Dokumentationsbroschüre 2009 herunterladen - Dr.-Rudolf

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Dokumentation 2009 + Dokumentation 2009 + Dokumentation 2009
25
Jahre
Innovationspreis
des Landes
Baden-Württemberg
- Dr.-Rudolf-Eberle-Preis -
Titelseite 2009.indd 1
10.11.2009 8:42:24 Uhr
Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
– Dr.-Rudolf-Eberle-Preis –
Dokumentation 2009
Dr. Rudolf Eberle
Wirtschaftsminister
des Landes Baden-Württemberg von 1972 bis 1984
Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
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Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Inhaltsverzeichnis
Vorworte
Minister Ernst Pfister MdL, Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg
Guy Selbherr, MBG Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Baden-Württemberg GmbH
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Grußworte
Bernd Bechtold, Baden-Württembergischer Industrie- und Handelskammertag
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Wolfgang Wolf, LVI Landesverband der Baden-Württembergischen Industrie
Joachim Möhrle, Baden-Württembergischer Handwerkstag e.V.
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Im Rückblick: Innovationspolitik in Baden-Württemberg
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25 Jahre Dr.-Rudolf-Eberle-Preis – Fotografische Impressionen
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Einleitung
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Die Mitglieder des Preiskomitees
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Preisträger
Hybrid Stentgraft System – JOTEC GmbH
Mechanische Schutzsysteme – Strasser Maschinenbau GmbH
Streulichtsensor für Rauheits- und Formmessung – OptoSurf GmbH
Implantat-System für die Mittelohrchirurgie – Heinz Kurz GmbH Medizintechnik
Handcoulombmeter – SCHNIER Elektrostatik GmbH
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Sonderpreis der MBG
Universelles, mobiles Laserbeschriftungssystem – mobil-mark GmbH
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Anerkennungen
Hochfrequenz-Schüttelung in der Papierherstellung – Gebr. Bellmer GmbH Maschinenfabrik
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Dekorative fugenlose Bodenspachtelmasse – Kiesel Bauchemie GmbH u. Co. KG
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Autostereoskopische 3D-Monitore – Tridelity Display Solutions GmbH
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Kontaktdaten der ausgezeichneten Unternehmen
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Innovationspreis 2010
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Förderprogramme des Wirtschaftsministeriums Baden-Württemberg
Innovationsassistenten
Innovationsgutscheine
Innovationscoaching
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Innovationsberatungsstellen in Baden-Württemberg
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Informationszentrum Patente
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Impressum / Verteilerhinweis
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Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
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Vorwort
Der Landesinnovationspreis feiert in diesem Jahr sein 25-jähriges
Jubiläum. Mit ihm würdigt das Land mittelständische Unternehmen aus Baden-Württemberg für herausragende Leistungen bei der
Entwicklung neuer Produkte, Verfahren oder technischer Dienstleistungen. Der Preis zeichnet beispielgebende Innovationen aus; er
soll andere Unternehmen aus Baden-Württemberg anspornen, sich
innovatorisch zu betätigen. Er betont den hohen Stellenwert, den
Innovationen für unsere Wirtschaft und damit für das Prosperieren
unseres Landes haben.
Seit 1985 hat der Landesinnovationspreis, der nach dem früh verstorbenen Landeswirtschaftsminister der Jahre 1972 bis 1984 den Namenszusatz Dr.-Rudolf-Eberle-Preis trägt, ein weit über
Baden-Württemberg hinausreichendes Ansehen erworben. Als einer der ersten Innovationspreise
in Deutschland stößt er über die vielen Jahre hinweg auf großes Interesse der Unternehmen. Aus
den vielen Wettbewerbsteilnehmern können so immer wieder exzellente Innovationsleistungen
ausgewählt werden.
Insgesamt begutachtete die Jury 1799 Bewerbungen, in denen Unternehmen aus Handwerk,
Industrie und technischer Dienstleistung ihre Neuerungen präsentierten. 138 von ihnen wurden
für den erzielten technischen Fortschritt, die unternehmerische Leistung und die wirtschaftlich
erfolgreiche Umsetzung mit dem Dr.-Rudolf-Eberle-Preis ausgezeichnet. Weitere 163 Unternehmen erhielten eine Anerkennung für die hohe Qualität ihrer Innovation, auch wenn sie nicht für
einen Preis ausgewählt worden sind.
Ich wünsche dem Landesinnovationspreis auch in den nächsten Jahren eine hohe Zahl an hervorragenden Bewerbungen und den kleinen und mittleren Unternehmen aus Baden-Württemberg weiterhin viele Ideen, Mut zur Neuerung und Hartnäckigkeit bei der Umsetzung, damit
Baden-Württemberg auch in Zukunft der Innovationsstandort Nr. 1 in Deutschland und Europa
bleibt.
Ernst Pfister MdL
Wirtschaftsminister
des Landes Baden-Württemberg
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Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Vorwort
Nach Zahlen des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung ist
die Anzahl der Gründungen im High-Tech-Bereich im Jahr 2007 im
Vergleich zum Vorjahr um 4 % auf 19.200 gestiegen. Diese Entwicklung
ist umso erfreulicher, als sich die Gründungsintensität in klassischen
Branchen abgeschwächt hat. Für die Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Mittelstands sind technologieorientierte Unternehmen von
wesentlicher Bedeutung. Jede Produkt- oder Verfahrensinnovation
ist ein Stück aktive Gestaltung des ständigen Strukturwandels. Nur
8 von 100 Gründungen sind allerdings dem High-Tech-Sektor zuzurechnen. Außerdem liegen die Werte im vergangenen Jahr deutlich
unter denen von vor 10 Jahren. Das ZEW ist in seiner Bewertung
eindeutig: „Ein niedrigeres Niveau der Gründungstätigkeit im High-Tech-Sektor schmälert das
künftige Leistungspotenzial der deutschen Wirtschaft“.
Trotz einer Vielzahl bedeutender Unternehmen mit Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten,
einer großen Dichte an Forschungseinrichtungen und Universitäten, nutzt Baden-Württemberg
sein Innovationspotenzial bei Weitem nicht aus. Obwohl wir Spitze bei den Patentanmeldungen
sind, im Bereich der Neugründung innovativer Unternehmen liegen wir nur im Mittelfeld. Sicher,
Konzerne wie Bosch und Daimler absorbieren viele Ingenieure und Entwickler. Eine große Anzahl an Aktivitäten und Initiativen für innovative Unternehmensgründungen sind vorhanden, das
ein oder andere ließe sich sicher noch besser verzahnen, auch die Finanzierungsbedingungen junger High-Tech-Gründungen sind noch nicht optimal. Doch auch das allein reicht noch nicht aus.
Die Identifikation geeigneter Innovationen ist der Schlüssel zum Erfolg. „Innovations-Scouts“
sollten in baden-württembergischen Unternehmen Technologien suchen, die außerhalb des
Mutterunternehmens, als kleines Pflänzchen, aufgezogen werden sollten. Wir können es uns
nicht leisten, dass in Großunternehmen Innovationen in Schubladen schlummern, nur weil diese
außerhalb des Kerngeschäftsfelds liegen.
Wir möchten mit dem Sonderpreis für junge Unternehmen, der in diesem Jahr zum dritten Mal
vergeben wird, junge Unternehmen für erfolgreich umgesetzte Ideen auszeichnen. Die junge
Unternehmensgeneration ist unser Wohlstand von morgen. Dafür müssen wir heute sorgen.
Guy Selbherr
Geschäftsführer
MBG Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Baden-Württemberg GmbH
Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
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Grußwort des Baden-Württembergischen
Industrie- und Handelskammertag
Der wirtschaftliche Erfolg Baden-Württembergs ist auch und vor allem
ein Erfolg seiner Wirtschaftsstruktur. Die Vielzahl an inhabergeführten
Unternehmen bedeutet einen Wettbewerbsvorteil. Das Wirtschaften
orientiert sich an mittel- und langfristigen Zielen und nicht an Quartalsbilanzen. Solche Firmen unterstützt und fördert der „Dr.-Rudolf-EberlePreis“. Deshalb möchte ich dem Wirtschaftministerium im Namen der
baden-württembergischen Wirtschaft danken für die Initiierung eines
solchen Preises. Zum 25. Mal wird dieser nun verliehen, alleine das ist
schon Beleg für die Bedeutung dieser Auszeichnung. Der Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertag und die zwölf Industrie- und Handelskammern
im Lande gehören daher auch zu den Förderern und Unterstützern der ersten Stunde. Und wir
werden weiter bei unseren Mitgliedsunternehmen für eine Teilnahme werben. Wie erfolgreich
wir dabei waren, lässt sich an der Zahl der Bewerbungen ablesen. Mehr als die Hälfte werden
über die IHKn eingereicht. Die IHKn unterstützen den Innovationspreis des Landes von Beginn
an durch Bewerbung, als Anlaufstelle für Bewerber und durch die Entgegennahme von Bewerbungen.
Baden-Württemberg ist der Innovationsstandort Nummer eins in Europa. Mit 4,2 Prozent des
Bruttoinlandsprodukts liegen die FuE-Ausgaben deutlich über dem für 2010 von der EU für die
Mitgliedsstaaten geforderten Lissabon-Ziel von 3 Prozent. Derzeit werden in Baden-Württemberg
jedes Jahr mehr als 14 Milliarden Euro von Unternehmen, Hochschulen und außeruniversitären
Forschungseinrichtungen für FuE-Aktivitäten ausgegeben. Mit 80 Prozent wird dabei der
Löwenanteil von der Wirtschaft aufgebracht. Um als Hochlohnland am Weltmarkt auch in Zukunft bestehen zu können, ist Baden-Württemberg als Wirtschaftsstandort zunehmend auf die
Entwicklung innovativer Produkte und Dienstleistungen, die sich von der Konkurrenz abheben,
angewiesen.
Hinsichtlich der Erschließung von Innovationspotenzialen hat der Innovationspreis des Landes
zweierlei Bedeutung. Zum einen werden herausragende Bemühungen mittelständischer Unternehmen um Entwicklung und Anwendung neuer Technologien honoriert und diese Unternehmen so zu weiteren Innovationen motiviert. Zusätzlich sensibilisiert und aktiviert der Wettbewerb durch seine öffentlichkeitswirksame Vorbildwirkung auch Unternehmen, für die Innovation
bisher kein Schwerpunkt war. Der Wettbewerb ist damit neben Maßnahmen wie beispielsweise
dem MINT-Sofortprogramm oder den Innovationsgutscheinen für KMU ein Baustein des Landes
zur Festigung Baden-Württembergs als führende Innovationsregion in Deutschland und Europa.
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Bechtold,
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Baden-Württembergischer Industrie- und Handelskammertag
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Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Grußwort des Landesverbandes der
Baden-Württembergischen Industrie e.V.
Innovationen sind der Schlüssel zu wirtschaftlichem Erfolg. BadenWürttemberg muss sich Tag für Tag als leistungsfähiger Standort für die
besten Produkte, Technologien und Dienstleistungen bewähren, um
Wohlstand und Beschäftigung zu sichern. Dabei spricht einiges für eine
starke Position unseres Landes im weltweiten Innovationswettbewerb.
„Made in Baden-Württemberg“ ist nach wie vor rund um den Globus
sehr gefragt und die baden-württembergischen Unternehmen sind auf
vielen Märkten führend. Zu den Pluspunkten der Innovationsfähigkeit
unserer Unternehmen zählen – laut Innovationsindikator 2008 der Telekom-Stiftung und des BDI – die starke Vernetzung von Firmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen, die leistungsfähige Infrastruktur sowie die hohe Zahl von Patenten.
Die Industrie und die industrienahen Dienstleistungen bilden den produktiven und innovativen
Kern in Baden-Württemberg. Das lebendige Miteinander von Mittelstand und Großindustrie ist
im globalen Zusammenhang ein „Pfund“ für unser Land. So arbeiten viele Unternehmen nicht
nur eng zusammen, sie sind auch gemeinsam und international sehr nah an ihren Kunden. Die
kleinen und mittleren Unternehmen sind dabei das Fundament und Rückgrat des Wirtschaftsstandorts Baden-Württemberg. Sie sorgen für wirtschaftliche Erneuerung und fördern durch gute
Ideen Innovationen und Wachstum. Rund 96 Prozent aller baden-württembergischen Betriebe
haben weniger als 50 Beschäftigte. Vor allem diese Betriebe schaffen mit ihren Investitionen neue
Arbeits- und Ausbildungsplätze. 42 Prozent aller Arbeitsplätze sind hier angesiedelt, vier von
fünf Auszubildenden werden hier ausgebildet. Gleichzeitig erwirtschaften kleine und mittlere
Unternehmen mehr als 50 Prozent unseres Bruttoinlandsproduktes und rund 80 Prozent des
gewerblichen Steueraufkommens. Dass Baden-Württemberg im nationalen und internationalen
Umfeld der Wirtschaftsstandorte einen Spitzenplatz einnimmt, verdanken wir damit im hohen
Maße unseren mittelständisch geprägten Unternehmen.
Vor diesem Hintergrund freut es mich ganz besonders, dass in diesem Jahr zum 25ten Mal kleine
und mittlere Unternehmen (KMU) mit dem Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
– Dr.-Rudolf-Eberle-Preis – für beispielhafte innovatorische Leistungen ausgezeichnet werden.
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W
Wolfgang
Wolflf
Geschäftsführendes Vorstandsmitglied
Landesverband der Baden-Württembergischen Industrie e.V.
Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
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Grußwort
des Baden-Württembergischen Handwerkstages e.V.
Innovationen sind besonders für ein Land wie Baden-Württemberg, das
sich im Laufe der zurückliegenden Jahre zu einer der bedeutendsten
europäischen Wirtschafts-, Forschungs- und Hochtechnologieregionen
entwickelt hat, die Grundlage für anhaltenden wirtschaftlichen Erfolg.
Die Innovations- und Technologieförderung muss deshalb ein zentraler
Punkt der Wirtschaftspolitik eines jeden Landes sein.
Gerade Baden-Württemberg ist stolz darauf, als Marktplatz neuer Technologien zu gelten. Das Handwerk im Lande trägt dazu einen nicht
geringen Anteil bei. Der Einfallsreichtum der Handwerker war schon
immer legendär. Doch längst hat er neue Qualitäten erreicht. Flexibilität und Kreativität verbinden sich mit technischer Bildung, kooperativer Ausrichtung und Schnittstellen zur Wissenschaft. Mit Innovationen und neuen Dienstleistungen ist das Handwerk Impulsgeber und sorgt
für Wachstum und Fortschritt. Von der Entwicklung bis zur Anwendung und Verbreitung von
Innovationen, in jeder Phase des Innovationsprozesses spielt das Handwerk eine wichtige Rolle.
Handwerksbetriebe in Baden-Württemberg sind Impulsgeber neuer Technologien, kompetente
Problemlöser und Optimierer oder Multiplikatoren von Innovationen. Ein großer Vorteil des
Handwerks ist dabei die starke Marktnähe und damit auch die anwendungsbezogene und kundenorientierte Entwicklung marktreifer Prozesse und Leistungen. Dies unterstreicht auch die
große Zahl der Bewerbungen für den Landesinnovationspreis, die in den vergangenen 25 Jahren
über die Handwerksorganisationen eingereicht wurden.
Innovationen bilden auch in kleinen und mittleren Unternehmen das Fundament für den Unternehmenserfolg. In einer globalisierten Wirtschaft werden sich auch die Handwerksbetriebe nur
dann erfolgreich am Markt behaupten, wenn sie ihre Produkte, Arbeitsverfahren und Dienstleistungen fortlaufend auf den neuesten Stand bringen und damit neue Geschäftsfelder generieren.
Auszeichnungen wie der Landesinnovationspreis ermöglichen es, der Öffentlichkeit deutlich
zu machen, dass es sich lohnt, sich um die Zukunftsfähigkeit der mittelständischen Handwerksbetriebe Gedanken zu machen. Die Erfolge aus dem kreativen Potenzial von Handwerksunternehmen sollen zur Nachahmung animieren, denn diese Erfolge sind Zeugnis der Neugier und
des Mutes, etwas Neues zu versuchen und auf den Markt zu bringen. Ein gutes Beispiel des Wettbewerbers bewirkt mehr, als die längste theoretische Ausführung.
Ich bin mir sicher, dass die Ideen baden-württembergischer Handwerksunternehmer ein reicher
Fundus auch für die nächsten 25 Jahre dieses Innovationspreises sein werden.
Joachim Möhrle, Präsident
Baden-Württembergischer Handwerkstag e.V.
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Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Im Rückblick:
Innovationspolitik in Baden-Württemberg
Das 25-jährige Jubiläum des Dr.-Rudolf-Eberle-Preises soll hier zum Anlass genommen werden,
einen Blick zurück in die Geschichte zu werfen und kurz Einblick zu nehmen in die wirtschaftspolitischen Umstände seiner Entstehungszeit.
Der heute eigentlich selbstverständliche Leitsatz, dass die Kreativität und Innovationsfähigkeit
der kleinen und mittleren Unternehmen eine Voraussetzung ist für die vorteilhafte wirtschaftliche Entwicklung eines Landes, dieser Gedanke wird erst nach und nach zur Grundlage des
politischen Handelns in Baden-Württemberg.
Zwar hat der baden-württembergische Landtag ab Anfang der 70er Jahre die Mittel für Gewerbeförderung und für das Mittelstandsprogramm kontinuierlich erhöht, aber angesichts der Weltwirtschaftskrise 1973/74, die auch im Land Spuren hinterlässt, müssen sich die politischen Entscheidungsträger die Frage nach anderen und effizienteren Methoden der Wirtschaftsförderung stellen
(lassen).
Diese intensiven Diskussionen werden angeheizt durch das 1971 im Auftrag der Bundesregierung
erstellte Gutachten der Prognos AG in Basel zur Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen,
das in höchstem Maße verunsichernd auf die Politik wirkt: es sei ein Irrtum zu glauben, so eine
seiner zentralen Aussagen, dass eine gelingende Mittelstandspolitik gleichzusetzen sei mit der
Bereitstellung öffentlicher Mittel; vielmehr müssten vorhandene Positionen auf ihre Sinnhaftigkeit überprüft und ganz neue Konzepte gefunden werden.
Die Suche nach wirkungsvolleren Instrumenten führt zu einer neuen gesetzlichen Grundlage der
Mittelstandspolitik in Baden-Württemberg, dem Mittelstandsförderungsgesetz von 1975. Es trägt
die Handschrift von Wirtschaftsminister Dr. Rudolf Eberle, der als Ideengeber und Motor gilt
und von Dr. Karl Reuss, Ministerialrat im Wirtschaftsministerium, der das Gesetz konzipiert.
Die intensivierte Technologieförderung wird zu einer wichtigen Säule des Gesetzes. Sie zielt
auf eine breite Anwendung moderner Technologien in den mitteständischen Unternehmen ab
und soll die Entwicklung neuer Produkte und Verfahren unterstützen. Je deutlicher sich zeigt,
in welch hohem Maße Einkommen und Arbeitsplätze in Baden-Württemberg von der technischinnovativen Wettbewerbsfähigkeit abhängig sind, desto stärker findet dieser Gedanke tatsächlich
Eingang in das politische Handeln.
So nutzt Wirtschaftsminister Dr. Eberle 1976 die Amtseinführung des neuen Präsidenten des
Landesgewerbeamts – Dr. Jürgen Hildebrandt (1976 – 1980) dazu, Arbeitsschwerpunkte für das
dem Wirtschaftsministerium unterstellte Amt zu entwickeln, die er ganz auf das Mittelstandsförderungsgesetz abstimmt. Das Ergebnis sind organisatorische und inhaltliche Neuausrichtungen,
in deren Zuge das LGA verschiedene Aufgaben und Einrichtungen verliert und auf drei Schwerpunktaufgaben verschlankt wird: Die Förderung von Mittelstand, Berufsbildung und technischer
Innovation.
Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
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Anfang der 80er Jahre startet die Landesregierung ein ganzes Bündel technologiefördernder Maßnahmen und Initiativen. So wird 1983 das Amt des Regierungsbeauftragten für den Technologietransfer geschaffen. Zeitlich und personell eng damit verknüpft ist die Neuausrichtung der Steinbeis-Stiftung für Wirtschaftsförderung und die Aufstockung ihres Stiftungskapitals aus Mitteln
der Landeskreditbank. Überall im Land werden Technologiezentren eingerichtet, Innovationsberaterstellen bei Wirtschaftsorganisationen geschaffen und auch die Gründung neuer wirtschaftsnaher Forschungsinstitute trägt der zunehmenden Innovationsdynamik Rechnung.
Heute gibt es in Baden-Württemberg über 450 Steinbeis-Zentren, die den Technologietransfer
insbesondere aus den Hochschulen hin zu den Unternehmen unterstützen.
In diese 80er Jahre, als viele Industriezweige (Unterhaltungs-, Uhren-, Textilindustrie) verschwinden, neue Schlüsseltechnologien sich durchsetzen und „High-Tech aus Baden-Württemberg“
zum Markenzeichen wird, fällt die „Erfindung“ des Landesinnovationspreises, der sehr bald nach
Dr. Rudolf Eberle benannt wird.
Der Preis zeichnet sich aus durch die starke Beteiligung der Unternehmen, die große Qualität
und Vielfalt der Einreichungen und durch seine exzellenten Preisträger. Er gehört mit zu den
ersten Innovationspreisen, die in der Bundesrepublik ausgelobt wurden und besitzt eine ausgezeichnete Reputation, mittlerweile weit über die Grenzen Baden-Württembergs hinaus. Seit 1985
hat die Jury 1799 Bewerbungen begutachtet, in denen Unternehmen aus Handwerk, Industrie
und technischer Dienstleistung ihre Neuerung präsentierten. 138 von ihnen wurden für den
erzielten technischen Fortschritt, die unternehmerische Leistung und die wirtschaftlich erfolgreiche Umsetzung ausgezeichnet. Weitere 163 Unternehmen erhielten eine Anerkennung für die
hohe Qualität ihrer Innovation.
Nach 25 Jahren ist der Dr.- Rudolf- Eberle-Preis zu einem unverzichtbaren Bestandteil der badenwürttembergischen Innovationspolitik geworden. Er hat begründet, was hoffentlich auch in Zukunft gelten wird: Baden-Württemberg ist Vorreiter der Innovations- und Technologiepolitik.
Quellen:
Boelcke, Willi A.: Glück für das Land.
Die Erfolgsgeschichte der Wirtschaftsförderung von Steinbeis bis heute. Stuttgart, 1992
Pfister, Ernst: 25 Jahre Landesinnovationspreis – Baden-Württemberg
als ein Vorreiter der Innovations- und Technologiepolitik.
In: pro-Magazin für die Region Heilbronn-Franken, Dezember 2009
Landesgewerbeamt Baden-Württemberg (Hrsg.): Haus der Wirtschaft,
Festschrift anlässlich der Fertigstellung des ersten Bauabschnitts 1988
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Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
25 Jahre Dr.-Rudolf-Eberle-Preis
Fotografische Impressionen
Wirtschaftsminister
Martin Herzog bei seinem Festvortrag 1988
Gabriele Eberle mit dem Präsidenten
des Landesgewerbeamtes Dr. Karl Reuss
und Wirtschaftsminister Hermann Schaufler 1990
Preisverleihung durch Staatssekretär Rainer Brechtken
und die Präsidentin des Landesgewerbeamtes
Gisela Meister-Scheufelen 1992
Wirtschaftsminister
Dr. Dieter Spöri im Gespräch mit Preisträgern 1995
Gemeinsam mit dem Präsidenten des Landesgewerbeamtes
Dr. Friedrich Bullinger überreicht Wirtschaftsminister
Dr. Walter Döring eine Anerkennungsurkunde 2003
Wirtschaftsminister Ernst Pfister und Regierungspräsident
Johannes Schmalzl bei der Preisverleihung 2008
Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
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Einleitung
Auf Vorschlag des Ministers für Wirtschaft, Mittelstand
und Technologie, Dr. Rudolf Eberle, beschloss die Landesregierung am 22. Oktober 1984 die Vergabe eines Innovationspreises für kleine und mittlere Unternehmen.
Dr. Rudolf Eberle verstarb am 17. November 1984 unerwartet. Mit der Bezeichnung „Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg - Dr.-Rudolf-Eberle-Preis -“ wird
an die Verdienste, die er sich als Wirtschaftsminister insbesondere um den Mittelstand erworben hat, erinnert.
Der Preis wird seit 1985 alljährlich vergeben an im Land
ansässige kleinere und mittlere Unternehmen aus Industrie, Handwerk sowie technologischer Dienstleistung für
beispielhafte Leistungen
• bei der Entwicklung neuer Produkte, Verfahren und
technologischer Dienstleistungen oder
• bei der Anwendung moderner Technologien in Produkten, Produktion oder Dienstleistungen.
Mit der Auszeichnung sollen diese herausragenden Bemühungen mittelständischer Unternehmen eine öffentliche
Anerkennung finden.
Es werden Preise in Höhe von insgesamt 50.000 Euro sowie Anerkennungen vergeben.
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Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Darüber hinaus stellt die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Baden-Württemberg GmbH (MBG) in diesem
Jahr zum vierten Mal einen Sonderpreis für Innovationen
von jungen Unternehmen aus Baden-Württemberg bereit.
Der Sonderpreis ist mit 7.500 Euro dotiert.
Bewerbungen für den Innovationspreis werden von folgenden Organisationen der Wirtschaft entgegengenommen:
• Baden-Württembergischer Handwerkstag e.V.
• Baden-Württembergischer Industrie- und Handelskammertag
• Landesverband der Baden-Württembergischen Industrie e.V.
Das Wirtschaftministerium hat das Regierungspräsidium
Stuttgart mit der organisatorischen Durchführung beauftragt.
Über die Vergabe des Innovationspreises und des MBGSonderpreises entscheidet ein Preiskomitee. Es bewertet
den Wettbewerbsbeitrag nach folgenden Kriterien:
• Technischer Fortschritt
• Besondere unternehmerische Leistung
• Wirtschaftlicher Erfolg
Die Bewerbung muss alle drei Kriterien erfüllen.
Der Wirtschaftsminister gibt die Preisträger bekannt und
verleiht die Preise in einer öffentlichen Veranstaltung.
Die Mitglieder des Preiskomitees:
Dr.-Ing. Rolf-Jürgen Ahlers
Geschäftsführender Gesellschafter der
ASG Luftfahrttechnik und Sensorik GmbH
Valdo Lehari jr.
Geschäftsführer der Reutlinger Generalanzeiger Verlags
GmbH & Co. KG
Präsident des Europäischen Zeitungsverlegerverbandes
Rainer Reichhold
Präsident der Handwerkskammer Region Stuttgart
Heribert Rohrbeck
Geschäftsführer der Christian Bürkert GmbH & Co. KG
Johannes Schmalzl
Regierungspräsident, Regierungspräsidium Stuttgart
Günther Leßnerkraus (Vorsitz)
Ministerialdirigent im Wirtschaftsministerium
Baden-Württemberg
Guy Selbherr
Geschäftsführer der MBG Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Baden-Württemberg GmbH
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Johann Löhn (Stv. Vorsitz)
Präsident der Steinbeis-Hochschule Berlin,
Ehrenkurator der Steinbeis-Stiftung für Wirtschaftsförderung
Prof. Dr.-Ing. Alexander Verl
Leiter des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik
und Automatisierung IPA
Bernhard Pfeffer
Leiter des Referates Technik beim Handwerksverband
Metallbau und Feinwerktechnik Baden-Württemberg
2009 wurden insgesamt 81 Bewerbungen eingereicht.
Das Preiskomitee hat den Innovationspreis 2009 fünf Unternehmen zuerkannt. Das Preisgeld wurde aufgeteilt in
1 x 15.000 Euro, 2 x 10.000 Euro und 2 x 7.500 Euro.
Darüber hinaus hat das Preiskomitee über die Vergabe des
Sonderpreises der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft Baden-Württemberg GmbH (MBG) in Höhe von
7.500 Euro entschieden.
Drei Unternehmen wurden mit einer Anerkennung ausgezeichnet.
Die Preise wurden am 26. November 2009 in einer öffentlichen Veranstaltung verliehen.
Die Wettbewerbsbeiträge der Preisträger sowie der Bewerber, die eine Anerkennung erhalten, werden in dieser
Broschüre dokumentiert.
Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
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Preisträger
JOTEC GmbH
Hechingen
Hybrid Stentgraft System
Die Neuentwicklung ermöglicht die erfolgreiche Behandlung lebensbedrohender Erkrankungen
der Aorta. Sie wird in der offenen Herzchirurgie zur Therapie von Ausweitungen und Einrissen
in der Gefäßwand der Brusthauptschlagader angewendet. Beim Hybrid Stentgraft System handelt
es sich um den Einsatz einer Gefäßprothese in Kombination mit einer minimalinvasiven Gefäßstütze als Alternative zu den konventionellen Operationen und Behandlungsmöglichkeiten.
Durch seinen Einsatz kann das bisher zweistufige, sehr traumatische Operationsverfahren auf
einen einzigen Eingriff reduziert werden. Die innovative Prothese kombiniert klassische Gefäßrekonstruktion mit modernem, minimal-invasivem Aortenstenting und vereinfacht die bisherigen
Therapieverfahren deutlich.
Der Nutzen für die Patienten liegt im geringeren Risiko, bei oder nach der Operation zu sterben
bzw. zu erkranken, wodurch die Behandlung auch für ältere oder geschwächte Personen geeignet
ist. Vorteilhaft für den Chirurgen ist die einfache Handhabung und die sich daraus ergebende Zeitersparnis beim Einsatz des Hybrid Stentgraft Systems. Gleichzeitig wird das Gesundheitssystem
durch damit verbundene Kosteneinsparungen entlastet.
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Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
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Die Ausgangslage
Komplexe Erkrankungen wie Ausweitungen und Einrisse
der Hauptschlagader stellen eine lebensbedrohende Situation für die betroffenen Menschen dar. So würden nach
einer akuten Aortendissektion (Einrisse in der inneren
Gefäßwand) 90 Prozent der Patienten innerhalb eines
Monats versterben, wenn sie nicht chirurgisch therapiert
würden. Es gibt zwei klassische Verfahren zur Therapie
der thorakalen Aorta (Schlagader des Brustkorbs), unter
Einbeziehung der aufsteigenden Aorta, des Aortenbogens
und der absteigenden Aorta:
Eine einstufige Operation, die mit hohem chirurgischem
Trauma und einem erheblichen Todesfall-Risiko verbunden ist. Dieser Therapieansatz ist nur für jüngere Patienten geeignet und findet in der Praxis so gut wie keine
Anwendung.
Das zweistufige Operationsverfahren birgt ebenfalls ein
beträchtliches Sterblichkeitsrisiko. Hinzu kommt, dass
zwischen den beiden chirurgischen Eingriffen eine Wartezeit von mehreren Wochen liegen kann, so dass sich
bis zu 30 Prozent der Patienten aufgrund ihres Alters und
ihrer Krankheitszustandes dem zweiten Operationsschritt
nicht mehr unterziehen können.
Im Jahr 2003 wandte sich Prof. Heinz Jakob, Direktor der
Klinik für Thorax- und Kardiovaskuläre Chirurgie am
Westdeutschen Herzzentrum Essen, auf der Suche nach
einer Lösung zur Behandlung von komplexen, lebensbedrohenden thorakalen Aortenerkrankungen an JOTEC.
Die zu dieser Zeit am Markt befindlichen Produkte sowie
die etablierten Verfahren waren mit großen Nachteilen
verbunden und nicht für diesen Einsatz konzipiert. Nach
Prüfung der technischen Machbarkeit sowie des Marktpotenzials entschied man sich, in die Entwicklung einer
Hybrid Stentgraft Prothese zu investieren. Das vorhandene Know-how bezüglich Textiltechnologie für Gefäßprothesen sowie Nitinol Stent-Technologie versprach eine
erfolgreiche Entwicklung. Zur Realisierung wurde ein Entwicklungsteam bestehend aus Ingenieuren verschiedener
Fachrichtungen gebildet.
Die Innovation
Der technische Fortschritt liegt neben dem Hybridverfahren selbst in einer einzigartigen Webtechnik, die die
Herstellung eines blutdichten Polyestergewebes ermög-
licht und dadurch den Blutverlust während der Operation
minimiert.
Das System besteht aus einem Stentgraft- und einem
Gefäßprothesenanteil und ist mit einem speziellen Einführsystem ausgestattet. Mit dem Stentgraft-Anteil kann
der chirurgisch nicht zugängliche Teil der thorakalen Aorta therapiert werden. Der gewebte Prothesenanteil ermöglicht eine sichere Fixierung und dient als Verbindung zur
Rekonstruktion des Aortenbogens.
Durch den Einsatz des Systems kann ein bisher zweistufiges Operationsverfahren auf nur einen Eingriff reduziert
werden, was für die Patienten eine große Entlastung bedeutet. Aufgrund des reduzierten Traumas kann diese
Behandlung auch bei älteren, geschwächten oder durch
Begleiterkrankungen vorbelasteten Patienten durchgeführt werden. Für den Chirurgen und die Klinik sind die
einfache Handhabung und Zeitersparnis beim Einsatz des
Hybrid Stentgraft Systems klare Vorteile. Das Gesundheitssystem wird durch die Kosteneinsparung aufgrund
des Wegfalls einer zweiten Operation entlastet.
Das Unternehmen
Die JOTEC GmbH wurde 2000 von Lars Sunnanväder
gegründet, sie entwickelt Lösungen für die Behandlung
von Gefäßerkrankungen. Am Standort Hechingen werden
Implantate für aortale und periphere Gefäßerkrankungen
entwickelt und produziert. Das Produktportfolio beinhaltet konventionelle Gefäßprothesen, endovaskuläre Implantate für die Gefäß- und Herzchirurgie sowie interventionelle Radiologie und Kardiologie.
Zu den Kernkompetenzen gehören neben der Verarbeitung von Polytetrafluorethylen (u. a. Extrusion, Expansion) und Polyester (u. a. Wirken, Weben) auch Beschichtungstechniken (Kollagen, Heparin) zur Herstellung der
alloplastischen Gefäßprothesen. Eine innovative und
breite Technologieplattform im Bereich Nitinol (Memory-Metall) und Kathetertechnik bildet die Grundlage für
die Stentgrafts und Einführsysteme der minimalinvasiven
Produktlinie.
Das Unternehmen ist seit Gründung stetig gewachsen und
beschäftigt derzeit 129 Mitarbeiter, Tendenz steigend. Es
wurde ein weltweites Vertriebs- und Distributionsnetzwerk aufgebaut mit direkten Vertriebsorganisationen in
Deutschland, Spanien und Italien.
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Preisträger
Strasser Maschinenbau GmbH
Weingarten
Mechanische Schutzsysteme
Die Sicherheit von Personen, die an Maschinen und Anlagen arbeiten, ist in der Automatisierungstechnik von großer Bedeutung. Um Menschen vor den Gefahren der Maschinen zu schützen,
werden üblicherweise Sicherheitseinrichtungen wie Türen, Lichtvorhänge oder Schutzhauben
angebracht. Diese konventionellen Schutzeinrichtungen haben durch ihre Nachlaufzeit jedoch
einen negativen Einfluss auf die Produktivität der Maschine, besonders wenn Teile zugeführt
werden müssen. Auf der anderen Seite sind die Anlagenhersteller immer bestrebt, die Taktzeiten
ihrer Maschinen zu reduzieren und unproduktive Nebenzeiten zu minimieren.
Mit dem neuen Schutzsystem, das unter dem Namen „MecLock“ vertrieben wird, wurde eine
nachlauffreie Schutzeinrichtung entwickelt, welche die Sicherheitsfunktion ohne Einsatz elektronischer Komponenten realisiert. Das zentrale Element dieser Technologie ist eine rein mechanische Kontaktleiste, welche die Schutztür bei Eingriff des Maschinenbedieners sofort stoppt. Im
Vergleich zu elektrischen Lösungen entsteht kein Nachlauf, sodass die Schutztüren mit höherer
Geschwindigkeit bewegt werden können, ohne den Personenschutz zu gefährden.
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Die Ausgangslage
Am 29.12.2009 tritt die neue Maschinenrichtlinie 2006/42/
EG in Kraft, die alle Maschinenhersteller gesetzlich verpflichtet, sichere Maschinen zu konstruieren. Sie gilt nicht
nur für komplette Maschinen, sondern erstmals auch für
sogenannte „unvollständige Maschinen“ wie z. B. Maschinentüren, Handhabungseinrichtungen oder Zuführbänder.
Im Fall der Maschinentüren soll die Schutzeinrichtung beispielsweise verhindern, dass der Maschinenbediener seine
Finger einklemmt oder sie ihm gar abgetrennt werden. In der
Regel werden dafür elektronische Sensorleisten eingesetzt,
die der Maschinensteuerung einen Personeneingriff melden. Durch die Signalverarbeitung bei solchen elektrischen
Lösungen entsteht jedoch ein Nachlauf der bewegten Teile.
Dieser Nachlauf muss im Sicherheitskonzept der Maschine
berücksichtigt werden, was sich allerdings negativ auf die
Produktivität auswirkt.
Die Innovation
Mit dem so genannten „MecLock“-Schutzsystem wurde
eine mechanische Sicherheitstechnologie entwickelt, die
den Personenschutz im Vergleich zu herkömmlichen elektronischen Lösungen erhöht und zugleich die Produktivität der Maschine steigert. Das System löst bei minimaler
Berührung der mechanischen Kontaktleiste eine sofortige,
nachlauffreie Blockade der Schutzeinrichtung aus. Dieses
direkte Sicherheitskonzept benötigt keine weiteren Stellglieder wie Ventile oder Relais. Während bei elektronischen Lösungen aufwendig versucht wird, über mehrkanalige Redundanzen eine Fehlfunktion und das sich
daraus ergebende Verletzungsrisiko statistisch auszuschlie-
ßen, funktioniert die Neuentwicklung unabhängig von der
Funktion einer Steuerung oder zusätzlicher Stellglieder.
Selbst bei totalem pneumatischem oder elektrischem
Energieausfall ist es ausgeschlossen, dass Personen durch
selbstständig herabfallende Schutzeinrichtungen eingeklemmt werden. Da das Schutzsystem direktwirkend
ist, entfällt die Signalverarbeitung über eine Steuerung
zum Stopp des Türantriebes. Durch diese nachlauffreie
Technologie kann die Schutzeinrichtung mit maximaler
Geschwindigkeit bis zur Schließkante verfahren werden,
ohne die Personensicherheit zu gefährden. Dies wiederum
führt zu einer reduzierten Maschinentaktzeit und damit zu
höherer Produktivität.
Das Unternehmen
Die Strasser Maschinenbau GmbH wurde 1996 im oberschwäbischen Weingarten gegründet und steht seit Beginn für neue Ideen im Bereich der Automationstechnik
und des Maschinenbaus. Während zu Anfang noch der
Sondermaschinenbau im Vordergrund stand, werden heute Automatisierungslösungen von der Komponente bis
zum System angeboten. Auf Basis des ersten modularen
Profilsystems aus Stahl und Edelstahl wurde inzwischen
ein kompletter Automatisierungsbaukasten entwickelt.
Das Angebotsspektrum reicht von Basisprofilen über vormontierte Maschinengestelle bis hin zu kompletten Fördertechniklösungen oder Handhabungseinheiten. Mit der
Entwicklung des mechanischen Schutzsystems konnte das
Produktportfolio auf den Bereich Maschinenschutz ausgeweitet werden.
Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
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Preisträger
OptoSurf GmbH
Ettlingen
Streulichtsensor für Rauheits- und Formmessung
Die berührungslose, schnelle Oberflächenmessung von hochbeanspruchten technischen Komponenten gewinnt zunehmend an Bedeutung: Hohe Umweltstandards erfordern reibungs- und
verschleißarme Gleitflächen, Kunden erwarten Null-Fehler-Produkte in den geforderten Toleranzgrenzen - bei gleichzeitig günstigen Preisen. Der Hersteller sieht sich also mit steigenden
Anforderungen an die Produktivität und die Qualitätssicherung seiner Fertigungsprozesse konfrontiert. Ideal wäre es, wenn er die Oberflächen aller Werkstücke messen könnte, nicht nur
stichprobenartig wie bisher. Dann könnte er sowohl die Werkzeugstandzeit optimieren wie auch
die Auslieferung mangelhafter Ware verhindern.
Die im Augenblick zum Einsatz kommenden taktilen und optischen Messgeräte sind jedoch für
diese Art der Überwachung wenig geeignet. Beide Systeme messen die Gestaltabweichungen der
Oberfläche über Abstandsmessungen und reagieren sehr sensibel auf Vibrationen. Der neu entwickelte Oberflächensensor erlaubt nun erstmals die 100%-Oberflächenprüfung feinbearbeiteter
Werkstücke in der Maschine. Gleichzeitig erfasst er Formabweichungen mit hoher Genauigkeit.
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Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
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Die Ausgangslage
In der modernen Motoren- und Getriebefertigung sind
Reib- und Gleitoberflächen der einzelnen Komponenten für das Funktionsverhalten von zentraler Bedeutung.
Die Forderungen nach geringem Kraftstoffverbrauch,
minimalem Verschleiß und einem geräuscharmen Verhalten erfordern enge Fertigungstoleranzen hinsichtlich
der Oberflächenrauheit und Form (Rundheit, Welligkeit)
der beanspruchten Teile. Sowohl die Automobilindustrie
als auch deren Zulieferer stehen in der Fertigung unter
großem Druck, da bereits eine fehlerhafte Komponente
im eingebauten Zustand zu einem unbrauchbaren Motor
führen kann und dem Komponentenlieferanten dann die
gesamte Serie gesperrt wird.
Die gängige Methode der Qualitätssicherung ist die
Stichprobenmessung mit taktilen Rauheits- und Rundheitsmessgeräten in speziell klimatisierten Prüfräumen.
Dabei wird mit einer Diamantspitze (Rauheit) oder einer
Saphirkugel (Form) die Oberfläche abgetastet und die feinen Ausschläge elektrisch gemessen. Die Bedienung ist
sehr zeitaufwendig und erfordert speziell ausgebildetes
Personal. Trotz dieses Aufwands können fehlerhafte Fertigungsteile oft nicht erkannt werden, z. B. bei spontan
auftretenden Maschinenstörungen oder vorzeitigem Werkzeugverschleiß. Darüber hinaus erfassen auch die modernsten Rauheitsmessgeräte nur einen winzigen Bruchteil der gesamten Funktionsfläche. Zur Charakterisierung
von bestimmten Oberflächentexturen (z. B. Längsfinishen,
gestrahlte Oberflächen) sind sie gar nicht geeignet.
Zwar gibt es seit einigen Jahren auch optische Profilometer und 3D-Mikroskope, die die Rauheit berührungslos
messen können und mehr Informationen von der Oberfläche erfassen, aber auch sie messen nur Stichproben und
benötigen weiterhin geschultes Personal für die Durchführung der Messung. Ein Messgerät, das auch in der rauen Fertigung für die 100%-Oberflächenmessung eingesetzt
werden kann, ist daher ein großer innovativer Schritt in
der Fertigungsmesstechnik.
Die Innovation
Die traditionelle Methode, Rauheit und Form von Oberflächen zu messen, ist eine Abstandsmessung. Da die zu
messenden Größen im Bereich von 0,001 μm bis ca. 10
μm liegen, sind die entsprechenden Messgeräte (egal ob
taktil oder optisch) alle sehr vibrationsempfindlich und
auch langsam, so dass sie selten in rauer Fertigungsumgebung eingesetzt werden. Der neue Sensor basiert auf
dem optischen Prinzip der Lichtstreuung, das die Mikround Makrostruktur der zu prüfenden Oberfläche indirekt
durch eine Winkelmessung erfasst. Legt man den Empfängerdetektor in die hintere Brennebene eines win-
kelkorrigierten Objektivs (Fourierebene) so ergibt sich
die erstaunliche Tatsache, das die Messung unempfindlich gegen Abstandsänderungen ist (bei ebenen Flächen
± 1 mm). Ein weiterer großer Vorteil ist die flächenhafte
Erfassung der Oberfläche (ca. 1 mm Messfleckdurchmesser) und die große Messgeschwindigkeit von 2000 Messungen pro Sekunde. Die Software ist auf die Bedürfnisse
der Produktion ausgerichtet, d.h. einfachste Bedienung
und Sicherung der Messungen in einer Datenbank mit
Schnittstellen zu übergeordneten Qualitätssicherungsprogrammen sind gewährleistet. Die Hauptanwendungen für
den Streulichtsensor sind feinbearbeitete Teile mit hohem
Fertigungsaufwand und wichtigen Funktionsflächen wie
Kolbenbolzen, Getriebe-, Kurbel- und Nockenwellen,
Wälzlagerringe, feingeschliffene Stahlwalzen, gewalzte
Metallbänder, galvanisierte Oberflächen und polierte medizintechnische Implantate.
Das Unternehmen
Das familiengeführte Unternehmen OptoSurf GmbH wurde 2004 gegründet und ist auf die Entwicklung, Fertigung
und den Vertrieb von schnellen robusten Oberflächensensoren für die automatisierte Fertigung spezialisiert. Alleiniger Geschäftsführer und Gesellschafter ist Dr. Rainer
Brodmann, der die Grundidee für diese neue Produktentwicklung aus seiner langjährigen Tätigkeit (1979 – 1992)
bei der Firma Rodenstock mitbrachte, die 1992 die messtechnischen Aktivitäten einstellte. Mit Unterstützung alter
Weggefährten, befreundeter Hochschulprofessoren und
mit Hilfe eines ersten größeren Auftrags von der Gruppe
Heat GmbH, konnte die gesamte Neuentwicklung aus eigenen Mitteln finanziert werden. Bereits 2007 wurden die
ersten Sensoren an die Industrie geliefert. Ein wichtiger
Meilenstein in der Firmengeschichte ist die neue VDARichtlinie 2009, in der die neuen speziellen Rauheitskennwerte des Streulichtsensors standardisiert worden
sind, so dass in Zukunft Konstrukteure die Kennwerte in
Zeichnungen eintragen können.
Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
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Preisträger
Heinz Kurz GmbH Medizintechnik
Dußlingen
Implantat-System für die Mittelohrchirurgie
Chronische Erkrankungen des Mittelohrs können zu einem vollständigen Verlust des Hörvermögens führen. In vielen Fällen kann durch die Rekonstruktion der zerstörten Gehörknöchelchenkette mit Hilfe künstlicher Implantate den Patienten geholfen werden. Dabei stellt der Chirurg
das Mittelohr so wieder her, dass der Schall möglichst verlustfrei vom Trommelfell zum Innenohr
transportiert wird. Anatomisch bedingt variiert der Abstand zwischen den beiden Ankopplungspunkten für das Implantat von Patient zu Patient. Dies hat zur Folge, dass während einer Operation mehrere Implantate unterschiedlicher Länge steril bereitgestellt werden müssen. Damit sind
hohe organisatorische Kosten verbunden.
Durch ein neu entwickeltes längenvariables Implantat-System aus Titan ist es nun möglich, allen anatomisch bedingten Größenansprüchen zwischen 1,75 und 7,0 mm gerecht zu werden. Im
Operationssaal müssen lediglich noch zwei unterschiedliche Implantate vorgehalten werden, je
nachdem, ob eine partielle oder eine totale Rekonstruktion vorgenommen wird. Die bislang erforderlichen chirurgischen Instrumente können durch ein multifunktionales Kunststoffbauteil ersetzt werden. Dieses Einmalprodukt, die so genannte Sizer-Disk, ist dazu bestimmt, den Abstand
für das sterile Implantat auszumessen und die richtige Länge einzustellen.
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Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
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Die Ausgangslage
Die anatomischen Verhältnisse im Mittelohr variieren von
Patient zu Patient. Wenn ein passives Mittelohrimplantat
eingesetzt wird, muss also die Länge des Implantats individuell und entsprechend den anatomischen Gegebenheiten
bestimmt und ausgewählt werden. Da die erforderliche
Länge aber erst während der Operation ermittelbar ist,
muss für jede Länge (1,75 bis 7,0 mm in 0,25 mm-Schritten) und jede Situation ein Implantat im Operationssaal
vorhanden sein. Das bedeutet hohe Kosten für die Lieferung und Bereitstellung und den damit einhergehenden
organisatorischen Aufwand.
Die Innovation
Es wurde ein System entwickelt, das zum einen ein längenvariables Mittelohrimplantat und zum anderen eine
multifunktionale Sizer-Disk aus Kunststoff beinhaltet.
Das Implantat, aus reinem Titan gefertigt, wiegt insgesamt 4 mg und hat die Maße eines halben bis ganzen
Streichholzkopfes. Innerhalb der oben liegenden Titanplatte befindet sich ein Mikromechanismus, der es dem
Chirurgen erlaubt, die Titanplatte am Schaft fest zu fixieren. Dieser Mikromechanismus besteht aus einer Art
Kniehebel, welcher durch Geradebiegen eines Bügels die
Bohrung am Schaft verengt und so die Titanplatte in der
entsprechenden Position und Länge am Schaft fixiert. Dieser Vorgang wird unter dem Mikroskop mit chirurgischen
Instrumenten innerhalb der Kunststoffplatte getätigt. Der
Schaft des Implantats ist 0,2 mm im Durchmesser und
kann intraoperativ gebogen werden, damit das Implantat
den anatomisch bedingten Situationen gerecht wird und
angeglichen werden kann. Um die Ankopplungsqualität
an Trommelfell bzw. Steigbügel positiv zu beeinflussen,
wurden die Geometrien entsprechend gestaltet und die
Kontaktflächen in diesen beiden Bereichen mit einer Mikrostruktur versehen. Je nach Schweregrad der Mittelohrdestruktion kommt eine Partial- oder Total-Prothese zum
Einsatz.
Das Unternehmen
Die Heinz Kurz GmbH Medizintechnik entwickelt, fertigt und vertreibt Implantat-Systeme für die Hals-NasenOhrenheilkunde. Das eigenständige Familienunternehmen wurde im Jahre 1982 von Heinz Kurz in Dußlingen
(Landkreis Tübingen) gegründet. Heute führt es seine
Tochter Traute Kurz. Im Jahre 1995 wurden erstmals weltweit Mittelohrimplantate aus Titan im Markt eingeführt,
seither wachsen die Umsätze stetig. Insgesamt hat das
Unternehmen mehr als 50 nationale und internationale
Patente angemeldet.
Im Bereich der Mittelohrimplantate ist das Unternehmen
in Europa marktführend und exportiert derzeit in 57 Länder weltweit.
Die Firma beschäftigt 29 Mitarbeiter. Im Jahre 2000
wurde in Dallas/USA ein Tochterunternehmen gegründet,
das den nordamerikanischen Markt bedient.
Implantat im Größenvergleich
Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
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Preisträger
SCHNIER Elektrostatik GmbH
Reutlingen
Handcoulombmeter
Jeder kennt die kleinen, oft schmerzhaften elektrostatischen Entladungen an der PKW-Tür oder
dem Treppengeländer. Eigentlich eine harmlose, fast alltägliche Erscheinung. Harmlos allerdings
nur, solange diese so genannten Büschelentladungen nicht in explosionsgefährdeten Bereichen
auftreten. Innerhalb von explosionsfähigen Gemischen können diese Entladungen wie der Funke
einer Zündkerze im Verbrennungsmotor wirken.
Die Beurteilung, ob elektrostatische Aufladungen zündfähige Entladungen erzeugen können
oder nicht, war über Jahrzehnte nur mit der Gaszündsonde möglich. Dabei wurde versucht, ein
zündwilliges Gasgemisch reell zu zünden, was kostenintensiv und nicht ungefährlich war. Außerdem lieferte diese Prüfung nur eine Ja/Nein-Aussage, aber keinen Anhaltspunkt dafür, wie weit
man sich noch im sicheren oder schon im gefährlichen Bereich befand. Mit dem neuen Handcoulombmeter lässt sich sehr einfach eine Messung durchführen, ohne eine Zündung zu verursachen. Dabei wird eine Entladung vom Prüfling auf das Handcoulombmeter provoziert und der
Energiegehalt des “Funkens“ in Nanocoulomb gemessen. Der Messwert liefert neben der Ja/NeinAussage auch Aufschluss darüber, wie gefährlich oder ungefährlich die Entladungen sind.
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Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
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Die Ausgangslage
Elektrostatische Entladungserscheinungen, vom Fachmann als »Büschelentladungen« bezeichnet, haben es in
sich: Sie können - ähnlich wie eine Zündkerze im Automotor - brennbare Gase und Dämpfe entzünden. Damit
sind diese von elektrostatisch aufgeladenen Kunststoffen
verursachten Büschelentladungen ein wichtiges Thema in
der chemischen, der pharmazeutischen und auch der Mineralöl-Industrie. In diesen Industrien werden große Mengen brennbarer Flüssigkeiten umgesetzt, deren Dämpfe im
Gemisch mit Luft einer Explosionsgefahr unterliegen. In
solchen explosionsgefährdeten Bereichen darf es natürlich
nicht zu zündfähigen Erscheinungen kommen.
Bezüglich elektrostatischer Aufladungen ist zwar vorgeschrieben, dass alle leitfähigen (metallenen) Teile, die
durch das Verfahren aufgeladen werden können (z. B. ein
Metallfass beim Befüllen) zur Ableitung geerdet werden
müssen. Doch bei Teilen aus isolierenden Kunststoffen
funktioniert das nicht, eine Erdung nützt dort nichts. Die
zunehmende Verbreitung von Kunststoffen in allen Bereichen machte ein Beurteilungskriterium erforderlich, wodurch es zur Entwicklung der Gaszündsonde kam. Bei diesem Gerät wird eine geerdete Metallkugel, die von einem
zündfähigen Brenngas-Luft-Gemisch umspült ist, dem zu
prüfenden Teil angenähert. Falls es zur Zündung kommt,
handelt es sich um eine gefährliche elektrostatische Aufladung, anderenfalls nicht.
Die Innovation
Diese elektrostatischen Büschelentladungen weisen nicht
nur ein Zündpotenzial auf, in ihnen wird auch ein elektrischer Stromimpuls transportiert, der sich z. B. in einem
spürbaren Stromschlag manifestiert. Tatsächlich konnte
man nachweisen, dass ein unmittelbarer Zusammenhang
zwischen der in einer Büschelentladung transportierten
Ladungsmenge und deren Zündfähigkeit besteht. Diese
Ladungsmenge ist messtechnisch mit dem neuen Handcoulombmeter erfassbar. Durch einfaches Annähern seiner
Kugelelektrode an das aufgeladene Isolierstoffteil kann es
die Zündfähigkeit der dabei entstehenden Büschelentladung bestimmen.
Ein im Handcoulombmeter eingesetzter Mikroprozessor
verfolgt den ansteigenden und abfallenden Spannungsverlauf am internen Kondensator, wobei stets die Differenz
des aktuellen mit dem vorherigen Wert verglichen wird.
Die Messung wird ausgelöst bei einer vorgegeben Steilheit
und läuft so lange, bis ein Wendepunkt im Spannungsverlauf erfolgt. Dieser Wert wird angezeigt und gespeichert.
Die Polarität des Ladungsimpulses beeinflusst das Messergebnis nicht, wird aber angezeigt.
Gegenüber der Prüfmethode mit der Gaszündsonde hat
die Messung mit dem Handcoulombmeter den großen
Vorteil, dass sie Messwerte liefert und damit auch Einflussnahmen auf die elektrostatische Aufladbarkeit tendenziell
erkennbar macht.
Das Handcoulombmeter ist so gestaltet, dass es bis zu 500
Messwerte speichern kann und sich somit der Verlauf von
Aufladungen verfolgen lässt. Gewissenhaftes Arbeiten vorausgesetzt, erfordert die Anwendung des Handcoulombmeters keine Fachkenntnisse der Elektrostatik und kann
daher von der Sicherheitsfachkraft oder einer unterwiesenen Person eingesetzt werden. Für die Anwender existiert
mit diesem Produkt erstmalig die Möglichkeit, leicht und
wirtschaftlich sichere Produkte zu entwickeln und zu qualifizieren bzw. die Sicherheit im eigenen Betrieb herzustellen und zu überwachen.
Das Unternehmen
Die SCHNIER Elektrostatik GmbH wurde 1977, zunächst
als Einzelfirma, in Reutlingen gegründet. Das Familienunternehmen hat sich auf den Bereich elektrostatische
Anwendungen spezialisiert und ist bereits seit zwei Jahrzehnten in Normungsgremien vertreten. Heute zählt das
Unternehmen zu den Innovationsführern in diesem Spezialgebiet.
Da die Produkte vielfach im explosionsgefährdeten Bereich eingesetzt werden und teilweise über EG-Baumusterzulassungen verfügen, ist das Unternehmen bereits seit
Jahren nach ISO 9001 und darüber hinaus nach EN 13980
zertifiziert.
Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
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Sonderpreis der MBG
mobil-mark GmbH
Blaustein
Universelles, mobiles Laserbeschriftungssystem
Die Laserbeschriftung zur Kennzeichnung von Teilen ist in der industriellen Fertigung heute weit
verbreitet. Da jedoch die zu beschriftenden Teile oder Etiketten zur Laseranlage gebracht werden
müssen, konnte man bislang nur kleinere Teile beschriften, die in die üblichen stationären Laseranlagen hineinpassen. Nachdem eine Marktrecherche ergeben hatte, dass weltweit kein Gerät
existiert, mit dem auch große Teile gekennzeichnet werden können, wurde in dreijähriger Entwicklungszeit ein mobiler Beschriftungslaser entwickelt. Mit seiner Hilfe können speziell solche
Maschinen, Geräte und Produkte beschriftet werden, für die die stationären Laseranlagen nicht
ausreichen. Dabei zeichnet sich das unter der Bezeichnung „mobil-mark 1“ vermarktete mobile
Laserbeschriftungssystem durch seine Vielseitigkeit und die einfache Bedienung aus. Es eignet
sich damit insbesondere für mittelständische Unternehmen. Das Handteil mit dem Laserkopf
wiegt nur 2,5 Kilogramm. Die Steuereinheit enthält außerdem die komplette Beschriftungssoftware. Das System lässt sich so umrüsten, dass innerhalb weniger Minuten abwechselnd zum Beispiel Großbehälter, Werkzeuge oder Kleinteile beschriftet werden können. Auch Typenschilder
aus Stahl oder Laserbeschriftungsfolien sind damit schnell herstellbar.
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Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Die Ausgangslage
Das Beschriften oder Markieren von Produkten mit Hilfe
eines Laserstrahls ist ein heute nicht mehr wegzudenkender Bestandteil bei der Teilekennzeichnung der industriellen Fertigung. Abhängig vom zu beschriftenden Material
kommen verschiedene Verfahren zur Anwendung. Weit
verbreitet ist zum einen die Anlassbeschriftung, bei der
die metallische Oberfläche durch eine Temperaturerhöhung einen farbigen Überzug erhält und zum anderen der
Farbabtrag bei beschichteten Gegenständen. Ein drittes
Verfahren ist das Gravieren, bei dem mit gepulsten Lasern
ein Materialabtrag auf verschiedensten Materialien möglich ist.
Die Kennzeichnung von Teilen mittels Laserbeschriftung
ist wasser- und wischfest und damit sehr dauerhaft. Die
zu beschriftenden Teile werden dabei in der Regel zum
Lasersystem gebracht, so dass nur kleinere Teile mit dem
Laserverfahren beschriftet werden können. Dass Bedarf
besteht für ein universelles, mobiles Laserbeschriftungssystem, mit dem man auch große, schwere oder sperrige
Teile beschriften kann, wurde durch eine Marktrecherche
ermittelt. Im Jahr 2003 wurde die mobil-mark GmbH mit
dem Ziel gegründet, ein neues Lasersystem für den universellen Industrieeinsatz zu entwickeln.
Die Innovation
Das neue mobile Laserbeschriftungssystem hebt sich von
den bislang vorhandenen Beschriftungslasern vor allem
durch sein neuartiges Aufbaukonzept, durch seine zum
Patent angemeldete Sicherheitstechnik und durch seine
universellen Einsatzmöglichkeiten ab. Es besteht aus einer fahrbaren Versorgungseinheit mit Stromversorgung,
Laserpumpdiode, Beschriftungs- und Sicherheitssoftware
sowie Drucklufterzeugung und -absaugung. Der luftgekühlte Festkörperlaser, der zur Beschriftung dient, ist über
einen Versorgungsschlauch mit der fahrbaren Basiseinheit
verbunden. Er ist direkt in dem Handteil untergebracht,
welches auf das zu beschriftende Gut aufgesetzt wird. Die
Kühlluft erfüllt mehrere Aufgaben: Sie sorgt auch für die
Spülung des Prozessraumes zur Entfernung von Abgasen
und Stäuben. Diese werden durch ein Filtersystem in der
fahrbaren Basiseinheit entgiftet. Für das bedienergeführte
Handteil wurde gemeinsam mit dem Technischen Überwachungsverein Stuttgart ein Sicherheitskonzept ausgearbeitet, das ein Austreten des Laserstrahls und des entstehenden Streulichtes sicher verhindert.
Nach dem Aufsetzen des mobilen Handteils überwachen drei Sicherheitsschalter die Prozessraumabdeckung.
Zusätzlich wird durch einen Drucksensor der durch die
Kühlluft entstehende Überdruck sensiert. Alle Sensoren
werden durch eine Sicherheits-SPS permanent abgefragt
und kontrolliert. Der Laser ist mit Hilfe dieser Schalter
und Sensorvorrichtungen abgesichert und erfüllt bei bestimmungsgemäßem Gebrauch die Sicherheitsanforderungen der Laserschutzklasse 1.
Durch seinen einzigartigen Aufbau eignet sich das Lasersystem auch ideal für die Kennzeichnung im Anlagen- und
Sondermaschinenbau. Hier kann auf große Sicherheitsumhausungen verzichtet werden und auch zusätzliche
Absauganlagen können in der Regel entfallen. Das Laserbeschriftungssystem eignet sich ebenfalls für den Einsatz
in Fertigungseinrichtungen, an denen kleine und mittlere
Serien zu kennzeichnen sind.
Das Unternehmen
Im Jahr 2003 wurde die mobil-mark GmbH gegründet,
die heute vier Mitarbeiter mit der Entwicklung und dem
Bau von Laserbeschriftungssystemen beschäftigt. Seit der
Vorstellung des ersten Gerätes auf der Hannover Messe
2006 wurde das Beschriftungssystem konsequent weiterentwickelt und durch neue Vorsätze, Haltevorrichtungen,
Fokussierhilfen und ein automatisches Folienmodul ergänzt. Nach Ausbau der Produktionseinrichtungen und
Einstellung weiterer Mitarbeiter ist die Entwicklung einer
neuen Gerätegeneration vorgesehen, die insbesondere
größere Beschriftungsfelder und höhere Leistungsdichten
zum Ziel hat.
Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
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Anerkennung
Gebr. Bellmer GmbH Maschinenfabrik
Niefern-Öschelbronn
Hochfrequenz-Schüttelung in der Papierherstellung
Kaum ein Parameter hat bei der Papierherstellung einen solch nachhaltigen Einfluss auf die Qualitätseigenschaften von Papieren wie die Formation. Unter Formation versteht man die Lage der
Fasern einer Papierbahn. Für den Laien weitgehend unbemerkt, entscheidet eben diese Lage über
die Qualität der Papiere. Je gleichmäßiger die Formation, desto höherwertiger ist das Papier – was
sich in einer geringen „Wolkigkeit“ ausdrückt, wenn man das Blatt Papier gegen das Licht hält.
Entscheidend beeinflusst wird die Formation vom Stoffauflauf und den Entwässerungselementen,
besonders jedoch von der Brustwalzenschüttelung.
Der neu entwickelte „TURBOShaker™“ ist ein solches Aggregat zur Hochfrequenz-Schüttelung
von Brustwalzen an Papier- und Kartonmaschinen. Er zeichnet sich durch hohe Leistungsdichte
bei geringem Energieverbrauch aus. Die Schüttelfrequenzen des hydraulischen Antriebs sind bis
600 Hz stufenlos einstellbar. Damit können Schütteldistanzen bis zu 25 mm erreicht werden.
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Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
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Die Ausgangslage
Die „klassischen“ Rüttelwerke erfahren ihre Leitungsgrenzen durch die mechanischen Festigkeiten der verwendeten
Kurvenerzeuger. Auch der Einsatz von Leichtbau-Brustwalzen kann die Grenzen kaum über 500 m/min Papiermaschinen-Geschwindigkeit steigern. Moderne Papiermaschinen werden jedoch in weit höheren Bereichen mit
teilweise sogar mehr als der doppelten Geschwindigkeit
betrieben.
Trotz extrem beengter Platzverhältnisse einbaubar
Brustwalze mit angebautem Hochfrequenz-Schüttler
Die üblichen Anlagen zur Hochfrequenz-Schüttelung der
Brustwalzen haben einen großen Platzbedarf und sind begrenzt in ihrer Leistung bzw. Geschwindigkeit. Für die moderne Papierherstellung besteht also eine große Nachfrage
nach Hochfrequenz-Schüttelaggregaten in kompakter
Bauweise zu moderaten Investitionskosten.
Die Innovation
Da mit zunehmender Geschwindigkeit der Papiermaschinen die klassische Schüttelung immer mehr an Bedeutung verliert, wurde die Hochfrequenz-Schüttelung von
Brustwalzen an Papier- und Kartonmaschinen mit hydraulischem Antrieb entwickelt. Wichtigstes Ziel war eine
hohe Leistungsdichte bei niedrigem Energieverbrauch und
kleinen Baumaßen, um auch bei engen Platzverhältnissen
bestehende Papiermaschinen nachrüsten zu können. Das
bekannte Funktionsprinzip beruht auf der Erzeugung von
Kräften durch rotierende Unwuchten. Diese Kräfte überlagern sich bei Kombination mehrerer Unwuchten. Sie
sind so angeordnet, dass sie sich in vertikaler Richtung
kompensieren, d.h. Schwingungen in die Gebäudestruktur
nicht auftreten. Hingegen ist die für die positive Beeinflussung der Formation notwendige hohe Schüttelfrequenz quer zur Produktionsrichtung bis 600 Hz mittels eines
hydraulischen Antriebs stufenlos einstellbar.
Durch den hydraulischen Antrieb ergibt sich gegenüber
einem elektrischen Antrieb der Vorteil, dass durch den
geringeren Platzbedarf ein Anbau an bestehende Papiermaschinen möglich wird.
Somit kann auch an einer „verbauten“ Anlage die Qualität der Papiere durch einfache Nachrüstung mit einem
Hochfrequenz-Schüttler auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden. Durch die Papierformation wird die
Papierqualität nachhaltig verbessert, die Reißfestigkeit erhöht und die Bedruckbarkeit erleichtert. Da die bessere
Blattstruktur (Formation) auch mit billigeren Rohstoffen
eine noch ausreichende Papierqualität ermöglicht, kann
auf niedrigere Rohstoffqualitäten mit einem höheren Altpapieranteil zurückgegriffen werden.
Ohne TurboShaker
Mit TurboShaker
Verbesserte Papier-Formation durch Brustwalzenschüttelung
Das Unternehmen
Seit 1842 fertigt Bellmer Maschinen und Anlagen für die
Papierindustrie. 1972 kommt der Produktbereich Separation Technology hinzu – die Winkel-Presse™ zur optimalen Schlammentwässerung sowie der TurboDrain™ zur
effizienten Schlammeindickung. Sämtliche Produkte werden am Standort Deutschland gefertigt. Das Unternehmen ist weltweit tätig und hat in der Firmengruppe 375
Mitarbeiter. Das Familienunternehmen wird heute in der
sechsten Generation von den Brüdern Erich, Martin und
Philipp Kollmar geleitet.
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Anerkennung
Kiesel Bauchemie GmbH u. Co. KG
Esslingen
Dekorative fugenlose Bodenspachtelmasse
Böden sind heutzutage mehr als nur die Fläche, die anderen Bauteilen als Untergrund dient. Der
Trend geht zu Böden als gestalteten und gestaltenden Objekten, die eine eigene Betrachtung
und Wertschätzung verdienen. Fugenlose Böden vermitteln den Eindruck von Großzügigkeit und
edler Oberfläche. In hochwertigen Räumen sind sie ein auffallendes Funktions- und Gestaltungselement.
Bei der neu entwickelten Bodenspachtelmasse handelt es sich um eine zementgebundene Masse,
die mit Polymeren und Additiven vergütet ist. Das unter der Bezeichnung „Servo-Art® CeFlo“
vertriebene Produkt ermöglicht völlig neuartige ganzheitliche Gestaltungskonzepte im Innenausbau. Die dekorative Bodenspachtelmasse erhärtet spannungsarm und lässt sich so auch auf
großen Flächen fugenlos einbauen. Die eleganten, ebenen Flächen genügen höchsten optischen
Ansprüchen und zeichnen sich durch eine wirtschaftliche Verarbeitung, hohe Lebensdauer, niedrigen Verschleiß sowie einfache Pflege und Reinigung aus.
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Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
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Die Ausgangslage
Herkömmliche Massen auf Zementbasis weisen oftmals
ein sehr hohes Schwinden beim Abbinden auf. Dies führt,
je nach Größe der Schwindung und Beschaffenheit des
Untergrunds, zu Rissbildung. Durch die auftretende Scherspannung kann sogar der Untergrund beschädigt werden.
Ziel der Neuentwicklung war es, eine zementgebundene,
dekorative Spachtelmasse zu entwickeln, die nahezu spannungsfrei abbindet und dadurch fast keine Scherkräfte in
den Untergrund einleitet. Erreichen wollte man eine rissfreie Oberfläche auch auf großen Flächen in Schichtdicken
bis zu 10 mm.
Die Innovation
Das neu entwickelte Produkt ist universell einsetzbar und
lässt eine sehr individuelle Gestaltung zu. Möglich war
dies durch die Entwicklung eines einzigartigen, speziell
formulierten, schnell erhärtenden und schnell belastbaren Systems aus vier verschiedenen Spezialbindemitteln,
unter anderem Zemente sowie besondere Polymere und
Hochleistungsadditive. Durch die Zement-/Polymerbindung stellt sich ein hohes, sicheres und schnelles Abbindeverhalten ein, welches die Masse sehr widerstandsfähig
gegenüber mechanischen Beanspruchungen macht. Aufgrund der Verwendung von Hochleistungspolymeren ist
die Masse nicht spröde und durch die volumenstabile Erhärtung wird eine hohe Festigkeit des Bodens erreicht. So
erhärtet die Masse praktisch spannungsfrei, bildet keine
Risse und haftet auch durch das dazu gehörende Grundierungssystem hervorragend auf dem Untergrund. Die er-
Herkömmliche Spachtelmasse
reichte Druckfestigkeit von ca. 65 N/mm2 ist dabei außerordentlich hoch und führt zur schadensfreien Belastbarkeit
in den vorgesehenen Anwendungsbereichen. Andere am
Markt erhältliche Massen zeigen eine Druckfestigkeit von
nur 30 N/mm². Zwischen den ersten Versuchsansätzen im
Labor und der Marktreife liegen ca. vier Jahre intensiver
Entwicklungsarbeit. Das Resultat war nicht nur die Masse
selbst, sondern ein umfassendes Produktprogramm von
der Grundierung über den Oberflächenschutz bis hin
zur Pflege. Trotz der komplexen Rezeptur ist die Masse
pumpbar und lässt sich dadurch schnell und wirtschaftlich
verarbeiten. Durch flüssige Farbkomponenten, die dem
Anmischwasser beigegeben werden, lässt sich der Boden
in der Masse einfärben. Der neue fugenlose dekorative
Boden ist ein Produkt, das den Wünschen der Auftraggeber nach individueller, hochwertiger Raumgestaltung
Rechnung trägt.
Zur Absicherung des Produktprogramms wurde ein Schulungskonzept entwickelt. In Seminaren werden die Handwerksbetriebe in die für das neue Produkt entwickelten
Verarbeitungsmethoden eingeführt. Nur geschulte Partnerbetriebe erhalten eine Zulassung zum Einbau der Böden, was zu einer hohen Verarbeitungsqualität und letztlich zur Zufriedenheit der Bauherren führt.
Das Unternehmen
Die Firma Kiesel Bauchemie GmbH u. Co. KG ist ein
Hersteller von Verlegewerkstoffen für Bodenbeläge. Kernkompetenz ist die Entwicklung von Spachtelmassen, Dispersionsklebstoffen für das Verlegen von elastischen und
textilen Bodenbelägen, Verlegewerkstoffen für Parkett
sowie die Entwicklung von Feinmörteln für das Verlegen
von keramischen Fliesen, Platten und Naturwerkstein.
Seit 1959 am Markt, hat sich das Unternehmen zu einem
technologischen Marktführer entwickelt und hat durch
zahlreiche Innovationen immer wieder Impulse für den
Markt gegeben.
Neue Spachtelmasse ServoArt® CeFlo
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Anerkennung
Tridelity Display Solutions GmbH
St. Georgen
Autostereoskopische 3D-Monitore
Bei den neu entwickelten autostereoskopischen Monitoren handelt es sich um Geräte, die verschiedenste Inhalte wie Objekte, Bilder, Animationen und Videos so darstellen können, dass
beim Betrachter ein räumlicher Eindruck entsteht. Das Besondere daran ist, dass die 3D-Effekte
ohne Verwendung weiterer Hilfsmittel, wie z. B. der bekannten Anaglyph-Brillen („Rot-Grün-Brillen“), wahrgenommen werden. Erreicht wird dies durch hochentwickelte optische Technologien,
die dafür sorgen, dass die Augen des Betrachters eine jeweils leicht unterschiedliche Perspektive
der auf dem Monitor dargestellten Inhalte sehen. Das menschliche Gehirn verarbeitet diese zwei
unterschiedlichen Perspektiven zu einem räumlichen Bild.
Die Monitore gibt es für Einzel-Anwender mit zwei Perspektiven des Bildinhalts und für Gruppen
mit fünf unterschiedlichen Perspektiven. Die Bildschirmdiagonalen reichen entsprechend von 10 bis
57 Zoll, die höchste Bildauflösung liegt bei 491.000 Pixel. Ein Monitor mit integriertem PC wird
ebenfalls angeboten. Die Geräte werden gerne in der Werbung, auf Infoständen und in Einkaufszentren eingesetzt, finden aber auch in der Industrie für Präsentationen, Konstruktion und
Design und in der Medizintechnik Verwendung. Der dreidimensionale Eindruck und das scheinbare Heraustreten der Inhalte aus dem Monitor stellen einen Blickfang dar und führen so zu einer
erhöhten Aufmerksamkeit bei den Betrachtern.
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Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
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Die Ausgangslage
Bewegte Bilder dreidimensional darzustellen ist ein Trend
des 21. Jahrhunderts. Die Filmindustrie setzt die zur Verfügung stehenden Technologien – ergänzt durch perfekte
Computeranimationen – schon seit geraumer Zeit ein.
Allerdings verpuffen die möglichen 3D-Effekte, wenn 3DFilme auf 2D-Bildschirmen abgespielt werden, da die dreidimensionale Raumillusion nicht übertragen wird. Um
diese Möglichkeiten nutzen zu können, bedarf es spezieller Monitore.
Die 3D-Technik wird vermehrt in der Werbung, an Infoständen oder an Orten mit hohem Publikumsverkehr wie
Flughäfen oder Einkaufszentren eingesetzt. Doch nicht
nur in der Medienwelt hat die 3D-Darstellung ihre Interessenten gefunden. Die Industrie nutzt 3D-Monitore
bereits in den Bereichen Konstruktion und Design, aber
auch zu Präsentations- und Diskussionszwecken. Die Medizintechnik setzt ebenfalls 3D-Monitore ein, um Körperscans dreidimensional darzustellen. Auch in der Architektur wird die 3D-Darstellung immer beliebter.
Die Innovation
Grundsätzlich muss bei den neu entwickelten 3D-Monitoren zwischen zwei Prinzipien unterschieden werden:
Bei den so genannten Multi-View-Geräten werden -- durch
die spezielle Ansteuerung einer optischen Linse -- fünf unterschiedliche Perspektiven vor dem 3D-Monitor „aufgebaut“. So können mehrere Nutzer gleichzeitig aus unterschiedlichen Blickwinkeln räumlich sehen und sich dabei
frei vor dem Monitor bewegen.
Bei den so genannten Single-Viewer-Geräten werden für
den Einzel-Anwender zwei Perspektiven des Bildinhaltes
vor dem Monitor „aufgebaut“. Der große Vorteil gegenüber der Multi-View-Technologie ist die sehr viel höhere
Bildauflösung je Auge und eine bessere Bildtrennung der
einzelnen Bildperspektiven. Dies führt zu einer höheren
3D-Bildtiefe und auch sehr geringe Tiefenunterschiede
lassen sich räumlich visualisieren.
Für einen optimalen 3D-Eindruck und zur Vermeidung
räumlich invertierter Bildeindrücke müssen sich die Augen des Benutzers genau in den dazugehörigen Stereozonen, den so genannten „Sweet Spots“ befinden. Ein
„Tracking-System“ bewirkt, dass sich der Sweet Spot den
Bewegungen des Betrachters stetig anpasst. So kann sich
der Anwender frei vor dem Monitor bewegen, ohne das
die Bildqualität leidet. Die Single-Viewer-Technologie ist
prädestiniert für das Arbeiten am 3D-Arbeitsplatz.
Multi-View-Display
Kauf genommen werden, aber die immer höhere Auflösung von 2D-Panels gleicht diesen Nachteil aus.
Die Monitore können aufgestellt, aufgehängt oder eingebaut werden, alle Variationen sind möglich. Außerdem
wurde ein 42“-Multi-View-Display entwickelt, bei dem der
benötigte PC im Gehäuse integriert ist. Da keine weiteren
Komponenten benötigt werden, ist dieser Monitor auch
für Bereiche mit starkem Publikumsverkehr geeignet.
In der Medizintechnik wurde durch eine Kooperation mit
der Firma Visage Imaging eine direkte Einbindung der 3DMonitore in die Visualisierungssoftware „Amira®“ erreicht,
wodurch Körperscans nun dreidimensional betrachtet
werden können. Alle Monitore können mit „Virtual Reality“ ausgestattet werden und bieten damit interaktive
Arbeitsmöglichkeiten. Durch die OpenGL-Programmierschnittstelle sind sie mit allen gängigen Softwareapplikationen kompatibel.
Das Unternehmen
Schon vor dem Start des Unternehmens im Jahr 2006
waren die drei Gründer Marco Lopes, Johannes Sigwart
und Michael Russo auf dem Gebiet der 3D-Darstellung
tätig. Sie entschlossen sich, ihre Ideen, Kenntnisse und
Fähigkeiten in der TRIDELITY Display Solutions GmbH
einzubringen und umzusetzen.
Die Monitore werden aus zugekauften Standardkomponenten sowie zusätzlichen nach eigenen Vorgaben gefertigten Spezialkomponenten am Firmensitz in St. Georgen
hergestellt. Kern-Know-how des Unternehmens sind die
Abstimmung der verschiedenen Komponenten aufeinander, die Entwicklung der spezifischen Komponenten sowie die reibungslose softwaretechnische Anbindung der
Monitore an die verschiedenen Steuerungs- und ContentSchnittstellen.
Im Gegensatz zu Konkurrenzprodukten wird bei den Neuentwicklungen auf eine brillenfreie Lösung gesetzt. Zwar
muss dafür theoretisch ein gewisser Auflösungsverlust in
Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
31
Kontaktdaten der ausgezeichneten Unternehmen
Gebr. Bellmer GmbH Maschinenfabrik
Hauptstraße 37 - 43
75223 Niefern-Öschelbronn
Tel.: (07233) 74-450
Fax: (07233) 74-100
www.bellmer.de
OptoSurf GmbH
Nobelstraße 9-13
76275 Ettlingen
Tel.: (07243) 7660-13
Fax: (07243) 7660-34
www.optosurf.com
Heinz Kurz GmbH Medizintechnik
Tübinger Straße 3
72144 Dußlingen
Tel.: (07072) 9179-29
Fax: (07072) 9179-79
www.kurzmed.de
SCHNIER Elektrostatik GmbH
Bayernstraße 13
72768 Reutlingen
Tel.: (07121) 90973-60
Fax: (07121) 90973-99
www.schnier-elektrostatik.de
JOTEC GmbH
Lotzenäcker 23
72379 Hechingen
Tel.: (07471) 922-311
Fax: (07471) 922-100
www.jotec.net
Strasser Maschinenbau GmbH
Gaußstraße 9
88250 Weingarten
Tel.: (0751) 56161-0
Fax: (0751) 56161-8
www.strasser-gmbh.com
Kiesel Bauchemie GmbH u. Co.KG
Wolf-Hirth-Straße 2
73730 Esslingen
Tel.: (0711) 93134-0
Fax: (0711) 93134-171
www.kiesel.com
Tridelity Display Solutions GmbH
Leopoldstraße 1
78112 St. Georgen
Tel.: (07724) 85980-60
Fax: (07724) 85980-69
www.tridelity.de
mobil-mark GmbH
Erhard-Grözinger-Straße 103
89134 Blaustein
Tel.: (0731) 9501 805
Fax: (0731) 9501 806
www.mobil-mark.de
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Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Innovationspreis 2010
Der Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg – Dr.-Rudolf-Eberle-Preis – und der
Sonderpreis der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft Baden-Württemberg GmbH (MBG)
werden jährlich gemeinsam ausgeschrieben. Die Ausschreibung für das Wettbewerbsjahr 2010
wird voraussichtlich ab Anfang Februar 2010 vorliegen. Die Ausschreibung wird als PDFDatei im Internetportal des Wirtschaftsministeriums Baden-Württemberg und unter der Adresse
www.innovationspreis-bw.de abrufbar sein. Die gedruckte Fassung der Ausschreibung kann auch
über das Informationszentrum Patente des Regierungspräsidiums Stuttgart angefordert werden.
Ausschreibungsanforderungen sind zu richten an:
Regierungspräsidium Stuttgart
Informationszentrum Patente
Willi-Bleicher-Straße 19
D-70174 Stuttgart
Telefon: (0711) 123-2602
Telefax: (0711) 123-2560
E-Mail: [email protected]
Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
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Förderprogramme des Wirtschaftsministeriums
Baden-Württemberg
„Innovationsassistenten und Innovationsassistentinnen
in kleinen und mittleren Unternehmen“
(Europäischer Sozialfonds, Förderperiode: 2007– 2013)
Was wird gefördert:
Gefördert wird die Neueinstellung und Beschäftigung von
Personen, die ein Hochschulstudium mit technisch-naturwissenschaftlicher Ausrichtung abgeschlossen haben, als
Innovationsassistentinnen bzw. Innovationsassistenten.
Einsatzbereich muss die betriebliche Forschung und Entwicklung (FuE) sein.
Wer wird gefördert:
Antragsberechtigt sind kleine und mittlere Unternehmen,
die
• das Vorhaben in einem in Baden-Württemberg ansässigen Betrieb des geförderten Unternehmens durchführen zum Zeitpunkt der Antragsstellung nicht mehr als
100 Beschäftige haben und
• zu weniger als 25 Prozent des Kapitals oder der Stimmanteile im Besitz eines oder mehrerer Unternehmen
stehen, das/die mehr als 100 Beschäftigte haben.
Wie wird gefördert:
Das Unternehmen erhält zur Beschäftigung einer Innovationsassistentin oder eines Innovationsassistenten für die
Dauer von zwölf Monaten einen Zuschuss von maximal
30 Prozent des monatlichen lohnsteuerpflichtigen Bruttogehalts des Innovationsassistenten bzw. der Innovationsassistentin, maximal 1.000 Euro pro Monat.
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Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Informationen zur Antragstellung:
Zum Zeitpunkt der Antragstellung muss bereits eine bestimmte Person für die Stelle des Innovationsassistenten
bzw. der Innovationsassistentin ausgesucht worden sein,
jedoch darf das Beschäftigungsverhältnis zu diesem Zeitpunkt noch nicht bestehen oder eingegangen worden
sein.
Der Antrag ist bei der L-Bank, Bereich Finanzhilfen,
Schlossplatz 10, 76113 Karlsruhe einzureichen. Das Programm hat am 01.03.2008 begonnen und läuft höchstens
so lange, wie Mittel aus dem Europäischen Sozialfonds
hierfür zur Verfügung stehen.
Das Merkblatt mit weiterführenden Informationen sowie
die Antragsunterlagen sind im Internet unter folgender
Adresse abrufbar: www.esf-bw.de/esf/index.php?id=100
Ansprechpartner:
Auskünfte sind über die L-Bank-Hotline erhältlich,
Tel: 0721/150-1314.
Förderprogramm des Wirtschaftsministeriums
Baden-Württemberg
„Innovationsgutscheine für kleine Unternehmen“
Was wird gefördert:
Innovationsgutscheine sollen die Planung, Entwicklung
und Umsetzung neuer Produkte, Produktionsverfahren
oder Dienstleistungen bzw. eine wesentliche qualitative
Verbesserung bestehender Produkte, Produktionsverfahren und Dienstleistungen unterstützen.
Zuschussfähig sind die Leistungen öffentlicher und privatwirtschaftlicher Institute und Gesellschaften der Grundlagenforschung und der angewandten Forschung. Es können sowohl nationale als auch internationale Anbieter in
Anspruch genommen werden.
Wer wird gefördert:
Antragsberechtigt sind kleine und mittlere Unternehmen
mit Hauptsitz in Baden-Württemberg. Es gilt eine maximale Unternehmensgröße von bis zu 100 Beschäftigten
(Vollzeitäquivalente) und ein Vorjahresumsatz von höchstens 20 Mio. Euro oder eine Vorjahresbilanzsumme von
höchstens 20 Mio. Euro (einschließlich aller verbundenen
Unternehmen).
Wie wird gefördert:
Innovationsgutscheine gibt es zu
2.500 Euro (Innovationsgutschein A)
für wissenschaftliche Tätigkeiten im Vorfeld der Entwicklung eines innovativen Produkts, einer Dienstleistung oder
einer Verfahrensinnovation – zum Beispiel Technologieund Marktrecherchen, Machbarkeitsstudien, Werk-stoffstudien, Designstudien, Studien zur Fertigungstechnik.
Beide Innovationsgutscheine sind kombinierbar, so dass
eine Förderung von bis zu 7500 Euro gewährt werden
kann. Die Förderung deckt sowohl beim Innovationsgutschein A maximal 80 Prozent und beim Innovationsgut-schein B maximal 50 Prozent der Kosten ab, die dem
Unternehmen von der beauftragten Forschungs- und Entwicklungseinrichtung in Rechnung gestellt werden.
Informationen zur Antragstellung:
Antragsformulare können Sie beim Wirtschaftsministerium erhalten und einreichen:
Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg, Referat 33,
Theodor-Heuss-Str. 4, 70174 Stuttgart
oder downloaden unter: www.innovationsgutscheine.de
Ansprechpartnerinnen:
Sarah Sauter
Tel: 0711/123-2615
Fax: 0711/123-2556
E-Mail: [email protected]
Martina Hertenberger,
Tel: 0711/123-2553 (mittwochs und donnerstags),
Fax: 0711/123-2556
E-Mail: [email protected]
5.000 Euro (Innovationsgutschein B)
für umsetzungsorientierte Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten, die darauf ausgerichtet sind, innovative Produkte, Produktionsverfahren und Dienstleistungen bis zur
Markt- bzw. Fertigungsreife auszugestalten – zum Beispiel
Konstruktionsleistungen, Service Engineering, Prototypenbau, Design, Produkttests zur Qualitätssicherung,
Umweltverträglichkeit.
Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
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Förderprogramme des Wirtschaftsministeriums
Baden-Württemberg
„Förderprogramm Coaching“
(Europäischer Sozialfonds, Förderperiode: 2007– 2013)
Was wird gefördert:
Gefördert werden Coachingmaßnahmen im Zusammenhang mit
- einem Innovationsvorhaben,
- der Reduzierung des Energieverbrauchs,
- demografischem Wandel und
- Unternehmensübergaben.
Das Merkblatt mit weiterführenden Informationen sowie
die Antragsunterlagen sind im Internet unter folgender
Adresse abrufbar: www.esf-bw.de/esf/index.php?id=105
Ansprechpartner:
Auskünfte sind über die L-Bank-Hotline erhältlich,
Tel: 0721/150-1314.
Wer wird gefördert:
Antragsberechtigt sind kleine oder mittlere Unternehmen
(KMU) mit Sitz in Baden-Württemberg, die weniger als
250 Beschäftigte und einen Vorjahresumsatz von höchstens 50 Mio. Euro oder eine Vorjahresbilanzsumme von
höchstens 43 Mio. Euro (einschließlich aller verbundenen
Unternehmen) haben.
Wie wird gefördert:
Der Zuschuss beträgt 50 Prozent der Coachingausgaben
auf Tagewerkbasis, jedoch maximal 400 Euro pro Tagewerk.
Der zuschussfähige Höchstsatz für einen Coachingtag mit
8 Stunden beträgt 800 Euro. Je Themenbereich werden bis
zu 15 Tagewerke pro Unternehmen gefördert.
Der maximale Zuschuss je Themenbereich liegt damit bei
6.000 Euro (15 Tagewerke à 400 Euro).
Informationen zur Antragstellung:
Das Coaching muss von einem Beratungsunternehmen
durchgeführt werden, in dem ein Qualitätsmanagementsystem zur Anwendung kommt, das entweder von einem
durch den Deutschen Akkreditierungsrat bzw. dessen
Akkreditierungsstellen akkreditierten Zertifizierer oder
durch das Gütesiegel „ServiceQualität“ mindestens in
Stufe I bescheinigt ist.
Der Antrag ist bei der L-Bank, Bereich Finanzhilfen,
Schlossplatz 10, 76113 Karlsruhe einzureichen. Das Programm läuft so lange, wie Mittel aus dem Europäischen
Sozialfonds hierfür zur Verfügung stehen, höchstens
jedoch bis 31.12.2010.
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Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
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Innovationsberatungsstellen in Baden-Württemberg
Industrie- und Handelskammer Südlicher Oberrhein
Hauptgeschäftsstelle Lahr
Lotzbeckstraße 31, 77933 Lahr
Dipl.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Burkhard Peters
Telefon: (07821) 2703-630, Telefax: -777
E-Mail: [email protected]
Industrie- und Handelskammer Rhein-Neckar
Standort Heidelberg
Hans-Böckler-Straße 4, 69115 Heidelberg
Dr. Gerhard Gumbel
Telefon: (06221) 9017-692, Telefax: -644
E-Mail: [email protected]
Dr. Nicolai Freiwald
Telefon (06221) 9017-690, Fax -644
[email protected]
Industrie- und Handelskammer Ostwürttemberg
Ludwig-Erhard-Straße 1, 89520 Heidenheim
Dipl.-Phys. Karl Blum
Telefon: (07321) 324-126, Telefax: -169
E-Mail: [email protected]
Industrie- und Handelskammer Heilbronn-Franken
Ferdinand-Braun-Straße 20, 74072 Heilbronn
Dipl.-Ing. (FH) Peter Schweiker
Telefon: (07131) 9677-300, Telefax: -243
E-Mail: [email protected]
Industrie- und Handelskammer Karlsruhe
Lammstraße 13-17, 76133 Karlsruhe
Dr. Stefan Senitz
Telefon: (0721) 174-164, Telefax: -144
E-Mail: [email protected]
Dipl.-Vw. Birgit Strunck
Telefon: (0721) 174-438, Telefax: -144
E-Mail: [email protected]
Industrie- und Handelskammer Hochrhein-Bodensee
Sitz Konstanz, Schützenstraße 8, 78462 Konstanz
(Hauptgeschäftsstelle Schopfheim, Gottschalkweg 1, 79650 Schopfheim)
Sunita Patel
Telefon: (07531) 2860-126, Telefax: -168
E-Mail: [email protected]
Industrie- und Handelskammer Nordschwarzwald
Dr.-Brandenburg-Straße 6, 75173 Pforzheim
Dipl.-Wirtsch.-Ing. (FH) Werner Morgenthaler
Telefon: (07231) 201-157, Telefax: -257
E-Mail: [email protected]
Industrie- und Handelskammer Reutlingen
Hindenburgstraße 54, 72762 Reutlingen
Dr. Stefan Engelhard
Telefon: (07121) 201-119, Telefax: -4154
E-Mail: [email protected]
Industrie- und Handelskammer Bodensee-Oberschwaben
Lindenstraße 2, 88250 Weingarten
Dipl.-Ing. Franz Fiderer
Telefon: (0751) 409-138, Telefax: -239
E-Mail: [email protected]
Industrie- und Handelskammer Region Stuttgart
Jägerstraße 30, 70174 Stuttgart
Dipl.-Ing. Manfred Müller
Telefon: (0711) 2005-329, Telefax: -429
E-Mail: [email protected]
Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
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Innovationsberatungsstellen in Baden-Württemberg
Industrie- und Handelskammer Ulm
Olgastraße 101, 89073 Ulm
Dipl.-Ing. Nikolaus Hertle
Telefon: (0731) 173-181, Telefax: -5181
E-Mail: [email protected]
Industrie- und Handelskammer
Schwarzwald-Baar-Heuberg
Romäusring 4, 78050 Villingen-Schwenningen
Dipl.-Wirtsch.-Ing. (FH) Sandy Jeschke
Telefon: (07721) 922-149, Telefax: -182
E-Mail: [email protected]
Dipl.-Wirtsch.-Ing. (FH) Marcel Trogisch
Telefon: (07721) 922-170, Telefax: -182
E-Mail: [email protected]
38
Handwerkskammer Freiburg
Bismarckallee 6, 79098 Freiburg im Breisgau
Dipl.-Ing. Georg Voswinckel
Telefon: (0761) 21800-530, Telefax: -555
E-Mail: [email protected]
Handwerkskammer Heilbronn-Franken
Allee 76, 74072 Heilbronn
Dipl.-Wirtsch.-Ing. (FH) Uwe Schopf
Telefon: (07131) 791-175, Telefax: -2575
E-Mail: [email protected]
Handwerkskammer Karlsruhe
Friedrichsplatz 4–5, 76133 Karlsruhe
Dipl.-Wirtsch.-Ing. Hermann Genter
Telefon: (0721) 1600-163, Telefax: -59163
E-Mail: [email protected]
Handwerkskammer Konstanz
Webersteig 3, 78462 Konstanz
Dipl.-Wirtsch.-Ing. Alexander Schröder
Telefon: (07531) 205-376, Telefax: -6376
E-Mail: [email protected]
Handwerkskammer Mannheim
Rhein-Neckar-Odenwald
B 1, 1–2, 68159 Mannheim
Dipl.-Ing. (FH), MBA Claudia Habr
Telefon: (0621) 18002-151, Telefax: -159
E-Mail: [email protected]
Handwerkskammer Reutlingen
Hindenburgstraße 58, 72762 Reutlingen
Dipl.-Ing. Adolf Jetter
Telefon: (07121) 2412-142, Telefax: -413
E-Mail: [email protected]
Handwerkskammer Region Stuttgart
Management und Technik
Heilbronner Straße 43, 70191 Stuttgart
Dipl.-Ing. Norbert Durst
Telefon: (0711) 1657-266, Telefax: -864
E-Mail: [email protected]
Handwerkskammer Ulm
Olgastraße 72, 89073 Ulm
Dipl.-Ing. Emel Zvizdic
Telefon: (0731) 1425-360, Telefax: -560
E-Mail: [email protected]
Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Informationszentrum Patente
Eine wichtige Adresse für innovative Unternehmen und Erfinder
Das Informationszentrum Patente des Regierungspräsidiums Stuttgart unterstützt mittelständische Unternehmen, Existenzgründer, Erfinder, Lehrende und Studierende in BadenWürttemberg. Es ist die einzige Einrichtung dieser Art im Land und als öffentliche Institution allen zugänglich. Die Dienstleistungen reichen von neutraler, umfassender Information
bis hin zur kostenlosen Beratung.
Wer Erfolg hat, findet schnell Nachahmer
– deshalb wird es immer wichtiger, seine Produkte und Dienstleistungen, den eigenen Firmen- oder Produktnamen sowie auch
sein Logo umfassend zu schützen. Bevor Sie sich für die Anmeldung eines eigenen Schutzrechtes entscheiden, sollten Sie sich
bei uns über die verschiedenen Schutzmöglichkeiten und die bereits bestehenden Schutzrechte informieren.
Recherche
Nutzen Sie in unserer Einrichtung kostenlos modernste Recherchemedien. Unsere Mitarbeiter helfen Ihnen, Recherchen nach
Patenten, Gebrauchsmustern, Marken und Geschmacksmustern selbst durchzuführen. Professionelle Recherchen in kostenpflichtigen Datenbanken erledigen wir gerne für Sie.
Veranstaltungen
Wir organisieren regelmäßig Informationsveranstaltungen. Unser Spektrum reicht von Einführungsveranstaltungen zu Schutzrechten über Schulungen im Bereich Patentrecherche bis hin zu Seminaren über spezielle Themen des gewerblichen Rechtsschutzes. Aktuelle Termine entnehmen Sie bitte unserem Veranstaltungskalender.
Erfinderberatung / Rechtsberatung
In Zusammenarbeit mit der Patentanwaltschaft bieten wir Ihnen eine kostenfreie Kurzberatung zu allen gewerblichen Schutzrechten an. Die Beratung findet jeden Donnerstag in einem separaten Raum statt.
Anmeldung (nur vor Ort möglich) 9.00 – 11.30 Uhr
Beratungsbeginn
10.00 Uhr
Weitere Dienstleistungen
Wenn Sie einzelne Patentschriften, Marken- oder Geschmacksmusterblattauszüge benötigen, schicken wir Ihnen diese gerne per Fax oder per Post zu. Seit Oktober 2000 nehmen wir im Auftrag des Deutschen Patent- und Markenamtes (DPMA)
deutsche Patent- und Gebrauchsmusteranmeldungen, Europäische und Internationale Patentanmeldungen sowie deutsche
Marken- und Geschmacksmusteranmeldungen fristwahrend entgegen.
Arbeitskreis Patente
Patentabteilungen baden-württembergischer Unternehmen haben sich zusammengeschlossen, um aktuelle Entwicklungen
des gewerblichen Rechtsschutzes aufzugreifen. Im Mittelpunkt der von uns organisierten Treffen steht die Verarbeitung von
Patentinformationen im Unternehmen, das Schutzrechtsmanagement sowie der Erfahrungsaustausch unter den Mitgliedern.
Öffnungszeiten
Montag, Dienstag und Mittwoch
Donnerstag
Freitag
9.00 – 16.00 Uhr
9.00 – 19.00 Uhr
9.00 – 13.00 Uhr
Kontakt
Informationszentrum Patente
Haus der Wirtschaft
Willi-Bleicher-Straße 19
70174 Stuttgart
Telefon: (0711) 123-2558
Telefax: (0711) 123-2560
E-Mail: [email protected]
Internet: www.patente-stuttgart.de
Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
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Impressum
Herausgeber:
Regierungspräsidium Stuttgart
Informationszentrum Patente
Willi-Bleicher-Straße 19
D-70174 Stuttgart
Tel.: (0711) 123-2602
Fax: (0711) 123-2560
im Auftrag des
Wirtschaftsministeriums
Baden-Württemberg
Theodor-Heuss-Straße 4
D-70174 Stuttgart
Redaktion:
Text- und
Bildgestaltung:
Dipl.-Ing. Helmut Jahnke
Dipl.-Ing. Gerhard Haug
Günter Baumgärtner
Regierungspräsidium Stuttgart
Informationszentrum Patente
Rolf Ellwanger, Wirtschaftsministerium, Referat 67 Haus der Wirtschaft Baden-Württemberg
Texte:
Aus Gründen der Vereinfachung und besseren Lesbarkeit wird darauf verzichtet, bei jedem personenbezogenen Begriff jeweils die weibliche und die männliche Form zu nennen.
Die Angaben zu den vorgestellten Produkten und Verfahren, sowie zur Marktsituation und zu Wettbewerbsunternehmen beruhen auf Angaben der ausgezeichneten Unternehmen (Kenntnisstand zum
26. 10. 2009). Das Regierungspräsidium Stuttgart übernimmt dafür keine Gewähr. Den Text der Broschüre finden Sie auch im Internet zum Download unter www.innovationspreis-bw.de.
Bildnachweis:
Abbildungen nach Vorlagen der betreffenden Unternehmen sowie nach Fotos von Karl Fisch, Regierungspräsidium Stuttgart – Landesamt für Denkmalpflege
Druck:
Pfitzer Druck GmbH, Renningen
Verteilerhinweis
Diese Informationsschrift wird von der Landesregierung in Baden-Württemberg im Rahmen ihrer verfassungsgemäßen Verpflichtung zur Unterrichtung der Öffentlichkeit herausgegeben. Sie darf weder von Parteien noch von deren Kandidatinnen
und Kandidaten oder Helferinnen und Helfern während eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden. Dies gilt für alle Wahlen. Missbräuchlich ist insbesondere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen an Informationsständen
der Parteien sowie das Einlegen, Aufdrucken und Aufkleben parteipolitischer Informationen oder Werbemittel.
Untersagt ist auch die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung. Auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl darf die vorliegende Druckschrift nicht so verwendet werden, dass dies als Parteinahme des Herausgebers zugunsten
einzelner politischer Gruppen verstanden werden könnte. Diese Beschränkungen gelten unabhängig vom Vertriebsweg, also
unabhängig davon, auf welchem Wege und in welcher Anzahl diese Informationsschrift dem Empfänger zugegangen ist. Erlaubt
ist jedoch den Parteien, diese Informationsschrift zur Unterrichtung ihrer Mitglieder zu verwenden.
Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
40
Dokumentation 2009 + Dokumentation 2009 + Dokumentation 2009
25
Jahre
Innovationspreis
des Landes
Baden-Württemberg
- Dr.-Rudolf-Eberle-Preis -
Titelseite 2009.indd 1
10.11.2009 8:42:24 Uhr