Informationen für unsere Marokko - Reisenden
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Informationen für unsere Marokko - Reisenden
Info-Broschüre Algerien 2007 – Djoser Reisen GmbH Informationen für unsere Algerien - Reisenden „Im ganzen genommen repräsentieren sich die Dünen wie Wellen, als ob Wogen des Meeres plötzlich feste Form angenommen hätten, namentlich von der Vogelperspek tive aus betrachtet, müssen die mit Sand bedeckten Gegenden so erscheinen.“ So erlebte der Afrikaforscher Gerhard Rohlfs Mitte des 19. Jahrhunderts die endlose Weite der legendärsten Wüste der Erde. Einst eine blühende Landschaft, ist die algerische Sahara heute ein kulturelles und geologisches Freilichtmuseum, in dem sich Reisende nur mit Hilfe des edlen Volkes der Tuareg oder moderner Navigations systeme zurecht finden können. Zur Vorbereitung Einreisedokumente Für Algerien benötigen Sie einen Reisepass, der noch mindestens 6 Monate nach Ausreise gültig sein muss und ein Visum. Mit Ihrer Buchungsbestätigung erhalten Sie den Antrag für eine Einladung nach Algerien. Diesen füllen Sie bitte mit Ihren persönlichen Daten und Passdaten aus und senden ihn umgehend (bis spätestens 5 Wochen vor Abreise) an uns zurück. Die Einladung nach Algerien werden wir Ihnen etwa 4 bis 3 Wochen vor Abreise unaufgefordert zusenden. Nur mit dieser Einladung kann das algerische Visum beantragt werden. Schicken Sie die Einladung für Algerien, den ausgefüllten VisumsAntrag und die weiteren erforderlichen Unterlagen sofort an die entsprechende Botschaft oder das entsprechende Konsulat. Pro Visum wird eine Bearbeitungsgebühr von zur Zeit EUR 60,- berechnet, die Bearbeitungszeit beträgt ca. 14 Tage. Sind Sie kein deutscher Staatsbürger, so sollten Sie sich rechtzeitig über eventuell abweichende Visabestimmungen bei der algerischen Botschaft informieren. Sie sollten möglichst Kopien von wichtigen Papieren, wie Pass mit Visum, Reiseversicherung während der Reise bei sich führen. Botschaftsanschrift Botschaft der Demokratischen Volksrepublik Algerien Görschstr. 45 - 46 13187 Berlin Tel: 030-48 09 87 10 Fax: 030-48 09 87 16 Öffnungszeiten: Mo. – Fr. 9.00 – 16.00 Uhr Homepage: www.algerische-botschaft.de 1 Info-Broschüre Algerien 2007 – Djoser Reisen GmbH Konsularanschrift: Generalkonsulat der Demokratischen Volksrepublik Algerien Rheinallee 32 – 34 53173 Bonn Tel: 0228-94 37 60 Fax: 0228-36 98 661 Öffnungszeiten: Mo. – Fr. 9.00 – 16.00 Uhr Geld Die Währungseinheit in Algerien ist der Dinar (DZD) = 100 Centimes. Es existieren Münzen im Wert von 1, 5, 10, 20 und 50 Centimes sowie 1, 5, 10, 20 und 50 Dinar. Außerdem gibt es Banknoten von 50, 100, 200, 500 und 1000 Dinar. Die aktuellen Umrechnungskurse erfahren Sie unter www.oanda.com/convert/classic. Kreditkarten werden außerhalb der wenigen internationalen Hotels kaum akzeptiert. Bankautomaten, an denen man mit Kredit- bzw. EC-Karte Geld abheben kann, gibt es bislang noch nicht. Es wird empfohlen, Bargeld (Euro) mitzunehmen. Umtauschmöglichkeiten bestehen bei Banken und größeren Hotels. Der Euro wird auf jeden Fall akzeptiert. Rechnen Sie mit durchschnittlich EUR 100,- Extrakosten pro Woche für eine Person. Diese Ausgaben beinhalten die übrigen Mahlzeiten, Souvenirs, Eintrittsgelder, eventuelle fakultative Ausflüge sowie persönliche Ausgaben. In Algerien ist es üblich Trinkgeld zu geben. Dies stellt häufig einen nicht unerheblichen Teil des Monatseinkommens für viele Menschen dar. Damit Sie nicht ständig selber Trinkgeld geben müssen, haben wir eine gemeinsame Trinkgeldkasse eingerichtet. Zu Beginn der Reise wird Ihre Reisebegleitung Sie bitten einen bestimmten Betrag einzuzahlen, der für Trinkgelder an Hotelpersonal und örtliche Führer verwendet wird. Ihre Reisebegleitung führt einen Nachweis über diese Ausgaben, den jeder Reiseteilnehmer selbstverständlich jederzeit einsehen kann. Gesundheit Wir empfehlen sich rechtzeitig vor der Abreise mit Ihrem Arzt in Verbindung zu setzen, um sich über entsprechende Gesundheitsvorsorge und die evtl. Impfungen zu informieren. Die Angaben zu Impfungen sind nur als Richtlinien anzusehen, hierfür kann von Djoser Reisen GmbH verständlicherweise keine Haftung übernommen. Gesundheitsvorsorge (Empfehlungen): • Tetanus-, Diphtherie- und Polio- Auffrischung, • Typhus- und Hepatitisimpfung, (Eine Impfung mit Havrix bietet einen Impfschutz von 10 Jahren.) • evtl. Malaria-Prophylaxe Informationen zur Gesundheitsvorsorge erhalten Sie im Centrum für Reisemedizin unter www.crm.de, Ihrem Hausarzt oder einem Tropenmedizinischen Beratungszentrum. Falls Sie einen internationalen Impfpass haben, ist es ratsam diesen mitzunehmen. Unter Umständen benötigen Sie nicht alle Impfungen. 2 Info-Broschüre Algerien 2007 – Djoser Reisen GmbH Essen Sie in Algerien Fleisch und Gemüse, das gut durchgekocht oder -gebraten ist. Vor allen Dingen können im Fleisch Parasiten sein, die Durchfall verursachen. Trinken Sie nur abgekochtes Wasser, Kaffee oder Tee und Mineralwasser, das es überall sehr preiswert zu kaufen gibt (auf Original-Verschluss der Flasche achten!). Vermeiden Sie Nahrungsmittel, die ungekocht sind oder in ungekochtem Wasser gewaschen wurden (Obst, Salat, Gemüse) und Eiswürfel. Sollte es Sie während der Reise doch erwischen, verzichten Sie auf alle Milchprodukte, Fleisch, Gemüse, Obst etc. Dem Körper müssen wegen des hohen Flüssigkeitsverlustes Mineralien zugeführt werden. Warme Cola, Salzstangen, ungezuckerter Tee, salzige Kekse, in Wasser gekochter Reis helfen in diesem Falle erfahrungsgemäß am besten. In Ihrer Reiseapotheke sollten Medikamente gegen Magen- und Darmkrankheiten, die durch die Reiseanstrengungen, veränderte klimatische Bedingungen und ungewohntes Essen auftreten können, enthalten sein. Um Durchfallerkrankungen vorzubeugen hilft die prophylaktische Einnahme von Hefepräparaten wie z.B. Perenterol, die die Keimbildung hemmen und die Abwehrkräfte des Darms stärken. Seien Sie jedoch extrem vorsichtig mit Immodium oder vergleichbaren Medikamenten, vor allen Dingen mit deren Dosierung. Diese Produkte legen eigentlich nur die Darmfunktion völlig lahm. Der Durchfall wird in kürzester Zeit zur übelsten Verstopfung. Zur Remineralisierung empfiehlt sich z.B. Elotrans oder ähnliche Mineralsalze. Wenn das alles nach zwei bis drei Tagen nicht hilft, dann kann man sehr vorsichtig mit einer Immodium-Medikamentierung beginnen. Bekleidung Eine ganz persönliche Anmerkung die uns sehr am Herzen liegt, sei uns gestattet. Sie fahren in ein islamisches Land, dem unsere europäischen Sitten und Verhaltensweisen teilweise fremd sind. Deshalb, und das gilt besonders für unsere weiblichen Gäste, egal wie sich die anderen Touristen kleiden, tragen Sie in der Öffentlichkeit immer lange Röcke oder Hosen und halten Sie auch Ihre Schultern und Oberarme bedeckt. Auch ein Mann trägt keine kurzen Hosen, das gilt als lächerlich. Vor allem abends und während unseres Aufenthaltes auf dem Assekrem ist wärmere Kleidung sehr zu empfehlen. Das Austauschen von Zärtlichkeiten (Küssen, Umarmen) in der Öffentlichkeit ist unanständig. Männern dagegen ist es erlaubt, Hand in Hand durch die Straßen zu flanieren. Noch eine Bemerkung, die uns sehr am Herzen liegt: Bevor Sie eine Moschee betreten, bzw. die Gebetshalle, ziehen Sie Ihre Schuhe aus, denn Moscheen dürfen nur strümpfig oder barfuss betreten werden. Generell gibt es Regale um die Schuhe abzustellen, oder behalten Sie sie einfach in der Hand. Gepäck Es ist für uns unmöglich zu sagen, was Sie evtl. in Algerien benötigen. Wir bieten Ihnen aber eine kleine Liste an, mit Dingen, die Sie nicht vergessen sollten. Zu Ihrer (und unserer) Bequemlichkeit sollten Sie nicht mehr als 12-15 Kilo Reisegepäck mitnehmen (max. 20 Kilo Freigepäck sind für den Flug gestattet). Anstelle von sperrigen Schalenkoffern empfehlen wir eine leichte, aber reißfeste und 3 Info-Broschüre Algerien 2007 – Djoser Reisen GmbH abschließbare Reisetasche oder einen rahmenlosen Rucksack (ohne Tragegestell), der mit Ihrem Namensschild versehen ist. Sollten Sie lediglich über einen Schalenkoffer verfügen, müssen Sie sich natürlich wegen dieser Reise keine neue Reisetasche zulegen! Sie benötigen einen Schlafsack für die Zeltübernachtungen! Checkliste • Reisepass, Kopien wichtiger Dokumente • Flugticket • Geld • kleiner Tagesrucksack/Tasche • Reiseführer • Hut oder Kopfbedeckung • warme Jacke (Fleece) und Windjacke • Sonnenmilch/-Creme mit hohem Lichtschutzfaktor! • Insektenschutzmittel (z.B. Autan) • Ihr persönliches Adressenverzeichnis • Schlafsack • kleines Kissen • Kopien wichtiger Dokumente • Handtuch • feste Schuhe mit Profil • kleine Taschenlampe • Kamera und Filme/Batterien • Sonnenbrille • Waschmittel • persönliche Medikamente • Mittel das Sonnenbrand lindern kann • Pflaster/Desinfektion/Aspirin • Immodium oder ähnliches • Perenterol, Elotrans oder ähnliches Literatur Zur Reisevorbereitung empfehlen wir Ihnen hier einige Reiseführer und Bücher, die Sie mit den Gegebenheiten im Land vertraut machen. Reiseführer: Göttler / Därr Donath Gartung Geschichte: Brandes Dayak Reise Know-How - Algerische Sahara Tamaschek & Hoggar Wort für Wort – Kauderwelsch Die Salzkarawane. Mit den Tuareg durch die Tenere Geschichte der Berber - Von den Berberdynastien des Mittelalters zum Maghreb der Neuzeit Die Tuareg-Tragödie 4 Info-Broschüre Algerien 2007 – Djoser Reisen GmbH Diverses: Gardi / Neukom-Tschudi de Foucauld Felsbilder der Sahara im Tassili N’Ajjer Briefe an Madame de Bondy Belletristik: Khadra / Moulessehoul Mokkedem / Rösner-Brauch Bowles / Wolf Djebar Alhavi Vazquez-Figueroa Doppelweiß Die blauen Menschen Himmel über der Wüste Weißes Algerien Die Weisheit der Tuareg Islam: Küng / van Ess Hourani Weiss, Walter M. Christentum und Weltreligionen: Islam Die Geschichte der arabischen Völker Du Mont’s Handbuch Islam (2002) (Hrsg.) 5 Info-Broschüre Algerien 2007 – Djoser Reisen GmbH Willkommen „Marhaba“ in Algerien Bevölkerung Die Bevölkerung Algeriens besteht hauptsächlich aus Arabern und verschiedenen Berberstämmen. Seit Algeriens Unabhängigkeit von Frankreich, sank der Anteil der Europäer bis auf etwa 20.000. Die Bevölkerungsdichte im nördlichen Algerien beträgt 60 Einwohner je km², und steht damit in Gegensatz zu den Gebieten der Sahara, die weniger als einen Einwohner pro Quadratkilometer aufweisen. Die ca. 30 Millionen Algerier leben vornehmlich in dem Küstenstreifen, wobei wiederum etwa 60 % in Städten lebt. Das jährliche Bevölkerungswachstum betrug während der letzten Jahre durchschnittlich 1,6 %. Die ursprünglichen Bewohner Algeriens waren die Berber, nomadisch lebende Volksstämme, die aus Westägypten einwanderten. Seit dem 7. Jh. n. Chr. wechselte die Herrschaft des öfteren zwischen den Arabern, Berbern und andalusischen Herrschern. Der Einfluss des Islam begann bereits kurz nach dem Tode des Propheten Mohammed. Heute sind 99,9 % der Bevölkerung muslimischen Glaubens (Sunniten). Algerien ist ein traditionell arabisch-islamisches Land. Die Algerier sind stolz auf ihre Herkunft, ihr Land und ihre Religion. Die Gastfreundschaft dieses Volkes wird dem Besucher in guter Erinnerung bleiben. Immer wieder werden Reisende zu Tee oder zum Essen eingeladen. Exkurs: Tuareg Die Tuareg sind eine Volksgruppe der Berber, doch im Gegensatz zu den Berbern leben die Tuareg noch heute halbnomadisch oder vollnomadisch. Nur wenige Tuareg sind sesshaft. Ihre Sprache ist das Tamaschek. Im 19. Jahrhundert leisteten sie der französischen Kolonialmacht lange Zeit heftigen Widerstand. Mit dem Ende der französischen Kolonialzeit in Algerien wurde das Siedlungsgebiet der Tuareg zwischen den Staaten Mali, Niger und Algerien aufgeteilt. Die bevorzugte Farbe der Männerbekleidung ist blau (Indigo). Ungewöhnlich mutet der bei den Tuareg von Männern getragene Gesichtsschleier an, der nicht der islamischen Gepflogenheit entspricht. Es geht darum, den Mund zu verdecken, da Körperöffnungen als unrein gelten. Das Gesicht der Frauen wiederum ist nach Berberart unbedeckt. Jedoch kommt es ganz auf die Situation an, denn sie tragen ein Tuch, mit dem sie den Mund in Anwesenheit ranghoher Männer verdecken können. Geschichte Die ursprünglichen Bewohner Algeriens waren die Berber, nomadisch lebende Volksstämme, die aus Westägypten einwanderten. Gegen Ende des 3. Jahrhunderts v. Chr. wurde das heutige Staatsgebiet Algeriens unter zwei Königreichen aufgeteilt: im Osten das Königreich Numidien und im Westen das Königreich Mauretanien. Numidien war römische Provinz und so finden sich hauptsächlich im Osten des Landes noch heute zahlreiche Überbleibsel der 6 Info-Broschüre Algerien 2007 – Djoser Reisen GmbH römischen Kultur. Nach dem Untergang des Römischen Reichs gewannen die Berber wieder ihre Unabhängigkeit, jedoch nur um schon im 7. Jahrhundert von den muslimischen Arabern unterworfen zu werden. Die Berber nahmen nach der Übernahme durch die Araber schnell die Religion des Islam an. Es folgten diverse Herrscherwechsel, die sich bis ins 16. Jahrhundert fortsetzten. Als im dann die andalusischen Herrscher versuchten in Nordalgerien Fuß zu fassen, ergriffen Korsaren unter Oberhoheit des osmanischen Sultans die Macht. In der Folge wurden Paschas von den Osmanen als Statthalter eingesetzt, die jedoch bald den von den Korsaren eingesetzten Deys weichen mussten. Die Korsaren waren Piraten, die ständig versuchten Handelsschiffe im Mittelmeer zu kapern, so dass Algerien häufig das Ziel der europäischen Seemächte hauptsächlich Frankreichs wurde. Nach und nach ebbte dann die Piraterie ab und es entstand mehr oder weniger friedlicher Handel hauptsächlich mit Frankreich 1830 begann eine der dunkelsten Kapitel des Landes durch die Besetzung französischer Truppen. Nach erfolgreichem Widerstand des Nationalhelden Abdelkader wurde dieser von den Franzosen als Emir von Westalgerien anerkannt. In Ostalgerien versuchte der Bey von Constantine es Abdelkader gleich zu tun, jedoch ohne Erfolg. Nachdem die französischen Truppen Constantine erobert hatten, drangen sie in Westalgerien ein und zwangen Abdelkader zur Flucht. Nach der Februarrevolution 1848 endete der Kolonialstatus für den nördlichen Teil Algeriens, somit war dieser Teil des Landes von nun an Teil der ‚Grande Nation’. Enteignungen, Vergewaltigungen und Aufstände folgten, die zur Auslöschung eines Viertels der Bevölkerung und zur Verlagerung von 70% der Ländereien in Fremdbesitz führten. Erst im Jahre 1906 wurde die algerische Sahara von den Franzosen erobert. Die Unabhängigkeitsbewegung begann sich zu formen, als es im Mai 1945 zu Unruhen kam, die von den Franzosen in schon fast unmenschlicher Weise blutigst niedergeschlagen wurden. Zehntausende Algerier verloren in wenigen Tagen ihr Leben. Doch erst im November 1954 begann der Unabhängigkeitskrieg gegen Frankreich unter Führung der ‚Front de Libération Nationale’(FLN). Dieser Krieg forderte geschätzte 5 Millionen Opfer. 1962 wurde endlich Algeriens Unabhängigkeit besiegelt – nach 130 Jahren Okkupation und Unterdrückung. Nach der Unabhängigkeit eröffneten sich große innenpolitische Probleme. Die neue sozialistische Orientierung der FLN unter Präsident Ben Bella ermöglichte eine Verstaatlichung der Wirtschaft, die aufgrund der fehlenden Fachkräfte stetig rezessierte. Nach einem Putsch kam Präsident Boumedienne an die Macht, der sich auf die Ausbeutung der Bodenschätze des Landes verlegte, vor allem Erdöl und Erdgas sollte die industrielle Entwicklung und den "algerischen Sozialismus" voran treiben. Keiner der Präsidenten, auch nicht Boumediennes Nachfolger Chadli tat etwas für die immer ärmer werdende Bevölkerung und so war es nur eine Frage der Zeit, bis es zu schweren sozialen Unruhen kam. Ursache waren unter anderem die sehr hohe Arbeitslosigkeit unter den Jugendlichen und die Wohnungsnot. Eine Demokratisierung tat dringend Not, die die Trennung von Partei und Staat einleiten sollte. 1989 wurde eine demokratische Verfassung verabschiedet, doch 7 Info-Broschüre Algerien 2007 – Djoser Reisen GmbH das konnte die Zufriedenheit des Volkes nicht wesentlich verbessern. Nach und nach gewannen die Islamischen Parteien an politischem Gewicht, besonders die ‚Islamische Heilspartei’ (FIS). Völlig unerwartet für das herrschende politische Regime gewann die FIS erdrutschartig die Parlamentswahl von 1991 und so beschloss die Führung nach einem weiteren Sieg der FIS im zweiten Wahldurchgang die Wahl als ungültig zu erklären und die Macht an das Militär zu übergeben. Das Parlament wurde aufgelöst, der Notstand wurde ausgerufen, der Präsident zum Rücktritt genötigt und die FIS verboten. Man holte Mohamed Boudiaf aus seinem Exil in Marokko (er hatte sich nach der Unabhängigkeit bei der FLN unbeliebt gemacht), um die Gemüter zu beruhigen und erklärte ihn zum Staatspräsidenten, doch statt eine folgsame Marionette des Militärs zu sein, verfolgte Boudiaf seine eigene Idee, dem Volk zu helfen - und wurde noch im ersten Halbjahr seiner Präsidentschaft bei einem (wahrscheinlich vom Militär initiierten) Attentat ermordet. Das Verbot der FIS war erwartungsgemäß ein Desaster und verstärkte die Macht dieser Partei eher, als sie zu reduzieren. Die Mehrzahl ihrer Mitglieder verschwand in den Bergen rund um Algier und ein blutiger Bürgerkrieg folgte. Der Auseinandersetzung zwischen radikalen Islamisten und der Armee fielen seither mehr als 120.000 Menschen, viele unbescholtene Bürger, Schriftsteller, Musiker und Ausländer zum Opfer. Die Terroraktionen der Islamisten und / oder des Militärs hielten über Jahre hinweg an. Erst im Laufe der Amtszeit des populären Präsidenten Abdeaziz Bouteflika konnte das Problem des islamischen Terrors weitgehend beseitigt werden, auch wenn seine ‚Politik der Versöhnung’ keine Verbesserung der Sozialstrukturen und besonders der hohen Jugendarbeitslosigkeit mit sich brachte. Mit der Versöhnungspolitik ging eine Amnestie für reuige Islamisten einher, besonders schwere Fälle wurden zum Teil unter Hausarrest gestellt. Bouteflikas Politik und seine Person erfreuen sich in Algerien großer Beliebtheit, wohl weil er versucht sein Volk am immensen Staatsvermögen zumindest teilhaben zu lassen. Er lässt die marode und teilweise nicht einmal vorhandene Infrastruktur aufforsten, baut Universitäten, Krankenhäuser und jede Menge Sozialwohnungen und versucht auch die Zusammenarbeit mit dem internationalen Ausland zu beleben. Die Konjunktur boomt und viele ausländische Investoren finden den Weg zurück in das einstige Bürgerkriegsland. So verwundert es nicht, dass Bouteflika in der ersten wirklich demokratischen Wahl des Landes 2004 ein weiteres Mandat erhält – und das mit einer überwältigenden Mehrheit von 83%. Ali Benflis, dem geringe Chancen zugerechnet wurden, blieb damit weit hinter ihm. Bouteflika ist der erste Präsident Algeriens, der ein zweites Mandat erhält. Politische Lage Nachdem wir häufig von besorgten Reisenden zur „politischen Lage“ in arabischen Ländern gefragt werden, möchten wir Ihnen hier unsere Einschätzung geben. Die Gefahr terroristischer Anschläge besteht heutzutage leider in jedem Land der Welt, auch Europa ist davon nicht ausgenommen. Aktuelle Sicherheitshinweise finden Sie im Internet auf der Homepage des Auswärtigen Amtes unter www.auswaertigesamt.de. 8 Info-Broschüre Algerien 2007 – Djoser Reisen GmbH Wir beachten die vom Auswärtigen Amt empfohlenen Sicherheitshinweise, indem wir unsere Sahara-Route mit einer erfahrenen lokalen Agentur und deren Mitarbeitern durchführen. Das besonders von den Medien gern gezeichnete Feindbild des Islam erweist sich als Trugbild, wenn Sie sich in arabischen Ländern umsehen und diese Menschen persönlich kennenlernen. Das Leben in Algerien ist weitestgehend von einer gegenseitigen Toleranz geprägt. Der Islam Der Islam wurde in Europa lange Zeit „mohammedanischer Glaube“ genannt und als eine Art Sekte angesehen, die unter dem Einfluss des „Pseudo-“ Propheten Mohammed von der Mutterkirche abgetrennt wurde. Im ursprünglichen Sinne wurden die Anhänger Mohammeds Muslime genannt und ihre Religion Islam. Der Islam ist eine monotheistische (Ein-Gott) Religion. Gott wird mit „Allah“ angesprochen, wobei dieser Name für den Einzigen und Wahren nicht nur von Muslimen, sondern auch von arabisch sprechenden Kopten, Christen und Juden benutzt wird. Der Koran ist die Basis der Religion und enthält Rechtsvorschriften, Glaubensartikel, Geschichten über frühere Propheten und regelt auch viele Dinge des täglichen Lebens. Auf dem Koran basieren somit auch alle Gesetzestexte, sofern der Koran dazu eine deutliche Anweisung gibt. Zusätzlich dazu hat sich in den Jahren nach dem Propheten eine Traditionsliteratur gebildet mit Interpretationen zu verschiedenen Problemen und Rechtsvorschriften. Die „Sunna“ des Propheten ist das normative Vorbild, allerdings wahrscheinlich mit vielen Ergänzungen durch weitere Rechtsgelehrte. Der Koran gibt normalerweise keine Antworten auf einzelne Details, sondern beschränkt sich auf eine generelle Linie, nach der sich die Gläubigen zu richten und zu verhalten haben. Die Sunna ist dann die Grundlage für alle Streitpunkte, die der Koran nicht eindeutig beantwortet. Das „Gebäude“ des Koran ruht auf den fünf elementaren Säulen: 1. „Wallah il Allah“ Gott ist der Einzige, Mohammed ist sein Prophet 2. die tägliche Verrichtung der Gebete, 3. Hilfe und Unterstützung für die Armen, 4. der jährliche Fastenmonat Ramadan, 5. die Pilgerfahrt nach Mekka Das Gebet ist ein festgelegtes Ritual, das fünfmal am Tag zu verrichten ist, zu bestimmten Zeiten und in vorgeschriebener Form (vorherige Reinigung usw.). Der Gläubige wendet sich dazu in Richtung der heiligen Moschee in Mekka und eröffnet mit der Gebetsformel „Allah akbar“ - Gott ist größer. Ein Gebet besteht unter anderem aus einer Reihe von Kniefällen, deren Anzahl abhängig von der Tageszeit verschieden ist: das Morgengebet mit zwei, das Mittag- und Abendgebet mit vier, das Sonnenuntergangsgebet mit drei Kniefällen. Das Gebet, vor dem sich der Gläubige mit Wasser oder in der Wüste auch mit Sand zu reinigen hat, kann an jedem beliebigen Platz durchgeführt werden, sowohl alleine als auch in einer Gruppe (das letztere ist allerdings zu bevorzugen). Zum Freitagsgebet muss der Moslem sich aber in der Moschee einfinden. Diese Gebote gelten für alle Männer. Das Gebet ist nicht 9 Info-Broschüre Algerien 2007 – Djoser Reisen GmbH nur eine rein formelle Angelegenheit, sondern die religiösen Handlungen sollen zu einem tieferen Bekenntnis zu Allah führen. Das gilt auch für die finanzielle Unterstützung der Armen, die man übrigens durchaus mit der christlichen Idee der karitativen Einrichtungen vergleichen kann. Im Islam geht das allerdings weiter: Diese Art von „religiöser Steuer“ wird gleichfalls verwendet, um einige andere Dinge der islamischen Gemeinschaft zu finanzieren, das Geld kommt aber im wesentlichen den Armen und Bedürftigen der Gesellschaft zu. Das Fasten im Ramadan hat eine tiefe religiöse Bedeutung. Man soll sich von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang enthalten von Essen, Trinken, Rauchen und Geschlechtsverkehr und soll das geistige und spirituelle Leben vertiefen. Ausgenommen von der Verpflichtung zur Enthaltsamkeit sind schwangere Frauen, Kranke, Kinder und Reisende. Das Fasten ist außerdem mit der Forderung verbunden, Streitigkeiten zu schlichten, vor Beginn des Ramadan seine Schulden zu bezahlen und sich in Gottesfurcht zu üben. Der Fastenmonat ist in der gesamten arabischen Welt ein Monat des Friedens, eines regen öffentlichen Lebens und Feierns, also keineswegs ein Monat der „Trauer“. Die religiöse Führung hat das Fasten zu fördern und zu kontrollieren. Anmerkung zum Ramadan: Die Befürchtung von Reisenden, dass man Algerien nicht während des Ramadan besuchen kann, ist gegenstandslos, denn für den Reisenden ergeben sich kaum Beeinträchtigungen. In Gegenden, die weniger über Tourismus verfügen, kann es unter Umständen schwierig sein, tagsüber einen geöffneten Imbiss oder ein Restaurant zu finden, doch Ihr Reisebegleiter ist darüber informiert und kann entsprechend darauf hinweisen. Da sich das Leben auf die Stunden zwischen Sonnenuntergang und –aufgang verlagert, sind die Straßen während des Ramadan besonders nachts in den Städten lebhafter als sonst. (2006 ist der Ramadan zwischen dem 24.09. und 22.10). Das letzte grundsätzliche Gebot des Islam ist die „Hadsch“ - die Pilgerfahrt zum Haus Gottes, der Kaaba in Mekka, die ein Gläubiger einmal in seinem Leben besuchen sollte, wenn seine materiellen Verhältnisse dies gestatten. Die Zeremonien, die mit der Pilgerfahrt verbunden sind, werden nicht durch den Koran sondern durch die Sunna geregelt. Geographie Algerien grenzt im Norden an das Mittelmeer, im Osten an Tunesien und Libyen, im Süden an Niger und Mali, im Südwesten an Mauretanien und die Westsahara, und im Westen an Marokko. Nach dem Sudan ist Algerien das zweitgrößte Land Afrikas mit einer Küstenlinie von 1.100 Kilometern Länge. Algerien gliedert sich in vier unterschiedliche, von Norden nach Süden aufeinanderfolgende Reliefeinheiten: 10 Info-Broschüre Algerien 2007 – Djoser Reisen GmbH Im Norden, erstreckt sich die schmale Ebene des Tell-Atlas. Diese unregelmäßig verlaufende und unterschiedlich breite Ebene (zwischen 80 bis 190 km) und die angrenzenden Täler bieten den größten Teil der landwirtschaftlichen Nutzflächen des Landes. An der südlichen Grenze der Küstenebene sind weite Gebirgszüge mit hohen Reliefs zu finden: zwei wichtige Gebirgsketten, die in Ost-West-Richtung parallel zur Küste verlaufen (der Tell-Atlas im Norden sowie der Sahara-Atlas mit dem Aurès-Massiv im Süden), die ein wüstenartiges Hochlandgebiet einschließen, auf dem sich vereinzelte Salzseen, sogenannte Schotts bilden. Südlich vom Sahara-Atlas beginnt die Sahara, die mehr als 80 % der Landesfläche ausmacht. Der größere Teil der Sahara besteht aus Kieswüsten und Felsenplateaus. Zwei ausgedehnte Sandgebiete (der Große Westliche Erg und der Große Östliche Erg) bilden die bekannten Dünenreliefs der Sahara. Im Süden der Sahara erstreckt sich das Hoggar-Massiv, ein Gebirgszug mit Basaltplateaus zum Teil aus vulkanischen Gesteinen, aus dessen Mitte eindrucksvolle Reliefs mit Zackenprofilen herausragen, die nördlich von Tamanrasset eine Höhe von 2.908 m erreichen (der höchste Punkt ist der Tahat mit 3.003 m). Der Tassili N’Ajjer Nationalpark ist auf das gleichnamige Plateau begrenzt, das sich an der längsten Seite über 700km erstreckt und ca. 100km breit ist. Die durchschnittliche Höhe beträgt zwischen 1.500m bis 1.800m. Das Tassili N’Ajjer besteht hauptsächlich aus Sandstein und vulkanischem Gestein. Aufgrund der Vorkommen von Seen und Flüssen reichen die Oberflächenstrukturen von tiefen Schluchten über breite Täler, die mit ungewöhnlichen Felsformationen übersät sind. Abgesehen von einigen Wasserläufen an der Küste ist der Oued Cheliff (725 km Länge), der im Tell-Atlas entspringt und im Mittelmeer mündet, der einzige Fluss Algeriens. Südlich der Tell-Region gibt es keine Flussläufe, die ständig Wasser führen. Die zahlreichen Seen, die die wüstenartigen Regionen durchziehen, sind temporäre Seen, meist Salzseen. Flora und Fauna Tiere wie Löwen, Giraffen oder Mufflons sind in der Sahara leider ausgestorben, allerdings gibt es Schlangen und Skorpione in allen Variationen. Wüstenregionen werden zumeist am erfolgreichsten von Reptilien und Insekten bevölkert. Die Sahara-Region ist ein wichtiges Rückzugsgebiet für durchziehende Zugvögel, so zum Beispiel Störche. Doch es gibt auch noch Leoparden in einigen einsamen Gegenden. Das arabische Kamel (mit nur einem Höcker) ist in der Sahara noch immer ein beliebtes Lasttier, das nur zum Teil durch Kleinlaster und Geländefahrzeuge abgelöst wurde. Die Flora in Algerien ist abhängig von der jeweiligen geographischen Lage und den daraus resultierenden Wetterlagen sowie von der Möglichkeit zur Bewässerung der Felder. Intensive Landwirtschaft ist nur in den Küsten- und Talebenen der Tellregion möglich. Hier werden vor allem Getreide und Gemüse, sowie Zuckerrüben angebaut, in den Oasengärten herrschen Getreide und Dattelpalmen vor. An der Nordseite des Tellatlas wachsen unter anderem Stein- und Korkeichen sowie andere mediterrane Sträucher. 11 Info-Broschüre Algerien 2007 – Djoser Reisen GmbH Aufgrund der ausgeprägten Trockenheit der Sahara finden nur wenige Pflanzen genügend Feuchtigkeit, um zu wachsen. Manche tiefen Täler bieten ausreichend Feuchtigkeit, um Zypressen oder Tamariskenbäume, zuweilen findet sich auch ein fast ausgetrockneter Grasbüschel, der dem Wüstenklima trotzt. Klima Die Tell-Region im Norden zeichnet sich durch ein mediterranes Klima mit heißen und trockenen Sommern und milden und regnerischen Wintern aus. Sie ist mit jährlichen Niederschlägen zwischen 400 und 1.000 mm die feuchteste Zone Algeriens. Die Durchschnittstemperaturen im Sommer liegen bei 25° C bzw. im Winter bei 11° C. Im Sommer weht häufig der Schirokko (Heißer Wind), der trockene und sehr warme Luft an die Mittelmeerküste weht. Nach Süden zu wird das Klima immer trockener: in den Hochplateaus im Sahara-Atlas liegen die Jahresniederschläge zwischen 200 und 400 mm. Die Sahara ist eine windige und sehr trockene, häufig von beträchtlichen Temperaturschwankungen gekennzeichnete Region: diese Temperaturunterschiede, tagsüber extrem hohe, nachts sehr niedrige Temperaturen, sind auf die fehlende Luftfeuchtigkeit zurückzuführen, die zur Abschwächung dieser Kontraste beitragen könnte. Die jährliche Niederschlagsmenge beläuft sich in der gesamten algerischen Wüste auf weniger als 130 mm. Eine Übersicht über die durchschnittlichen Temperaturen finden sie in der Tabelle. Bitte beachten Sie, dass es in den Wintermonaten besonders nachts auch in Algerien und in der Sahara empfindlich kalt werden kann. Sie sollten deshalb unbedingt warme Bekleidung mitnehmen. Durchschnittstemperaturen in °C: Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember Djanet 12° C 14° C 19° C 25° C 29° C 32° C 32° C 31° C 30° C 24° C 18° C 14° C Tamanrasset 13° C 15° C 19° C 23° C 27° C 29° C 29° C 29° C 27° C 23° C 18° C 14° C Algier 11° C 11°C 13°C 15°C 18°C 21°C 24°C 25°C 23°C 19°C 15°C 12°C Zeitverschiebung Algerien gehört zur Mitteleuropäischen Zeitzone (MEZ) . Es gibt keine Umstellung auf die Sommerzeit, so dass es während unserer Sommerzeit eine Stunde Zeitverschiebung gibt (MEZ-1). 12 Info-Broschüre Algerien 2007 – Djoser Reisen GmbH Stationen unserer Reise Ausflugsmöglichkeiten und fakultative Exkursionen Djoser-Reisen laufen nicht nach einem festen, unflexiblen Reiseschema ab. Die Reiserouten wie sie im Prospekt beschrieben sind, stehen fest. Darüber hinaus besteht an den einigen Aufenthaltsorten die Möglichkeit, fakultative Ausflüge durchzuführen, die in dieser Broschüre aufgeführt werden. Ihr Reisebegleiter bietet an den meisten Tagen ein Programm oder Ausflüge an. Die Teilnahme an den Angeboten ist jedoch nicht verpflichtend. Es ist Ihnen freigestellt die Programm- und Ausflugsangebote anzunehmen. Sie können dies alleine oder in kleineren Gruppen durchführen oder den Tagesablauf ganz individuell gestalten. Wir bitten darum, mit der Gruppe und Ihrem Reisebegleiter in Rücksprache zu treten, wenn Sie eigene Tagesgestaltungsmöglichkeiten in Betracht ziehen. Dadurch wahren Sie die Interessen Ihrer Reisegefährten und erhalten vielleicht noch manch interessanten Tipp von Ihrem Begleiter. Nun folgt eine kurze Beschreibung der Stationen, die wir während unserer Reise anlaufen und von Sehenswürdigkeiten, die besichtigt werden können. Bitte berücksichtigen Sie, dass sich bei dem Charakter unserer Reisen und den örtlichen Gegebenheiten unerwartete Situationen ergeben können. Dadurch kann es passieren, dass vielleicht nicht alle geplanten Aktivitäten und Ausflüge durchgeführt werden können oder evtl. verändert werden müssen. Auch die Transporte, Unterkünfte sowie sonstige Beschreibungen des Reiseverlaufs können sich beispielsweise jahreszeitlich bedingt verändern. Der Gesamtzuschnitt der Reise bleibt jedoch in jedem Fall erhalten. Das im Katalog ausführlich beschriebene und oben kurz erläuterte Djoser-Konzept kann nicht bei allen von uns angebotenen Reisen gleich gehandhabt werden. Besonders während unserer Safaris, zu der auch diese Reise durch die algerische Sahara zählt, ist die individuelle Freiheit durch die örtlichen Gegebenheiten stark eingeschränkt, bzw. nahezu unmöglich. In den Städten ist die individuelle Erkundung eher möglich, als in den abgeschiedenen Regionen. Im folgenden möchten wir Ihnen die Stationen unserer Algerien-Reise vorstellen. Den genauen Ablauf der entsprechenden Reise und die im Preis enthaltenen Leistungen entnehmen Sie bitte unserem aktuellen Katalog, dieser enthält die einzig verbindliche Reisebeschreibung. Zeltsafari Bei dieser Reise handelt es sich um eine Safari. Sie sollten sie sich also nicht allzu komfortabel vorstellen. Außer in Algier, Djanet und Tamanrasset werden wir ausschließlich in Zelten übernachten, die von Ort zu Ort transportiert werden und selbst aufgebaut werden müssen. Auf dieser Reise fährt ein sogenannter Campkurier mit. Er ist Koch und organisiert auch die Einkäufe auf der Reise. Von unseren Reisenden wird lediglich erwartet, dass sie ein wenig beim Zubereiten der Mahlzeiten sowie beim Abwaschen helfen. Der Campcourier und die Fahrer haben eine 13 Info-Broschüre Algerien 2007 – Djoser Reisen GmbH Grundausbildung bei unserer Agentur absolviert und erzählen Ihnen gerne etwas über ihr Leben in und mit der Wüste. Bitte beachten Sie, dass Sie für diese Reise mindestens über eine durchschnittliche bis gute Kondition verfügen sollten, besonders aufgrund der Hitze und längeren Fahrtstrecken, die wir auf Sand- und Schotterpisten zurücklegen. Wanderungen von bis zu 10km über Stock und Stein, bergauf und bergab kommen im Reiseablauf vor, da einige Stellen der Nationalparks nicht mit Fahrzeugen befahren werden dürfen. Auch hier bedarf es eher einer guten Kondition. Sondervorschriften für den Aufenthalt in den Nationalparks Tassili N’Ajjer und Tassili du Hoggar • Der Aufenthalt in den Nationalparks ist nur mit offiziellen Führern erlaubt. • Filmen und Fotografieren ist ohne Zusatzgenehmigung nur zu privaten Zwecken erlaubt , die Verwendung von Blitzlicht in der näheren Umgebung von Felsbildern ist ausdrücklich zum Schutz der Artefakte verboten. • Grundsätzlich dürfen keine Gegenstände, Steine, Felsbrocken, Pflanzen oder andere Objekte (auch Artefakte und Fossilien) nicht zerstört, beschädigt, beschmiert oder mitgenommen werden. • Tiere dürfen nicht gejagt, gefangen, verkauft oder käuflich erworben werden (auch präparierte Tiere nicht) • Gewässer (Bäche, Brunnen, Quellen und Gueltas) dürfen nicht verschmutzt werden. • Es darf kein Müll oder sonstiger Unrat hinterlassen werden. Zuwiderhandlungen werden in Algerien hart bestraft, bitte halten Sie sich also unbedingt strikt an diese Regeln. 14 Info-Broschüre Algerien 2007 – Djoser Reisen GmbH Programm Algier und Djanet Tag 1 Tag 2 Tag 3 Flug Frankfurt – Algier (Ankunft Algier) Flug Algier – Djanet Djanet – Adrar Issoued Ein kurzer Flug bringt uns nach Algier, die Hauptstadt Algeriens. Wir erreichen die Stadt, die unter dem Beinamen ‚La Blanche’ also ‚die Weiße’ bekannt ist, am späten Abend, so dass Sie diese Eigenschaft erst am nächsten Tag entdecken können. Am Ende der Reise werden Sie noch genügend Zeit haben über die großzügig angelegten Boulevards zu flanieren und die Sehenswürdigkeiten der Stadt zu erkunden. Ein Inlandsflug mit Air Algérie bringt uns dann direkt ins Herz der Sahara, in die kleine Oasenstadt Djanet. Wahrscheinlich haben Sie sich genau so eine Oasenstadt vorgestellt: quasi aus dem Nichts wachsen hier hochgeschossene Dattelpalmen und entstehen grüne, bewässerte Felder auf denen Bauern ihre Arbeit verrichten. Das tägliche Leben folgt dem langsamen Rhythmus der Wüste und das manifestiert sich für den europäischen Besucher besonders in der Gelassenheit der Bewohner. Die meisten Aktivitäten verrichtet man am morgen oder am späten Nachmittag, wenn sich die größte Hitze verabschiedet hat. Eine ‚Siesta’ ist auch hier der beste Zeitvertreib während der heißesten Stunden des Tages. Aber auch ein Plausch mit traditionellem Minztee im Schatten ist eine gute Alternative. Auf dem kleinen Markt werden Waren feilgeboten und Informationen ausgetauscht und wir haben die Möglichkeit mit den mehr oder weniger verhüllten Bewohnern der Wüste einen ersten Kontakt aufzunehmen. Das sollten Sie unbedingt nutzen, denn die nächsten Tage werden Ihnen Menschen eher selten begegnen. Außerdem können Sie hier unmittelbar die besten Datteln der Welt probieren von der Sorte ‚Deglet Nour’, die auch die ‚Königin unter den Datteln’ genannt wird. Sie werden per Hand geerntet und in Algerien direkt mit Ast angeboten – eine Delikatesse für Naschkatzen und Energie pur! Wer keine Kopfbedeckung aus Deutschland mitgebracht hat, kann hier einen ‚cheche’ erwerben, den traditionellen Turban der Tuareg. Die Verkäufer sehen Ihnen gerne amüsiert bei den ersten Fehlversuchen zu und stehen mit Rat und Tat beim binden des meterlangen Stoffbandes zur Seite. In Djanet übernachten wir in einem kleinen Hotel. Mit gecharterten Jeeps beginnen wir dann unsere Reise in die Sahara. In der Nähe von Djanet befindet sich das Wadi Terarart, das über die bekanntesten und außergewöhnlichsten Felsbildgravuren der Sahara verfügt. Es sind die "weinenden Rinder“, die in eine Felswand graviert wurden. Unterhalb der Felswand sammelt sich Wasser in einem kleinen Becken - als ob die Tränen der Rinder sie füllen würden. An diesem Tag besuchen wir auch das Tuareg-Örtchen Amais und die Felsritzungen von Tanaout, auf denen Giraffen und Rinder abgebildet wurden. Am späten Nachmittag errichten wir unser Camp. Die Zelte werden von uns gestellt und von Ihnen eigenständig aufgebaut. Am besten funktioniert dies, indem man sich 15 Info-Broschüre Algerien 2007 – Djoser Reisen GmbH gegenseitig hilft. Die mitreisende Camphilfe kümmert sich um die Einkäufe und um Ihr leibliches Wohl. Die Schönheit und Ursprünglichkeit der Sahara entschädigt Sie ausreichend für die einfachen Verhältnisse dieser abenteuerlichen Reise. Tadrart: El Biredj und Moul el Naga Tag 3 Tag 4 Tag 5 Tag 6 Tag 7 Djanet – Adrar Issoued Adrar Issoued - El Biredj El Biredj – Moul el Naga Moul el Naga Moul el Naga – Tin Merzouga Im canyon-ähnlichen Tal von El Biredj beginnt unsere Reise in das Tadrart, den einsamen Südosten Algeriens, der bereits Teil des Tassili N’Ajjer Nationalparks ist. Hier dominieren malerische orange-rote Sanddünen und verwitterte Sandsteinformationen. Das weite Tal von El Biredj beherbergt eine Felsbildergalerie von unfassbarer Schönheit. Szenen mit Jägern und Rindern bedecken unzählige Quadratmeter der Felswände. Selbst archäologische Artefakte kann man teilweise unter den Felsüberhängen aufspüren. Am Ende des El Biredj Tals erheben sich die orangefarbenen Sanddünen von Moul el Naga. Die scharfen Konturen und das Licht- und Schattenspiel verleihen dieser Landschaft eine besondere Mystik. Mit den Jeeps können wir uns tief in dieses Sandmeer hineinwagen und die unglaubliche Höhe dieser Dünen, die nur aus losem Sand bestehen, ermessen. Aber nicht nur Dünen prägen hier die Landschaft, sondern auch dunkelbraune Sandsteinformationen, wie Bögen, Felsnadeln und phantasievolle Gebilde (so zum Beispiel der Igel), die geradezu aus dem Sand herauszuwachsen scheinen. Das Tassili N’Ajjer beherbergt einige unerwartete Naturphänomene, darunter auch die spektakulären Gueltas. Ein Guelta ist ein natürliches Becken, das meist das ganze Jahr über Wasser speichert. Bei Abou Hadiene können Sie mit Glück gleich mehrere Gueltas bestaunen. Schließlich erreichen wir die höchsten Dünen des Tadrart, das Sandmeer von Tin Merzouga. Zu ihren Füßen scheint man vor einer steilen Wand zu stehen, die sich bei genauerer Betrachtung als lockerer ockerfarbener Sand entpuppt, der bis zu 250 m in den Himmel ragt. Sie sollten den Kräfte raubenden Aufstieg auf die Düne dennoch wagen. Der Anblick des Sonnenuntergangs ist unerreicht, während man auf dem Dünenkamm sitzt und nichts außer dem Säuseln des Windes hört. Mt. Gautiers und Erg d’Admer Tag 7 Tag 8 Tag 9 Tag 10 Tin Merzouga – In Djaren In Djaren – Alidemma – Mt. Gautiers Mt. Gautiers – Erg d’Admer Erg d’Admer – Oued Tadant 16 Info-Broschüre Algerien 2007 – Djoser Reisen GmbH Im Oued In Djaren kann man ebenfalls wundervolle Felsmalereien und –gravuren be wundern, darunter mannshohe Giraffen. Aber auch die Felsen selbst sind spektaku lär, eine dieser Formationen wird die Kathedrale genannt – spätestens, wenn Sie sie vor sich haben, wissen Sie auch warum sie so genannt wird. Felsgürtel werden nun zu immer höher werdenden, dunklen Felswänden, die aus dem leuchtend gelben Sand herausragen. Riesige Felsbögen entwinden sich dem allgegenwärtigen Sand meer. So hoch wie mehrstöckige Häuser ragen Felsmassive aus dem Wüstensand. Von Erosion geschaffene Dellen und Löcher prägen das Gestein wie einen Schwei zer Käse. Die Dünen schieben sich teilweise bis an die obere Kante der Felsen und bieten damit ein besonders faszinierendes Licht- und Schattenspiel. Wir verlassen das einzigartige Tadrart und durchqueren eine weite unwirtliche Ebene, um zu Mt. Gautiers zu gelangen. Dabei kreuzen wir den Weg der berühmten Berliet Expedition von 1960, die sich die Erkundung der Zentralsahara zum Ziel gesetzt hatte. Nach einer Übernachtung zu Füßen des Mt. Gautiers machen wir uns auf den Weg zum Erg d‘Admer. Der Erg d’Admer ist ein ausgedehntes Meer aus weißen Sanddünen, an dessen Rand wir unsere Zelte aufschlagen. Die vom Wind gestaltete Landschaft ist ständigen Veränderungen durch den Stand der Sonne unterworfen, unzählige geometrische Formen entstehen und vergehen. Oued Tadant, Tin Agoula und Youf Ehakit Tag 10 Tag 11 Tag 12 Tag 13 Tag 14 Erg d’Admer – Oued Tadant Oued Tadant – Tin Agoula Tin Agoula – Tin Akacheker – Tin Agoula Tin Akacheker – Youf Ehakit Youf Ehakit – Temekerest Durch das weite, flache Tal von Tafassaset erreichen wir Oued Tadant, wo wir ein kleines Tuaregdorf besuchen, das nur aus einigen Zelten und wenigen Backsteingebäuden besteht. Im Oued Tadant suchen wir einen Brunnen auf, an dem sich fast immer auch Nomaden einfinden und dessen Wasser man angeblich trinken kann. Die Nomaden leben von der Schaf- und Kamelzucht und erhalten eine Unterstützung vom algerischen Staat. Um sich ein kleines Zubrot zu verdienen, bieten die Kinder und Frauen des Dorfes vorbeikommenden Reisenden kleine selbstgemachte Souvenirs zum Kauf an. Die Oueds, also die Trockentäler, die sich bei Niederschlägen binnen Minuten mit reißenden Wassermassen füllen können, bieten im Vergleich zur bisherigen Landschaft wenig Spektakuläres. Felsige Hügel, Steinhaufen und niedrige Dünen begleiten uns auf dem Weg nach Tin Agoula. Am Rande der Hügelkette von Tin Agoula werden Sie die Nacht verbringen und sich auf die Suche nach Gazellen, wild lebenden Kamelen und den seltenen Leoparden machen. Falls Ihnen das Glück nicht hold ist, beweisen spätestens am nächsten Morgen die verschiedenen Spuren im Sand rund um unser Camp, dass die Wüste voller Leben steckt, auch wenn man es nicht immer sieht. 17 Info-Broschüre Algerien 2007 – Djoser Reisen GmbH Die Gegend von Youf Ehakit beherbergt die spektakulärsten Landschaftsformen der Sahara: Riesige Felsen in Form eines Elefanten oder einer zweibeinigen Ziege, aber auch säulenartige Felsnadeln, von denen die Tuareg sagen, es wären zu Stein erstarrte Frauen, werden vom anschmiegsamen Sand effektvoll umflossen. Während Ihrer Fotosafari zwischen den Felsen, werden Sie auch auf die grandiosen Felsbilder von Gazellen, Elefanten und Ornamenten stoßen, die längst verstorbene Künstler hier verewigten. Temekerest und Assekrem Tag 14 Tag 15 Tag 16 Youf Ehakit – Temekerest Temekerest – Assekrem Assekrem – Tamanrasset Ein weiteres Oued, das zu einer Mondlandschaft führt aus der spitze Felsnadeln hervorstechen, führt uns nach Temekerest. Wenn Sie die Gueltas bei Abou Hadiene schon in Erstaunen versetzt haben, werden Sie von den Gueltas von Temekerest begeistert sein. In einer Felswand haben sich mehrere Becken gebildet, in die eine kleine Quelle durch ein Schilfdickicht ihr Wasser einleitet. In glitzernden Kaskaden schwappt es von einem pink bis lilaschwarzen Granitbecken zum nächsten, um dann im Sand zu versickern. Natürlich sind auch diese Gueltas ein Anziehungspunkt für Tuareg, die ihr Vieh daran tränken. Die besten Fotomotive bieten sich am frühen Morgen, wenn die Sonne den polierten Granit zum Glitzern bringt. Von Temekerest fahren wir über Tamanrasset, um zu einem der höchsten Gipfel des Hoggar zu gelangen. Das Hoggar-Massiv ist auch als ‚Atakor’ bekannt. Die Fahrt durch das unwegsame Gelände ist anstrengend, die Landschaft rau und ehrfurchtgebietend. Die Jeeps bringen uns hinauf bis zur Schutzhütte des Assekrem, dessen Gipfel 2.700m misst. Auf dem Assekrem übernachten wir in einer Schutzhütte. Da die Nächte in dieser Höhe empfindlich kalt werden können, sollten Sie für diesen Aufenthalt unbedingt auch etwas wärmere Kleidung einpacken. Von der Schutzhütte erreicht man den Gipfel des Assekrem zu Fuß in etwa einer halben Stunde. Dort eröffnet sich eine atemberaubende Aussicht auf eine Landschaft vulkanischen Ursprungs: ein scheinbares Durcheinander an schwarzen Basaltsäulen, steilen Klippen und spitzen Felsgipfeln aus Granit. Die Einsiedelei des Pater Foucault befindet sich ebenfalls auf dem Assekrem. 1911 errichtete dieser französische Priester eine Kapelle. Noch heute leben hier Mönche, die auf seinen Spuren wandeln. Tamanrasset und Algier Tag 16 Tag 17 Tag 18 Tag 19 Assekrem – Tamanrasset Flug Tamanrasset - Algier Algier Flug Algier – Frankfurt (Ankunft Frankfurt) 18 Info-Broschüre Algerien 2007 – Djoser Reisen GmbH Wir nehmen Abschied von der Einsamkeit der Hoggar-Gipfel und begeben uns am Nachmittag nach Tamanrasset, der Hauptstadt des Hoggar, die Bewohner nennen die Stadt liebevoll „Tam“. Tamanrasset ist ein charmantes Städtchen, das in der Region auch als die ‚Rote Stadt’ bekannt ist, aufgrund der großen Anzahl an Ziegelsteinhäusern. Inzwischen leben hier im Herzen der Sahara schon 50.000 Einwohner. Tamanrasset ist die größte Tuareg-Stadt überhaupt und regelmäßig Ziel von Kamelkarawanen, wenn auch der Trans-Sahara-Handel im Laufe der Zeit abgenommen hat und nun mit anderen Transportmitteln erledigt wird. Auf Schritt und Tritt begegnen Sie hier den Tuareg mit ihren leuchtend blauen Turbanen, wie sie entlang der mit Tamarisken bepflanzten Straßen flanieren. In Tamanrasset ist jeden Nachmittag Markt, auf dem Sie viele Waren erstehen und mit den ‚blauen Männern der Sahara’ ins Gespräch kommen können. Besuchen Sie das Sahara-Museum oder das Nationalparkzentrum der Stadt oder unternehmen Sie einen fakultativen Kamelritt in die Umgebung. Dazu bieten sich das Grab und die Ruinen des Schlosses des Tuaregfürsten Amenokal Mousaag Amastane an. Mit einem wundervollen Ausblick über die endlose Weite der Sahara, auf das Tassili Hoggar und die in den Himmel ragenden Felsendome verlassen wir die flirrende Wüste Sahara mit Ziel Algier, wo wir noch Gelegenheit haben, die Hauptstadt Algeriens mit unverkennbar französischem Einfluss kennen zu lernen. Im 2. Jh. vor unserer Zeitrechnung gründeten die Phönizier ‚Icosium’, einen halbinselförmigen Schiffsanlegeplatz, der als Abwehrstellung gegen die vom Meer kommenden Angreifer konzipiert wurde. Später ließen sich dort die Römer, Vandalen und Byzantiner nieder. 935 wurde die Stadt El Djazair, also Algier gegründet. Bestandteil unseres Aufenthaltes in Algier ist eine Stadtbesichtigung, auf der Sie das Bardo-Museum besuchen. Es handelt sich hierbei um ein ethnographisches Museum, das in einem wundervollen Palais aus dem 18. Jh. untergebracht ist. Es beherbergt eine breit angelegte Sammlung von Fossilien, Werkzeugen und Waffen des Paleolithikums und Neolithikums, Zeugnisse der bewegten Geschichte Nordafrikas sowie Kostüme und Schmuck aus den verschiedenen Landesregionen. Ebenso werden wir Ihnen die berühmt-berüchtigte Kasbah von Algier näher bringen, die befestigte Altstadt, die bis heute Heimat der einfachen Leute ist und inzwischen in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen wurde. Das Gewirr aus Gassen und kleinen Häusern wurde um 1500 erbaut und beherbergte die Paläste des Deys von Algier und seiner Verwaltungen. Erhalten blieb nur das Dar Aziza, das Prinzessinenpalais. Außerdem besuchen wir auf diesem mehrstündigen Stadtausflug auch das Märtyrerdenkmal, das Wahrzeichen von Algier und das Schloss Qasr elBey. Schöne Eindrücke von Algier können Sie auf der Homepage http://www.bahdja.free.fr/vues.html bewundern. Kunstliebhaber können auch einen Abstecher in das Museum für Bildende Kunst mit Werken der Orientalisten machen, darunter auch Renoirs Gemälde seiner "Frauen von Algier" die Miniaturensammlung von Mohamed Racim sowie eine Skulpturensammlung oder das Museum für klassische Altertümer und islamische Kunst besichtigen. Selbstverständlich werden Ihnen im Stadtbild die verschiedenen Moscheen der Stadt auffallen, so die Moschee Djemaa El-Kebir aus dem 11. Jh. oder die am Fischmarkt 19 Info-Broschüre Algerien 2007 – Djoser Reisen GmbH gelegene und 1660 im türkischen Stil erbaute erbaute Djemaa Djedid. Besonders schön, da im neomaurischen Stil rekonstruiert, ist die Djemaa Ketchaoua, die als Moschee erbaut und unter der Franzosenherrschaft als Kathedrale umgebaut wurde. Leider ist der Zutritt zu Moscheen in Algerien nur Moslems vorbehalten. Nach so viel Kultur zum Abschluss Ihrer Reise ist es aber auch lohnenswert einfach ein wenig am Hafen entlang zu schlendern oder auf einem der Märkte, bzw. in den kleinen Geschäften der Stadt die letzten Einkäufe zu tätigen, bevor Ihr Aufenthalt in diesem spannenden Land Afrikas zu Ende geht. 20 Info-Broschüre Algerien 2007 – Djoser Reisen GmbH Transport, Unterkünfte und Mahlzeiten während der Reise Transport Wir fliegen mit der Lufthansa von Frankfurt nach Algiers. Die Flugzeit beträgt ungefähr 2,5 Stunden. Der Check In-Schalter der Lufthansa befindet sich in Terminal 1 im Bereich A. Die Inlandsflüge werden mit Air Algérie unternommen und betragen ebenfalls etwa 2,5 Stunden. Generell behalten wir uns jedoch ausdrücklich Änderungen bezüglich der Fluggesellschaft und der Flüge vor. Die Flugzeiten können sich kurzfristig ändern. Genaue Informationen hierzu erhalten Sie ca. 1-2 Wochen vor Reisebeginn zusammen mit den Flugtickets. Auf Wunsch können Sie bei beiden Reisen gegen Gebühr einen Zubringerflug ab den meisten deutschen Flughäfen nach Frankfurt buchen. Geben Sie diesen Wunsch bitte bei der Buchung an. Während des Aufenthalts in Algiers steht uns zum Flughafentransfer und zu einer Stadtrundfahrt durch Algier ein Bus zur Verfügung. Unsere Wüstensafari wird mit gecharterten Jeeps durchgeführt. Bitte beachten Sie, dass die Straßenzustände nicht mit denen in Deutschland vergleichbar sind, d.h. die Fahrten stellenweise etwas unruhiger ausfallen. Die Fahrten können sehr lang sein, was nicht nur an den großen Entfernungen liegt, sondern auch an den zum Teil schlechteren Wegverhältnissen. In der Wüste sind einige Strecken auf unbefestigten Pisten oder durch Dünen vorgesehen. Die Zeit während der etwas längeren Fahrten wird Ihnen durch viele Pausen und den Anblick der wunderschönen Landschaft angenehm verkürzt. Wir können überall wo wir wollen anhalten, um zu fotografieren, zu essen, zu trinken oder uns die Landschaft anzuschauen. Unterkünfte In Algier, Djanet und Tamanrasset übernachten wir in einfachen, zentral gelegenen Hotels mit gemütlicher Atmosphäre. Die Zimmer (Einzel- oder Doppelzimmer) sind in den meisten Fällen mit eigener Dusche und WC. Alleinreisende können sich ein Zimmer mit einem Mitreisenden teilen (Buchung eines halben Doppelzimmers). Ein Einzelzimmer ist gegen einen Zuschlag ebenso buchbar. In diesem Fall werden Sie auch während der Safari in einem Einzelzelt untergebracht. Die Zimmer sind mit den notwendigen Dingen ausgestattet und sauber, erwarten Sie aber bitte keinen Luxus. Bitte beachten Sie, dass einige der Hotels mit nur unzureichenden Heizungssystemen ausgestattet sind. Das Elektrizitätsnetz ist mit 220 V Spannung ausgestattet. Zumeist werden die in Deutschland üblichen 2Poligen Stecker verwendet. Während der Wüstensafari übernachten Sie in selbst errichteten Zelten, die von uns gestellt werden. Ebenso erhalten Sie von unserer Crew eine Schaumstoffmatratze. Unsere Zelte errichten wir inmitten der Wüste, es gibt hier keine befestigten Camps und keine sanitären Einrichtungen (mehrmals pro Woche kann man mittels einer „Sonnendusche“ seinen persönlichen Waschbedarf stillen). Bitte beachten Sie, dass bei dieser Reise das Mitbringen eines wärmenden Schlafsacks unerlässlich ist. Auf dem Assekrem werden wir in einer Schutzhütte übernachten. Besonders hier werden die Nächte extrem kühl. 21 Info-Broschüre Algerien 2007 – Djoser Reisen GmbH Essen und Trinken Wie im Katalog beschrieben, ist das Frühstück im Reisepreis inbegriffen. Außerhalb der Städte (also Algier, Djanet und Tamanrasset) kochen wir unsere Mahlzeiten selbst. Eine mitreisende Camphilfe kümmert sich ums Einkaufen und steht auch beim Kochen mit Rat und Tat zur Seite. Natürlich erwarten wir von jedem Teilnehmer aktive Mithilfe beim Zubereiten der Mahlzeiten und anderen „Haushaltsaktivitäten“. Die Extrakosten für diese Vollverpflegung betragen EUR 175,-. Dieser Betrag ist auf der Buchungsbestätigung/Rechnung gesondert ausgewiesen. Das Foodkit beinhaltet allein Mahlzeiten während der Safaris. Da während der Safaris Supermärkte und andere Einkaufsmöglichkeiten nur sehr schwer bzw. gar nicht zu erreichen sind, wurde hier eine zentrale Regelung der Versorgung erforderlich. Diese Notwendigkeit, die nicht immer auf die Begeisterung aller Mitreisenden stößt, besteht jedoch nicht bei den Hotel-Übernachtungen und Regionen mit Infrastruktur. Dort sind die Mahlzeiten nicht in diesem Betrag eingeschlossen. Das hat den Vorteil, dass Sie dann frei entscheiden können, was und wo Sie essen möchten. Die nordafrikanische Küche wird von vielen berühmten Köchen als eine der Besten der Welt bezeichnet. Die besondere Note entsteht durch die unterschiedlichen Einflüsse aus Europa, Afrika und Arabien. Typische algerische Gerichte sind: Couscous, Geflügel, Schaf-, Lamm- und Rindfleisch sowie viele Gemüsesorten, Früchte und Nüsse. Gerne werden Speisen mit Rosinen, Datteln, Ingwer und Honig angerichtet. Natürlich gibt es in den Küstenregionen schmackhafte Fischgerichte und Meeresfrüchte. Scheuen Sie sich nicht, kleine Gerichte auf der Straße zu probieren. Achten Sie jedoch darauf, dass an dem Stand großer Andrang herrscht, so gehen Sie sicher, dass das Essen auch bekömmlich ist. Traditionell trinkt man Minztee (mit schwarzem oder grünem Tee gemischt), der in kleinen Gläsern serviert wird. Foto und Video Wenn Sie in Algerien Menschen fotografieren wollen, dann tun Sie dies mit dem nötigen Abstand und Respekt. Der islamische Glaube verbietet es Menschen abzubilden. Man sollte daher die Menschen (vor allem Frauen) unbedingt vorher um ihre Erlaubnis bitten. Kinder hingegen sind immer begeistert wenn es um Fotos geht. Das Fotografieren von Landschaft und Architektur ist problemlos möglich. Es ist allerdings verboten militärische Objekte und Öl- oder Gasförderanlagen zu fotografieren. Was Sie auf der Reise an Filmmaterial benötigen, sollten Sie aus Deutschland mitbringen, da es außer in Algier keine Möglichkeit gibt, Filme zu kaufen (jedoch keine Dia-Filme). Ebenso sollten Sie ausreichend aufgeladene Akkus und Batterien für Video- und Fotokameras bereits aus Deutschland mitbringen, da während der Safari ein Aufladen der Geräte nicht möglich ist und spezielle Fotobatterien nicht erhältlich sind. 22 Info-Broschüre Algerien 2007 – Djoser Reisen GmbH Als letztes vor der Abreise Ungefähr 1-2 Wochen vor Ihrer Abreise erhalten Sie von uns ein Reiseschema mit den genauen Abflug- und Ankunftszeiten, einer Teilnehmerliste und Ihren Reisedokumenten zugesandt. Teilen Sie auch Ihren Freunden und Bekannten, die Sie eventuell am Flughafen abholen werden, vor der Abreise die Nummer Ihres Fluges sowie die voraussichtliche Ankunftszeit mit. Man kann dann den Flughafen anrufen, um festzustellen, ob Ihre Maschine planmäßig eintreffen wird. (Vielleicht beachten Sie auch die Angaben im Videotext). Sie sollten spätestens 2 Stunden vor Ihrem planmäßigen Abflug am Schalter Ihrer Fluggesellschaft eintreffen. Viel Spaß bei Ihren Reisevorbereitungen und eine schöne Reise! (c) Djoser Reisen Juli 2007 23