Nierentransplantation
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Nierentransplantation
Nierentransplantation Stefan Schaub Transplantation Immunology and Nephrology [email protected] Agenda 1) Vorteile der Nierentransplantation 2) Ergebnisse der Nierentransplantation 3) Indikation und Planung der Nierentransplantation 4) «Organmangel» 5) Immunsuppressiva – the essentials Nierenersatztherapie Terminale Niereninsuffizienz Peritonealdialyse Hämodialyse Nierentransplantation Lebendspende Spende von Verstorbenem Nierenersatztherapie Vorteile der Nierentransplantation Kosteneffizienz Bessere Nierenfunktion Peritonealdialyse eGFR 5ml/min Hämodialyse eGFR 20ml/min Nierentransplantation eGFR ≥30-40ml/min Mortalität und Morbidität Lebensqualität Keine Abhängigkeit von einer Maschine Keine Diät Schwangerschaft möglich Agenda 1) Vorteile der Nierentransplantation 2) Ergebnisse der Nierentransplantation 3) Indikation und Planung der Nierentransplantation 4) «Organmangel» 5) Immunsuppressiva – the essentials Transplantüberleben am USB 2005-2012: 1-year survival 98%; 5-year survival 88% Ursachen der Transplantatverluste Tod des Empfängers mit funktionierendem Transplantat Transplantatverlust 50% 50% Kardiovaskuläre Erkrankungen Infektionen Malignome Abstossung 40-50% Glomerulonephritis 20% Nephrotox. Medis <5% Alter der Transplantatempfänger 90 80 Maximum 70 60 Alter bei der Transplantation Median 50 40 30 20 Minimum 10 0 19691979 19801999 >1999 Transplantations-Epochen Agenda 1) Vorteile der Nierentransplantation 2) Ergebnisse der Nierentransplantation 3) Indikation und Planung der Nierentransplantation 4) «Organmangel» 5) Immunsuppressiva – the essentials Transplantation: wer kommt in Frage? • Alter 1 - 80 (?) – Lebenserwartung mindestens 2- 5 Jahre • Guter Allgemeinzustand • Keine CHK, die einer Intervention bedarf • Malignom älter als 2-5 Jahre (rezidivfrei) • Medikamenten-Einnahme gewährleistet! • Platz für Nierentransplantat • Gefässe iliacal mit Anschlussmöglichkeit Profitiert der Patient insgesamt? Lebendspende vs Leichenniere Präemptive Transplantation Terminale Niereninsuffizienz Lebendnieren-TRP HD / PD TRP mit Niere von verstorbenem Spender ? Die Planung einer Lebendnieren-TRP sollte bei einer eGFR <25 ml/min begonnen werden Vorteile der Lebendspende Vorteile der Lebendspende • Meistens sehr gute Nierenfunktion • Planbar präemptive Transplantation • Bei Geschwistern/Eltern gutes HLA-Matching • AB0-inkompatible Transplantation möglich Entwicklung der Lebendspende Risiken der Lebendspende Erhaltene stabile Nierenfunktion nach Nierenspende Risiken der Lebendspende (n>1000) • Würden Sie erneut spenden? • 95% JA, 3.3% NEIN • Hypertonie häufiger nach Nierenspende • Vergleichbar mit Normalbevölkerung • Lebendspender fühlen sich nach der Spende sehr gut • Aber: Einzelnen Spendern geht es sehr schlecht nach der Spende • Leistungsfähigkeit gut • Aber: 2 Spender verloren Arbeit wegen der Spende • Müdigkeit in 8% der Spender • Kein Bezug zu Alter, Depression und whs. auch Geschlecht Agenda 1) Vorteile der Nierentransplantation 2) Ergebnisse der Nierentransplantation 3) Indikation und Planung der Nierentransplantation 4) «Organmangel» 5) Immunsuppressiva – the essentials Wieso wächst die Warteliste stetig? Patienten auf der Warteliste Nieren-TRP Organspender Mehr Patienten kommen auf die Warteliste (Indikationserweiterung) und die «Organverfügbarkeit» kann nicht Schritt halten «Maximierung» des Spenderpools Erweiterung des Lebendspenderpools mit immunologisch «inkompatiblen» Spendern - AB0-inkompatible Transplantation und Transplantation mit Spenderspezifischen HLA-Antikörpern - ODER: Allokation mittels living donor paired-exchange Erweiterung des Nierenpools von verstorbenen Spendern mit «extended criteria donors» - Standard criteria donor (Alter 5-60 Jahre, gute Nierenfunktion) - Neu: - Spenderalter >60 Jahre und/oder eingeschränkte GFR Transplantation präferentiell für ältere Empfänger («Old for old») - Kinder <5 Jahre «Maximierung» des Spenderpools Living donor paired exchange 6 1 2 5 4 3 Der Erfolg ist entscheidend von der Poolgrösse abhängig «Maximierung» des Spenderpools En-bloc Nierentransplantation von einem 14 Monate alten Kind Dr. T. Wolff, Gefässchirurgie USB Das Dilemma der Organverteilung „Verschwendung“ von Organen Benachteiligung von Patientengruppen TED-Frage Welcher Parameter soll bei der Nierenallokation am meisten Gewicht erhalten? (1) Wartezeit (2) Immunologische Konstellation (HLA-Matching) (3) Lebenserwartung des Empfängers (4) Spenderorganqualität («Old for old») Agenda 1) Vorteile der Nierentransplantation 2) Ergebnisse der Nierentransplantation 3) Indikation und Planung der Nierentransplantation 4) «Organmangel» 5) Immunsuppressiva – the essentials Immunsuppressiva Steroide Proliferationshemmer (MMF, Azathioprin) FasL CTL IL-2 NK Neutro NK Th APC IL-2 Th Th Th Granzyme B Perforin IFNγ MØ Th TNFα etc. IL-5 Neutro Eo MΦ MBP CNI (CyA, Tac) mTOR-I (Sir, Eve) T-Zell Depletion (ATG, anti-CD52, Cyclo) IFNγ IL-4 IL-5 IL-13 B-cell anti-HLA Ab C-activation ADCC B-Zell Depletion (Rituximab, Bortezomib, Cyclo) Ziele der Immunsuppression Induktionstherapie Erhaltungstherapie Abstossungstherapie CNI, mTOR-I MMF, Aza, Steroide Intensivierte Immunsuppression in der ersten Tagen nach der Transplantation Langzeit BasisImmunsuppression Prävention der Abstossung Behandlung der Abstossung Immunsuppressiva: NW und Interaktionen Steroide NW Interaktionen Metabolismus MMF Azathioprin CalcineurinInhibitoren (Cyclosporin, Tacrolimus) Cellcept ® Myfortic ® Imurek ® Sandimmun ® Prograf ® Rapamune ® Certican ® Nephrotox Neurotox Gicht Anämia Leukopenie Hypercholesterinämie Diabetes Diarrhö Osteoporose Leukopenie u.a.m. Leukopenie Allopurinol Pancytopenie mTORInhibitoren (Sirolimus, Everolimus) NSAR ANI Cyt P450 3A4 Cyt P450 3A4 Azathioprin und Allopurinol: Don’t do it! Azathioprin Metaboliten inaktiv Xanthinoxidase TPMT 6-Mercaptopurin Allopurinol 6-Thioguaninin Nukleotide aktiv Genreplikation Pancytopenie 6-Methyl Mercaptoporin inaktiv NSAR bei Nierentransplantierten NSAR können kurzzeitig gegeben werden. Eine passagere Verschlechterung der GFR ist aber zu erwarten Immunsuppressiva und Cyt P450 3A4 Metabolismus via Cyt P450 3A4 Tacrolimus (Prograf ®) Cyclosporine (Sandimmun ®) Sirolimus (Rapamune ®) Everolimus (Certican ®) Inhibitoren Spiegel Toxizität Makrolid-Antibiotika Azole (Fluconazol...) Diltiazem, Verapamil HIV Medis (Protease-Inhibitoren) Grapefruit Induktoren Spiegel Abstossungsrisiko Carbamazepin Phenytoin Phenobarbital Rifampicin Johanniskraut Zusammenfassung • Die Transplantation ist für viele Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz die 1.Wahl der Nierenersatztherapie • Das zunehmende Alter sowie die Komorbiditäten der Patienten sind grosse Herausforderungen in der Nierentransplantation • Wenn immer möglich sollte eine Lebendnierentransplantation angestrebt werden • Der «Organmangel» erfordert innovative Interventionen auf verschiedenen Ebenen (politisch und medizinisch) • Interaktionen mit Immunsuppressiva beachten: bei Gabe von neuen Medikamenten Rücksprache mit dem Zentrum Literatur • Amico P, Hirt-Minkowski P, Hönger G, Gürke L, Mihatsch M, Steiger J, Hopfer H, Schaub S. Risk stratification by the virtual crossmatch: A prospective study in 233 renal transplantations. Transplant Int 24(6):560-9, 2011 • El-Zoghby ZM, Stegall MD, Lager DJ, Kremers WK, Amer H, Gloor JM, Cosio FG. Identifying specific causes of kidney allograft loss. Am J Transplant. 2009 Mar;9(3):527-35 • Böhmig GA, Wahrmann M, Bartel G. Transplantation of the broadly sensitized patient: what are the options? Curr Opin Organ Transplant. 2011 Dec;16(6):588-93 • Gröschl I, Wolff T, Gürke L, Eugster T, Hopfer H, Steiger J, Schaub S, Burkhalter F. Intermediate-term outcome of single kidney grafts from pediatric donors weighing 10-14kg in adult recipients. Clin Transplant 2013 (epub ahead of print) • http://www.swisstransplant.org/l1/organspende-organ-transplantation-zuteilung-koordinationwarteliste-statistiken.php