Arbeitsgemeinschaft Wanderfalkenschutz
Transcription
Arbeitsgemeinschaft Wanderfalkenschutz
Ar beitsgemeinschaft Wander falkenschutz 8ZH5RELW]N\+DXSWVWUDH1LQGRUI7HOHIRQ '-9336365 Schleswig-Holstein Nindorf, den 01.08.2003 Jahresbericht AGW SH 2003 01.08.02 ± 31.07.03 1. Zu r Sais o n 2002 1.1 Zu u n s erem J ah res b eric h t W ir bezeichnen unseren Bericht bewusst als Jahres- und nicht Brutbericht, weil die W anderfalkensaison m it dem Ausfliegen der saisonal HUEUWHWHQ-XQJHQMDQLFKWHQGHW+DEHQGLH-Xngen der Brutpaare die Nesthabitate verlassen, erscheinen auch schon die ersten nordischen Jungen oder wie in Holland (nach VAN GENEIJGEN) der eine oder andere Altfalke, der in Skandinavien verm utlich nicht an einer erfolgreichen Brut beteiligt war. Im Septem ber setzt dann der JURH =X]XJ HLQ GHU LP 2NWREHU VHLQHQ *LSIHO erreicht. Von Oktober bis April ist deshalb die Anzahl der in Schleswig-Holstein vorkom m enden : DQGHUIDONHQHUKHEOLFKJU|HUDOV]XU%UXWVDison m it einer nur geringen Anzahl an Brutpaaren. Daraus ergibt sich, dass die Bedeutung unseres %XQGHVODQGHV IU hEHUZLQWHUHU QLFKW P LQGHU ZLFKWLJLVWDOVIUKLHUEUWHQGH : LU KDWWHQ XQV ELVKHU QRFK NHLQH JURH *HGDnNHQ GDUEHU JHP DFKW ]X ZHOFKHP =HLWSXQNW sinnvoller W eise die W anderfalkensaison zur Berichtserstattung enden und wieder beginnen sollte. Nach dem Vorher gesagten leuchtet es ein, dieses nach Beendigung der Brutsaison und vor Einsetzen des Zuzugs zu tun. W ir haben uns als Stichtag deshalb den 1. August jeden Jahres gesetzt. So bleiben wir zudem m it anderen Berichtserstattern und deren Berichten vergleichbar und ein Austausch der Inform ationen kann in etwa zum gleichen Zeitpunkt erfolgen. 1. 2 †b erw in terer Ab vergangenen Herbst (2002) haben wir uns HUVWP DOLJ LQWHQVLYHU P LW GHP 7KHP DEHUZLQWHUnde W anderfalken auseinander gesetzt. Es sind dabei sowohl Datenbanken verschiedener EinzelPersonen als auch von Organisationen ausgewertet worden. Auch sind wir laufenden Einzelm eldungen aus verschiedenen Em ailgruppen nachgegangen. Die Erkenntnisse darEHU VROOHQ in einem besonderen Bericht veršffentlich werden. Aber vorweg dazu ein paar Einzelhinweise. %UWHQde W anderfalken zu erfassen ist schon QLFKW HLQIDFK ZREHL IDVW LP P HU )DONHQ EHUVeKHQ ZHUGHQ %HL 1LFKWEUWHUQ ZLUG HV QRFK schwieriger, kann aber noch gelingen, wenn sie sich territorial verhalten. Aber bereits bei diesen ZHL P DQ QLFKW P HKU RE HV VLFK um heim ische oder nordische †bersom m erer handelt. Vielleicht werden wir deshalb des Them a bzw. die †berschrift spŠWHU QRFK HLQP DO XP EHQHQQHQ P VVHQ LQ ÄQRUGiVFKH hEHUVRP P HUHU XQG hEHUZLQWHUHU³ Einzelne orttreue Falken und das sind fast alle KLHU EHUZLQWHUQGH ZHUGHQ IDVW LP P HU EHUVehen oder nur durch Zufall m al entdeckt, es sei denn: Sie halten sich an besonders m arkanten 3XQNWHQ ZLH *HElXGHQ DXI 'DUEHU KLnaus, aber das ist nicht neu, werden an Stellen, an denen erfahrene Ornithologen hŠufiger beobachten, auch hŠufiger W anderfalken gesehen. B.1 ± juv.WF †berwinterer?, 26.02.03 Bottsand ± Foto: Andreas Schulze-Benick Grob skizziert zeichnet sich folgendes Bild: Die 1RUGVHHNVWH P LW LKUHQ )OXVVQLHGHUXQJHQ 6Hem arschen, VorlŠndereien, SŠnden und Inseln bildet einen eindeutigen Schwerpunkt in der Besetzung. Danach folgt in der W ichtigkeit der ElbVWURP YRQ GHU0QGXQJELVHLQVFKOLHOLFK*HHVt- 1 hacht m it Schwerpunkt Ham burger Hafen (in Lauenburg, Landesgrenze, endet unser Gebiet). ,QHWZDJOHLFKHUP DHQEHVHW]WLVWGLH2VWVHHNste an den Fšrden, Buchten und strandnahen Binnenseen, gefolgt von der Seenplatte in MittelXQG 2VWKROVWHLQ ELV LQ GHQ 6GRsten des Landes B.2 ± JŠhrlicher Wintergast, 14.03.03 Kiel, Stadtwerke ± Foto: Andreas Schulz-Benick m it noch sehr wenigen Meldungen. Es ergibt sich daraus eine eindeutige Bevorzugung von Gebieten, an denen sich m ittlere bis JU|HUH : DVVHUIOlFKHQ P LW DQJUHQ]HQGHQ *UnlŠndereien und entsprechendem Beutevorkom m en befinden. %HLGHU(UIDVVXQJJHODQJ%XUNKDUG%nning in Datu m B eo b ac h ter Ort 07.10.02 Streese-Browa, Speicherkoog Uwe P. & Leitner Dithm arschen Herm ann 10.10.02 Barbara Ekelšf 14.10.02 %QQLQJ Burkhard & Olaf Katinger W att Neustadt Neustadt am 03.01.03 sogar die Ablesung der Ring-Kennung (M3) des W anderfalken. Aus der 5FNP HOGXQJ HUIXKUHQ ZLU GDVV GLHVHU YRQ 'U Peter Lindeberg am 12.06.1996 nšrdlich von Oslo (Norwegen) in einem Felsennest beringt worden ist. Es war ein besonders vertrauter Falke, dem m an sich auf geringe Distanz nŠhern konnte. Da wir dieses vertraute Verhalten von unseren einheim ischen Falken nicht kennen, lšst es zunŠchst Erstaunen aus. Das ist aber nicht GHU HUVWH )DOO YRQ VNDQGLQDYLVFKHQ )HOVEUWHU GLH EHL XQV DQ *HElXGHQ EHUZLQWHUQ XQG 0HnVFKHQJHJHQEHUVHKUYHUWUDXWVLQG Dabei sitzen die dort nicht etwa an GebŠuden. Ob und dann wo dieser ins siebente Jahr gehende Falke in Norwegen an einer Brut beteiligt ist, konnte uns Peter Lindberg nicht m itteilen. 8P GLH %HVWDQGVJU|H IU GDV : LQWHrhalbjahr HLQLJHUP DHQ VLFKHU HLQ]uVFKlW]HQ P VVHQ noch weitere Stichprobenkontrollen erfolgen und fehlt es uns bisher noch an Erfahrung, aber auch an einer abgesicherten ZŠhl-Methode. Als ganz grober Anhalt kann, unter den vorbenannten Vorbehalten, jedoch angenom m en werden, dass es sich m it unseren heim ischen Paaren, die nicht DE]LHKHQXP EHU)DONHQKDQGHOQVROlte. Nachfolgend dazu noch ein paar Einzelm eldungen zur ErgŠnzung: M eld u n g Herm ann Leitner und ich wurden am 7.10. im Meldorfer Speicherkoog Zeugen, wie ein solch erfolgreicher Fang enden kann: "Unser" W anderfalke, ebenfalls jung, ebenfalls m it Kiebitz, an dem er sichtlich zu schleppen hatte, kam schweren Fluges GDKHU P EHU GHP (UGERGHQ $XI GHm selben ODXHUWHDEHUHLQ1HLGHU'HUMXQJH5DXKIXEXVVDUG startete seinen †berfall (oder soll ich sagen 'UnterIDOO " JHQDX DOV GHU : DQGHUIDONH EHU LKP ZDU 'HU OLH GLH %HXWH IDKUHQ ODQGHWH P HQWIHUQW DXI einer Ackerscholle und schaute dem Rauhbein frustriert beim Kršpfen der Beute zu, die eigentlich ihm JHEKUWH Erst am Sonntag haben wir wieder einen W anderfalken im Katinger W att beobachtet. Schšn! Eigentlich wollten wir nur den riesigen Schwarm von : HLZDQJHQJlQVHQ JHQLHHQ GD KDWWHQ ZLU SO|Wzlich auf dem Boden sitzend, wie ein altes Huhn, einen Falken im Glas in einer Fensternische des BW -Tauchturm s sehe ich einen m Šnnlichen W F sitzen. Man kom m t ziem lich nahe ran. Der 40m Turm ist ca. 30 m von einem JU|HUHQ Parkplatz entfernt und der Falke sitzt in ca 30m +|KH XQG OlVVW VLFK GXUFK )XJlQJHU 7UHQVFKOagen und abfahrende Autos nicht stšren. Der Falke GUHKW P LU GLH 5FNVHLWH ]X DEHU HLQP DO VHKH LFK 5LQJH OLQNHU )X ± URW EHU EODX UHFKWHU )X ± schwarz. 2 23.11.02 Engelhard, Chris- Beltringharder topher & Moereth Koog Benno 27.11.02 Pfeifer, Gerd Sylt 03.12.02 Rupnow, G. 22.12.02 Baum ung, S. B. Kondziella 23.02.03 %QQLQJ Burkhard Ham burg & Ham burg Hohwacht 26.02.03 Schulz-Benik, Andreas Bottsand 14.03.03 Schulz-Benik, Andreas Kiel 16.03.03 Morsch, Sšnke Meggersdorf 23.03.03 *HLOHU Herm ann 18.04.03 W eidm ann, ger +DQV- Duvenstedter Brook Hol- Kiel Ein junger W anderfalke attackiert m ehrfach einen fliegenden Kiebitz, beide liefern sich in der Luft eine wilde Verfolgungsjagd m it zahlreichen Sturzflgen und "HakenschlaJHQ VFKOLHOLFK NRP P W GHU )DONH dem Kiebitz sehr QDKH JUHLIW LKQ FD 0HWHU EHU dem Boden von oben m it den FŠngen und transportiert ihn weiterfliegend ab. Der Kiebitz zappelt noch und versucht VLFK ORV]XUHLHQ GHU : DQGHUIDONH lŠsst sich in seinem - dann sichtbar anstrengenden W eiterflug aber nicht EHLUUHQ XQG EHLW P HKrfach im Fluge m it dem Schnabel nach der Kehle des Kiebitz. Dann ist der Falke m it seiner Beute hinter der Vegetation verschwunden. Auf Sylt hatte der "traditionelle" W anderfalke (ad M) seinen Ansitz auf einem Hochspannungsm ast zwischen Keitum und Archsum wieder besetzt. Hier hat seit 1997 jeweils ein adultes MŠnnchen (wohl im m er dasselbe?!) alljŠhrlich von Oktober bis April sein W interquartier bezogen. 1 W anderfalke, Holzhafen, Strom m ast, Schlafplatz 2 W anderfalken, HH-+DIHQ2HOP KOH$*3DDU *HVWHUQ KDEH LFK EUigens eine Mauserfeder (H2) vom W anderfalken am Kl.Binnensee gefunden. Sie lag m itten auf dem Acker neben einer Taubenrupfung. LŠnge 28,3 cm , dam it sicher ein W eibchen. Am Bottsand heute m orgen 8.45-10.00 Uhr - 2 ad Seeadler jagend, - 1 im m at W anderfalke w ohne Erfolg auf Gr. Brachvogel und Lach- und Sturm m šwen jagend ( ca. 10 m in, Flugaufnahm en digiskopiert aus dem Auto ) habe heute abend m al am Rathausturm und bei den Stadtwerken nach dem Kieler W anderfalken gesucht: tatsŠchlich m it Erfolg und zwar auf dem Stadtwerk-Schornstein. Mehr als auf den Fotos zu erkennen ist, habe ich auch nicht gesehen. Er ist wohl eher nicht beringt. heute zwischen Meggersdorf und Bergenhusen ein W anderfalkenweibchen ...ein Paar W anderfalken bei der Flugbalz beobachtet. Ich habe danach, und zwar am 24. 26. und 27.3. m ich insgesam t ca. 5 Stunden in dem betreffenden Gebiet aufgehalten, konnte aber keine W anderfalken m ehr feststellen. 22.10.02 den Stadtfalken erstm alig und heute 1,5 Stunden W F an Stadtwerken letztm alig beobachtet. Seit diesem Zeitpunkt keine W ahrnehm ungen m ehr. 2. B ru ts ais o n 2003 Aus der Zeit der Balz sind keine weiteren Paare aufgefallen, so dass wir m it dem gleichen Brutbestand rechneten. Es werden zwar im m er m al ZLHGHU DG (LQ]HOIDONHQ DXFK LQ JOHLFKHQ NVWHnnahen Gebieten gesichtet, ohne jedoch den StaWXV GLHVHU )DONHQ ]X HUNHQQHQ .ODXV *nther). Zwei Hinweise dazu kom m en aus der Seenplatte. Auf sie, weil diese Erscheinung neu ist, und noch auf drei weitere, wird noch nŠher eingegangen. Bei den bekannten PaaUHQZXUGHQMHGRFKEHUDOO lebhafte AktivitŠten gem eldet. Besonders gespannt waren wir auf die Ergebnisse einzelner Paare: In Brokdorf, weil wegen bisheriger Brutm isserfolge W erksangehšrige des KKW so freundlich gewesen waren, eine neue Nisthilfe sozusagen einen Stockwerk hšher zu installieren, auf das Paar in der DEA-Anlage in Hem m ingstedt, weil es, gem essen an den anderen PlŠtzen, in ziem lich nLHGULJHU+|KHEUWHWDXI das Paar im Gitterm ast des Oldensworter VorODQGHV ZHLO HV ELVKHU QRFK QLFKW JHEUWHW KDWWH und darauf, ob ein erstm als am 12.12.02 im Ham burger Hafen gesichtetes Paar (Baum ung & .RQG]LHOOD GRUW DXFK YHUEOHLEHQ XQG EUWHQ Zr- 3 de. Vom letzten Paar sind uns keine Hinweise m ehr bekannt geworden. Auf die anderen Paare wird bei der Einzelbeschreibung noch nŠher eingegangen. 2EZRKO GDV %RGHQEUWHUSDDU DXI 7ULVFKHQ VWšrungsbedingt erstm alig ohne Erfolg blieb und auch das Paar im Oldensworter Vorland nicht JHEUWHW KDW ZXUGH P LW DXVJHIORJHQHQ -Xngen (= 50 % Steigerung zum Vorjahr) erstm als eine Zahl erreicht, von der wir annehm en, dass VLFK GDV DOV (UVFKHLQXQJ LP EHUQlFKVWHQ -DKU in der FlŠche bem erkbar m achen sollte. Herausragend waren dabei wieder zwei an sich sehr VHOWHQ YRUNRP P HQGH )QIHUJHOHJH ZREHL LQ HLQHP )DOO GDYRQ GLH )DONHQ DXFK DOOH IQI -Xngen aufgezogen haben. Zu den Einzelergebnissen: % UX WS DDU 6 G HUR R J V DQ G V HLW LQ HLQ HU Nis th ilfe au f ein er Sc h iffs b ak e W Šhrend einer Kontrolle am 18.04.03 (SchutzstaWLRQ : DWWHQP HHU 3HOZRUP ZXUGHQ IQI (LHU gezŠhlt! Am 04.06.03 konnte David Fleet drei Junge beringen und ein beschŠdigtes Restei bergen. Die Jungen sind wohlbehalten ausgeflogen (Schutzstation W attenm eer, Pelworm ). Interessant ist, dass dieses Paar auch in den -DKUHQ XQG MHZHLOV IQI -XQJH DXIJezogen hat. % UX WS DDU % UX Q V E WWHO $. : V HLW LQ ein er Nis th ilfe am K am in Die W ebkam era des W erkes war in diesem Jahr nicht aufgeschaltet, lief aber, so dass werksintern GLH %UXW EHUZDFKW ZHUGHQ NRQQWH 6R HUIXKUHQ ZLU VHKU IUK $/%5(&+7 /$18 GDVV GLH )DlNHQ IQI (LHU EHEUWHWHQ (V VLQG DXFK DOOH JeVFKOSIW XQG DXIJH]RJHQ ZRUGHQ $/%5(&+7 ausgeflogen jedoch nur 4 (INGW ERSEN). Hinweisen m šchte ich darauf, dass auch im verJDQJHQ-DKUIQI(LHUEHEUWHWZXrden, allerdings wegen Stšrungen kein Schlupf erfolgte. Es ist dieses jetzt das zweite Paar in SchleswigHolstein m it optim aler Gelegezahl und entsprechendem Brutergebnis. B ru tp aar 3, B ro c k d o rf, AK W (s eit 2000) in ein er Nis th ilfe am K am in Mit diesem Paar m ussten wir uns nun bereits m ehrere Jahre intensiver beschŠftigen, weil die Falken im m er keinen Erfolg hatten und wir nicht die 100%-ige Sicherheit hatWHQ RE EHUKDXSW Eier gelegt worden waren. W eiOGLH%UXWK|KHP DQFKP DOHQWVFKHLGHQGLVWIU 6WUHVVP LQGHUXQJ XQG GDP LW EHU (LDEODJH RGHU nicht Eiablage entscheidet, baten wir Herrn Arm in Grieser vom W erk, einen von uns neu gestellten Nistkasten auf den oberen Kranz des Kam ins zu befestigen (und dam it aXIFDP EHU*UXQG Das war es offensichtlich, denn die Falken balzten intensiver als zuvor, es wurden deutliche %HXWHEHUJDEHQ P LW %UXWZHFKVHO EHREDFKWHW (ING: (56(1 XQGDP YRQ-UJHQ6Wber vom W erk drei Junge gezŠhlt, von denen nur zwei fliegend beobachtet wurden (INGW ERSEN). Dam it haben diese Falken erstm alig Bruterfolg. 'HP : HUN VLQG ZLU IU GLH +LOIHQ DP W anderfalkenschutz sehr dankbar. Desgleichen besonders auch Herrn Lutz Lange, der jetzt bereits m ehre Jahre die Beutereste dieses Paares sam m elt und Olaf Ekelšf zur Bestim m ung EHUVHQGHW B ru tp aar 4, No rd s eein s el Tris c h en (s eit 1999) DOV % R G HQ E U WHU $XFK EUWHWH HLQ : DQGHUIDONHQSDDU DXI Trischen wieder am Boden. Aufgrund verŠnderter individueller Verhaltensweise ist es nicht auszuVFKOLHHQ GDVV HV VLFK XP HLQ QHXHV 3DDU KDndelt. W Šhrend in den Jahren 1998-2002 jeweils von lautstarkem Revierverhalten und W arnrufen der Adulten berichtet wurde, konnte dieses Jahr selbst bei AnnŠherung an den Neststandort keinerlei revieranzeigendes Verhalten festgestellt werden. Das erste Gelege m it zwei Eiern wurde am 04.04. zufŠllig bei einer ZŠhlung gefunden, als das W eibchen erschrocken aus einem GrasEXOW IOFKWete. Diese Stšrung kšnnte die Aufgabe des Geleges verursacht haben, da bei der nŠchsten Kontrolle am 17.04. das Nest leer aufgefunden wurde. Der Nordteil der Insel wurde im April lediglich zweim al, und im Mai kein einziges Mal betreten, um dem W anderfalken die nštige Ruhe zu sichern. Mehrere Beobachtungen aus der Ferne OLHHQ GDUDXI VFKOLHen, dass ein Nachgelege in der NŠhe eines Beobachtungsturm es gezeitigt worden war. Am 01.06. konnte bei einem weiteren Kontrollgang jedoch wieder kein W arnen der Altvšgel vernom m en werden, lediglich das W eibFKHQ IORJ P LWVDP W GHQ *URP |ZHQ DXI XQG YHrschwand. Im Beobachtungsturm fand ich hinter einer Sitzkiste ein unEHEUWHWHV (L ZHOFKHV GRUW B.3 ± Nachgelege Trischen? ± Foto: Steffen Oppel zwar abgelegt worden war, aber m .E. nicht beEUWHW ZHUGHQ NRQQWH 'LHVHV (L ZDU EHL GHU 4 nŠchsten Kontrolle am 16.06. zerstšrt, weil verm utlich zwischenzeitlich starke W indbšen die Sitzkiste auf das Ei geschleudert hatten. Obwohl die Falken fast tŠglich auf dem Turm rasteten, ist unklar ob es sich bei dem auf dem Turm gefundenen Ei um ein Nachgelege handelte. Eine Brut anderenorts auf der Insel halte ich IU VHKU XQZDKUVcheinlich, obwohl zu beachten ist dass bei všllig ausbleibendem W arnverhalten ein zweites Nest niem als gefunden worden wŠre. Ab Mitte Juni waren beide Altvšgel verschwunden. Steffen O p p el, NABU-Na tu r sch u tzwa r t In sel T r isch en B ru tp aar 5, Hetlin g er Sc h an ze, Gitterm as t (s eit 1998) in ein er Nis th ilfe Durch hŠufigen Brutplatzwechsel in den vergangen Jahren im Gitterm ast waren wir gespannt GDUDXIZRIUVLFKGLH)DONHQLQGLHVHP -DKUHQtVFKHLGHQZUGHQ6LHVLQGZLHGHULQGHQLP OHWzten Jahr erstm als besetzten Nistkasten gezogen XQG KDEHQ GUHL -XQJH JUR JHP DFKW GLH DXFK alle ausgeflogen sind (Helbing, Helm ). B ru tp aar 6, Hem m in g s ted t, DEA (s eit 1999) in ein er Nis th ilfe Zwischen den vielen Anlagen den Status des Brutpaares im vergangen Jahr sicher festzustellen, hatte im m er einige Schwierigkeiten bereitet. Aus diesem Grunde wurde in diesem Jahr noch hŠufiger und lŠnger beobachtet. 1DFK HLQGHXWLJHQ %UXWZHFKVHOQ P LW %HXWHEHrgaben, spŠter dann zunŠchst gesichteten zwei Jungen (H. Robitzky j., konnten am 12.06.03 drei Junge bestŠtigt werden (H. Robitzky s. und H. Robitzky j.). Nach der Bruchlandung eines Jungen am 14.06.03 beim Ausfliegen, der von einem W erksangehšrigen eingefangen und von Peter Schršder vom W erk wieder auf einer hohen An- lage ausgesetzt wurde, sind alle wohlbehalten in die Natur gelangt (H. Robitzky, j.). Am 05.10.02 gelang Andreas Schulz-Benick eine ZXQGHUKEVFKH $XIQDKP H HLQHV -XQJHQ : Dnderfalken im Meldorfer Speicherkoog, nachdem dieser sich nach erfolgloser Jagd gesetzt hatte. Durch die NŠhe zum W erk, denken wir, dass es sich um den Jungvogel aus 2002 handelt. Paar 7, Old en s w o rter Vo rlan d , Gitterm as t (Nis th ilfe s eit 2000) 0HKUHUH +LQZHLVJHEHU KDWWHQ GHQ : LQWHU EHU bis in die Brutzeit hinein wiederholt von einem harm onischen Paar berichtet, welches sich hŠufig an der Nisthilfe zeigte (Bruns, Ekelšf, Obst). Etwas unruhig wurden wir allerdings, als wir Anfang MŠrz von einem toten W anderfalken hšrten, der am 31.12.02 bei Lunden aufgefunden worden war (weil ganz in der NŠhe). Aber sofort durchgeIKrte Kontrollen bestŠtigten ein vorhandenes Paar an der Nisthilfe (Bruns, Obst). Dieses hat aber vom Verhalten her keine Eier gelegt und deshalb auch nicht gebrtet. Die *UQGH GDIU VLQG XQV QLFKW NODU P VVHQ RIIHQ bleiben. W ir kannten das Vorjahrespaar auch noch nicht gut genug. Beide jetzt anwesenden Falken sind sicher unberingt (Ekelšf briefl.), was zuvor noch nicht sicher festgestellt werden konnte. Paar 8, B lau o rts an d (v ers u c h te B o d en b ru t 1998) Durch frische Beutereste und Sichtbeobachtungen von EinzHOIDONHQ %RUFKHUGLQJ *QWKHU kann auf Anwesenheit des Paares geschlossen werden. Eine Brut oder deren Versuch auf der Sandbank erscheint uns unwahrscheinlich. Die Metall-%DNH NRQQWH LP )UKMDKU OHLGHU QLFKW NRntrolliert werden. Ges am ts c h au Die folgende Tabelle gibt als Gesam tschau die Entwicklung wieder: Jahr 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 Anzahl Anz. Anz. Anz. Anz. Anz. Anz. Anz. Anz. Anz. der der der der der geder der der der verl. der verl. territor. Paare Paare, erfolgr. VFKOSIW ausgefl. ausgefl. ausgefl oder tot oder tot Paare m it Nest angef. Brut-en Jungen Jungen J.erfolg. aufgef. aufgef. Bruten paare Jungen pro BP BP Jungen ad. W F 2 1 1 1 4 2 2,0 2,0 2 1 2 2 2 2 5 3 1,5 1,5 3 1 3 3 2 2 6 2 1,0 1,0 4 0 5 4 4 2 8 4 1,0 2,0 2 2 6 5 5 3 8 5 1,0 1,6 0 1 7 6 5 3 9 8 1,6 2,6 0 0 7 5 5 4 10 8 1,6 2,0 2 1 8 7 6 4 10 10 1,6 2,5 0 1 8 7 6 5 17 15 2,5 3,0 0 1 5 7. 8. 9. 10. B.4 ± juv. WF, 05.10.02 im Speicherkoog Dithmarsch. ± Foto: Andreas Schulz-Benick (UJ HE Q LV V HG HU E ULJ HQ 1LV WN DV WHQ N R Q WUR OOHQ 1. Freienwill (Sendem ast der Telekom ) ± erfolgreiche Brut von Turm falken (KAHN briefl.); 2. Bredstedt (Sendem ast der Telekom ) ± erfolgreiche Brut von Turm falken (KAHN briefl.); 3. Hauke-Haien-Koog (Heydem annsche Insektenturm ) ± nicht beflogen (Verein Jordsand); 4. Husum (Raiffeisen-Silo) ± Erfolgreiche Turm falkenbrut (THOMSEN telefonisch); 5. Garding (Sendem ast der Telekom ) nicht beflogen (FRAHM brief..); 6. Heide (Sendem ast der Telekom ) ± erfolgreiche Brut von Turm falken (FRAHM brief.); Datu m 14.06.02 29.08.02 B eo b ac h ter Mšnke, R. nach Schm al, Reiner Allm er, Frank 27.05.03 Berndt, R. Mai 2003 *QWKHU.ODXV 19.05.02 1. V. Dierschke 11. Bungsberg (Sendem ast der Telekom ) ± Turm falken haben erfolgreich im NachEDUWXUP (OLVDEHWKWXUP JHEUWHW ,Q der Nisthilfe, Haustauben anwesend (B. B†NNING briefl.); Hennstedt (Sendem ast der Telekom ) ± erfolgreiche Brut von Turm falken (FRAHM briefl.); Borstel (Sendem ast der Telekom ) ± erfolgreiche Brut von Turm falken (M. Klšner briefl.) Eckernfšrde (Reiffeisen-Siloturm ) ± nicht besetzt (B. B†NNING briefl. nach SCHAFSTALL) W edel (Kam in der HEW ) ± Turm falkenbrut (B. B†NNING briefl.) 3. †b ers o m m erer In folgender Reihenfolge zeigen bzw. zeigten sich an fast allen bisherigen BrutplŠtzen zunŠchst †berwinterer, dann war ein Falke auch Som m er EHU DP JOHLFKHQ 3ODW] XQG P LW GHP ]ZHLWHQ Falken (Partner) wurde dann von einigen sofort, von anderen auch erst nach weiteren Jahren des $XIHQWKDOWHV JHEUWHW 6HLW ZLU GLHVHV 3URFHGHUH kennen, sind PlŠtze, an denen W anderfalken EHUVRP P HUQ RGHU DQGHUV DXVJeGUFNW EHU Som m er beobachtet werden, wenn dann auch noch Brutplatzkriterien vorKDQGHQ VLQG IU XQV besonders interessant. =XU 9HUGHXWOLFKXQJ VLQG GLH IROJHQGHQ IQI 0Hldungen aus einer ganzen Reihe von Beobachtungen aus diesen Gebieten herausgenom m en worden. Ort M eld u n g Schattin, nšrdlich Rat- 1 W F; es erfolgte Nachsuche, weil m an glaubte, zeburger See GHU)DONHN|QQWHQGRUWEUWHQ Pagensand Am VD GHU : Dnderfalke auf einer Peilbake und strich dann zum Unterfeuer Pagensand Nord ab und setzte sich auf seinen Stam m platz Sehlendorfer See 1 W F Sehlendorfer See, Sandbank. an Beute. Der FŠrbung nach wohl dasselbe Tier wie am 30.4. am Kl. Binnensee. Diecksanderkoog Im Mai erbeutete ein W anderfalke im DieksanGHUNRRJVGO)ULHGULFKVNRRJHLQHNOHLQH/LP LNole und flog hoch nach SE m it ihr ins Binnenland. Helgoland 1 W F, †ber den 'QHQ Schaalsee und Um gebung: Ganz in der NŠhe (Mechow) hatte das letzte Baum EUWHUSDDU LQ 6FKOHVZLJ-Holstein gebr tet. Das Gebiet ist heute BiosphŠrenreVHUYDW (V VROOWH HLQ LGHDOHU %UXWSODW] IU %DXP EUWHU VHLQ (V JLEW NHLQ YHUJOHLFhbares Gebiet in Schleswig-Holstein von gleiFKHU *WH (V P XVV HLQOHXFKWHQ dass sich gerade dort eines der ersten 2. baum brutwilligen W anderfalken aufhalten sollte. Die in der Elbe liegende und bewaldete Insel Pagensand, m it einem Leucht- und JURHP 5DGDUWXUP LVW 1DWXUVFKXW]gebiet. Stšrungen sollten die Ausnahm e sein. Es wurden dort im Juni 2001 (DIEN) sogar drei W anderfalken gesichtet. Dass sich auf der Insel m it herrlichen 6 3. 4. 5. $QVLW]ZDUWHQIUGHQ: DQGHUIDONHQJDQzjŠhrig W anderfalken aufhalten und m šgOLFKHUZHLVH IU XQV XQHQWGHckt schon zu EUWHQ YHUVXFKW KDEHQ ZLUG MHGHP HLnleuchten. Der Bereich um Hohwacht m it dem KleiQHQ XQG *URHQ %LQQHQVHH XQG GHP 6HKOHQGRUIHU 6HH XQG DOOHV LQ 2VWNstennŠhe, ist ein traditionelles †berwinterungsgebiet und seit vielen Jahren bekannt (W INKLER, GRIMM, KOOP, %h11,1* (V EHUZLntern hier auch gleich m ehrere W anderfalken (R. GRIMM, briefl.). Seit kurzer Zeit werden auch im Som m er W anderfalken beobachtet. Die Entwicklung wird spannend. Es gibt dort bereits eine Nisthilfe an einem Silo, in der auFK UHJHOP lLJ HLQ ZHLEOLFKHUhEHUZLQWHUHUEHUQDFKWHW9RQ GHU +|KH KHU GUIWH GDV DEHUYHUP XWOLFK als Brutplatz nicht infrage kom m en. Dann bleiben nur noch die W aldungen, in denen bereits ein Seeadlerbrutpaar existiert. Der Diecksanderkoog steht stellvertreWHQG IU ZHLWHUH YHUJOHLFKEDUH %ereiche DQ GHU 1RUGVHHNVWH DQ GHQHQ Lm m er m al wieder ad. W anderfalken in Šhnlicher Form gesehen werden, wenn sie m it Beute landeinwŠrts fliegen. Es existieren LQ .VWHQQlKH DXFK EHrall relativ hohe Gitterm astenreihen, in denen RabenkrŠhen und vereinzelnd Kolkraben und MŠusebussarde brten. Bei der Suche nach Paaren waren wir bisher aber noch QLFKWHUIROJUHLFK(VLVW]XGHP VHKUP hsam , auf diesen schweren Bšden und DEVHLWV GHU : HJH EHU GLH XQHQGOLFK langen Strecken KoQWUROOHQ GXUFK]XIhren. W ir hoffen, dass uns bei unserer TŠtigkeit doch einm al der Zufall zur Hilfe kom m t. W Šren nicht so viele Menschen auf HelJRODQG ZUGHQ DQ GLHVHQ IU: DQGHUIDlken idealen Seekliffs lŠngst Falken br ten. Ideale Brutm šglichkeiten am Felsen VLQGJHQJHQGYRUKDQGHQ1DFKXQVHUHQ bisherigen Erfahrungen ist die Kliffhšhe aber nicht ausreichend, weil zudem an vielen Stellen auf dem Oberland und unten an den Kliffs und StrŠnden dann auch noch zugleich Personen oder Personengruppen vorkom m en. Es kšnnen sich dem nach nur solche Falken ansiedeln, die Menschen in BrutplatznŠhe aushalten, besonders vertraut sind. Von der Entwicklung her aber sieht es so aus, DOV ZUGH HV QXQ QLFKW P HKU VR ODQJH dauern, bis sich ein Paar findet. 4. Erw artu n g s h altu n g zu r ers ten B au m b ru t W ir alle erwarten m it Spannung die erste Baum EUWHUDQVLHGOXQJ0DQGDUIGDEHLYHUP XWOLFKQLFKW zu optim istisch sein, weil die Bedingungen, unter GHQHQ GLH GDP DOLJHQ : DQGHUIDONHQ EUWHWHQ LQ unserem Lande nirgends m ehr gegeben sind. Ab etwa der 60er Jahre ist der W ald Naherholungsziel der Bevšlkerung geworden. Ob die W anderfalken bei der geringen Bruthšhe in BŠum en in XQVHUHQ ÄNOHLQHQ³ : lOGHUQ GHQ 0HQVFKHQ DXshalten, soll sich erst noch zeigen. Erfahrungen EHU )OXFKWGLVWDnzen dazu aus dem Vorland stim m en skeptisch. Durch das erfolgreiche Uhu-Auswilderung- und W iederansiedlungsprojekt des Landesverbandes Eulenschutz ist der Uhu in den W Šldern des Landes beinah flŠchendeckend wieder vertreten. Bruten des Uhus in Greifvogelnestern, auch denen von Seeadlern, sind keine Seltenheit m ehr. Es ist das gewiss eine ornithologisches Bereicherung des Landes. Der Uhu ist HauptprŠdator des W anderfalken. Ob W anderfalken einen W ald trotz Anwesenheit des Uhus besiedeln werden, m uss sich ebenfalls erst noch zeigen. Erfahrungen aus nachbarschaftlichen Beziehungen im Felsbereich stim m en eher skeptisch. 1DWUOLFK VLQG DXFK GLH ZHVHQWOLFK LQWHQVLYHUHQ : LUWVFKDIWVP DQDKP HQ XQG DQGHUH 6W|UXQJsHOHP HQWHQLFKWDXHU$FKW]XODVVHQ: LUZHUGHQ es hoffentlich bald erfahren! B.5 ±Junguhus im Habichtsnest, Dithmarschen ± Foto: Uwe Robitzky 5. Illeg ale Verfo lg u n g , Fu n d e v o n to ten u n d v erletzten W an d erfalk en 1. Illegale Verfolgung von Greifvšgeln im Landkreis Dithm arschen: 6LH UHLW OHLGHU QLFKW DE $XFK LQ GLHVHU Berichtsperiode wurden erneut vergiftete MŠusebussarde, fehlende Kolkraben an EHEUWHWHQ1HVWHUQHLQYHUJLIWHWHU5RWP ilan und diesm al kein W anderfalke, sondern ein m it Schrot beschossener junger Seeadler bekannt. W ir sind deshalb gar QLFKW VR XQJOFNOLFK GDrEHU GDVV HV QRFKNHLQH%DXP EUWHULP /DQGHJLEW(V m acht einfach NHLQHQ 6SD QDFK DOOH GHQ 0KHQ GHU YLHOHQ +HOIHU DXFK YRQ HLQLJHQ -lJHUQ VWDWW VLFK EHU UHLFKOi- 7 chen Nachwuchs beim W anderfalken zu freuen, Greifvogelleichen einzusam m eln und auf die Todesursache hin untersuchen zu lassen. W elche gedanklichen VerirrunJHQ P ssen in den Kšpfen derjenigen stattgefunden haben, die von dem illegalen Tun nicht ablassen zu kšnnen. Und m achen wir uns nichts vor: Es sind nicht nur einzelne schwarze Schafe! 2. Toter W anderfalke des Ortes Lunden, Landkreis Dithm arschen. Am 03.03.03 berichtete Olaf Ekelšf von einem toten W anderfalken. Der weibliche Altfalke sollte seiner Meinung nach auf Parasiten untersucht werden, weil er stark abgekom m en war und keine Anzeichen von Gewalt erkennbar waren. Aus diesem Grunde baten wir den auf W anderfalken spezialisierten Tierarzt Dr. Haas, die Untersuchung vorzunehm en. Aus dem nachfolgenden Befundsbericht ergeben sich ebenfalls die Fundum stŠnde, so dass darauf an dieser Stelle darauf verzichtet erden kann. T 202/2003 W anderfalke ad. W eibchen. Der Fall wurde von Herrn Robitzky zur Erm ittlung der Todesursache an m ich weitergeleitet. Der Kern des inzwischen prŠparierten Vogels kam am 6.5.03 m it GHU 3RVW DQ EHUVHQGHW YRQ 3UlSDUator Olaf Ekelšf, Am Binnenhafen 11, 25840 Friedrichstadt, m it folgenden Angaben: W anderfalke ad. W eibchen, beringt nestjung am 3.6.97 in SchoQHQ6GVFKZHGHQ $P LQ St.-Annen bei Lunden, Dithm arschen, Schleswig-Holstein, stark abgekom m en aufgegriffen, wenige Tage darauf eingeJDQJHQ )OJHO P P *HZLFKW J Mauser fast abgeschlossen, bis auf 3 6FKZDQ]IHGHUQ QRFK FP NU]HU QLFKW YHUKRUQW bXHrlich ohne Spuren von Beschuss, Frakturen oder sonstigen Verletzungen. W achshaut blass, Rachen R% NHLQ $QKDOW IU 7ULFKRP RQDGHQEefall). Sektion des Kerns durch D.Haas: Magen leer, Darm eingefallen. Im EndGDUP HLQ JURHU .RW-, hauptsŠchlich HarnsŠurestein, beide Nieren dick, wei lich gekšrnt (V.a. "Nierengicht" bei Harneindickung inIROJH )OVVLJNHLWVP DQJHO wohl unm ittelbare Todesursache). AuHUGHP VLQG DEHU GLH : lQGH GHU /uftsŠcke, hauptsŠchlich der kaudale thorakale /XIWVDFN GLFKW EHVLHGHOW P LW JURHQ )aGHQZUP HUQ GHU $UW 6HUUatospiculum WHQGR LQ HLQHU 0HQJH GLH ]XP 7RG Ihren kann (s. auch in Haas, D. (1995): 6FKDGHQVXUVDFKHQ YRQ EHU WRW RGHU verletzt aufgefundenen W anderfalken.- 3. Beih. Veršff. Naturschutz-Landschaftspflege Bad.-: UWW 6 -326). Obwohl Heidenreich diesen Parasiten noch als auf die Subtropen und Tropen beschrŠnkt bezeichnet (Heidenreich, M. (1996): Greifvšgel. Krankheiten, Haltung, Zucht), ist doch auch ein Teil der deutschen W anderfalken davon befallen (s. auch bei O.Krone in: D.Rockenbauch, Der W anderfalke in Deutschland..., Band 2, 2002). Erfreulich ist, dass der Vogel an HLQHU QDWUOLFKHQ .UDQNKHLW XQG QLFKW durch ein krim inelles Tštungsdelikt gestorben ist. Dr. Lindberg aus Schweden hatte uns dazu noch m itgeteilt, dass er den Falken nach der Beringung nie wieder gesehen hat. Eines der Nestgeschwister dieses Falken hat sich an einem Kornspeicher in +HOVLQJERUJ 6GVFKZHGHQ XQG HLQ ZHiteres LP 6GHQ +DOODQG XQG HLQ GULtter 1HVWOLQJ QRFK VGOLFKHU DP 0|Q-Kliff in DŠnem ark angesiedelt. Es scheint so, als ZUGHQ GLH -XQJHQ DXV GLHVHP %UXWYRrNRP P HQYHUVWlUNWQDFK6GHQÄGULIWHQ³ Olaf Ekelšf kannte den Falken bereits durch eine Beobachtung am 11.01.2001 aus dem Jagdhabitat des Paares Oldensworter Vorland. Dabei gelang ihm , die Ringfarben abzulesen (weinURWZHLQURW 'XUFK $QVWR YRQ 2ODI (Nelšf haben wir deshalb die Mšglichkeit diskutiert , ob dieser Falke nicht doch vom vorhandenen Paar stam m t und dort inzwischen ersetzt worden sei. W ir schlieHQ HV QLFKW DXV N|QQHQ DEHU GHQ 1DFKZHLVQLFKWIhren. Interessant ist weiter an diesem Fall, wie VLFK GLH HOR[LHUWHQ 5LQJIDUEHQ EHU GLH IQI -DKUH YHUlQGHUWHQ : LU YHUIJHQ OHider EHU NHLQ %LOG GHU )DUEH DXV GHU %eringungszeit. Sie wird jedoch nach der Liste von Lindberg als lila/lila angegeben. Nach der jetzigen Farbe weinrot/weinrot kŠm e der Falke aus Norwegen und wŠre dort 1990 beringt worden. W ie der Fall zeigt, kšnnen die Ringfarben alleine leicht in die IrUHIKUHQ 2ODI(NHO|IGDQNHQZLUIUGLH$XINOlUXQJ XQG 0KHQ GLH HU DXI VLFK JHQRP P HQ KDW +HUUQ 'U +DDV IU GLH NRVWHQORVH Untersuchung und AufklŠrung des Falles XQG 'U /LQGEHUJ IUGLH'DWHQGHV: Dnderfalken. Toter W anderfalke auf Hallig Hooge Am 24.03.03 teilte uns Rainer Borcherding, Schutzstation W attenm eer, folgenGHV P LW Ä9RQ +RRJH ZXUGH P LU JHUDGH ein verwester W anderfalke aus dem 6SOVDXP JHP HOGHW³ W eitere Einzelheiten dazu waren inzwischen leider nicht zu erfahren. 8 B.6 ± Ringfarben des toten WF, Lunden ± Foto: Olaf Ekelšf 6. In teres s an tes au s d er Nac h b ars c h aft DŠn em ark , M š n -K liff (s eit 2001) Von Niels Peter Andreasen erfuhren wir, dass das Paar am Mšn-Kliff erneut erfolgreich drei Junge aufgezogen hat und dam it im zweiten Jahr hintereinander erfolgreich ist. Das Paar hat nicht gewechselt, obwohl sich zeitweise ein frem des W eibchen eingestellt hatte. Auch hŠlt sich die ganze Zeit ein junges MŠnnchen dort auf. A. verm utet, dass es sich dabei um einen Jungvogel vom vergangenen Jahr handeln kšnnte. Die Ringe des Brutweibchens sind im m er noch nicht 100%ig abgelesen, so dass die Herkunft weiterhin offen ist. 7. W eb c am s Das Interesse am W anderfalkenschutz in der W elt-…ffentlichkeit ist erheblich. So ist es auch einleuchtend, dass um den Erdball herum eine ganze Reihe von W ebcam s existieUHQ EHU GLH per Internet der Interessierte das Brutgeschehen vor Ort direkt verfolgen kann. Einen besseren Eindruck kann m an von keiner Position sonst erhalten, weshalb sich diese Einrichtungen einer LP P HU JU|HUHQ %eliebtheit erfreuen. Auch m ir bereitet es einfach Freude, beinah tŠglich m it ein paar Mausklicks schnell einm al in die verschiedensten Nester zu schauen. Aus dem Ausland fanden dabei drei Standorte m ein besonderes Interesse. Die Ham m er-Einrichtung existiert in Ro c h es ter, Kanada. Hier wird m it vier Kam eras gleichzeitig (zwei in der Nestbox XQG]ZHLDXHQDQJHEUDFhte) das Brutgeschehen und die Jungenaufzucht aufgezeichnet. Die Rochester-W anderfalken haEHQ LQ GLHVHP -DKU IQI -Xngen aufgezogen. Bei der Gelegenheit war dann auch zu erfahren, dass ein in New York existierendes Paar im verJDQJHQHQ -DKU IQI -XQJH KDWWH )nferbruten sind im m er noch die Seltenheit. In W lo c law ek , Polen, waren zwei Kam eras anJHEUDFKW HLQH LQQHQ GLH DQGHUH DXHQ DXI GDV Anflugbrett der Nestbox gerichtet. Kšnnte m an dam it einen Schšnheitspreis gewinnen, die Polen hŠtten ihn sicherlich bekom m en. GlŠnzte schon die Nestbox durch GerŠum igkeit (die m eisten sind viel zu klein), war es einfach um werfend, den W anderfalken auf dem AnflugEUHWW EHU VHinem Brut- und JagdhabiWDW EHU HLQHP EUHLWHQ Fluss) zu bewundern. Aber wenn Frechheit oder Experim entierfreudigkeit einen Preis verdiente, die Schweden sollten LKQ ZRKO EHNRP P HQ (LQ *HElXGHEUWHUSDDU LQ Hels in g b o rg , welches bereits 2002 nicht gebr tet hatte, wollte auch jetzt keine Eier legen. Dabei VD GDV : HLEFKHQ LP P HU 6WXQGHQ LQ GHU 1HVtP XOGH DOV EUWH VLH DXI (LHUQ 1Dch einer Zeit, als eine Eiablage nicht m ehr zu erwarten war, wurde dem Paar einfach ein W anderfalkenei in die Nestbox geschm uggelt. Dieses ignorierten die Falken jedoch. Nach einigen Tagen sind dann einfach zwei hellbraune Zwerghuhneier in die Nestm ulde gelegt worden. Und siehe da, das 0lQQFKHQ EHJDQQ ]X EUWHQ XQG ZXUGH GDQQ auch von dem W eibchen abgelšst. In etwa nach Ablauf der regulŠren Brutzeit sind dann wiederum die Zwerghuhneier durch einen W anderfalkennestling im Duhnenkleid ausgetauscht worden. Die Adoption verlief problem los. Die Aufzucht war sehr erfolgreich, so dass die junge Lady, die auf den Nam en Tiffany getauft wurde, am 30. Juni GDV 1HVW YHUOLH (LQ )DOO IU .RQUDG /RUHQ] oder? W ie schade, dass er nicht m ehr lebt, er hŠtte bestim m t seine helle Freude an diesem Fall gehabt. Und m an m uss es so sehen, die gesam te interessierte W anderfalkenwelt hat zugeschaut! Die Schweden sind halt einm alig. 8. Pro jek ttŠtig k eiten ,P YHUJDQJHQ -DKU KDWWHQ ZLU GDUEHU EHULFKWHW GDVV YRP EHUEUWHWHQ HU-*HOHJH %UXQVEWWHO GXUFK 5GLJHU $Obrecht (LANU) noch drei Eier geborgen werden konnten. Inzwischen erhielten wir von Friedrich Schilling das erste Ergebnis: HCB = nicht nachweisbar; pp-DDE = 13 ppm (Durchschnittswert in BW 15 ppm ); Gesam t-PCP (LUFFA) = 56,96 ppm (Durchschnittswert in BW 30,12) Nach SCHILLING sind das W erte deutlich unterhalb der kritischen Mengen. W ir danken Friedrich 6FKLOOLQJVHKUIUGLH0KHn und die interessanten ErgebQLVVH(VVLQGEUigens die ersten W erWHIU: DQGHUIDONHQ aus Schleswig-Holstein . 9. Dan k s ag u n g $EVFKOLHHQG P |FKWH LFK DOOHQ %HREDFKWHUQ Helfern vor Ort, €m tern, Firm en, Organisationen XQG ,QVWLWXWLRQHQ IU GLH +LOIHQ DP : DQGHUIDONHQ VHKUKHU]OLFKGDQNHQ'LH0KHQ.Rsten und die Geduld zahlen sich aus, wie unsere Jungenzahl zeigt. Bedanken m šchte ich m ich ebenfalls bei den Bildautoren, die ihre Bilder kostenlos zur 9HUIJXQJVWHOOWen. Uwe Robitzky, AGW SH (urobitzky@ t-online.de) 9