film und video Inhalt: Fernsehstube 2.0
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film und video Inhalt: Fernsehstube 2.0
film und video Matchball auf dem Ego-Kanal Fernsehen ist tot. Die Flimmerkiste ist aus. Das «Lagerfeuer der Familie» verwandelt sich zur Ich-Kamera. Jeder wird selbst zum Star. Internet und Digital-TV fördern den Trend. Der Fernsehkonsum wird verwirrend vielfältig. Ferne und fiktive Geschehnisse in die gute Stube zu holen, veränderte die Gesellschaft. Fernsehen, eine Erfindung des ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhunderts, liess die Menschheit näher zusammenrücken und vermittelte globale statt familiäre Werte. Vom «Lagerfeuer der Familie» sprachen Kritiker. Und der Medienkritiker Neil Postman sah die Gesellschaft sich zu Tode amüsieren: «Problematisch am Fernsehen ist nicht, dass es uns unterhaltsame Themen präsentiert, problematisch ist, dass es jedes Thema als Unterhaltung präsentiert.» Junge zappen ins Internet Das gefällt den Schweizerinnen und Schweizern. Laut Zahlen des Bundesamtes für Statistik liegt die Fernsehnutzung in der Deutschschweiz bei mehr als zwei Stunden pro Tag. Tendenz leicht abnehmend. Besonders junge Menschen wenden sich vom Inhalt: Fernsehstube 2.0 Die Unterhaltung in der guten Stube durch Film und Fernsehen wird schärfer und interaktiver. Verwirrende, neue TV-Welt. Wichtige Begriffe verständlich erklärt 20 Seite 23 Das Linkprogramm für den Filmgenuss Seite 24 DVD oder Blu-ray: Was ist besser? Seite 25 Martin Glauser über die Web-TV-Chancen Seite 27 anthrazit Oktober 2008 film und video klassischen Fernsehen ab. Die Flimmerkiste, das Glotzophon, ist bei ihnen out. Dafür sind Videoportale wie Youtube www.youtube.com oder das deutsche Pendant Sevenload www.sevenload.de angesagt. Anstatt einem vom Fernsehsender festgelegten Programmschema folgen diese mit augengerechten Clips den Bedürfnissen der Zuschauer, die ihr Programm selbst gestalten. Und mit eigenen Videos zum Star werden können. Auch wenn der Ruhm vergänglich ist. Fernsehen erfindet sich neu Das Einbahn-Medium Fernsehen ist derzeit einem grösseren Wandel unterworfen als der Wechsel vom Schwarzweisszum Farbfernsehen in den 70er Jahren: t 'FSOTFIFO XJSE EJHJUBM Das althergebrachte Fernsehen basiert auf analoger Technologie – vergleichbar mit der Schallplatte. Ganz simpel ausgedrückt: Das in die Stube gelieferte Signal nutzt die physikalischen Eigenschaften des Kabels aus. t "OEFSTEJHJUBMFT'FSOTFIFO Hier werden Bild und Ton computertauglich in Nullen und Einsen zerlegt, als verdichteter Datenstrom durch die Kabel gejagt. Wie eine E-Mail-Nachricht. Wie eine Webseite. So können mehr Informationen, mehr Bildpunkte, mehr Optionen mit übermittelt werden. Zum Darstellen brauchts dafür aber eine zwischen Kabelbuchse und Fernseher geschaltete Settop-Box oder einen Fernseher mit eingebautem Digitalempfänger («DVB»). t 'FSOTFIFOXJSEJOUFSBLUJWFS Das via Kabelnetz oder Satellit ins Haus gelangende Programm von Schweizer Fernsehen, SAT 1 und Co. wird in einer allerdings noch fernen Zukunft im laufenden Programm Möglichkeiten zur Teilnahme anbieten – etwa zum Bestellen eines gezeigten Produkts oder zur Teilnahme an einer «Arena»-Diskussion. Etwas weiter sind Videoportale: Hier können Zuschauer seit jeher Kommentare abgeben und selbst gedrehte Videos hochladen. t 'FSOTFIFOXJSETDIÊSGFS Fernseher mit einer Bildröhre sind kaum mehr erhältlich – obwohl diese immer noch das beste Bild liefern. Grund: Die Fernsehsender liefern immer noch meist das althergebrachte TV-Signal mit niedriger Auflösung, wie geschaffen für die grobschlächtig auflösenden Bildröhren. Doch das ändert sich nun: HDTV («High Definition Television», also hochauflösendes Fernsehen) liefert ein fünfmal schärferes Bild. Computertechnologie machts möglich. Da muss der Bildschirm mithalten. Am beliebtesten sind LCD-Fernseher – im Prinzip funktioniert dieser wie der Computerbildschirm auf dem Büroschreibtisch. Nachteil: «Alte» Signale werden auf solchen Hightech-Schirmen vielfach miserabel dargestellt. Das analoge Signal wird aber jetzt nach und nach von allen Sendern abgeschaltet. Die SRG etwa stellt ab Ende 2012 durchgehend auf HDTV um. t 'FSOTFIFOUÚOUCFTTFS Mit HDTV wird auch der Sound besser. Dolby-Surround-Klang («Rundumsound») gehört zum Standard. Ausserdem können die Sender ähnlich wie auf einer DVD andere Sprachen und Untertitel mitliefern. t 'FSOTFIFOXJSENPCJM Digitale Signale lassen sich effizienter über die Luft verteilen. Bereits gibt es einzelne Mobiltelefone mit eingebautem Empfänger (technisch: DVB-H oder DVB-T). Zudem sind zahlreiche Empfänger in Form von Steckkarten oder USB-Sticks für Notebook und PC erhältlich. t 'FSOTFIFOXJSEGSFJ Feste Sendezeiten der Programme gehören der Vergangenheit an. Schon heute bieten Settop-Boxen für das digitale Fernsehen flexible Aufnahmemöglichkeiten. Auf Knopfdruck können Zuschauer etwa ganze Serien programmieren. Oder vom Büro aus per Webbrowser eine neue Aufnahmezeit programmieren. Als Speichermedium dienen Festplatten. Beim Abspielen können so Werbeblöcke bequem per Knopfdruck übersprungen werden. Code-Inhalt: Artikel auf dem Handy lesen Mehr Auswahl So oder so: Fernsehen wird vielfältiger. Nicht nur erhalten Zuschauer «mehr vom Gleichen». Cablecom & Co., Fernsehsatelliten und Swisscoms Bluewin-TV über das Telefonkabel bieten schon im Grundangebot an die 100 Kanäle. Zusätzlich eröffnet digi- anthrazit Oktober 2008 21 film und video tales Fernsehen die Möglichkeit, Spielfilme auf Knopfdruck anzufordern und dafür einen Mietpreis zu bezahlen – der Gang in die Videothek ist überflüssig. Neu kommt bald bei Cablecom das sogenannte Catch-up TV. Es handelt sich um einen Abrufdienst für TV-Sendungen. Sie lassen sich auch einige Tage nach der Ausstrahlung noch abrufen – quasi ein ins TV-Netz eingebauter Videorekorder. Die Zuschauer können ihren Kabelnetz- oder Bluewin-TVAnschluss auch abstellen und ihre Freizeit mit Internet-Fernsehen verbringen. Einerseits mit Zattoo www.zattoo.com, einem Schweizer Anbieter von herkömmlichem Fernsehen, das ausschliesslich via Internet verbreitet wird. Auch mit Nello.com kann man seinen Breitband-Internet-PC in einen Fernseher verwandeln. Schliesst man sein Notebook am Flachbildschirm an, kann man seinen TV-Anschluss getrost plombieren lassen. Werbefinanzierte Internetfilme Andererseit sind zahlreiche Internet-TV-Sender entstanden, wild, frisch und unverbraucht. Der Zuschauer wird zum Programmdirektor: Die «Sender» und ihre Programme finden sich mit Software wie Joost www.joost.com oder Miro getmiro.com. Ein neues Schweizer Portal namens Teleboy.tv eröffnet Zuschauern die weite Welt des Internet-Fernsehens ohne Umweg über eine Software. Auf dem Schwesterportal Cineman.ch soll zudem noch in diesem Jahr ein Abrufdienst für Videofilme starten. Auch die Fernsehsender selbst sind im Internet aktiv. Die meisten Sendungen des staatlichen Schweizer Fernsehens www.sf.tv sind im Archiv abrufbar – so können Sie etwa verpasste «Tag und Nacht»-Folgen nachholen. Auch andere Sender stellen viele ihrer Programme online. In den USA entsteht sogar ein ganz neuer Trend. Hulu.com ist derzeit leider nur für US-Zuschauer verfügbar. Hinter dem Gratis-Portal stecken zwei Medienriesen, die ihre Serien und Filme (etwa The Simpsons oder 24) gratis ins Internet stellen und mit Werbung finanzieren. Anbieter wie Apple mit Apple TV oder Amazon.com verkaufen die Sendungen einzeln. Schweizer Zuschauer werden allerdings derzeit noch ausgesperrt. Macht nichts. Zwischendurch sollte man auf Programmplatz Nummer 1 umschalten: Sein eigenes Leben. Suchwort: Mehr zum Thema auf www.anthrazit.org fernsehen Travel With Confidence www.swisstravelproducts.com Swiss MoGo Bluetooth Mouse X54 Pro NoteLock Notebook Security Cable World Travel Adapter with USB-Charger film und video Inserate entschlüsselt In Inseraten und Prospekten stossen Sie immer wieder auf unverständliche Kürzel und Fachbegriffe. Hier die wichtigsten, einfach erklärt: Pixel. Bildpunkte. Das kleinste Element eines Bildes. HDTV. High Definition Television. Eine höhere Auflösung und damit ein schärferes Bild als herkömmliches Fernsehen. Gängig sind für Fernsehsendungen 720p und 1080i. Die meisten Sender bevorzugen allerdings 720p. SDTV. Standard Definition Television. Das herkömmliche Fernsehen, ausgerichtet auf Bildröhren-Fernseher. p. Das kleine p als Anhängsel zur Bildpunktezahl steht für «progressive». Das heisst: Gesendet wird immer ein ganzes Bild. Das ist auch der bevorzugte Modus für DVD- und Blu-ray-Abspieler. i. Das kleine i als Anhängsel zur Bildpunktezahl steht für «interlaced», also das althergebrachte Zeilensprungverfahren. Das heisst: Gesendet wird aufs Mal nur ein halbes Bild. Durch die Trägheit des Auges fügen sich zwei Halbbilder automatisch zu einem Ganzen. auch mit tatsächlich auf dem Display vorhandenen Bildpunkten anzeigen können. HD ready. Ein Siegel für Bildschirme, die prinzipiell mit HDTV-Signalen umgehen können. Niedriger aufgelöste Signale stellen sie 1:1 dar, höhere Signale werden auf die tatsächlich vorhandenen Bildpunkte umgerechnet. HDMI. Moderner digitaler Anschluss (Kabelverbindung) für Audio- und Videogeräte. Mindestens die Version 1.3 sollte es sein. SCART. Analoger Anschluss für Bild und Ton. Dicke Kabel mit breitem Stecker. DVB-T. Empfänger für digitales Fernsehen aus der Luft. Die Schweiz ist inzwischen gut erschlossen. Empfangbar sind Schweizer Sender. In manchen TV-Geräten integriert. DVB-C. Empfänger für digitales Fernsehen aus dem Kabelnetz. Ist eine solche Funktion im Fernseher enthalten, können Sie je nach Kabelnetz auf eine separate Settop-Box verzichten. AV. Audio Video. 24p. Beherrscht der Fernseher diese Funktion, kann er Filme ab Blu-ray Disc sauber und ruckelfrei darstellen. Darstellungsprobleme ohne 24p ergeben sich aus der Produktionsart von Kinofilmen (24 Bilder pro Sekunde) und der Tatsache, dass heutige Fernseher 60 Bilder pro Sekunde darstellen. Full HD. Ein Siegel für Bildschirme, die die derzeit höchste Bildauflösung Frische Früchte fürs Büro. Auch im Abo. fim und video Auf sf.tv gibt es viel zu entdecken. Etwa einen Online-Videokurs mit Mona Vetsch. Vorbildlich gelöst: Im eigenen Fenster werden Videos aus dem ZDF-Archiv gezeigt. telebasel.ch ist alles andere als übersichtlich. Dafür gibts News und ein brauchbares Archiv. Interessante TV-Sender Fernsehportale/Guides Schweizer Schatzkistchen Programmführer Das Schweizer Fernsehen auf der Höhe der Zeit. Mit Etwas viele Google-Links, trotzdem nützlich: Die Site Schweizer Filmen zum Herunterladen oder Podcasts. bietet umfangreiche Programminfos und -funktionen. www.sf.tv www.fernsehen.ch Kunstverständnis Alles andere als Fernsehen Exklusive Videos, Sendungen und einen E-Mail-Alarm: Die Site dient sich als unentbehrlicher Helfer an. Mit Der Kultursender hat alles. vielen Funktionen behält man sein Programm im Griff. www.arte.tv www.tvtv.ch Lustig, lustig Handverlesenes WebTV Der komische Pay-TV-Sender bietet auf seiner Teleboy hat nichts mit Kurt Felix zu tun. Hebt aber viel Website Show-Ausschnitte und Programminfos. Video-Schätze aus dem bewegten Internet. www.comedycentral.de www.teleboy.tv Seriöses Programm Alles über das scharfe Fernsehen Das Fernsehportal der ARD zeigt ausgestrahlte Auf der Experten-Site ist alles über HDTV zu finden. Sendungen. Und macht den Fernseher vergessen. Nicht immer einfach erklärt. Aber sehr umfassend. www.ardmediathek.de www.hdtv-forum.ch Zweites seriöses Programm Drei auf einem Das ZDF bietet seine gesammelten Videos auf einer Das Portal fasst übersichtlich Webcams, Internet- ausgeklügelten, ausgereiften Browser-Oberfläche an. Fernsehen und -Radio aus aller Welt zusammen. mediathek.zdf.de livetv-media.com/de Zürcher Schnelligkeit Vorsicht vor der Werbung Das Design ist chaotisch. Dafür sind im Archiv die Der Service stellt übersichtlich Online-Sendungen ausgestrahlten Sendungen zu finden. zusammen. Die Werbung und tote Links stören. www.telezueri.ch onlineglotze.tv Berner Behäbigkeit Fernsehen aus der Datenbank Die Site ist schlicht: Schlagzeilen und Archiv. Täglich Mehr als 9000 Web-TVs, fein säuberlich nach Ländern um 19 Uhr wird das Archiv des Senders aktualisiert. geordnet, bietet der Service. www.telebaern.ch www.global-itv.com Untergrund-TV Für blaue Stunden Trash-TV per Mausklick. Auf der Site des Kult- Die Industrie hat eine nützliche Blu-ray-Site ins Netz Senders gibts viel zu sehen – nicht nur Mike Shiva. gestellt. Mit einer Suchmaschine für neue Filme. www.u1tv.ch www.blue-ray-experience.de Basler Läckerli für die Augen Konkurrenz für Zattoo Der Basler Lokalsender mag grosse Werbebanner. Joost und Zattoo müssen sich warm anziehen. Der Dafür ist das Archiv mit Stichwortsuche ausgestattet. Anbieter setzt auf exklusive Inhalte. www.telebasel.ch www.babelgum.com Fernsehen für Game-Freaks Gratis: Elektronisches TV-Programm Im Archiv des Trailer-Senders verstecken sich die Mehr als 500 TV-Sender kennt die beeindruckende Videos von Game-TV, der schrägen Game-Show. Software. Mit ihr ist der Fernsehabend rasch geplant. www.startv.ch www.tvbrowser.org Aufgrund der Dynamik des Internets kann keine Garantie für funktionierende Links übernommen werden. Der anthrazit Link-Guide erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Weitere Vorschläge und Hinweise auf veraltete oder nicht mehr funktionierende Angebote nimmt die Redaktion gerne entgegen: [email protected] 24 anthrazit Oktober 2008 teleboy.tv bietet eine einfache Benutzeroberfläche und erschliesst aktuelle Web-Videos. global-itv.com zählt zu den grössten Datenbanken für Internet-Fernsehen aus aller Welt. film und video Der kleine Spielberg In Ihrem Handy schlummert kreatives Potenzial. Sie können damit nicht nur Fotos schiessen, sondern auch Videofilme aufnehmen. Deren Länge ist nur durch den vorhandenen Speicherplatz begrenzt. Damit eröffnen sich reizvolle kreative Möglichkeiten. Sie benötigen für einen eigenen Spielfilm nicht unbedingt eine Profikamera. Filmen Sie mit der Handykamera drauflos. Und fügen Sie die Clips anschliessend auf dem PC mit einer Videoschnittsoftware zusammen. Vielleicht gewinnen Sie damit das Berliner Mobile Film Festival www.mobilefilmfestival.com. Anfang November findet ein ähnliches Festival www.mobile-film.ch auch in Lausanne statt. Auf den Websites können Sie sich schon mal inspirieren lassen. Es muss nicht unbedingt Kunst sein. Sie können per Handy auch Freunde und Bekannte an Ihrem Leben teilhaben lassen. Sie sehen, was Sie sehen. 12seconds.tv etwa ist das Twitter der Videofans: Die hochgeladenen Filme dürfen – Sie erraten es – maximal 12 Sekunden lang dauern. Der Dienst ist gratis. Der Zugang ist derzeit allerdings nur auf Einladung möglich. Dazu muss man vorerst seine E-Mail-Adresse hinterlassen. Kyte.com ist da schon weiter. Mit dem von einem Schweizer entwickelten Videoservice kann jeder Internetanwender einen eigenen Fernsehkanal aufschalten und ihn mit eigenen Videos und Fotos füttern. Auch direkt ab Handy. Dazu rufen Sie mit Ihrem Handybrowser die Adresse m.kyte.tv auf. Finden Sie dort den Link «Installiere Kyte mobile» , verwandeln Sie Ihr Handy mit einer Software in eine Reporter-Kamera und dokumentieren Ihr Leben. Was ist besser: DVD oder Blu-ray? Mit der Blu-ray drängt der DVD-Nachfolger auf den Markt. Sollten Sie jetzt umsteigen? Gemach: Sie können getrost abwarten. Immer öfter sind sie in den Regalen anzutreffen: Filme in der typischen kleinen Box mit blauer Umfassung. Die sogenannte Blu-ray gilt als Nachfolger der altehrwürdigen Film-DVD. Doch diese hat noch längst nicht ausgedient. Die alte Scheibe dreht sich munter weiter, weil Abspielgeräte für Blu-ray Discs immer noch teuer sind. Unter 400 Franken lassen sich die Vorteile der «blauen Scheibe» nicht geniessen: Ein deutlich schärferes Bild, bis zu 54 GB Speicherplatz und Services wie zum Beispiel während des Abspielens heruntergeladene Infos aus dem Internet, Spiele oder interaktive Filme. Fachleute sind sich indes einig: Die Blu-ray spielt ihr Plus an Bildschärfe, das von mehr gespeicherten Bilddaten herrührt, vor allem auf ganz grossen Flachbildschirmen mit Full HD Auflösung (siehe Lexikon auf Seite 23) aus. Wer nicht so viel Geld für gute Bilder ausgeben mag, ist mit einem günstigen DVD-Player bedient, der über einen HDMI-Anschluss und über die sogenannte Upscaling-Funktion verfügt. Achten Sie auf eine Anschrift wie «Upscale 1080p». Der Trick: Der DVD-Player rechnet die Auflösung künstlich hoch. Die meisten Zuschauer werden von blossem Auge keinen Unterschied zum Blu-raySpieler erkennen. Bis sich die Blu-ray durchsetzt, könnte sie längst neue Konkurrenz erhalten: Das Internet und seine OnlineVideotheken. film und video Interessante WebTVs Rebellisch plebstv.com verbindet Nachrichten-Fernsehen mit einem sozialen Netzwerk. Sport und Musik ist das Motto dieses jungen WebTVSenders im Hiphop- und Snowboard-Style. Zuschauer können eigene Videos hochladen. rebel.tv Volksfernsehen Das Schweizer Projekt ist faszinierend. Die Nachrichtenbeiträge werden vom Volk erstellt, hochgeladen und auf einer Karte präsentiert. www.plebstv.com Fernsehblogs filmblog.ch ist eine liebevoll gestaltete Site – in die Tasten gehauen von einem Filmfreak. Kluge Analysen Kritiker lieben die Serie «Dexter». Nur auf dem Fernsehlexikon liest man einen klugen Verriss. www.fernsehlexikon.de Betrachtungen über die Filmwelt Hier geht es schwergewichtig um neue Filme im Kino oder auf DVD/Blu-ray. Mitlesen verhindert, zuviel Geld für schlechte Streifen auszugeben. Ist Filme herunterladen gefährlich? Nebst den legalen Filmseiten sind im Internet auch zahlreiche Angebote zu finden, die aktuelle Kinohits gratis zum Herunterladen anbieten. Oft sind diese gar mit der Videokamera von der Leinwand abgefilmt worden. Das Herunterladen von Filmen – ganz egal welcher Herkunft – ist in der Schweiz legal. Sie dürfen diese allerdings niemals selbst im Internet anbieten. Bedenken Sie aber, ob solche illegal hergestellten Videos wirklich spannender als ein echtes Kino- oder DVD-Erlebnis sind. Zudem droht auf den entsprechenden Download-Seiten eine ganz andere Gefahr: Oft sind diese mit Schädlingen verseucht. Sie sollten deshalb dubiose Film-Sites meiden, auf jeden Fall Ihr Betriebssystem und Ihre Antivirus-Software aktuell halten. Nutzen Sie auch einen anderen Browser als den Internet Explorer, der anfälliger ist für Schädlinge. Gefährlich ist es auch zu glauben, wer nur im Internet fernsieht und keinen Fernseher besitzt, müsse keine Billag-Gebühren zahlen. Seit dem 1. September 2008 sind alle Internetanwender zur Zahlung verpflichtet, die über einen ISDN- oder Breitbandinternet-Anschluss (z.B. Cablecom oder ADSL) verfügen, eine Software für Radio- oder TV-Empfang installiert haben und sich bei einem Fernsehdienst wie zattoo.com registrieren. Details: www.billag.ch www.filmblog.ch Digitales Fernsehen BVGWJFMFO8FHFO ,BCFMOFU[ 5FMFGPOBOTDIMVTT 4BUFMMJU *OUFSOFU8FC57 8BTCSBVDIUT Settop-Box mit oder ohne Festplattenrekorder, mit oder ohne HDTV Settop-Box für Bluewin-TV mit oder ohne Festplattenrekorder Satellitenschüssel mit Satellitenempfänger. Neu gibts auch flache Antennen, die auf dem Balkon und an der Fassade weniger auffallen. Das Fernsehen im Browser oder mit spezieller Software abrufbare Programme. Viele exklusive Sendungen u.a. von Firmen, Tageszeitungen und Zeitschriften. %JF/BDIUFJMF Preise variieren von Anbieter zu Anbieter. Manche wie Cablecom erlauben nur den Gebrauch einer bestimmten Settop-Box. Es gibt nur einen Anbieter. Zudem ist das TV-Angebot nicht überall erhältlich (basiert auf DSL). Die Installation einer solchen Anlage ist nicht jedermanns Sache. Kann punkto Qualität noch nicht mithalten, wohl aber punkto Vielfalt und Flexibilität. 1SFJTCFJTQJFM Cablecom: ab 6 Fr./Monat (für Box) Swisscom: ab 19 Fr./Monat (inkl. Box). Komplettanlagen gibts bereits ab ca. 200 Fr. Grundsätzlich gratis. -JOLT www.swisscable.ch www.bluewintv.ch www.shev.ch, www.satzentrale.de z.B. rebell.tv 26 anthrazit Oktober 2008 film und video «Zappen ist schon interaktives Fernsehen» Martin Glauser, 43, ist ein TV-Direktor neuer Schule. Der Geschäftsführer der Schweizer Cinergy erklärt im Interview, warum Web-TV besser als das traditionelle Fernsehen ist. Interview: bha anthrazit: Glauben Sie wirklich, dass wir Couch Potatoes mehr als nur glotzen wollen? Martin Glauser: Zappen ist schon interaktives Fernsehen. Wer zappt, reagiert unmittelbar darauf, was er sieht, anstatt ein mässiges Programm durchzusitzen. Und wird die Befreiung von der Zeitgebundenheit des herkömmlichen Fernsehens begrüssen. Fernsehen wird sozialer: Früher hat die ganze Familie dieselbe Sendung geschaut. Heute schaut jeder etwas anderes, aber das Netz führt die vom explodierenden Angebot Versprengten in neuen Communities zusammen. Künftig werden wir gemeinsam zappen. Welches Format, welche Fernsehquelle setzt sich durch? Ob «Fernsehen» aus der TV- oder Telefonbuchse kommt, wird uns künftig nicht mehr gross kümmern. Aber das Internet ermöglicht neben Cablecom und Swisscom auch weitere Anbieter. Gute Sender und On-Demand-Inhalte werden sich durchsetzen. Die Zeit der Monopole ist vorbei und damit auch die Übersichtlichkeit. Apropos Filme auf Bestellung: Ist die Blu-ray schon tot? Video on Demand (VoD) wird Zeit brauchen. Heute werden auch immer noch CDs verkauft, obwohl man seit Jahren Musik herunterladen kann. Das ist wohl eine Generationenfrage: Junge zeigen einander ihre «Sammlungen» auf Facebook und mögen sich nicht lange mit den dreidimensionalen Repräsentanten von digitalen Inhalten herumplagen. Zeit im Internet verbringen als vor dem Fernseher. Mancher schaut lieber skateboardfahrende Hunde auf Youtube als «Wetten, dass ...» in HD-Qualität. Aber Web-TV wird ja auch die professionell und aufwändig produzierten Formate der grossen Studios und Sender einschliessen, insofern ist die Frage der Qualität nicht eine Frage der Vertriebskanäle. Die technologische Entwicklung wird die Sender womöglich dazu bringen, ihre Eigenproduktionen wieder vermehrt auf spezifische Stärken, Themen und Zielgruppen auszurichten. « Hält das Internet das alles aus? Ich publiziere seit zwölf Jahren im Internet und es ist noch nie zusammengebrochen, obschon sich die Datenmenge, die wir zum Beispiel auf Cineman.ch ausliefern, in dieser Zeit vertausendfacht hat. Vielleicht ist das zu optimistisch, aber ich bin zuversichtlich, dass die Infrastruktur weiterhin ausgebaut wird. Hand aufs Herz: Alles was ich will, sind bessere Programme und ein schärferes Bild. Web-TV wird sich nie durchsetzen! Die grossen Mainstream-Formate leiden an Quotenschwund, während die unter 35-Jährigen inzwischen mehr … Täglich » für Sie da: freundlich und kompetent! 20’000 Computer- und Zubehörprodukte Heute bestellt – Morgen geliefert. Testen Sie uns! ARP DATACON AG Birkenstrasse 43 b 6343 Rotkreuz Tel. 041 799 09 09