12. KFG-Zeitungx

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12. KFG-Zeitungx
Jahrgang 7, Ausgabe 12
Februar 2012
Dokumentationszentrum
Feldpost aus Afghanistan
Grabsuche
Modell der Kaserne
Schultze. In seine Kommandeurszeit fallen viele Übungen,
Übungsplatzaufenthalte sowie Jubiläen. Um nur einige
Beispiele zu nennen erinnere ich an den Aufenthalt auf
dem Übungsplatz Mailly in Frankreich 1984 und 1988,
Shilo in Kanada 1985, Großübung FRÄNKISCHER
SCHILD 1986 und die größte und letzte Reforger-Übung
CERTAIN CHALLENGE 1987, Verlegung der Panzerjägerkompanie 350 nach Mellrichstadt 1984, 30 Jahre Bataillon
1986 und 25 Jahre Garnison 1987.
KFG Vorsitzender
Gerhard Höhn
Liebe Kameraden, Freunde und Förderer,
unsere Kameradschaft ist seit November 2011, nach
Übergabe und Beginn der Innenrenovierung und des
Aufbaus des Dokumentationszentrums des ehemaligen
Stabsgebäudes der Hainberg-Kaserne, auf einem guten
und hoffentlich auch erfolgreichen Weg um den Auftrag,
der sich aus unserer Satzung § 2 Ziffer 3f ergibt, zu er-füllen. Dieser lautet: „Darüber hinaus verfolgt der Verein
den Zweck eine Traditionssammlung in noch zu be-stimmenden Räumen bzw Gebäuden zu unterhalten und
zu verwalten, die aus den Sammlungen des Panzer-grenadierbataillons 352 und dessen Kompanien sowie der
PzGrenBrig 35, der Panzerjägerkompanie 350 und der
Sammlung Kraus zusammengestellt wird. Uns ist klar,
dass dieses Vorhaben nicht einfach ist und einen großen
Kraftaufwand von uns verlangt, wenn wir am 15. und 16..
September 2012 die Eröffnung des Zentrums und den 50..
Jahrestag des Bezugs der Kaserne im Rahmen eines
Ehemaligentreffens und Tages der offenen Tür feiern
wollen. Hier sind wir auch auf die Mithilfe aller Mitglieder
angewiesen, egal ob sie aus der Nähe oder aus der Ferne
unterstützen. Fotos aus der Dienstzeit, schriftliche Beiträge
aus der Geschichte des Bataillons und Anekdoten, aber
auch Spenden und der Entschluss trotz großer Entfernung
zum Standort dem Verein die Treue zu halten, sind uns vor
Ort Hilfe und Ansporn. Bitte benennt uns handwerklich Be-gabte die uns bei Schreiner- Maurer- und Malerarbeiten im
Rahmen unserer Arbeitseinsätze helfen können.
Munster
Leider mussten wir uns gleich zu Beginn des neuen Jahres
von einem guten Kameraden und ehemaligen Komman-deur für immer verabschieden. Oberst Peter Dankert starb
im Kreise seiner Familie in Munster am 26.01.2012 im
Alter von 70 Jahren nach jahrelangem mit viel Kraft und
Geduld geführten Kampf gegen eine heimtückische Krank-heit. Bei seiner Beerdigung am 03.02.2012 in Munster be-gleitete ihn auf seinem letzten Weg auch eine Abordnung
aus Mellrichstadt: Oberstleutnant a.D. Reinhard Resch und
seine Frau Elisabeth sowie Hauptmann a.D. Karl Nau-mann. Reinhard Resch sprach im Namen aller Kameraden
die Abschiedsworte. Unser Mitgefühl und Beileid gilt der
Familie Dankert, die den Ehemann und Vater bis zum
Schluss aufopferungsvoll pflegte und begleitete.
Oberst Dankert übernahm das Kommando über das
Panzergrenadierbataillon 352 am 12.August 1983 von
Oberstleutnant Götz Gliemeroth und übergab es nach über
fünf Jahren am 05.Oktober 1988 an Oberstleutnant Jörg
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Wildflecken
Unser Mann in Wildflecken, Oberstabsfeldwebel Georg
Dietz trat im September in den Ruhestand, zu dem wir ihm
gutes Gelingen, Gesundheit und Schaffenskraft wünschen.
Wir hoffen, dass er auch weiterhin ein Teil seiner nun erweiterten Freizeit dem Verein widmet. Als sein Nachfolger
konnten wir Stabsfeldwebel Friedel Bürger gewinnen. Er
wird im Bedarfsfall vertreten von Stabsfeldwebel Klaus
Kirchner. Beide sind Angehörige des Gefechtssimulationszentrums des Heeres in Wildflecken.
Bad Salzungen
Unsere Kameraden im Panzergrenadierbataillon 391
haben die neue Strukturreform unbeschadet überstanden,
während die Panzerkameraden vom Panzerbataillon 393
in absehbarer Zeit nach Bad Frankenhausen umziehen
müssen. Die bisher gute Zusammenarbeit der beiden
Bataillone wird damit leider unterbrochen und erschwert.
Daneben gilt es nun für die Bad Salzunger sich auf die
neue Situation nach Wegfall der Wehrpflicht und auf die
geänderte Auftragslage im Rahmen des nächsten Einsatzes in Afghanistan einzustellen und vorzubereiten. In
einem hochinteressanten und fesselndem Vortrag zum
Sachstand im PzGrenBtl 391 führte uns der Kommandeur
Oberstleutnant Martin Mayer beim ersten Stammtisch am
18.01.2012 in diese Aufgabenfelder ein. Dafür auch an
dieser Stelle noch mal ein herzliches Dankeschön. Wir
werden das Bataillon und unsere Kameraden auch in Zukunft aufmerksam begleiten.
Die Panzergrenadiertruppe
Die Panzergrenadiertruppe konnte in 2011 auf 40 erfolgreiche Jahre mit dem Schützenpanzer Marder zurückblicken. Wir bringen dazu einen Beitrag aus der Zeitschrift
„Der Panzergrenadier“, der freundlicherweise vom Verfasser überlassen wurde. Zur Zeit bewährt sich unser
„altes, aber immer noch zuverlässiges Schlachtross“ in
Afghanistan in besonderer Weise in der Version A5.
Das ehemalige
Stabsgebäude
beherbergt nun das
Dokumentationszentrum
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Zu den Geschehnissen in Mellrichstadt
Auch hier mussten wir von einem langjährigen Wegbegleiter Abschied nehmen. Am 14.10.2011 starb nach
schwerer Krankheit unser ehemaliger katholischer Pfarrhelfer Rudi Mack. Seine Beerdigung in Mellrichstadt begleiteten zahlreiche Kameraden, darunter auch unser
ehemaliger Militärpfarrer, Pfarrer Reeg.
In bewährter Form sammelten sechs Kameraden am
Allerheiligentag für die Kriegsgräberfürsorge. Das
Sammelergebnis konnte erneut gesteigert werden und
ergab die Summe von 620,- Euro, die ohne Abzug der
Kriegsgräberfürsorge überwiesen wurde.
Auch bei der Feier zum Volkstrauertag am Ehrenmal
Großenberg waren wir wieder mit Ehrenposten und
Abordnungen vertreten, darunter die Soldatenkameradschaft aus Ostheim mit Fahne.
Zum Schluss noch folgende Hinweise:
Bitte geben Sie Änderungen Ihrer Anschrift oder der Bankverbindung rechtzeitig an uns weiter. Es wäre fatal, wenn
dieser Kurier Sie nicht erreicht, nur weil wir Ihre neue
Anschrift nicht kennen.
Ein kurzes Wort zu unserer nächsten Jahreshauptversammlung mit Neuwahl des Vorstands am 02.03.2012. Wir
suchen dringend Mitglieder, die bereit sind als 2. Vorsitzender oder Beisitzer für die Öffentlichkeitsarbeit, als
Webmaster oder Redakteur für den Kurier im Vorstand die
nächsten zwei Jahre mitzuwirken.
Wir begrüßen als neue
Mitglieder
in unserem Verein:
Major d. R.
Roland Fölinger
84478 Waldkraiburg
seit 01.01.2012
Bitte werbt weitere Mitglieder !
Unsere KFG-Spendenkonten:
Sparkasse Bad Neustadt
Kontonummer: 11004991
BLZ: 79353090
oder
Genobank Mellrichstadt
Kontonummer: 65382
BLZ: 79069165
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Zudem weise ich auf unseren Jahresausflug zum Jagdgeschwader 74 in Neuburg/Donau hin der am 26. Juni
2012 geplant ist. Ein besonderer Höhepunkt unserer
Weiterbildungsfahrten, bei der wir die Höchstzahl von 40
zugestandenen Teilnehmern voll ausschöpfen sollten.
Und wie immer Spannung und Freude beim Lesen
unseres Kuriers wünscht
Gerhard Höhn
Alle bisherigen Ausgaben des
Kuriers auch als PDF-Datei
erhältlich.
Kommandeur Oberstleutnant Martin Mayer informierte ausführlich zum Sachstand
von Fred Rautenberg
Verständlicherweise nur militärisch Vorinformierte hatte
Gerhard Höhn, der Vorstandsvorsitzende der „Kameradschaft und des Freundeskreises der Garnison Mellrichstadt“ (KFG), zu dem Vortrag
am 18. Januar in Mellrichstadts Carl-Fritz-Stube eingeladen. Denn bei dem Vortrag
ging es ausdrücklich und weit
überwiegend um militärische
Fragen, nämlich um den
Sachstand eines Bataillons,
das demnächst nach AfghaOberstleutnant
nistan geschickt wird,
Martin Mayer
um dort im Rahmen des Bundeswehr-Kontingents
Kampf-,
Sicherungsund
Aufbauaufgaben
zu
übernehmen. Das Bataillon, von dem die Rede war, ist
das Panzergrenadierbataillon 391 aus Bad Salzungen,
und der Referent des Abends, OTL Martin Mayer, ist
dessen Kommandeur.
Anhand vieler Organigramme erläuterte der Oberstleutnant zunächst, wie der Sachstand der neuen Strukturreform des Heeres ist. U. a. begrüßte er ausdrücklich, dass
nunmehr alle Ausbildungsarten innerhalb des Heeres in
einem „Ausbildungskommando“ in Leipzig zusammengefasst werden. Bei der Strukturreform sei es um zwei
Prinzipien gegangen, nämlich die Präsenz der Bundeswehr
in der Fläche zu bewahren und zugleich auch durch
Synergieeffekte Geld zu sparen. Für sein Bataillon in Bad
Salzungen sah Mayer keine gravierende Einschnitte, dort
gebe es „tolle Möglichkeiten“ auch nach der Reform.
Skeptisch aber fragte er, wie es funktionieren solle, wenn
Panzergrenadiere und Panzertruppe künftig getrennt
werden.
Im zweiten Abschnitt seines Vortrags beschrieb er den
Sachstand innerhalb seines Bataillons. Der „Knackpunkt“,
die „Kernherausforderung“ für das Bataillon (und für die
ganze Bundeswehr) sei die Nachwuchsgewinnung. Seit
dem Aussetzen der Wehrpflicht steht die Bundeswehr in
dieser Hinsicht in Konkurrenz mit der Wirtschaft. Es gelte,
die neue „Klientel“ von Wehrpflichtigen auf den Dienst
einzustellen, Ungeeignete wieder auszumustern, aber auch
die Brauchbaren bei der Fahne zu halten. Denn sechs
Monate lang hätten die Rekruten das Recht, von einem Tag
auf den nächsten den Dienst zu quittieren. Von 70
freiwilligen Rekruten seien zum Beispiel jüngst nur 42 übrig
geblieben. Bei seinem Bemühen um die jungen Soldaten
gelte das Prinzip, von ihnen nichts zu verlangen, was man
ihnen nicht auch als sinnvoll erklären kann.
Trotzdem
warf
der
Kommandeur
einen
sehr
pessimistischen Blick in die Zukunft. Wenn es nicht gelinge,
die Tendenz zu korrigieren, werde in absehbarer Zeit der
Nachwuchs bei Null anlangen. Damit würde sein Bataillon
ausbluten. Um das zu verhindern, müsse den jungen
Soldaten eine Perspektive geboten werden, und die koste
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Geld, viel Geld, so dass man von der Aussetzung der
Wehrpflicht keine Einsparungen erhoffen könne. „Wir
dienen Deutschland“ als eine Motivation für junge
Menschen hält Mayer aber für eine sehr gute Möglichkeit,
diese zum Dienst in der Bundeswehr zu bewegen. Er
forderte auch die Zusammenarbeit mit den Handwerkskammern, damit diese einen Beruf suchenden jungen
Menschen auch die Bundeswehr als eine Perspektive
anbieten.
Im dritten Abschnitt seines Vortrags erläuterte der
Referent den Sachstand im Zusammenhang mit dem
bevorstehenden Einsatz seiner Soldaten in Afghanistan.
Zentrale Frage: „Was ist der Auftrag?“ Und: Sind die
Voraussetzungen gegeben, um den Auftrag ausführen zu
können? Mit der Absenkung auf 4.400 deutsche Soldaten
sei der bisherige Auftrag nicht mehr zu schultern. Mehr
Verantwortung müsse darum der afghanischen Armee
übertragen werden, diese müsse die Führung übernehmen,
mit dem Ziel, auch die Verantwortung für die Sicherheit und
den Aufbau in ihrem Land zu übernehmen. Damit könne
auch der deutsche Beitrag auf Truppenteile reduziert
werden, die den Afghanen nicht zur Verfügung stehen. Das
Ganze laufe unter dem Stichwort „Partnering and Advisory
Task Force“ (PATF; sinngemäß ‚Partnerschaftliche und
beratende Einsatztruppe’). Das heiße „leben und kämpfen
mit den Afghanen, auch: mit ihnen sterben“, sagte Mayer,
mit Blick auf das für die Bundeswehr verlustreiche
Karfreitagsgefecht Anfang April 2010.
Die ISAF-Truppen stellen somit die Logistik und den
Sanitätsdienst sicher und gewährleisten die Fähigkeit zur
Führung im Gefecht mittels nachrichtentechnischer
Kommunikation und entsprechender Aufklärung. Sie
gewährleisten auch die Mobilität in unterschiedlichem
Gelände und stellen die Wirksamkeit des Waffeneinsatzes
fest. Den Gegner dürfe man aber nicht als „dumme
Badelatschenträger“ unterschätzen, man müsse vielmehr
vor allem auch die gegnerischen Führer richtig einschätzen
und ggf. auch mittels Bestechung „umdrehen“. Denn viele
feindliche Afghanen werden weniger von ideologischen
Prinzipien als von der Frage nach ihrem täglichen Unterhalt
und dem ihrer Familien geleitet.
Für einen solchen Einsatz müssen die Soldaten ausgebildet
werden. Das Ziel sei: Wie kann der Soldat im Einsatz
bestehen – vor den Afghanen, aber auch vor seinem
eigenen Gewissen? Mayer zählte dann einen langen
Katalog von Eigenschaften und Tugenden auf, die der
Soldat im Umfeld des Kampfeinsatzes haben sollte: Er
müsse sein militärisches Handwerkszeug beherrschen,
aber auch menschliche Maßstäbe beachten. Im
Kampfeinsatz stehe er in Augenhöhe mit den afghanischen
Soldaten. Das verlange geistige Kompetenz, Einsatzwillen,
Vernunft, Verantwortungsbewusstsein, kameradschaftliches Vertrauen, Besonnenheit und Disziplin, Flexibilität,
Mut und Tatkraft.
Fortsetzung auf Seite 5
Fortsetzung von Seite 4
Und über solche traditionelle soldatische Tugenden hinaus
bei der Zusammenarbeit mit Afghanen: Respekt,
Beharrlichkeit, Sachlichkeit, Lernfähigkeit, Gelassenheit
und Geradlinigkeit. Das sei ein sehr hoher ethischer
Standard, meinte OTL Mayer, der sich aber auf ein
einfaches Prinzip gründen lasse: „Was du nicht willst, das
man dir tu, das füg’ auch keinem andern zu!“ Auf den
skeptischen Einwand, das müsse dann ein Soldat sein wie
der Erzengel Michael, erwiderte Mayer, dass er seinen
Hauptgefreiten durchaus vertraue, die könnten das alles
bringen.
In der anschließenden Aussprache, bei der man die
militärische Kompetenz und Erfahrung der Zuhörer des
Vortrags deutlich merkte, kamen weitere Aspekte des
Afghanistaneinsatzes zur Sprache. Zum Beispiel, wie man
ein Vertrauensverhältnis zwischen den kurzfristig
eingesetzten deutschen Soldaten und den einheimischen
aufbauen könne, oder wie sich der Bataillons-Kommandeur
zur Forderung „So schnell wie möglich raus aus
Afghanistan“ stellte. Dieser sah keine Alternative zu dem
zurzeit geltenden Konzept, man sei in einer Sackgasse,
müsse die Chance suchen durch das Gespräch auch mit
den gemäßigten Taliban, und man müsse dem Gegner die
Chance lassen, das Gesicht zu wahren. Ein Problem sahen
die Zuhörer in der fast permanenten Präsenz von
Journalisten im Kampfgebiet, die sofort jede Facette des
Geschehens an die Weltöffentlichkeit weitergeben. Aber
auch die Soldaten könnten heute per Mobiltelefon
Nachrichten weitergeben. Bilder von soldatischen
Entgleisungen wie denen von jüngst auf getötete
Talibankämpfer urinierenden amerikanischen Soldaten
hätten eine vernichtende Wirkung in der Weltöffentlichkeit.
Auch wurde beklagt, dass Journalisten oftmals nur
oberflächlich oder gar nicht die Hintergründe und
Zusammenhänge zu einem von ihnen berichteten Vorfall
berücksichtigten.
KFG-Vorsitzender Gerd Höhn dankte OTL Mayer herzlich
für seinen kenntnisreichen, engagierten und fesselnden
Vortrag und überreichte dem Gast aus Bad Salzungen ein
kleines Geschenk am Schluss der Veranstaltung.
Oberstleutnant Martin Mayer und Gerhard Höhn
Die Vorstandschaft lädt alle Mitglieder recht herzlich
zur Jahreshauptversammlung 2012 ein
Tag:
Datum:
Beginn:
Ort:
Freitag
03.03.2012
19.00 Uhr
Gasthaus zum Goldenen Roß
in Mellrichstadt
Tagesordnung der Jahreshauptversammlung 2012
TOP 1)
TOP 2)
TOP 3)
TOP 4)
TOP 5)
TOP 6)
TOP 7)
TOP 8)
TOP 9)
Begrüßung/ Grußworte
Ehrungen
Genehmigung des Protokolls de JHV 2011
Bericht des Vorsitzenden
Bericht der Schatzmeisterin
Bericht der Kassenprüfer
Aussprache über die Berichte und Entlastung der Vorstandschaft
Neuwahl der Vorstandschaft
Aussprache, Anträge und Anregungen
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Die Kameradschaft und der Freundeskreis der Garnison
Mellrichstadt beabsichtigt ein Gebäude der ehemaligen
Hainberg- Kaserne,(Stabsgebäude) in seiner ursprünglichen Form zu erhalten und in diesem ein Dokumentati-onszentrum einzurichten, in dem die Geschichte der
Bundeswehr in der Zeit des „Kalten Krieges“ und seit
der Wiedervereinigung dargestellt wird. Dieses Konzept
soll unseren Mitgliedern hier nun näher erläutert
werden.
im Rahmen des Geschichtsunterrichts der Schulen aus der
Region eine Vertiefungsmöglichkeit und Ergänzung des
Fronhofsmuseums „Kalter Krieg“.
• Das bereits vorhandene und noch zu erweiternde Archiv
bietet auch die Möglichkeit zu wissenschaftlichen Arbeiten
und Forschung auf der Ebene eines Bataillons und dessen
Einfluss auf die Entwicklung der Garnisonsstadt.
• Der Traditionsverein der Mellrichstädter Panzergrenadiere,
die Kameradschaft und der Freundeskreis der Garnison
Mellrichstadt e.V. (KFG Mellrichstadt e.V.) steht als FörderWarum ein Dokumentationszentrum in der ehemaligen
verein in idealer Weise zur Verfügung. Der Verein ist bereit
Kaserne?
seinen umfangreichen Fundus und das Archiv, welche zur
• Erhaltung eines Originalgebäudes im Originalzustand
Zeit zum Großteil in der Rhönkaserne in Wildflecken
• 44 Jahre war Mellrichstadt einzige Garnisonsstadt des untergebracht sind, zur Verfügung zu stellen und das
Landkreises. Wenigstens ein Gebäude sollte daher auch für Gebäude einzurichten und zu betreuen.
zukünftige Generationen dies sichtbar und nachvollziehbar
machen.
• Nach Wegfall der Wehrpflicht wird für zukünftige
Generationen die Darstellung von Ausbildung und Leben
von Wehrpflichtigen in der Kaserne sowie im Kalten Krieg
und die Geschichte der Wehrpflicht von 1956 bis 2011 eine
wichtige Aufgabe des Zentrums sein.
• Nach Erwerb durch die Bayerische Landessiedlung wird
das Areal ein neues Gesicht bekommen. Viele Gebäude
werden abgerissen oder umgebaut.
• In Ergänzung zum Fronhofmuseum, militärischer Teil
„Kalter Krieg“, soll am Originalschauplatz gezeigt werden:
1. Atombunker (Operationszentrale des Btl) mit ABCSchutzbelüftung, ABC-Schleuse, Fernmeldezentrale
und Notstromaggregat.
2. Arbeitsräume und Unterkunftsräume in
Originalausstattung
Ausschank in der Bierstube. Gestiftet von der
Brauerei Streck, Ostheim
.
Zielgruppen
• Reisegruppen mit Unterbringung in Mellrichstadt (Hotel
Sturm), wie Busreisende , Motorradtreffen (alle 14 Tage im
Sommer)
• Ehemalige Soldaten : Über 40000 Wehrpflichtige und
Zeitsoldaten wurden in 50 Jahren im
Panzergrenadierbataillon 352 und in der
Ausbildungskompanie 2/12 ausgebildet.
• Vereine, die interessante Reiseziele mit Wanderungen
verbinden (z.B. Rhönclub)
• Radwanderer, die im Zuge der Saale-/Streutalwege
unterwegs sind, können die günstige Anbindung des DokuZentrums nutzen.
• Schulklassen.
• Studenten aus Geschichtsseminaren der umliegenden
Hochschulen
Das Gebäude des DOKU-Zentrums
• Eine Dokumentation dieser Art ist bisher nicht bekannt und
daher für eine ganze Reihe von verschiedenen
Interessengruppen attraktiv. Das Doku-Zentrum bietet auch
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Fortsetzung auf Seite 7
Fortsetzung von Seite 6
Kostenplan Dokumentationszentrum
„Hainberg-Kaserene“
5. Einrichten eines Multivisionsraumes
1. Vorbemerkungen
Auf Grund der Größe der verfügbaren Räume (maximal
20 Sitzplätze) reicht zunächst ein Flachbildfernsehmonitor
sowie ein DVD- und ein Video- Abspielgerät aus. Die
Bestuhlung wird aus Originalstühlen aus dem Bestand des
Vereins bereitgestellt.
Kosten: ca.2000,- Euro
Die Stadt Mellrichstadt mietete das Gebäude 2010 von
der bayerischen Landessiedlung für acht Jahre mit dem
Ziel des Erwerbs an und stellt es dem Verein im Rahmen
eines Mitnutzungsvertrags zur Einrichtung des DokuZ zur
Verfügung. Mit Fertigstellung der Heizung kann das
DokuZ eingerichtet werden.
Dazu stellt die Landessiedlung Heizung, Strom- und
Wasseranschluss sicher.
Die Stadt Mellrichstadt übernimmt die Pflege der
Außenanlagen.
Die Kameradschaft verpflichtet sich, die Innenrenovierung
– soweit erforderlich – und die Einrichtung des Zentrums
zu übernehmen und dieses zu betreiben (Kontrolle ,
Reinigung und Führung von Gruppen).
6. Modell der Kaserne im Maßstab 1:100
Wird von der Firma Reich (Lehrlingswerkstatt) gebaut.
Kosten: ca. 10000,- Euro
2. Innenrenovierung
Einige Räume und Flure sowie das Treppenhaus sind neu
zu streichen bzw. zu verputzen. (Fünf Jahre Leerstand
ohne Heizung und Lüftung haben leider schon Schäden
verursacht.)
Kosten: ca. 5000,- Euro
Teilansicht des Modells der Hainberg-Kaserne –
gestiftet von Karl-Hermann Reich
7. Cafeteria
Bestuhlung und Einrichtung übernimmt KFG aus dem
Fundus ( Aufkauf aus dem ehem. Offizierheim.)
3. Beleuchtungssysteme der Ausstellungsräume
8. Kommandeurzimmer
Wird mit Originalmöbel aus dem Fundus des Vereins
ausgestattet.
Eingangs- und Flurbereich
Die Räume und Flure sind mit bürogemäßer Beleuchtung
ausgestattet und genügen den Anforderungen für eine
museumsgerechte Ausstellung nicht.
Kosten: ca .5000,- Euro
9. Erneuerung Teppichboden
Der Teppichboden im Vorzimmer Kommandeur muss
erneuert werden.
Kosten: ca. 1000.- Euro
4. Gestaltung von Schaukästen
Zur Gestaltung von Schaukästen mit Plexiglasabdeckung
sind diverse Schreinerarbeiten erforderlich. Der Verein
stellt hierzu ein Teil aus dem Fundus zur Verfügung.
Mehrere Schaukästen sind jedoch zu fertigen.
Kosten: ca. 1000,- Euro
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10. Mannschaftsstube
Dargestellt wird eine komplette Mannschaftsstube (Betten,
Spinde, Tisch, Stühle, Ausrüstung und Bekleidung) mit
Originalausstattung vom Verein.
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11. Ausstattung
Finanzierungskonzept für die Durchführung der
Für die Darstellung verschiedener typischer
Dienst- Einrichtung
situationen und entsprechender Anzugsarten im Laufe der
Bw-Geschichte werden 15 Schaufensterpuppen (Ganz1.
KFG Mellrichstadt e.V. richtete ein
körper, männlich) und eine Puppe (Ganzkörper weiblich ,
zweckgebundenes Spendenkonto ein. In
Stabsärztin) benötigt.
Des weiteren werden Deko-Waffen zusätzlich zu den schon
dieses Konto fließen Spenden aus allen
vorhandenen beschafft, um die Darstellung zu vervollBereichen ein , die das Projekt
ständigen.
unterstützen und die Finanzierung
Kosten: ca. 5300,- Euro
sicherstellen. Dies ist bereits angelaufen.
12. Eigenleistung des Vereins
2.
Zu prüfen ist auch in wie weit Fördermittel
Alle Räume werden durch die Mitglieder des Vereins in
durch
Stiftungen,
(Sparkassenstiftung)
freiwilliger Eigenleistung gestaltet und ausgestattet. Dafür
Landkreis, Bezirk, Land und Bund
sind 400 Arbeitsstunden a 13.- Euro anzusetzen.
Kosten: 400 x 13,- = 5200,- Euro
bereitgestellt werden können. Dies ist zu
beantragen.
13. Beschriftung und Erläuterungen
Die zusätzliche Gestaltung durch schriftliche und graphische Erläuterungen der Ausstellung erfordert den Einsatz
eines Medien- und Graphikstudios.
Kosten: ca. 4000.- Euro
14. Wissenschaftliche Beratung
3.
Die Stadt Mellrichstadt hat das Gebäude
mit dem Ziel des späteren Erwerbs
bereits angemietet und im Rahmen eines
Nutzungsvertrages seit 01.04.2011 zum
Aufbau und zur Einrichtung und Nutzung
an den Förderverein KFG übergeben.
Der Aufbau des Doku-Zentrums wird durch das Planungsbüro Frankenkonzept begleitet.
Kosten: ca. 3000.- Euro
15. Gesamtkosten:
Ca. 41.500,- Euro
Die neue
Gasheizung
im DokuDoku
Zentrum
Betreiberkonzept des Dokumentationszentrums in der ehem. Hainberg-Kaserne
Mellrichstadt
Nach Neueröffnung:
• Geöffnet ganzjährig jeden 2. und 4. Sonntag im Monat von 14.00 bis 17.00 Uhr.
• Führungen nach telefonischer oder schriftlicher Vereinbarung/ Voranmeldung, ganzjährig, auch an Wochenenden
• Führungen durch besonders geschulte Angehörige des Vereins, ehrenamtlich.
• Voranmeldung über Tel.: 09776/5840 (1. Vorstand)oder 09779/1855 (2.Vorstand) oder E-Mail:
E
[email protected]
Nach Inbetriebnahme Fronhofmuseum / Stadtmuseum Mellrichstadt:
• Öffnungszeiten wie Stadtmuseum
• Hinweis im Stadtmuseum auf Zugangszeiten
• Besetzung der Kasse durch Stadtbedienstete
• Führungen durch besonders geschulte Angehörige des Vereins nach Voranmeldung, ehrenamtlich
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von Fred Rautenberg
Der 16.12.2011 war ein denkwürdiger Tag für
Mellrichstadt, vor allem aber für den Kameradschaftsund Freundeskreis der Garnison Mellrichstadt (KFG).
Denn an diesem Tag wurde „Richtfest“ gefeiert, und
zwar im Hainberg-Areal, dem Gelände der ehemaligen
Mellrichstädter Kaserne.
Nach langwierigen Vorverhandlungen und Vorarbeiten
konnten die beiden Gastgeber, Gerhard Höhn (Vorsitzender
des KFG), und Karl-Hermann Reich von der Reich GmbH
den ersten Teil des geplanten „Dokumentationszentrums
Hainberg-Kaserne“ in Anwesenheit von vielen KFG-Kameraden und geladenen Gästen eröffnen. Unter den Gästen
befanden sich auch Landrat Thomas Habermann und
Mellrichstadts Bürgermeister Eberhard Streit. Zu dem
Empfang hatte Höhn ein Festprogramm vorbereitet.
Das ehemalige Stabsgebäude der Kaserne beherbergt
nunmehr das Zentrum. Auch wenn seine endgültige
Fertigstellung erst für Mitte September 2012 geplant ist,
sind doch einige der Räume bereits fertig, darunter vor
allem auch der Eingangsbereich, das Bierstübchen (die
Cafeteria) mit einem Nebenzimmer sowie das große
Zimmer mit dem Modell der Kaserne, wie sie früher war. Im
ebenfalls fertig ausgestatteten Konferenzraum dankte Höhn
zunächst im Rahmen seiner Begrüßung allen, die zur Verwirklichung des Projekts beigetragen hatten. Das waren
nicht wenige! Höhn erwähnte namentlich und hob dabei die
Verdienste der Genannten hervor:
– Dr. Alexander Wannenwetsch, der gemeinsam mit der
Landessiedlung die Vermarktung einzelner Gebäude der
Kaserne betreibt, für die rasche Zustimmung zum Einbau
einer Einzelheizung, nachdem im September die Entscheidung „keine Gesamtvermarktung, sondern Einzelvermarktung des Areals“ gefallen war
– Jörg Streng, Bereichsleiter von der Bayerischen Landessiedlung, der das Projekt von Anfang an unterstützt und
gefördert hat.
– Karl-Hermann Reich, dem Mitgastgeber des Empfangs,
für sein Engagement und für die Finanzierung des aufwändigen Kasernenmodells (Höhn bezeichnet ihn als
„spiritus rector“ des Projekts),
– Axel Kochinki von der Streckbrauerei für die komplette
Ausstattung der Bierstube,
– Frau Angelika Zotter von der Sparkasse Bad Neustadt für
den Zuschuss der Sparkassenstiftung.
Erstellung des maßstabsgetreuen Kasernenmodells, beide
von der Firma Reich GmbH für diese Aufgabe zur Verfügung gestellt, und
– Herrn Diemar von der Lehrwerkstatt der Firma Reich
GmbH, der ebenfalls für den Bau des Kasernenmodells mit
verschiedenen Lehrlingen von seinem Chef freigestellt
wurde.
Vorsitzender Gerhard Höhn begrüßte die Gäste im
Dokumentationszentrum Hainberg-Kaserne
Höhns Dank galt auch der Vorstandschaft des KFG,
namentlich dem Ehepaar Brigitte und Gerhard Rommel
sowie seiner Ehefrau Hilde Höhn, die die Bewirtung der
Gäste an diesem Nachmittag übernommen hatten. In
seinen Dank schloss Höhn auch seine Freunde von der
hiesigen Jägerschaft mit ein, insbesondere die JagdhornBläsergruppe, die die Räumlichkeiten des Dokumentationszentrums für ihre musikalischen Proben mitbenutzen
werden. Dank sagte Höhn schließlich auch zwei Vertretern
der örtlichen Presse, die für ihre Blätter von dem Empfang
und der Teil-Eröffnung des Zentrums berichteten.
Der KFG-Vorsitzende erläuterte dann in Umrissen, wie das
Doku-Zentrum konzipiert ist. Es lag für ihn nahe, ein
solches Zentrum dort zu etablieren, wo 44 Jahre lang eine
Garnison der Bundeswehr stationiert gewesen war.
Als die Hainbergkaserne im Zuge der Strukturierungsmaßnahmen der Bundeswehr im Herbst 2006 geschlossen
wurde, hatte Gerhard Höhn die Idee, dort eine Art von
zeitgeschichtlichem Museum unterzubringen, in dem die
Geschichte der Kaserne und der dort stationierten Truppenteile dokumentiert werden kann, und zwar seit der GrünAuch die ausführenden Handwerker-Firmen nannte Höhn. dung der Bundeswehr durch die Zeit des Kalten Krieges
Sein Dank galt
und bis zur Wiedervereinigung und zur Zusammenführung
– Herrn Fritz Büchs für die Ausführung der Malerarbeiten,
von Bundeswehr und Nationaler Volksarmee.
– Herrn Matthias Manger für die Installation der Heizung,
Und er machte sich dies zur persönlichen Aufgabe, die er
– Herrn Elmar Markert für die Planung der Bierstube,
mit Hartnäckigkeit und hohem persönlichen Einsatz,
– Herrn Gerhard Streit für Bau- und Abwasserarbeiten,
natürlich auch mit Hilfe seiner Kameraden vom KFG, in
– dem Überlandwerk Rhön für den Stromanschluss,
Angriff nahm und nunmehr zu einem ersten Höhepunkt der
– Herrn Roland Geis für die Inbetriebnahme des vorhanVerwirklichung führen konnte.
denen Stromnetzes,
Fortsetzung auf Seite 10
– den Herren Jürgen Klüber und Gerd Menz für die
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Für Höhn und seine Kameraden war und ist es ein ernsternst
haftes Anliegen, wenigstens eines der Gebäude der eheehe
maligen Kaserne für zukünftige Generationen sichtbar und
nachvollziehbar in seinem Originalzustand zu erhalten.
erhalten
Denn das Areal hat bereits, seit es die Bayerische LandesLandes
siedlung erworben hat, erheblich sein Gesicht verändert
und wird dies noch mehr tun. Als eine wichtige Aufgabe bebe
zeichnete es Höhn darum, nachdem die Wehrpflicht ausaus
gesetzt ist, die Ausbildung und das Leben von WehrpflichWehrpflich
tigen in der Kaserne unter der Bedrohung des Kalten Kriegs
von 1956 bis 2011 darzustellen. Eine Dokumentation in der
konzipierten Art sei ein Novum und für unterschiedliche
Gruppen von Interessenten attraktiv. Höhn dachte dabei an
Schüler, die im Rahmen des Geschichtsunterrichts an die
Nachkriegsgeschichte herangeführt werden könnten, aber
auch an aktive oder ehemalige Soldaten, an Reisegruppen,
Radwanderer, Touristen, Studenten und natürlich auch die
allgemeine Öffentlichkeit. Das Archiv, besonders, wenn es
erweitert wird, bietet auch die Möglichkeit zu wissenschaftwissenschaft
lichem Arbeiten, z. B. darüber, welche Rolle ein Bataillon
für eine Garnisonsstadt spielt.
zimmers, die Erneuerung der Bodenbeläge, die Einrichtung
einer Mannschaftsstube nach dem ehemaligen Muster,
Beschaffung von Puppen und Deko-Waffen, Beschriftungen
und Erläuterungen – alles unter der wissenschaftlichen
Leitung und Betreuung durch die Firma Frankonzept aus
Würzburg. Die geschätzten Kosten für diese Leistungen
belaufen sich auf ca. 41.500 Euro.
Um diesen Betrag bereit stellen zu können richtete der KFG
ein zweckgebundenes Spendenkonto ein, und es wurden
Fördermittel beantragt und teilweise auch schon gewährt.
Die Stadt Mellrichstadt hat das Gebäude mit dem Ziel des
späteren Erwerbs angemietet und es dem KFG zum Aufbau, zur Einrichtung und Nutzung übergeben. Mit der Stadt
wurde ein Miet- und Nutzungsvertrag geschlossen. Zu den
Sponsoren und Spendern gehörten bisher neben der Stadt
Mellrichstadt der Landkreis Rhön-Grabfeld, Karl-Hermann
Reich, die Genobank Mellrichstadt, die Sparkasse Bad
Neustadt, die Kulturstiftung Unterfranken, die Landesstelle
für nichtstaatliche Museen und Herr Wolfgang Wulf aus
Mellrichstadt.
Angelika Zotter rechts übergibt eine Spende der
Sparkasse.
Karl-Hermann Reich (2. von links) übergibt das Modell
dem Verein
Das ehemalige Stabsgebäude sollte – als Ergänzung zu
dem für den Fronhof in Mellrichstadt gedachten MilitärMilitär
museum – in seiner ursprünglichen Form erhalten bleiben
und zugleich das Doku-Zentrum aufnehmen. Dazu gehören
vor allem die Atomschutzbauten und die Arbeits- und
Unterkunftsräume in ihrer Originalausstattung. Auch das
Modell der Kaserne im Maßstab 1:100 war von Anfang an
vorgesehen, und zwar in dem Zustand, wie er im Jahr 2004
vorlag. Traditionsräume der Kompanien, ein Raum für FilmFilm
vorführungen und für das Archiv des Bataillons sowie der
umfangreiche museale Fundus des Zentrums sollten hier
berücksichtigt werden.
Von entscheidender Bedeutung war natürlich die FinanzieFinanzie
rung des Vorhabens. Die Stadt Mellrichstadt hatte dankensdankens
werterweise das ehemalige Stabsgebäude zunächst für
acht Jahre für den KFG angemietet. Die Außenanlagen
sollen von der Stadt gepflegt werden. Die Innenrenovierung
soll teilweise auch in Eigenleistung durch die KFG-Mit
Mitglieder erbracht werden, was auch schon geschah, wie
Höhn dankend hervorhob. Angefallene bzw. noch anan
fallende Arbeiten sind Maler- und Putzarbeiten in den
Innenräumen, Beleuchtung für die Ausstellungsräume, die
Gestaltung von Schaukästen, die Einrichtung eines MultiMulti
Medienraums, die Wiederherstellung des KommandeursKommandeurs
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Der KFG als Traditionsverein der Mellrichstädter Panzergrenadiere steht als Förderverein und Träger des DokuZentrums idealerweise zur Verfügung. Zur Zeit ist ein Großteil seines Fundus’ noch in der Kaserne in Wildflecken
untergebracht. Dieser wird nach Fertigstellung des
Zentrums nach Mellrichstadt überführt, museal aufbereitet
und vom KFG betreut.
Nach seiner Ansprache führte Höhn seine Gäste in das
Zimmer mit dem Kasernenmodell, das durch seine Größe
wie auch seine Detailgenauigkeit Erstaunen erregte, obwohl es zu diesem Zeitpunkt noch nicht ganz fertig war.
Gemeinsam mit Sponsor Reich durchschnitten Bürgermeister Streit und Höhn symbolisch ein Band und gaben
damit das Modell zur Besichtigung frei. In seiner Ansprache
aus diesem Anlass hob Reich hervor, dass dieses Museum
ein Alleinstellungsmerkmal für Mellrichstadt abgebe. Er
bezeichnete es als eine Ehre und Verpflichtung, dass er als
„Ehren-Fähnrich“ des ehemaligen Panzergrenadierbataillons 352 an diesem Tag für den ehemaligen Bundeswehr-Standort Mellrichstadt etwas Besonderen beigetragen
habe.
An die Übergabe schloss sich ein Imbiss für die Gäste an.
Im Bierstübchen (der Cafeteria) übergab dann Frau
Angelika Zotter von der Sparkasse Bad Neustadt einen
Scheck über 3.000 Euro an den KFG, wobei sie die
Leistung von Gerhard Höhn würdigte.
Fortsetzung auf Seite 11
Fortsetzung von Seite 10
Er „hat ein dickes Brett gebohrt“, sagte sie, und jetzt könne
man hier Weltgeschichte ablesen, nämlich die Zeit des
Kalten Kriegs, und das sei wichtig für die jungen Menschen
der Zukunft. In weiteren Ansprachen von Landrat Thomas
Habermann und Bürgermeister Eberhard Streit dankten die
Redner dem KFG für die bisher eingebrachte Leistung,
versprachen auch weiterhin ihre Unterstützung für das
Projekt und tranken auf eine gedeihliche Zukunft für das
Doku-Zentrum.
Besichtigung des Modells „Hainberg-Kaserne durch
den Landrat Thomas Habermann (dritter von links)
Jagdhornbläsergruppe der Kreisgruppe Mellrichstadt
Einen besonderen Akzent setzte die JagdhornBläsergruppe der Kreisgruppe Mellrichstadt, indem sie
perfekt mehrere Jagdhornsignale spielte. Bürgermeister
Streit erwies sich auch hier als versiert, als er nämlich
selbst eine Einlage auf dem Jagdhorn zum Besten gab.
Karl-Hermann Reich wurde von Gerhard Höhn mit einem
Krug des KFG besonders geehrt, und unter der
Gitarrenbegleitung von Karl Naumann sangen die
Anwesenden ein neu getextetes Lied nach der Melodie
„Wenn wir erklimmen schwindelnde Höhen“. Mit einem
gemütlichen Beisammensein in der behaglich
eingerichteten Bierstube klang der denkwürdige Nachmittag
aus.
Rene Fischer, Hilde Höhn und Gerhard Rommel an
der Zapfanlage
Musikus Karl Naumann, Gerhard Höhn und KarlHermann Reich in der Bierstube.
Das behagliche Bierstübchen lädt zum gemütlichen
Umtrunk und Schmaus ein
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Gerhard Höhn erzählt von unvergesslichen Eindrücken mit russischen Menschen
„Mein Vater, Richard Höhn, ist im November 1942 in
Russland bei Aleksino im Raum Rschew gefallen und
wurde ca. 17 Kilometer ostwärts Ssytchevka auf dem
Soldatenfriedhof Jarowaja, angelehnt an den Hauptverbandplatz des Grenadierregiments 313, beigesetzt.“
Fast soldatisch-nüchtern klingt dieser Satz, und er verrät
doch die Anteilnahme eines
Sohnes, der den eigenen Vater
als einjähriges Kind kaum hatte
kennenlernen können. Das
war das Hauptmotiv von Gerhard Höhn, Oberstleutnant a.D.,
sich auf die Suche nach dem
Soldatengrab seines Vaters zu
machen. Hinzu kam aber
auch eine Portion an Abenteuerlust und Forscherdrang,
Eigenschaften, die man von
Gerhard Höhn kennt. Mit seiner
Frau Mathilde machte er sich
darum am 09. Juli 2011 auf
die weite Reise. Genau genommen war es ja eine organisierte Reise, zumindest
zunächst, die sie von Moskau über Rschew, Smolensk,
Orel, Tula und zurück nach Moskau führen sollte. Im
Rahmen dieser Rundreise hatte Höhn aber einen Abstecher zur Suche nach dem Grab seines Vaters beantragt,
und das sollte ein fast abenteuerlicher und auf jeden Fall
erlebnisreicher Abstecher auf eigene Faust werden.
Höhn hatte alles mit militärischer Gründlichkeit vorbereitet.
Er hatte sich nämlich Auskünfte eingeholt beim BundesMilitärarchiv in Freiburg und erfuhr, dass das Grab seines
gefallenen Vaters bei Aleksino auf dem Soldatenfriedhof in
Jarowaja zu suchen ist. Hier gab es gleich die erste
Schwierigkeit, denn auf heutigen aktuellen Karten sind
beide Orte nicht mehr eingetragen. Höhn musste feststellen, dass sie im Laufe des Krieges untergegangen sind
und nicht wieder besiedelt wurden. Der Volksbund
Deutsche Kriegsgräberfürsorge bestätigte Höhns Nachforschungen, was ihn in seinem Vorhaben ermutigte. Vom
Volksbund erhielt er auch aktuelle und historische Karten
aus der Zeit von 1942/43.
Nur 12 Stunden waren Höhn und seiner Frau für den Abstecher zum Soldatenfriedhof gewährt worden, eine sehr
knappe Zeit, wie sich bald herausstellte. Daran waren vor
allem die geografischen und die Straßenverhältnisse
schuld. Höhn musste auch eine Satellitenkarte zu Hilfe
nehmen, denn der Zielort liegt zwischen den angestauten
Flüssen Wasusa und Gshat, einem teilweise sumpfigen
Gebiet. „Unser Ziel war, den Jarowaja am nächsten
gelegenen Ort zu erreichen“, sagte Höhn. Dort sollte
nämlich der Soldatenfriedhof sein.
Schnell stellte sich heraus, dass nicht nur die Straßen
schlechter wurden, sondern auch die beiden russischen
Begleiter Neuland betraten und voll auf die Geländekenntnisse angewiesen waren, die sich Höhn durch sein
Kartenstudium erworben hatte – offenbar aber kein allzu
großes Problem für den ehemaligen Stabsoffizier.
Schließlich ging es nur noch über feldwegartige Sandpisten
und quer liegende Betonplatten (die Russen nennen sie
„Betonki“), die den Fahrer zu Schritttempo zwangen. Nur
Einheimische konnten ihnen bestätigen, dass sie auf dem
richtigen Weg waren, denn Wegweiser oder Ortseingangsschilder gab es nicht. Als der Weg so schlecht
wurde, dass man Schaden am Auto befürchten musste,
suchten sie in Ssubbotniki nach einem geländegängigen
Fahrzeug. Das glückte, und ein Stück weit konnten sie
noch fahren. Aber dann waren alle Fahrwege zu Ende.
Wohl oder übel mussten Höhn, seine Frau und die
Dolmetscherin Nelli zu Fuß den Ort Nozdrinka erreichen,
ein winziges, in einem Wald verstecktes und kaum zu
erkennendes Dorf.
Von dort aus nach Jarowaja hätte nicht einmal ein
Pferdefuhrwerk weitergewusst. Nun war guter Rat teuer,
denn der ortskundige Alte, den sie schließlich fanden,
erklärte sich für zu alt, um den 1 ½ Stunden langen Weg
noch bewältigen zu können. Die Besucher waren
inzwischen die Sensation der Dorfbewohner. Schließlich
fand sich darunter eine „junge“ Frau, wie der Alte sagte,
bereit, sie zu führen (die „junge“ Frau war aber auch schon
40 Jahre alt). Ohne Gummistiefel ginge nichts, sagte die
Russin, aber sie könne den Deutschen und der
Dolmetscherin solche besorgen.
Ein anderes und unlösbares Problem war indessen die
Zeit. Drei Stunden hin und zurück zum Soldatenfriedhof,
und dann noch zu Fuß die vier Kilometer zurück nach
Ssubbotniki – das wäre im vorgegebenen Zeitrahmen nicht
möglich gewesen. Denn es war schon zwei Uhr am
Nachmittag, und ihr Fahrer mit dem Geländewagen wartete
entsprechend der Absprache nur bis 15 Uhr! So mussten
sich Höhn und seine Frau widerstrebend entschließen,
unverrichteter Dinge umzukehren.
Trotzdem bereuten sie diesen Entschluss nicht. Denn die
vierzigjährige „junge“ Frau zeigte die typische russische
Gastfreundschaft und lud sie zu einem Imbiss bei sich zu
Hause und bei ihrer Mutter ein. Höhn und seine Frau
wurden in ihr Haus gebeten, ein Haus, das voll den
Vorstellungen entspricht, die man von einem russischen
Holzhaus hat: der Eingangsbereich mit Bilderwand, die
gute Stube mit Grundofen und Schlafgelegenheit obendrauf
(die jedoch nicht mehr genutzt wird, da die Familie in
Moskau wohnt und nur in den Sommerferien das Haus
besucht).
„Bei einer guten Gemüsesuppe und mit Sauerrahm kamen
sie ins Gespräch. Und dabei erwies sich die Mutter als eine
Fundgrube an Auskünften, denn als Vierzehnjährige hatte
sie die Besatzung der Wehrmacht hautnah erlebt. Maria
Alexejevna, so hieß die alte Frau, erzählte ausführlich über
das bittere Schicksal ihrer Familie, über das Geschehen im
Ort während der Kriegsjahre November 1941 bis März
1943.
Seite 12
Fortsetzung auf Seite 13
Fortsetzung von Seite 12
Maria Alexejevna schilderte auch, dass der Ort als
Hauptverbandplatz genutzt worden sei. Direkt neben den
Gärten der Häuser seien die Gefallenen beerdigt. Die
Gräber seien vor allem im Winter nicht tief, zum Teil nur 30
cm, ausgehoben worden, in insgesamt 20 Reihen. Als die
Wehrmacht im Rahmen der „Büffelbewegung“ im Februar
1943 diesen Raum aufgab, sei der Ort bis auf das
Vaterhaus von Maria abgebrannt worden. Die Bewohner
wurden in Nachbarorte geschickt.
Als sie wieder zurückkehrten, kam es zu der ersten
Plünderung der Gräber: Man grub die Stiefel der
Gefallenen aus und benutzte sie, weil man keine Schuhe
mehr hatte. Die Grabkreuze aus Birke wurden als
Feuerholz genutzt. Die Gäste aus Deutschland erfuhren
weiter, dass Maria Alexejevna bis 1951 in Jarowaja lebte.
Dann zog ihre Familie in den Nachbarort Nozdrinka. Das
letzte Haus wurde abgebrochen und in Nozdrinka wieder
aufgebaut. Jarowaja war zur Wüstung geworden, und über
dem deutschen Soldatenfriedhof wuchs ein Birkenwald.
Erst Anfang 1981 kamen Fremde (Maria nannte sie
Schwarze bzw. Schwarzhändler), die die Gräber, soweit
sie nicht unter Bäumen lagen, mit Metallsonden absuchten
und plünderten. Seitdem wurde der Ort in Ruhe gelassen.
Höhn erzählte, dass der alten Frau bei der Erinnerung an
die Kriegsereignisse die Tränen kamen, und trotzdem
waren sie und ihre Tochter freundlich und zuvorkommend
den deutschen Gästen gegenüber – eine Haltung, die Höhn
und seine Frau tief beeindruckte.
Der weitere Weg zurück war auch nicht ohne Hindernisse.
Denn zwar war die Tochter bereit, die Gäste mit ihrem Auto
nach Ssubbotniki zurückzubringen; aber leider war die
Autobatterie leer, und so hieß es noch einmal vier
Kilometer zwischen die Beine zu nehmen. Ganz mussten
sie den Weg aber nicht zu Fuß machen, denn als sie etwa
zwei Kilometer zurückgelegt hatten, überholte sie ein
junges Paar mit einem Pkw. Und die nahmen sie bis
Ssubbotniki mit. Das Glück blieb ihnen auch weiter treu,
Aufnahme des Grabes im Winter
1942-1943
denn als sie den Ort erreicht hatten, wo Andrej auf sie
wartete, ging ein Wolkenbruch nieder, „der uns bei
unserem Fußmarsch weggeschwemmt hätte“, wie Höhn
sagte.
Blick zurück auf Nozdrinka
Beeindruckt von der Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit
der Menschen fuhren sie dann auf demselben Weg wie bei
der Anreise nach Moskau zurück. Gegen 20.30 Uhr
erreichten sie nahezu pünktlich und wohlbehalten ihr Hotel.
Am nächsten Tag, bei ihrer Weiterfahrt mit der
Reisegruppe erfuhr Höhn vom örtlichen Leiter des
Kriegsgräber-Umbettungsdienstes, dass das Gräberfeld
Jarowaja noch in diesem Jahr erkundet werden soll und
eine Umbettung nach Rschew vorgesehen ist. „Für mich
ein Grund, in wenigen Jahren, nach hoffentlich
erfolgreicher Umbettung, Rschew erneut zu besuchen“,
beteuerte Höhn am Ende seiner Erzählung. Und wir dürfen
sicher sein, dass er diesen Entschluss auch ausführt. Und
seine Söhne will er auch mitnehmen.
Historische Karte aus der Zeit von 1942/43
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Der Jahresausflug 2012 führt uns zur Luftwaffe nach Neuburg an der Donau.
Das heutige Jagdgeschwader 74 in Neuburg an der Donau
ging aus dem Jagdgeschwader 75 hervor. Das JG 75 war
das letzte neu aufgestellte Jagdgeschwader der Luftwaffe.
Es wurde am 1. Oktober 1960 in Oldenburg aktiviert.
Ausgestattet war es zunächst mit dem allwetter- und
nachtkampftauglichen Flugzeugmuster F-86K „Sabre“.
Bereits im Jahr 1960 verlegte man es zunächst nach
Leipheim, 1961 dann endgültig auf den neugebauten Flugplatz bei Neuburg an der Donau. Dort erhielt das Geschwader die Bezeichnung Jagdgeschwader 74. Seit 1962
ist es der NATO assigniert. Der erste Flugzeugmusterwechsel erfolgte schon ab 12. Mai 1964. Das JG 74 stellte
bis Anfang 1966 um auf die Lockheed F-104G
"Starfighter".
Der Beinamen „Mölders“ – nach einem Luftwaffenoffizier
des Zweiten Weltkrieges und vormaligen Angehörigen der
Legion Condor – wurde dem Verband am 32. Todestag
von Werner Mölders, dem 22. November 1973, verliehen.
Damit war das Jagdgeschwader eines der Traditionsgeschwader der Luftwaffe. Zeitgleich wurde die Kaserne
nach dem Jagdflieger des Ersten Weltkrieges Wilhelm
Frankl benannt.
Nach einem Beschluss des deutschen Parlamentes,
Mitglieder der Legion Condor nicht länger als Leitbilder für
deutsche Soldaten zu empfehlen, wurde dieser Beiname
vom Bundesminister für Verteidigung im Jahr 2005 wieder
gestrichen (siehe auch Werner Mölders).
Im Jahr 1974 wurde das Flugzeugmuster des Verbandes
wiederum gewechselt. Die Ära der legendären F-4F
„Phantom“ II in der Luftwaffe begann. Gleichzeitig mit der
Einführung der Phantom erhielt das Geschwader den
zusätzlichen Auftrag als Jagdbombergeschwader, dieser
wurde jedoch nach dem Ende des Kalten Krieges
aufgehoben.
Die Phantom wurde durch das JG 74 bis ungefähr Juni
2008 eingesetzt. Seit 2006 erfolgte jedoch bereits schrittweise die Umrüstung auf den Eurofighter. Die ersten
Piloten erhielten in diesem Jahr beim Jagdgeschwader 73
„Steinhoff“ in Laage ihre Umschulung auf das neue Einsatzmuster. Die Vorbereitung auf die neuen Aufgabenfelder der Mechaniker geschah hierzu parallel durch die
Technische Schule der Luftwaffe 1. Die ersten vier Eurofighter landeten am 25. Juli 2006 beim JG 74 in Neuburg
an der Donau und wurden somit offiziell in Dienst gestellt.
Am 12. Juni 2008 endete schließlich formal nach 34
Jahren der Flugbetrieb mit der Phantom. Das JG 74 war
somit das erste EF-2000-Einsatzgeschwader der Bundeswehr.
Am 3. Juni 2008 wurde der NATO erstmals die Übernahme der Alarmrotte der Luftverteidigungssofortbereitschaft (Quick Reaction Alert, kurz QRA) durch das
Waffensystem Eurofighter gemeldet.
Zeitplan und Anmeldung
06.00 Uhr
- Abfahrt Mellrichstadt Streuwiese
( dabei Frühstückspause an einer Raststätte)
ca. 10:00 Uhr - Ankunft Neuburg Kaserne
10:00 Uhr
- Beginn der Besichtigung
ca 12:00 Uhr - Mittagessen (Truppenkantine)
15:00 Uhr
- Ender Der Besichtigung
ab 15.00 Uhr - Rückfahrt
ca. 20.00 Uhr - Eintreffen Mellrichstadt
(dabei Pause an einer Raststätte)
Fahrtkosten bei 40 Teilnehmern: 20.- Euro ( ohne Mittagessen )
Anmeldung bei Gerhard Höhn,
Tel.: 09771-5840
5840 oder per Mail: [email protected]
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Rolf Hilmes - 40 Jahre Schützenpanzer Marder!
Am 7. Mai 1971 wurden die ersten Serienfahrzeuge des
SPz MARDER zeitgleich in Kassel und Kiel an die Truppe
übergeben. Bei der Konzeption ging man damals davon
aus, dass der SPz MARDER im Verbund mit dem KPz
LEOPARD 1 im Heer einen entscheidenden Beitrag zur
Landesverteidigung leisten würde. Aber die Geschichte
wollte es anders. Heute befindet sich kein KPz LEOPARD 1
mehr in der Nutzung, und der SPz MARDER muss sich in
Feuergefechten der Quick Reaction Force in den Räumen
von Kunduz und Mazar-i Sharif be-währen! Das Jubiläum
soll zum Anlass genommen werden, um insbesondere
unseren jüngeren Lesern einen technisch orientierten
Überblick über 40 Jahre Nutzungsdauer inkl. der vorangegangenen, 11-jährigen Entwicklungszeit von diesem
erfolgreichen Waffensystem zu geben.
Die Anfänge xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
In der Aufbauphase der Bundeswehr gestaltete sich gerade
die Beschaffung eines geeigneten Schützenpanzers sehr
schwierig, da kein Fahrzeug die bei den deutschen Panzergrenadieren praktizierte Kampfweise mit dem schnellen
Wechsel zwischen auf- und abgesessenem Kampf in
optimaler Weise ermöglichte. Dies wurde auch bei der
provisorischen Beschaffung der Fahrzeuge M 39 und Bren
Carrier deutlich. Daher wurde bereits im Mai 1956 das
schweizerische Unternehmen Hispano Suiza mit der Entwicklung des Schützenpanzers HS 30 beauftragt. Die
Prototypen besaßen noch einen Kriechgang zum Heck,
durch den ein (mühseliges) Auf- und Absitzen der Panzergrenadiere erfolgen konnte. Im Laufe der Entwicklung
mussten jedoch in dem Kriechgang eine Reihe von Baugruppen untergebracht werden, so dass später auch beim
HS 30 zum Absitzen ein Sprung über die Bordwände notwendig war. Aus vielerlei Gründen gestaltete sich das
Projekt „HS 30“ zu einem nachhaltigen Desaster und die
Truppe hatte wenig Freude an diesem Fahrzeug. So war
dem Führungsstab des Heeres bereits mit Beginn der Auslieferung der Fahrzeuge im Herbst 1959 klar, dass der HS
30 allenfalls den Sofortbedarf für die Panzergrenadiere
decken konnte. Er stellte jedoch nicht die adäquate Lösung
für einen SPz dar, der in der Lage war, den in der Entwicklung befindlichen 30 to – Standardpanzer (dem
späteren KPz LEOPARD 1) im Gefecht zu begleiten.
Die Suche nach dem richtigen Konzept... xxxxxxxxxxxx
Nach Untersuchung der ersten Fahrzeuge reifte beim
Führungsstab des Heeres die Erkenntnis, dass die einengenden Forderungen aufgegeben werden mussten, um
ein optimaleres SPz-Konzept zu ermöglichen. Neben dem
Wegfall der Vorgabe nach einer maximalen Bauhöhe von 1
890 mm wurde auch die Besatzungsstärke von 12 auf 10
Mann reduziert. Im Oktober 1962 wurden die Entwicklungsverträge für sieben neue Prototypen des Gruppenfahrzeugs
mit den Firmen Rheinstahl (mit den Betrieben Ruhrstahl
und Hanomag) sowie MOWAG abgeschlossen. Die Firma
Henschel nahm an diesem Wettbewerb nicht teil, da sich
dieses-Unternehmen vorrangig um die Entwicklung weiterer
Prototypen der Varianten: JgPz Kanone, Mörserträger,
KrKW und Raketenwerfer konzentrierte. Die Kooperation
mit Fa. MOWAG wurde zuvor wegen Patentstreitigkeiten
für beendet erklärt. aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa
Für die Prototypen der zweiten Generation erfolgte ein
konzeptioneller Neuansatz. Um einen großen Heckzugang
zu ermöglichen, wurde bei den RU-Fahrzeugen der
komplette Triebwerksblock nunmehr im Bug untergebracht
– damit entfielen auch die störanfälligen Gelenkwellenverbindungen. Für die Fahrzeuge stand auch der von Fa.
Rheinmetall neu konstruierte Ein-Mann-Turm DL-RH 3 zur
Verfügung, bei dem neben der 20 mm MK auch ein
achsparalleles MG vorgesehen wurde. Nachdem der
Kommandant anfangs noch links neben dem Turm platziert
war, rutschte sein Platz bei den späteren Prototypen direkt
hinter den Fahrer – damit konnte links neben dem Turm
Platz zur Unterbringung eines später einzurüstenden Panzerabwehr-Raketensystems geschaffen werden. Das neue
Konzept führte zu einer Vergrößerung der Fahrzeuge; das
Gefechtsgewicht stieg auf ca. 26 to an. Im Rahmen des
Truppenversuches
wurde
die
Unterbringung
des
Kommandanten außerhalb des Turmes bemängelt, da
dadurch die Sichtmöglichkeiten und die Führungsfähigkeit
stark beeinträchtigt waren. Da die drehstabgefederten
Fahrzeuge im Gelände ein unbefriedigendes fahrdynamisches Verhalten aufwiesen, wurde in den RU 264
eine hydropneumatische Federung eingebaut. Hiervon
versprach man sich günstige Fahreigenschaften; nach fast
fünfjähriger Erprobung wurden die Versuche wegen unzureichender Zuverlässigkeit und Standfestigkeit der
Federelemente abgebrochen.
Nach der Trennung von der Fa. Henschel beschritt die Fa.
MOWAG bei der Konzeption der Prototypen der zweiten
Generation neue Wege: Sie verwendete in den PT M 211
und M 212 einen neuen, schmal gebauten 10 ZylinderZweitakt-Dieselmotor, der in der Fahrzeugmitte positioniert
wurde.
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Fortsetzung auf Seite 16
Fortsetzung von Seite 15
Während der Fertigung der Fahrzeuge wurde die
Forderung nach Kampfmöglichkeiten der Panzergrenadiere unter Vollschutz erhoben. Diese Forderung
bedingte den Einbau von vier Kugelblenden und konnte
nicht mehr berücksichtigt werden – zumal damit auch eine
völlige Umgestaltung des hinteren Kampfraumes
verbunden war. Somit mussten nach 9-jähriger
Entwicklungszeit und Bau von insgesamt 28 Prototypen
nochmals eine weitere Prototypgeneration vor einer
Serienauswahl gefertigt werden! Mutigerweise wurden
diese zehn Fahrzeuge dann als Vorserienmodelle
deklariert.
aa
Bild : Prototyp
RU 111 aus
dem Jahr 1961;
die Ähnlichkeit
mit dem HS 30
ist gut
erkennbar.
Damit konnte ein breiter Heckzugang und eine ausgeglichene Schwerpunktlage erreicht werden – allerdings
ergab sich durch diese Anordnung eine Trennung der
Besatzungsanteile in dem vorderen und hinteren Teil des
Fahrzeugs.
Im Herbst 1964 wurden mit verschiedenen Fahrzeugen
auf dem Truppenübungsplatz Teulada auf Sizilien eine
Hitzeerprobung durchgeführt. Bei dieser Einsatzprüfung
wurden die Fahrzeuge nicht nur aufgrund der hohen
Temperaturen hoch belastet, sondern auch durch das
steinige Gelände im hohem Maße beansprucht. Bei
diesen Versuchen zeigte sich, dass die relativ großen
Laufrollenabstände häufig zu einem Abwurf der Kette
führten, wenn diese einseitig belastet wurde. Es entstand
eine heftige Diskussion darüber, ob man in Zukunft ein 6Rollen-Laufwerk verwenden und den damit verbundenen
Gewichtsanstieg in Kauf nehmen sollte. Dieses Problem
sollte interessanterweise gut 40 Jahre später bei einer
aktuellen Schützenpanzer-Entwicklung erneut auftreten.
Insgesamt zeigte es sich, dass vor einer Serienentscheidung eine dritte Prototypengeneration erforderlich
war.
aaaaaaa
Zusätzliche Forderungen erfordern neue Konzeptlösungen…
aaaa
Aufgrund der weiteren Gewichtserhöhung auf ca. 27,5 to
sollten in die neuen Prototypen der neue, abgasturboaufgeladene Motor mb 833 Ea 500 mit 442 kW
Nennleistung eingebaut werden; alle Fahrzeuge erhielten
jetzt ein drehstabgefedertes 6-Rollen-Laufwerk. Ende
1964 wurden mit dem Rheinstahl-Konzern (zugehörig die
Firmen Hanomag und Henschel) und der Fa. MOWAG
entsprechende Entwicklungsverträge zum Bau von
insgesamt zwölf (!) Prototypen der dritten Generation
abgeschlossen. In den Jahren 1965/66 wurden die
Fahrzeuge einer technischen Erprobung und einem
anschließenden Truppenversuch unterzogen.
Während der Fertigung der Fahrzeuge wurden seitens
des Bedarfsträgers zusätzliche Forderungen nachgeschoben: So sollten die Fahrzeuge nunmehr mit einer
Lafette für ein Heck-MG ausgerüstet werden. Die
Forderung nach Aufnahme des Kommandanten in den
Turm ließ sich nicht so leicht technisch lösen, da hierfür
nur ein Drehlagerdurchmesser von 720 mm zur Verfügung
stand. Die Fa. KuKa konzipierte innerhalb eines Jahres
einen passenden Zweimann-Turm; dabei mussten jedoch
die Waffen oberhalb der Besatzung in einer Scheitellafettierung gelagert werden. Die Folgen der komplexen
Munitionszuführung und die Eigenarten der außenliegenden Waffenlagerung sowie die konzeptbedingte
Sichtausblendung für den Kommandanten im Bereich von
7 - 8 Uhr wurden damals in Kauf genommen.
Die Vorserienfahrzeuge aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa
Immerhin erfolgte im Oktober 1966 die Modellauswahl
zugunsten der RU-Fahrzeuge. Die Fa. MOWAG schied
aus, da diese u. a. nicht in das logistische Konzept der
Fahrzeugfamilie passte. Die Auswertung von technischer
Erprobung und Truppenversuch der letzten Prototypen
flossen 1967 in den Konstruktionsstand der zehn
Vorserienfahrzeuge ein. Die Verwendung des neuen
RENK-Getriebes HSWL 194 ermöglichte nun eine glatte
Bugfront, durch die die Sichtbedingungen für den Fahrer
verbessert werden konnte. Die Integration eines
Lenkflugkörpersystems wurde zurückgestellt, bis später
mit der MILAN ein Flugkörper der zweiten Generation mit
halbautomatischer Lenkung zur Verfügung stehen sollte.
Alle Vorserienfahrzeuge verfügten nun über einen
Zweimann-Turm mit scheitellafettierten Waffen und
wannenseitig mit insgesamt vier Kugelblenden.
Bild : Prototyp
RU 363 aus dem
Jahr 1966/67 mit
nachgerüstetem
2-Mann-Turm
und MK 20 mm
in Scheitellafettierung
sowie Heck-MG.
Die
Vorserienfahrzeuge
erreichten
nun
ein
Gefechtsgewicht von 27,5 to (ohne Schürzen). Im
Zeitraum 1968/69 wurden die Vorserienfahrzeuge intensiv
untersucht. Wenn auch die Fahrzeuge konzeptionell den
Erfordernissen der Truppe entsprachen, so zeigten sich
bei einzelnen Baugruppen noch erhebliche Mängel. Dies
war u. a. eine Folge des ständig steigenden Gewichtes,
welches im Bereich von Kraftübertragung, Bremsen und
Laufwerk zu erhöhten Ausfällen führte. xxxxxxxxxxxxxx
Um die Serienfertigung nicht weiter zu verzögern, wurden
bereits im Oktober 1969 ein Beschaffungsvertrag mit der
Fa. Rheinstahl AG Sondertechnik (Kassel) als Hauptauftragnehmer und der Fa. MaK (Kiel) als Unterauftragnehmer abgeschlossen – obwohl zu diesem
Zeitpunkt für die mängelbehafteten Baugruppen noch
keine endgültigen und erprobten Lösungen vorlagen!
Nach insgesamt 11-jähriger Entwicklungszeit und Bau von
28 Prototypen sowie zehn Vorserienfahrzeugen wurden
am 7. Mai 1971 die ersten Serienfahrzeuge des SPz
MARDER an die Truppe übergeben. Der Stückpreis
betrug ca. 1,05 Mill. DM.
Fortsetzung auf Seite 17
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Fortsetzung von Seite 16
Bild:
Übergabe
des ersten
Serienfahrzeugs am
7.Mai 1971
bei der Firma
MaK in Kiel.
Im Zeitraum von 1971 bis 1975 wurden insgesamt 2.136
136
SPz Marder für die Bundeswehr gefertigt (Rheinstahl: 1.261
261
Fzg.; MaK: 975 Fzg.). Von den zahlreichen, geplanten
Familienfahrzeugen wurden später nur der FlaRakPz
ROLAND und der Radarträger TÜR (nur Prototyp) realisiert..
Die für die MARDER-Fahrzeuge geplanten Missionen
wurden in den 70er Jahren auf dem Fahrgestell des M 113
aufgebaut, dessen Basisfahrzeug nur ca. 35 % kostete..
Bemerkenswerterweise ergaben sich auch nach intensiver
Erprobung und eingehenden Truppenversuchen später
immer wieder Wünsche des Nutzers nach funktionellen
Verbesserungen; auch erforderte die Anpassung des
Kampfwertes an die aktuelle Bedrohungslage eine stetige
Modellpflege. Stichwortartig seien die bislang durchge-führten
Kampfwertsteigerungsmaßnahmen
aufgeführt::
1977/78: Adaption der Waffenanlage MILAN mit 4 FK an
Bord; die Absitzstärke reduzierte sich dadurch auf 7 Mann,
1979 – 1982: 1. KWS zum Marder 1 A1: u. a. Einbau
passiver Nachtsehgeräte der 1. Generation (Restlicht-verstärker), Doppelgurtzuführer für die MK, Verstärkung des
Seitenrichtgetriebes
,
1984 – 1989: 2. KWS zum Marder 1 A2: Umrüstung auf
Wärmebildgerät beim Richtschützen bzw. Einsatz von MIRA
für WA MILAN; Entfall der Hecklafette, xxxxxxxxxxxxx
1989 – 1998: 3. KWS zum Marder 1 A3: Zusatz-panzerung für Turm und Wanne (Schutz gegen MK 30 mm),
Neu-gestaltung von Munitionslagerung und -zuführung; Ver-lagerung des Turm-MG’s aus Waffengehäuse an die linke
Turmseite; Anbringung von Staukästen bei gleichzeitigem
Verzicht auf die Nutzung der Kugelblenden; Reduzierung
der Dachluken für den hinteren Kampfraum von vier auf
drei; Gewichtsanstieg auf 33,5 to; xxxxxxxxxxxxxxxxx
2002 - 2005: 4. KWS zum Marder 1 A5: Nachrüstung von
74 Fahrzeugen mit einem Schutz gegen Blast- und pro-jektilbildende Minen; Änderung des Verstauungskon-zeptes,,
Freiräumen des Kampfraumbodens, Befestigung des
Sitzgestells am Wannendach; Gewichtsanstieg auf 37,4 to..
2011: Marder 1 A5A1: Ausrüstung von 35 Fahrzeugen mit
Raum-Kühlanlage und Ausstattung mit Multispektraler Tarn-ausstattung. Der Hersteller war natürlich bemüht, den SPz
MARDER auch auf dem internationalen Markt zu platzieren..
Hier gab es einen Anfangserfolg, als es der Fa. Thyssen-Henschel im Jahr 1977 gelang, den leichten Panzer TAM
nach Argentinien zu exportieren; hier folgten dann als
Familienfahrzeuge der Schützenpanzer VCTP, der Mörser-träger, der Führungspanzer, die Panzerhaubitze, der KrKW,,
der Bergepanzer und ein Raketenwerfer (teilweise nur
Prototypen). Hier wurde in Argentinien die MARDER-Familie realisiert, die bei der Bundeswehr nicht zum Zuge
kam. Weitere Verkäufe von MARDER-Fahrzeugen in süd-amerikanische Staaten sowie nach Thailand kamen
Seite 17
überwiegend aus politischen Gründen nicht zu Stande. Versuche des Herstellers in den 90er Jahren, den SPz
MARDER in die Schweiz bzw. nach Griechenland zu verkaufen blieben ohne Erfolg. Zum Schluss konnte jedoch im
Jahr 2008 noch ein Erfolg verbucht werden, nachdem sich
Chile zum Kauf von 200 SPz MARDER 1 A3 aus Beständen
der Bundeswehr entschlossen hatte.
Und die Zukunft? xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
Es gab zahlreiche hoffnungsfrohe Ansätze in der Vergangenheit, um den SPz MARDER in den 90er Jahren
durch einen Nachfolger abzulösen: So war im Rahmen des
Vorhabens „Kampfwagen 90“ (KW 90) geplant, im Zeitraum
1997 – 2001 ca. 1 000 SPz MARDER 2 zu produzieren. Ein
erster Versuchsträger wurde 1991 vorgestellt und untersucht. Dieses Vorhaben fiel jedoch 1992 der „Friedensdividende“ nach der Wiedervereinigung Deutschlands zum
Opfer.
xx
Ein neuer Anlauf wurde 1995 mit dem Vorhaben „Neue gepanzerte Plattformen“ (NGP) unternommen. Hier war an
eine neue Fahrzeugfamilie mit modularen Elementen gedacht – bestehend aus KPz, SPz und Unterstützungsfahrzeugen. Da hierbei der SPz über den gleichen Schutz
wie der KPz verfügen sollte, zeigten erste Konzeptstudien
für den NGP-SPz ein Gefechtsgewicht im Bereich von 55 –
72 to auf! Dies führte 1997 zu einer Denkpause bei allen
Beteiligten, an deren Ende die Aufgabe des Gesamtvorhabens „NGP“ stand. Lediglich der Schützenpanzer sollte –
mit Rücksicht auf die lange Nutzungszeit des SPz MARDER
– weiter verfolgt werden. Im Jahr 2000 äußerte der
Inspekteur des Heeres die Vorstellung, dass ca. 1 000
Exemplare eines neuen SPz in der 50 to Klasse produziert
werden sollten. Die Lage änderte sich vollkommen, als im
Jahr 2001 die Forderung nach Lufttransportierbarkeit des
neuen Schützenpanzers in dem geplanten „Future Large
Aircraft“ (FLA) erhoben wurde; diese Forderung bedingte
ein Lufttransportgewicht von 32 to! Hier war Kreativität gefordert, die sich zuvorderst in der Namensgebung des
neuen Fahrzeugs niederschlug: fast im monatlichen Rhythmus wechselte der Name von: SPz 3, MMWS PANTHER,
NSPz, NePz, IGEL bis hin zum PUMA.
MARDER 1 A5 A1 mit adaptierter Raumkühlanlage im
Fahrzeugheck. (2011)
Fortsetzung auf Seite 18
Fortsetzung von Seite 17
Unbeschadet dieses Tohuwabohus wurde an der Planung
des neuen SPz festgehalten. Nach einem Zwischeninter-mezzo, in dessen Rahmen die Einführung eines kampf
wertgesteigerten schwedischen SPz CV 90 für die Bundes-wehr seitens des BMVg gedacht wurde, konnte schließlich
nach mehreren Krisensitzungen im Herbst 2002 der Ent-wicklungsvertrag für einen in Deutschland entwickelten SPz
mit Fa. PSM (anfänglich: „PANTHER System & Mangage-ment GmbH“ – später: „Project System & Managment
GmbH“) in Kassel abgeschlossen werden. Bereits Ende
2005 konnte dem Auftraggeber ein erster „Gesamtsystem-demonstrator“ (GSD) vorgestellt werden, dem im Zeitraum
2006/2007 fünf Vorserienfahrzeuge folgten. Diese wurden in
den Folge-jahren intensiv untersucht, um die Komponenten
einer Serienreife näher zu führen. Am 6.12.2010 wurden die
ersten beiden Serienfahrzeuge das SPz PUMA dem Auf-traggeber vorgestellt. Falls es dem Auftragnehmer gelingen
sollte, bis zum 31.12.2012 alle geforderten Systemleis-tungen erfolgreich nachzuweisen, so könnten günstigsten-falls Ende 2013 – also nach 12-jähriger Entwicklungszeit
und Bau von sechs Prototypen bzw. Vorserienfahrzeugen
(vergleiche entsprechende Angaben für den SPz MARDER)
– die ersten SPz PUMA and die Truppe übergeben werden..
Der Nachfolger wird dann ca. 13 % schwerer ausfallen als
Versuchsträger VT 001 des SPz MARDER 2 mit ZweiMann-Turm und MK 35/50 mm. Hier während
Handhabungsversuche in Munster im Jahr 1992.
Vorgänger und Nachfolger friedlich nebeneinander: SPz
MARDER 1 A3 und SPZ PUMA (GSD).
Seite 18
die aktuelle MARDER-Version. Der Stückpreis wird jedoch
um den Faktor 16 höher sein, was einen Rückschluss auf
die Komplexität des Nachfolgers und dessen Nutzungskosten zulässt. xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
Die Epoche des SPz MARDER würde sich dann nach ca.
45 Jahren Nutzungszeit - z. T. bis in Höhen von 4.300 m in
Chile - und vielen Bewährungen im harten Einsatz zu Ende
neigen. Dann bleibt es festzustellen, dass der SPzMARDER ein ausgesprochen erfolgreiches Kampffahrzeug
war, welches die Messlatte sehr hoch gelegt hat. Man wird
fairerweise dem Nachfolger eine Chance geben, damit er
diese Leistungen seines Vorgängers erreichen, bzw. ggf.
übertreffen kann…
MARDER
1 A5 mit
Tarnkit für
Einsätze in
ariden
Regionen.
Der Autor Ralf Hilmes:
Ausbildung zum Reserveoffizier der Panzertruppe an den
Kampfpanzern M 48 A2, Leopard 1 und Leopard 2,
Studium des Maschinenbaus an der Technischen
Hochschule Darmstadt und ziviler Gasthörer an der
damaligen Fachhochschule 1 des Heeres (Darmstadt),
nach Referendariat: Tätigkeit u. a. als Referent für
Panzertechnologie im Bundesamt für Wehrtechnik und
Beschaffung (BWB) in Koblenz,
Wechsel zur Bundesakademie für Wehrverwaltung und
Wehrtechnik in Mannheim; dort Tätigkeit als Dozent und
Leiter des Fachgebietes „Systemtechnik Land“,
Autor zahlreicher Publikationen sowie Fachbücher:
- Kampfpanzer – heute und morgen. ISBN-Nr.: 978-3-61302793-0
- Schützenpanzer MARDER (zusammen mit H.P. Lohmann). ISBN-Nr.: 978-3-613-03295-8
- Typenkompass KPz LEOPARD 1. ISBN-Nr.: 978-3-61303360-3
(alle Bände erschienen im Motorbuch-Verlag; Stuttgart)
Peter Simon aus Hendungen arbeitete im Feldpostamt von Mazar-e-Sharif
Von Peter Simon
Abgestempelt: Peter Simon bei seiner täglichen Arbeit im Feldpostamt
von Mazar-e-Sharif
Am 13. Juni trafen wir uns (sieben Reservisten, von der
Post freigestellt) in Darmstadt in der Leitstelle. Danach
ging es nach Köln-Wahn, von wo aus wir mit der Transall
nach Temez (Usbekistan) flogen. Am 15. Juni ging es
weiter nach Mazar-e-Sharif, wo wir zwei Wochen in einem
Übergangszelt untergebracht waren. Arn 23. Juni erfolgte
der Umzug ins Feldhaus "Shelter".
Ich sehe hier vier Monate lang nichts Grünes, keinen
Regen, kaum Wolken, nur Sand und Staub bei bis zu 48
Grad Celsius. Direkt neben dem Feldpost Umschlagamt
liegt der Flughafen: 24 Stunden am Tag Hubschrauber- und Flugzeuglärm. Eine Arbeitswoche sieht
folgendermaßen aus: Dienstag und Freitag Postabgang
nach Deutschland, darin inbegriffen Einsatz von
Rauschgift- und Sprengstoffhunden und Röntgen der
Pakete auf Luftsicherheit. Mittwoch bis Sonntag
Posteingang aus Deutschland, dieser wird nach Kompanien sortiert und ausgegeben. Montag bis Sonntag um
12 Uhr Briefkastenleerung mit dem Postfahrrad im Lager.
An Freizeitmöglichkeiten gibt es Tischtennis, Badminton,
Fitnessund Kraftraum und einen DVD-Verleih. Dank "SKY"
kann ich die Bundesliga verfolgen, wir empfangen
außerdem ARD, ZDF, RTL und RTL 2. Montag ist Kinotag
in der "OASE", Freitag der Reservistenstammtisch.
Die äußere Bedrohung ist für uns sehr gering. Die Feldpost
darf das Lager nicht verlassen. Man lebt hier wie in einer
Wenn deutsche Bundeswehrsoldaten auf
Auslandseinsatz gehen,
nehmen sie
ihren Postzusteller gleich mit. Die Deutsche
Post sorgt auch in den entlegensten
Winkeln der Welt für Nachschub an Briefen
und Paketen. Die Feldpost macht`s möglich.
Peter Simon aus Hendungen ist einer der
Feldpostsoldaten. Nach gut zwei Monaten
Dienst im Feldpostamt von Mazar-e-Sharif,
dem größten Bundeswehrstützpunkt in
Afghanis-tan, erreichte die Redaktion des
Rhön- und Streuboten ein persönlicher
Erlebnisbericht von Peter Simon. "Ich wollte
gerne mal was anderes erleben als nur die
Zustellung im Raum Mellrichstadt und Bad
Neustadt, daher die Bewerbung. Natürlich
ist der Job auch finanziell interessant,
jedoch ging es mir in erster Linie um neue
Erfahrungen und die Kameradschaft. Im
April und Mai 2011 begann meine Vorausbildung. Neben der „grünen Ausbildung"
(Schießen,
Sanitätsdienst,
Patriouille,
Checkpoint)
ist
auch
theoretischer
Unterricht (Stress und Belastung im Einsatz,
Tod
und
Verwundung,
das
Land
Afghanistan) Teil der Vorausbildung.
Kaserne in Deutschland, vier Monate lang nur innerhalb
von Mauern. Man sitzt 24 Stunden aufeinander, hat keine
Privatsphäre: Eine große persönliche Belastung! Man hat
hier viele Entbehrungen, aber der Zusammenhalt in der
Kompanie stimmt, und man kann auch viel Spaß haben.
Mit mir hier im Einsatz ist noch ein weiterer Rhöner,
Oberfeldwebel Sebastian Seifert, der ebenfalls aus
meinem Heimatort Hendungen stammt.
Hier im Einsatz ist es immer ein Geben und Nehmen
untereinander. Die Feldpost ist sehr wichtig für die
Soldaten, denn es ist ein Stuck Heimat. Ich habe noch nie
so viele erwachsene Menschen gesehen, die sich so über
einen Brief oder ein Paket gefreut haben.
Am 19. Oktober werde ich in die Heimat zurückkehren,
werde aber möglicherweise im Jahr 2015 wieder einen
Einsatz als Feldpostler in Kabul haben.
Zu den deutschen Soldaten, die im Ausland Dienst mit der
Waffe tun, gehören seit 1992 stets auch Feldpostsoldaten,
die im Zivilberuf Mitarbeiter der Deutschen Post sind. Für
den Dienst als Feldpostler sucht die Deutsche Post immer
wieder Freiwillige, die mit der Truppe auf Reisen gehen.
Die durchschnittliche Dauer des Einsatzes beträgt ca. vier
Monate. Zu den Voraussetzungen gehören körperliche
Gesundheit und Erfahrung im Schalterdienst, und die
Bewerber müssen jünger als 45 Jahre sein.
Seite 19
Glosse von Albert Wüchner
Es war einmal eine seltene, in einer verborgenen Höhle
eines uralten Baumes lebende Larve stattlichen Ausmaßes.
Letztes Jahr beschloss diese Larve als Käfer ein neues
Leben zu beginnen. Die Metamorphose gelang.
Sachverständige sprechen diesen Käfer als Eremit- oder
Rosenkäfer an. Der Einfachheit halber nennen wir den
Käfer Juchti. Er verließ auch als hübscher Käfer seine
Heimathöhle nie, da ihm bewusst war, dass es für ihn da
draußen gefährlich werden könnte. Doch eines Tages, im
letzten Sommer, stieg ihm ein betörender Duft in die Fühler,
und er brach den Schwur, seine Höhle nie zu verlassen.
Das erste Mal in seinem Leben sah er die Sonne, leider nur
durch die feinen Maschen eines Käschers. Dann wurde es
wieder dunkel um ihn herum. In einer kleinen Schachtel trat
er eine lange Reise an. Im war wohl bewusst, dass er die
alte Hainbuche, die in einem Auwald in Oberbayern steht,
nie wieder sehen würde. Juchtis Reise endete, die Reiseschachtel öffnete sich und er erblickte einen hohen Baum.
Vorsichtige Finger setzten ihn vor ein Astloch der alten
Eiche. Dass die alte Eiche in einem Schlossgarten steht,
das wusste Juchti nicht. Noch benommen von der Reise
krabbelte er in das Astloch. Fremdartig, ungemütlich und
viel zu klein war die neue Höhle. Aber er haderte nicht mit
seinem Schicksal, wusste er doch, dass er nur noch wenige
Wochen zu leben hatte. Was er nicht wissen konnte, war,
dass er als Zwangsimmigrant den Bau eines modernen
Bahnhofes verhindern sollte.
Anders als der zwangsumgesiedelte Juchti, lebte seit vielen
Generationen ein Clan von Fledermäusen in diesem
Garten. Alle Mitglieder dieser Familien waren gut genährt
und zufrieden. Die Vermehrungsrate war zufriedenstellend.
Doch seit einigen Monaten bemerkten die Älteren der
Flattertiere eine ungute Veränderung in den Familien. Es
gab immer häufiger Streit um die besten Schlafplätze, eine
allgemeine Nervosität, ja Depression machte sich breit.
Fast alle Clan-Mitglieder waren permanent unausgeschlafen und unkonzentriert. Manche verpassten gar den
abendlichen Aufbruch zur Verpflegungsbeschaffung,
andere flatterten am helllichten Tag, orientierungslos, durch
die Baumwipfel. Einige wenige erlagen bereits dem
Hungertod. Der Grund der Malaise war schnell gefunden:
Der Clan konnte nicht mehr seinen notwendigen Tagschlaf
schlafen. Viele, zu viele Zweibeiner bevölkerten den Park.
Sie erzeugten rücksichtslos Krach und Tumult. Den ganzen
Tag bis spät in die Abendstunden schrillten Trillerpfeifen,
dröhnten Trommeln und andere Schlaginstrumente, gellte
lautes Geschrei durch den Garten. An Ruhe war nicht mehr
zu denken. Die ältesten der Fledermäuse baten eine allgemein anerkannte Eule, die in der weiteren Umgebung lebt,
um Rat, was zu tun sei. Nach kurzem Überlegen orakelte
die allgemein anerkannte Eule: „Befragt alle im Garten
lebenden Flattertiere, ob sie weiterhin hier ausharren oder
lieber in eine angenehmere Gegend umziehen wollen.“ Das
Ergebnis der Befragung war eindeutig. Ein Umzug stand
bevor. Ein neuer Siedlungsraum, am Rande der großen
Stadt, wurde schnell gefunden. Es kehrte wieder Ruhe ein
im Clan der Fledermäuse. Nur ein junger, ungestümer
Fledermäuserich wollte seinen Großeltern, Eltern und Geschwistern nicht folgen. Er hatte einen, für die Gegend
wohlbekannten Sturschädel. Nennen wir ihn der Einfachheit halber Batboy. Er wollte sich der Mehrheit nicht anschließen. Er wollte bleiben, wo er geboren und aufgewachsen war. Er war allein. Er hatte Platz in der Schlafhöhle. Es gab kein Gezänk mehr um den besten Schlafplatz. Und trotzdem konnte er nicht mehr schlafen. Er
magerte ab, fing kaum noch einen fetten Nachtfalter. Die
Zweibeiner zündeten am Abend Feuer zwischen den
Bäumen an, in denen die besten Happen verglühten.
Die Geräusche, die die Zweibeiner erzeugten, wurden
immer unerträglicher. Batboy wagte sich kaum noch ins
Freie. Und doch musste er hinaus. Er startete zu einem
Erkundungsflug. Was ihm aber sein Radargerät zeigte, war
unglaublich. Ein Zweibeiner machte Batboy die Lufthoheit
streitig und hatte eine Hütte genau in der Flughöhe seines
lange ausgewanderten Clans in einen Baum gebaut.
Batboy kehrte zu seinem Stammbaum zurück, hing
lethargisch kopfunter an einem Ast, stopfte sich seine
Flughäute in die Mausohren und wurde immer schwächer.
Eines Tages, im letzten Spätherbst, konnten ihn seine
Krallenfüßchen nicht mehr halten. Er stürzte in die Tiefe,
direkt vor die Stiefel eines Zweibeiners. Er nahm noch
wahr, dass die Stiefel zu hüpfen anfingen, und er glaubte
sogar zu wissen, dass sich die Stiefel wegen einer
halbverhungerten Fledermaus freuten. Was Batboy nie
erfuhr, war, dass er als letzter seiner Art im Schlossgarten,
den Bau eines modernen Bahnhofes verhindern sollte.
Albert Wüchner
97638 Mellrichstadt
Tel.09776/9896
Seite 20
Prolog.
In jener Zeit, als diese Zeilen aufs Papier fanden, war der
heutige OTL a.D ,K. Noth, KpChef der StVersKp. Er hatte
die angenehme Angewohnheit, seine Soldaten, wenn sie
ordentliche Leistungen gezeigt hatten, zu loben und dabei
das Attribut „bärig“ beizufügen. Z.B.:. heute habt ihr beim
Gefechtsschießen bärige Ergebnisse erzielt, oder:.. der
InstZg hat die letzten Tage bärenstarke Leistungen gezeigt,
oder:.. ich bin Stolz auf euch Bären, weil ihr..., u.ä. So
entstand, während einer langen stv.OvWa- Nacht auf dem
TrÜbPL Hohenfels folgender „Befehl“.
solcherart Gesten nicht überzeugen, so sind ihnen Honig,
Honigbienen, Süßigkeiten, Schneehemden oder ein Offz
anzubieten. Wirken auch diese Angebote nicht, ist wie unter
2.a. zu verfahren.
d. Jungbären sind mitzunehmen und dem jeweiligen KpFw
als Spielzeug abzuliefern.
e. Skifahrende Bären brauchen nicht weiter beachtet,
sollten jedoch mit „Ski Heil“ gegrüßt werden.
Alle Soldaten sind darüber zu belehren, dass sie, falls sie
einen ungewöhnlichen Druck auf der Schulterpartie
verspüren, sofort prüfen, ob es sich um eine Kampftasche,
oder um einen aufgebundenen Jungbären handelt. Im
Übungstruppenplatzkommando
zweiten Fall ist wie unter B.2.d. Zu verfahren.
Hohenfels, 05.12.1980
Die Ausfuhr von Bären ist untersagt, es sie denn, ein Soldat
Dez-B (S/B)
schließt während des TrÜbPl- Aufenthaltes eine Bärenehe.
Einzelne Bären besitzen eine unglaubliche Ruhe
Bärenlagerbefehl 6/80
(Bärenruhe). Diese sind nicht weiter zu stören oder gar zu
Bezug: Bärenlagerbefehl 1/80 bis 5/80
belästigen. Lediglich ein militärischer Gruß ist hier anDas VerbKdoTrÜbPl HOHENFELS weist noch einmal gebracht.
eindringlichst auf die derzeitige Bärenlage auf dem TrÜbPl
Zusammenfassung
hin.
Die mit Bezug befohlenen Verhaltensmaßregeln gegenüber
1. Honig und andere Süßigkeiten wirken auf Bären wie
Bären sind hiermit ungültig und werden mit dem BärenbeJungfrauen auf Soldaten. Trotzdem sollte jeder Soldat ein
fehl 6/80 neu gefasst.
Honigdöschen (aus der EPA) mit sich führen, um ggf. damit
1. Allgemeines
einen Bären zu befriedigen. Diese Methode verspricht anBei den auf dem TrÜbPl vorkommenden Bären handelt es dererseits bei Jungfrauen kaum Erfolg.
sich im allgemeinen um Schwarz-und Braunbären. Diese
2. Bären sind auch Menschen und sollten als solche beArten werden weiter unterschieden in kleine und große
handelt werden.
Schwarz- und Braunbären. Die ursprüngliche Meinung,
dass auch Weißbären den ÜbPl bevölkern, hat sich als
Irrtum herausgestellt. Bei dieser Unterart handelt es sich Zusatz des Verfassers:
um erst kürzlich zugewanderte, kulturfolgende Bären, die Begegnet der Soldat einem mittelgroßen, stämmigen,
bereits eine beträchtliche Intelligenz entwickelt haben und brummeligen Bären mit auffälligem Bärengang, so ist vor
somit befähigt sind, sich mit Schneehemden zu tarnen. Auf dem Ergreifen von Maßnahmen gem. A. bis C.3 zu prüfen,
diese Tatsache ist wahrscheinlich auch der Verlust von 255 ob es sich nicht vielleicht um den KpChef der 1./352
Schneehemden innerhalb der letzten Tage zurück zu handelt. Wenn ja, ist dieser Bär militärisch zu grüßen.
führen.
2.Verhalten beim Auftauchen von Bären.
Gez. Unterschrift
Die Verhaltensweise beim Auftauchen von Bären, dies gilt Beauftragter für
für alle Arten, richtet sich in erster Linie nach deren Anzahl. allgemeine Bärenfragen
a. Trifft ein einzelner Soldat auf mehr als zwei Bären, hat er
blitzartig ein kurzes Gebet zu murmeln, um Vergebung seiner Sünden zu bitten und sich in sein Schicksal zu fügen.
b. Treffen mehrere Soldaten auf einen einzelnen Bären, ist
dieser vorläufig festzunehmen und dem S2Offz zur
Befragung vorzuführen. Durch das Btl ist dann zu prüfen,
ob der Befragte
• als Frischverpflegung der Küche zuzuführen
• zu Hilfsdiensten in der Inst herangezogen,
• als Freiwilliger in die Bw übernommen,
• als Geschenk der Roten Armee überlassen,
• oder zur Ausbildung zum Masseur an den SanBereich
abgegeben wird.
Voraussetzung dafür ist, dass der Befragte eine HonigEntsagungs-Erklärung unterschreibt.
c. Treffen mehrere Soldaten auf mehrere Bären, haben sich
die Soldaten wie Bären zu benehmen (knurren, Zähne
zeigen, Bärengang, brummen, Bärentanz aufführen, sich
auf die Bärenhaut legen, etc). Lassen sich die Bären durch
Seite 21
Panzergrenadierbataillon 352
errang Divisionsmeisterschaft im
Einzelkämpferwettbewerb
Der Kommandeur der 12. Panzerdivision,
Generalmajor Hans Teusen (mitte), bei der
Übergabe des Pokals an Oberfeldwebel
Völkl,
dem
Führer
des
siegreichen
Jagdtrupps des Panzergrenadierbataillon 352
aus Mellrichstadt (rechts)
Mellrichstadt wird Garnision
Sept. 1962 - Richtfest für 112 Wohnungen
für Soldaten in MELLRICHSTADT.
05.11.1962 - 1. Feierliches Gelöbnis in
MELLRICHSTADT
16.11. 1962 - Umzug und Übernahme der
Gebäude in MELLRICHSTADT
September 1982 Gefechtsübung
CENTAG (Heeresgruppe Mitte)
„CARBINE FORTRESS“
31.03.1992
Verlegung
Panzerjägerkompanie350
nach Bad Salzungen
Besuch des NATO Generalsekretärs
Joseph Luns, beim Manöver „CARBINE
FORTRESS“
beim
Panzergrenadierbataillon 352
Freiwillige Helfer in
Frankreich
Juli 2002 15 Soldaten
des Mellrichstädter
Panzergrenadierbataillons
unterstützten den
Volksbund deutscher
Kriegsgräberfürsorge
beim Pflegen von 2400
Gräbern von deutschen
Soldaten des 1.
Weltkriegs in ARRAS /
FRANKREICH
Marsch durch Meiningen
Seite 22
Die Vorstandschaft lädt
alle Mitglieder recht
herzlich zur
Jahreshauptversammlung
2012 ein
Tag:
Datum:
Beginn:
Ort:
Freitag
03.03.2012
19.00 Uhr
Gasthaus zum Goldenen
Roß
in Mellrichstadt
Kameradschaftsabend des Vereins
im Gasthaus „Goldenes Roß“
in Mellrichstadt
Am zweiten Mittwoch im Monat haben wir
unseren Stammtisch.
Mittwoch, 08.02.2012 ab 17:30 Uhr
Mittwoch, 14.03.2012 ab 17:30 Uhr
Mittwoch, 11.04.2012 ab 17:30 Uhr
Mittwoch, 09.05.2012 ab 17:30 Uhr
Mittwoch, 13.06.2012 ab 17:30 Uhr
Mittwoch, 22.08.2012 ab 17:30 Uhr
Mittwoch, 12.09.2012 ab 17:30 Uhr
Mittwoch, 10.10.2012 ab 17:30 Uhr
Mittwoch, 14.11.2012 ab 17:30 Uhr
Mittwoch, 12.12.2012 ab 17:30 Uhr
Unser „runder“ Geburtstagskalender 2012
Name
Wir trauern um unser Mitglied
Oberst a.D.
Vondran
Götz
Bauer
Ihde
Heßdörfer
Bieber
Völkl
Friedrich
Müller
Sell
Neidhardt
Ullrich
Schröder
Amberg
Braune
Zirpel
Peter Dankert
der am 26.01.2012 im
Alter von 70 Jahren verstorben ist.
ist.
Vorname
Alfred
Peter
August
Ekkehard
Edgar
Elmar
Marianne
Hanns
Detlev
Manfred
Joachim
Bernd
Herold
Günther
Dieter
Günther
wird am
Datum
… alt
60
60
60
60
60
65
65
65
70
70
70
70
75
75
75
85
26.01.
07.07.
06.08.
21.08.
04.12.
31.01.
19.03.
29.05.
26.01.
25.02.
13.05.
01.11.
13.04.
05.06.
03.08.
18.10.
Kontaktadresse und Telefonnummer
über KFG - Schriftführer
Seite 23
Mitgliedsanträge unter
INFOPOST / INFOBRIEF
Ein Service der Deutschen Post
Adressfeld
Aktueller Mitgliederstand des
KFG e. V. zum 01.01.2012
Mitglieder der KFG gesamt
252
davon Partner
13
davon aktive Soldaten
87
davon Soldaten a. D.
35
davon Soldaten d. R.
71
davon Beamte/ Angestellte
4
davon ehemalige Beamte/ Angestellte
3
davon zivile Personen
37
davon jur. Personen öffentlichen Rechts
2
männlich
231
weiblich
19
0
Zum Jahresende 2012 bisher gekündigt
Impressum
Beiträge, soweit nicht besonders
gekennzeichnet:
Mit freundlicher Genehmigung der
Redaktion des Rhön- und Streuboten
Herausgeber:
Kameradschaft und Freundeskreis der
Garnison Mellrichstadt e.V.
Gerhard Höhn, 1. Vorsitzender
Ignaz -Reder -Straße 26
97638 Mellrichstadt
Tel.: 09776 – 5840
Redaktion, Bearbeitung und Gestaltung:
Udo Straub, Fred Rautenberg
Titelbild:
Das Dokumentationszentrum Hainberg-Kaserne
Seite 24

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