Informationen für unsere Libyen - Reisenden
Transcription
Informationen für unsere Libyen - Reisenden
Info-Broschüre Libyen 2007 – Djoser Reisen GmbH Informationen für unsere Libyen Reisenden Libyen ist sicher das unbekannteste Land der arabischen Welt und wird bei uns eigentlich nur mit Wüstenlandschaften assoziiert. In Wirklichkeit verbirgt sich in diesem geheimnisvollen Land eine Vielzahl von Kulturschätzen, die es zu entdecken gilt. Die Freundlichkeit und Aufgeschlossenheit der Libyer steht im starken Gegensatz zu dem Bild, das von hiesigen Medien häufig vermittelt wird. Zur Vorbereitung Einreisedokumente Obwohl die Angaben auf unserer Homepage ständig aktualisiert werden, können sich die Einreisebestimmungen unter Umständen kurzfristig ändern. Die gültigen Bestimmungen erfahren Sie auch bei den Botschaften/Konsulaten/Fremdenverkehrsämtern des jeweiligen Landes oder auf der Homepage des Auswärtigen Amtes unter: www.auswaertiges-amt.de Für Libyen muss der Pass bei Ausreise noch mindestens 6 Monate gültig sein. Für die Einreise nach Libyen benötigen Sie ein Visum, welches von unserer Agentur vor Ort beantragt wird. Mit Ihren Buchungsunterlagen schicken wir Ihnen einen Vordruck, auf dem Sie bitte alle Daten Ihres Reisepasses eintragen. Dieser Vordruck muss bis 5 Wochen vor Abreise an uns zurückgesandt werden. Unsere örtliche Agentur wird die Visumsbeantragung vornehmen, wofür Sie bei Ankunft in Tripolis eine Gebühr von ca. EUR 35,- an den Reisebegleiter entrichten müssen. Bitte beachten Sie, dass Ihr Pass keinerlei Stempel oder Sichtvermerke von Israel beinhalten darf. Ein Zwangsumtausch besteht für Djoser-Kunden nicht. Bitte bedenken Sie, dass es nicht erlaubt ist Alkohol einzuführen.Für Reisende, die keine deutsche Staatsangehörigkeit haben, können evtl. abweichende Bestimmungen gelten. Bitte informieren Sie sich in diesem Fall selbst bei der jeweils zuständigen Botschaft. Geld Die Währung in Libyen ist der Dinar. Wir raten Ihnen, Bargeld in US-Dollars oder Euros mitzunehmen. In Tripolis und in anderen größeren Städten können Sie in großen Hotels problemlos Geld wechseln, Ihr Reisebegleiter hilft Ihnen dabei. Man findet zwar in Libyen Geldautomaten, aber sie sind selten und funktionieren oft nicht. Für diese Reise müssen Sie ungefähr EUR 150,- pro Woche an Extraausgaben für Mahlzeiten, Eintrittsgelder, eventuelle Ausflüge usw. rechnen. Bitte bedenken Sie, dass Libyen im Verhältnis zu anderen arabischen Ländern relativ teuer ist. Es ist in arabischen Ländern gebräuchlich, Trinkgelder zu geben. Dafür wird eine Trinkgeldkasse eingerichtet, aus dem die Trinkgelder für das Hotelpersonal und die Fahrer bezahlt werden. 1 Info-Broschüre Libyen 2007 – Djoser Reisen GmbH Gesundheit Es wird von uns empfohlen, sich rechtzeitig vor der Abreise mit Ihrem Arzt in Verbindung zu setzen, um sich über entsprechende Gesundheitsvorsorge und die evtl. Impfungen zu informieren. Die Angaben zu Impfungen sind nur als Richtlinien anzusehen, dafür kann von Djoser Reisen GmbH verständlicherweise keine Haftung übernommen werden. Gesundheitsvorsorge (Empfehlungen): • Polio-, Tetanus-, Diphtherie-Auffrischung • Typhus oral und Hepatitis A-Prophylaxe Falls Sie einen internationalen Impfpass haben, ist es ratsam, diesen mitzunehmen. Unter Umständen benötigen Sie nicht alle Impfungen. Essen Sie in Libyen nur Fleisch und Gemüse, das gut durchgekocht oder -gebraten ist. Vor allem im Fleisch können Parasiten sein, die Durchfall verursachen. Trinken Sie nur abgekochtes Wasser, Kaffee oder Tee und Mineralwasser, das es überall sehr preiswert zu kaufen gibt (auf Original-Verschluss der Flasche achten!). Vermeiden Sie hastiges Trinken von eisgekühlten Getränken. Sollte Sie der „Fluch der Pharaonen“ doch während der Reise erwischen, verzichten Sie auf alle Milchprodukte, Fleisch, Gemüse, Obst etc. Dem Körper müssen wegen des hohen Flüssigkeitsverlustes Mineralien zugeführt werden: Warme Coca Cola, Salzstangen, ungezuckerter Tee, salzige Kekse, in Wasser gekochter Reis helfen in diesem Falle erfahrungsgemäß am besten. Seien Sie extrem vorsichtig mit Immodium oder vergleichbaren Medikamenten, vor allen Dingen mit deren Dosierung. Diese Produkte legen eigentlich nur die Darmfunktion völlig lahm. Der Durchfall wird in kürzester Zeit zur Verstopfung. Zur Remineralisierung empfiehlt sich z.B. Elotrans oder ähnliche Mineralsalze. Wenn das alles nach zwei bis drei Tagen nicht hilft, dann kann man sehr vorsichtig mit einer Immodium-Medikamentierung beginnen. Für aktuelle Informationen verweisen wir Sie an Ihren Hausarzt. Bitte nehmen Sie dann Ihren Impfpass und die Beschreibung der Reiseroute mit. Gepäck und Bekleidung Es ist für uns unmöglich, zu sagen, was Sie evtl. auf dieser Reise alles benötigen. Wir bieten Ihnen aber eine kleine Liste an, mit Dingen, die Sie nicht vergessen sollten. Zu Ihrer (und unserer) Bequemlichkeit sollten Sie nicht mehr als 12 -15 Kilo Reisegepäck mitnehmen (max. 20 Kilo Freigepäck sind für den Flug gestattet). Anstelle von sperrigen Schalenkoffern empfehlen wir eine leichte, aber reißfeste und abschließbare Reisetaschen oder einen rahmenlosen Rucksack (ohne Tragegestell), der mit Ihrem Namensschild versehen ist. Eine ganz persönliche Anmerkung sei gestattet, die uns sehr am Herzen liegt: Sie fahren in ein arabisches Land, denen unsere europäischen Sitten und Verhaltensweisen völlig fremd sind. Deshalb, und das gilt besonders für unsere weiblichen Gäste, egal wie sich die anderen Touristen kleiden, tragen Sie in der Öffentlichkeit immer lange Röcke oder Hosen und halten Sie auch Ihre Schultern und Oberarme bedeckt. Auch ein Mann trägt in der Regel keine kurzen Hosen. In den Wintermonaten ist vor allem abends wärmere Kleidung kein übertriebener Luxus. 2 Info-Broschüre Libyen 2007 – Djoser Reisen GmbH Checkliste • Reisepass • Flugticket • Geld • Kopien wichtiger Dokumente • Ihr persönliches Adressenverzeichnis • (internationaler. Studentenausweis) • Handtuch • feste Schuhe • Hut oder Kopfbedeckung • kleiner Tagesrucksack/Tasche • warmer Schlafsack • kleine Taschenlampe • Reiseführer • Kamera und Filme/Batterie • Sonnenbrille • Sonnenöl / -Milch / -Creme • Waschmittel • WC-Papier • Insektenschutzmittel (z.B. Autan) • persönliche Medikamente • Elotrans oder ähnliches • Immodium oder ähnliches • Pflaster/Desinfektion/Aspirin Literatur Bei der Vorbereitung einer Reise, aber natürlich auch vor Ort ist ein guter Reiseführer eine unentbehrliche Informationsquelle. Das verschafft nicht nur ein Stückchen Vorfreude, sondern vergrößert auch die Chance auf eine gelungene Reise. Reiseberichte tragen auf ganz besondere Art zur Vorbereitung einer Reise bei. Der Autor eines Reiseberichtes erlebt aus eigener Erfahrung die Gebräuche und die Kultur eines Landes und lässt Sie daran teilhaben. So bekommen Sie schon einen Vorgeschmack darauf. Wer vorher exakt die Reiseroute wissen will, oder zu Hause die Reise noch einmal nacherleben möchte, für den ist eine gute Landkarte unentbehrlich. Reiseführer Reise Know-How DuMont Lonely Planet Lonely Planet Willeitner, Joachim und viele andere Sachbücher Hourani Konzelmann Libyen Kunstreiseführer Libyen Middle East Libya Libyen Die Geschichte der arabischen Völker Allahs Neues Weltreich 3 Info-Broschüre Libyen 2007 – Djoser Reisen GmbH Küng / van Ess Polidori, Robert Mari / Lieckfeld Martin, Michael Christentum und Weltreligionen / Islam Das Antike Libyen Mein Traum von Afrika Die Wüste Afrikas Belletristik/Allgemein Al-Koni, Ibrahim Kuntner, Florian Wood, Barbara Blutender Stein Voll ist mein Herz mit Leben Das Paradies 4 Info-Broschüre Libyen 2007 – Djoser Reisen GmbH „Marhaba“ – Willkommen in Libyen Bevölkerung Libyen hat etwa 5,5 Millionen Einwohner, von denen die Hälfte unter 15 Jahren ist. Die meisten Libyer sind arabischen Ursprungs, allerdings haben sich auch andere Volksstämme wie Türken, Berber und andere afrikanische Völker im Laufe der Zeit mit den Arabern vermischt. Der Islam Der Islam spielt in diesem Land eine herausragende Rolle. Der Islam wurde in Europa lange Zeit „mohammedanischer Glaube“ genannt und als eine Art Sekte angesehen, die unter dem Einfluss des „Pseudo-“ Propheten Mohammed von der Mutterkirche abgetrennt wurde. Unsere Kenntnisse des Islam beruhen im wesentlichen immer noch auf den Vorstellungen, die wir uns in unserer Jugendzeit bei Karl May angelesen haben. Im ursprünglichen Sinne wurden die Anhänger Mohammeds Muslime genannt und Ihre Religion Islam. Der Islam ist eine monotheistische (Ein-Gott-) Religion. Gott wird mit „Allah“ angesprochen, wobei dieser Name für den Einzigen und Wahren nicht nur von Muslimen, sondern auch von arabisch sprechenden Kopten, Christen und Juden benutzt wird. Der Koran ist die Basis der Religion und enthält Rechtsvorschriften, Glaubensartikel, Geschichten über frühere Propheten und regelt auch viele Dinge des täglichen Lebens. Auf dem Koran basieren somit auch alle Gesetzestexte, sofern der Koran dazu eine deutliche Anweisung gibt. Zusätzlich dazu hat sich in den Jahren nach dem Propheten eine Traditionsliteratur gebildet mit Interpretationen zu verschiedenen Problemen und Rechtsvorschriften. Die „Sunna“ des Propheten ist das normative Vorbild, allerdings wahrscheinlich mit vielen Ergänzungen durch weitere Rechtsgelehrte. Der Koran gibt normalerweise keine Antworten auf einzelne Details, sondern beschränkt sich auf eine generelle Linie, nach der sich die Gläubigen zu richten und zu verhalten haben. Die Sunna ist dann die Grundlage für alle Streitpunkte, die der Koran nicht eindeutig beantwortet. Das „Gebäude“ des Koran ruht auf den fünf elementaren Säulen: 1. 2. 3. 4. 5. „Wallah ilAllah“ - Gott ist der Einzige und Mohammed ist sein Prophet die tägliche Verrichtung der Gebete, Hilfe und Unterstützung für die Armen, der jährliche Fastenmonat Ramadan, die Pilgerfahrt nach Mekka. Das Gebet ist ein festgelegtes Ritual, das fünfmal am Tag zu verrichten ist, zu bestimmten Zeiten und in vorgeschriebener Form (vorherige Reinigung usw.) Der Gläubige wendet sich dazu in Richtung der heiligen Moschee in Mekka und eröffnet mit der Gebetsformel „Allahu akbar“ - Gott ist größer. Ein Gebet besteht unter anderem aus einer Reihe von Kniefällen, deren Anzahl abhängig von der Tageszeit verschieden ist: das Morgengebet mit zwei, das Mittag- und Abendgebet mit vier, das Sonnenuntergangsgebet mit drei Kniefällen. Das Gebet, vor dem sich der Gläubige mit Wasser oder in der Wüste auch mit Sand zu reinigen hat, kann an jedem beliebigen Platz durchgeführt werden, sowohl alleine als auch in einer Gruppe (das letztere ist allerdings zu bevorzugen). Zum Freitagsgebet muss der Moslem sich aber 5 Info-Broschüre Libyen 2007 – Djoser Reisen GmbH in der Moschee einfinden. Diese Gebote gelten für alle Männer. Das Gebet ist nicht nur eine rein formelle Angelegenheit, sondern die religiösen Handlungen sollen zu einem tieferen Bekenntnis zu Allah führen. Das gilt auch für die finanzielle Unterstützung der Armen, die man übrigens durchaus mit der christlichen Idee der karitativen Einrichtungen vergleichen kann. Im Islam geht das allerdings weiter: Diese Art von „religiöser Steuer“ wird gleichfalls verwendet, um einige andere Dinge der islamischen Gemeinschaft zu finanzieren, das Geld kommt aber im wesentlichen den Armen und Bedürftigen der Gesellschaft zu. Das Fasten im Ramadan hat eine tiefe religiöse Bedeutung: Sich von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang enthalten von Essen, Trinken, Rauchen und Geschlechtsverkehr soll das geistige und spirituelle Leben vertiefen. Ausgenommen von der Verpflichtung zur Enthaltsamkeit sind schwangere Frauen, Kranke, Kinder und Reisende. Das Fasten ist außerdem mit der Forderung verbunden, Streitigkeiten zu schlichten, vor Beginn des Ramadan seine Schulden zu bezahlen und sich in Gottesfurcht zu üben. Der Fastenmonat ist in der gesamten arabischen Welt ein Monat des Friedens, eines regen öffentlichen Lebens und Feiern, also keineswegs ein Monat der „Trauer“. Die religiöse Führung hat das Fasten zu fördern und zu kontrollieren. Anmerkung zum Ramadan: Die Befürchtung von Reisenden, dass man Libyen nicht während des Ramadan besuchen kann, ist gegenstandslos, denn für den Reisenden ergeben sich kaum Beeinträchtigungen. Die meisten Museen und Ausgrabungsgelände schließen bereits um 15:00 Uhr. In Gegenden, die weniger über Tourismus verfügen, kann es unter Umständen schwierig sein, tagsüber einen geöffneten Imbiss oder ein Restaurant zu finden, doch Ihr Reisebegleiter ist darüber informiert und kann entsprechend darauf hinweisen. Wir bitten Sie, die fastende Bevölkerung zu respektieren. Versuchen Sie selbst auch Essen, Trinken und Rauchen in der Öffentlichkeit zu unterlassen. Die Ramadanzeit kann ein wirkliches Erlebnis für Sie werden. Scheuen Sie nicht, sich von Einheimischen zum Essen einladen zu lassen. In dieser Zeit sind sie besonders gastfreundlich, oder gehen Sie einfach auf die Straße und genießen die Feste und die ausgelassene Stimmung am Abend. Im Jahr 2007 ist Ramadan zwischen 13.09. und 11.10. Das letzte grundsätzliche Gebot des Islam ist die „Hadsch“ - die Pilgerfahrt zum Haus Gottes, der Kaaba in Mekka, die ein Gläubiger einmal in seinem Leben besuchen sollte, wenn seine materiellen Verhältnisse dies gestatten. Die Zeremonien, die mit der Pilgerfahrt verbunden sind, werden nicht durch den Koran sondern die Sunna geregelt. (Sie werden in Nordafrika übrigens sehr viele Häuser finden, auf deren Fassaden die Kaaba mit Flugzeugen, Schiffen oder anderen Verkehrsmittel aufgemalt ist. In diesen Häusern wohnen „Hadschi“, Leute, die ihre Pilgerfahrt bereits gemacht haben und zeigen, wie sie die Reise nach Mekka angetreten haben). 6 Info-Broschüre Libyen 2007 – Djoser Reisen GmbH Geschichte Da die Geschichte des nordafrikanischen Raumes eine sehr bewegte ist, soll im folgenden lediglich ein kurzer Abriss darüber erfolgen. Bitte lesen Sie nähere Informationen zur Geschichte dieser Region in den entsprechenden Reiseführern. Die Berber, die Urbevölkerung Nordafrikas, stammen ursprünglich von neolithischen Volksgruppen, die zwischen 6000 und 2500 v.Chr. aus dem nahen Osten und Europa an die Südküste des Mittelmeeres vordrangen. Bis heute gibt es mehr oder weniger starke Auseinandersetzungen der Berber mit den jeweiligen Landesherren. Und bis heute sind die Berber in den meisten Staaten Nordafrikas eine Minorität mit nur geringem politischen Gewicht (bis auf die Zeit der Berberreiche ab dem 12. Jh.). Im Laufe der Jahrhunderte verschlug es andere Völker in diese Region, wie die Phönizier, die Römer, die Vandalen und die Byzantiner, hauptsächlich um Handelsposten zwischen dem östlichen und westlichen Mittelmeer zu errichten bzw. dieselben zu kontrollieren. Nach dem Tode Mohammeds verbreitete sich der islamische Glaube vom Gebiet Saudi Arabiens weiter nach Westen und beendete die byzantinische Herrschaft in Nordafrika durch den Einmarsch arabischer Truppen. Nach Niederschlagung der arabischen Herrschaft folgten die Fatimiden, die Normannen und schließlich die Zeit der Berberreiche in Nordafrika. Die Zeit der Ottomanen führte zu diversen Landgewinnen und -verlusten, je nach Stärke der muslimischen Korsaren und setzte sich bis ins 19. bzw. 20. Jahrhundert fort. Zu dieser Zeit schalteten sich unterschiedliche Akteure in das Geschehen Nordafrikas ein. Libyen gelangte unter italienischer Protektorat und erlangte seine Unabhängigkeit erst nach dem 2.Weltkrieg. Libyen wurde nach dem Rückzug der Italiener unter UN-Regierung gestellt, bis endgültig entschieden wurde, was aus dem Land werden sollte. Man entschied sich für eine Monarchie, die unter König Idris die unterschiedlichen Provinzen vereinigen sollte. Doch er war nicht in jeder Provinz ein gern gesehener Monarch. Das Jahr 1959 änderte Libyens Geschicke drastisch, man entdeckte Öl auf libyschem Boden, jedoch kam diese Entdeckung eher ausländischen Firmen zugute und weniger dem libyschen Volke. Der wachsende Unmut über diese Tatsache gipfelte 1969 in einem unblutigen Coup, unter Leitung des zu diesem Zeitpunkt 27jährigen Generals Ghaddafi, bei dem der König entmachtet wurde. Die neue Führung änderte die politische Landschaft drastisch, alle Militärstützpunkte ausländischer Mächte wurden geschlossen und nach und nach die Herrschaft über die Ölressourcen an einheimische Firmen übertragen. Eine anti-amerikanische Haltung des Regimes und offene Unterstützung diverser Terrorgruppen, unter anderem Baader-Meinhoff und RAF aus Deutschland, führte 1986 zu einer militärischen Offensive Amerikas und zu politischer und wirtschaftlicher Isolation nach dem Lockerbie-Attentat auf eine Pan Am Maschine, das von libyschen Terroristen begangen wurde. Seit der rechtskräftigen Verurteilung der Drahtzieher in Den Haag 1999 wurden die verhängten Sanktionen gegen Libyen aufgehoben und Ghaddafis Bemühungen in Geiseldramen halfen Libyens internationalem Ansehen wesentlich weiter. 7 Info-Broschüre Libyen 2007 – Djoser Reisen GmbH Landeskunde Libyen ist das viertgrößte Land Afrikas und besteht zum größten Teil aus Wüste. Nur der schmale Küstenstreifen weist ausreichend Niederschlag auf, um Landwirtschaft zu ermöglichen. Hier befinden sich die beiden größten Städte des Landes, Tripolis und Benghazi, und hier lebt auch der Großteil der Bevölkerung. Der schönste und fruchtbarste Teil Libyens befindet sich im Nordosten rund um den Jebel Akhdar. Klima Die beste Reisezeit für eine Reise nach Libyen sind Frühling und Herbst, dann ist das Klima angenehm warm. An der Küste herrscht ein mediterranes Klima, das von langen heißen Sommern und angenehm milden Wintern geprägt ist. Das trockene Wüstenklima ist ein sogenanntes Tageszeitenklima: am Tage erreichen die Temperaturen 40-50 Grad oder mehr und in der Nacht kann das Quecksilber bis auf fröstelnde 10 Grad absinken. Es empfiehlt sich daher, einen warmen Schlafsack mitzuführen. Die folgende Tabelle gibt einen kleinen Überblick über die durchschnittlichen Lufttemperaturen von Tripolis in °C: Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember Tripolis Sebha Nach Nach Tag Tag t t 16 8 19 4 17 9 22 7 19 11 26 10 22 14 31 15 24 16 35 19 27 19 29 23 29 22 38 22 30 22 38 22 29 21 36 21 27 19 31 17 22 14 25 11 18 10 20 6 Benghazi Nach Tag t 16 8 18 8 20 9 24 13 29 16 32 19 32 20 32 21 31 19 28 16 23 13 18 10 Zeitverschiebung Im Sommer haben Libyen und Deutschland die gleiche Zeit. Im Winter ist es in Libyen eine Stunde später als bei uns. 8 Info-Broschüre Libyen 2007 – Djoser Reisen GmbH Stationen unserer Reise Ausflugsmöglichkeiten und fakultative Exkursionen Djoser-Reisen laufen nicht nach einem festen, unflexiblen Reiseschema ab. Die Reiserouten wie sie im Prospekt beschrieben sind, stehen fest. Darüber hinaus besteht an den einzelnen Aufenthaltsorten die Möglichkeit, verschiedenen Ausflüge durchzuführen, von denen einige in dieser Broschüre aufgeführt werden. Ihr einheimischer deutschsprachiger Reisebegleiter bietet fakultative Ausflüge an. Die Teilnahme an den Angeboten ist jedoch nicht verpflichtend; es ist Ihnen freigestellt, die Angebote anzunehmen. Sie können dies alleine oder in kleineren Gruppen durchführen oder den Tagesablauf ganz individuell gestalten. Wir bitten darum, mit der Gruppe und Ihrem Reisebegleiter in Rücksprache zu treten, wenn Sie eigene Tagesgestaltungsmöglichkeiten in Betracht ziehen. Dadurch wahren Sie die Interessen Ihrer Reisegefährten und erhalten vielleicht noch manch interessanten Tipp von Ihrem Begleiter. Nun folgt eine kurze Beschreibung der Stationen, die wir während unserer Reise anlaufen und der Sehenswürdigkeiten, die besichtigt werden können. Bitte berücksichtigen Sie, dass sich bei dem Charakter unserer Reisen und den örtlichen Gegebenheiten unerwartete Situationen ergeben können, wodurch es passieren kann, dass vielleicht nicht alle geplanten Aktivitäten und Ausflüge durchgeführt werden können oder verändert werden müssen. Auch die Transporte, Unterkünfte und sonstige Beschreibungen des Reiseverlaufs können sich beispielsweise jahreszeitlich bedingt verändern. Der Gesamtzuschnitt der Reise bleibt jedoch in jedem Fall erhalten. Das Djoser-Konzept kann nicht bei allen von uns angebotenen Reisen gleich gehandhabt werden, in einigen Ländern wird es durch politische oder sicherheitstechnische Gegebenheiten eingeschränkt, in einigen Ländern schränkt es sich sozusagen von selbst durch das gedrängte Programm und die große Kilometerleistung ein. Aufgrund der politischen Verhältnisse und der geringen Tourismusdichte ist die auf unseren Reisen übliche Djoser-Freiheit in Libyen eingeschränkt. Programm Libyen ist sicher das unbekannteste Land der arabischen Welt und wird bei uns eigentlich nur mit Wüstenlandschaften assoziiert. In Wirklichkeit verbirgt sich in diesem geheimnisvollen Land eine Vielzahl von Kulturschätzen. Doch auch die Freundlichkeit und Aufgeschlossenheit der Libyer ist ein Schatz, den es zu entdecken gilt. Stationen unserer Libyen-Reise sind neben den Großstädten Tripolis und Benghazi die gut erhaltenen antiken Städte Leptis Magna, Sabratha und Kyrene, aber auch die Berbersiedlungen wie Ghadames tief im Herzen der Sahara. Ein besonderes Highlight ist unser Aufenthalt bei den Mandara-Seen und im AkakusGebirge. Mit dem Jeep durchqueren wir die Wüste, kommen vorbei an fruchtbaren Oasen und lernen die traditionelle Lebensweise verschiedener Berberstämme kennen, die in dieser unwirtlichen Gegend seit Jahrhunderten leben. Wir fliegen mit Swiss 9 Info-Broschüre Libyen 2007 – Djoser Reisen GmbH International Airlines von Frankfurt über Zürich nach Tripolis. Gegen eine Gebühr können Sie einen Zubringerflug ab mehreren deutschen Flughäfen über Zürich buchen. Das Rail & Fly Ticket ist bei dieser Reise nicht über uns buchbar. Tripolis ist Libyens größte Stadt mit geschätzten zwei Millionen Einwohnern und der Ausgangspunkt unserer Reise. Tripolis/Leptis Magna Tag 1 Tag 2 Flug Frankfurt - Zürich - Tripolis Tripolis – Leptis Magna - Flug Tripolis - Benghazi Von Tripolis aus fahren wir entlang der Mittelmeerküste nach Leptis Magna, eine der größten archäologischen Ausgrabungsstätten der Welt. Die Stadt erlebte zur Zeit der römischen Kaiser des 2. und 3. Jahrhundert ihre Blüte. Unter Septimus Severus wurde die Stadt mit 70.000 Einwohnern zur Größten der damaligen Zeit in Nordafrika. Leptis Magna weist alle Kennzeichen eines römischen Stadtplans auf. Auf einer wichtigen Straßenkreuzung steht ein monumentaler Triumphbogen zu Ehren von Septimus Severus. In der Stadt gab es ein Badehaus, ein mittelgroßes Theater, eine Basilika und Straßen mit Bogengängen. Sie wurde im 11. Jahrhundert verlassen und versank im Sand. Hierdurch ist sie ausgezeichnet erhalten geblieben und es ist noch viel von ihr zu sehen. Ein Inlandsflug bringt uns von Tripolis in die zweitgrößte Stadt Libyens nach Benghazi, am östlichen Rand der Bucht der Großen Syrte gelegen. Benghazi wechselte im zweiten Weltkrieg 5 mal den Besitzer und musste dadurch große Verwüstungen hinnehmen. Sie ist gegenwärtig eine moderne Stadt, Hauptstadt der Region Kyrenaika im Osten Libyens und eine ideale Ausgangsbasis für einen Besuch der römischen und griechischen Überbleibsel in diesem Teil Libyens. Auch Benghazi lässt sich am besten zu Fuß erkunden. Die Altstadt wartet mit farbenprächtigen Moscheen und Medresen, wunderschönen kleinen Gässchen und Säulengängen auf. Der Souk al-Jreed sollte in Ihrem Besuchsprogramm nicht fehlen. Er verfügt über ein besonderes Flair, da er fast ausschließlich von der einheimischen Bevölkerung zum Einkauf genutzt wird. An einigen Stellen entdeckt der aufmerksame Besucher die architektonischen Überbleibsel der italienischen Kolonisation, sei es die Kathedrale oder das ehemalige Rathaus. Benghazi Tag 3 Tag 4 Benghazi - Ptolemais - Qaser Libya - Apollonia Apollonia - Kyrene - Benghazi Auf dem Weg nach Apollonia besichtigen wir die antike Stadt Ptolemais. Bestaunen Sie die umgebende Stadtmauer, den Grabturm, den Triumphbogen und diverse Überreste von Tempeln, die bis heute erhalten geblieben sind. Ptolemais ist vor den römischen Eroberungen entstanden, aber später nach einem verheerenden Erdbeben nach römischem Vorbild wieder aufgebaut worden. Besonders 10 Info-Broschüre Libyen 2007 – Djoser Reisen GmbH beeindruckend sind die gewaltigen unterirdischen Gewölbe, die von den Einwohnern Ptolemäis’ als Zisternen genutzt wurden. Hier wurde das Wasser aus den Aquädukten gesammelt und per Wasserleitung zu den Brunnen der Stadt geleitet. Aber auch das hiesige Museum lohnt den Besuch. Einige der prächtigen Mosaike, die einst die herrschaftlichen Häuser schmückten, sind noch hier zu bewundern. Die Apsis der byzantinische Kirche ist im Gegensatz zu anderen Ausgrabungsstätten Libyens noch in gutem Zustand. Wir übernachten in Apollonia und besichtigen von hier aus die Überreste in der ehemaligen griechischen Okkupation in Kyrene und Apollonia. Diese beiden Ausgrabungsstätten zählen zu den beeindruckendsten Nordafrikas. Schlendern Sie durch die zum Teil erhaltenen Tempel, Theater und die Agora, doch vergessen Sie nicht einen wirksamen Sonnenschutz! Der Reichtum Kyrenes ist vor allem auf die fruchtbare Umgebung der Stadt zurückzuführen. Hier wurden allerlei Pflanzen, Gemüse und Obst angebaut und zum Teil exportiert. Die wichtigste Exportpflanze war das heute ausgestorbene Silphium, das in der damaligen Zeit wegen seiner antiseptischen und wohl auch aphrodisierenden Wirkung sehr begehrt war. Der vorgelagerte Hafen Kyrenes, von dem aus die wertvolle Fracht das Land in Richtung der Überseehäfen Roms und Byzanz verließ, entwickelte sich zu einer eigenständigen Stadt, in deren Ruinen an einigen Stellen die Darstellung der wichtigen Silphium-Pflanze zu entdecken sind. Außerdem gibt es hier Überreste byzantinischer und römischer Bäder, sowie ein kleines Museum, das die besten Exponate ausstellt. Akakus/Wadi Mathendusch/Mandara Seen Tag 5 Tag 6 Tag 7 Tag 8 Tag 9 Tag 10 Flug Benghazi –Tripolis - Sebha Ubari – Akakus Gebirge Akakus Gebirge Akakus Gebirge – Wan Cassa Dunes Wan Cassa Dunes – Edhan Marzuq Edhan Marzuq – Wadi Mathendusch – Mandara Seen Nach einem weiteren Inlandsflug erreichen wir Sebha, die Stadt, in der Ghadaffi seine politische Laufbahn begann. Sebha ist mit 75.000 Einwohnern die größte Stadt in der libyschen Sahara. Von beinahe jedem Punkt in der Stadt sieht man das von Italienern errichtete Fort Helena, das heute vom libyschen Militär genutzt wird und deshalb weder besichtigt noch aus irgendeiner Entfernung fotografiert werden darf. Nach so viel Kultur wird es nun Zeit, auch die einmalige Schönheit der Landschaft Libyens zu entdecken. Wir steigen auf Jeeps um, und machen uns auf den Weg in das sagenhafte Akakus-Gebirge. Kurz hinter Sebha geht das Oasenbecken in eine Wüstenlandschaft mit dunklen Hügelketten über und schon bald entdeckt man den östlichen Ausläufer des MessakSaffet-Gebirges. 11 Info-Broschüre Libyen 2007 – Djoser Reisen GmbH Auf der anderen Seite der Straße tauchen zur selben Zeit die ockerfarbenen Dünen des Sandmeeres von Ubari auf. Über das fruchtbare Wadi Adjal mit seinen Palmen und vorbei an kleinen Dörfern erreichen wir das sagenhafte Akakus-Gebirge, dessen Felszeichnungen ebenfalls Teil des Weltkulturerbes der UNESCO sind. Die ältesten Darstellungen sind bis zu 12.000 Jahre alt und belegen, wie vielfältig Flora und Fauna in dieser heute lebensfeindliche Region einmal war. Einige der Felsbilder stellen lebensgroße Elefanten, Büffel und Giraffen dar. Die Menschen, die diese Darstellungen im Fels verewigten, müssen wahre Künstler gewesen sein. Die wundervolle Umgebung mit ihren bizarren Felsformationen und Sand in den unterschiedlichsten Farben können Sie in voller Schönheit ausgiebig genießen, da wir hier die nächsten Nächte in Zelten verbringen werden. Für diese Zeltübernachtungen benötigen Sie lediglich einen Schlafsack. Ein Koch begleitet uns, um die Mahlzeiten zu zubereiten. Luxus dürfen Sie nicht erwarten. Es ist ein Erlebnis der ganz besonderen Art, da wir inmitten der freien Natur übernachten werden, wo es weder Toiletten noch Duschen, dafür aber fast unberührte Wildnis gibt. Die noch am besten erhaltenen prähistorischen Felsgravuren finden wir im bekannten Trockental Wadi Mathendusch. Dort ist eine Felswand von mehreren Hundert Metern Länge dicht mit mannshohen Felsgravuren überzogen. Wir verbringen noch eine letzte Nacht in dieser sagenhaften Gegend, bevor wir in das endlose Wüstenmeer aufbrechen. Mitten im Sandmeer von Ubari wartet ein unglaubliches Naturwunder auf uns: die Mandara-Seen. Man nimmt an, dass diese Seen Überbleibsel des großen Binnensees sind, der vor einigen hunderttausend Jahren das Saharabecken ausfüllte. Aufgrund der hohen Verdunstungsrate weisen die Seen einen hohen Salzgehalt auf, der dem des Toten Meeres entspricht. Dank dieses Salzgehaltes ist es auch für Nichtschwimmer völlig unbedenklich, in einem dieser Seen zu baden. Insgesamt gibt es 10-15 solcher Seen. Ihre genaue Zahl hängt jedoch von jahreszeitlichen Schwankungen der Grundwasserspiegel ab: ist er hoch, bilden sich Seen auch an solchen Stellen, die normalerweise trocken liegen. Umgeben von hohen Dünen, Sandverwehungen und der gnadenlosen Hitze der Sahara erscheint es nahezu unglaublich, dass sich diese Wasserflächen noch immer behaupten können. Gharyan/Ghadames Tag 11 Tag 12 Tag 13 Tag 14 Mandara Seen – Sebha, Flug Sebha - Tripolis Tripolis - Nalut - Ghadames Ghadames Ghadames - Gharyan Nach einigen Tagen in der endlosen Weite der Wüste mit ihren faszinierenden Farben und Landschaftsformen verlassen wir die Sahara und begeben uns mittels eines Inlandsfluges von Sebha zurück nach Tripolis. 12 Info-Broschüre Libyen 2007 – Djoser Reisen GmbH Von Tripolis führt unser Weg über die ehemalige Speicherburg Nalut nach Ghadames, dem Tor zur Sahara. Seit 1987 steht die Altstadt von Ghadames auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO und dies völlig zu Recht, wie Sie bei Streifzügen durch die malerischen Gassen feststellen werden. Die Stadt war Jahrhunderte lang der berühmteste Karawanenknotenpunkt der Sahara. Geschätzte 30.000 Dattelpalmen gedeihen in den Gärten der inzwischen weitgehend unbewohnten Häuser der Altstadt, die von einer Stadtmauer umgeben ist. Weiter geht es in den lebhaften Ort Gharyan, südlich von Tripolis. Gharyan liegt auf einem Hochplateau und verdankt dieser Lage die auch im Sommer nie zu heißen Tagestemperaturen. Tripolis/Sabratha Tag 15 Tag 16 Tag 17 Gharyan – Sabratha - Tripolis Tripolis Flug Tripolis - Frankfurt (Ankunft Frankfurt) Von Gharyan aus begeben wir uns in die noch gut erhaltene römische Stadt Sabratha. Einst von den Phöniziern als Handelsposten gegründet, wurde die Stadt von den Römern übernommen, die einen typisch römischen Stadtplan überstülpten und einige Tempel errichteten, die man noch heute besichtigen kann. Schön gelegen an der Küste des Mittelmeeres bildete die Stadt in ihrer Blütezeit zusammen mit Leptis Magna und Oea das sogenannte Tripolis, was „Drei Städte“ bedeutet. Heute gilt der Name Tripolis nur noch für die Hauptstadt Libyens. Entdecken Sie die zahllosen Ruinen Sabrathas zu Fuß und lassen Sie auf keinen Fall das restaurierte Theater aus. Die UNESCO hat Sabratha in den Status eines Weltkulturerbes der Menschheit erhoben. Die letzten zwei Tage haben wir noch genügend Zeit, um Tripolis kennen zu lernen. Das alte Stadtzentrum wird von einer Mauer umschlossen, die zum Teil noch aus römischer Zeit stammt. Die Küstenmauer wurde erst später, im 8. Jahrhundert, durch die Moslems erbaut. Da die Tore nicht für Autobreite gebaut wurden, macht der heutige lebhafte Verkehr hier notgedrungen halt. Das Straßenbild von Tripolis ist überraschend modern, obwohl der von den Römern gestaltete Grundriss kaum verändert wurde. Man kann hier ungestört herumschlendern und wird oft von der freundlichen Bevölkerung angesprochen. Selbstverständlich findet man überall im Stadtbild die unterschiedlichsten, teilweise schlichten aber auch opulent ausgestatteten Moscheen, die einige hundert Jahre alt sind. Sie sollten Ihr Besichtigungs-Programm am zentralen Grünen Platz beginnen, an dessen Nordseite sich das berühmteste Museum Libyens befindet, das Jamahiriya Museum. Direkt daneben befindet sich der Eingang zum Souk. Der orientalische Souk strahlt noch immer eine authentische arabische Atmosphäre aus, obwohl sich die arabischen Einflüsse stark mit den afrikanischen vermischen. Sich in den schattigen kleinen Gässchen zu verirren ist keine Schande und passiert den meisten Fremden bei ihrem Streifzug durch die sinnliche Welt der Gewürze, Geschmeide und Stoffe. 13 Info-Broschüre Libyen 2007 – Djoser Reisen GmbH In Tripolis haben Sie das letzte Mal Gelegenheit, die orientalische Atmosphäre zu genießen und auf dem Souk die letzten Souvenirs einer unvergesslichen Reise einzukaufen, bevor wir wieder nach einer letzten Übernachtung in dieser Metropole zurück nach Deutschland fliegen. 14 Info-Broschüre Libyen 2007 – Djoser Reisen GmbH Transport, Unterkünfte und Mahlzeiten während der Reise Transport Wir fliegen mit Swiss International Air Lines von Frankfurt nach Tripolis. Gegen eine Gebühr können Sie einen Zubringerflug ab mehreren deutschen Flughäfen über Zürich buchen. Bitte geben Sie Ihren Wunsch auf dem Anmeldeformular unter dem Stichpunkt „Zubringerflug“ an. Das Rail & Fly Ticket ist bei dieser Reise nicht über uns buchbar. Letzte Informationen erhalten Sie ca. 1-2 Wochen vor Reisebeginn zusammen mit den Flugtickets. Bitte beachten Sie, dass Djoser vor allem bei kurzfristigen Buchungen von Anschlussflügen keinen Einfluss auf die Verbindungszeiten hat und sich durchaus einige Stunden Aufenthalt ergeben können. Generell behalten wir uns jedoch Änderungen bezüglich der Fluggesellschaft und der Flugverbindungen vor. Während der Reise stehen uns Busse und Jeeps zur Verfügung. Da wir unsere eigenen Fahrer haben, ist es jederzeit möglich, anzuhalten, um zu fotografieren, ein Picknick zu machen, oder einen Markt zu besuchen. Selbstverständlich können einige Fotostopps eingelegt werden, so dass man nicht zu lange im Fahrzeug sitzt. Die meisten Reisetage sind allerdings kürzer, wir fahren früh am Morgen los, und Sie haben den ganzen Nachmittag Zeit, sich umzuschauen. Unterkunft Es wird in guten, sauberen Hotels übernachtet. Wir nehmen so oft wie möglich Hotels mit persönlichem Charakter und in einer zentralen Lage. Es werden immer Doppelzimmer gebucht, Alleinreisende können ein halbes Doppelzimmer buchen. Falls Sie ein Einzelzimmer wünschen, können Sie das gegen entsprechenden Aufpreis bei uns buchen. Die Hotels, die wir benutzen, sind nicht übertrieben luxuriös, aber es befindet sich immer eine Dusche und eine Toilette im Zimmer und manchmal auch eine Klimaanlage. Während der sechstägigen Wüstenexkursion werden Sie die Nächte in Zelten verbringen. Es ist ein Erlebnis der ganz besonderen Art, da wir inmitten der freien Natur übernachten werden, wo es weder Toiletten noch Duschen, dafür aber fast unberührte Wildnis gibt. Des öfteren können wir auf einem Campingplatz halten, um zu duschen. Die Zelte und Matratzen werden von uns gestellt. Außer Ihrem Schlafsack brauchen Sie keine weitere Campingausrüstung mitzunehmen. Mahlzeiten Das Essen in Nordafrika ist abwechslungsreich, gut und nicht teuer. Man bezahlt zwischen EUR 3,- und 8,- für eine Mahlzeit. Typisch arabisch sind die vielen Soßen und Salate, die oft als Beilage gereicht werden, zum Beispiel: Tehina und Hommos. Populär sind auch Fleischspießchen. An der Küste gibt es perfekt zubereitete Fischgerichte. Die Mahlzeiten, außer dem Frühstück, sind auf dieser Reise nicht im Reisepreis inbegriffen. Das Frühstück in den Hotels besteht meistens aus Stangenweißbrot, Butter, Marmelade und Honig. 15 Info-Broschüre Libyen 2007 – Djoser Reisen GmbH Das Einkaufen und Zubereiten der Mahlzeiten während unserer Jeepexkursion durch die Sahara erledigt die mitreisende Camphilfe. Die Extrakosten für diese Essen sind auf der Buchungsbestätigung/Rechnung gesondert ausgewiesen. Da während dieser Exkursion Supermärkte und andere Einkaufsmöglichkeiten nur sehr schwer bzw. gar nicht zu erreichen sind, wurde hier eine zentrale Regelung der Versorgung erforderlich. Diese Notwendigkeit, die nicht immer auf die Begeisterung aller Mitreisenden stößt, besteht jedoch nicht bei den Hotelübernachtungen und Regionen mit Infrastruktur. Dort sind die Mahlzeiten nicht in diesem Betrag eingeschlossen. Das hat den Vorteil, dass Sie dann frei entscheiden können, was und wo Sie essen möchten. Foto und Video Wie überall auf der Welt gehört es zum Anstand des Fotografen, Menschen vor dem Ablichten um deren Erlaubnis zu bitten. Wenn es trotzdem jemand ablehnen sollte, tolerieren Sie bitte diese Entscheidung. Wenn Sie Menschen fotografieren wollen, dann tun Sie dies mit dem nötigen Abstand und Respekt. Der islamische Glaube verbietet es eigentlich, Menschen abzubilden. Man sollte daher die Leute (vor allem Frauen) unbedingt vorher um Erlaubnis bitten. Kinder hingegen sind immer begeistert, wenn es um Fotos geht. Das Fotografieren von Landschaft und Architektur ist unproblematisch. Es ist allerdings verboten, militärische Objekte zu fotografieren. Es ist ratsam, von zu Hause genügend Filme mitzunehmen. Im Hotel haben Sie in der Regel Gelegenheit Akkus für Ihre Videokamera aufzuladen. Die Bauform der Steckdose entspricht in Libyen der unserer in Deutschland, außer in Benghazi benötigen Sie einen Commonwealth-Adapter (3-polig, eckige Pole). Bitte beachten Sie, dass man in Libyen über ein anderes Netz verfügt, so dass kein Handyempfang möglich ist. Als letztes vor der Abreise Ungefähr 1-2 Wochen vor Ihrer Abreise erhalten Sie von uns ein Reiseschema mit genauen Abflug- und Ankunftszeiten, eine Teilnehmerliste und Ihre Reisedokumente zugesandt. Lassen Sie für Ihre Kontaktpersonen zu Hause unsere Telefonnummer zurück. Post von Europa nach Libyen zu schicken, hat keinen Zweck, da es ungefähr 2 Wochen dauert, bis ein Brief ankommt. Ansichtskarten aus Libyen oder Deutschland sind, je nach dem Ort des Einwurfes, mindestens 10 Tage unterwegs. Teilen Sie auch Ihren Freunden und Bekannten, die Sie eventuell abholen werden, die Nummer Ihres Fluges und die voraussichtliche Ankunftszeit mit. Man kann dann den Flughafen anrufen, um festzustellen, ob Ihre Maschine planmäßig eintreffen wird. Informationen erhalten Sie auch über Videotext. Sie sollten spätestens 3 Stunden vor Ihrem planmäßigen Abflug am Schalter Ihrer Fluggesellschaft eintreffen. 16 Info-Broschüre Libyen 2007 – Djoser Reisen GmbH (c) Djoser-Reisen, Januar 2007 17