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Erfahrungsbericht Einzelansicht Allgemein Name Geschlecht: E-Mail: Heimathochschule: Fachbereich: Studienfach: Ausbildungsstand während des Auslandsaufenthaltes: Gastunternehmen Name des Gastunternehmens: Ansprechpartner vor Ort: Straße/Postfach: Postleitzahl: Ort: Land: Telefon: Fax: Homepage: E-Mail: Berufsfeld des Praktikums: Dauer des Praktikumaufenthalts - Von: Dauer des Praktikumaufenthalts - Bis: Erfahrungsbericht Stefan Popottnigg männlich UNIVERSITAET AUGSBURG-28403-IC-1-2007-1-DE-ERASMUS-EUCX-1 Sonstige Studienbereiche informationsorientierte VWL Sonstiges Deutsch Ungarische Industrie und Handelskammer Löv?ház utca 30 1024 Budapest Ungarn - Consulting 01.01.1970 31.03.2013 Erfahrungsbericht: 1. Vorbereitung Ein Jahr vor meinem Auslandsaufenthalt entschloss ich mich, nochmal ins Ausland zu gehen, bevor ich mein Studium beende. Hierzu fing ich bereits ca. 10 Monate vorher beim Akademischen Auslandsamt der Universität Augsburg über die unterschiedlichen Möglichkeiten an, mich zu informieren. Aufgrund meiner fehlenden praktischen Erfahrungen und meiner Grundkenntnisse im Ungarischen entschied ich mich letztendlich für ein Praktikum in Budapest. Die Idee, bei der Deutsch Ungarische Industrie und Handelskammer nach einem Praktikum nachzufragen, hatte ich aufgrund eines vorhergehenden Gespräches mit der zuständigen Abteilung für Auslandspraktika. Dort habe ich mich über die konkreten Möglichkeiten (damals noch für Russland) für eine Praktikumssuche informiert. Die Idee, eine Handelskammer diesbezüglich zu informieren nahm ich dann auf und kontaktierte die DUIHK. Ich bat die Einrichtung um Hilfe zu mehreren Bereichen bei der Praktikumssuche. Schließlich bot die Einrichtung mir ein Praktikum bei Ihnen an, worauf ich mich für die Stelle als Marktberater bewarb. GD Bildung und Kultur - Programm für lebenslanges Lernen 1/8 Hierzu wurde ein Lebenslauf mit einem Motivationsschreiben und ein Bewerbungsfoto verlangt. Beim Schreiben der Bewerbung halfen mir die Unterlagen eines Bewerbungstrainings der Firma jobsteps sowie ein Musterexemplar eines Freundes. Erwähnenswert ist, dass die DUIHK die Bewerbung nach deutschen (und nicht nach den lockereren ungarischen) Kriterien bewertet. Nach dem Absenden der Bewerbung bekam ich einen Termin für ein telefonisches Bewerbungsgespräch, welchen ich auch wahrnahm. Am Ende des Gespräches wurde mir mitgeteilt, dass ich das Praktikum ab dem 1. September antreten kann und mir der Vertrag hierzu zugeschickt wird. Diesen (in doppelter Ausführung) füllte ich vollständig aus und schickte ihn wieder zurück an die DUIHK. Ein oder zwei Wochen später wurde mir ein von beiden Vertragsparteien unterschriebenes Exemplar mit Infomaterialien und Tipps zu Budapest zurückgeschickt. 2. Unterkunft Bezüglich der Unterkunft bin ich zweigleisig gefahren. Einerseits fragte ich einige ungarische Freunde nach Hilfe bei der Wohnungssuche, andererseits suchte ich selbständig nach Wohnungen im Internet. Zu letzteres kann ich nicht viele Tipps geben, da ich durch glückliche Umstände über Beziehungen eine günstige Wohnung in sehr zentraler Lage bekommen konnte. Lediglich die auch in deutscher und englischer Sprache erhältliche Internetseite http://ingatlan.com kann ich empfehlen. Meine Wohnung war vollmöbliert, 40 qm Wohnfläche mit Gallerie und kostete mich monatlich 220 € kalt. Inklusive Nebenkosten, (Gemeinkosten, Strom, Wasser, Heizung, Internet und Fernsehr) waren es je nach Jahreszeit monatlich zwischen 300 und 380 € warm. Als Kaution sind in Ungarn 2 Monatsmieten üblich, weshalb ich 440 € hinterlegen musste. Die Wohnung entsprach allerdings nicht deutschen Standard. Der Zustand des Bades war veraltet und die Kälteisolierung war ebenfalls renovierungsbedürftig. Des Weiteren hatte ich 2 Stromausfälle zu beklagen, was laut einiger ungarischer Bekannten vor allem bei Kälte vorkommen kann. Im Großen und Ganzen war ich mit meiner Wohnung dennoch sehr zufrieden. Die teils auch deutschsprachigen Vermieter halfen mir stets bei Problemen. Weiterhin ist die zentrale Lage neben dem Westbahnhof und dem WestEnd, einer der größten Shopping Malls Mitteleuropas, zu erwähnen. 3. Praktikum Während meines 7-monatigen Praktikums von Anfang September bis Ende März lernte ich vieles über die Arbeitswelt in Ungarn, den Umgang mit Kollegen sowie auch über die praktische Anwendung meines Studiums. Dennoch war einer der ersten Erfahrungen, dass Universitätsleben und das Arbeitsleben 2 komplett unterschiedliche Dinge sind. An meinem ersten Arbeitstag, am 01. September 2012, wurde ich ab 10 Uhr der Kammer vorgestellt. Hierbei besuchte ich sämtliche Abteilungen der Kammer und wurde mit allen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen bekannt gemacht. Weiterhin wurden mir meine zukünftigen Tätigkeiten mittels eines vorbereitenden Gespräches mit der Abteilungsleiterin der Marktbereitung erläutert. Die Organisation, bei der ich das Praktikum gemacht habe, ist die "Deutsch Ungarische Industrie und Handelskammer" (DUIHK), welche die offizielle bilaterale Außenhandelskammer in Ungarn ist und 1990 gegründet wurde. Dabei versteht sich die DUIHK in der Tradition der bereits 1920 gegründeten "Deutsch-Ungarischen Handelskammer in Budapest". Ihre Aufgaben sind dabei folgende: Mitgliederorganisation und Interessenvertretung Dienstleistungen für Unternehmen und Unterstützung von KMU's GD Bildung und Kultur - Programm für lebenslanges Lernen 2/8 Förderung der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen In meinem Praktikum als Marktberater arbeitete ich in allen relevanten Aufgabenbereichen, von der Vorbereitung und Akquise von Unternehmen, über die Durchführung bis hin zur Nachbereitung von Projekten mit. Hierzu gehörten die Recherche nach geeigneten Unternehmen im Rahmen von Informationsveranstaltungen, die schriftliche und telefonische Akquise von Unternehmen, die Projektvorbereitung (Erstellen von Unternehmensprofilen, Zusammenstellung von Informationen für die Teilnehmer, etc. ), die Durchführung sowie die Nachbereitung von Hausmessen und Informationsveranstaltungen. Hierbei konnte ich einen interessanten Einblick auf dem ungarischen Markt werfen. Weiterhin verstehe ich nun die Funktion und die Arbeitsweise einer Handelskammer, insbesondere, wie diese die deutsch-ungarischen Beziehungen in der Wirtschaft vertieft. Zusätzlich korrigierte ich aufgrund meiner deutschen Muttersprache von meinen Mitarbeiterinnen verfassten Texte und Berichte, die an offizielle Institutionen und Organisationen, wie z.B. dem Wirtschaftsministerium adressiert sind. Schließlich war ich noch in allen Bereichen der individuellen Marktberatung tätig, wobei ich meinen Kolleginnen bei der Gewinnung von Geschäftspartnern in dem jeweiligen anderen Land oder neuen Mitarbeitern für ein Unternehmen half. Während die Aufgaben anfangs noch sehr einfach waren, bekam ich mit der Zeit immer kompliziertere Aufgaben, wobei die Eigenverantwortung, die mir übertragen wurde, stetig stieg. Obwohl die Arbeitssprache deutsch war und alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen fließend deutsch können, halfen mir meine fortgeschrittenen Ungarisch -kenntnisse oftmals weiter. Vor Allem bei Veranstaltungen konnte ich somit den nicht deutschsprachigen Gästen behilflich sein. Weiterhin erleichterte es mir die Arbeit bei Internetrecherchen sowie bei der Erstellung von Unternehmensprofilen. Das deutsch ungarische Team war sehr freundlich und hilfsbereit, was zu einem sehr guten Arbeitsklima beitrug. Mit meinen Kollegen und Kolleginnen arbeitete ich gerne zusammen, sie waren stets freundlich und halfen mir bei Fragen und Problemen. Bereits in den ersten Wochen fühlte ich mich in das bilaterale Team sehr gut integriert. Obwohl das Praktikum unbezahlt war, bekam ich als Aufwandsentschädigung das Monatsticket für die Metro (Kosten: ca. 35-40€ pro Monat) sowie Essensmarken im Wert von ca. 20€. 4. Alltag und Freizeit Budapest ist eine mit anderen westeuropäischen Weltstädten vergleichbare Metropole und hat von historischen Sehenswürdigkeiten, über einem gut ausgebauten öffentlichen Verkehrsnetz, großer Shopping Malls bis hin zu sämtlichen Ausgehmöglichkeiten verschiedenster Art eine Menge für Studenten zu bieten. Über die Sehenswürdigkeiten möchte ich nicht viel berichten, da diese Informationen in einem Reiseführer, z.B. von Marco Polo, besser nachgelesen werden können. Besonders schön ist allerdings die Donau bei Tag und Nacht, der Gellért-Berg, das Burgviertel auf der Buda-Seite sowie auf der Pest-Seite der Heldenplatz mit seinem Stadtwald. Erwähnenswert sind die relativ hohen Lebensmittelkosten in Budapest. So sind z.B. Fleisch- und Milchprodukte etwas teurer, als in der Münchner Region. Brot und Teigwaren hatten ungefähr den gleichen Preis wie in Deutschland. Günstiger als in Deutschland sind Obst und Gemüse erhältlich. So waren Preise von unter 1 € pro kg. Tomaten im September bei gleichzeitig besseren Geschmack nichts ungewöhnliches. Es empfiehlt sich hierbei einen Einkauf in einem der Märkte zu machen, an denen die Lebensmittel oft etwas günstiger erhältlich sind, als im Supermarkt. GD Bildung und Kultur - Programm für lebenslanges Lernen 3/8 Weiterhin gibt es in Budapest eine Menge Ausgehmöglichkeiten unterschiedlichster Art und Weise. Erwähnenswert ist das breit gefächerte Spektrum, das von belgischen und tschechischen Bierbars, über gewöhnliche Bars und Kneipen bis hin zu Edelclubs alles zu bieten hat. Hierbei sollte man auf jedem Fall eine der vielen "Romkocsma" (ungarisch für Ruinenkneipe) besuchen. Hierbei handelt es sich um Bars oder Clubs, die in alten, sehr verfallenen ehemaligen Wohngebäuden eingerichtet wurden. Außen sehen sie aus, wie eine verlassene Wohnruine. Die Einrichtungsgegenstände sehen oftmals so aus, als ob sie vom Sperrmüll kommen. Dennoch entsteht gerade durch die Dekoration aus oftmals alten Krempel eine besondere, einzigartige Atmosphäre, die sehr typisch für die Stadt ist. Hierbei empfehle ich vor allem das Szimpla-Kért, in welchem sich die unterschiedlichsten Menschen aus aller Welt zum feiern und entspannen treffen. Die Preise sind für deutschen Verhältnisse recht moderat. So kann man bereits an angesagten Orten für weniger als 2 € in manchen Bars eine Halbe Pilsner Urquell bestellen, Cocktails sind, für ab ca. 5 € erhältlich. Weiterhin lohnt sich der Besuch eines der prunkvoll eingerichteten Kaffeehäuser, welche trotz der edlen Ausstattung unter dem deutschen Preisniveau liegen. Ein Stück Torte mit einem Cappuccino kann man dabei schon ab einem Preis von umgerechnet 3,50-4€ bekommen. Ebenfalls empfehlenswert ist ein Besuch in eines der vielen Restaurants, in welchen die Preise um 20-30% geringer sind, als in Deutschland. In den ungarischen Schnellrestaurants kann man bereits ein komplettes Essen für unter 5 € erhalten. Hierbei empfehle ich den Besuch des Westends oder der großen Markthalle, in welcher man außerdem seine alltäglichen Einkäufe günstig erledigen sowie nach Souvenieren suchen kann. Für All diejenigen, die die ungarische Sprache erlernen wollen, lege ich einen Besuch einer Sprachschule nahe. So habe ich an einem 16-wöchigen Sprachkurs der Hungarian Language School nahe des Ungarischen Nationalmuseums teilgenommen, wobei wir 2 mal wöchentlich Unterricht hatten. Die Kurse sind mit ca. 5-8 Leuten recht übersichtlich und es herrscht eine sehr familiäre Atmosphäre vor. Nebenbei bemerkt habe ich dort die meisten Kontakte zu anderen Leuten geknüpft. 5. Fazit Im Großen und Ganzen gefielen mir die 7 Monate in Budapest sehr gut. In der Arbeit wurde ich sehr herzlich aufgenommen und ich konnte dort eine Menge über die Wirtschaft und die Arbeitswelt Ungarns kennenlernen. Weiterhin sehe ich meine Berufschancen durch das Praktikum vor allem auf dem ungarischen Markt gestärkt, da ich durch den persönlichen Kontakt zu der Handelskammer eine große Hilfestellung für eine eventuelle Rückkehr nach Ungarn habe. Außerhalb der Arbeit fühlte ich mich in der Sprachschule sehr gut aufgehoben. Einerseits verbesserte ich dort mein Ungarisch, andererseits lernte ich viele interessante Leute kennen, die zumeist bereits über Berufserfahrung besitzen und mir auch wertvolle Ratschläge für das Berufsleben geben konnten. Schließlich muss ich noch anfügen, dass es mir anfänglich sehr schwer fiel, neue Leute kennenzulernen. Man sollte nicht erwarten, dass man während eines Erasmus-Praktikums genauso leicht Kontakte knüpft, wie in einem Erasmus-Studium. Anfänglich hatte ich zumeist mit Budapestern Kontakt, die ich schon vor meinem Auslandsaufenthalt kennengelernt habe. Erst durch die Teilnahme am Sprachkurs lernte ich nach und nach neue Leute kennen, mit welchen ich viel Zeit verbracht Erasmus-Praktikum in Budapest GD Bildung und Kultur - Programm für lebenslanges Lernen 4/8 Erfahrungsbericht erstellt von Stefan Popottnigg 1. Vorbereitung Ein Jahr vor meinem Auslandsaufenthalt entschloss ich mich, nochmal ins Ausland zu gehen, bevor ich mein Studium beende. Hierzu fing ich bereits ca. 10 Monate vorher beim Akademischen Auslandsamt der Universität Augsburg über die unterschiedlichen Möglichkeiten an, mich zu informieren. Aufgrund meiner fehlenden praktischen Erfahrungen und meiner Grundkenntnisse im Ungarischen entschied ich mich letztendlich für ein Praktikum in Budapest. Die Idee, bei der Deutsch Ungarische Industrie und Handelskammer nach einem Praktikum nachzufragen, hatte ich aufgrund eines vorhergehenden Gespräches mit der zuständigen Abteilung für Auslandspraktika. Dort habe ich mich über die konkreten Möglichkeiten (damals noch für Russland) für eine Praktikumssuche informiert. Die Idee, eine Handelskammer diesbezüglich zu informieren nahm ich dann auf und kontaktierte die DUIHK. Ich bat die Einrichtung um Hilfe zu mehreren Bereichen bei der Praktikumssuche. Schließlich bot die Einrichtung mir ein Praktikum bei Ihnen an, worauf ich mich für die Stelle als Marktberater bewarb. Hierzu wurde ein Lebenslauf mit einem Motivationsschreiben und ein Bewerbungsfoto verlangt. Beim Schreiben der Bewerbung halfen mir die Unterlagen eines Bewerbungstrainings der Firma jobsteps sowie ein Musterexemplar eines Freundes. Erwähnenswert ist, dass die DUIHK die Bewerbung nach deutschen (und nicht nach den lockereren ungarischen) Kriterien bewertet. Nach dem Absenden der Bewerbung bekam ich einen Termin für ein telefonisches Bewerbungsgespräch, welchen ich auch wahrnahm. Am Ende des Gespräches wurde mir mitgeteilt, dass ich das Praktikum ab dem 1. September antreten kann und mir der Vertrag hierzu zugeschickt wird. Diesen (in doppelter Ausführung) füllte ich vollständig aus und schickte ihn wieder zurück an die DUIHK. Ein oder zwei Wochen später wurde mir ein von beiden Vertragsparteien unterschriebenes Exemplar mit Infomaterialien und Tipps zu Budapest zurückgeschickt. 2. Unterkunft Bezüglich der Unterkunft bin ich zweigleisig gefahren. Einerseits fragte ich einige ungarische Freunde nach Hilfe bei der Wohnungssuche, andererseits suchte ich selbständig nach Wohnungen im Internet. Zu letzteres kann ich nicht viele Tipps geben, da ich durch glückliche Umstände über Beziehungen eine günstige Wohnung in sehr zentraler Lage bekommen konnte. Lediglich die auch in deutscher und englischer Sprache erhältliche Internetseite http://ingatlan.com kann ich empfehlen. Meine Wohnung war vollmöbliert, 40 qm Wohnfläche mit Gallerie und kostete mich monatlich 220 € kalt. Inklusive Nebenkosten, (Gemeinkosten, Strom, Wasser, Heizung, Internet und Fernsehr) waren es je nach Jahreszeit monatlich zwischen 300 und 380 € warm. Als Kaution sind in Ungarn 2 Monatsmieten üblich, weshalb ich 440 € hinterlegen musste. Die Wohnung entsprach allerdings nicht deutschen Standard. Der Zustand des Bades war veraltet und die Kälteisolierung war ebenfalls renovierungsbedürftig. Des Weiteren hatte ich 2 Stromausfälle zu beklagen, was laut einiger ungarischer Bekannten vor allem bei Kälte vorkommen kann. Im Großen und Ganzen war ich mit meiner Wohnung dennoch sehr zufrieden. Die teils auch deutschsprachigen Vermieter halfen mir stets bei Problemen. Weiterhin ist die zentrale Lage neben dem Westbahnhof und dem WestEnd, einer der GD Bildung und Kultur - Programm für lebenslanges Lernen 5/8 größten Shopping Malls Mitteleuropas, zu erwähnen. 3. Praktikum Während meines 7-monatigen Praktikums von Anfang September bis Ende März lernte ich vieles über die Arbeitswelt in Ungarn, den Umgang mit Kollegen sowie auch über die praktische Anwendung meines Studiums. Dennoch war einer der ersten Erfahrungen, dass Universitätsleben und das Arbeitsleben 2 komplett unterschiedliche Dinge sind. An meinem ersten Arbeitstag, am 01. September 2012, wurde ich ab 10 Uhr der Kammer vorgestellt. Hierbei besuchte ich sämtliche Abteilungen der Kammer und wurde mit allen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen bekannt gemacht. Weiterhin wurden mir meine zukünftigen Tätigkeiten mittels eines vorbereitenden Gespräches mit der Abteilungsleiterin der Marktbereitung erläutert. Die Organisation, bei der ich das Praktikum gemacht habe, ist die "Deutsch Ungarische Industrie und Handelskammer" (DUIHK), welche die offizielle bilaterale Außenhandelskammer in Ungarn ist und 1990 gegründet wurde. Dabei versteht sich die DUIHK in der Tradition der bereits 1920 gegründeten "Deutsch-Ungarischen Handelskammer in Budapest". Ihre Aufgaben sind dabei folgende: Mitgliederorganisation und Interessenvertretung Dienstleistungen für Unternehmen und Unterstützung von KMU's Förderung der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen In meinem Praktikum als Marktberater arbeitete ich in allen relevanten Aufgabenbereichen, von der Vorbereitung und Akquise von Unternehmen, über die Durchführung bis hin zur Nachbereitung von Projekten mit. Hierzu gehörten die Recherche nach geeigneten Unternehmen im Rahmen von Informationsveranstaltungen, die schriftliche und telefonische Akquise von Unternehmen, die Projektvorbereitung (Erstellen von Unternehmensprofilen, Zusammenstellung von Informationen für die Teilnehmer, etc. ), die Durchführung sowie die Nachbereitung von Hausmessen und Informationsveranstaltungen. Hierbei konnte ich einen interessanten Einblick auf dem ungarischen Markt werfen. Weiterhin verstehe ich nun die Funktion und die Arbeitsweise einer Handelskammer, insbesondere, wie diese die deutsch-ungarischen Beziehungen in der Wirtschaft vertieft. Zusätzlich korrigierte ich aufgrund meiner deutschen Muttersprache von meinen Mitarbeiterinnen verfassten Texte und Berichte, die an offizielle Institutionen und Organisationen, wie z.B. dem Wirtschaftsministerium adressiert sind. Schließlich war ich noch in allen Bereichen der individuellen Marktberatung tätig, wobei ich meinen Kolleginnen bei der Gewinnung von Geschäftspartnern in dem jeweiligen anderen Land oder neuen Mitarbeitern für ein Unternehmen half. Während die Aufgaben anfangs noch sehr einfach waren, bekam ich mit der Zeit immer kompliziertere Aufgaben, wobei die Eigenverantwortung, die mir übertragen wurde, stetig stieg. Obwohl die Arbeitssprache deutsch war und alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen fließend deutsch können, halfen mir meine fortgeschrittenen Ungarisch -kenntnisse oftmals weiter. Vor Allem bei Veranstaltungen konnte ich somit den nicht deutschsprachigen Gästen behilflich sein. Weiterhin erleichterte es mir die Arbeit bei Internetrecherchen sowie bei der Erstellung von Unternehmensprofilen. Das deutsch ungarische Team war sehr freundlich und hilfsbereit, was zu einem sehr guten Arbeitsklima beitrug. Mit meinen Kollegen und Kolleginnen arbeitete ich gerne zusammen, sie waren stets freundlich und halfen mir bei Fragen und Problemen. Bereits in den ersten Wochen fühlte ich mich in das bilaterale Team sehr gut integriert. Obwohl das Praktikum unbezahlt war, bekam ich als Aufwandsentschädigung das GD Bildung und Kultur - Programm für lebenslanges Lernen 6/8 Monatsticket für die Metro (Kosten: ca. 35-40€ pro Monat) sowie Essensmarken im Wert von ca. 20€. 4. Alltag und Freizeit Budapest ist eine mit anderen westeuropäischen Weltstädten vergleichbare Metropole und hat von historischen Sehenswürdigkeiten, über einem gut ausgebauten öffentlichen Verkehrsnetz, großer Shopping Malls bis hin zu sämtlichen Ausgehmöglichkeiten verschiedenster Art eine Menge für Studenten zu bieten. Über die Sehenswürdigkeiten möchte ich nicht viel berichten, da diese Informationen in einem Reiseführer, z.B. von Marco Polo, besser nachgelesen werden können. Besonders schön ist allerdings die Donau bei Tag und Nacht, der Gellért-Berg, das Burgviertel auf der Buda-Seite sowie auf der Pest-Seite der Heldenplatz mit seinem Stadtwald. Erwähnenswert sind die relativ hohen Lebensmittelkosten in Budapest. So sind z.B. Fleisch- und Milchprodukte etwas teurer, als in der Münchner Region. Brot und Teigwaren hatten ungefähr den gleichen Preis wie in Deutschland. Günstiger als in Deutschland sind Obst und Gemüse erhältlich. So waren Preise von unter 1 € pro kg. Tomaten im September bei gleichzeitig besseren Geschmack nichts ungewöhnliches. Es empfiehlt sich hierbei einen Einkauf in einem der Märkte zu machen, an denen die Lebensmittel oft etwas günstiger erhältlich sind, als im Supermarkt. Weiterhin gibt es in Budapest eine Menge Ausgehmöglichkeiten unterschiedlichster Art und Weise. Erwähnenswert ist das breit gefächerte Spektrum, das von belgischen und tschechischen Bierbars, über gewöhnliche Bars und Kneipen bis hin zu Edelclubs alles zu bieten hat. Hierbei sollte man auf jedem Fall eine der vielen "Romkocsma" (ungarisch für Ruinenkneipe) besuchen. Hierbei handelt es sich um Bars oder Clubs, die in alten, sehr verfallenen ehemaligen Wohngebäuden eingerichtet wurden. Außen sehen sie aus, wie eine verlassene Wohnruine. Die Einrichtungsgegenstände sehen oftmals so aus, als ob sie vom Sperrmüll kommen. Dennoch entsteht gerade durch die Dekoration aus oftmals alten Krempel eine besondere, einzigartige Atmosphäre, die sehr typisch für die Stadt ist. Hierbei empfehle ich vor allem das Szimpla-Kért, in welchem sich die unterschiedlichsten Menschen aus aller Welt zum feiern und entspannen treffen. Die Preise sind für deutschen Verhältnisse recht moderat. So kann man bereits an angesagten Orten für weniger als 2 € in manchen Bars eine Halbe Pilsner Urquell bestellen, Cocktails sind, für ab ca. 5 € erhältlich. Weiterhin lohnt sich der Besuch eines der prunkvoll eingerichteten Kaffeehäuser, welche trotz der edlen Ausstattung unter dem deutschen Preisniveau liegen. Ein Stück Torte mit einem Cappuccino kann man dabei schon ab einem Preis von umgerechnet 3,50-4€ bekommen. Ebenfalls empfehlenswert ist ein Besuch in eines der vielen Restaurants, in welchen die Preise um 20-30% geringer sind, als in Deutschland. In den ungarischen Schnellrestaurants kann man bereits ein komplettes Essen für unter 5 € erhalten. Hierbei empfehle ich den Besuch des Westends oder der großen Markthalle, in welcher man außerdem seine alltäglichen Einkäufe günstig erledigen sowie nach Souvenieren suchen kann. Für All diejenigen, die die ungarische Sprache erlernen wollen, lege ich einen Besuch einer Sprachschule nahe. So habe ich an einem 16-wöchigen Sprachkurs der Hungarian Language School nahe des Ungarischen Nationalmuseums teilgenommen, wobei wir 2 mal wöchentlich Unterricht hatten. Die Kurse sind mit ca. 5-8 Leuten recht übersichtlich und es herrscht eine sehr familiäre Atmosphäre vor. Nebenbei bemerkt habe ich dort die meisten Kontakte zu anderen Leuten geknüpft. GD Bildung und Kultur - Programm für lebenslanges Lernen 7/8 5. Fazit Im Großen und Ganzen gefielen mir die 7 Monate in Budapest sehr gut. In der Arbeit wurde ich sehr herzlich aufgenommen und ich konnte dort eine Menge über die Wirtschaft und die Arbeitswelt Ungarns kennenlernen. Weiterhin sehe ich meine Berufschancen durch das Praktikum vor allem auf dem ungarischen Markt gestärkt, da ich durch den persönlichen Kontakt zu der Handelskammer eine große Hilfestellung für eine eventuelle Rückkehr nach Ungarn habe. Außerhalb der Arbeit fühlte ich mich in der Sprachschule sehr gut aufgehoben. Einerseits verbesserte ich dort mein Ungarisch, andererseits lernte ich viele interessante Leute kennen, die zumeist bereits über Berufserfahrung besitzen und mir auch wertvolle Ratschläge für das Berufsleben geben konnten. Schließlich muss ich noch anfügen, dass es mir anfänglich sehr schwer fiel, neue Leute kennenzulernen. Man sollte nicht erwarten, dass man während eines Erasmus-Praktikums genauso leicht Kontakte knüpft, wie in einem Erasmus-Studium. Anfänglich hatte ich zumeist mit Budapestern Kontakt, die ich schon vor meinem Auslandsaufenthalt kennengelernt habe. Erst durch die Teilnahme am Sprachkurs lernte ich nach und nach neue Leute kennen, mit welchen ich viel Zeit verbracht habe. Bilder/Fotos: keine Bilder/Fotos Tipps für Praktikanten Vorbereitung Praktikumssuche: Wohnungssuche: Versicherung: Sonstiges: Am besten man fragt bei der dafür zuständigen Handelskammer nach Hilfe bei der Praktikumssuche. In meinem Fall die DUIHK, www.ahkungarn.hu Weiterhin kann das dafür zuständige Akademische Auslandsamt der Universität bei der Praktikumssuche, aber auch bei Fördermöglichkeiten Informationen weitergeben. Die Internetseite http://ingatlan.com am Besten, man fragt bei der Krankenkasse in Deutschland nach, ob man eine Versicherung braucht und wenn ja, welche. In meinem Fall hatte die Krankenkasse (SBK) bereits ein Versicherungsabkommen mit Ungarn. Dennoch empfahl mir die Krankenkasse, eine private Zusatzversicherung abzuschließen. - Formalitäten vor Ort Telefon-/Internetanschluss: Hierbei empfehle ich ein Konto bei der UniCredit bzw. Hypo Vereinsbank, hier Bank/Kontoeröffnung: in Deutschland noch zu eröffnen, da man somit in Ungarn kostenlos Geld abheben kann. Sonstiges: Alltag / Freizeit Ausgehmöglichkeiten: Sonstiges: << zurück zur Liste Romkocsmas: Szimpla Kért, Instant Discotheken: Up the Club, White Angel, Moulin Rouge Rádai utca (in der Gegend gibt es eine Menge, unterschiedlicher Bars) - GD Bildung und Kultur - Programm für lebenslanges Lernen 8/8