«The Lords»: Legende rockt Vaduz

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«The Lords»: Legende rockt Vaduz
Inland | 7
MONTAG
13. MAI 2013
Dan Browns neuer Roman
«The Lords»: Legende rockt Vaduz
«Inferno» –
Ein Buch, ein Mythos Sensationell 45 Jahre nach
KÖLN Es dürfte eine der meistbeachteten Neuerscheinungen des Jahres
sein: Thriller-Star Dan Brown bringt
seinen neuen mystischen Roman
auf den Markt – und sein Verlag
rechnet wieder mit einem Riesengeschäft. Am Dienstag kommt «Inferno» weltweit auf den Markt. Die hohen Erwartungen haben ihre Grundlage. Schliesslich ist Browns «Sakrileg» (2004) nach Verlagsangaben
mit weltweit 81 Millionen verkauften Exemplaren das erfolgreichste
Hardcover-Buch aller Zeiten für Erwachsene. Insgesamt hat Dan Brown
150 Millionen Bücher verkauft. Die
beiden Verfilmungen von «Sakrileg»
und dem Roman-Vorgänger «Illuminati» mit Tom Hanks in der Hauptrolle spielten 1,25 Milliarden Dollar
ein. «Sakrileg», das Buch über die
Rolle der Frau in der katholischem
Kirche, religiöse Verschwörungstheorien, Opus Dei, die Tempelritter
und den Heiligen Gral (Original «The
Da Vinci Code»), wurde in 51 Sprachen übersetzt und gehört zu den
meistgelesenen Büchern neben
«Harry Potter», «Vom Winde verweht» – und der Bibel. Doch nicht
etwa wegen der Konkurrenz zum
Buch der Bücher sind Browns Romane der katholischen Kirche ein Dorn
im Auge. Vertreter des Vatikans kritisierten, «Sakrileg» verbreite abstruse Thesen über eine Liebesbeziehung von Jesus und Maria Magdalena und verunglimpfe die katholische Organisation Opus Dei. Brown
wollte sich damals nicht zu der Kritik äussern und sagte: «Das sollen
die Bibelforscher und Historiker
mal schön unter sich austragen.»
Ein britischer Priester habe ihm gesagt: «Das Christentum hat Galilei
und Darwin überlebt, es wird ganz
bestimmt auch Dan Brown überleben.»
Wurzeln in Dantes Meisterwerk
Bei seinem vierten Fall wacht
Browns Held, der Kunsthistoriker
und Harvard-Professor für Symbologie, Robert Langdon, nun in einem Spital auf. Wie er dorthin gekommen ist, weiss er nicht, ebenso
wenig, warum seine Kleidung blutverschmiert ist. Warum er sich
nicht in Massachusetts befindet,
sondern mehr als 6000 Kilometer
entfernt, ist ihm ein Rätsel. Und vor
seinem Fenster wartet eine Frau,
die es auf ihn abgesehen hat, mit einer Waffe. Der Bastei-Lübbe-Verlag
hat eine Leseprobe des Romans online gestellt. Neben dem ersten Kapitel mit Langdon in der Klinik ist
auch der Prolog zu «Inferno» veröffentlicht, in dem ein Ich-Erzähler
von «sündigen Leibern» fantasiert,
«die sich in feurigem Regen winden,
verfressene Seelen, die in Exkrementen treiben, verräterische
Schurken, erstarrt in Satans eisigem Griff». Nach Verlagsangaben
wird Langdon mit «einer Verschwörung konfrontiert, die ihre Wurzeln
in einem der dunkelsten Meisterwerke der Literatur haben: Dantes
«Göttlicher Komödie».
Willkommene Mythenbildung
Mehr als Prolog und erstes Kapitel
aber sollen bis zur weltweiten Veröffentlichung am Dienstag ein grosses und streng gehütetes Geheimnis
bleiben. Wie gross dieses Geheimnis ist, hat Alex Adami für die italienische Zeitschrift «TV Sorrisi e
Canzoni» beschrieben. Demnach
wurde das Buch zwei Monate lang
in einer streng abgeschirmten, unterirdischen Übersetzungswerkstatt vor den Toren Mailands übersetzt. Diejenigen, die dort arbeiteten, nannten ihr Büro «den Bunker». Ihre Handys und alles, was
Kontakt zur Aussenwelt herstellen
konnte, mussten die Übersetzer bei
bewaffnetem Sicherheitspersonal
abgeben, heisst es in dem Bericht.
Browns neues Buch erscheint im
deutschsprachigen Raum mit einer
Erstauf lage von 700 000 Exemplaren. Browns voriges Buch «Das verlorene Symbol» (2009) hatte allerdings noch eine Startauf lage von 1,2
Millionen.
(sda/dpa)
ihrem legendären Auftritt
im Café Wolf brachten «The
Lords» am Samstag den Vaduzer Saal zum Beben.
VON ASSUNTA CHIARELLA
S
ie kamen, sangen und siegten.
Die Kultband «The Lords»
hat nichts von ihrem Können eingebüsst. Als älteste
noch aktive Rockband der Welt bewiesen die vier humorvollen Jungs,
wie man durch Musik ein Leben lang
aktiv und jung bleiben kann. Alle
vier bestechen nach wie vor durch
ihren Charme und ihre Lässigkeit.
Gemeinsam brachten sie den Vaduzer Saal zum Beben. Zwei Stunden
lang wurden berühmte Klassiker
zum Besten gegeben, darunter auch
Kultsongs, die vor allem die Herzen
der Frauen höher schlagen liessen.
Mit Hits wie «Poor Boy» und «Gloryland» rockte das Publikum bis in die
späten Abendstunden und erklatschte sich am Ende gleich zwei Zugaben.
Zeitlose Kult-Mähne
Wie Markus Meier, Leiter des Vereins Panorama bestätigte, traten
die vier «Lords» bereits vor 45 Jahren in Vaduz auf. Ihm gelang es, die
«deutschen Beatles» erneut nach
Liechtenstein zu holen: «Die Rockband steht seit 1959 auf der Bühne.
Dass die Musiker nach so langer Zeit
hier wieder auftreten, ist für uns eine Attraktion», sagt Meier sichtlich
stolz. Einer seiner Lieblingssongs
sei «Poor Boy»: «Er erinnert mich The Lords liessen den Funken überspringen – das Publikum dankte es. (Foto: Nils Vollmar)
an meine Jugendzeit, die allgemein
von Musik geprägt war.» Selbst macht.» Abgesehen davon, dass Zeitreise, bis in die Sechzigerjahre, weiss der Lords-Gitarrist aus Erfahwenn sich die Lokalität geändert man den Jungs das Alter nicht an- die damals für viele eine Epoche rung. Das Geheimnis ihres Erfolgs
habe, sei auch
sieht, zeugen ih- des Auf bruchs war: «Auch heute ist sei ganz einfach: «Wir geben uns
für «The Lords»
re Haarmähnen es wichtig, dass die Jugend – wie wir nicht verfälscht und verlassen uns
«Du kannst Menschen
das Wiederseimmer noch von damals – durch ihre Musik eine nicht auf die Technik, sondern spienur bewegen, wenn Du
hen
genauso
Kraft und Vitali- neue Wende bewirkt, indem sie den len die Instrumente selbst.» Ihre
schön wie datät, die sich auch revolutionären Geist auf konstrukti- Authentizität bekam auch das Gemit Herz, Geist und Seele
mals gewesen,
in ihren Songs ve Weise pf legt», betont Leo. Ein nerationen-Publikum im Vaduzer
dabei bist.»
beteuert Gitarwiderspiegeln.
Problem sei jedoch, dass sich viele Saal zu spüren. Der Enthusiasmus
LEO LIETZ
rist und Sänger
B evor
«The Jugendliche auf die elektronische riss sogar die Ältesten aus ihren
GITARRIST UND SÄNGER
Leo Lietz: «Wir
Lords» auftra- Musik stürzten: «Damit kannst Du Sesseln. Ohne Hemmungen schwansind natürlich
ten, heizte die nichts bewegen, da diese nicht aus gen sie Hüften und Tanzbeine, gealle etwas älter geworden, aber der Vorgruppe «Naturtrüeb» den Saal dem Bauch stammt. Du kannst Men- treu dem Song: «Shakin’ all over.»
Zuspruch ist enorm und die Leute ein. Mit Power-Rock entführte im schen nur bewegen, wenn Du mit Die Fangemeinde freut sich auf ein
sind heute, wie damals auch, sehr Anschluss die deutsche Rockband Herz, Geist und Seele dabei bist. drittes Wiedersehen mit den coolen
lieb zu uns. Es hat richtig Spass ge- das Publikum in eine musikalische Nur dann springt der Funke rüber», Kult-Mähnen.
Wein, Weib und Gesang am Triesenberg
Ohrenschmaus Mit einem Feuerwerk bekannter Melodien und klassischer Lieder hat der MGV Kirchenchor Triesenberg
seine Besucher begeistert. Eugen Sele, Werner Schädler und Paul Gähwiler wurden für ihre Vereinstreue geehrt.
VON HARTMUT NEUHAUS
Mit einer roten Rose, übergeben von
den Sängern des MGV Kirchenchors
Triesenberg, wurden am vergangenen Samstagabend beim traditionellen Passivkonzert im Gemeindesaal
Triesenberg alle Besucherinnen im
Hinblick zum anstehenden Muttertag geehrt. Auf hohem Niveau zeigten die Herren unter dem Motto «Italien – Wein, Weib und Gesang» ihr
Können. Das Konzert begann mit
verschiedenen Variationen von
Franz Schuberts «Die Forelle». Die
Varianten von Mozart, Beethoven,
Weber, Wagner und Liszt zeigten,
dass dieses Thema auch bei den alten Meistern sehr beliebt war. Es
war ein Hörgenuss, wie die Sänger
des MGV die verschiedenen Variationen gesanglich umsetzten. Dem
Motto entsprechend durfte im Programm das Marschlied «Ach, Die
Weiber!» aus der Operette «Die lustige Witwe», von Franz Lehar, nicht
fehlen. Nach zwei weiteren kurzen
Klassikliedern folgten dann zwei
weitere berühmte Musikstücke,
nämlich das «Trinklied» aus der
Oper «La Traviata» von Giuseppe
Verdi und das «Chianti-Lied».
Nach der Pause folgten weitere Höhepunkte des Abends. Die Pianistin
Eva-Maria Neidhart zeigte mit einem
sehr schwierigen Solo-Klavierstück
von Chopin, was man aus so einem
Klavier alles rausholen kann. Nicht
Der MGV
Kirchenchor
Triesenberg begeisterte seine
Zuhörer. (Foto:
Nils Vollmar)
nur hier gab es tosenden Applaus,
auch beim nächsten Stück, einer Parodie auf eine Opernszene von Richard Genée, sorgte die gewaltige
Bariton-Stimme von Mattias Müller
für grosse Begeisterung beim Publikum. Den Schlussteil des Konzertes
bildete das Stück der Comedian Harmonists «Das ist die Liebe der Matrosen» sowie moderne Arrangements
aus Pop und Rock. «Love Me Tender», «Moon River» und das fetzige
Stück «Surfin USA» liessen American-Feelings aufkommen. Selbstver-
ständlich liess das Publikum die
Sänger erst nach ein paar Zugaben
von der Bühne gehen. Die Gesamtleitung des Konzerts oblag Gaudens
Bieri, während die musikalischen
Stücke von der Pianistin Eva-Maria
Neidhart auf dem Klavier und von
Schlagzeuger Marco Sele auf dem
Schlagzeug begleitet wurden.
Über 30 Jahre dabei
Mit dem Lied «Hoch solln sie leben»
wurden drei langjährige Mitglieder
geehrt. Eugen Sele fungiert als Kas-
sier und ist seit 35 Jahren, Werner
Schädler seit 30 Jahren und Paul
Gähwiler seit 30 Jahren als Aktivmitglied beim Verein dabei. Sie erhielten ein Geschenk überreicht, während deren Frauen mit einem grossen Blumenstrauss beehrt wurden.
Nach dem Konzert war gemütliches
Beisammensein angesagt. Eine Blumentombola, der Kuchenverkauf
der Triesner und Triesenberger Ministrantinnen und Ministranten sowie die Festwirtschaft sorgten für
den kulinarischen Teil des Abends.