Verf. hat (bei Stockholm) an Viola arvensis nur einen einzigen

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Verf. hat (bei Stockholm) an Viola arvensis nur einen einzigen
Physiologie, Biologie, Anatomie u. Morphologie (Systematik).
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Verf. hat (bei Stockholm) an Viola arvensis nur einen einzigen
Besuch eines K r e u z u n g vermittelnden Insectes, nämlich Apis
mellißca,
beobachtet.
D i e übrigen, Anfangs genannten Arten stimmen in den mor­
phologischen Verhältnissen der Blüten der Hauptsache nach mit
Viola tricolor ( L . ) überein. Betreffs der bei diesen Arten statt­
findenden, gleichfalls bei S t o c k h o l m beobachteten Insectenbesuche m a g
folgendes erwähnt werden.
Viola alpestris ( D C ) , * zermattensis Wittr. wurde v o n Bombus
subterraneus L. und B. lapidarius
L . besucht; Viola lutea S m .
ß graiidiflora ( L . ) ; Vill. v o n Lepidopteren und Bombus-Arten;
Viola
latisepala Wettst. v o n Lepidopteren
und Hymenopteren;
V. munbyana Boiss. et Reut, v o n Lepidopteren
— Argynnis latonia ( L )
und Plusia gamma ( L . ) — ; V. cornuta L . v o n verschiedenen Tag^
faltern, ausserdem auch von Bombus
subterraneus
L . A u c h die
zwei H y b r i d e n Viola Williamsii
Wittr. und V. suecana Wittr. wurden
von Schmetterlingen und Bombus-Arten
besucht. A l s der flinkste
Arbeiter unter allen, die verschiedenen Fiofct-Formen besuchenden
Insecten zeigte sich Bombus
subterraneus
L , der wegen seiner
Leistungen mit dem durch H . M ü l l e r
berühmt
gewordenen
Schmetterlinge Macroglossa steüatarum
( L . ) verglichen wird.
I m z w e i t e n T h e i l der A r b e i t wird über die M o r p h o l o g i e und
Biologie des vegetativen Systemes berichtet.
A u c h hier wird Viola
tricolor ( L . ) am eingehendsten behandelt.
D i e zwei bis drei niedersten Blätter bilden bei dieser A r t
zufolge der reducirten Internodien eine Rosette. A u s den K e i m ­
blattachseln werden gewöhnlich keine Z w e i g e entwickelt.
Die
nächstfolgenden vier bis sechs Blattachseln entsenden vegetative
S p r o s s e ; v o n der fünften bis siebenten Blattachsel ab tritt Bildung
einer Blüte in jeder folgenden A c h s e l ein. Nebst diesen normalen
Zweigen finden sich regelmässig auch accessorische Sprosse, w e l c h e
in den niederen, vegetative Z w e i g e entwickelnden A c h s e n in B e ­
ziehung
zu diesen Z w e i g e n lateral, in den
floralen
Achsen
dagegen
serial sind.
D i e niederen
vegetativen Axillärsprosse
wiederholen im grossen Ganzen denselben Entwickelungsgang wie
der Hauptspross.
V ö l l i g entwickelte Nebenblätter treten erst bei dem vierten
oder fünften Blatte auf.
D i e Laubblätter
zeigen eine wechselnde Gestalt j e nach
den verschiedenen Entwickelungsstufen der Pflanze: D i e Spreiten
der niedersten vier bis fünf Laubblätter sind breit und stumpf
mit fast herzförmiger B a s i s ; nach
oben werden sie allmählich
schmaler. A u f ähnliche W e i s e verhalten sich die Nebenblätter.
— Schuppenförmige Niederblätter finden sich bei Viola
tricolor
genuina
nur an überwinternden , gelegentlich v o n Moosen b e ­
deckten Herbstzweigen.
Bezüglich der Lebensdauer der Individuen v o n Viola
tricolor
genuina bemerkt Verf., dass wenigstens, im mittleren S c h w e d e n die
überwiegende M e n g e zu den einjährigen Wintergewächsen zu zählen