Informationen für unsere Marokko - Reisenden

Transcription

Informationen für unsere Marokko - Reisenden
Info-Broschüre Algerien 2007 – Djoser Reisen GmbH
Informationen für unsere
Algerien - Reisenden
„Im ganzen genommen repräsentieren sich die Dünen wie Wellen, als ob Wogen des
Meeres plötzlich feste Form angenommen hätten, namentlich von der Vogelperspek­
tive aus betrachtet, müssen die mit Sand bedeckten Gegenden so erscheinen.“ So
erlebte der Afrikaforscher Gerhard Rohlfs Mitte des 19. Jahrhunderts die endlose
Weite der legendärsten Wüste der Erde. Einst eine blühende Landschaft, ist die
algerische Sahara heute ein kulturelles und geologisches Freilichtmuseum, in dem
sich Reisende nur mit Hilfe des edlen Volkes der Tuareg oder moderner Navigations­
systeme zurecht finden können.
Zur Vorbereitung
Einreisedokumente
Für Algerien benötigen Sie einen Reisepass, der noch mindestens 6 Monate nach
Ausreise gültig sein muss und ein Visum.
Mit Ihrer Buchungsbestätigung erhalten Sie den Antrag für eine Einladung nach
Algerien. Diesen füllen Sie bitte mit Ihren persönlichen Daten und Passdaten aus und
senden ihn umgehend (bis spätestens 5 Wochen vor Abreise) an uns zurück.
Die Einladung nach Algerien werden wir Ihnen etwa 4 bis 3 Wochen vor Abreise
unaufgefordert zusenden. Nur mit dieser Einladung kann das algerische Visum
beantragt werden. Schicken Sie die Einladung für Algerien, den ausgefüllten VisumsAntrag und die weiteren erforderlichen Unterlagen sofort an die entsprechende
Botschaft oder das entsprechende Konsulat. Pro Visum wird eine
Bearbeitungsgebühr von zur Zeit EUR 60,- berechnet, die Bearbeitungszeit beträgt
ca. 14 Tage.
Sind Sie kein deutscher Staatsbürger, so sollten Sie sich rechtzeitig über eventuell
abweichende Visabestimmungen bei der algerischen Botschaft informieren.
Sie sollten möglichst Kopien von wichtigen Papieren, wie Pass mit Visum,
Reiseversicherung während der Reise bei sich führen.
Botschaftsanschrift
Botschaft der Demokratischen Volksrepublik Algerien
Görschstr. 45 - 46
13187 Berlin
Tel: 030-48 09 87 10
Fax: 030-48 09 87 16
Öffnungszeiten: Mo. – Fr. 9.00 – 16.00 Uhr
Homepage: www.algerische-botschaft.de
1
Info-Broschüre Algerien 2007 – Djoser Reisen GmbH
Konsularanschrift:
Generalkonsulat der Demokratischen Volksrepublik Algerien
Rheinallee 32 – 34
53173 Bonn
Tel: 0228-94 37 60
Fax: 0228-36 98 661
Öffnungszeiten: Mo. – Fr. 9.00 – 16.00 Uhr
Geld
Die Währungseinheit in Algerien ist der Dinar (DZD) = 100 Centimes. Es existieren
Münzen im Wert von 1, 5, 10, 20 und 50 Centimes sowie 1, 5, 10, 20 und 50 Dinar.
Außerdem gibt es Banknoten von 50, 100, 200, 500 und 1000 Dinar. Die aktuellen
Umrechnungskurse erfahren Sie unter www.oanda.com/convert/classic. Kreditkarten
werden außerhalb der wenigen internationalen Hotels kaum akzeptiert.
Bankautomaten, an denen man mit Kredit- bzw. EC-Karte Geld abheben kann, gibt
es bislang noch nicht. Es wird empfohlen, Bargeld (Euro) mitzunehmen.
Umtauschmöglichkeiten bestehen bei Banken und größeren Hotels. Der Euro wird
auf jeden Fall akzeptiert.
Rechnen Sie mit durchschnittlich EUR 100,- Extrakosten pro Woche für eine Person.
Diese Ausgaben beinhalten die übrigen Mahlzeiten, Souvenirs, Eintrittsgelder,
eventuelle fakultative Ausflüge sowie persönliche Ausgaben. In Algerien ist es üblich
Trinkgeld zu geben. Dies stellt häufig einen nicht unerheblichen Teil des
Monatseinkommens für viele Menschen dar. Damit Sie nicht ständig selber Trinkgeld
geben müssen, haben wir eine gemeinsame Trinkgeldkasse eingerichtet. Zu Beginn
der Reise wird Ihre Reisebegleitung Sie bitten einen bestimmten Betrag einzuzahlen,
der für Trinkgelder an Hotelpersonal und örtliche Führer verwendet wird. Ihre
Reisebegleitung führt einen Nachweis über diese Ausgaben, den jeder
Reiseteilnehmer selbstverständlich jederzeit einsehen kann.
Gesundheit
Wir empfehlen sich rechtzeitig vor der Abreise mit Ihrem Arzt in Verbindung zu
setzen, um sich über entsprechende Gesundheitsvorsorge und die evtl. Impfungen
zu informieren. Die Angaben zu Impfungen sind nur als Richtlinien anzusehen,
hierfür kann von Djoser Reisen GmbH verständlicherweise keine Haftung
übernommen.
Gesundheitsvorsorge (Empfehlungen):
•
Tetanus-, Diphtherie- und Polio- Auffrischung,
•
Typhus- und Hepatitisimpfung, (Eine Impfung mit Havrix bietet einen
Impfschutz von 10 Jahren.)
•
evtl. Malaria-Prophylaxe
Informationen zur Gesundheitsvorsorge erhalten Sie im Centrum für Reisemedizin
unter www.crm.de, Ihrem Hausarzt oder einem Tropenmedizinischen Beratungszentrum. Falls Sie einen internationalen Impfpass haben, ist es ratsam diesen
mitzunehmen. Unter Umständen benötigen Sie nicht alle Impfungen.
2
Info-Broschüre Algerien 2007 – Djoser Reisen GmbH
Essen Sie in Algerien Fleisch und Gemüse, das gut durchgekocht oder -gebraten ist.
Vor allen Dingen können im Fleisch Parasiten sein, die Durchfall verursachen.
Trinken Sie nur abgekochtes Wasser, Kaffee oder Tee und Mineralwasser, das es
überall sehr preiswert zu kaufen gibt (auf Original-Verschluss der Flasche achten!).
Vermeiden Sie Nahrungsmittel, die ungekocht sind oder in ungekochtem Wasser
gewaschen wurden (Obst, Salat, Gemüse) und Eiswürfel.
Sollte es Sie während der Reise doch erwischen, verzichten Sie auf alle
Milchprodukte, Fleisch, Gemüse, Obst etc. Dem Körper müssen wegen des hohen
Flüssigkeitsverlustes Mineralien zugeführt werden. Warme Cola, Salzstangen,
ungezuckerter Tee, salzige Kekse, in Wasser gekochter Reis helfen in diesem Falle
erfahrungsgemäß am besten.
In Ihrer Reiseapotheke sollten Medikamente gegen Magen- und Darmkrankheiten,
die durch die Reiseanstrengungen, veränderte klimatische Bedingungen und
ungewohntes Essen auftreten können, enthalten sein. Um Durchfallerkrankungen
vorzubeugen hilft die prophylaktische Einnahme von Hefepräparaten wie z.B.
Perenterol, die die Keimbildung hemmen und die Abwehrkräfte des Darms stärken.
Seien Sie jedoch extrem vorsichtig mit Immodium oder vergleichbaren
Medikamenten, vor allen Dingen mit deren Dosierung. Diese Produkte legen
eigentlich nur die Darmfunktion völlig lahm. Der Durchfall wird in kürzester Zeit zur
übelsten Verstopfung. Zur Remineralisierung empfiehlt sich z.B. Elotrans oder
ähnliche Mineralsalze. Wenn das alles nach zwei bis drei Tagen nicht hilft, dann
kann man sehr vorsichtig mit einer Immodium-Medikamentierung beginnen.
Bekleidung
Eine ganz persönliche Anmerkung die uns sehr am Herzen liegt, sei uns gestattet.
Sie fahren in ein islamisches Land, dem unsere europäischen Sitten und
Verhaltensweisen teilweise fremd sind. Deshalb, und das gilt besonders für unsere
weiblichen Gäste, egal wie sich die anderen Touristen kleiden, tragen Sie in der
Öffentlichkeit immer lange Röcke oder Hosen und halten Sie auch Ihre Schultern und
Oberarme bedeckt. Auch ein Mann trägt keine kurzen Hosen, das gilt als lächerlich.
Vor allem abends und während unseres Aufenthaltes auf dem Assekrem ist wärmere
Kleidung sehr zu empfehlen.
Das Austauschen von Zärtlichkeiten (Küssen, Umarmen) in der Öffentlichkeit ist
unanständig. Männern dagegen ist es erlaubt, Hand in Hand durch die Straßen zu
flanieren.
Noch eine Bemerkung, die uns sehr am Herzen liegt: Bevor Sie eine Moschee
betreten, bzw. die Gebetshalle, ziehen Sie Ihre Schuhe aus, denn Moscheen dürfen
nur strümpfig oder barfuss betreten werden. Generell gibt es Regale um die Schuhe
abzustellen, oder behalten Sie sie einfach in der Hand.
Gepäck
Es ist für uns unmöglich zu sagen, was Sie evtl. in Algerien benötigen. Wir bieten
Ihnen aber eine kleine Liste an, mit Dingen, die Sie nicht vergessen sollten. Zu Ihrer
(und unserer) Bequemlichkeit sollten Sie nicht mehr als 12-15 Kilo Reisegepäck
mitnehmen (max. 20 Kilo Freigepäck sind für den Flug gestattet). Anstelle von
sperrigen Schalenkoffern empfehlen wir eine leichte, aber reißfeste und
3
Info-Broschüre Algerien 2007 – Djoser Reisen GmbH
abschließbare Reisetasche oder einen rahmenlosen Rucksack (ohne Tragegestell),
der mit Ihrem Namensschild versehen ist.
Sollten Sie lediglich über einen Schalenkoffer verfügen, müssen Sie sich natürlich
wegen dieser Reise keine neue Reisetasche zulegen!
Sie benötigen einen Schlafsack für die Zeltübernachtungen!
Checkliste
•
Reisepass, Kopien wichtiger Dokumente
•
Flugticket
•
Geld
•
kleiner Tagesrucksack/Tasche
•
Reiseführer
•
Hut oder Kopfbedeckung
•
warme Jacke (Fleece) und Windjacke
•
Sonnenmilch/-Creme mit hohem Lichtschutzfaktor!
•
Insektenschutzmittel (z.B. Autan)
•
Ihr persönliches Adressenverzeichnis
•
Schlafsack
•
kleines Kissen
•
Kopien wichtiger Dokumente
•
Handtuch
•
feste Schuhe mit Profil
•
kleine Taschenlampe
•
Kamera und Filme/Batterien
•
Sonnenbrille
•
Waschmittel
•
persönliche Medikamente
•
Mittel das Sonnenbrand lindern kann
•
Pflaster/Desinfektion/Aspirin
•
Immodium oder ähnliches
•
Perenterol, Elotrans oder ähnliches
Literatur
Zur Reisevorbereitung empfehlen wir Ihnen hier einige Reiseführer und Bücher, die
Sie mit den Gegebenheiten im Land vertraut machen.
Reiseführer:
Göttler / Därr
Donath
Gartung
Geschichte:
Brandes
Dayak
Reise Know-How - Algerische Sahara
Tamaschek & Hoggar Wort für Wort – Kauderwelsch
Die Salzkarawane. Mit den Tuareg durch die Tenere
Geschichte der Berber - Von den Berberdynastien des
Mittelalters zum Maghreb der Neuzeit
Die Tuareg-Tragödie
4
Info-Broschüre Algerien 2007 – Djoser Reisen GmbH
Diverses:
Gardi / Neukom-Tschudi
de Foucauld
Felsbilder der Sahara im Tassili N’Ajjer
Briefe an Madame de Bondy
Belletristik:
Khadra / Moulessehoul
Mokkedem / Rösner-Brauch
Bowles / Wolf
Djebar
Alhavi Vazquez-Figueroa
Doppelweiß
Die blauen Menschen
Himmel über der Wüste
Weißes Algerien
Die Weisheit der Tuareg
Islam:
Küng / van Ess
Hourani
Weiss, Walter M.
Christentum und Weltreligionen: Islam
Die Geschichte der arabischen Völker
Du Mont’s Handbuch Islam (2002) (Hrsg.)
5
Info-Broschüre Algerien 2007 – Djoser Reisen GmbH
Willkommen „Marhaba“ in Algerien
Bevölkerung
Die Bevölkerung Algeriens besteht hauptsächlich aus Arabern und verschiedenen
Berberstämmen. Seit Algeriens Unabhängigkeit von Frankreich, sank der Anteil der
Europäer bis auf etwa 20.000.
Die Bevölkerungsdichte im nördlichen Algerien beträgt 60 Einwohner je km², und
steht damit in Gegensatz zu den Gebieten der Sahara, die weniger als einen
Einwohner pro Quadratkilometer aufweisen.
Die ca. 30 Millionen Algerier leben vornehmlich in dem Küstenstreifen, wobei
wiederum etwa 60 % in Städten lebt. Das jährliche Bevölkerungswachstum betrug
während der letzten Jahre durchschnittlich 1,6 %.
Die ursprünglichen Bewohner Algeriens waren die Berber, nomadisch lebende
Volksstämme, die aus Westägypten einwanderten.
Seit dem 7. Jh. n. Chr. wechselte die Herrschaft des öfteren zwischen den Arabern,
Berbern und andalusischen Herrschern. Der Einfluss des Islam begann bereits kurz
nach dem Tode des Propheten Mohammed. Heute sind 99,9 % der Bevölkerung
muslimischen Glaubens (Sunniten).
Algerien ist ein traditionell arabisch-islamisches Land. Die Algerier sind stolz auf ihre
Herkunft, ihr Land und ihre Religion. Die Gastfreundschaft dieses Volkes wird dem
Besucher in guter Erinnerung bleiben. Immer wieder werden Reisende zu Tee oder
zum Essen eingeladen.
Exkurs: Tuareg
Die Tuareg sind eine Volksgruppe der Berber, doch im Gegensatz zu den Berbern
leben die Tuareg noch heute halbnomadisch oder vollnomadisch. Nur wenige Tuareg
sind sesshaft. Ihre Sprache ist das Tamaschek.
Im 19. Jahrhundert leisteten sie der französischen Kolonialmacht lange Zeit heftigen
Widerstand. Mit dem Ende der französischen Kolonialzeit in Algerien wurde das
Siedlungsgebiet der Tuareg zwischen den Staaten Mali, Niger und Algerien
aufgeteilt.
Die bevorzugte Farbe der Männerbekleidung ist blau (Indigo). Ungewöhnlich mutet
der bei den Tuareg von Männern getragene Gesichtsschleier an, der nicht der
islamischen Gepflogenheit entspricht. Es geht darum, den Mund zu verdecken, da
Körperöffnungen als unrein gelten. Das Gesicht der Frauen wiederum ist nach
Berberart unbedeckt. Jedoch kommt es ganz auf die Situation an, denn sie tragen
ein Tuch, mit dem sie den Mund in Anwesenheit ranghoher Männer verdecken
können.
Geschichte
Die ursprünglichen Bewohner Algeriens waren die Berber, nomadisch lebende
Volksstämme, die aus Westägypten einwanderten.
Gegen Ende des 3. Jahrhunderts v. Chr. wurde das heutige Staatsgebiet Algeriens
unter zwei Königreichen aufgeteilt: im Osten das Königreich Numidien und im
Westen das Königreich Mauretanien. Numidien war römische Provinz und so finden
sich hauptsächlich im Osten des Landes noch heute zahlreiche Überbleibsel der
6
Info-Broschüre Algerien 2007 – Djoser Reisen GmbH
römischen Kultur. Nach dem Untergang des Römischen Reichs gewannen die
Berber wieder ihre Unabhängigkeit, jedoch nur um schon im 7. Jahrhundert von den
muslimischen Arabern unterworfen zu werden.
Die Berber nahmen nach der Übernahme durch die Araber schnell die Religion des
Islam an.
Es folgten diverse Herrscherwechsel, die sich bis ins 16. Jahrhundert fortsetzten. Als
im dann die andalusischen Herrscher versuchten in Nordalgerien Fuß zu fassen,
ergriffen Korsaren unter Oberhoheit des osmanischen Sultans die Macht. In der
Folge wurden Paschas von den Osmanen als Statthalter eingesetzt, die jedoch bald
den von den Korsaren eingesetzten Deys weichen mussten.
Die Korsaren waren Piraten, die ständig versuchten Handelsschiffe im Mittelmeer zu
kapern, so dass Algerien häufig das Ziel der europäischen Seemächte hauptsächlich
Frankreichs wurde. Nach und nach ebbte dann die Piraterie ab und es entstand mehr
oder weniger friedlicher Handel hauptsächlich mit Frankreich
1830 begann eine der dunkelsten Kapitel des Landes durch die Besetzung
französischer Truppen. Nach erfolgreichem Widerstand des Nationalhelden
Abdelkader wurde dieser von den Franzosen als Emir von Westalgerien anerkannt.
In Ostalgerien versuchte der Bey von Constantine es Abdelkader gleich zu tun,
jedoch ohne Erfolg. Nachdem die französischen Truppen Constantine erobert hatten,
drangen sie in Westalgerien ein und zwangen Abdelkader zur Flucht.
Nach der Februarrevolution 1848 endete der Kolonialstatus für den nördlichen Teil
Algeriens, somit war dieser Teil des Landes von nun an Teil der ‚Grande Nation’.
Enteignungen, Vergewaltigungen und Aufstände folgten, die zur Auslöschung eines
Viertels der Bevölkerung und zur Verlagerung von 70% der Ländereien in
Fremdbesitz führten.
Erst im Jahre 1906 wurde die algerische Sahara von den Franzosen erobert.
Die Unabhängigkeitsbewegung begann sich zu formen, als es im Mai 1945 zu
Unruhen kam, die von den Franzosen in schon fast unmenschlicher Weise blutigst
niedergeschlagen wurden. Zehntausende Algerier verloren in wenigen Tagen ihr
Leben. Doch erst im November 1954 begann der Unabhängigkeitskrieg gegen
Frankreich unter Führung der ‚Front de Libération Nationale’(FLN). Dieser Krieg
forderte geschätzte 5 Millionen Opfer.
1962 wurde endlich Algeriens Unabhängigkeit besiegelt – nach 130 Jahren
Okkupation und Unterdrückung.
Nach der Unabhängigkeit eröffneten sich große innenpolitische Probleme. Die neue
sozialistische Orientierung der FLN unter Präsident Ben Bella ermöglichte eine
Verstaatlichung der Wirtschaft, die aufgrund der fehlenden Fachkräfte stetig
rezessierte. Nach einem Putsch kam Präsident Boumedienne an die Macht, der sich
auf die Ausbeutung der Bodenschätze des Landes verlegte, vor allem Erdöl und
Erdgas sollte die industrielle Entwicklung und den "algerischen Sozialismus" voran
treiben.
Keiner der Präsidenten, auch nicht Boumediennes Nachfolger Chadli tat etwas für
die immer ärmer werdende Bevölkerung und so war es nur eine Frage der Zeit, bis
es zu schweren sozialen Unruhen kam. Ursache waren unter anderem die sehr hohe
Arbeitslosigkeit unter den Jugendlichen und die Wohnungsnot.
Eine Demokratisierung tat dringend Not, die die Trennung von Partei und Staat
einleiten sollte. 1989 wurde eine demokratische Verfassung verabschiedet, doch
7
Info-Broschüre Algerien 2007 – Djoser Reisen GmbH
das konnte die Zufriedenheit des Volkes nicht wesentlich verbessern. Nach und nach
gewannen die Islamischen Parteien an politischem Gewicht, besonders die
‚Islamische Heilspartei’ (FIS). Völlig unerwartet für das herrschende politische
Regime gewann die FIS erdrutschartig die Parlamentswahl von 1991 und so
beschloss die Führung nach einem weiteren Sieg der FIS im zweiten Wahldurchgang
die Wahl als ungültig zu erklären und die Macht an das Militär zu übergeben. Das
Parlament wurde aufgelöst, der Notstand wurde ausgerufen, der Präsident zum
Rücktritt genötigt und die FIS verboten.
Man holte Mohamed Boudiaf aus seinem Exil in Marokko (er hatte sich nach der
Unabhängigkeit bei der FLN unbeliebt gemacht), um die Gemüter zu beruhigen und
erklärte ihn zum Staatspräsidenten, doch statt eine folgsame Marionette des Militärs
zu sein, verfolgte Boudiaf seine eigene Idee, dem Volk zu helfen - und wurde noch
im ersten Halbjahr seiner Präsidentschaft bei einem (wahrscheinlich vom Militär
initiierten) Attentat ermordet.
Das Verbot der FIS war erwartungsgemäß ein Desaster und verstärkte die Macht
dieser Partei eher, als sie zu reduzieren. Die Mehrzahl ihrer Mitglieder verschwand in
den Bergen rund um Algier und ein blutiger Bürgerkrieg folgte. Der
Auseinandersetzung zwischen radikalen Islamisten und der Armee fielen seither
mehr als 120.000 Menschen, viele unbescholtene Bürger, Schriftsteller, Musiker und
Ausländer zum Opfer. Die Terroraktionen der Islamisten und / oder des Militärs
hielten über Jahre hinweg an.
Erst im Laufe der Amtszeit des populären Präsidenten Abdeaziz Bouteflika konnte
das Problem des islamischen Terrors weitgehend beseitigt werden, auch wenn seine
‚Politik der Versöhnung’ keine Verbesserung der Sozialstrukturen und besonders der
hohen Jugendarbeitslosigkeit mit sich brachte. Mit der Versöhnungspolitik ging eine
Amnestie für reuige Islamisten einher, besonders schwere Fälle wurden zum Teil
unter Hausarrest gestellt.
Bouteflikas Politik und seine Person erfreuen sich in Algerien großer Beliebtheit, wohl
weil er versucht sein Volk am immensen Staatsvermögen zumindest teilhaben zu
lassen. Er lässt die marode und teilweise nicht einmal vorhandene Infrastruktur
aufforsten, baut Universitäten, Krankenhäuser und jede Menge Sozialwohnungen
und versucht auch die Zusammenarbeit mit dem internationalen Ausland zu beleben.
Die Konjunktur boomt und viele ausländische Investoren finden den Weg zurück in
das einstige Bürgerkriegsland.
So verwundert es nicht, dass Bouteflika in der ersten wirklich demokratischen Wahl
des Landes 2004 ein weiteres Mandat erhält – und das mit einer überwältigenden
Mehrheit von 83%. Ali Benflis, dem geringe Chancen zugerechnet wurden, blieb
damit weit hinter ihm. Bouteflika ist der erste Präsident Algeriens, der ein zweites
Mandat erhält.
Politische Lage
Nachdem wir häufig von besorgten Reisenden zur „politischen Lage“ in arabischen
Ländern gefragt werden, möchten wir Ihnen hier unsere Einschätzung geben. Die
Gefahr terroristischer Anschläge besteht heutzutage leider in jedem Land der Welt,
auch Europa ist davon nicht ausgenommen. Aktuelle Sicherheitshinweise finden Sie
im Internet auf der Homepage des Auswärtigen Amtes unter www.auswaertigesamt.de.
8
Info-Broschüre Algerien 2007 – Djoser Reisen GmbH
Wir beachten die vom Auswärtigen Amt empfohlenen Sicherheitshinweise, indem wir
unsere Sahara-Route mit einer erfahrenen lokalen Agentur und deren Mitarbeitern
durchführen.
Das besonders von den Medien gern gezeichnete Feindbild des Islam erweist sich
als Trugbild, wenn Sie sich in arabischen Ländern umsehen und diese Menschen
persönlich kennenlernen. Das Leben in Algerien ist weitestgehend von einer
gegenseitigen Toleranz geprägt.
Der Islam
Der Islam wurde in Europa lange Zeit „mohammedanischer Glaube“ genannt und als
eine Art Sekte angesehen, die unter dem Einfluss des „Pseudo-“ Propheten
Mohammed von der Mutterkirche abgetrennt wurde.
Im ursprünglichen Sinne wurden die Anhänger Mohammeds Muslime genannt und
ihre Religion Islam. Der Islam ist eine monotheistische (Ein-Gott) Religion. Gott wird
mit „Allah“ angesprochen, wobei dieser Name für den Einzigen und Wahren nicht nur
von Muslimen, sondern auch von arabisch sprechenden Kopten, Christen und Juden
benutzt wird. Der Koran ist die Basis der Religion und enthält Rechtsvorschriften,
Glaubensartikel, Geschichten über frühere Propheten und regelt auch viele Dinge
des täglichen Lebens. Auf dem Koran basieren somit auch alle Gesetzestexte, sofern
der Koran dazu eine deutliche Anweisung gibt. Zusätzlich dazu hat sich in den
Jahren nach dem Propheten eine Traditionsliteratur gebildet mit Interpretationen zu
verschiedenen Problemen und Rechtsvorschriften. Die „Sunna“ des Propheten ist
das normative Vorbild, allerdings wahrscheinlich mit vielen Ergänzungen durch
weitere Rechtsgelehrte. Der Koran gibt normalerweise keine Antworten auf einzelne
Details, sondern beschränkt sich auf eine generelle Linie, nach der sich die
Gläubigen zu richten und zu verhalten haben. Die Sunna ist dann die Grundlage für
alle Streitpunkte, die der Koran nicht eindeutig beantwortet.
Das „Gebäude“ des Koran ruht auf den fünf elementaren Säulen:
1. „Wallah il Allah“ Gott ist der Einzige, Mohammed ist sein Prophet
2. die tägliche Verrichtung der Gebete,
3. Hilfe und Unterstützung für die Armen,
4. der jährliche Fastenmonat Ramadan,
5. die Pilgerfahrt nach Mekka
Das Gebet ist ein festgelegtes Ritual, das fünfmal am Tag zu verrichten ist, zu
bestimmten Zeiten und in vorgeschriebener Form (vorherige Reinigung usw.). Der
Gläubige wendet sich dazu in Richtung der heiligen Moschee in Mekka und eröffnet
mit der Gebetsformel „Allah akbar“ - Gott ist größer. Ein Gebet besteht unter
anderem aus einer Reihe von Kniefällen, deren Anzahl abhängig von der Tageszeit
verschieden ist: das Morgengebet mit zwei, das Mittag- und Abendgebet mit vier, das
Sonnenuntergangsgebet mit drei Kniefällen. Das Gebet, vor dem sich der Gläubige
mit Wasser oder in der Wüste auch mit Sand zu reinigen hat, kann an jedem
beliebigen Platz durchgeführt werden, sowohl alleine als auch in einer Gruppe (das
letztere ist allerdings zu bevorzugen). Zum Freitagsgebet muss der Moslem sich aber
in der Moschee einfinden. Diese Gebote gelten für alle Männer. Das Gebet ist nicht
9
Info-Broschüre Algerien 2007 – Djoser Reisen GmbH
nur eine rein formelle Angelegenheit, sondern die religiösen Handlungen sollen zu
einem tieferen Bekenntnis zu Allah führen.
Das gilt auch für die finanzielle Unterstützung der Armen, die man übrigens durchaus
mit der christlichen Idee der karitativen Einrichtungen vergleichen kann. Im Islam
geht das allerdings weiter: Diese Art von „religiöser Steuer“ wird gleichfalls
verwendet, um einige andere Dinge der islamischen Gemeinschaft zu finanzieren,
das Geld kommt aber im wesentlichen den Armen und Bedürftigen der Gesellschaft
zu.
Das Fasten im Ramadan hat eine tiefe religiöse Bedeutung. Man soll sich von der
Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang enthalten von Essen, Trinken,
Rauchen und Geschlechtsverkehr und soll das geistige und spirituelle Leben
vertiefen. Ausgenommen von der Verpflichtung zur Enthaltsamkeit sind schwangere
Frauen, Kranke, Kinder und Reisende. Das Fasten ist außerdem mit der Forderung
verbunden, Streitigkeiten zu schlichten, vor Beginn des Ramadan seine Schulden zu
bezahlen und sich in Gottesfurcht zu üben. Der Fastenmonat ist in der gesamten
arabischen Welt ein Monat des Friedens, eines regen öffentlichen Lebens und
Feierns, also keineswegs ein Monat der „Trauer“. Die religiöse Führung hat das
Fasten zu fördern und zu kontrollieren.
Anmerkung zum Ramadan:
Die Befürchtung von Reisenden, dass man Algerien nicht während des Ramadan
besuchen kann, ist gegenstandslos, denn für den Reisenden ergeben sich kaum
Beeinträchtigungen. In Gegenden, die weniger über Tourismus verfügen, kann es
unter Umständen schwierig sein, tagsüber einen geöffneten Imbiss oder ein
Restaurant zu finden, doch Ihr Reisebegleiter ist darüber informiert und kann
entsprechend darauf hinweisen. Da sich das Leben auf die Stunden zwischen
Sonnenuntergang und –aufgang verlagert, sind die Straßen während des Ramadan
besonders nachts in den Städten lebhafter als sonst. (2006 ist der Ramadan
zwischen dem 24.09. und 22.10).
Das letzte grundsätzliche Gebot des Islam ist die „Hadsch“ - die Pilgerfahrt zum
Haus Gottes, der Kaaba in Mekka, die ein Gläubiger einmal in seinem Leben
besuchen sollte, wenn seine materiellen Verhältnisse dies gestatten. Die
Zeremonien, die mit der Pilgerfahrt verbunden sind, werden nicht durch den Koran
sondern durch die Sunna geregelt.
Geographie
Algerien grenzt im Norden an das Mittelmeer, im Osten an Tunesien und Libyen, im
Süden an Niger und Mali, im Südwesten an Mauretanien und die Westsahara, und
im Westen an Marokko. Nach dem Sudan ist Algerien das zweitgrößte Land Afrikas
mit einer Küstenlinie von 1.100 Kilometern Länge.
Algerien gliedert sich in vier unterschiedliche, von Norden nach Süden
aufeinanderfolgende Reliefeinheiten:
10
Info-Broschüre Algerien 2007 – Djoser Reisen GmbH
Im Norden, erstreckt sich die schmale Ebene des Tell-Atlas. Diese unregelmäßig
verlaufende und unterschiedlich breite Ebene (zwischen 80 bis 190 km) und die
angrenzenden Täler bieten den größten Teil der landwirtschaftlichen Nutzflächen des
Landes.
An der südlichen Grenze der Küstenebene sind weite Gebirgszüge mit hohen Reliefs
zu finden: zwei wichtige Gebirgsketten, die in Ost-West-Richtung parallel zur Küste
verlaufen (der Tell-Atlas im Norden sowie der Sahara-Atlas mit dem Aurès-Massiv im
Süden), die ein wüstenartiges Hochlandgebiet einschließen, auf dem sich vereinzelte
Salzseen, sogenannte Schotts bilden.
Südlich vom Sahara-Atlas beginnt die Sahara, die mehr als 80 % der Landesfläche
ausmacht. Der größere Teil der Sahara besteht aus Kieswüsten und Felsenplateaus.
Zwei ausgedehnte Sandgebiete (der Große Westliche Erg und der Große Östliche
Erg) bilden die bekannten Dünenreliefs der Sahara.
Im Süden der Sahara erstreckt sich das Hoggar-Massiv, ein Gebirgszug mit
Basaltplateaus zum Teil aus vulkanischen Gesteinen, aus dessen Mitte
eindrucksvolle Reliefs mit Zackenprofilen herausragen, die nördlich von Tamanrasset
eine Höhe von 2.908 m erreichen (der höchste Punkt ist der Tahat mit 3.003 m). Der
Tassili N’Ajjer Nationalpark ist auf das gleichnamige Plateau begrenzt, das sich an
der längsten Seite über 700km erstreckt und ca. 100km breit ist. Die
durchschnittliche Höhe beträgt zwischen 1.500m bis 1.800m. Das Tassili N’Ajjer
besteht hauptsächlich aus Sandstein und vulkanischem Gestein. Aufgrund der
Vorkommen von Seen und Flüssen reichen die Oberflächenstrukturen von tiefen
Schluchten über breite Täler, die mit ungewöhnlichen Felsformationen übersät sind.
Abgesehen von einigen Wasserläufen an der Küste ist der Oued Cheliff (725 km
Länge), der im Tell-Atlas entspringt und im Mittelmeer mündet, der einzige Fluss
Algeriens. Südlich der Tell-Region gibt es keine Flussläufe, die ständig Wasser
führen. Die zahlreichen Seen, die die wüstenartigen Regionen durchziehen, sind
temporäre Seen, meist Salzseen.
Flora und Fauna
Tiere wie Löwen, Giraffen oder Mufflons sind in der Sahara leider ausgestorben,
allerdings gibt es Schlangen und Skorpione in allen Variationen. Wüstenregionen
werden zumeist am erfolgreichsten von Reptilien und Insekten bevölkert.
Die Sahara-Region ist ein wichtiges Rückzugsgebiet für durchziehende Zugvögel, so
zum Beispiel Störche.
Doch es gibt auch noch Leoparden in einigen einsamen Gegenden. Das arabische
Kamel (mit nur einem Höcker) ist in der Sahara noch immer ein beliebtes Lasttier,
das nur zum Teil durch Kleinlaster und Geländefahrzeuge abgelöst wurde.
Die Flora in Algerien ist abhängig von der jeweiligen geographischen Lage und den
daraus resultierenden Wetterlagen sowie von der Möglichkeit zur Bewässerung der
Felder. Intensive Landwirtschaft ist nur in den Küsten- und Talebenen der Tellregion
möglich. Hier werden vor allem Getreide und Gemüse, sowie Zuckerrüben angebaut,
in den Oasengärten herrschen Getreide und Dattelpalmen vor.
An der Nordseite des Tellatlas wachsen unter anderem Stein- und Korkeichen sowie
andere mediterrane Sträucher.
11
Info-Broschüre Algerien 2007 – Djoser Reisen GmbH
Aufgrund der ausgeprägten Trockenheit der Sahara finden nur wenige Pflanzen
genügend Feuchtigkeit, um zu wachsen. Manche tiefen Täler bieten ausreichend
Feuchtigkeit, um Zypressen oder Tamariskenbäume, zuweilen findet sich auch ein
fast ausgetrockneter Grasbüschel, der dem Wüstenklima trotzt.
Klima
Die Tell-Region im Norden zeichnet sich durch ein mediterranes Klima mit heißen
und trockenen Sommern und milden und regnerischen Wintern aus. Sie ist mit
jährlichen Niederschlägen zwischen 400 und 1.000 mm die feuchteste Zone
Algeriens.
Die Durchschnittstemperaturen im Sommer liegen bei 25° C bzw. im Winter bei 11°
C. Im Sommer weht häufig der Schirokko (Heißer Wind), der trockene und sehr
warme Luft an die Mittelmeerküste weht. Nach Süden zu wird das Klima immer
trockener: in den Hochplateaus im Sahara-Atlas liegen die Jahresniederschläge
zwischen 200 und 400 mm. Die Sahara ist eine windige und sehr trockene, häufig
von beträchtlichen Temperaturschwankungen gekennzeichnete Region: diese
Temperaturunterschiede, tagsüber extrem hohe, nachts sehr niedrige Temperaturen,
sind auf die fehlende Luftfeuchtigkeit zurückzuführen, die zur Abschwächung dieser
Kontraste beitragen könnte. Die jährliche Niederschlagsmenge beläuft sich in der
gesamten algerischen Wüste auf weniger als 130 mm.
Eine Übersicht über die durchschnittlichen Temperaturen finden sie in der Tabelle.
Bitte beachten Sie, dass es in den Wintermonaten besonders nachts auch in
Algerien und in der Sahara empfindlich kalt werden kann. Sie sollten deshalb
unbedingt warme Bekleidung mitnehmen.
Durchschnittstemperaturen in °C:
Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember
Djanet
12° C
14° C
19° C
25° C
29° C
32° C
32° C
31° C
30° C
24° C
18° C
14° C
Tamanrasset
13° C
15° C
19° C
23° C
27° C
29° C
29° C
29° C
27° C
23° C
18° C
14° C
Algier
11° C
11°C
13°C
15°C
18°C
21°C
24°C
25°C
23°C
19°C
15°C
12°C
Zeitverschiebung
Algerien gehört zur Mitteleuropäischen Zeitzone (MEZ) . Es gibt keine Umstellung
auf die Sommerzeit, so dass es während unserer Sommerzeit eine Stunde
Zeitverschiebung gibt (MEZ-1).
12
Info-Broschüre Algerien 2007 – Djoser Reisen GmbH
Stationen unserer Reise
Ausflugsmöglichkeiten und fakultative Exkursionen
Djoser-Reisen laufen nicht nach einem festen, unflexiblen Reiseschema ab. Die
Reiserouten wie sie im Prospekt beschrieben sind, stehen fest. Darüber hinaus
besteht an den einigen Aufenthaltsorten die Möglichkeit, fakultative Ausflüge
durchzuführen, die in dieser Broschüre aufgeführt werden.
Ihr Reisebegleiter bietet an den meisten Tagen ein Programm oder Ausflüge an. Die
Teilnahme an den Angeboten ist jedoch nicht verpflichtend. Es ist Ihnen freigestellt
die Programm- und Ausflugsangebote anzunehmen. Sie können dies alleine oder in
kleineren Gruppen durchführen oder den Tagesablauf ganz individuell gestalten. Wir
bitten darum, mit der Gruppe und Ihrem Reisebegleiter in Rücksprache zu treten,
wenn Sie eigene Tagesgestaltungsmöglichkeiten in Betracht ziehen. Dadurch
wahren Sie die Interessen Ihrer Reisegefährten und erhalten vielleicht noch manch
interessanten Tipp von Ihrem Begleiter.
Nun folgt eine kurze Beschreibung der Stationen, die wir während unserer Reise
anlaufen und von Sehenswürdigkeiten, die besichtigt werden können.
Bitte berücksichtigen Sie, dass sich bei dem Charakter unserer Reisen und den
örtlichen Gegebenheiten unerwartete Situationen ergeben können. Dadurch kann es
passieren, dass vielleicht nicht alle geplanten Aktivitäten und Ausflüge durchgeführt
werden können oder evtl. verändert werden müssen. Auch die Transporte,
Unterkünfte sowie sonstige Beschreibungen des Reiseverlaufs können sich
beispielsweise jahreszeitlich bedingt verändern. Der Gesamtzuschnitt der Reise
bleibt jedoch in jedem Fall erhalten.
Das im Katalog ausführlich beschriebene und oben kurz erläuterte Djoser-Konzept
kann nicht bei allen von uns angebotenen Reisen gleich gehandhabt werden.
Besonders während unserer Safaris, zu der auch diese Reise durch die
algerische Sahara zählt, ist die individuelle Freiheit durch die örtlichen
Gegebenheiten stark eingeschränkt, bzw. nahezu unmöglich. In den Städten ist
die individuelle Erkundung eher möglich, als in den abgeschiedenen Regionen.
Im folgenden möchten wir Ihnen die Stationen unserer Algerien-Reise vorstellen.
Den genauen Ablauf der entsprechenden Reise und die im Preis enthaltenen
Leistungen entnehmen Sie bitte unserem aktuellen Katalog, dieser enthält die einzig
verbindliche Reisebeschreibung.
Zeltsafari
Bei dieser Reise handelt es sich um eine Safari. Sie sollten sie sich also nicht allzu
komfortabel vorstellen. Außer in Algier, Djanet und Tamanrasset werden wir
ausschließlich in Zelten übernachten, die von Ort zu Ort transportiert werden und
selbst aufgebaut werden müssen. Auf dieser Reise fährt ein sogenannter Campkurier
mit. Er ist Koch und organisiert auch die Einkäufe auf der Reise. Von unseren
Reisenden wird lediglich erwartet, dass sie ein wenig beim Zubereiten der Mahlzeiten
sowie beim Abwaschen helfen. Der Campcourier und die Fahrer haben eine
13
Info-Broschüre Algerien 2007 – Djoser Reisen GmbH
Grundausbildung bei unserer Agentur absolviert und erzählen Ihnen gerne etwas
über ihr Leben in und mit der Wüste.
Bitte beachten Sie, dass Sie für diese Reise mindestens über eine durchschnittliche
bis gute Kondition verfügen sollten, besonders aufgrund der Hitze und längeren
Fahrtstrecken, die wir auf Sand- und Schotterpisten zurücklegen. Wanderungen von
bis zu 10km über Stock und Stein, bergauf und bergab kommen im Reiseablauf vor,
da einige Stellen der Nationalparks nicht mit Fahrzeugen befahren werden dürfen.
Auch hier bedarf es eher einer guten Kondition.
Sondervorschriften für den Aufenthalt in den Nationalparks
Tassili N’Ajjer und Tassili du Hoggar
•
Der Aufenthalt in den Nationalparks ist nur mit offiziellen Führern erlaubt.
•
Filmen und Fotografieren ist ohne Zusatzgenehmigung nur zu privaten
Zwecken erlaubt , die Verwendung von Blitzlicht in der näheren Umgebung von
Felsbildern ist ausdrücklich zum Schutz der Artefakte verboten.
•
Grundsätzlich dürfen keine Gegenstände, Steine, Felsbrocken, Pflanzen oder
andere Objekte (auch Artefakte und Fossilien) nicht zerstört, beschädigt, beschmiert
oder mitgenommen werden.
•
Tiere dürfen nicht gejagt, gefangen, verkauft oder käuflich erworben werden
(auch präparierte Tiere nicht)
•
Gewässer (Bäche, Brunnen, Quellen und Gueltas) dürfen nicht verschmutzt
werden.
•
Es darf kein Müll oder sonstiger Unrat hinterlassen werden.
Zuwiderhandlungen werden in Algerien hart bestraft, bitte halten Sie sich also
unbedingt strikt an diese Regeln.
14
Info-Broschüre Algerien 2007 – Djoser Reisen GmbH
Programm
Algier und Djanet
Tag 1
Tag 2
Tag 3
Flug Frankfurt – Algier (Ankunft Algier)
Flug Algier – Djanet
Djanet – Adrar Issoued
Ein kurzer Flug bringt uns nach Algier, die Hauptstadt Algeriens. Wir erreichen die
Stadt, die unter dem Beinamen ‚La Blanche’ also ‚die Weiße’ bekannt ist, am späten
Abend, so dass Sie diese Eigenschaft erst am nächsten Tag entdecken können.
Am Ende der Reise werden Sie noch genügend Zeit haben über die großzügig
angelegten Boulevards zu flanieren und die Sehenswürdigkeiten der Stadt zu
erkunden.
Ein Inlandsflug mit Air Algérie bringt uns dann direkt ins Herz der Sahara, in die
kleine Oasenstadt Djanet. Wahrscheinlich haben Sie sich genau so eine Oasenstadt
vorgestellt: quasi aus dem Nichts wachsen hier hochgeschossene Dattelpalmen und
entstehen grüne, bewässerte Felder auf denen Bauern ihre Arbeit verrichten. Das
tägliche Leben folgt dem langsamen Rhythmus der Wüste und das manifestiert sich
für den europäischen Besucher besonders in der Gelassenheit der Bewohner. Die
meisten Aktivitäten verrichtet man am morgen oder am späten Nachmittag, wenn
sich die größte Hitze verabschiedet hat. Eine ‚Siesta’ ist auch hier der beste
Zeitvertreib während der heißesten Stunden des Tages. Aber auch ein Plausch mit
traditionellem Minztee im Schatten ist eine gute Alternative.
Auf dem kleinen Markt werden Waren feilgeboten und Informationen ausgetauscht
und wir haben die Möglichkeit mit den mehr oder weniger verhüllten Bewohnern der
Wüste einen ersten Kontakt aufzunehmen. Das sollten Sie unbedingt nutzen, denn
die nächsten Tage werden Ihnen Menschen eher selten begegnen. Außerdem
können Sie hier unmittelbar die besten Datteln der Welt probieren von der Sorte
‚Deglet Nour’, die auch die ‚Königin unter den Datteln’ genannt wird. Sie werden per
Hand geerntet und in Algerien direkt mit Ast angeboten – eine Delikatesse für
Naschkatzen und Energie pur!
Wer keine Kopfbedeckung aus Deutschland mitgebracht hat, kann hier einen
‚cheche’ erwerben, den traditionellen Turban der Tuareg. Die Verkäufer sehen Ihnen
gerne amüsiert bei den ersten Fehlversuchen zu und stehen mit Rat und Tat beim
binden des meterlangen Stoffbandes zur Seite.
In Djanet übernachten wir in einem kleinen Hotel.
Mit gecharterten Jeeps beginnen wir dann unsere Reise in die Sahara.
In der Nähe von Djanet befindet sich das Wadi Terarart, das über die bekanntesten
und außergewöhnlichsten Felsbildgravuren der Sahara verfügt. Es sind die
"weinenden Rinder“, die in eine Felswand graviert wurden. Unterhalb der Felswand
sammelt sich Wasser in einem kleinen Becken - als ob die Tränen der Rinder sie
füllen würden.
An diesem Tag besuchen wir auch das Tuareg-Örtchen Amais und die Felsritzungen
von Tanaout, auf denen Giraffen und Rinder abgebildet wurden.
Am späten Nachmittag errichten wir unser Camp. Die Zelte werden von uns gestellt
und von Ihnen eigenständig aufgebaut. Am besten funktioniert dies, indem man sich
15
Info-Broschüre Algerien 2007 – Djoser Reisen GmbH
gegenseitig hilft. Die mitreisende Camphilfe kümmert sich um die Einkäufe und um
Ihr leibliches Wohl. Die Schönheit und Ursprünglichkeit der Sahara entschädigt Sie
ausreichend für die einfachen Verhältnisse dieser abenteuerlichen Reise.
Tadrart: El Biredj und Moul el Naga
Tag 3
Tag 4
Tag 5
Tag 6
Tag 7
Djanet – Adrar Issoued
Adrar Issoued - El Biredj
El Biredj – Moul el Naga
Moul el Naga
Moul el Naga – Tin Merzouga
Im canyon-ähnlichen Tal von El Biredj beginnt unsere Reise in das Tadrart, den
einsamen Südosten Algeriens, der bereits Teil des Tassili N’Ajjer Nationalparks ist.
Hier dominieren malerische orange-rote Sanddünen und verwitterte
Sandsteinformationen.
Das weite Tal von El Biredj beherbergt eine Felsbildergalerie von unfassbarer
Schönheit. Szenen mit Jägern und Rindern bedecken unzählige Quadratmeter der
Felswände. Selbst archäologische Artefakte kann man teilweise unter den
Felsüberhängen aufspüren.
Am Ende des El Biredj Tals erheben sich die orangefarbenen Sanddünen von Moul
el Naga. Die scharfen Konturen und das Licht- und Schattenspiel verleihen dieser
Landschaft eine besondere Mystik. Mit den Jeeps können wir uns tief in dieses
Sandmeer hineinwagen und die unglaubliche Höhe dieser Dünen, die nur aus losem
Sand bestehen, ermessen. Aber nicht nur Dünen prägen hier die Landschaft,
sondern auch dunkelbraune Sandsteinformationen, wie Bögen, Felsnadeln und
phantasievolle Gebilde (so zum Beispiel der Igel), die geradezu aus dem Sand
herauszuwachsen scheinen.
Das Tassili N’Ajjer beherbergt einige unerwartete Naturphänomene, darunter auch
die spektakulären Gueltas. Ein Guelta ist ein natürliches Becken, das meist das
ganze Jahr über Wasser speichert. Bei Abou Hadiene können Sie mit Glück gleich
mehrere Gueltas bestaunen.
Schließlich erreichen wir die höchsten Dünen des Tadrart, das Sandmeer von Tin
Merzouga. Zu ihren Füßen scheint man vor einer steilen Wand zu stehen, die sich
bei genauerer Betrachtung als lockerer ockerfarbener Sand entpuppt, der bis zu 250
m in den Himmel ragt. Sie sollten den Kräfte raubenden Aufstieg auf die Düne
dennoch wagen. Der Anblick des Sonnenuntergangs ist unerreicht, während man auf
dem Dünenkamm sitzt und nichts außer dem Säuseln des Windes hört.
Mt. Gautiers und Erg d’Admer
Tag 7
Tag 8
Tag 9
Tag 10
Tin Merzouga – In Djaren
In Djaren – Alidemma – Mt. Gautiers
Mt. Gautiers – Erg d’Admer
Erg d’Admer – Oued Tadant
16
Info-Broschüre Algerien 2007 – Djoser Reisen GmbH
Im Oued In Djaren kann man ebenfalls wundervolle Felsmalereien und –gravuren be­
wundern, darunter mannshohe Giraffen. Aber auch die Felsen selbst sind spektaku­
lär, eine dieser Formationen wird die Kathedrale genannt – spätestens, wenn Sie sie
vor sich haben, wissen Sie auch warum sie so genannt wird. Felsgürtel werden nun
zu immer höher werdenden, dunklen Felswänden, die aus dem leuchtend gelben
Sand herausragen. Riesige Felsbögen entwinden sich dem allgegenwärtigen Sand­
meer. So hoch wie mehrstöckige Häuser ragen Felsmassive aus dem Wüstensand.
Von Erosion geschaffene Dellen und Löcher prägen das Gestein wie einen Schwei­
zer Käse. Die Dünen schieben sich teilweise bis an die obere Kante der Felsen und
bieten damit ein besonders faszinierendes Licht- und Schattenspiel.
Wir verlassen das einzigartige Tadrart und durchqueren eine weite unwirtliche
Ebene, um zu Mt. Gautiers zu gelangen. Dabei kreuzen wir den Weg der berühmten
Berliet Expedition von 1960, die sich die Erkundung der Zentralsahara zum Ziel
gesetzt hatte.
Nach einer Übernachtung zu Füßen des Mt. Gautiers machen wir uns auf den Weg
zum Erg d‘Admer. Der Erg d’Admer ist ein ausgedehntes Meer aus weißen
Sanddünen, an dessen Rand wir unsere Zelte aufschlagen. Die vom Wind gestaltete
Landschaft ist ständigen Veränderungen durch den Stand der Sonne unterworfen,
unzählige geometrische Formen entstehen und vergehen.
Oued Tadant, Tin Agoula und Youf Ehakit
Tag 10
Tag 11
Tag 12
Tag 13
Tag 14
Erg d’Admer – Oued Tadant
Oued Tadant – Tin Agoula
Tin Agoula – Tin Akacheker – Tin Agoula
Tin Akacheker – Youf Ehakit
Youf Ehakit – Temekerest
Durch das weite, flache Tal von Tafassaset erreichen wir Oued Tadant, wo wir ein
kleines Tuaregdorf besuchen, das nur aus einigen Zelten und wenigen
Backsteingebäuden besteht. Im Oued Tadant suchen wir einen Brunnen auf, an dem
sich fast immer auch Nomaden einfinden und dessen Wasser man angeblich trinken
kann. Die Nomaden leben von der Schaf- und Kamelzucht und erhalten eine
Unterstützung vom algerischen Staat. Um sich ein kleines Zubrot zu verdienen,
bieten die Kinder und Frauen des Dorfes vorbeikommenden Reisenden kleine
selbstgemachte Souvenirs zum Kauf an.
Die Oueds, also die Trockentäler, die sich bei Niederschlägen binnen Minuten mit
reißenden Wassermassen füllen können, bieten im Vergleich zur bisherigen
Landschaft wenig Spektakuläres. Felsige Hügel, Steinhaufen und niedrige Dünen
begleiten uns auf dem Weg nach Tin Agoula. Am Rande der Hügelkette von Tin
Agoula werden Sie die Nacht verbringen und sich auf die Suche nach Gazellen, wild
lebenden Kamelen und den seltenen Leoparden machen. Falls Ihnen das Glück nicht
hold ist, beweisen spätestens am nächsten Morgen die verschiedenen Spuren im
Sand rund um unser Camp, dass die Wüste voller Leben steckt, auch wenn man es
nicht immer sieht.
17
Info-Broschüre Algerien 2007 – Djoser Reisen GmbH
Die Gegend von Youf Ehakit beherbergt die spektakulärsten Landschaftsformen der
Sahara: Riesige Felsen in Form eines Elefanten oder einer zweibeinigen Ziege, aber
auch säulenartige Felsnadeln, von denen die Tuareg sagen, es wären zu Stein
erstarrte Frauen, werden vom anschmiegsamen Sand effektvoll umflossen. Während
Ihrer Fotosafari zwischen den Felsen, werden Sie auch auf die grandiosen Felsbilder
von Gazellen, Elefanten und Ornamenten stoßen, die längst verstorbene Künstler
hier verewigten.
Temekerest und Assekrem
Tag 14
Tag 15
Tag 16
Youf Ehakit – Temekerest
Temekerest – Assekrem
Assekrem – Tamanrasset
Ein weiteres Oued, das zu einer Mondlandschaft führt aus der spitze Felsnadeln
hervorstechen, führt uns nach Temekerest.
Wenn Sie die Gueltas bei Abou Hadiene schon in Erstaunen versetzt haben, werden
Sie von den Gueltas von Temekerest begeistert sein. In einer Felswand haben sich
mehrere Becken gebildet, in die eine kleine Quelle durch ein Schilfdickicht ihr
Wasser einleitet. In glitzernden Kaskaden schwappt es von einem pink bis
lilaschwarzen Granitbecken zum nächsten, um dann im Sand zu versickern.
Natürlich sind auch diese Gueltas ein Anziehungspunkt für Tuareg, die ihr Vieh daran
tränken. Die besten Fotomotive bieten sich am frühen Morgen, wenn die Sonne den
polierten Granit zum Glitzern bringt.
Von Temekerest fahren wir über Tamanrasset, um zu einem der höchsten Gipfel des
Hoggar zu gelangen. Das Hoggar-Massiv ist auch als ‚Atakor’ bekannt. Die Fahrt
durch das unwegsame Gelände ist anstrengend, die Landschaft rau und
ehrfurchtgebietend. Die Jeeps bringen uns hinauf bis zur Schutzhütte des Assekrem,
dessen Gipfel 2.700m misst. Auf dem Assekrem übernachten wir in einer
Schutzhütte. Da die Nächte in dieser Höhe empfindlich kalt werden können, sollten
Sie für diesen Aufenthalt unbedingt auch etwas wärmere Kleidung einpacken. Von
der Schutzhütte erreicht man den Gipfel des Assekrem zu Fuß in etwa einer halben
Stunde. Dort eröffnet sich eine atemberaubende Aussicht auf eine Landschaft
vulkanischen Ursprungs: ein scheinbares Durcheinander an schwarzen
Basaltsäulen, steilen Klippen und spitzen Felsgipfeln aus Granit.
Die Einsiedelei des Pater Foucault befindet sich ebenfalls auf dem Assekrem. 1911
errichtete dieser französische Priester eine Kapelle. Noch heute leben hier Mönche,
die auf seinen Spuren wandeln.
Tamanrasset und Algier
Tag 16
Tag 17
Tag 18
Tag 19
Assekrem – Tamanrasset
Flug Tamanrasset - Algier
Algier
Flug Algier – Frankfurt (Ankunft Frankfurt)
18
Info-Broschüre Algerien 2007 – Djoser Reisen GmbH
Wir nehmen Abschied von der Einsamkeit der Hoggar-Gipfel und begeben uns am
Nachmittag nach Tamanrasset, der Hauptstadt des Hoggar, die Bewohner nennen
die Stadt liebevoll „Tam“. Tamanrasset ist ein charmantes Städtchen, das in der
Region auch als die ‚Rote Stadt’ bekannt ist, aufgrund der großen Anzahl an
Ziegelsteinhäusern. Inzwischen leben hier im Herzen der Sahara schon 50.000
Einwohner. Tamanrasset ist die größte Tuareg-Stadt überhaupt und regelmäßig Ziel
von Kamelkarawanen, wenn auch der Trans-Sahara-Handel im Laufe der Zeit
abgenommen hat und nun mit anderen Transportmitteln erledigt wird.
Auf Schritt und Tritt begegnen Sie hier den Tuareg mit ihren leuchtend blauen
Turbanen, wie sie entlang der mit Tamarisken bepflanzten Straßen flanieren. In
Tamanrasset ist jeden Nachmittag Markt, auf dem Sie viele Waren erstehen und mit
den ‚blauen Männern der Sahara’ ins Gespräch kommen können. Besuchen Sie das
Sahara-Museum oder das Nationalparkzentrum der Stadt oder unternehmen Sie
einen fakultativen Kamelritt in die Umgebung. Dazu bieten sich das Grab und die
Ruinen des Schlosses des Tuaregfürsten Amenokal Mousaag Amastane an.
Mit einem wundervollen Ausblick über die endlose Weite der Sahara, auf das Tassili
Hoggar und die in den Himmel ragenden Felsendome verlassen wir die flirrende
Wüste Sahara mit Ziel Algier, wo wir noch Gelegenheit haben, die Hauptstadt
Algeriens mit unverkennbar französischem Einfluss kennen zu lernen.
Im 2. Jh. vor unserer Zeitrechnung gründeten die Phönizier ‚Icosium’, einen
halbinselförmigen Schiffsanlegeplatz, der als Abwehrstellung gegen die vom Meer
kommenden Angreifer konzipiert wurde. Später ließen sich dort die Römer, Vandalen
und Byzantiner nieder. 935 wurde die Stadt El Djazair, also Algier gegründet.
Bestandteil unseres Aufenthaltes in Algier ist eine Stadtbesichtigung, auf der Sie das
Bardo-Museum besuchen. Es handelt sich hierbei um ein ethnographisches
Museum, das in einem wundervollen Palais aus dem 18. Jh. untergebracht ist. Es
beherbergt eine breit angelegte Sammlung von Fossilien, Werkzeugen und Waffen
des Paleolithikums und Neolithikums, Zeugnisse der bewegten Geschichte
Nordafrikas sowie Kostüme und Schmuck aus den verschiedenen Landesregionen.
Ebenso werden wir Ihnen die berühmt-berüchtigte Kasbah von Algier näher bringen,
die befestigte Altstadt, die bis heute Heimat der einfachen Leute ist und inzwischen
in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen wurde. Das Gewirr aus
Gassen und kleinen Häusern wurde um 1500 erbaut und beherbergte die Paläste
des Deys von Algier und seiner Verwaltungen. Erhalten blieb nur das Dar Aziza, das
Prinzessinenpalais. Außerdem besuchen wir auf diesem mehrstündigen Stadtausflug
auch das Märtyrerdenkmal, das Wahrzeichen von Algier und das Schloss Qasr elBey.
Schöne Eindrücke von Algier können Sie auf der Homepage
http://www.bahdja.free.fr/vues.html bewundern.
Kunstliebhaber können auch einen Abstecher in das Museum für Bildende Kunst mit
Werken der Orientalisten machen, darunter auch Renoirs Gemälde seiner "Frauen
von Algier" die Miniaturensammlung von Mohamed Racim sowie eine
Skulpturensammlung oder das Museum für klassische Altertümer und islamische
Kunst besichtigen.
Selbstverständlich werden Ihnen im Stadtbild die verschiedenen Moscheen der Stadt
auffallen, so die Moschee Djemaa El-Kebir aus dem 11. Jh. oder die am Fischmarkt
19
Info-Broschüre Algerien 2007 – Djoser Reisen GmbH
gelegene und 1660 im türkischen Stil erbaute erbaute Djemaa Djedid. Besonders
schön, da im neomaurischen Stil rekonstruiert, ist die Djemaa Ketchaoua, die als
Moschee erbaut und unter der Franzosenherrschaft als Kathedrale umgebaut wurde.
Leider ist der Zutritt zu Moscheen in Algerien nur Moslems vorbehalten.
Nach so viel Kultur zum Abschluss Ihrer Reise ist es aber auch lohnenswert einfach
ein wenig am Hafen entlang zu schlendern oder auf einem der Märkte, bzw. in den
kleinen Geschäften der Stadt die letzten Einkäufe zu tätigen, bevor Ihr Aufenthalt in
diesem spannenden Land Afrikas zu Ende geht.
20
Info-Broschüre Algerien 2007 – Djoser Reisen GmbH
Transport, Unterkünfte und Mahlzeiten während der Reise
Transport
Wir fliegen mit der Lufthansa von Frankfurt nach Algiers. Die Flugzeit beträgt
ungefähr 2,5 Stunden. Der Check In-Schalter der Lufthansa befindet sich in Terminal
1 im Bereich A. Die Inlandsflüge werden mit Air Algérie unternommen und betragen
ebenfalls etwa 2,5 Stunden. Generell behalten wir uns jedoch ausdrücklich
Änderungen bezüglich der Fluggesellschaft und der Flüge vor. Die Flugzeiten
können sich kurzfristig ändern. Genaue Informationen hierzu erhalten Sie ca. 1-2
Wochen vor Reisebeginn zusammen mit den Flugtickets. Auf Wunsch können Sie
bei beiden Reisen gegen Gebühr einen Zubringerflug ab den meisten deutschen
Flughäfen nach Frankfurt buchen. Geben Sie diesen Wunsch bitte bei der Buchung
an. Während des Aufenthalts in Algiers steht uns zum Flughafentransfer und zu einer
Stadtrundfahrt durch Algier ein Bus zur Verfügung. Unsere Wüstensafari wird mit
gecharterten Jeeps durchgeführt. Bitte beachten Sie, dass die Straßenzustände nicht
mit denen in Deutschland vergleichbar sind, d.h. die Fahrten stellenweise etwas
unruhiger ausfallen. Die Fahrten können sehr lang sein, was nicht nur an den großen
Entfernungen liegt, sondern auch an den zum Teil schlechteren Wegverhältnissen.
In der Wüste sind einige Strecken auf unbefestigten Pisten oder durch Dünen
vorgesehen.
Die Zeit während der etwas längeren Fahrten wird Ihnen durch viele Pausen und den
Anblick der wunderschönen Landschaft angenehm verkürzt.
Wir können überall wo wir wollen anhalten, um zu fotografieren, zu essen, zu trinken
oder uns die Landschaft anzuschauen.
Unterkünfte
In Algier, Djanet und Tamanrasset übernachten wir in einfachen, zentral gelegenen
Hotels mit gemütlicher Atmosphäre. Die Zimmer (Einzel- oder Doppelzimmer) sind in
den meisten Fällen mit eigener Dusche und WC. Alleinreisende können sich ein
Zimmer mit einem Mitreisenden teilen (Buchung eines halben Doppelzimmers). Ein
Einzelzimmer ist gegen einen Zuschlag ebenso buchbar. In diesem Fall werden Sie
auch während der Safari in einem Einzelzelt untergebracht.
Die Zimmer sind mit den notwendigen Dingen ausgestattet und sauber, erwarten Sie
aber bitte keinen Luxus. Bitte beachten Sie, dass einige der Hotels mit nur
unzureichenden Heizungssystemen ausgestattet sind. Das Elektrizitätsnetz ist mit
220 V Spannung ausgestattet. Zumeist werden die in Deutschland üblichen 2Poligen Stecker verwendet.
Während der Wüstensafari übernachten Sie in selbst errichteten Zelten, die von uns
gestellt werden. Ebenso erhalten Sie von unserer Crew eine Schaumstoffmatratze.
Unsere Zelte errichten wir inmitten der Wüste, es gibt hier keine befestigten Camps
und keine sanitären Einrichtungen (mehrmals pro Woche kann man mittels einer
„Sonnendusche“ seinen persönlichen Waschbedarf stillen). Bitte beachten Sie,
dass bei dieser Reise das Mitbringen eines wärmenden Schlafsacks
unerlässlich ist. Auf dem Assekrem werden wir in einer Schutzhütte übernachten.
Besonders hier werden die Nächte extrem kühl.
21
Info-Broschüre Algerien 2007 – Djoser Reisen GmbH
Essen und Trinken
Wie im Katalog beschrieben, ist das Frühstück im Reisepreis inbegriffen. Außerhalb
der Städte (also Algier, Djanet und Tamanrasset) kochen wir unsere Mahlzeiten
selbst. Eine mitreisende Camphilfe kümmert sich ums Einkaufen und steht auch
beim Kochen mit Rat und Tat zur Seite. Natürlich erwarten wir von jedem Teilnehmer
aktive Mithilfe beim Zubereiten der Mahlzeiten und anderen „Haushaltsaktivitäten“.
Die Extrakosten für diese Vollverpflegung betragen EUR 175,-. Dieser Betrag ist auf
der Buchungsbestätigung/Rechnung gesondert ausgewiesen.
Das Foodkit beinhaltet allein Mahlzeiten während der Safaris. Da während der
Safaris Supermärkte und andere Einkaufsmöglichkeiten nur sehr schwer bzw. gar
nicht zu erreichen sind, wurde hier eine zentrale Regelung der Versorgung
erforderlich. Diese Notwendigkeit, die nicht immer auf die Begeisterung aller
Mitreisenden stößt, besteht jedoch nicht bei den Hotel-Übernachtungen und
Regionen mit Infrastruktur. Dort sind die Mahlzeiten nicht in diesem Betrag
eingeschlossen. Das hat den Vorteil, dass Sie dann frei entscheiden können, was
und wo Sie essen möchten.
Die nordafrikanische Küche wird von vielen berühmten Köchen als eine der Besten
der Welt bezeichnet. Die besondere Note entsteht durch die unterschiedlichen
Einflüsse aus Europa, Afrika und Arabien.
Typische algerische Gerichte sind: Couscous, Geflügel, Schaf-, Lamm- und
Rindfleisch sowie viele Gemüsesorten, Früchte und Nüsse. Gerne werden Speisen
mit Rosinen, Datteln, Ingwer und Honig angerichtet. Natürlich gibt es in den
Küstenregionen schmackhafte Fischgerichte und Meeresfrüchte.
Scheuen Sie sich nicht, kleine Gerichte auf der Straße zu probieren. Achten Sie
jedoch darauf, dass an dem Stand großer Andrang herrscht, so gehen Sie sicher,
dass das Essen auch bekömmlich ist.
Traditionell trinkt man Minztee (mit schwarzem oder grünem Tee gemischt), der in
kleinen Gläsern serviert wird.
Foto und Video
Wenn Sie in Algerien Menschen fotografieren wollen, dann tun Sie dies mit dem
nötigen Abstand und Respekt. Der islamische Glaube verbietet es Menschen
abzubilden. Man sollte daher die Menschen (vor allem Frauen) unbedingt vorher um
ihre Erlaubnis bitten. Kinder hingegen sind immer begeistert wenn es um Fotos geht.
Das Fotografieren von Landschaft und Architektur ist problemlos möglich. Es ist
allerdings verboten militärische Objekte und Öl- oder Gasförderanlagen zu
fotografieren. Was Sie auf der Reise an Filmmaterial benötigen, sollten Sie aus
Deutschland mitbringen, da es außer in Algier keine Möglichkeit gibt, Filme zu kaufen
(jedoch keine Dia-Filme).
Ebenso sollten Sie ausreichend aufgeladene Akkus und Batterien für Video- und
Fotokameras bereits aus Deutschland mitbringen, da während der Safari ein
Aufladen der Geräte nicht möglich ist und spezielle Fotobatterien nicht erhältlich sind.
22
Info-Broschüre Algerien 2007 – Djoser Reisen GmbH
Als letztes vor der Abreise
Ungefähr 1-2 Wochen vor Ihrer Abreise erhalten Sie von uns ein Reiseschema mit
den genauen Abflug- und Ankunftszeiten, einer Teilnehmerliste und Ihren
Reisedokumenten zugesandt.
Teilen Sie auch Ihren Freunden und Bekannten, die Sie eventuell am Flughafen
abholen werden, vor der Abreise die Nummer Ihres Fluges sowie die
voraussichtliche Ankunftszeit mit. Man kann dann den Flughafen anrufen, um
festzustellen, ob Ihre Maschine planmäßig eintreffen wird. (Vielleicht beachten Sie
auch die Angaben im Videotext).
Sie sollten spätestens 2 Stunden vor Ihrem planmäßigen Abflug am Schalter Ihrer
Fluggesellschaft eintreffen.
Viel Spaß bei Ihren Reisevorbereitungen und eine schöne Reise!
(c) Djoser Reisen Juli 2007
23