Copenhagen Business School (2012/13)

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Copenhagen Business School (2012/13)
Copenhagen Business School
-mein Auslandssemester in DänemarkVorbereitung:
Durch mein Studium der internationalen Betriebswirtschaftslehre war es klar, dass ich einen
Auslandsaufenthalt im 5. Oder 6. Semester anstreben muss. Daher fing die Vorbereitung für
meinen Auslandssemester in Kopenhagen schon im 3. Semester an, indem ich mich für das
Erasmusprogramm bewarb. Nachdem ich meine Bewerbung im International Office abgab,
kümmerte sich glücklicherweise die Viadrina um den Großteil der Organisation. Nachdem
dann feststand, dass ich für ein Studium in Kopenhagen nominiert wurde, war die
Bewerbung an der CBS auch nicht schwer. Unterlagen, wie Studienbescheinigung etc. sollte
lediglich elektronisch eingereicht werden. Die CBS Website bietet auch alle Informationen,
die man braucht und es wird schnell auf E-Mails geantwortet. Einige Probleme gab es nur bei
der Bewerbung für einen Platz im Wohnheim. Die CBS hat aus technischen Problemen nur
knapp der Hälfte aller 700 Austauschstudenten für das Wintersemester 2012 einen Link zur
Wohnheimsbewerbung geschickt. Sodass ich (leider) keinen Platz im Wohnheim bekam, aber
die CBS hatte mir jedoch einen Platz für das „Private Housing“ angeboten, so war dann auch
die Unterkunft sicher.
Weiter habe ich mich eigentlich nicht auf mein Auslandsemester vorbereitet. Zwar hatte ich
mir ein Dänischbuch zum Selbststudium gekauft, jedoch nicht viel geübt. Man muss aber
auch sagen, dass die dänische Sprache nicht wirklich wichtig ist in Kopenhagen, da
tatsächlich alle Leute, egal ob Postbote, Friseur oder Supermarktkassiererin sehr gut Englisch
sprechen können.
Wichtig ist noch zu erwähnen, dass die CBS einen Toefl-Test verlangt, da das Sprachlevel
Unicert 2 nicht anerkannt wird. Glück haben alle, die im Abitur einen Englisch-Leistungskurs
belegt hatten, dies wird auch als ausreichende Sprachbildung gesehen.
Verbindung Dänemark-Schweden – Öresundbrücke:
Unterkunft
Wie schon erwähnt bietet die CBS Wohnheimplätze, jedoch nur in ausreichender Menge für
die Hälfte aller Austauschstudenten. Des Weiteren sind die Heime auch nicht wirklich zu
empfehlen, da sie teilweise schlecht ausgestattet sind. Außerdem ist ein Platz im Wohnheim
sehr preisintensiv, denn man bezahlt monatlich ca. 700 bis 800 €, abhängig davon, ob man
allein wohnt oder sich sein Zimmer mit jemandem teilt. Der einzige Vorteil am Wohnheim ist
nur der, dass man schnell Kontakte knüpft, wobei ich, die nicht im Wohnheim gewohnt hat
auch keine Probleme hatte Anschluss zu finden, da die CBS sich einiges einfallen lässt, dass
sich die Austauschstudenten kennenlernen.
Da ich das „Private Housing“ Angebot der CBS angenommen hatte, wohnte ich mit einem 22
jährigen Dänen, der auch an der CBS studiert, zusammen. Ich hatte sehr großes Glück mit
der Wohnung und meinem Mitbewohner, der sich normalerweise seine 3-Raum Wohnung
mit seinem Bruder teilt. Dieser war aber während meines Aufenthaltes auch gerade im
Ausland. So wurde ein Zimmer frei, für das ich 540 € monatlich gezahlt habe. Ich habe so im
Bezirk Valby in Kopenhagen gewohnt und konnte die CBS in 10 Minuten mit dem Fahrrad
erreichen. Fahrrad fahren gehört in Kopenhagen sowieso zum Standard, da die öffentlichen
Verkehrsmittel (wie beispielsweise eines der modernsten Metronetze der Welt) sehr teuer
sind. Fahrräder kann man sich in Kopenhagen sowohl für das Auslandssemester mieten, oder
man kauft ein gebrauchtes für ca. 100 €. Am Ende des Semesters kann man es dann
normalerweise wieder im gleichen Fahrradgeschäft verkaufen.
Innenstadt in Kopenhagen – Nyhavn:
Studium an der Copenhagen Business School
An der sehr modernen und gut ausgestatteten CBS muss jeder Student 4 Kurse im Semester
belegen. Das klingt zwar nicht viel, aber das dänische Unisystem setzt ein höheres Maß an
Selbststudium voraus, als man es an der Viadrina gewöhnt ist. So ist es auch üblich sich auf
jede Stunde vorzubereiten, indem man ca. 50 bis 100 Seiten Artikel, Fallstudien und Bücher
pro Fach und Woche ließt. Der Unterricht an sich unterscheidet sich auch von der typischen
deutschen Vorlesung. Die Kurse an der CBS sind meist kleiner und es wird mehr Mitarbeit
erwartet. Typisch sind auch Gruppenarbeiten und kleinere Vorträge in der Klasse. Die
Prüfungen am Ende des 10 wöchigen Semesters sind sehr vielfältig und von Kurs zu Kurs
unterschiedlich. Es gibt normale zwei stündige close-book Klausuren, vier stündige openbook Klausuren (diese werden normalerweise am Computer durchgeführt), mündliche
Prüfungen, Assignments (die über das Semester anzufertigen sind und am Ende abgegeben
werden), und auch sogenannte 24-, 48-, 72- oder einwöchige Examen. Bei dieser Art von
Prüfung bekommt man eine Aufgabe per E-Mail zugeschickt und muss sie dann zuhause
unter Verwendung jeglicher Hilfsmittel bearbeiten und vor Ablauf der angegebenen Zeit
wieder abschicken.
Copenhagen Business School:
Alltag und Freizeit
Da die CBS die ersten 2 Wochen des Semesters für einen Sprachkurs, sowie verschiedenste
Einführungs- und Kennlernveranstaltungen bereitstellt, ist es sehr leicht mit anderen in
Kontakt zu kommen. Meine Freizeit habe ich dann auch viel mit anderen
Austauschstudenten verbracht. Kopenhagen hat einiges an Sehenswürdigkeiten zu bieten
und auch das Umland ist sehr schön. Trips in verschiedene Schlösser oder auch in die
schwedische Stadt Malmö, die mit Kopenhagen über die berühmte Öresundbrücke
verbunden ist, standen so auf unserem Plan und auch weitere Reisen nach Russland,
Finnland, Schweden, Norwegen oder auch ins Legoland wurden recht kostengünstig für
Austauschstudenten angeboten.
Kopenhagen hat auch ein buntes Nachtleben mit vielen Bars und Diskotheken. Jede Woche
gab es mindestens eine oder zwei International- oder Erasmusparties, wobei mein
persönliches Highlight eine „Boatparty“ war (also eine Party auf einer Yacht im
Kopenhagener Kanal). Des Weiteren gibt es direkt in der CBS einen Studentenklub „Nexus“,
der jeden Donnerstag zur Studentenparty einläd.
Jedoch muss man auch bedenken, dass das Preisniveau in Dänemark höher ist als in
Deutschland und die Umsatzsteuer 25% beträgt. Am Abend auszugehen ist sehr preisintensiv
und auch die Ausflüge sind verhältnismäßig teuer (Fahrten, Eintrittspreise etc.). Das
Erasmusstipendium deckt die Kosten leider nicht mal ansatzweise. Ich habe jeden Monat
durchschnittlich 1000 € ausgegeben und, meiner Meinung nach, noch ziemlich sparsam
gelebt, im Vergleich zu anderen.
Das Leben in Dänemark hat sich für mich nicht besonders zu dem in Deutschland
unterschieden. Kopenhagen zwar wunderschön und gehört nun zu meinen Lieblingsorten,
doch unterschiedet es sich nicht besonders von anderen europäischen Großstädten.
Markant ist jedoch die blonde, schwarzgekleidete Bevölkerung Kopenhagens, die sogar noch
bei Minusgeraden Joggen geht und beim Alkoholkonsum nach eigenen Angaben sogar noch
die Deutschen übertreffen. Durch meinen Dänischen Mitbewohner hatte ich das Glück auch
hin und wieder mit Dänen enger in Kontakt zu kommen, als beispielsweise die Leute, die im
Wohnheim gewohnt haben und eigentlich das Semester nur mit anderen Erasmusstudenten
verbrachten. So würde ich jedem empfehlen die Wohnheime zu meiden und sich gleich beim
Private Housing Department der CBS zu bewerben.
Welcome-Party:
Nyhavn bei Nacht:
Halloween:
Typisch dänisch – Smörrebröd:
Fazit
Ich kann ein Studium an der Copenhagen Business School nur weiterempfehlen. Mir haben
die vier Monate in Dänemark sehr gefallen und waren kulturell, bildungsmäßig, sowie zur
Aufbesserung meiner englischen Sprachkenntnisse ein großartiges Erlebnis. Die CBS ist sehr
gut organisiert und mir ist sehr positiv die Betreuung der internationalen Studenten durch
das International Office über die gesamte Zeit im Ausland aufgefallen. Negative Erlebnisse
hatte ich während meiner Zeit dort nicht, außer dass man sich an die Preise gewöhnen muss.
Alles in allem wünsch ich jedem Studenten einen genauso schönes Auslandssemester, wie
ich es erlebt durfte. In Kopenhagen hat man das mit Sicherheit!

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