Mitteilungsblätter 2005 - Lutherisch Liturgische Konferenz in Bayern

Transcription

Mitteilungsblätter 2005 - Lutherisch Liturgische Konferenz in Bayern
Mitteilungsblatt 2005 / I
Inhalt
Christian Schmidt
Grußwort an die Mitglieder
2
Herbert Reber
Buchbesprechung (Präfationen für das
Kirchenjahr, Hefte 1 und 2)
4
Karl Schlemmer
Segensfeiern im säkularen Umfeld
6
Christian Schmidt
... dass man der Heiligen gedenken soll
1
22
Grußwort
Herzliche Einladung zur Mitgliederversammlung der Lutherischen Liturgischen
Konferenz
inund
Bayern
am
12.LiturgiJuli
Liebe
Mitglieder
Freunde
derSamstag,
Lutherischen
2003Konferenz
um 14:30
Uhr im Tagungsraum des
schen
in Bayern,
Zentrums
inhochinteHeilsinReligionspädagogischen
diesen Mitteilungen veröffentlichen
wir den
bronn Vortrag „Segensfeiern im säkularen Umfeld“,
ressanten
den
Professor Dr. Karl Schlemmer bei unserer letzten
Tagesordnung
Jahrestagung gehalten hat.
Die Einladung zur Jahrestagung 2005 ist Ihnen bereits
1. den
Protokoll
der Mitgliederversammlung
vomliegt
6. Juli
mit
Mitteilungen
2004/II zugegangen. Sie
jetzt
2002
noch einmal bei. Es wäre schön, wenn wir uns auch heuer2.wieder
in des
Heilsbronn
sehen! Bitte melden Sie sich,
Bericht
1. Vorsitzenden
wenn Ihnen das möglich ist, bald an und machen Sie
3. Bericht
des unsere
Kassiers
auch
andere auf
Tagung mit dem wichtigen Thema
den hervorragenden
Referenten aufmerksam.
4. und
Aussprache
über die Berichte
2006
soll es dann
– wie bei der Mitgliederversammlung
5. Bericht
des Kassenprüfers
vorgeschlagen – um ein Thema gehen, das ebenfalls im6. Entlastung des Vorstands und des Kassiers
mer brisanter wird. Es lautet: „Elementare Liturgie –
7. Neuwahlen
Gottesdienst
feiern mit alten und pflegebedürftigen
Menschen“.
8. Sonstiges
Wir (Weitere
freuen uns,
dass inzwischen - wieder
in bewährter
Tagesordnungspunkte
und / oder
AnträZusammenarbeit
mit
dem
Gottesdienst-Institut
das
ge mögen bitte bis spätestens 14 Tage vor der –Mitdrittegliederversammlung
Bändchen der „Präfationen
fürSchmidt
das Kirchenjahr“
an Dekan
gesandt
erschienen
ist.
Das
vierte,
bei
dem
es
dann
um „die unwerden.)
beweglichen Feste, Gedenktage und besonderen Tage
und Anlässe“ geht, soll wenn möglich bis zu unserer
Nürnberg, den
30. AprilDiese
2003kleine Reihe ist über das
Jahrestagung
vorliegen.
Gottesdienst-Institut zu beziehen. Bitte machen Sie auch
andere darauf aufmerksam. Dekan i.R. Herbert Reber
2
hat die „Präfationen“ Heft 1 und Heft 2 dankenswerterweise im Februar-Korrespondenzblatt 2005 besprochen;
die Besprechung ist auf der nächsten Seite abgedruckt.
Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Passionszeit und dann
ein Osterfest, das erfüllt ist von der Freude über das
größte aller Wunder, und bin mit herzlichen Grüßen
Ihr
Dekan Christian Schmidt, 1. Vorsitzender
3
Buchbesprechung
Präfationen für das Kirchenjahr
•
Heft 1: Advent bis Estomihi
•
Heft 2: Aschermittwoch bis Pfingstmontag
Hrsg.: Lutherische Liturgische Konferenz in
Bayern und Gottesdienst-Institut der Evang.Luth. Kirche in Bayern
Als Ergänzung zu den vorliegenden, inzwischen von
vielen Kolleginnen und Kollegen sichtlich gern benützten vier Heften „Liturgische Entwürfe für das Kirchenjahr“ sind vier weitere konzipiert: „Präfationen für das
Kirchenjahr“, von denen die beiden ersten schon erschienen sind.
Mit „Begrüßung und Vorbereitungsgebet – Kyrie – Akklamationen – Gebet des Tages – Fürbitten – Schlussgebet“, enthalten in den „Liturgischen Entwürfen“, gehören die Präfationen zum Proprium des Liturgen bzw. der
Liturgin, geben dem jeweiligen Sonn- und Feiertag, den
besonderen Tagen und Anlässen ihr je eigenes Profil
und unverwechselbares Gesicht.
Verfasst haben die Texte in beiden Heften Dekan Christian Schmidt (St. Lorenz Nürnberg) und Pfarrerin Gabriele Gräter (Nürnberg), die Melodien unterlegte Kantor
Andreas Schmidt (Gottesdienst-Institut Nürnberg): In
4
Heft 2 regen sie bei der Osternacht (S. 40 f) und Pfingsten III (S. 74 f) an, die feiernde Gemeinde mit TaizéGesängen an der Präfation zu beteiligen.
Der Vorrat an praktikablen Präfationen reicht vorläufig
bis Pfingsten 2005 – die beiden ausstehenden Hefte
„Trinitatis bis Ewigkeitssonntag“ und „Gedenktage der
Kirche und besondere Gottesdienste“ werden folgen.
Jedes Heft kostet sage und schreibe tatsächlich ganze
3,75 Euro.
Herbert Reber, Dekan i.R., Heilsbronn
5
Segensfeiern
im säkularen Umfeld
KARL SCHLEMMER
Es ist eine unübersehbare Tatsache, dass wir in einer
Zeit der religionsfreundlichen Gottlosigkeit leben und
das durchaus bestehende große religiöse Interesse weithin an Christentum und Kirchen vorbei in ein Neuheidentum läuft, das viele Gesichter hat. In einer säkularisierten Erlebnis- und Spaßgesellschaft, in einer Welt der
ambivalenten Dimensionen der Globalisierung und des
Zusammenschrumpfens der Werteordnung auf Wertpapiere, in einer Zeit hoher ethischer Desorientierung können die Kirchen in Seelsorge und Liturgie nicht einfach
so weiter machen, als habe sich nichts verändert. Vielmehr „muss die Kirche den Wandlungen alles Irdischen
Rechnung tragen. Sie kann ewige Wahrheiten und ewiges Leben in die Zeit nur hinein tragen, indem sie jedes
Zeitalter nimmt, wie es ist, und seiner Eigenart gemäß
behandelt“ (Edith Stein).
1. Gott erahnen helfen
Der sich in den westlichen Gesellschaften augenscheinlich rasant vollziehende Säkularisierungsprozess,
der vorerst nicht zu stoppen ist, bringt es mit sich, dass
6
wir eine grundlegende Neuausrichtung nicht allein in der
Pastoral, sondern vor allem auch im Bereich der Liturgie
brauchen. Doch werden immer noch die Menschen nach
bisheriger volkskirchlicher Gepflogenheit hauptsächlich
mit Sakramenten versorgt („sakramentiert“). Zudem
geht die Sprache der offiziellen liturgischen Bücher
meist am realen Leben der Menschen vorbei. Der
„heutige Mensch mit seiner Wahrheit“ (Romano Guardini) wird dabei völlig verkannt. Und so ist davon auszugehen, dass ein liturgisch-rubrizistischer Selbsterhaltungsbetrieb eben in keine gute Zukunft führt, vielmehr
muss eine sensible Inkulturation der Liturgie in die jeweilige Gesellschaft auf den Weg gebracht werden. Dabei darf es in der gegenwärtigen Zeit für die Kirche
nicht allein um die eucharistisch-sakramentalen Vollzüge (z.B. das Abendmahl) gehen, sondern entsprechend
der Botschaft Jesu stellt sich für sie der hohe und missionarische Anspruch, humane Defizite der Event-Gesellschaft und des Jetset, die Armut, Leiden und Sterben
nicht mehr wahrnehmen, zu benennen und u.a. in neu
entwickelten kirchlichen Feierformen zu thematisieren.
Diese neuen Feierformen präkatechumenaler und katechumenaler Art stellen auch einen Gegenpol zu der allgemeinen Beschleunigung aller Lebensbereiche dar und
sollen von daher Lebensräume aufschließen, in denen
Menschen zur Ruhe und zu sich selbst kommen können.
Deshalb müssen diese Feiern „gottvoll und erlebnisstark“ (Passauer Pastoralplan) gestaltet sein.
Von daher ist in dieser turbulenten und getriebenen Welt
und Zeit in besonderer Weise Mut zur religiösen Veranschaulichung und Einsicht erforderlich. Gerade hier entscheidet sich wie damals vor 2000 Jahren die Mensch7
werdung des Menschen, und zwar an der Menschwerdung Gottes. Denn das Menschliche ist die Gottesahnung. Und diese Gottesahnung ist und bleibt das, was
der Mensch zu seiner Menschwerdung braucht. Es handelt sich hier um eine neue und noch ungewohnte Spiritualität, welche den Kirchen heute zum Erkennen und
Verstehen aufgegeben ist, indem sie immer wieder zu
versuchen haben, Gottsuchern eine Gottesahnung zu
vermitteln. Denn „wir brauchen unseren atheistischen
Zeitgenossen Gott nicht zu beweisen, sondern wir müssen ihnen helfen, diesen Gott zu erahnen“ (Bischof
Joachim Wanke). Von dieser Gottesahnung werden nun
ungezählte kirchenferne und ungetaufte Zeitgenossen,
die mit kirchlichen Inhalten und mit dem christlichen
Glaubensbekenntnis nichts anfangen können, die sie
aber auch nicht direkt und dezidiert ablehnen, umgetrieben. Sie befinden sich auf der Suche nach Sinn, auf der
Suche nach einem glückenden Lebensentwurf, auf der
Suche nach Antworten in ihren existentiellen Fragen.
Auf diese Weise kommt ein nicht zu leugnender Hunger
nach Spiritualität, nach innerer Ausgeglichenheit und
geistiger Tiefe jenseits der Verführung durch das Banale
zum Tragen. Es dürfte sich hierbei wohl um eine
„scheue Religiosität und Glaubenssehnsucht“ (Tomás
Halík) handeln. Mag nun dieser Transzendenzbezug
auch sehr diffus sein, so erfahren diese Menschen angesichts der fortschreitenden Globalisierung aller Lebensbereiche ihre erschreckende Hilflosigkeit und ihr Ausgeliefertsein, sie spüren immer wieder neu die Ungesichertheit und Ausgesetztheit ihres Lebens; die Frage
nach ihrem Woher und Wohin steht unausweichlich, ja
Angst machend vor ihnen. Vielleicht ist dieses Rätsel8
hafte mit ein Grund, warum es so viele Konfessionslose
und Ungetaufte nach entsetzlichen Geschehnissen oder
auch bei bestimmten Anlässen in die Kirchen drängt und
für sich und ihre Kinder den Segen erbitten lässt.
Dieser Tatbestand müsste eigentlich die Kirchen veranlassen, mutig einzustehen für eine „Rehabilitierung des
religiösen Augenblicks“ gerade bei Menschen, die sich
vorerst und auf absehbare Zeit kirchlich nicht binden
wollen. Mit ihnen hat Kirche nicht allein das Gespräch
zu suchen, sondern ihnen vor allem eine festliche Nähe
zu vermitteln. Erfolgen kann dies im Rahmen einer gezielten und durchdachten Vorfeldseelsorge mit Hilfe von
Feierformen, die von ansprechenden und ausdrucksstarken Symbolen, von Segenszeichen und spontanen Riten,
wie es z.B. bei den Kerzengebeten der DDRBürgerrechtsbewegung geschah, die von Gesängen, Texten und Tanz geprägt sind, so dass die Menschen sie als
die ihrem Suchen und Tasten wie auch ihrer seelischen
Situation und Verfasstheit gemäßere Form erkennen und
bejahen. Es darf nämlich nie und nimmer darum gehen,
diesen Personenkreis mit für sie „unverdaulichen“ Sakramenten - und dazu gehört vornehmlich auch die
Abendmahlsfeier - einfach „abzuspeisen“ und ihm völlig
fremde Liturgiefeiern wahllos überzustülpen. Vielmehr
müssen die Kirchen mit dem ihnen anvertrauten Gut der
leibhaftigen Christuswirklichkeit ehrlich und den jeweiligen „Menschen mit ihrer Wahrheit“ gerecht werdend
umgehen und dürfen es nicht nach Art einer Pommesfrites-Bude den Passanten zur Verfügung stellen.
9
2. Zur Theologie des Segens
Der Segen spielt in der Bibel eine große Rolle. Durch
Segenswort und Segensgestus wird er den Menschen
geschenkt. Vor allem das Volk Israel hat seinen Gott als
Quelle des Segens erkannt. Der Gott des alten Bundes
ist der segnende Gott, der im Segen seiner Schöpfung
nahe ist. Andererseits ist in diesem Zusammenhang auf
die Bedeutung des Fluches hinzuweisen. Während die
Segnung auf Heil und Fülle des Lebens hinzielt, bedeutet der Fluch eine Minderung des Lebens. Israel sieht in
der Treue zu seinem Gott eine Quelle des Segens und
des Lebens, während Untreue Fluch und Tod bringt.
Aber auch der Mensch kann Gott „segnen“. Er gibt dem
segnenden Gott Antwort, indem er ihn preist und lobt.
Auf diese Lebensgemeinschaft zwischen Gott und
Mensch weist in der Bibel der eigenartig wechselnde
Gebrauch des Wortes „Berek“ hin: Ist es auf den Menschen gerichtet, dann bedeutet es segnen, ist es auf Gott
gerichtet, dann bedeutet es preisen. Gott segnet, der
Mensch preist ihn dafür. Hier ist ein Wort des Kirchenlehrers Augustinus von Bedeutung, der bei der Auslegung des Psalmverses „Gott erbarme sich unser und
segne uns“ (Psalm 67, 2) äußert: „Wir wachsen, wenn
Gott uns segnet, und wir wachsen, wenn wir Gott preisen. Beides ist gut für uns, das erste ist, dass Gott uns
segnet. Und weil er uns segnet, können wir ihn preisen.
Von oben kommt der Regen, aus unserem Erdreich
wächst die Frucht“ (Enarrationes in Psalmos 66,1).
In dieser ambivalenten Auffassung des Segens gründet
die Gebetsform, die sich in Israel entwickelt hat und die
10
auch die Struktur christlichen Betens bestimmt. Der
Mensch preist Gott für seine Taten und seine Gaben,
daran schließt sich die Bitte um seinen Segen an. Die
Segensbitte darf darum keine zudringliche Forderung
sein, sondern sie muss das Element des Lobpreises einschließen. Die höchste Form dieser Beraka aber ist das
eucharistische Hochgebet.
Der Segen Gottes für Israel und für alle Menschen hat
nun in Jesus dem Christus seine Vollendung erreicht.
Denn Christus „ist das Ja zu allem, was Gott verheißen
hat“ (1 Kor 1,20). Segnend begegnete er den Menschen,
und segnend schied er von seinen Jüngern. Jesus Christus ist die Fülle des Segens. Wenn daher die Kirche segnet, setzt sie damit das Tun Christi fort. Sie handelt in
seinem Auftrag und in seiner Kraft. Besonders sein Segens- und Dankgebet beim Abschiedsmahl klingt im
Eucharistiegebet wieder auf. Was von allen Religionen
gilt, erlangt in der Gemeinde Jesu seine Fülle und Vollendung: Der Segen gehört zu den elementaren religiösen
Ausdrucksformen. Und so bringt die Segnung den Menschen seiner Erfüllung in Christus näher und zeigt an,
dass auch die materielle Schöpfung „von der Sklaverei
und Verlorenheit befreit werden soll zur Freiheit und
Herrlichkeit der Kinder Gottes“ (Röm 8,21). Denn alles,
„was Gott geschaffen hat, ist gut, und nichts verwerflich,
wenn es mit Dank genossen wird, es wird geheiligt
durch Gottes Wort und durch das Gebet“ (I Tim 4,4f).
Von daher erfahren der Einzelne und die Gemeinschaft
in den Segnungen sich selbst, die Gaben der Natur und
die Frucht ihrer Arbeit als Geschenk der Güte Gottes:
Sie erkennen seine ordnende und schützende Hand und
Macht und können mit seiner Hilfe besser in ihrem Le11
ben und in der Welt dem Reich Gottes dienen und es
bezeugen.
Wenn die Kirche nach Jahrhunderte langer, oft gefährlicher und schmerzhafter Auseinandersetzung mit falschen und magischen Vorstellungen die Materie, den
Leib in seiner Schönheit wie auch in seiner Gebrechlichkeit und die sichtbaren Dinge bejaht und sich zu
ihnen bekennt als Schöpfung Gottes, dann steht sie voll
auf dem Boden der heiligen Schriften des Ersten und des
Zweiten Testamentes. Nur aus dieser Sicht können die
Dinge Zeichen des Heils und des Kommenden sein. Dabei sind drei Aspekte zu beachten:
a) Die Segnungen nehmen teil am Paschamysterium
Christi
Das Paschamysterium des Herrn ist das zentrale Ereignis
von Gottes Heilshandeln am Menschen. Darum verweist
die Liturgiekonstitution des Zweiten Vatikanischen
Konzils bei der Beschreibung der Sakramentalien und
Segnungen mit vollem Recht auf dieses Christusmysterium (vgl. SC 60 und 61). Wie die sichtbaren
Dinge nicht durch Selbstzeugungskraft entstanden sind,
sondern durch die freie Schöpfertat Gottes, so ist wiederum die Inkarnation nicht im natürlichen Lebenslauf begründet, sondern im freien Willen Gottes. Und alles
Sichtbare, ja die ganze Schöpfung ist durch Jesus Christus erhoben und damit grundsätzlich befähigt, Zeichen
von Gottes Heilswirken zu sein. Hier liegt auch die
grundsätzliche Möglichkeit der Segnungen begründet.
Denn der Segen der Kirche über sichtbare Dinge und
über Menschen ist eine Zusage und eine Verheißung zur
Teilnahme an Jesu Herrlichkeit. Er ist eine Ankündi12
gung des hervorbrechenden Heils der Endzeit im nie endenden Reich Gottes. So ist das Verständnis der irdischen Wirklichkeit untrennbar verbunden mit der Anerkennung des Paschamysteriums Jesu Christi als des
zentralen Ereignisses von Gottes Heilshandeln am Menschen. Von daher sind die Segnungen der Kirche Ausdruck eines österlichen Glaubens, den Menschen durch
ihre Teilnahme an Segnungen stärken und festigen.
b) Die Segnungen sind Lobpreis Gottes
Man würde die Segnungen gründlich missverstehen,
wollte man annehmen, hier ginge es allein um den Menschen, um sein Wohlergehen und seine Seligkeit. Um
dies alles geht es sicherlich auch, aber an erster Stelle
geht es um die „gloria Dei“, um den Lobpreis Gottes.
Denn der Mensch, der einen Segen spendet oder ihn erhält, preist dadurch Gott. Die Fülle des Segens, seine
weite Ausdehnung über alle Bereiche des menschlichen
Lebens, seine Lebensnähe bewirken, das ganze Leben
als Gottesdienst zu verstehen und immer mehr zu einem
wahren und ansprechenden Gottesdienst zu gestalten
(vgl. Röm 12,1-2).
c) Die Segnungen sind ein Bekenntnis zur Kirche
Der Vollzug des Segens ist insofern ein Bekenntnis zur
Kirche, als er ja von ihr gewollt ist. Der gerade in einer
Segensfeier erflehte Segen begleitet den Menschen weiter und verbindet ihn mit der beständigen Fürbitte der
Kirche. Das Gebet des Einzelnen wird aufgenommen in
das Gebet der ganzen Christengemeinschaft. Das Vertrauen, das der Einzelne durch die Annahme des Segens
zum Ausdruck bringt, lebt weiter und wird verstärkt
13
durch das Vertrauen und den Glauben der Gemeinschaft.
Gerade diese Verbundenheit des Einzelnen mit der Kirche bewahrt ihn vor einem falschen Verständnis des Segens, vor Missbrauch und unberechtigten Erwartungen.
Denn der Segen wirkt nicht unfehlbar, nicht in jedem
Fall, nicht magisch, sondern er ist ein Gebet, das der
Einzelne mit der Kirche durch Christus an den Vater
richtet. Der gläubige Mensch lässt sich in die Fürbitte
der Kirche aufnehmen und erhofft von Gott Erhörung
seines Betens. Dabei ist es keinesfalls Sache des Menschen, die Art der Erhörung zu bestimmen. Dass Gott
das Heil des Menschen will und, so dieser sich nicht
selbst verschließt und im Wege steht, dieses auch wirkt,
steht außer Frage.
3. Feiern und Liturgien des Segnens
Die richtig verstandene Segnung bezieht sich immer auf
den Menschen, niemals auf eine Sache allein. Um sein
Heil, um seinen Schutz, um sein Verhältnis zu Gott und
zu den Mitmenschen geht es. Dabei muss klar und deutlich betont werden, dass die Segnungen der Kirche
grundsätzlich ein Angebot darstellen, das niemandem
aufgedrängt werden darf. Es ist aber zugleich zu beachten, dass Menschen bestimmte Segnungen gern vollziehen, während ihnen zu anderen der Zugang nicht möglich ist. Besonders tief empfunden werden Segnungen,
die Menschen einander selber schenken. So ist es schon
immer Sitte, dass Eltern ihre Kinder segnen, oder Liebende sich gegenseitig das Kreuz auf die Stirn als Zeichen des Segens und der Liebe schenken.
14
In unserem derzeitigen gesellschaftlichen Kontext bleibt
noch folgendes festzuhalten. Es ist zweifelsfrei davon
auszugehen, dass die meisten Randchristen, die nur an
bestimmten Knotenpunkten ihres Lebens den Dienst der
Kirchen in Anspruch nehmen - sei es aus Gewohnheit,
sei es auf sozialen oder familiären Druck hin -, Vertreter
einer eher natürlichen „Religiosität“ sind. Ohne sich viel
um Glaubenssätze zu kümmern, möchten sie einfach bei
bestimmten Anlässen für sich und besonders für ihre
Kinder den Segen Gottes erbitten. Denn „es besteht ein
Bedarf an Segen“ (Reinhard Höppner).
Ausgehend von diesen Grundbedingungen eröffnet sich
nun die verantwortete Freiheit zu innovativ-pluriformen
Feiern und Liturgien, die als Prinzip einer innovativunipluriformen Seelsorge verstanden werden können.
Sprach man vor Jahrzehnten von einer „Seelsorge vom
Altar“ aus, so haben wir es heute unter postmodernen
Bedingungen mit einer Seelsorge im Rahmen einer postmodernen Liturgiekonzeption zu tun. Und hier sind zwei
Formen festlicher Nähe zu bedenken, die sich einander
entfalten und ergänzen.
a) Präkatechumenale Feierformen
Das Ziel dieser Feierformen besteht darin, dass sie die
Lebensbereiche erschließen, in denen Menschen heute
leben, zugleich jedoch bei Kirchenfernen die Hürde der
Institution sowie das Gefühl der Bevormundung überwinden wollen. Darum ist auch der Antwortcharakter
dieser Feierformen auf Gottes Zuwendung hin offen gelassen. Menschen sollen Kirche mit all ihren Formen
von Segen erleben können, und zwar so, dass Kirche
zum Alltag gehört, aber auch ohne Bindungszwang ge15
nutzt werden kann. Dass dabei auch neue Beziehungen
bewusster Entscheidung hin zum Christentum erwachsen können (und auch erwachsen sind), ist möglich und
sogar erwünscht, wird aber niemals zur Bedingung gemacht. Es geht schließlich darum, dass Kirche noch intensiver zu den Menschen findet, mit ihnen kommuniziert, gerade mit Hilfe von präkatechumenalen Feierformen, die sich durch kurze Riten auszeichnen, welche für
das Leben stärken, deren Quelle jedoch von einem Heiligen kommt, den Christen Gott nennen. Die Begegnung
mit dieser Quelle bindet oder fesselt jedoch nicht, vielmehr motiviert sie zur öfteren Inanspruchnahme. Solche
Feiern sind in verschiedenen Lebensphasen und –
abschnitten denkbar, wie einige Beispiele zu zeigen vermögen:
•
Segensfeier zum Valentinstag für alle, die partnerschaftlich unterwegs sind
•
Feier der Lebenswende für Jugendliche
•
Feier für den Übergang in den Ruhestand
•
Feier zur Gründung einer Lebensgemeinschaft
•
Segen ab-holen, um sich von Angst zu befreien
•
Segen erbitten, um ein Scheitern zu bewältigen
•
Totengedächtnis für Menschen, die für ihre Verstorbenen kein Grab oder Urnengrab haben
•
Gedenkfeier für Hinterbliebene, die einen Angehörigen durch Selbstmord verloren haben
Die Symbole und taktilen Formen sowie Gesten entsprechen dem jeweiligen Lebensverständnis und Le16
bensbedürfnis. Die Wege zu solchen persönlichen oder
in überschaubaren Gruppen erlebbaren innovativen Feierformen schreibt das Leben der Menschen selbst.
b) Liturgische Feierformen
Wenn Liturgie Dialog zwischen Gott und Mensch ist,
dann geht es bei diesen Formen nicht allein um den segensreichen Zuspruch Gottes, sondern ebenso um den
Antwortcharakter der Getauften, die mit Liebe Gott für
seine Zuwendung danken. Durch vielfältige Arten von
Wort-Gottes-Feiern in Verbindung mit Zeichen und
Symbolen wie auch mit taktilen Gesten soll die Vielfalt
christlicher Liturgie begangen und zugelassen sowie generationen- und mentalitätsspezifisch entfaltet werden,
um Menschen nicht nur in der Kirche zu beheimaten,
sondern ebenso zu den Feiern der Sakramente hinzuführen. Denn genau hier wird der Antwort- und Dialogcharakter christlicher Liturgie ganz intensiv erfahren und
durchlebt. Und darum braucht es ein sehr sensibles Heranführen an die sakramentalen Vollzüge. Hier einige
Beispiele, die dies ermöglichen könnten:
•
Wort-Gottes-Feiern mit Symbolen
•
Tagzeitengebet für bestimmte Altersgruppen
•
Tauferinnerung mit gesegnetem Wasser und zärtlicher Geste
•
Mit allen Sinnen feiern
•
Scheitern in Gottes Hand legen
•
Neuanfang mit einem Segen besiegeln
•
Segnung der nachfamiliären Phase
17
Der Phantasie sind auch in diesem Bereich keine Grenzen gesetzt.
4. Die Chancen erkennen
Hinter der Entfaltung der zwei Feierstufen steht die begründete Überzeugung, Kirche hat den jeweiligen
„Menschen mit ihrer Wahrheit“ (vgl. Romano Guardini)
gerecht zu werden. Und dies müsste ehrlicherweise zu
der Erkenntnis führen, dass in unseren Landen die volkskirchlichen Strukturen sichtbar am Zerbröseln und von
daher auch die gottesdienstlichen Angebote neu aufzustellen sind. Dies führt zu der Konsequenz, suchende
Kirchenferne und Ungetaufte niemals sofort mit Sakramenten zu „überfallen“ und zu „versorgen“ (da sie nicht
sakramentsfähig sind), sondern sie mit Hilfe katechumenaler Feiern - falls sie sich dazu bereit finden Stück für Stück auf dem Weg hin zu den Mysterien zu
begleiten. Hinter diesen Feierformen verbirgt sich zudem die Vision einer Kirche, die wieder Fuß fasst im
Leben der Menschen, die sich wieder inkulturiert und
deren Gottesdienste gut tun. Denn nach neutestamentlichem Verständnis ist ja das gesamte menschliche Leben
Gottesdienst. In allem Wollen und Tun des alltäglichen
Lebens soll sich ja zeigen und bewähren, dass Menschen
Verantwortung tragen für die Geschicke von Welt und
Gesellschaft. Wenn dementsprechend das ganze Leben
zur Liturgie wird, dann geschieht auch alles im Leben
als Gottesdienst. Und die Liturgie weitet sich aus auf das
ganze Leben, insofern sie das Leben darstellt, wie Gott
es dem Menschen gibt und von ihm will. Die Liturgie ist
18
also schlichtweg eine Feier des Lebens. Zu diesem Kontext gehört somit aber auch die Vision einer Kirche, die
einmal selber wieder auf festen Füßen steht und eine
Anziehungskraft ausübt. Dann aber muss Kirche endlich
ihr Gejammere beenden, mehr Glaubensfreude ausstrahlen und aus dieser heraus die sich heute durchaus reichlich auftuenden Chancen erkennen und sich den Anforderungen der Zeit an das Christentum stellen. „In dieser
Stunde der Kirche“ (Julius Kardinal Döpfner) ist eben
das unseren Gemeinden völlig abgehende missionarische Bewusstsein eindeutig und klar zu wecken, neue
Menschen für das Christentum zu sensibilisieren und zu
überzeugen. Denn „für die Zukunft der Kirche ist es
wichtiger, ei nen Menschen von morgen für den Glauben zu gewinnen, als zwei von gestern im Glauben zu
bewahren“ (Karl Rahner). So hart und hinterfragbar diese Aussage auch sein mag, doch schärft sie den Blick für
eine sehr realistische und auch missionarische Vision,
dass Kirche der Zukunft sich wohl mehr in geistlichen
Kristallisationspunkten, in spirituellen Biotopen verwirklichen und leben wird als in einem flächendeckenden Pfarreiensystem. Es stellt sich somit klar die Frage,
was wir wollen: einen geisterfüllten Wagemut und Aufbruch oder einen von Angst besetzten pastoralen und
liturgischen Selbsterhaltungsbetrieb? Dafür allerdings
braucht es ein frohes und ersprießliches Miteinander von
Geistlichen und Laien. Gerade letztere haben hier einen
wesentlichen und wichtigen Kompetenz- und Profilierungsort, an dem sie ihre spezifischen und vielfältigen
Charismen einbringen können und auf diese Weise mithelfen, dass jegliche pastorale Tätigkeit und jeglicher
liturgische Vollzug letztendlich der gemeinsame Weg
19
und die Einführung in das Gottesgeheimnis und somit
ein mystagogisches Geschehen sind. Das Reich Gottes
lässt sich nämlich weder institutionalisieren noch verwalten; denn „es ist inwendig in euch“ (Lk 17,21) und
„nicht von dieser Welt“ (Joh 18,36). Für all diese Zusammenhänge und Vernetzungen aber gilt, was einmal
Edith Stein zu bedenken gab: „Es ist mir immer sehr
fern gelegen zu denken, dass Gottes Barmherzigkeit sich
an die Grenzen der sichtbaren Kirche bindet. Gott ist die
Wahrheit. Wer die Wahrheit sucht, der sucht Gott, ob es
ihm klar ist oder nicht“.
20
Literaturverweise
•
Karl Schlemmer, Bitt-Tage feiern. Neue Formen und
Modelle. Herder, Freiburg-Basel-Wien 1985.
•
Hans Bauernfeind/Karl Schlemmer, Feiern in Zeichen und Symbolen. Herder, Freiburg-Basel-Wien
1998.
•
Karl Schlemmer, Das ganze Leben ist Gottesdienst.
Zum katholischen Verständnis der Sakramentalien
und Segnungen, in: Gottes Volk - Bibel und Liturgie
im Leben der Gemeinde (Nr. 2). Katholisches Bibelwerk, Stuttgart 1994
•
Karl Schlemmer (Hrsg.), Auf der Suche nach dem
Menschen von heute. Vorüberlegungen für alternative Seelsorge und Feierformen (= Andechser Reihe,
Band 3). EOS, St. Ottilien 1999.
•
Karl Schlemmer (Hrsg.), Ausverkauf unserer Gottesdienste? Ökumenische Überlegungen zur Gestalt
von Liturgie und zu alternativer Pastoral (=Studien
zur Theologie und Praxis der Seelsorge, Band 50).
Echter, Würzburg 2002.
•
Hans Bauernfeind/Richard Geier, Leben braucht
Segen. Herder, Freiburg-Basel-Wien 2002.
•
Dorothea Greiner, Segen und Segnen. Eine systematisch-theologische Grundlegung. Kohlhammer, Stuttgart 2 / 1999.
•
Emil Joseph Lengeling, Liturgie - Dialog zwischen
Gott und Mensch. Herder, Freiburg-Basel-Wien
1981.
21
... dass man der Heiligen gedenken soll
Unser Mitglied Pfarrer i.R. Gerhard Fellner, der auch
viele Jahre im Vorstand der LLKB mitwirkte, erinnert
uns in einem Aufsatz an den Artikel 21 des Augsburgischen Bekenntnisses. Er tut es mit Recht, denn ohne das
Gedenken an die Mutter des Herrn, an die Apostel und
Evangelisten, Glaubens- und Blutzeugen, Lehrer und
Bekenner wird unser Glaube ärmer und das Begehen des
Kirchenjahres eintöniger. Im Grunde ist es auch ein Zeichen des Undanks gegenüber dem dreieinigen Gott,
wenn wir vergessen, wozu uns die Confessio Augustana
in Artikel 21 auffordert:
„Vom Heiligendienst wird von den Unsern gelehrt, dass
man der Heiligen gedenken soll, damit wir unsern Glauben stärken, wenn wir sehen, wie ihnen Gnade widerfahren ist und wie ihnen durch Glauben Hilfe zuteil geworden ist. Dann kann auch ein jeder ein Beispiel nehmen
an ihren guten Werken.“
Sowohl im alten EKG (S. 725 f) als auch im EG (S.
1597 f) befindet sich im „Liturgischen Kalender“ ein
Grundbestand von Gedenktagen. Im EG sind dabei der
Gedenktag der Augsburgischen Konfession (25. Juni)
und der Tag der Heimsuchung Mariä (2. Juli) nicht mehr
aufgeführt. Dafür wird unter der Überschrift „Feiern im
Kirchenjahr“ bei Nummer 852 auf den Martinstag und
den Nikolaustag hingewiesen; beide Tage werden in vielen Gegenden begangen.
Pfarrer Fellner erinnert an die Nürnbergisch-Branden22
burgische Kirchenordnung, in welcher in der „Ordnung
der Feyertag“ neben den auch jetzt noch im Liturgischen
Kalender des EG aufgeführten Tagen alle Aposteltage
aufgeführt sind. Sogar der 15. August ist unter der Bezeichnung „Unser Frauen Tag ihrer Himmelfahrt“ genannt. Hier wird allerdings erläutert: „Nicht darum, dass
der in der heiligen Schrift Grund hab, sondern von des
gemeinen arbeitenden Bauernvolks wegen. Doch soll an
solchem Fest in den Kirchen die Historien von unser
Frauen fest, Visitationis genannt, derhalben man in dem
heiligen Evangelio Zeugnis hat, mit Singen und Lesen
gehalten werden.“ Man hat also die Erinnerung an die
„Heimsuchung Mariä“ vom 2. Juli auf den 15. August
verlegt.
In der Begründung für die Veränderung der Inhalte des
15. August wird der Maßstab für die Gedenktage benannt, nämlich der, ob sie einen Grund in der Hl. Schrift
haben. Für die Gedenktage der Glaubenszeugen, -lehrer
und Märtyrer gibt es diesen, wenn es etwa im Hebräerbrief (13, 7-9a) heißt: „Gedenket an eure Lehrer, die
euch das Wort Gottes gesagt haben; ihr Ende schauet an
und folget ihrem Glauben nach.“ „Die Märtyrer gelten
als die Überwinder, welche ihre Kleider in dem Blut des
Lammes gewaschen haben und Gott dem Herrn in seinem Heiligtum dienen (Offb. 7, 9ff).“
Gott sei Dank wird in nicht wenigen Gemeinden an der
Kirchweih an den Namenspatron des Gotteshauses gedacht, wobei der Gedenktag der Kirchweihe und die Feier des Patroziniums ursprünglich verschiedene Feste waren.
In der St. Lorenzkirche in Nürnberg gibt es ein „Heili23
genpult“. Auf diesem spätgotischen großen Lesepult
liegt ein Ordner auf, in dem jeweils eine kurze Lebensbeschreibung, ein Schriftwort und ein Gebet zu den Heiligen zu finden sind, die in der Lorenzkirche dargestellt
wurden. Inzwischen sind aber auch noch andere Glaubenszeugen wie Therese von Avila, Edith Stein, James
Graf von Moltke, Sophie Scholl und Dietrich Bonhoeffer dazugekommen. Ein Beispiel, das zur Nachahmung
empfohlen werden darf. Eine Hilfe könnte auch das
„Evangelische Heiligenlied“ sein, das wir in den „Mitteilungen 2002/I“ veröffentlicht haben und zu dessen
Strophen inzwischen noch weitere dazugekommen sind
(beim Unterzeichneten zu bekommen).
Auch das sehr empfehlenswerte Buch, das der Nürnberger Regionalbischof Karl-Heinz Röhlin und seine
Frau Ruth über Dag Hammerskjöld geschrieben haben,
geht in diese Richtung (Karl-Heinz Röhlin, Ruth Röhlin:
Dag Hammerskjöld – Mystiker und Politiker – Visionen
für heute, Kösel 2005, 160 S., 16,95 €).
Lassen wir uns doch von Gerhard Fellner ermutigen,
den Schatz, der uns mit den Gedenktagen gegeben ist,
immer wieder zu heben. Wochengottesdienste und Andachten im Kirchenvorstand und in Gemeindegruppen
und –kreisen bieten dazu gute Gelegenheiten. Und wenn
diese Tage regelmäßig im Kirchenboten erscheinen und
immer wieder einer der Glaubenszeugen ein wenig ausführlicher dargestellt wird, dringen sie vielleicht auch
wieder stärker ins Bewusstsein der Gemeinden.
Ein Verzeichnis der Grundgedenktage, die man in der
evangelisch-lutherischen Kirche begehen sollte, könnte
so aussehen (Aufstellung von Pfarrer Fellner):
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Grundgedenktage
•
30. November:
Apostel Andreas
•
21. Dezember:
Apostel Thomas
•
26. Dezember:
Erzmärtyrer Stephanus
•
27. Dezember:
Apostel Johannes
•
28. Dezember:
Unschuldige Kinder von Bethlehem
•
25. Januar:
Bekehrung des Apostels Paulus
•
02. Februar:
Darstellung Jesu im Tempel
•
24. Februar:
Apostel Matthias
•
25. März:
Ankündigung der Geburt des Herrn
•
25. April:
Evangelist Markus
•
8. Mai:
Apostel Philippus und Jakobis d.J.
•
24. Juni:
Geburt Johannes des Täufers
•
25. Juni:
Confessio Augustana
•
29. Juni:
Apostel Petrus und Paulus
•
02. Juli:
Marias Besuch
(Heimsuchung)
•
25. Juli:
Apostel Jakobus d.Ä.
•
10. August:
Erzmärtyrer Laurentius
•
24. August:
Apostel Bartholomäus
•
29. August:
Enthauptung Johannes des Täufers
bei
Elisabeth
25
•
21. September: Apostel Matthäus
•
29. September: Fest des Erzengels Michael und al
ler Engel
•
18. Oktober:
Evangelist Lukas
•
28. Oktober:
Apostel Simon und Judas
•
31. Oktober:
Reformation der Kirche
•
01. November:
Gedenken der Heiligen und Glau
benszeugen
Christian Schmidt
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27
Kontakte:
1. Vorsitzender: Dekan Christian Schmidt, Lorenzer Platz 10,
90402 Nürnberg; Tel.: 0911 / 244 699-0; Fax: 0911 / 244 69921 - [email protected]
Tagungsleiter: Pfarrer Otto Kietzig, Hönlestr. 15, 80689
München; Tel.: 089/56 47 39; Fax: 089 / 546 12 62 9; Mail:
[email protected]
Geschäftsführer: Pfarrer Konrad Müller, Hofbachstr. 19,
92348 Berg / Unterölsbach; Tel.: 09189 / 12 33; Fax: 09189/40
79 83; Mail: [email protected]
Kassier: Marcel Weber, Albrecht-Dürer-Straße 6, 91257
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