Inklusive Rezept

Transcription

Inklusive Rezept
norama · Leben
KOPF DER WOCHE
ster Formel 1:
nie Ecclestone
B
ernie Ecclestone
hat die Formel 1
zum Milliardengeschäft gemacht
bst bestens mitverSeit über drei Jahrn ist der Brite der
r Vermarktung der
klasse des MotorEr trieb die Rennseer gen Asien. In
fehlt manchen
nbetreibern hinas Geld für das
elige Formel-1cht.
cclestone ist Geld
ange kein Problem
Der 81 Jahre alte
t Milliardär. Aufgen ist er in einer
rfamilie im südengBexleyheath. Als
hrer war er wenig
ich, also stieg er als
Mitbesitzer und Fahater in die Formel 1
77 kaufte er die
echte für die Kösse, ein Jahr später
ertragungsrechte.
der Formel-1-Überdurch die Investuppe CVC wurde
one als Geschäftseingesetzt. Der Verr Anteile der
LB an die CVC ist
Gegenstand eines
prozesses, der in
en immer noch geird. Ecclestone erbei für seine Rolle
mittler eine Provin 66 Millionen Dolder Bank. Er wiesoll 44 Millionen
damaligen Bayern-
Kochen ist Kult. Das sieht man nicht nur im Fernsehen.
Die Bio-Branche boomt genauso wie der Markt für
Kochbücher. Viele Menschen sagen, sie seien bereit, für
gute Lebensmittel mehr zu bezahlen. Schlagworte wie
„regionale Produkte“ und „saisonales Kochen“ machen die
Runde – genauso wie Abos von Öko-Kisten. Wir stellen
einen Trend vor, der einen Schritt weiter geht: Geliefert
werden frische Produkte mit Rezept und allen Zutaten.
Inklusive Rezept
Selber kochen: Die einen haben die Idee – und liefern den anderen sämtliche Zutaten
Bernie Ecclestone
LB-Vorstand Gerhard Gribkowsky überwiesen haben.
An die Rente denkt Formel-1-Chef Bernie Ecclestone noch lange nicht.
„Ich will noch viele generelle Dinge in der Formel 1
ändern, das möchte ich abschließen. Ich denke also,
für ein paar Jahre bleibe
ich noch“, sagte der 81Jährige in einem Interview.
Für die am Sonntag in
Australien beginnende Saison erhofft sich der Brite
einen spannenden Titelkampf mit mehr Gegenwehr für Doppel-Weltmeister Sebastian Vettel. „Er
wird es diesmal nicht so
leicht haben wie im letzten Jahr“, meinte Ecclestone. Immerhin würden
sechs Weltmeister an den
Start gehen. Es wird also
spannend.
(dpa)
BOULEVARD
r als geschnittenes Gemüse
n Tisch kommt
Gekochtes – nur
t. Also Gurken,
, Möhren, Tomaten.
icht? Von wegen.
auch Bandnudeln –
cchini. Oder Spaaus Kohlrabi. Seit
Jahren schwappt
le der Gourmett aus Amerika zu
er. Dort sind Rohstaurants und
n denen zig Salate
gar Kekse aus Rohf den Tisch komngst etabliert. Wohl
enbewegung zur
od-Gesellschaft. In
hland bilden sich
mend mehr Rohkostunities, die Gedand Rezepte austauWildkräuter, Beeren
Als begehbares Rezeptbuch präsentiert sich das Kochhaus an seinen bisherigen Standorten in Berlin und Hamburg. Auf Tischen werden die Waren zusamFoto: Sebastian Heise
mengestellt, die für ein Rezept benötigt werden.
Von Doerthe Rayen
und Wurzeln, eben die Urkost, empfehlen. Es gibt
inzwischen auch einen
Weltrohkosttag. Der findet
seit 2010 am letzten Sonntag im August statt. Gekocht wird bei Rohköstlern
nichts – allenfalls sanft bis
auf höchstens 40 Grad erwärmt.
(dra)
anismus als Zukunftsmodell
mehr Menschen
nach Ansicht des
orschers Berndnas in Zukunft auf
und andere tieriodukte verzichten.
aube, dass Veganisn Zukunftsmodell
gte Rinas. Der Be, die alle tierischen
te vermeidet, gehörrwiegend junge
hen an. „Jugendlid Seismografen der
chaft“, sagte der
wissenschaftler und
des Buches „Veus – Ein postmoder-
ner Anarchismus bei Jugendlichen?“. Während Vegetarier vor allem auf
Fleisch verzichten, meiden
Veganer alle tierischen
Produkte, also auch Eier,
Milch, Honig, Leder, Federn, Wolle, Seifen und
Naturhaarbürsten. Etwa
sieben bis acht Prozent der
Deutschen leben Schätzungen zufolge vegetarisch,
rund 400 000 Deutsche vegan. Fleisch essen wird
einmal so negativ besetzt
sein wie rauchen“, prognostiziert der Jugendforscher.
(epd)
U
nlängst war ein Student im Kochhaus.
Er wollte seine
Freundin mit einem
Candle-Light-Dinner überraschen. Vor Ort stellte er sein
Menü für sie zusammen, kaufte alle Zutaten ein – und verschwand glücklich mit den
dazugehörigen Rezepten. Das
Menü, so hofft Dorothée Stöber, sollte hoffentlich gelungen sein.
Studenten als typische Kunden im Kochhaus? Die Berlinerin schüttelt den Kopf.
Nein, sagt sie, Studenten gehörten zur Kundschaft – genauso aber auch berufstätige
Singles, Ehepaare
jeden Alters und
Familien mit
Kindern.
„Den typischen Kochhaus-Kunden“,
sagt
die Eventmanagerin, gebe
es nicht. Alle
Kunden
verfolgten ein gemeinsa-
mes Ziel: mit guten und frischen Produkten selber kochen. Das sei der KochhausNenner aller Kunden – nicht
»Den Menschen
fehlt es an vielen
Dingen beim
Kochen – an Zeit,
aber auch an
Fantasie.«
Lisa Rentrop, „Kommt Essen“
das Alter oder der Familienstand.
Dorothée Stöber gehört zu
den Gründern des Kochhauses. 2010 wurde das erste
Geschäft in Berlin eröffnet.
Inzwischen gibt es in
Hamburg eine
Filiale,
ein
zweites
einem Gang zum anderen
nsehen zelebrieren
öche das Kochen.
rkt für Kochbücher
nach wie vor. Und
mit Kochen für
? Das geht auch.
g Dinner ist eine
ung, die derzeit in
Städten wie Hamburg,
München oder Köln angesagt ist. Als Single oder
Zweierteam melden sich
Koch-Willige zum Jumping-Dinner an. Sechs Personen sind für einen
Samstagabend verarbeitet –
jeweils ein Zweierteam ist
für einen Teil des DreiGänge-Menüs zuständig.
Ihren Gang bereiten die
Teams zu Hause vor – und
dort wird der jeweilige
Gang auch serviert und gegessen. Für die sechs Teilnehmer heißt dies: kochen,
essen, Lokal wechseln.
Verabredet wird das ganze
über die zugehörige Online-Plattform.
(dra)
Eine Tüte voller Mahlzeiten: Lisa Rentrop hat in Hamburg
„Kommt Essen“ gegründet. Die Idee zu dem Lieferservice
Foto: Achim Multhaupt
stammt aus ihrer Heimat Schweden.
Kochhaus kam in Berlin am
Prenzlauer Berg dazu. Das
Kochhaus-Team bezeichnet
die Ladenlokale als begehbare
Rezeptbücher. Die Kunden
kommen, stöbern – und nehmen alle Zutaten für das ausgewählte Gericht mit. Inklusive Rezept – und das für zwei,
vier oder mehr Personen.
Wie im Supermarkt finden
sich im Kochhaus viele Lebensmittel, Gewürze, Obst
und Gemüse. Alles wird sehr
appetitlich und geschmackvoll präsentiert. Die Produkte,
die überwiegend von regionalen Produzenten stammen,
sollen ja schließlich Lust aufs
Kochen machen.
Die Anordnung ist allerdings ganz anders als im
Supermarkt. Anstatt nach Warengruppen zu sortieren, geben die Rezepte die Zusammenstellung vor. 18 Tische
gibt es – für 18 Gerichte. Auf
jedem Tisch finden
sich sämtliche Zutaten. Suppe und Salat, Pasta und Gemüse, Fleisch und
Fisch, Süßes für
den Nachtisch.
Jede
Woche
werden zwei,
drei
Gerichte
ausgetauscht.
Das sorgt für
Abwechslung
auf dem Speiseplan. Einzig die
Fusilli mit Babyspinat und
Ricotta bleiben immer
im Angebot – auf
Wunsch
der
Stammkunden.
Ein Lieblingsessen
im Kochhaus,
das schon im ersten
Jahr über 13 000 Fans gefunden hat.
Die Kunden kommen, gucken, kaufen und kochen zu
Hause. „Es trifft den Nerv der
Zeit“, schildert Dorothée Stöber und spricht davon, dass
dieses Jahr drei neue Filialen
geplant sind. Allein in Berlin
werden 50 Stammkunden re-
gelmäßig mit den SorglosAbos versorgt.
Zum Selberkochen animieren möchte auch Lisa Rentrop.
Die gebürtige Schwedin hat
»Viele Menschen
legen Wert auf
die Qualität der
Lebensmittel. «
Dorothée Stöber, Kochhaus
vor zwei Jahren „Kommt Essen“ in Hamburg gegründet.
Das Konzept stammt aus ihrer
Heimat. Dort hat es Kicki
Theander bereits vor fünf Jahren etabliert und versorgt inzwischen mit 20 Mitarbeitern
6000 Familien.
„Kommt Essen“ liefert Kunden auf Wunsch drei, vier oder
fünf Mahlzeiten pro Woche
nach Hause – inklusive sämtlicher Zutaten und Rezepte.
Im vergangenen Jahr haben
sich ihre Stammkunden verdreifacht, sagt Lisa Rentrop.
„Kommt Essen“ ist in über 20
Städten aktiv – fünf Packstationen von Hamburg bis München sind eingerichtet, damit
die Tüten voller Waren möglichst schnell und frisch beim
Kunden
ankommen.
Im
Münsterland gibt es noch kein
Angebot, das Interesse besteht
für den Markt aber schon.
Lisa Rentrop setzt bewusst
auf regionale Produkte und
ein saisonales Angebot. „Erdbeeren im Winter gibt es bei
uns nicht“, erklärt sie. Sie legt
Wert auf gute Qualität und frische Waren. Den Kunden von
„Kommt Essen“, erzählt die
Wahlhamburgerin, sei eine gesunde Ernährung wichtig.
Nachhaltigkeit spiele für sie
eine Rolle ebenso wie ökologisches Bewusstsein. Die Ernährung sei schließlich ein wichtiger Aspekt des Klimaschutzes. Aber ihren Kunden fehle
es an zwei entscheidenden
Dingen: an Zeit – um ungestört
und in aller Ruhe einzukaufen. Und an Fantasie – was
überhaupt auf den Tisch
kommt.
„Viele können gar nicht
mehr kochen – sie lernen es
Erschienen am 17. März 2012 in den Westfälische Nachrichten
mit uns neu“, hat Lisa Rentrop
obendrein beobachtet. Deshalb seien präzise Anleitungen wichtig. Der schlichte
Hinweis „mit Salz und Pfeffer
abschmecken“ genüge nicht.
Statt dessen müssen exakte
Mengenangaben her. Genauso
wie detaillierte Hinweise zur
Zubereitung. Die Schwedin
schmunzelt, wenn sie sich an
ein Erlebnis erinnert. Ein Kunde habe Staudensellerie geschält. „Wir waren für ihn offenbar nicht präzise genug.“
Zu den Stammkunden von
„Kommt Essen“ gehören viele
Familien mit Kindern. Oft
arbeiten beide Elternteile, die
Zeit für Einkaufen, Kochen,
Freizeit sei knapp bemessen.
Das Feedback, das Lisa Rentrop gerade von diesen Kunden hört, zaubert immer wieder ein Lächeln auf ihr Gesicht. „Sie schreiben uns, dass
sie endlich wieder Luft für andere Dinge haben – zum Beispiel um mit den Kindern auf
den Spielplatz zu gehen.“
Wer weiß: Vielleicht flattert
Dorothée Stöber bald ein
ebenso netter Brief ins Haus.
Vom Studenten, der erzählt,
wie erfolgreich sein perfektes
Dinner war . . .
Kurz und knapp
Kochhaus: Das Unternehmen ist in Berlin und
Hamburg präsent. Im Angebot sind Rezepte inklusive aller Zutaten. Zusätzlich gibt es an den Standorten einen täglichen Liefer-Service, ein SorglosAbo und einen Postversand. Der Klassiker, Fusilli mit Spinat, kostet 2,90
Euro pro Person.
www.kochhaus.de
Kommt Essen: Das Unternehmen hat seinen
Hauptsitz in Hamburg. Je
nach Abo können sich
die Kunden drei, vier
oder fünf Mahlzeiten ins
Haus liefern lassen. Die
günstigste Tüte für vier
Mahlzeiten (Fisch,
Fleisch, Geflügel, Vegetarisch) und vier Personen
kostet 63 Euro.
www.kommtessen.de

Documents pareils