Ganz in Weiß – die Perser Chinchilla - zeit-fuer

RASSEPORTRÄT
Spieglein, Spieglein an der
Wand … wer ist die schönste
Perserkatze im ganzen Land?
Bei der Antwort geraten Kenner
ins Schwärmen und ihre Wahl
fällt auf die Perser Chinchilla.
Eine elitäre Edelkatze, wie eine
orientalische Schönheit in
weißem Hochzeitskleid mit
silbernem Schleier, der das
ganze Haarkleid zum
Leuchten bringt.
Text: Bärbel Jost
erserkatzen sind aus den Wohnzimmern vieler ambitionierter
Katzenfreaks nicht mehr wegzudenken. Als ehemals bevorzugte Rassekatzen der Kaiser und Könige gelten
die flauschigen Stubentiger schon lange
nicht mehr als unsinniges Attribut für
überzogenen Standesdünkel. Die Perserkatze lebt jetzt meist als reine Wohnungskatze in einer besonderen Symbiose mit ihrem Besitzer. Aus der kaum
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Ganz in Weiß –
die Perser Chinchilla
überschaubaren Vielfalt der verschiedenen Fellfarben hebt sich eine ganz
besondere Schönheit ab: Die Perser
Chinchilla, sie nimmt zwischen ihren
Schwestern eine Sonderstellung ein, wie
eine Braut im langen weißen Hochzeitskleid, das mit Silber übergossen wurde.
Aber die Perser Chinchilla ist eine Braut
zum Anfassen, denn die schöne persische Edelkatze hat sich ihre Natürlichkeit bewahrt. Ihre gutmütige und liebevolle Art, die jeden Katzenfreund dahin
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schmelzen lässt, ist gepaart mit einem
ausgesprochen ruhigen und intelligenten Wesen. Von dem Vorurteil, sie hätte
ein mürrisches und arrogantes Gehabe,
bleibt also keine Spur mehr übrig.
Wie alle Perserkatzen stammt auch die
Chinchilla mit ihrem flauschigen, einzigartig gefärbten Fell aus dem Vorderen und Mittleren Orient. Mitte des
16. Jahrhunderts gelangten die Langhaarkatzen durch Seefahrer nach Europa, wo sie aufgrund ihres exotischen
Aussehens als Luxusgeschöpfe an den
Fürstenhöfen gehalten wurden. Lange
Zeit galt deshalb der Besitz einer Perserkatze als Privileg der Reichen und
Mächtigen.
Ende des 19. Jahrhunderts wurde die
Chinchilla-Katze als eine der schönsten
Perserfarbschläge in Großbritannien als
eigenständige Rasse anerkannt. Erstmals wurde ein Kater mit Namen „Silver Lambkin“ auf einer Katzenausstellung im Londoner Crystal Palace vorge-
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RASSEPORTRÄT
stellt. Noch heute gilt er als
Stammvater aller Chinchilla-Perserkatzen. Wohl präpariert ist er immer noch in
einem englischen Museum
zu besichtigen.
FOTO: FOTOLIA
Neuerdings werden die
Chinchilla-Katzen als Rasse
wieder unter den Perserkatzen geführt, denn vom Körperbau her entsprechen sie
dem Perser-Schema: Breite
Brust, runder Kopf, kräftige
Figur, massiver Rücken, Ohren klein und tief angesetzt,
kurze, breite Nase mit deutlichem Stopp, große, runde
Augen. Doch einmalig und
einzigartig ist die Fellfär- Wir Chinchillas sind schön für zwei
bung der eigentlich weißen
zwei Edelsteine schimmern sie entChinchilla. Denn nur ihre Haarspitzen
weder in einem klaren Smaragdgrün
wirken, als ob sie in schwarze Tusche
oder in einem tiefgründigen Türkis.
getaucht worden wären. Es ergibt sich
trotzdem kein Grauton sondern ledigDass ihre Augen auch noch, wie frisch
lich eine kleine Irritation fürs Auge des
geschminkt, schwarz umrandet sind,
Betrachters, die den markanten Silbermacht sie noch faszinierender.
schimmer auf dem Fell zum Vorschein
bringt.
Ein Fell, das unbedingte
Das Phänomen der seltenen HaarspitPflege braucht
zen-Pigmentierung gibt es auch bei
Doch so viel Schönheit will täglich
dem gleichnamigen Nagetier aus Südaneu erworben sein. Denn wer sich für
merika sowie bei Chinchilla-Kaninchen
eine Perserkatze entscheidet, muss wisund -Meerschweinchen.
sen, dass sie wie vielleicht keine andeVerantwortlich für diesen
Silberschimmer ist das In- Augen wie zwei Edelsteine – von smaragdgrün bis türkis
hibitor-Gen (Inhibitor =
Hemmstoff), welches die
Pigmentausschüttung an
der Haarbasis verhindert,
so dass nur die Haarspitzen
pigmentiert sind. Bis das
Fell der Chinchilla diese
endgültige und wunderschöne Färbung entwickelt,
dauert es bei jungen Katzen
bis zu zwei Jahre.
Das edle Gesamtbild einer
Chinchilla-Katze ergänzen
ihre Augen perfekt. Wie
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Haarspitzen wie in
Tusche getaucht –
Augen wie ein Model
re Katzenrasse aufgrund ihres langen
Haarkleids dringend auf die Hilfe des
Menschen angewiesen ist. Eine tägliche Fellpflege ist deshalb angeraten,
damit sich keine Knoten oder Verfilzungen bilden können. Von sich aus
sind die Katzen nämlich nicht in der
Lage, ihrer Haarmenge durch Putzen
Herr zu werden. Von klein auf sollten
die Kätzchen deshalb an das regelmäßige Kämmen und Bürsten des Felles
gewöhnt werden.
Doch wem diese Pflegeprozedur nicht
zu viel ist, kann gewiss sein, dass er
nicht nur eine der schönsten persischen Samtpfoten sein eigen nennen
kann, sondern dass er eine Gefährtin
an seiner Seite hat, die ihm durch Zuneigung und Treue ewige Dankbarkeit
entgegenbringen wird.
Die Suche nach einem verantwortungsvollen Perserkatzen-Züchter und einem
gesunden Tier lohnt sich. Denn nur in
einem gesunden Körper wohnt auch
ein gesunder Geist, der erst dann die
wahre Schönheit dieser Katze offenbart. Der Preis für solch eine Edelkatze
ist sicher gerechtfertigt, auch wenn er
zwischen 500 und 1000 Euro liegt. ■
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