Fieber beim Hund
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Fieber beim Hund
Fieber beim Hund Die normale Körperinnentemperatur des Hundes beträgt in der Regel 38 bis 38,5 Grad Celsius. In der Tierarztpraxis steigt die Körpertemperatur von Hunden häufig aufregungsbedingt um ein halbes Grad. Auch Welpen haben eine etwas höher liegende Temperatur. Eine erhöhte Körpertemperatur ist Anzeichen für gesteigerte Abwehraktivität. Der Organismus läuft auf Hochtouren, weil er etwas bekämpft und alle Abwehrkräfte mobilisiert. Besonders bei Welpen und Junghunden treten Schübe von Fieber auch nach Impfungen auf, denn bei einer Impfung wird dem Immunsystem der „Feind“ in abgeschwächter Form vorgestellt, damit der Organismus eigene Abwehrkräfte gegen den Krankheitserreger sozusagen als Sondereinsatzkommando bilden kann. Das ist Arbeit, erhöhte Aktivität und kann somit zu kurzen Phasen erhöhter Körpertemperatur führen. Fieber bedeutet also letztlich, dass der Körper kämpft. Allerdings führt länger anhaltendes, unbehandeltes Fieber in einen Teufelskreis, weil alle im Organismus arbeitenden Systeme die normale Körpertemperatur als Betriebstemperatur benötigen. Enzyme, die Weichensteller vieler Abläufe im Organismus, funktionieren nur innerhalb einer gewissen Temperaturspanne, deshalb muss anhaltendes oder extremes Fieber oberhalb von 39,5 Grad Celsius behandelt werden. Auch hier gilt: Finger weg von Eigenmedikation! Mit den meisten Humanarzneien erreicht man keine Wirkung, wohl aber Nebenwirkungen. Zunächst sollte nach der Ursache des Fiebers gesucht werden, damit sinnvoll therapiert werden kann und nicht bloß Symptombekämpfung stattfindet. Fieber ist ein sehr unspezifisches Symptom und kann vielerlei Ursachen haben. An erster Stelle sind hier virale und bakterielle Infektionen zu nennen, und hier kann man sämtliche Infektionserkrankungen, gegen die Hunde geimpft werden sollten, aufzählen: Parvovirose, Staupe, Leptopsirose, aber auch bakterielle Infektionen etwa der Atemwege oder des Verdauungstraktes. Fieber tritt ebenfalls auf bei infizierten Bissverletzungen, bei Gebärmuttervereiterung, Fremdkörper-Enteritis (Darmentzündung) oder Magendrehung. Therapieresistentes Fieber, das also auch auf geeignete Medikamente nicht anspricht, ist oft ein Anzeichen einer Tumorerkrankung. Die zuverlässigste Messmethode ist die rektale, also im After. Mit einem digitalen Thermometer, was z.B. mit Vaseline oder Fettcreme gleitfähig gemacht wurde, bereitet das Messen auch Zuhaue kaum Probleme. Es empfiehlt sich Hunde von klein auf an die Messung zu gewöhnen, das erspart hektische Ringtänze, an deren Ende Hund und Mensch an Hitzewallungen leiden. Kein Hund mag es, wenn die Rute fest gehalten und vielleicht noch die ganze Zeit über nach oben gebogen gehalten wird. Sobald das Thermometer sein Ziel erreicht hat, sollte man die Rute locker lassen. Stand: Mai 2012