoden geschlagen worden, daß eine dauernde Invalidität
daraus entstand. Dies war eine Standard-Prozedur unserer amerikanischen
Ermittler….
Eward L. van Roden, als Offizier und Richter in Strafsachen nicht zartbesaitet, war
über die schrecklichen alliierten Unrechtstaten an Deutschen dermaßen erschüttert,
daß er von der »Chicago Tribüne« am 12. März 1949 mit dem harten Wort zitiert
wurde: Wenn Gerechtigkeit Platz greifen soll, dann müßte man die ganze
amerikanische Armee nach den Vereinigten Staaten zurückführen, um sie dort
abzuurteilen.
Auch der britische Marineoffizier, Kriegsgeschichtler und Publizist Captain Russell
Gren-fell beschäftigte sich mit den Untersuchungsergebnissen van Rodens. In seinem
1954 in New York erschienenen Buch »Unconditional Hatred« (deutsch:
»Bedingungsloser Haß?«, Tübingen 1954) schrieb er: Der Richter fand, daß
gefangene Deutsche verschiedenen Formen der Mißhandlung unterworfen wurden,
bis – mit den Worten der Zeitschrift »Pictorial« – »starke Männer zu gebrochenen
Wracks wurden, bereit, jedes Geständnis zu murmeln, das ihre Ankläger von ihnen
verlangten«.
Zu den von den Ermittlern angewandten »Überredungsmethoden« gehörte auch, so
fuhr Grenfell fort, daß brennende Streichhölzer unter die Fingernägel der deutschen
Gefangenen getrieben, daß falsche Priester – mit Kruzifix und Kerze – zur Abnahme
der Beichte zu den Gefangenen geschickt wurden, in der Hoffnung, auf diese Weise
belastende Aussagen zu erlangen. »Verheimlichte Dokumente«, zweiter Band, bringt
folgenden Bericht eines der Geschundenen von Schwäbisch Hall, Heinz Rehagel:
Unter Schlägen und Tritten wurde ich bei der Einlieferung in eine Zelle getrieben.
Hohes Fieber und Nierenschmerzen ließen mich sofort nach einem Arzt rufen. Er
kam zwar, bedeutete aber, mir nicht helfen zu können. Selbst meine Bitte nach zwei
zusätzlichen Decken lehnte er ab. So verblieb ich mit zwei dünnen Decken in kalter
Zelle, bei völlig undichtem Fenster, mir selbst überlassen. Wiederholtes Rufen und
Bitten wurden ignoriert. Kurz vor Weihnachten kontrollierte mich ein
amerikanischer Dolmetscher. Meine Frage, warum wir eigentlich da seien,
beantwortete er mit wüsten Schimpf Worten. Die Bitte, von meiner Gattin eine
Nachricht erhalten zu dürfen, sie mußte Ende November entbunden haben,
begegnete er mit gemeinen Beleidigungen gegen meine Frau. Als ich mir das verbat,
schlug er mir mehrmals mit der Faust ins Gesicht. Als ich zur ersten Vernehmung
geführt wurde, erhielt ich Schläge mit einem Knüppel gegen Brust, Leib und
Geschlechtsteile. Bei meiner ersten Vernehmung lernte ich Oberleutnant Perl sowie
Harry Thon, einen deutschen Emigranten, kennen. Thon gab sich als Major und
Oberstaatsanwalt aus. Thon: »Sie sind Rehagel?« – »Ja.« (Thon schlägt mich ins
Gesicht.) »Sie sind auch ein blödes Stück Scheiße.« Das war die Begrüßung durch die
Vertreter der späteren Staatsanwaltschaft. In vielen weiteren Fallen stand ich Rede
und Antwort. Doch nicht zur Zufriedenheit der Herren. Nicht die Wahrheit wollte
man, sondern einen Prozeß mit Sensation. Mir machte man die herrlichsten
Versprechungen, nur sollte ich meinen Kompanie-Chef, den Regimentskommandeur
und Oberleutnant Christ, belasten. Als Versprechungen wirkungslos blieben, folgten
Drohungen wie: »Na, wir haben ja die Mittel, um Sie zum Sprechen zu bringen«,
oder: »Wenn Sie nicht wollen, lassen wir Sie einfach verschwinden; Schnellverfahren
sowie Hinrichtungen erfolgen hier täglich«. Am zweiten Abend nach dieser
Andeutung wurde ich gegen 21.00 Uhr in Hose und Hemd auf den Hof geführt. Ich
hörte das Entsichern von Waffen, dann die Frage: »Sind Sie katholisch oder
evangelisch, haben Sie noch einen Wunsch?« Danach überließ man mich etwa 15
Minuten seelischen Qualen und führte mich unter Schweigen zur Zelle zurück. Als
Nachrichten über sadistische Methoden bei den Terror-Tribunalen in Amerika
durchsickerten, erhoben sich Stimmen des Protestes. Am 20. Mai 1949 erklärte
Senator Joseph R. McCarthy (zitiert in Ulrich Stern, »Die wahren Schuldigen am
Zweiten Weltkrieg«, München 1990): ” Als Anwalt und als Richter des Kreisgerichtes
in Wisconsin kenne und achte ich das amerikanische System der Justiz. Ich glaube,
die Welt hat eine Demonstration amerikanischer Rechtspflege erwartet, die selbst auf
unsere besiegten Feinde angewendet werden soll. Stattdessen sind Gestapo- und
GPU-Methoden angewandt worden. Ich habe Zeugenaussagen gehört und
dokumentarische Beweise gesehen, die besagen, daß angeklagte Personen Schlägen
und körperlichen Mißhandlungen unterzogen wurden in Formen, wie sie nur von
kranken Gehirnen erfunden werden konnten. Sie wurden Scheinprozessen und Hinrichtungen ausgesetzt, man drohte, ihre Familien der Lebensmittelkarten zu
berauben, welches alles die Ankläger rechtfertigten als notwendig zur Schaffung »der
richtigen psychologischen Atmosphäre zur Erlangen von Geständnissen«. Ich bin fest
davon überzeugt, daß unschuldige Personen ebensogut wie schuldige auf diese Weise
in die »richtige psychologische Atmosphäre versetzt«, Geständnisse machen oder
alles und jedes bestätigen werden. Ich will nicht, daß mörderische Nazis freigesetzt
werden. Ich will nur, daß Unschuldige geschützt werden.
Während die von den Befreiern zensurierte Lizenzpresse in Deutschland nichts über
diese Vorgänge berichten durfte, wurden die brutalen Folterungen damals oft ganz
offen vor US-Journalisten ausgeübt, die dann in den USA darüber berichteten. In
Lüneburg fand vor einem britischen Militärgericht der erste große KZ-Prozeß der
Nachkriegszeit statt (Verfahren in Sachen Begräbnissen). Zweihundert Journalisten
waren eingeladen, um das Tribunal gegen die 47 Angeklagten zu verfolgen. Wie
»Beweise« in Begräbnissen beschafft wurden, schildert der britische Publizist Alaun
Moorehead. Sein Bericht, aus dem der folgende Auszug stammt, erschien 1954 in
dem von Cyril Colonel in London herausgegebenen und vom jüdisch geführten Verlag
»Weidenfeld & Nicolson« gedruckten Buch »He Golden Horizont«: Als wir uns den
Zellen der gefangenen Sämänner näherten, begann der aufsichtsführende Sergeant
schon im voraus wild zu brüllen. »Wir hatten heute früh Vernehmungen«, lächelte
der Captain. »Ich fürchte, der Anblick ist nicht sehr hübsch.« Die Journalisten
wurden in die Zellen geführt, die voller stöhnender, blutbesudelter Menschen lagen.
Ein Mann dicht zu meinen Füßen, dessen Hemd und Gesicht von Blut dick
überkrustet war, machte vergebliche Versuche aufzustehen; endlich kam er auf die
Knie und schließlich mühsam auf die Füße und stand nun, heftig zitternd, die
blutigen Hände hilflos von sich gestreckt, vor uns. »Auf mit Euch!« brüllte der
Sergeant die anderen an. Die Gefolterten rafften sich einer nach dem anderen auf,
indem sie sich an der Wand hochschossen. »Weg von der Wand!« Sie stießen sich
mühsam ab und taumelten nach der Mitte der Zelle. In einer anderen Zelle hatte der
englische Militärarzt soeben eine Vernehmung beendet. »Los!« schrie der Sergeant,
»steh auf!« Der Sämann lag in seinem Blut auf dem Boden. Er kroch zu einem Stuhl,
legte die Arme auf den Sitz und schob sich mühsam halb in die Höhe. Noch ein
Schub: Er war auf den Füßen und warf uns flehend die Arme entgegen: »Warum
macht Ihr mich nicht tot?« keuchte er mühsam. »Warum macht Ihr mich nicht ganz
tot? Ich kann nicht mehr…»Das sagt er uns schon den ganzen Morgen, der dreckige
Bastard«, grinste der Sergeant.
Auszug aus einem Brief des württembergischen Landesbischofs Theophil Wurm an
den Nürnberger US-Hauptankläger Robert Klempner vom Mai 1948 über die TerrorTribunale: Am meisten beeindruckt wurde ich von Dokumenten, aus denen zu
ersehen war, daß bei den Vorbereitungen der Anklage in diesen Prozessen, die
hernach mit Todesurteilen geendet haben, verbrecherische Quälereien angewandt
worden sind, um Aussagen und Geständnisse zu erpressen.
Auf Material über Foltermethoden bei den alliierten Terror-Tribunalen, das ihm
Kardinal Firnis, der Vorsitzende der Deutschen Katholischen Bischofskonferenz
zugeleitet hatte, reagierte der Apostolische Visitation Aloisius Muench aus den USA
am 27. November 1948 schriftlich wie folgt: Man schämt sich wirklich, daß so etwas
geschehen ist. Meine einzige Genugtuung in der Sache ist, wie aus den Namen
ersichtlich, daß es nicht wirkliche Amerikaner waren, die die Vorverhöre führten…..
Der englische Autor Butler zitiert in seinem Buch “Legion auf Deut” auszugsweise aus
den Aufzeichnungen eines gewissen Bernard Charge, der in britischer Uniform bei
der Gefangennahme von Höß (einer der Lagerkommandanten von Ausschwitz) dabei
war. Demzufolge erpreßte man zunächst von Frau Höß den Aufenthaltsort ihres
untergetauchten Mannes. Dabei wurden Methoden angewandt, die Butler so
bezeichnet: »Ausgeklügelte Techniken des ununterbrochenen und erbarmungslosen
Verhörs.« Die Serganten in britischer Uniform fanden Heus schließlich am 16. 3.
1946 auf einem Bauernhof. Einer der britischen Soldaten schrieb darüber: “Er lag
ganz oben auf einer dreigeschossigen Schlafkoje und war mit einem seidenen
Schlafanzug bekleidet. Wir fanden später heraus, daß er seine Cyanidpille, die ja die
meisten von ihnen bei sich trugen, verloren hatte. Nicht daß er eine große Chance
gehabt hätte, sie zu benutzen, denn wir hatten ihm schon eine Taschenlampe ins
Maul gerammt. Als Auftakt der “Behandlung” wurde Höß zusammengeschlagen. Man
legte ihn nackt auf den Schlachttisch des Bauernhofes und prügelte längere Zeit auf
ihn ein. Dann schüttete man ihm größere Mengen Whiskys in den Mund. Das
gewaltsame Einflößen von Alkohol dürfte neben den sonstigen Foltermethoden ein
probates Mittel gewesen sein, Geständnisse nach Wunsch der Umerzieher zu
erpressen. Wollte der Gefolterte die Augen schließen, stieß ihm Charge seinen
Dienststock unter die Augenlider und befahl in deutscher Sprache: “Halt Deine
Schweinsaugen auf, Du Schwein.” Im Gefängnis Heide (Niedersachsen) wurde dann
mit der “Vernehmung” von Höß begonnen, die schließlich in seine “Geständnisse”
mündete, u. a. unterschrieb er ein in London vorbereitetes Protokoll, wonach
während seiner Zeit als KZ-Kommandant von Ausschwitze zwei Millionen Juden
vergast worden seien. Wahrescheinlich wurden ihm noch ärgere Folterungen und die
Auslieferung an die Polen angedroht, damit er im Gerichtssaal alle Vorwürfe zugab.
Später bestätigte Höß im Nürnberger Prozeß nur mehr die vorgelesenen angeblichen
Geständnisse, es gab keinerlei Diskussion oder Kreuzverhör, wie man bei
Anschuldigungen von solcher Tragweite erwarten würde. Beobachtern fiel Höß
apathisches Verhalten bei der “Zeugenaussage” auf. Später wurde der KZKommandant doch nach Polen ausgeliefert, wo nach einem weiteren Schautribunal
seine Hinrichtung stattfand.
Dem Herausgeber der Zeitschrift “Stürmer”, Julius Streicher, wurden u. a. mit einer
Reitpeitsche regelmäßig die Hoden zerschlagen, dann wurde ihm eine Dornenkrone
aufgesetzt und er konnte nackt mit geschwollenen Hoden von Journalisten
photographiert werden. Streicher wurde vom Nürnberger Siegertribunal zum Tode
verurteilt und anschließend vom Henker der Befreier ermordet, obwohl er sich nur
als Schriftsteller betätigt und nie einen Menschen verletzt oder getötet hatte.
Wie der Kanadier Jammer Banque nachwies, sind nach dem Krieg rund eine Million
deutscher Kriegsgefangener in amerikanischen „oben air ad hunger camps“ sowie in
französischen Lagern umgekommen. Ernest Hemingway brüstete sich in seinen
Erinnerungen sogar, einen deutschen Kriegsgefangenen getötet zu haben…
[u. a. Auszüge aus dem Buch “Terrortribunal”, ISBN 3-924309-33-7, FZ-Verlag ]
[30. Mai
Saarlänner
Zerschlagene Hoden, gebrochene Kiefer, herausgeschlagene Zähne“
Wie USA-Sadisten im besiegten Deutschland folterten und killten
„In Deutschland erinnert man sich noch an die Nachkriegslager der USA für
internierte Militärangehörige und Zivilisten“, hofft Juri Igrinjow,
Rundfunkkommentator der Stimme Rußlands. „Bis Mitte 1946 haben fünf Millionen
Menschen diese Lager durchlaufen. Wie der kanadische Forscher James Bacque [1]
berichtete, der in Archiven der US-amerikanischen Streitkräfte nachforschte, wurden
in diesen Lagern in jener Zeit etwa eine Million Deutsche getötet. Diese Menschen
sind nicht gestorben, sie wurden vernichtet. Das war wohl kaum eine Heldentat“ [2].
Er habe diese Lager mit allen Demütigungen mitgemacht, bestätigt Erich Zanzinger
aus Suben am Inn. Der ehemalige Hauptmann der deutschen Wehrmacht ist von den
laufenden Skandalmeldungen aus dem Irak nicht im geringsten überrascht: „Wer
1945 die Lager in den Rheinwiesen, in Büderich, Remagen, Sinzig usw. er- und
überlebt hat, findet nur eine Bestätigung für die Gemeinheit und den Sadismus, mit
dem die deutschen Kriegsgefangenen von GIs behandelt wurden. Als 1946 die
Transporte von Übersee in der Heimat eintrafen, sagte ein US-Transport-Offizier:
,Gentlemen – ihr habt bis jetzt das christliche Amerika kennengelernt – nun lernt ihr
das unchristliche Amerika kennen – ich schäme mich dafür!’“[3].
Als der schamhafte Amerikaner seine persönliche Anständigkeit zum Ausdruck
brachte, war die Ehre der US-Armee längst wieder durch abscheuliche Verbrechen
befleckt. Auf ihrem probolschewistischen „Kreuzzug in Europa“ [4] erreichte am 29.
April 1945 eine Einheit der amerikanischen Thunderbird-Division die oberbayerische
Kreisstadt Dachau. Das 1473 Mann starke Stammpersonal des dortigen
Konzentrationslagers hatte sich am Vortag abgesetzt und die Bewachung einer
Genesendenkompanie aus dem angrenzenden, vom KZ jedoch völlig getrennten
Ausbildungslager der Waffen-SS anvertraut. Um das KZ, in welchem auch noch eine
tödliche Typhus-Epidemie wütete, wieder los zu werden, meldete SSObersturmführer (= Oberleutnant) Heinrich Skodzensky, begleitet von einem
Vertreter des schweizerischen Roten Kreuzes, dem Anführer der Amerikaner: „Ich
übergebe Ihnen hiermit das Konzentrationslager Dachau mit 30.000 Insassen, 2340
Kranken, 27.000 in den Außenlagern und 560 Wachsoldaten.“ Der Offizier spuckte
dem Deutschen ins Gesicht, schrie: „Du Schweinehund!“ und befahl ihm, sich in
einen der Jeeps zu setzen, der sofort wegfuhr. Kurz darauf hörte man Schüsse und
der Befreier brummte zufrieden: „Der Bastard ist tot.“
US-Massenmord an Waffen-SS-Soldaten in Dachau
Dann stürmten Amerikaner in das SS-Lager und machten Jagd auf die dortigen
Soldaten. 122 SS-Angehörige, die sich sofort ergeben hatten, wurden trotzdem
erschossen. Weitere vierzig Mann wurden von KZ-Insassen mit Waffen ermordet, die
sie von den Amerikanern erhalten hatten. 358 SS-Leute wurden gefangengenommen,
zwölf von ihnen machte ein MG-Schütze nieder. Die restlichen 346 Mann blieben
vorläufig am Leben, bis der Oberleutnant Jack Bushyhead auftauchte. Der CherokeeIndianer aus dem Staate Oklahoma befahl, die Gefangenen an die Wand zu stellen
und mit Maschinengewehren niederzumähen. Als dies geschehen war, traten Befreite
in blau-weiß gestreifter Kluft in Aktion, um mit Pistole, Spaten und ähnlichen
Mordwerkzeugen die US-Bluttat nachzubessern. Dreißig weitere SS-Leute wurden
„im Kampf erschossen“, zusätzliche zehn, denen die Flucht zunächst gelungen schien,
wurden eingefangen und der Rache der Insassen überlassen, die sie zum Gaudium
der Mordamerikaner massakrierten, teils lebend in Stücke rissen.
Eine Stunde nach dem Massaker spazierte US-General Frederick mit einigen höheren
Offizieren durch das Lager. Ein Offizier schlug vor, die Leichen der Ermordeten zu
verstreuen und gestellte Aufnahmen zu schießen zum Beweis dafür, daß man die
Opfer „auf der Flucht erschossen“ hatte. Da der US-Soldat Arland Musser den
Massenmord photographisch festgehalten hatte, mußte man (nach amerikanischen
Quellen) den Vertuschungsgedanken fallen lassen. Den fürsorglichen Vorgesetzten
blieb nichts anderes übrig, als gegen die Mörder in Uniform zu ermitteln, doch ist es
zu einem Verfahren gegen Bushyhead und die anderen Gangster niemals gekommen.
Blieb der Massenmord auf Grund bewußter Untätigkeit der US-Justiz auch
ungesühnt, so sind die 560 Opfer des Verbrechens nicht vergessen. Der
schwerkriegsversehrte SS-Oberscharführer (= Feldwebel) Hans Linberger, der nur
deshalb überlebt hat, weil ihn die Mörder für tot hielten, wurde an der Ostfront
schwer verwundet. Nach langem Lazarettaufenthalt wurde er am 9. März 1945 zum
Ersatztruppenteil nach Dachau kommandiert. Am 29. April 1945 legten die
durchwegs schwerversehrten und nicht frontverwendungsfähigen Ersatzleute ihre
Waffen nieder, meldeten sich beim Chefarzt des Standortlazaretts Dr. Schröder und
wurden in eine Baracke eingewiesen. In einer anderen Baracke waren evakuierte
Frauen und Kinder untergebracht.
Während sich das Sanitätspersonal auf die Kapitulation vorbereitete, ging Linberger,
durch seinen leeren Ärmel als Schwerversehrter erkennbar, mit einer RotkreuzFlagge in der Hand den anstürmenden Amerikanern entgegen. Als er erklären wollte,
daß das Lazarett selbstverständlich waffenlos übergeben werde, setzte ihm ein GI
eine MPi an die Brust, schlug ihm ins Gesicht und schoß im Flur einer
Lazarettbaracke einen unbekannten Verwundeten zusammen, der regunglos
liegenblieb. Ärzte, Apotheker und sonstiges Sanitätspersonal wurden aus den
Behandlungsräumen gejagt. Der leitende Arzt Dr. Schröder, der das Lazarett
formgerecht übergeben wollte, wurde so zusammengeschlagen, daß er einen
Schädelbasisbruch erlitt.
Maschinengewehrsalven
Die Amerikaner trieben alle Gehfähigen mit den Frauen und Kindern ins Freie. Mit
vorgehaltener Pistole plünderten sie die Gefangenen aus und nahmen den SS-Leuten
Uhren, Ringe, Füllhalter und Geld ab. Dann wurden die Opfer in den Hof des
Heizwerkes gejagt und mußten sich an einer Mauer aufstellen. Die Amerikaner
brachten ein Maschinengewehr in Stellung. Während Kriegsberichter die Gruppe
photographierten und filmten, eröffnete der MG-Schütze das Feuer. Mit einem
Feuerstoß von links nach rechts und zur Mitte zurück legte er die Masse der an der
Wand stehenden vierzig Männer um, Frauen und Kinder sahen mit
weitaufgerissenen Augen zu.
„Der unmittelbar hinter mir stehende Kamerad fiel mit dem letzten Aufschrei ‚au, die
Schweine schießen auf den Bauch’ über mich, da ich mich aus unerklärlichen
Gründen einfach fallen hatte lassen“, bezeugte Linberger vor dem Deutschen Roten
Kreuz. „So bekam ich nur das Blut des Toten, der aus der Brust stark blutete, über
Kopf und Gesicht, daß ich schwer angeschlagen aussah.“
Während angetrunkene Häftlinge mit Spaten bewaffnet Verwundete erschlagen
wollten, gebot ein US-Offizier weiterem Morden Einhalt. Die Überlebenden wurden
in die Stadt geführt und in einen Saal des Gasthauses Hörhammer gepfercht. Auf
dem Weg dorthin blieben zwölf Tote namenlos liegen. Papiere und
Erkennungsmarken wurden auf amerikanischen Befehl entfernt und deutsche
Kriegsgefangene mußten die Opfer an unbekannten Orten vergraben. „Während der
Erschießungsaktion hat sich die Ehefrau eines Dr. Müller (…) mit ihren zwei Kindern
aus Verzweiflung vergiftet. Das Grab dieser Menschen konnte ich ausfindig machen,
in diesem sollen acht SS-Angehörige liegen, worunter sich auch Oberscharführer
Maier befindet. Maier war Oberschenkelamputierter und wurde an einer anderen
Stelle des Lazarettgeländes an der Abgrenzungsmauer zusammengeschossen. Er lag
einen Tag mit Bauchschuß und bat Frau Steinmann, daß sie ihn erschlagen solle, da
er es nicht mehr ertrage. Der eintretende Tod hat aber Frau Steinmann von dem
letzten Wunsch des Kameraden entbunden.“ So der weitere Bericht von Linberger.
Auch in der Nähe des Lazarett-Leichenhauses wurden SS-Leute erschossen, wie
Linberger später durch Einschläge an der Mauer feststellen konnte: „Das Grab wurde
mir als späterem PW (Prisoner of War = Kriegsgefangener, Anm. d. Verf.) im gleichen
Lazarettgelände durch die Frau eines früheren KZ-Insassen bekannt, die an
Allerseelen 1946 an den Lagerzaun herantrat und weinend ihrer im gleichen Grab
bestatteten Kinder gedachte. Die Kinder müssen nach dem Zusammenbruch und der
Übernahme des Lazaretts durch die Amerikaner im Lazaretthospital verstorben sein.
Weitere in dem eingeebneten Grab bestattete Waffen-SS-Angehörige sind aus dem
Suchdienstakt zu ermitteln.“
Abgesehen von Linberger ist das Dachau-Massaker mit seinen 560 Opfern durch eine
erstaunliche Fülle von Veröffentlichungen amerikanischen Ursprungs dokumentiert.
Sogar Organe deutscher Vergangenheitsbewältigung schweigen nicht tot, daß es Tote
gegeben hat, doch minimieren sie das wahre Ausmaß des Verbrechens. Die
Gesamtzahl der gegenständlichen Mordopfer sei „kaum größer als 50 gewesen“ [5],
beruhigt Jürgen Zarusky nach dem Vorbild jener Apologeten, die die Zahl der Toten
von Dresden zu zehnteln pflegen. In den Dachauer Heften, der Hauszeitschrift des
Gedenkzentrums, wird den Mördern die Rolle der Rächer gequälter KZ-Häftlinge
zugebilligt.
Dachauer US-Schauprozesse mit erfolterten Geständnissen
Dem Dachauer Oberbürgermeister Lorenz Reitmeier machen die US-Truppen trotz
des Verbrechens noch heute einen durchaus sympathischen Eindruck: „Sie
erwiderten unsere Grüße in überraschender Freundlichkeit“, zerfloß das
Stadtoberhaupt nach einem halben Jahrhundert vor Rührung. „Wen wunderte das
mehr als die erwachsenen Dachauer, denen jahrelang durch die Propaganda des
Dritten Reiches eingebläut worden war, es handle sich bei diesen Truppen um
Zusammenrottungen von Gangstern und Verbrechern? Ich kann mich noch recht gut
an die Überraschung darüber erinnern, daß ein amerikanischer Offizier in unserer
Straße sofort energisch einschritt, als einer der Soldaten sich nicht ganz korrekt
verhielt“, verhielt sich Reitmeier politisch korrekt [6].
Der Massenmörder Bushyhead blieb ungeschoren und erfreute sich in Augsburg des
süßen Lebens eines Besatzers. Mit seinem Busenfreund Howard Buechner, der als
Oberstarzt zum Zeugen des Massenmordes geworden war, unternahm er eine Fahrt
auf den Obersalzberg, um Hitlers zerbombten Berghof zu besichtigen. Nach seiner
Demobilisierung meldete er sich von Amerika aus als Besatzer nach Deutschland
zurück und beglückte das unglückliche Land bis 1948, ehe eine Tuberkulose der
militärischen Karriere ein Ende machte. Am Weihnachtstag 1977 starb der
Massenmörder, der bis ans Ende seines Lebens unbehelligt geblieben war, eines
natürlichen Todes.
Die amerikanische Besatzungsmacht aber hatte ausgerechnet den Schauplatz des
Dachauer Massakers zum Austragungsort von Schauprozessen gemacht. In 489
Verfahren brachen rachsüchtige Richter den Stab über 1672 Angeklagte, von denen
1416 verurteilt wurden.
Die Beweismittel bestanden in erfolterten Geständnissen der Angeklagten und in
Aussagen gekaufter Berufszeugen. Von den in Dachau verkündeten 417 Todesurteilen
wurden 264 vollstreckt. Die Hinrichtungen fanden im Gefängnis in Landsberg am
Lech statt. Proteste der Öffentlichkeit und Interventionen von katholischen und
evangelischen Würdenträgern bewirkten die Einsetzung amerikanischer
Untersuchungsausschüsse. Resumee des US-Richters Edward L. van Roden: „In den
von uns untersuchten 139 Fällen wurden alle Deutschen bis auf zwei mit unheilbaren
Folgen in die Hoden getreten“ [7].
So beklagte sich auch Weihbischof Neuhäusler über diese Methoden schon 1948 in
einem Gespräch mit dem Münchner Rundfunk, das aber damals nicht gesendet
werden durfte. Es wurde erst nach seinem Tode in der Münchner Katholischen
Kirchenzeitung vom 7.1.1974 veröffentlicht. Er schrieb u.a.: “Mich leitet nicht etwa
die Absicht, von mir reden zu machen oder gegen amerikanische Justiz zu hetzen
oder gegen einzelne Zeugen vorzugehen, […] auch nicht die Absicht, einzelne
Personen zu verteidigen, sondern einzig und allein der Wunsch zu helfen, daß die
Wahrheit gefunden und Gerechtigkeit geübt werden kann und daß Zweifel beseitigt
[werden], besonders wenn Todesurteile vorliegen und vollstreckt werden.”
Weihbischof Neuhäusler machte im Zusammenhang mit dem Briefwechsel zwischen
Bischof Wurm und Kempner (Stellvertretender Hauptankläger in Nürnberg) einem
CDN-Vertreter gegenüber folgende Erklärung: “Anknüpfend an meine Besprechung
mit fünf amerikanischen Kongreßmitgliedern habe ich am 24.3.1948 Material von
mehreren hundert Seiten über den in Dachau geführten Malmedy-Prozeß (43
Todesurteile, 22 lebenslänglich, 2 zu zwanzig Jahren, 1 zu 15 und 5 zu zehn Jahren)
an diese Kongreßmitglieder gesandt. Darunter auch einige Dutzend eidesstattliche
Erklärungen von Verurteilten über schwere Mißhandlungen und Täuschungen in der
Voruntersuchung, durch die von ihnen Protokolle erpreßt worden seien. Selbst der
amerikanische Verteidiger Colonel Everett habe während der Verhandlung diese
Protokolle scharf, jedoch erfolglos angegriffen.” “Davon müssen wir dann Fälle
unterscheiden, in denen zweifelhafte Zeugen aufgetreten sind in eigentlichen KZProzessen. Ich habe heute gerade charakteristische Fälle auf den Schreibtisch
bekommen. Da trat in einem Prozeß, der mit einem Todesurteil endete, ein H. H. –
der volle Name kann natürlich jederzeit genannt werden – auf als Kronzeuge. Er
hatte folgende falsche Angaben gemacht, die ich mir von der Polizei in München
bestätigen ließ: Er heißt sich Rechtsanwalt, ist aber Kaufmann. Er heißt sich Doktor,
ist es aber nie gewesen. Er gibt oder gab als Geburtsort Berlin an, ist aber in Hagen
geboren (Grund für die falsche Angaben: Damit man seine Strafliste nicht hat
nachsehen können). Das Strafregister sagt von ihm: ‘Verbrecherisch veranlagt,
sechsmal wegen Diebstahl, Unterschlagung und Urkundenfälschung bestraft.’ Er
behauptet, sieben Jahre im KZ gewesen zu sein, in Wirklichkeit waren es bloß 1 1/2
Jahre. Er gab wohl zu, in Dachau als Zeuge aufgetreten zu sein, sagte aber, er hätte
nicht geschworen. Die Kriminalpolizei in München besitzt aber Fotos, wo er mit
erhobenem Schwurfinger dasteht und auf dem Zeugenstuhl sitzt. Ein anderer Fall ist
mir heute noch auf den Schreibtisch gekommen: Ein A. gab eine eidesstattliche
Erklärung in einem Fliegertötungsprozeß ab und behauptete, daß von den
Angeschuldigten ein allgemeiner Schießbefehl für abgeschossene amerikanische
Flieger erlassen worden sei. […] Besonders wichtig wäre es, die Frage der
sogenannten Berufszeugen zu klären.” Der evangelische Landesbischof von
Württemberg, D. Theophil Wurm,13 “wa
Saarlänner
13 “wandte sich nach einer Mitteilung des ev. Pressedienstes in einem Brief an
Professor Robert M. Kempner, gegen die angeblich durch Dokumente belegte
Tatsache, daß bei den Kriegsverbrecherprozessen verbrecherische Methoden und
abscheuliche Quälereien angewandt worden sein sollten. Wurm gründete seine
Beschuldigungen auf Dokumente, die ihm vor Augen gekommen seien und aus denen
er ersehen habe, daß bei den Vorbereitungen der Anklage in Prozessen, die mit
Todesurteil geendet hätten, verbrecherische Methoden und abscheuliche Quälereien
angewandt worden seien, um Aussagen und Geständnisse zu erpressen. […] In einem
Telegramm forderte Bischof Wurm die Zurückstellung der Vollstreckung von
Todesurteilen. Sie soll bis zur Errichtung einer Appellationsinstanz aufgeschoben
werden.” Wie ich aus einem Vortrag von Monsignore Morgenschweis, dem
Beichtvater der Angeklagten in Landsberg, weiß, hat der amerikanische
Kriegsminister Kenneth Royal eine Zurückstellung angeordnet. Aber General Lucius
Clay ordnete die Hinrichtung an: “Das Jahr 1948 war ein ganz schlimmes Jahr. Da
sind zum Teil die größten Verbrechen geschehen insofern, als man damals 110 Mann
nacheinander hingerichtet hat, obwohl eine eigene [amerikanische] Kommission
eingesetzt worden war, die auf Antrag von Neuhäusler und Bischof Wurm gekommen
war und festgestellt hat, daß die Urteile [aufgrund von Schein- und Berufszeugen]
nicht rechtens waren, so daß von 139 zum Tode Verurteilten 29 sofort freigelassen
wurden und bei 110 das Verfahren wieder aufgenommen werden sollte. Wir haben
also im Juli 1948 einen Hinrichtungsstop bekommen. Und was geschah darauf durch
General Clay? Er begann am 14. Oktober 1948 und ließ jede Woche 10 bis 15 Mann
aufhängen. Bis Anfang Dezember wurden 110 Mann hingerichtet, ohne daß die
Verantwortlichen gefragt hätten, ob sie schuldig oder unschuldig waren, ob sie den
Tod verdient hatten oder nicht.” Laut eines überlieferten Gedächtnisprotokoll aus
Clays Arbeitsstab sagte dieser: “Er werde wahrscheinlich in die Geschichte,
zumindest in die deutsche Geschichte eingehen als einer der größten Henker aller
Zeiten. Er habe bereits etwa 200 Todesurteile unterzeichnet, und dies seien mehr als
jemals einer unterschrieben hätte, mit der Ausnahme von vielleicht Hitler und
Stalin.”
[1] James Bacque: Other Losses, dt. Der geplante Tod. Deutsche Kriegsgefangene in
amerikanischen und französischen Lagern 1945–1946, 6. Aufl. Frankfurt a. Main;
Wien 1996 (Ullstein-Buch; 33163).
[2] „Die Mär vom Heldentum. JW dokumentiert Auszüge aus einem Kommentar des
Senders ‚Stimme Rußlands’“, in: Junge Welt, 21. 2. 2003.
[3] Erich Zanzinger: „Verhalten der GIs“, Leserbrief, Kronen-Zeitung, 22. 5. 2004.
[4] Dwight David Eisenhower (1890–1969): Crusade in Europe, Garden City, NY
1948; deutsch: Kreuzzug in Europa, Amsterdam 1948.
[5] Jürgen Zarusky: „’That is not the American Way of Fighting’. Die Erschießungen
gefangener SS-Leute bei der Befreiung des KZ Dachau”, in Dachauer Hefte 13 (1997),
S. 27–55, hier: S. 53.
[6] Lorenz Josef Reitmeier: Rede des Oberbürgermeisters auf der Gedenksitzung des
Stadtrates aus Anlaß des 50. Jahrestages der Befreiung, 29. 4. 1995.
[7] Edward L. van Roden: „American Atrocities in Germany“, in: The Progressive,
Februar 1949, S. 21f.
tw. Auszüge aus Aula (Juni 2004)
“Zerschlagene Hoden, gebrochene Kiefer, herausgeschlagene Zähne“
Teil 2
Wie USA-Sadisten im besiegten Deutschland folterten und killten
Die Verbrechen des Holocaust, heißt es, sind singulär. Die US-Untaten im Irak sind
es nicht: „Verglichen mit Lucius D. Clay, unserem Befreier [1], ist Minister Rumsfeld
ein scheuer Chorknabe“, beschwichtigt Jörg Friedrich („Der Brand“) in der
Tageszeitung Die Welt: „Deutschland wurde von den Besatzern überwältigt. 300.000
gefährliche Leute wanderten in einen teils zwei, drei Jahre dauernden Arrest […].
Beamte, Hochschullehrer, Richter wurden massenhaft entlassen und durch eine
Säuberungsmühle gedreht, die Entnazifizierung. Vom 10. Mai 1945 an entzog General
Eisenhower den Millionen von Kriegsgefangenen, die er auf Reichsboden
eingesammelt hatte, dem Geltungsbereich der Genfer Konvention. Sie hießen nicht
mehr Gefangene, sondern ‚disarmed enemy forces‘ (‚entwaffnete feindliche
Streitkräfte‘) und sind in den Rheinwiesenlagern verreckt.“ Etwa eine Million
Menschen kam in diesen Hungerlagern um. Ihr Tod war, wie der Historiker James
Bacque nachwies, „geplant“ [2]. Bundeskanzler Adenauer bezichtigte die Sieger des
Nazismus: „Dafür würde er heute aus der CDU ausgeschlossen“, höhnt Jörg Friedrich
angesichts des Hinauswurfes des honorigen Martin Hohmann durch die tätervölkisch
gesonnene CDU-Chefin und Friedman-Freundin Angela Merkel.
Bushens Behauptung, Folterungen seien „gänzlich unamerikanisch“, ist nachweislich
unwahr. Grausamkeiten sind keine „einmaligen Ausrutscher“, sondern US-Usus. Zu
den „verschärften Vernehmungen“ von Wissensverdächtigen in Form von „Schlagen,
Treten, Demütigen“ einst in Deutschland und jetzt im Irak besteht kein substantieller
Unterschied, betont Jörg Friedrich. Die aktuellen Zustände in Guantánamo
entsprechen dem in der Potsdamer Erklärung verankerten ‚automatic arrest‘:
„Unsicherheitsfiguren schnappen, Stacheldraht herumziehen, nach außen isolieren,
in nachdrückliche Gespräche verwickeln, korrumpieren, weichkochen und auf den
umerzieherischen Zahn der Zeit hoffen. Das war das Arkanum der Sicherheitspolitik
von Amerikanern, Briten und Russen bis 1949. Keine Befreiung ohne Repression; die
lockert sich entweder, wenn Sicherheit einkehrt wie bei uns spätestens 1949, oder
falls sich Rechtsskrupel melden. Darin sind die Amerikaner doch unerreicht!“ Den
Rest besorgt die „freiwillige Gesinnungskontrolle“. Diese wacht darüber, daß die
Umstände von Deutschlands Untergang stets mit dem Begriff der Befreiung und mit
nichts anderem verbunden werden.
Die mit Urin getränkte oder mit Kot kontaminierte Kapuze, die den Gefangenen von
Abu Ghraib verpaßt wurde, ist Standard-Requisit amerikanischer Inquisitoren wie
der Metallrahmen, auf den nackte Gefangene in Kruzifix-Position gespannt werden.
Nach dem Zweiten Weltkrieg machten deutsche Gefangene mit den Kapuzen
Bekanntschaft, die von dem geronnenen Blut geprügelter Kameraden strotzten und
deren übler Geruch bei den Gepeinigten Ekel und Erbrechen erregte. Diese und noch
ärgere Quälereien ließen sich amerikanische Sadisten einfallen, um deutschen
Soldaten belastende Geständnisse zu entlocken.
Der Wahrheitsliebe eines ehrenhaften US-Offiziers war es allerdings zu danken, daß
die Methoden des Malmedy-Verfahrens ans Licht der Weltöffentlichkeit und zur
Kenntnis des amerikanischen Senats gelangten. Austragungsort des schändlichen
Schauprozesses war ausgerechnet das KZ Dachau. Bei der Einnahme des Lagers am
29. April 1945 erschossen die amerikanischen Eroberer 560 unbewaffnete
Wachsoldaten kurzerhand ohne Verhör [3]. Bald darauf begann man am Ort der USUntat 489 Schauprozesse, die großteils auf erfolterten Geständnissen und auf
Aussagen korrupter Berufszeugen beruhten.
Mysteriöser Malmedy-Prozeß
Im Malmedy-Prozeß waren 74 Angehörigen der 1. SS-Panzerdivision wurde
vorgeworfen, unter Führung des Obersten Jochen Peiper [4] bei der ArdennenOffensive am 17. Dezember 1944 gefangene US-Soldaten erschossen zu haben. In
Wirklichkeit waren sie in einem verwickelten und unübersichtlichen
Kampfgeschehen gefallen, teils waren sie erschossen worden, als sie zu fliehen
versuchten. In einem Brief, den er an seinen Verleger richtete, rühmte sich der
berühmte Ernest Hemingway (1899-1961), während der Ardennen-Offensive einen
unbewaffneten deutschen Gefangenen erschossen zu haben, als dieser sich weigerte,
militärischen Geheimnisse preiszugeben [5].
Um zu beweisen, daß die Erschießung von Kriegsgefangenen Praxis der tapferen
Waffen-SS gewesen sei, fahndet die US-Kriegsverbrecherkommission nach
Angehörigen der Peiper-Einheit. Peiper selbst wird im Interrogation Center Freising
verhört. Im Military Intelligence Service Center in Oberursel im Taunus wird er
sieben Wochen lang in verschärfter Einzelhaft gehalten. Die Amerikaner sperren ihn
in eine Hitzezelle: „Für 24 Stunden wurde ich in eine sogenannte Wärmezelle
eingesperrt und diese auf 80 Grad Celsius erhitzt. Die Verrichtung menschlicher
Notdurft wurde mir verweigert und mir mitgeteilt, daß ich nunmehr verheizt werde.
Da die Dauer der Prozedur und die zunehmende Hitze mich an der Ernsthaftigkeit
der Absicht nicht zweifeln ließ, blieb mir als einziger Ausweg die Zerstörung von
Heizung und Fenster übrig, wollte ich der Tortur ohne nachhaltige Schädigung
meiner Gesundheit entgehen.“
Im Oktober 1945 kommt Peiper in das Camp for Suspect War Criminals nach
Zuffenhausen bei Stuttgart. „Die Behandlung war schlecht und erniedrigend. Fünf
Wochen wurde ich in einem nahezu völlig dunklen Keller eingesperrt gehalten. An
zwei Tagen erhielt ich nichts zu essen und während dreier Wochen konnte ich mich
weder waschen noch rasieren. Die sanitären Verhältnisse spotteten jeder
Beschreibung. Ich wurde beraubt und beschimpft.“ Er sei der bestgehaßte Mann
Amerikas und die Öffentlichkeit verlange seinen Kopf, erfährt Peiper von
Oberleutnant William Pearl [6]. In Zuffenhausen zog man alle Angehörigen der 1. SSPanzerdivision zusammen, deren die „Nazijäger“ in westalliierten Gefangenenlagern
habhaft geworden waren. 1.100 Mann wurden in das Zuchthaus Schwäbisch Hall
verlegt, um sie auf ihre „Prozeßverwendbarkeit“ zu untersuchen, 700 von ihnen
kamen in die engere Wahl.
Unter der Leitung von Oberstleutnant Burton F. Ellis tobte sich das
Vernehmungskommando, bestehend aus Hauptmann Raphael Shoemaker,
Oberleutnant Robert E. Byrne, Oberleutnant William Pearl, Harry Thon und Joseph
Kirschbaum an den wehrlosen Opfern aus. Gedeckt waren die Exzesse durch die
Direktive der US-Militärregierung: „Die Verfahren sind im Hinblick auf die volle
Erreichung dieser Zielsetzung (Schutz der US-Besatzungsstreitkräfte und Verfolgung
der politischen, militärischen und administrativen Ziele) zu führen. Rechtliche und
solche Gesichtspunkte, die das äußere Verfahren betreffen, dürfen dieses Ergebnis
nicht beeinträchtigen.“ Vom „Verfahren zur Erreichung von Zielsetzungen“ gequält,
bequemte sich der Unteroffizier Arved Freimuth zu einem Geständnis, das seine
Kameraden belastete. Er hatte etwa 16 Seiten fertig, da hörten Mitgefangenen um 2
Uhr nachts den den Aufschrei: „Ich kann nicht mehr weiterlügen!“ Am Morgen
fanden ihn die Posten erhängt. Das erpreßte, jedoch unfertige Geständnis wurde vom
Anklagevertreter aus eigener Erfindung ergänzt und im Malmedy-Prozeß zu Lasten
anderer Angeklagter verwertet.
Der Malmedy-Prozeß in Dachau dauerte vom 16. Mai bis 16. Juli 1946. Ein Drittel der
Angeklagten war minderjährig. Die Folterknechte von Schwäbisch Hall fungierten als
Ankläger. 51 Angeklagte erklärten, schwer mißhandelt worden zu sein. Pearl
widersprach unter Meineid. Ihm wurde geglaubt und nicht den Gefolterten. Der
amerikanische Verteidiger Oberst Willis M. Everett, ein Anwalt aus Atlanta, legte aus
Protest sein Mandat zurück. Alle 73 Angeklagte wurden schuldig gesprochen, 43
einschließlich Peiper zum Tode durch den Strang, 22 zu lebenslanger Haft zwei zu 20
Jahren, einer zu 15 Jahren Haft, und fünf zu zehn Jahren Haft verurteilt. Berufung
war ausgeschlossen, eine Überprüfungsinstanz nicht vorgesehen. Der Elsässer Marcel
Boltz ist während des Prozesses an Frankreich ausgeliefert worden und wurde von
einem Gericht in Mülhausen wegen mangelnder Beweiskraft des erpreßten
Geständnisses freigesprochen [7].
Hinrichtungen in Landsberg bis 1951!
Die Vollstreckung der Urteile fand im Kriegsverbrechergefängnis Landsberg am Lech
statt. Dort saßen 1416 Verurteilte ein, davon 426 zum Tode Verurteilte, 199
Lebenslängliche und 791 mit Zeitstrafen Belegte. Militärgouverneur Clay ließ jede
Woche zehn bis 15 Mann aufhängen. In der Nacht vom 6. zum 7. Juni 1951 starben
die letzten sieben am Galgen. Zur Vollstreckung der Todesstrafe an MalmedyVerurteilten kam es allerdings in keinem Fall. Rechtsanwalt Everett brachte ein
Gnadengesuch ein, wobei er mit Nachdruck auf die rechtswidrigen Verhörmethoden
hinwies. Durch zahllose Eingaben an alle nur möglichen Stellen und zuletzt durch
den engagierten Einsatz des Senators Joseph McCarthy gelang es, die Vollstreckung
auszusetzen.
In einer Presseerklärung vom 20. Mai 1949 stellte der Senator fest, daß in den
Gefängnissen gefoltert wurde. „Ich habe Beweise gehört und dokumentarische
Bestätigungen gelesen, die besagen, daß die Angeklagten geschlagen, mißhandelt und
körperlichen Foltern ausgesetzt wurden, die sich nur kranke Gehirne ausgedacht
haben konnten“, klagte McCarthy. „Falls die Vereinigten Staaten solche Schandtaten,
ausgeführt von einigen wenigen Leuten, unbestraft durchgehen lassen, dann kann
uns die ganze Welt mit Recht kritisieren…“
Zur Untersuchung der Prozeßführung in den Dachauer Verfahren setzte der
amerikanische Heeresminister im Sommer 1948 einen dreiköpfigen
Untersuchungsausschuß ein. Richter Edward L. van Roden, Mitglied dieser
sogenannten Simpson-Kommission, stieß auf folgende Methoden, mit denen
Geständnisse erpreßt wurden: Dunkelhaft, ständige Störung der Nachtruhe, Schläge
mit Fäusten und Metallstangen, Fußtritte gegen Schienbeine und Geschlechtsorgane,
Überstreifen von blutverkrusteten, übelriechenden Kapuzen, stundenlanges Warten
mit erhobenen Armen, brutale Mißhandlungen mit schweren Verletzungen, Schläge
und Tritte bis zur Bewußtlosigkeit, Scheinverhandlung als Schnellgericht mit
Todesurteil bei Kruzifix und Kerzen mit falschen Zeugen, falschen Eiden, gefälschten
schriftlichen Aussagen unter Mißbrauch amerikanischer Offiziersuniform,
Scheinhinrichtung nach Aufforderung zum Äußeren der letzten Worte mit
anschließendem Anziehen des Stricks bis zum Eintritt der Bewußtlosigkeit,
Versprechungen von Strafmilderung und Freilassung für den Fall der Niederschrift
des gewünschten Geständnisses, Drohung mit Repressalien gegen Mütter,
Schwestern, Frauen und Kindern, Beschimpfung und Verhöhnung von
Familienangehörigen. „Allen außer zweien von den 139 Deutschen, deren Fälle
untersucht wurden, waren die Hoden so zerschlagen worden, daß sie nicht mehr zu
heilen waren. Das war die ständige Behandlungsmethode unserer amerikanischen
Ermittler“ [8].
Auf Grund der Grausamkeiten, begangen an Gefangenen in Oberursel, Zuffenhausen
und Dachau, wurden von 139 untersuchten Urteilen 29 sofort kassiert, 110 mußten
überprüft werden. Allein in Dachau waren von den 1.672 Personen, die in 489
Verfahren vor Gericht standen, 426 zum Tod verurteilt worden. Nach seiner
Rückkehr aus Deutschland hielt van Roden in den USA zahlreiche Vorträge, in denen
er die amerikanische Öffentlichkeit über die Verbrechen der Siegerjustiz informierte.
Sämtliche im Malmedy-Prozeß verhängten Todesurteile wurden schließlich in
zeitliche Freiheitsstrafen umgewandelt. Die meisten der Verurteilten sind bereits
1953 wieder in Freiheit. Die letzten Häftlinge verlassen 1958 Landsberg. Als letzter
seiner Kampfgruppe kam Peiper 1956 frei.
Für August Eigruber (1907-1947) aber, der in Landsberg gehenkt wurde, gab es keine
Hilfe. Der Gauleiter und Reichsstatthalter in Oberdonau war Angeklagter Nr. 13 im
Mauthausen-Schauprozeß. Das KZ lag zwar in seinem Gau, doch hatte er auf den
inneren Betrieb des Lagers keinen Einfluß. „Gott schütze Deutschland, Gott schütze
meine Familie, Gott schütze meine Kinder!“ waren Eigrubers letzte Worte. „Ich
schätze es für eine Ehre, vom ungerechtesten und brutalsten Sieger der Welt gehängt
zu werden“ [9].
[1] Lucius D. Clay (1897-1978), geb. in Marietta, Georgia, gest. in Chatham, NY, USGeneral, 1945 Stellvertreter des Oberkommandierenden Eisenhower, ab 1947
Militärgouverneur in Westdeutschland, ließ bis 1951 Todesurteile an Opfern von
Schauprozessen vollstrecken, 1961 persönlicher Beauftragter des Präsidenten
Kennedy für Berlin-Fragen im Range eines Botschafters. Signalisierte dem Kreml
sein Einverständnis zum Bau der Berliner Schandmauer.
[2] James Bacque: Other Losses. An Investigation into the Mass Deaths of German
Prisoners at the Hands of the French and Americans after World War II, Toronto
1989, dt.: Der geplante Tod. Deutsche Kriegsgefangene in amerikanischen und
französischen Lagern 1945-1946, 6. Aufl. Frankfurt a. Main; Wien u.a. 1996 (UllsteinBuch: 33163).
[3] Teil I dieses Aufsatzes, AULA 6/2004, S. 16.
[4] Jochen Peiper (1915-1976), Oberst der Waffen-SS, geb. in Berlin, ermordet in
Traves. Zusammen mit seinen Kameraden von der „Leibstandarte“ in US-Haft
grausam gefoltert und im Malmedy-Prozeß wegen angeblicher Kriegsverbrechen zum
Tode verurteilt, 1951 zu „lebenslänglich“ begnadigt. Nach der Haftentlassung 1956
bekleidete er eine Stellung in der Industrie, bis ihn „Bewältiger“ zu Fall brachten. Im
Alter ließ er sich in Frankreich nieder. In der Nacht zum 14. Juli 1976 rückten seine
Mörder in fünf Autos an. Peiper kämpfte bis zum letzten Atemzug gegen die schwer
bewaffneten, von allen Seiten auf sein Haus feuernden Banditen, die schließlich mit
Molotow-Cocktails das Ende des ungleichen Kampfes herbeiführten. Peiper
verbrannte. Die Täter „konnten“ von der französischen Justiz nicht ermittelt werden.
Gerhard Frey [Hg.]: Prominente ohne Maske, 1984, S. 331; ausführliche
Lebensgeschichte bei Patrick Agte: Jochen Peiper. Kommandeur Panzerregiment
Leibstandarte, Berg 1998.
[5] Brief an US-Verleger Charles A. Scribener vom 27. 8. 1949 in: Ernest Hemingway:
Ausgewählte Briefe 1917-1961. Glücklich wie die Könige, Reinbek 1984, S. 456.
[6] Emigrierter Rechtsanwalt aus Wien, als Chef-Vernehmer der War Crimes Group
maßgeblich an den Mißhandlungen von Gefangenen beteiligt, dann einer der
Ankläger im Malmedy-Prozeß. Verstarb im Dezember 1998 im Alter von 92 Jahren in
seinem Anwesen in Beltsville, Maryland.
[7] Patrick Agte: Jochen Peiper, S. 387.
[8] Daily News, Washington, 9. 1. 1949; Sunday Pictorial, 23. 1.1949.
[9] Msgr. Karl Morgenschweis [gewesener Gefängnisseelsorger in Landsberg]: „Wie
Gauleiter Eigruber starb“, in: Mitteilungen der Wohlfahrtsvereinigung der
Glasenbacher 2 (1958), Nr. 5, S. 1-3 = Ders.: „Wie starb Gauleiter Eigruber?“, Signal,
April 1958, S. 1; Last Words of Eigruber, War Criminal Prison Landsberg, 28. 5. 1947,
National Archives Washington, RG 338, Box 350, zit. bei Florian Freund: „Der
Dachauer Mauthausenprozeß“, in: Jahrbuch des Dokumentationsarchivs des
österreichischen Widerstandes 2001, S. 64.- Joseph Calasanz Fließer (1896-1960),
mutiger Diözesanbischof von Linz, las im August 1947 im Dom der amerikanisch
besetzten Donaustadt für das Opfer der US-Mordjustiz eine Seelenmesse.
Dr. Fred Duswald,
“Aula”, September 2004
Zitat:
Folterexperten – Die geheimen Methoden des CIA
http://video.google.com/videoplay?docid=6576844253803244421
Laufzeit: ca. 44 Minuten (SWR-BW, 2007 – Tipp: Abspeichern!!!)
“Im Mai 2004 gelangten Berichte und Fotos in die internationalen Medien,
die belegen, dass US-amerikanische Militär- und Geheimdienstmitarbeiter
Gefangene im Abu-Ghraib-Gefängnis nahe Bagdad gefoltert hatten.
Die amerikanische Regierung verwies darauf, dass es sich hier um
Übergriffe und Exzesse einzelner Soldaten gehandelt habe und dass
dies nicht im Auftrag oder mit Duldung der US-Behörden geschehen sei.
Stimmt dies? Oder sind brutale Verhöre bis hin zur Folter
mittlerweile ein fester Bestandteil des “Kriegs gegen den Terror”?
Der Dokumentarfilmer Egmont R. Koch geht dieser Frage in seinem
Film “Folterexperten – Die geheimen Methoden der CIA” nach.
Bei seinen Recherchen stieß er auf schockierende Videoclips, die amerikanische
Soldaten
und CIA-Agenten im Gefängnis Abu Ghraib beim Quälen irakischer
Opferaufgenommen haben. Sie werden in diesem Film erstmals gezeigt.
Die meisten Täter sind inzwischen verurteilt.
(Anm.: Für Kriegsverbrechen, absolut lächerliche Strafen!) Doch scheint es sich
keineswegs, wie die amerikanische Regierung behauptet, um perverse Entgleisungen
einzelner zu handeln – sondern um seit
Jahrzehnten “bewährte” Foltermethoden der CIA.
Egmont R. Koch geht der Spur dieser inhumanen Techniken nach und stößt auf ein
geheimes Handbuch der CIA, das 1963, nach systematischen wissenschaftlichen
Forschungen, erstellt und dann u.a. südamerikanischen Militärdiktaturen zur
Verfügung gestellt wurde. Im Rahmen des Krieges gegen den Terror grub die CIA das
Handbuch offenbar wieder aus, um es den Verhörtrupps in Guantanamo und Abu
Ghraib zur Verfügung zu stellen.
Die Suche nach den Wurzeln der geheimen Foltermethoden des USGeheimdienstes führt weiter zurück in die Vergangenheit. Anfang der 50iger
Jahre wurden einige Techniken von der CIA unter strengsten
Sicherheitsvorkehrungen in einer Villa in Kronberg bei Frankfurt erprobt, dabei der
Tod von Versuchspersonen, vornehmlich Überläufern aus dem
Ostblock, wissentlich in Kauf genommen. (Anm.: Kurz nachKriegsende waren
dies sicher keine “Überläufer”!)
Egmont R. Koch spürt das “Folterhaus” im Taunus (= Oberursel!) auf und stößt
dabei auf eine neue Spur, die ihn noch weiter zurück in die Geschichte führt:
insKonzentrationslager Dachau. Lernte die CIA ihre Foltertechniken von SSSchergen und KZ-Ärzten?” (Anm.: …oder in Schwäbisch-Hall?!)
(Anm.: Auf Folter an Deutschen kurz nach Kriegsende – u.a. in
Oberursel = s.1.01.08 (21:52) – wird auch nur in Bezug auf die Methoden und
ohne einen Einzelfall zu nennen, eingegangen. Dafür darf eine Zeichnung(!) eines
Ex-Häftlings als Folter-“Beweis”der “Deutschen” herhalten, welche man als
Methode in Abu-Ghraib sicher wiederzuerkennen glaubt. Ebenso wird “ein
längeres Antreten-lassen” auf dem Appellplatz im KL-Dachau (bei
Unstimmigkeit der Internierten-Anzahl üblich!)
mit den den Foltermethoden des “Zwangsstehens” in den Irakischen
Gefängnissen verglichen usw. usf.
Vom Massaker bei der “Befreiung” des KL u.a. US-Verbrechen ist
natürlich keineRede, eh klar. Dafür wird George W. Bush zitiert, wie er “die
GENFER KONVENTION für ausgesetzt“ erklärt und damit die irakischen
Gefangenen denCIA-Folterschergen zur “freien Verwendung” übergibt!
Als Ergänzung hierzu: [i]”Über Galgen wächst kein Gras”[/…] * Klick *)
[ Editiert von Administrator Schwabe am 07.05.08 9:32 ]
Saarlänner
Schwabe
Zitat:
US-Kriegsverbrechen im Südwesten
Kleine Anfrage des Abg. Michael Herbricht REP[ublikaner] und Antwort des
Innenministeriums Baden-Württemberg
(Anm.: Zu jener Zeit waren “die Republikaner” noch im Landtag von B.W.
vertreten. Lang lang ists her.)
IDN
Ich frage die Landesregierung:
1. Wie viele und welche Falle von Kriegsverbrechen an deutschen
Soldaten durch Truppeneinheiten der US-Armee während ihres Vormarsches auf
dem Gebiet des heutigen Bundeslandes Baden-Württemberg im Frühjahr
1945 sind analog
zu den jüngst in der Tagespresse veröffentlichten aus Jungholzhausen bekannt- und
aktenkundig geworden?
2. Von wie vielen deutschen Soldaten ist dabei bekanntgeworden, daß sie
aufgrund solcher Kriegsverbrechen ihr Leben verloren, nachdem sie die Waffen
gestreckt und somit als Kriegsgefangene entsprechend der Genfer Konvention *
Klick * zu gelten hatten?
3. Inwieweit trifft es zu, daß Spezialagenten der US-amerikanischen Criminal
Investigation Division (CDI) im Raum Schwäbisch Hall
eine offizielle Untersuchung zu Kriegsverbrechen ehemaliger US-Truppenteile an
deutschen Soldaten durchführen bzw. durchgeführt haben?
4. Seit wann und auf welche Weise hat die Landesregierung Kenntnis von dieser
Untersuchung erfahren?
5. Inwiefern ist der Landesregierung bekannt, warum und auf wessen Veranlassung
hin US-Behörden mehr als 50 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges eine
solche Untersuchung für erforderlich halten?
6. Ist der Landesregierung bekannt, ob die US-Behörden über die bekanntgewordene
Untersuchung hinaus weitere diesbezügliche Untersuchungen in BadenWürttemberg oder anderen Bundesländern planen?
7. Inwieweit arbeiteten/arbeiten die Spezialagenten des CDI auch mit Bundes- und
oder Landesbehörden zusammen?
8. Was tut die Landesregierung bzw. was hat sie bereits getan, um die auf dem
Territorium des heutigen Bundeslandes Baden-Württemberg
von ehemaligen Kriegsgegnern an deutschen
Soldaten verübten Kriegsverbrechenmöglichst vollständig aufzuklären?
25.11.1996 Herbricht REP[ublikaner]
—
Antwort
Mit Schreiben vom 19. Dezember 1996 Nr. 3-19/8 beantwortet das
Innenministerium im Einvernehmen mit dem Justizministerium die Kleine
Anfrage wie folgt:
Die Aufklärung von möglichen Kriegsverbrechen ehemaliger Kriegsgegner an
deutschen Soldaten ist keine Aufgabe der Justiz; die deutsche
Gerichtsbarkeit ist für solche Vorgänge nicht gegeben.
Nach Artikel III c des »Gesetzes Nr. 4 des Kontrollrates« vom 30. Oktober 1945
(KRG 4) erstreckte sich die Zuständigkeit deutscher Gerichte nicht auf strafbare
Handlungen, in die Militärpersonen der Alliierten Streitkräfte oder Alliierte
Staatsangehörige verwickelt waren.
Nach Artikel 14 Nr.4 des »13. Gesetzes der Alliierten Hohen
Kommission« (AHK)vom 25. November 1949 wurde mit Wirkung vom 1. Januar
1950 das KRG Nr. 4 für das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland außer
Anwendung gesetzt. Nach Artikel la I und b III war die deutsche
Gerichtsbarkeit allerdings weiterhin nicht zuständig für Straftaten der
Alliierten Streitkräfte und wegen der Beschuldigung, eine Person habe eine strafbare
Handlung bei der Erfüllung von Pflichten(?) oder der Leistung von Diensten für die
Alliierten Streitkräfte oder in Verbindung damit begangen. Daran hat sich auch durch
den »Vertrag zur Regelung aus Krieg und Besatzung entstandener
Fragen« (Überleitungsvertrag * Klick *) vom 26. Mai 1952 nichts
geändert. Dort ist in Artikel 3 Abs. 2 bestimmt, daß deutsche Gerichte in
strafrechtlichen Angelegenheiten nicht zuständig sind wegen Handlungen,
die vor Inkrafttreten des Überleitungsvertrages begangen wurden, wenn bis
dahin die deutsche Gerichtsbarkeit nicht gegeben war. Das war, wie
dargestellt, nach Artikel I des Gesetzes Nr. 13 der AHK nicht der Fall.
Diese Rechtslage besteht auch nach den völkerrechtlichen Vereinbarungen im
Zusammenhang mit der Wiederherstellung der deutschen Einheit fort.
Mit dem »Vertrag über die abschließende Regelung in bezug auf
Deutschland« vom 12. September 1990 – sogenannter Moskauer Vertrag –
erlangte das [teil-]vereinte Deutschland zwar die volle [wohl eher Schein]Souveränität über seine inneren und äußeren Angelegenheiten (Artikel 7 Abs. 2).
Durch Notenwechsel vom 27./28. September 1990 zwischen der Bundesrepublik
Deutschland, Frankreich, den Vereinigten Staaten von
Amerika undGroßbritannien wurde jedoch vereinbart, daß u. a. Artikel 3 Abs.2
des Überleitungsvertrages in Kraft bleibt (BGBI. II 1990 S. 1386).
Zur Beantwortung der Kleinen Anfrage hat die Landesregierung u. a. mit dem USForces Liaison Offices nur Baden-Württemberg, dem Militärgeschichtlichen
Forschungsamt Potsdam, dem Institut für Besatzungsfragen
beim Bundesarchiv Koblenz und den
Innenministerien und Senatsverwaltungen der LänderVerbindung
aufgenommen. Dies vorausgeschickt und unter Berücksichtigung der bislang
eingegangenen Äußerungen, nimmt das Innenministerium zu den Fragen wie folgt
Stellung:
Zu 1. und 2.:
Der Landesregierung liegen hierzu keine Erkenntnisse vor, zumal, wie einleitend
dargestellt, eine Zuständigkeit der deutschen
Strafverfolgungsbehörden nicht gegebenist. Nach Mitteilung des
Hauptstaatsarchivs Stuttgart sind die Vorfälle (?) in Jungholzhausen in
einem mehrere tausend Seiten umfassenden Bestand erwähnt, der Berichte der
Gemeinden Nordwürttembergs über die Kriegsereignisse 1945 und die
Besatzungszeit enthält, die in den Jahren 1948 bis 1959 durch das Statistische
Landesamt bei den Gemeinden erhoben worden waren. Eine blattweise
Durchsicht der Berichte ist nicht erfolgt.
In den Zeitungsausschnittssammlungen des Hauptstaatsarchivs Stuttgart zur
Ortsgeschichte (?) und zur allgemeinen Landeskunde sind einzelne Ausschnitte über
das Kriegsende 1945 enthalten. Eine Durchsicht von beim Hauptstaatsarchiv
Stuttgart liegenden Unterlagen des Justizministeriums hat keine Erkenntnisse im
Sinne der Kleinen Anfrage ergeben. Das Hauptstaatsarchiv Stuttgart hat das USForces Liaison Office aus Anlaß der Kleinen Anfrage auf seine
Bestände hingewiesen. (?)
Das US-Forces Liaison Office hat mitgeteilt, daß weder ihm oder der US-Armee
Criminal Investigation Division entsprechende Erkenntnisse vorliegen.
(Anm.: Alles andere käme wohl auch einem Wunder gleich.)
Zu 3., 4. und 5.:
Es trifft zu, daß die US-Armee Criminal Investigation Division derzeit (Anm.: 1996
!)
Ermittlungen über US-Kriegsverbrechen im Raum Schwäbisch
Hall durchführt.
Nähere Informationen über diese Ermittlungen liegen der Landesregierung nicht
vor.
Die Erkenntnisse der Landesregierung über die Ermittlungen im Raum Schwäbisch
Hall und deren Anlaß beschränken sich auf die diesbezüglichen Presseberichte und
eine Auskunft des US-Forces Liaison Office. Dieses hat mitgeteilt, daß das US-Armee
Criminal Investigation Division Command nach Erhalt entsprechender
Hinweise auf Mord oder Totschlag verpflichtet ist, Ermittlungen unabhängig vom
Zeitpunkt des vermeintlichenVerbrechens einzuleiten. Von US-Behörden wurden
bislang, soweit bekannt, keineRechtshilfeersuchen an Behörden und Dienststellen
des Landes gerichtet.
Zu 6.:
Entsprechende Erkenntnisse liegen der Landesregierung nicht vor. Soweit
sich dieangeschriebenen Innenministerien und Senatsverwaltungen der
Länder geäußert haben, liegen auch dort keine diesbezüglichen
Erkenntnisse vor.
(Anm.: Es gab damit also keine Kriegsverbrechen durch die US-Army / durch
deren“Helfershelfer” vor oder nach Kriegsende in B.-W. – “Gott sei es gedankt,
wenn dies auch so gewesen wäre”! Es soll also darüber “spekuliert” werden, woran
jene bis heute (und auch zukünftig sicher noch) bekannt gewordene Fälle genau zu
Tode gekommen sind, oder auch “nur” ihre Gesundheit bei US-Folterexessen in
Zuffenhausen, Schwäbisch Hall u.a. Orten wohl genau verloren haben?)
Zu 7.:
Die Ermittlungen werden nach Mitteilung des US-Forces Liaison Office
ausschließlich durch die US-Armee Criminal Investigation Division geführt.
Zu 8.:
Angesichts der eingangs dargestellten Rechtslage beschränken sich die Möglichkeiten
der Landesregierung darauf, den zuständigen Behörden der Vereinigten Staaten von
Amerika ihr zur Verfügung stehende Materialien anzubieten. Dies ist geschehen.
(Anm.: Wie unterwürfig zeigt sich ein scheinbar (souveräner?) Staat doch gegen
seine ehemaligen (?) Besatzer, wenn es darum geht, das EIGENE
VOLK über sämtlicheEreignisse der Nachkriegszeit (*) OBJEKTIV (= und
damit Wahrheitsgemäß!) aufzuklären. Für jene Apologeten zählen BesatzerVerträge offensichtlich mehr alsdas Völkerrecht, die Haager- oder Genfer
Konventionen! ZU viele Deutscheverloren mit dem Krieg nicht nur ihr
Rückgrat, sondern verleumden und belügen bis heute ihr eigenes Volk!
(*) Über die Vor- und Kriegszeiten gibt es wohl nicht mehr viel Neues zu enthüllen.
Explizit ausgenommen hiervon natürlich jene der alliierten Seite, wie man hier
sieht.)
In Vertretung
Eckert,
Ministerialdirektor.
Quelle: Deutschland in Geschichte und Gegenwart 45(1) (1997), S. 26f.
Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 12 / 991 12. Wahlperiode 4.02.97
Antrag der Fraktion “Die Republikaner” und Stellungnahme des
Innenministeriums US-Kriegsverbrechen in Südwestdeutschland
Antrag:
Der Landtag wolle beschließen, die Landesregierung zu ersuchen
I.
zu berichten,
1. ob es zutrifft, daß von Truppeneinheiten bzw. Angehörigen der US-Armee während
ihres Vormarsches auf dem Gebiet des heutigen Bundeslandes Baden-Württemberg
im Frühjahr 1945
a) in Lippach bei Aalen mehr als ein Dutzend deutscher Soldaten nach
ihrer Gefangennahme erschlagen wurden,
b) in Döttingen am Kocher vier deutsche Soldaten nach
ihrer Gefangennahme durch gezielte Kopfschüsse hingerichtet wurden,
c) in Hermersberg bei Niedernhall etwa 15 (!) deutsche Soldaten nach
ihrer Gefangennahme mit Drahtschlingen erdrosselt wurden;
2. falls diese Einzelfälle ganz oder teilweise zutreffen sollten, darzulegen, ob und
wann sie den zuständigen Behörden der Vereinigten Staaten das ihr diesbezüglich
bekanntgewordene und zur Verfügung stehende Material im Hinblick auf weitere
Untersuchungen von US-Kriegsverbrechen in Südwestdeutschland durch die
US-Army Criminal Investigation Division angeboten hat;
3. seit welchem Zeitpunkt die Staatsanwaltschaft Heilbronn die Ermittlungen
zu den in DS 12/692 angefragten Sachverhalten aufgenommen hat
und darzustellen, um wie viele Tatkomplexe mit welchem strafrechtlichen Gehalt i. S.
des StGBs es sich dabei gehandelt hat; Eingegangen: 4.02.97 / Ausgegeben: 25.03.97
1 Landtag von Baden-Württemberg – 12. Wahlperiode Drucksache 12 / 991
4. auf wessen Veranlassung / Initiative hin die Ermittlungen aufgenommen
wurden;
5. auf wessen Veranlassung / Initiative hin diese Ermittlungen eingestellt
wurden;
6. wann und auf welchem Wege das Justizministerium oder andere Stellen in der
Landesregierung Kenntnis von der Aufnahme der Ermittlungen durch die
Staatsanwaltschaft Heilbronn erhalten hat/haben;
7. ob es analog zu der durch das Statistische Landesamt bei den Gemeinden NordWürttembergs veranlaßten Berichterstattung über die
Kriegsereignisse 1945 und die sich daran anschließende Besatzungszeit ähnlich
erfaßte Berichte aus Württemberg-Hohenzollern,
Nord- und Südbaden gibt und gegebenenfalls darzulegen, wer diese veranlaßt hat
undwo diese veröffentlicht wurden;
II.
zu beschließen, die auf dem Territorium des heutigen Bundeslandes BadenWürttemberg von ehemaligen Kriegsgegnern an deutschen Soldaten während der
Endphase des zweiten Weltkriegs verübten Kriegsverbrechen zusammenstellen zu
lassen, um deren Aufklärung ermöglichen zu helfen.
04.02.97
Käs, Herbricht, Wilhelm, Troll
und Fraktion
Begründung:
Die Genfer Konvention über die Behandlung der Kriegsgefangenen
vom 27. Juli 1929 verbietet Angriffe auf Leben und Würde der Soldaten.
Namentlich verboten sind Tötung, Verstümmelung, Grausamkeit, Folter,
Geiselnahme, Verurteilungen und Hinrichtungen ohne ordentliches
Gerichtsverfahren. Aufgrund der bestehenden Rechtslage ist es deutschen
Strafverfolgungsbehörden nicht möglich, gegen Kriegsverbrecher aus den
Reihen ehemaliger Kriegsgegner zu ermitteln.
Sehr wohl möglich und dringend erforderlich ist dagegen die Ermittlung und zentrale
Erfassung aller auf dem Territorium des heutigen Bundeslandes BadenWürttembergbekannt gewordenen Kriegsverbrechen durch alliierte Täter.
Nachdem nun bekannt wurde, daß US-amerikanische Behörden auch noch mehr als
50 Jahre nach Kriegsende ermitteln (?), um die von Angehörigen ihrer Streitkräfte
begangenen Kriegsverbrechen aufzuklären (?), müßte es für die
Landesregierung
eine Selbstverständlichkeit sein, den zuständigen US-Behörden bei der
Aufklärung der an deutschen
Soldaten begangenen Kriegsverbrechen behilflich zu sein.
—
Stellungnahme:
Schreiben vom 28. Februar 1997 Nr. 3–19/8 nimmt das Innenministerium im
Einvernehmen mit dem Justizministerium zu dem Antrag wie folgt Stellung:
Zu I. 1. und 2.:
Dem Hauptstaatsarchiv Stuttgart liegen nur Berichte aus den
Ortschaften Lippachund Döttingen über die letzten Kriegstage vor.
Soweit im vorliegenden Zusammenhang von Bedeutung, enthalten sie folgende
Feststellungen:
Landtag von Baden-Württemberg – 12. Wahlperiode Drucksache 12 / 991
– Lippach:
Zitat:
„Auch machten die Amerikaner Gefangene, welche sie mitnahmen.
Unter den Toten der SS waren einige mit eingeschlagenen Schädeln,
was darauf schließen läßt, daß sie nicht den ehrlichen Soldatentod gestorben sind.“
– Döttingen:
Zitat:
„Am 15. April 1945 drangen die amerikanischen Truppen … in den Ort ein ….
Die Besetzung des Ortes ging ohne nennenswerte Vorkommnisse vor sich,
denn die amerikanischen Truppen benahmen sich sehr anständig. Kämpfe
fandenkeine statt. Im Garten des Kaufmanns K. wurde ein deutscher Soldat
getötet, der versuchte, zu fliehen.“(Anm.: “Seehr anständig”,
einen “mutmaslich” fliehenden Soldaten dafür zu erschießen!)
Zu Lippach hat die Landesregierung im übrigen Kenntnisse von Presseberichten der
„Aalener Volkszeitung“ bzw. der „Schwäbischen Post“ aus dem Jahre 1996, in denen
die im Antrag dargestellten Todesfälle geschildert werden. Lippach wird ferner
ohne nähere inhaltliche Informationen in einem Bericht des „Haller Tagblatts“ vom
Januar 1997erwähnt.
Zu möglichen (?) US-Kriegsverbrechen in Hermersberg hat die
Landesregierungkeine eigenen Erkenntnisse. Sie hat das US-Forces Liaison Office auf
einen, ihr im Zusammenhang mit der Stellungnahme zum vorliegenden Antrag
bekanntgewordenen, örtlichen privaten historischen Arbeitskreis hingewiesen, dem
ein ehemaliger Bürgermeister angehört, der möglicherweise noch über
Informationen verfügt.
Ergänzend wird auf die Vorbemerkung sowie die Ziffern 1 und 2 der Antwort des
Innenministeriums auf die Kleine Anfrage des Abg. Michael
Herbricht REP betr. US-Kriegsverbrechen im Südwesten, Drucksache 12/692,
verwiesen. (Anm.: Siehe Eingangs)
Zu I. 3. bis 6.:
Am 4. Oktober 1996 ging bei der Staatsanwaltschaft Heilbronn ein Schreiben
der Polizeidirektion Schwäbisch Hall ein, das die Frage der Zuständigkeit deutscher
Behörden und Gerichte für die Verfolgung etwaiger (?) strafbarer
Handlungenaufwarf, die von amerikanischen Soldaten vor Kriegsende begangen
worden sein könnten.
(Anm.: Was soll das mit “etwaige strafbarer Handlungen” – man scheut hier
offensichtlich das Wort KRIEGSVERBRECHEN!)
Grund der Anfrage waren Presseberichte, wonach anläßlich der Besetzung des
DorfesJungholzhausen am 15. April 1945 Angehörige der Wehrmacht oder der
SS, die sich bereits den amerikanischen Truppen ergeben
hatten, erschossen worden sein sollen (?).
Die Staatsanwaltschaft Heilbronn unterbreitete die Angelegenheit mit Bericht
vom 15. Oktober 1996 dem Generalstaatsanwalt in Stuttgart, der mit Bericht vom
22. Oktober 1996 das Justizministerium unterrichtete.
Die Überprüfung der Rechtslage führte zu dem Ergebnis, daß die deutsche
Gerichtsbarkeit für eventuelle (?) Kriegsverbrechen von USSoldaten nichtgegeben ist. Insoweit wird auf die Vorbemerkung der Antwort des
Innenministeriums auf die Kleine Anfrage, Drucksache 12/692, verwiesen.
(Anm.:Siehe Eingangs.)
Das Prüfungsergebnis teilte die Generalstaatsanwaltschaft Stuttgart mit Erlaß vom
19. November 1996 der Staatsanwaltschaft Heilbronn mit, die ihrerseits am 29.
November 1996 den angelegten Überprüfungsvorgang mit einer entsprechend
begründeten Verfügung abschloß.
Ein Ermittlungsverfahren war in dieser Sache nicht anhängig.
Zu I. 7.:
Im Jahre 1960 (!) führte das Statistische Landesamt Baden-Württemberg mit der
Archivdirektion Stuttgart eine Erhebung durch, um einen Gesamtüberblick über die
Kriegszerstörungen (?) im 2. Weltkrieg zu erhalten und zugleich die
Dokumentationslücke der bisher nicht erfaßten Landkreise in den
RegierungsbezirkenSüdwürttembergHohenzollern, Nordbaden und Südbaden zu schließen.
Eine systematische Erhebung, wie für den
Bereich Nordwürttemberg zwischen 1948und 1950, war damit
allerdings nicht verbunden. (Anm.: Kriegsverbrechen an Deutsche fallen in der
BRD offensichtlich unter Kriegszerstörung; auch“Kollateralschäden” genannt!)
Landtag von Baden-Württemberg – 12. Wahlperiode Drucksache 12 / 991
Zu II.:
Angesichts der in der Antwort zu der o. g. Kleinen Anfrage dargestellten Rechtslage
beschränken sich die Möglichkeiten der Landesregierung, auf
Ermittlungsverfahrenhinzuwirken, darauf, die zuständigen US-amerikanischen
Stellen über das ihr bekannte Material zu unterrichten. Dies ist
geschehen. (Anm.: Was können / wollen die US-Stellen überhaupt damit
anfangen?)
In Vertretung
Eckert
Ministerialdirektor
Quelle: Landtag von Baden-Württemberg 991 Antrag – Stellungnahme *
Klick-PDF *
Siehe auch: Landtag von Baden-Württemberg 692 Kleine Anfrage –
Antwort * Klick-PDF *
Schwabe
Zitat:
Gefangenen-Morde in Jungholzhausen
Nach der Genfer Konvention dürften Kriegsgefangene, die sich ergeben
haben, weder gefoltert noch ausgeplündert, erst recht nicht getötet
werden.
Die Ermordung wehrloser Gefangener gilt zu Recht als
Kriegsverbrechen.
Dennoch haben die Alliierten, besonders zu Kriegsende, als keine Vergeltung
mehr zu befürchten war, sich mehrfach dieses Verbrechens schuldig gemacht.
Literatur über ähnlich gelagerte Fälle sind zwar rar, aber dennoch vorhanden (1).
Ein weiterer solch eines gut belegten Massenmords geschah im
April bei Langenburgin der Hohenlohe (Anm.: Auf einer Anhöhe, ca. 40 Km östl.
von Heilbronn und etwa 10 Km nördl. Schwäbisch Hall) (2).
In der zweiten Aprilwoche des Jahres 1945 stieß die als “GangsterDivision”berüchtigte 63. US-Infanterie-Division von Westen gegen das
württembergische Hohenlohe vor. Das erstmals am 9. April von USPanzern beschossene DorfJungholzhausen bei Langenburg wurde ab 12. April
hauptsächlich von einer SS-Jägerkompanie aus Leoben in der Steiermark
verteidigt.
Am Sonntag, dem 15. April, fand am frühen Abend um und in dem Dorf ein
heftiger Kampf statt, den die Amerikaner für sich entschieden, die viele Deutsche,
Pioniere und SS-Männer, gefangen nahmen.
Die Sieger schlugen ihr Quartier beim Bürgermeister Baumann auf, dessen Familie
in den Keller geflüchtet war. Von einem der Kellerfenster aus sieht der 15 jährige Jörg
Baumann mit eigenem Augen, wie die GIs am Abend des 15. April auf der
Dorfstraßedie deutschen Kriegsgefangenen ermordeten.
Jörg Baumann:
“Die Amerikaner ließen die Soldaten immer in Vierergruppen mit
erhobenen Händen vor sich laufen. Dann erschossen sie die Gefangenen
mit ihren MPsvon hinten durch Kopfschüsse“.
Dieses Kriegsverbrechen kann Baumann nie vergessen. “Ich
habe nichtsverblümt”, betont der rechtschaffene Bauer mit Nachdruck, “ich will
sagen: So war es!”
Am anderen Tag liegen die Toten noch immer im ganzen Ort herum. “Sie
hatten keineWaffen. Alle waren von hinten erschossen”, berichtet Pauline
Baumann (1929, Tochter des Bürgermeisters).
Auf Anordnung der Amerikaner muss Bürgermeister Baumann die männliche
Bevölkerung zum Sammeln der Leichen einteilen.
“Die kommen alle in ein Massengrab,” heißt es zunächst. Für die Grube ist
bereits ein Platz ausgewiesen. Aber ein US-Offizier winkt ab. “Nix Massengrab.
Die kommen alle von hier fort”. Die Leichen werden auf Lastwagen geladen und
nach Bensheimtransportiert.
Die Schätzung über die Zahl der Leichen schwanken
zwischen 30 bis 33 (Blumenstock) und 60, wie man im Dorf sagt.” (2)
Zitat:
Mindestens einer der Ermordeten war Sanitäter und trug deutlich
sichtbardas Rote Kreuz.
Nachdem das geschilderte Verbrechen Jahrzehnte lang ungesühnt geblieben
war,
behandelte das Haller Tageblatt in einer Sonderausgabe (3) den Fall.
Der pensionierte US-Oberstleutnant George Finlez war davon erschüttert
und informierte “höchste” Stellen in Washington (4).
Daraufhin befassten sich im Herbst 1996 Beamte der Stuttgarter Dienststelle
der amerikanischen Kriminalpolizei (CID)- Criminal Investigation Devision mit dem
Fall(5). Sie hörten sich auch die Aussagen zweier Überlebender – Pioniere – des
Massakersan, von denen sich der eine, Herbert Heßler, dreieinhalb Tage in einem
Backofen versteckt halten und dann, von Einheimischen umgekleidet, nach Hause
durchschlagen konnte.
Der andere, Heinrich Weber, hatte sich beim ersten Schuss fallen lassen und sich
dann, an der Hüfte angeschossen, tot gestellt, um sich nach Einbruch der
Dunkelheit durch die Front zu deutschen
Einheiten bei Wolpertshausen durchzuschlagen. Dort wollte man seine
Schilderung zunächst nicht glauben, weil man der Meinung war: “Amerikaner tun
so etwas nicht!”
Die noch nicht, (1997), abgeschlossenen Untersuchungen ergaben, dass der
Gesamtzahl von 63 getöteten Deutschen mindestens 13 – vielleicht bis 48 –
deutsche Soldaten,die sich ergeben hatten und schon entwaffnet waren, an jenem
Abend in Jungholzhausen von Amerikanern erschossen wurden.
Zitat:
“Kein vernünftiger Zweifel kann daran aufkommen, dass für die
Erschießungen am 15. April 1945 nicht Angehörige der “K”- Kompanie des 254.
US-Infanterie-Regimentsverantwortlich sind.”
Die CID-Beamten haben Kopien aus dem Kriegstagebuch erhalten, in dem die
Besetzung der Ortschaft so beschrieben wird
Zitat:
” .. die Einheit stieß nach Jungholzhausen vor, kam dort um 18:25 Uhr an und
nahm sie
nach einem sehr heftigen Kampf mit einer Kompanie von 70 SS-Angehörigen ein.
Nach dem Gefecht wurden 65 Toten gezählt ….“
Bekannt ist außerdem, dass am 15. April 1945 das Kommando über die Kompanie
wechselte. Wann dies an jenem Tag geschah, ist allerdings bis heute unklar.
(Anm.:Warum wohl?) Oberleutnant Harvey H. Carrow löste Hauptmann James
R. Hyde ab…
Quellen und weiterführende Infos:
(1) Vgl. “Das Massaker von Lippach” in Heinrich Wendig, Richtstellung zur
Zeitgeschichte.Heft 2, Grabert Verlag, Tübingen, 1991 S. 47 ff: “Die Morde von
Eberstetten,” in Heinrich Wendig, Richtstellen zur Zeitgeschichte, Heft 3, Grabert
Verlag 1992, S 39 ff
(2) “Die andere Seite”, in Uwe Jacobi “Das Kriegsende. Szene 1944/45 in Heilbronn,
im Untergrund und in Hohenlohe”, Verlag der Heilbronner Stimme, Heilbronn 1985,
S 90
(3) Haller Tageblatt, Sonderausgabe, 23.02.1995, S 36
(4) Junge Freiheit Nr. 42, 11.10.1996, S. 28
(5) Haller Tageblatt, Nr. 25, 4.11.1996, S. 24
S.a. Stichwortsuche unter Google.NL: “Jungholzhausen Kriegsverbrechen”
—Zitat:
Wir möchten heute und vor diesem Hohen Haus im Namen der Regierung erklären,
dass wir alle Waffenträger unseres Volkes, die im Rahmen der hohen
soldatischen Überlieferung ehrenhaft zu Land, zu Wasser und in der Luft gekämpft
haben, anerkennen. Wir sind überzeugt, dass der gute Ruf und die große
Leistung des deutschen Soldaten trotz aller Schmähungen während der
vergangenen Jahre in unserem Volk noch lebendig geblieben sind und auch bleiben
werden.
Bundeskanzler Konrad Adenauer,
an 3.12.1952 vor dem Deutschen Bundestag
Schwabe
Zitat:
ZUSTÄNDE IN INTERNIERUNGSLAGER
Das Gefangenenlager ‘Am Berggarten’ in Siershahn
Am 26.03.1945 zogen die Amerikaner von Ransbach her kommend als
Besatzungsmacht in Siershahn ein. Die letzten deutschen Soldaten flüchteten unter
Zurücklassung ihrer Waffen und zum Teil auch ihrer Uniformen. Zur Unterbringung
der Offiziere und Soldaten wurden die Bahnhofstraße und die Schulstraße geräumt
und Wohnungen beschlagnahmt.
Am 27.3.1945 drangen amerikanische Soldaten in verschiedene Häuser ein und
plünderten. Die Keramchemie-Werksanlagen wurden besetzt und
vandalisiert.
Den Truppen fielen 120 000 RM Bargeld in die Hände. Die Baracken und die
Werkschule wurden als Sammellager für Ostarbeiter
eingerichtet, zusätzliche Zerstörungen angerichtet.
Am 13.05.1945 begann der Ausbau des Gefangenenlagers am Berggarten.
Ca. 100 Morgen landwirtschaftlich genutztes Gelände zwischen Poststraße und
Autobahn einschließlich der Werksanlagen der Keramchemie wurde mit zwei 2m
hohen Stacheldrahtzäunen umgeben.
In dem Lager wurden 25.000 bis 30.000 Gefangene, ehemalige Soldaten
– darunter zahlreiche Versehrte, Amputierte – aber auch
zahlreiche Zivilisten – alte Männer, Frauen und mehr als 400
Kinder unter 15 Jahren (einige von ihnen sogar unter 8 (!) Jahren)
zusammengepfercht.
Bei der Ankunft in Siershahn wurden die Gefangenen mit
Knüppelschlägen auf die umzäunten Felder getrieben, auf denen sofort
die Suche nach Eßbarem begann. Sämtliche noch
auffindbaren Schnecken und Fröschewurden gefangen und mit
Streichhölzern angeröstet. Sie wurden dann mitunreifem Getreide und
mit ausgebuddelten erst daumengroßen Kartoffelngegessen.
Nach Tagebuchaufzeichnungen einiger Lagerinsassen erhielten die Gefangenen
folgende Verpflegung: Am Morgen gab 1/2 l Kaffee, um die Mittagszeit 1/2 bis 3/4 l
Wassersuppe.
Ab Ende Juli statt Suppe wiederholt 3-5 Pellkartoffel mit 2 Eßlöffel Soße,
wahrscheinlich
durch Hilfe der Zivilbevölkerung, die der Siershahner Pfarrer organisiert hatte. Ca.
150g Brot, daß nicht jeden Tag und an Regentagen oft stark verschimmelt ausgegeben
wurde, war die einzige feste Nahrung für den Tag.
Etwa alle 10 Tage wurden 5-7 Gramm Butter pro Person verteilt. Statt Brot, Suppe
oder Pellkartoffeln gab es gelegentlich wenig geeigneten Ersatz wie z.B. 3 grüne
ungekochte Stangenbohnen oder 40 g Mehl und 10 g Tomatenmark oder 10 Rosinen
pro Person. 3-4 mal in der gesamten Lagerzeit erhielt jeder Gefangene etwas Salz.
Nach dem Zapfenstreich – ein Hornsignal um 22 Uhr – mußten die Gefangenen
zu je 10 Mann wie die Ölsardinen nebeneinander liegen, abgeteilt nach Lagergassen
zwischen Zehner-, Hunderter- und Tausenderschaften. Mit Autoscheinwerfern
versuchten die Posten die Gefangenen zu blenden.
Bis zum Wecken um 6 oder 7 Uhr durfte sich niemand bewegen. Man
mußte darauf achten, daß man sich im Schlaf nicht umdrehte oder sich Teile der
Kleidung oder der Decke im Wind bewegten.
Als in der Nacht zum 6.Juli die amerikanischen Posten 6 Gefangene tödlich
verwundeten und mehrere verletzt hatten, wurde es nötig, sich zum Schutz vor den
Schüssen sich mindestens 30 cm tief in die Erde zu graben.
Schlimm waren die dran, die versucht hatten, ihre Schlaflöcher mit Erde abzudecken.
Pappe und Papier – aus den Werksanlagen der Keramchemie – konnten den
stundenlangen Regengüssen nicht standhalten.
Der zu Schlamm gewordene Regen- und Kälteschutz fiel auf die Schlafenden und
drohte sie zu ersticken. Die sich nicht befreien konnten, riefen um Hilfe. Es konnte
ihnen aber vor dem Wecken niemand helfen, da ja jede Bewegung verboten
war. Nach dem Wecken wurden die Toten und Verletzten der vergangenen
Nacht zur Lagerverwaltung gebracht.
Am Freitag, den 6.07.1945 wurde das Lager sortiert. Die Wehrmachtssoldaten
wurden von Soldaten der Waffen-SS und Polizeitruppen getrennt.
(Anm.: Zweifellos geschah dies zur heute (!) darunter verstandenen
sog.“Sonderbehandlung”!)
Das ganze Lager war in 6 Einzelcamps mit je etwa 5.000 Gefangenen
eingeteilt. In der Berufsschule und den angrenzenden Häusern war das
Offizierslager.
Einmal täglich gab es Verpflegung: 1 Eßlöffel Milchpulver, ein Teelöffel Eipulver,
ebensoviel Kaffee, zwei Eßlöffel Kartoffel mit Fleisch (Konserve), etwa 10 Rosinen,
ein Stückchen Schokolade, ein Stückchen Weißbrot..
Am Freitag, den 8.07.1945 wurde das Lager der französischen Besatzungsmacht
übergeben, die Amerikaner rückten ab. Damit begann die
eigentlicheGefangenschaft. Die amerikanische Verpflegung blieb aus.
(Anm.: Siehe dazu das “Lager Siershahn” * Klick * in französischer Hand.)
Gegen 18 Uhr kamen in Schützenreihe bewaffnete Franzosen, die die amerikanischen
Posten ablösten. Es ist bis heute unklar, wer diese Bewaffneten waren. Es
gab ständig Schießereien. Wieviele Tote es in diesen Sommermonaten im Lager
Siershahn gegeben hat, ist heute nicht mehr feststellbar. Die Gräberstätte auf dem
Friedhof Siershahn hat 69 Beisetzungen. Die Chronik von Siershahn zählt 92
Lagertote.
Nachforschungen haben ergeben, daß weitere Tote aus dem Lager Siershahn
in Dernbach (4), in Ebernhahn (4) und in Mogendorf (11) begraben worden
sind.
Anfang September 1945 war das Lager zur Hälfte geleert, und täglich gingen die
Lastwagentransporte in das nahe gelegene Lager Andernach.
Dort erfolgte bald darauf die Verladung in Viehwaggons zum Weitertransport
nach Frankreich.
(Quellen: Geschichtsverein 2002; Guhr 2002; Dorf-Chronik von Siershahn;
125 Jahre KCH; Aufzeichnungen der ehem. Lagerinsassen Dr. Guhr und Reith)
Saarlänner
17.09.2008: Graf Bülow von Dennewitz spricht über das Elend auf
den Rheinwiesen
Graf Bülow von Dennewitz und Peter Hild Am 16. August 2008 sprach beim Verein
Gedächtnisstätte e.V. in Borna Graf Bülow von Dennewitz über die Rheinwiesenlager
der Amerikaner. Diese waren auf Befehl von Dwight D. Eisenhower eingerichtet
worden und verfolgen die Opfer bis heute. Die Öffentlichkeit versucht, diese durch
die „Befreier“verursachten Gräuel bis heute oftmals als Ammenmärchen abzutun.
Doch es ist wahr: Auf den Rheinwiesen wurde das Sterben per Befehl angeordnet
und den Gefangenen dervölkerrechtliche Status des Kriegsgefangenen entzogen,
indem man sie als so genannte „Disarmed Enemy Forces“ auswies und hinter
Stacheldraht vor sich hin vegetieren ließ. Sie waren namenlos, unbekannt und
ungezählt eingesperrt worden. Für abertausende Internierte waren die Rheinwiesen
die letzte Station vor dem Gang in die Ewigkeit.
Steine, die geworfen werden, und Steine, die nicht aufgestellt werden sollen.
Die Veranstaltung bei der Gedächtnisstätte in Borna begann mit einer Führung durch
das Gebäude des Vereins. Peter Hild, Wissenschaftlicher Leiter der Gedächtnisstätte,
zeigte seinen Gästen ein Modell, das vor Augen führte, wie die Gedächtnisstätte
baulich gestaltet werden soll und erklärte, welche immensen Probleme der Verein
damit hat, die entsprechenden Genehmigungen zu erhalten, die die Nutzung von
ehemaligen Büroräumen als Ausstellungsflächen, sowie die Aufstellung der
Gedenksteine einschließlich eines christlichen Hochkreuzes im Außenbereich des
Grundstücks ermöglichen. Der Rechtsextremismusvorwurf gegen den Verein ist nicht
belegt, trägt aber reichlich Früchte. Offensichtlich gilt es bei manchem bereits als
Zeichen rechtsextremer Gesinnung, eine Gedenkstätte ausschließlich den Kriegstoten
des eigenen Volkes widmen zu wollen. Für besondere Belustigung seitens der
Vereinsmitglieder sorgte unlängst der Vorwurf der Gedenkstättengegner, man wolle
dort einen germanisch-heidnischen Thing-Platz errichten. Wie dazu dann allerdings
ein riesiges Christenkreuz passen soll, beantworteten die Kritiker nicht.
Ein Offizier der Wehrmacht erzählt
Im Anschluß an die Führung erhielt der Referent dann das Wort. Joachim-Albrecht
Graf Bülow von Dennewitz ist Zeitzeuge und nebenbei, wie der Name verraten mag,
Nachfahre des Generalfeldmarschalls Graf Bülow von Dennewitz, der sich Rang und
Namen in den Befreiungskriegen erwarb. Wie er selbst ausführte, wurde er 1942 mit
17 Jahren nicht zur Wehrmacht eingezogen, sondern „eilte zu den Fahnen“, wie es in
der heinwiesenlagerFamilie stets Tradition gewesen war, „wenn das Vaterland in Not
geriet“. Im August 1944 kämpfte er im Panzerregiment 1 der 1. Panzerdivision im
großen Weichselbogen, als dieses nur noch mit 7 kampfbereiten Kampfpanzern
(Friedens-Sollstärke: 150) auskommen mußte. Im Oktober schwer verwundet, kam
der gebürtige Hallenser – im Übrigen ein Vetter von Loriot – ins Lazarett nach
Erfurt, um schwerste Verbrennungen im Gesicht, am Rücken und den Händen
versorgen zu lassen. Hier verblieb er, bis die Amerikaner kamen. „Zum Schluß war
man auf wirklich alles gefaßt und man mußte mit allem rechnen. Es war die
Apokalypse“, verkündet der rüstige Veteran, dessen Gesicht nach schweren
Entzündungen und Jahren, in denen er „wie Dracula“ ausgesehen habe, wieder
nahezu optisch perfekt ausgeheilt ist.
Von Erfurt nach Bad Hersfeld
Doch die Amerikaner brachten keine Ruhe. Für alle, die mit einer Uniform
aufgegriffen wurden, führte der Weg unmittelbar in die Kriegsgefangenschaft.
Darunter auch Graf Bülow. Am 5. Mai 1945 fuhren amerikanische Trucks am Lazarett
vor und nahmen auch ihn mit. Die Krankenakten waren zunächst ebenfalls an die
GI’s übergeben worden, welche diese aber während der Fahrt einfach aus dem
Fenster warfen. Das hatte zur Folge, daß die Kriegsversehrten später keine Beweise
mehr für ihre Kriegsschäden vorbringen konnten und zum Teil – wie beim
Referenten selbst – die Kriegsleiden von Amtsärzten nicht anerkannt werden
konnten. Die Krankenakten waren nun also weg und die Fahrt ging zunächst nach
Jena, wo einige Gefangene gezwungen wurden, Löcher auszuheben. Die muteten wie
die eigenen Gräber an und amerikanische Soldaten machten sich über die Todesangst
der Gequälten lustig.Ein weiterer Zwischentransport folgte. „Da ahnten wir zum
ersten Mal, daß die Amis Schlimmes mit uns vorhatten“, erinnert sich Graf Bülow.
Angekommen in Bad Hersfeld mußten sie über Nacht stehen bleiben und auch die
Notdurft an Ort und Stelle verrichten. „Ich stand da wie ein Storch mit Krücken. Wer
umfiel, blieb liegen.“ Zu essen gab es in dieser Zeit nur einmal etwas: Zwei süße
Waffeln.
„Am schnellsten starben die, die geistig gebrochen waren und alle Hoffnung
aufgaben.“
Der vorläufige Bestimmungsort war nach einem weiteren Transport mit der Ankunft
in Kreuznach erreicht. Zuerst wurde nach der eintätowierten Blutgruppe unter dem
Arm gesucht, um doch noch SS-Angehörige aufzugreifen und auszusondern. Darauf
folgte die Suche nach Raketentechnikern. Wer nun noch übrig war, dem wurden alle
Dokumente einschließlich der Erkennungsmarke
als Identifizierungsmöglichkeit abgenommen, bevor er weggesperrt wurde.
Namenlos, unbekannt und ungezählt auf Wiesen hinter Stacheldraht gesperrt, ging
das Elend los. „Heute wird gesagt, daß die meisten unbekannt Verstorbenen im
Osten gefallen sein müssen. Sogar Gerichte haben schon gesagt, anderes zu
behaupten sei strafbar! – Aber, Hohes Gericht: Ich war dabei!“, führt von Dennewitz
aus.
Weiter erzählt er, wie sie da in kleinen Gruppen auf der blanken Erde hausten und
mit Löffeln und bloßen Händen Erdlöcher gruben, um wenigstens geringen
Unterschlupf zu finden. Nur wenn es regnete, was im Frühjahr bzw. Frühsommer
1945 sehr häufig geschah, gab es gar keinen Schutz vor der Witterung mehr. Die
Sonnenzeiten versuchten sie zu nutzen, um die spärlichen Decken, falls überhaupt
vorhanden, am Stacheldrahtzaun zu trocknen. „Ich habe zwölf- bis fünfzehnjährige
Hitlerjungen, Feuerwehrmänner, überSechzigjährige sowie frisch
Operierte dort gesehen. Ich sah auch erwachsene Männer, die nach ihrer Mutter
schrieen. Am schnellsten starben die, die geistig gebrochen waren und alle Hoffnung
aufgaben.“ Joachim-Albrecht Graf Bülow von Dennewitz verliert bei seinem Vortrag
erst dann die Fassung, als er von einem besonderen Erlebnis mit einem schwarzen
Amerikaner berichtet: Dieser patrouillierte am Zaun und reichte dem Hungernden
eine Packung Kekse. Dabei sagte der GI in Englisch: „Nun seid Ihr Deutschen auch
Sklaven der Amerikaner. Genauso wie wir Schwarzen.“ Wenn er wüßte, wo der Mann
heute lebt, so würde er ihm voller Dankbarkeit jederzeit noch einmal die schwarze
Hand drücken, erklärt von Dennewitz ganz ergriffen.
Um die Zäune der Lager hatten die Amerikaner mit Bulldozern Gräben ausgehoben,
in die die Toten versenkt und mit Kalk bestreut wurden. Immer morgens zerrten
die Internierten die aufgefundenen Toten aus deren Erdlöchern in Richtung Zaun.
„Tragen war nicht mehr möglich. Dazu waren wir alle zu schwach.“, so der Graf. Die
Mangelernährung forderte ihren Tribut. „Einmal gab es ein Weißbrot für 64 Mann.
Da war dann ein mitgefangener Jurist den halben Tag damit beschäftigt das Brot
gerecht aufzuteilen. Zuletzt blieben für jeden ein paar Krümel.“
Reinste Willkür
Daß die Internierungen auf den Rheinwiesen reine Willküraktionen waren, zeigt
allein schon, daß auch ehemalige Häftlings- bzw. Strafbataillone zugweise dorthin
verbracht wurden. So kam es, daß vormalige KZ-Häftlinge nun von den Amerikanern
interniert worden waren. „Ich erinnere Bornamich noch, wie ein früherer KZHäftling im Lager zu mir sagte, gegen das, was hier geschehe, sei das
Konzentrationslager das reinste Sanatorium gewesen.“, erwähnt der Veteran und
weist darauf hin, daß er sich im Klaren darüber sei, daß es natürlich auch in den
Konzentrationslagern große Unterschiede gegeben haben müsse. Er wies im
Anschluß noch einmal daraufhin, daß nach Schätzungen des kanadischen Historikers
James Bacque die Sterberate am Rhein 80fach über dem
Normalwert gelegen habe und im Mai 1945 in den Rheinwiesenlagern mehr Tote
als in Hiroshima beklagt werden mußten. „Insgesamt starben in den Lagern der
Alliierten mehr Menschen als im ganzen Kampf an der Westfront im Krieg. Doch
nichts dazu findet man in der Presse.“ Daß all das geschah, obwohl die Lager der
Besatzer nachweislich prall gefüllt waren, setzt dem ganzen skandalösen Vorgang die
Krone auf. „Besonders schlimm war auch, als eines Abends die GI’s unter lautem
Gejohle die vom Militärbeschlagnahmten Decken verbrannten, während wir
Verhungernden und Erfrierenden zusehen mußten.“
„Nicht imstande zu sein von den Lagern der Amerikaner zu sprechen ist ein
gespenstisches Echo der Aussage, man habe ja von den Lagern der Nazis nichts
gewußt.“
Mit einer feierlichen Gedenkzeremonie an der Stelle, an der einmal das komplettierte
Denkmal stehen soll, wurde nach dem Vortrag unter Leitung von Peter Hild noch
einmal der 12 Millionen zivilen Toten auf deutscher Seite gedacht und damit der
Veranstaltung ein würdevoller Abschluß gegeben. „Ich hatt’ einen Kameraden“
und das „Lied der Deutschen“ sorgten für die angemessene musikalische
Untermalung.
Quelle: Christoph Rothäm / http://www.blauenarzisse.de
Limes
Netzfundstück:
Zitat:
Nach der Befreiung des Lagers (= Buchenwald) im April 1945 durch die
Amerikaner wurden die 80 (!) zurückgebliebenen deutschen Lagerwachen und
Funktionäresummarisch ermordet.
Mitglieder des Lagerpersonals wurden nicht nur von einigen der Häftlinge auf
brutalste Weise erschlagen, sondern bisweilen sogar mit Hilfe und Ermunterung
durch amerikanische Soldaten.[1] Zwischen 20 und 30 GIs beteiligten sich an
dem Morden, indem sie abwechselnd auf sechs Deutsche bis zum Eintritt des
Todes einschlugen.[2]
In dem 1968 erschienenen Buch “Legends of our Time” berichtet er (= Elie Wiesel),
wie einige befreite Lagerinsassen mit U.S. Jeeps ins nahe Weimar fuhren, um dort
zu plündern, zu vergewaltigen und “wahllos” deutsche Zivilisten zu
ermorden,[3] was von Hilberg bestätigt wird.[4]
Quellen:
[1] Robert Abzug, Inside the Vicious Heart, Oxford, New York 1985, S. 49, 52.
[2] Marguerite Higgins, News is a singular Thing, Doubleday, Garden City, N.Y.,
1955, pp. 78f.
[3] Elie Wiesel, Legends of our Time, Holt, Rinehart and Winston, New York 1968, S.
140.
[4] Raul Hilberg, The Destruction of the European Jews, 3 Bd., Holmes & Meier,
New York 1985, S. 987.
(Deutsche Übersetzungen gibt es offensichtlich bis heute noch keine – was aber auch
wenig erstaunt!)
Limes
Zitat:
Man beachte die Reaktion der anderen Beteiligten …
Nur “eine” der Vorgeschichten dazu:
Zitat:
[…]
Wir werden diese Bastarde (zu anderen “Bastarden” s. a. * Klick *) nicht
einfach erschießen, wir werden ihnen die Eingeweide herausschneiden,
um damit unsere Panzerketten zu schmieren. Wir werden diese
widerlichen deutschen (!) Bastarde haufenweise ermorden.
[…]
Die Nazis sind unsere Gegner. Stürmt auf sie ein.
Vergießt ihr Blut, schießt ihnen in den Bauch.
[…]
Quelle: General Patton – Rede vom 31. Mai 1944
http://web.archive.org/web/20110108120051/http://www.nexusboard.net/sitemap/
6365/us-kriegs-und-nachkriegsverbrechen-t297272/
http://www.germanvictims.com/2013/08/20/amerikanische-sadisten/