- KIG

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- KIG
1983
1983 titelte eine Lokalzeitung:
"Auf zur Würgeser Kerb vom 15. bis 17. Oktober 1983!"
Am dritten Oktoberwochenende feiert der Bad Camberger Stadtteil Würges seine
traditionelle Kerb. Sie wird vom Turnverein, vom RSV und der Kerbegesellschaft
veranstaltet. Die Würgeser Kerbeburschen und Kerbemädchen des Jahrgangs 63/64
haben sich lange auf die Kerb vorbereitet und sind daher gut gerüstet. Von besonderem
Interesse ist die Kerbeverlosung, die am Sonntagabend stattfindet und zahlreiche
interessante Preise verspricht."
Zur damaligen Zeit las sich das Würgeser Kerbeprogramm folgendermaßen: Samstag,
15. Oktober
10.00 Uhr Aufstellen des Kerbebaums
17.30 Uhr Kirchgang der Kerbegesellschaft
20.00 Uhr Kerbetanz im Gemeindezentrum (Veranstalter TV). Es spielt die
"Gipsy-Band"
Sonntag, 16. Oktober
14.00 Uhr Kerbeumzug
20.00 Uhr Tanz und Kerbeverlosung im Gemeindezentrum (Veranstalter RSV)
Hauptpreise der Verlosung:
1. Preis: 1 Tandem
2. Preis: 1 tragb. Radiorecorder
3. Preis: 1 Krafttrainingsset
Dazu erwarten Sie noch weitere wertvolle Preise- Zum Tanz spielt die Band "Apollo"
Montag, 17. Oktober
20.00 Uhr Kerbübernahme des Jahrgangs 1964/65 in der Turnhalle ,
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1 Dieter Heydasch, 2 Franz-Joachim Meffert, 3 Günter Zimmer,
4 Klaus Bermbach, 5 Hermann Wagner, 6 Karin Landwehr, 7 Petra Reuter,
8 Caroline Ruppert, 9 Monika Scholz, 10 Karin Braun, 11 Susanne Haaf,
12 Claudia Nowak, 13 Martina Reuter
Wir vom Kerbejahrgang 64/65 brauchen wohl nicht zu schreiben, dass wir freitags
durch die Kneipen gezogen sind, samstags den Baum gestellt und abends getanzt,
sonntags die Verlosung gemacht und montags die Kerb übergeben haben.
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Dass wir derselben Meinung sind wie alle Kerbeburschen und Kerbemädchen, dass
unsere Kerb die beste war, braucht man auch nicht zu erwähnen. Viel lieber möchten wir
über eine Sache schreiben, die sich am Kerbemontag ereignet hat und über die wir heute
noch lachen. Viele Kerbeburschen und Kerbemädchen haben in unserem Jahrgang einen
Spitznamen, die heute noch in Gebrauch sind.
Diese Spitznamen haben die meisten von uns am Kerbemontag erhalten. Dies hat sich
wie folgt zugetragen: Da wir wie alle die vorangegangenen Kerbetage schon ausgiebig
gefeiert hatten, trafen wir uns am Montag etwas später und gingen dann zum
Mittagessen ins Schwarze Roß. Da wir nach dem Mittagessen nicht nach Hause gehen
wollten und bis zum Abend kein festes Programm angesagt war, blieben wir beim
"Jusuf' bei guter Laune und viel Bier sitzen und sangenDoch irgendwann hatten wir alle Lieder, die wir kannten, durchgesungen. So kamen wir
auf die Idee, eigene Lieder zu dichten, und da man mit den richtigen Namen nicht so gut
reimen konnte, wurden sogleich Spitznamen vergeben. So hatten wir
z.B. ein Kerbemädchen, das in einer Klosterschule war, und einer sagte sofort: "Wir
nennen sie Nonne." Sogleich wurde auch folgender Reim auf sie gemacht:
,'Oie Nonne ist heilig, die Nonne ist fromm, doch jetzt ist sie schwanger, das hat sie
davon".
Natürlich war das Mädchen nicht schwanger, aber den Spitznamen hat sie bis heute weg.
Es gibt noch mehr solcher Spitznamen und Reime, und wenn wir uns heute mit dem
Jahrgang treffen, werden sie auch noch benutzt und wir reden und lachen noch immer
gerne über diesen Nachmittag.
Oben v.l.n.r.:
Markus Bernhardt, Margret Ruppert, Christoph Möller; Gabi Hassler
Mitte v.l.n.r.:
Markus Lindenschmidt, Petra Jordan, Karin Waldschmitt, Uwe Schäfer; Anja Schorr;
Stefan Zingraf
Unten v.l.n.r.:
Peter Urban, Barbara Becker; Thomas Koop, Ute Brückner
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1985
Der Jahrgang 65/66 trat 1985 zur Kerbausrichtung mit elf Kerbemädchen und ebenso
vielen Kerbeburschen an.
Nachdem die Kerb weitergegeben wurde, stand für einige vom Jahrgang fest: wir treffen
uns weiterhin!! Daraus entstand zu unserem ,,25." an Pfingsten '91 ein verlängertes
Wochenende in Hildfeld/Hochsauerland mit Wanderungen, Kegeln, Schwimmen und
Luftgewehrschießen. Dort verbrachten wir herrliche Tage.
Jeden Sommer veranstalteten wir ein Grillfest mit Kind und Kegel; auch Weihnachtsmärkte bleiben von uns nicht verschont.
Im September '96 zu unserem ,,30." steht uns ein einwöchiger Ausflug nach "Mallorca"
ins Haus, wo wir ausgiebig "relaxen" und natürlich die Gegend unsicher machen werden.
Wir alle können es kaum noch abwarten, bis es heißt
"READY FÜR TAKEOFF -FASTEN YOUR SEAT BELTS".
In dieser ganzen Zeit hat sich eine richtige Clique gebildet, der sogenannte "harte Kern",
der sich regelmäßig zum Stammtisch trifft.
oben v.l.n.r:
Anita Landwehr; Michael Rehnelt, Christine Ruppert, Bernd Kolb, Thomas Deisel, Iris
Schuber; Georg Löw, Uwe Sahl, Otmar Agel
Mitte. v.l.n.r.:
Petra Heselbrock, Verena Kremer; Jürgen Lehr; Evelyn Eichhorn, Andrea Schorr;
Sigrid Wiche, Torsten Ickelsheimer
unten v.l.n.r.:
Nana Mezedjri, Andrea Meffert, Klaus Wagner, Heidi Schuierer
fehlend: Thorsten Buch und Dieter Kummer
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1986
Als wir 1986 die Kerb gehalten haben, ist diese natürlich fast genauso abgelaufen wie in
den Jahren zuvor (Tradition muss schon sein!). Also muss hier nicht aufgeschrieben
werden, wie das Programm an den einzelnen Tagen ausgesehen hat. Deshalb sollen hier
nur einige kleine "Anekdoten" genannt werden, an die die Mitglieder unseres Jahrgangs
sofort denken, wenn wir uns an die Kerb zurückerinnern.
Erwähnt werden muss an dieser Stelle, dass es uns als einem der wenigen Jahrgänge
gelungen ist, den Kerbebaum so auszusuchen, zu transportieren und zu schmücken, dass
dieser Punkt 12 Uhr mittags fix und fertig gestanden hat (ohne abzubrechen,
umzukippen oder ähnliches).
Nach dem Aufstellen des Kerbebaumes habe wir uns dann nochmals getroffen, um
mittels eines Autokorsos auf unsere Kerb aufmerksam zu machen. Wir haben dann
beschlossen, bis nach Schwickershausen zu fahren, um unsere ehemalige
Grundschullehrerin zu überraschen. Zu diesem Zeitpunkt gingen wir noch davon aus,
dass der Weg über Erbach nach Schwickershausen allen bekannt sein dürfte. Doch als
wir dann mit geschmückten Autos, Hupen und Trompeten aus Erbach herausfuhren,
haben wir uns sehr gewundert, dass uns ein Auto entgegenkam, das ebenfalls über und
über geschmückt war. In diesem Auto saßen unsere Jahrgangskolleginnen Manuela
Haßler und Stefanie Weikert, die sich scheinbar doch nicht so gut auskannten und
deshalb ihren eigenen Autokorso veranstaltet haben.
Abschließend möchten wir noch den Jahrgang 1976/77 grüßen und gutes Gelingen für
die Kerb 1996 wünschen. Hakuna Matata!
Untere Reihe v.l.n.r.:
Ute Hofmann, Sybile Koss, Matthias Löw, Manuela Haßler; Simone Wehner; Ludger
Becker
Obere Reihe v.l.n.7::
Simone Bingen, Jörg Hammerl, Anja Gabriel, Gerald Urban, Martina Becker;
Manfred Domke, Anja Heß, Silke Fechne1; Patrick Hohler
Ganz oben:
Ute Lindenschmidt
Es fehlen:
Stefanie Weikert, Matthias Müller; Frank Scholz, Heiko Keller
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1987
Die Kerb 1987 -eine Kerb der Superlative!
Die Kerbegesellschaft 1987 glänzte durch eine Vielzahl von Superlativen. So nahm der
Kerbejahrgang im Rahmen der Vorbereitungen zur Kerb 1987 schon an der Camberger
Großfastnacht 1987 mit einem eigenen Motivwagen und einer Fußgruppe teil.
Um die hohen Ansprüche für die Kerbetage zu erfüllen, organisierte die 23-köpfige
Kerbegesellschaft um Dieter Lohr, Bärbel Schmidt-Hesselbrock und Frank Bermbach
insgesamt fünf -der damals legendären -Discos im Sportheim. Bis früh in die
Morgenstunden wurde dort aufgebaut, zusammengeräumt und geschuftet. Die letzte
dieser Veranstaltungen wurde zwei Wochen vor der Kerb 1987 organisiert, bei der dann
auch die Kerbejahrgänge aus den benachbarten Orten sich im Wettstreit um den Titel der
"Kreiskerbegesellschaft" gemessen haben.
Der eigentliche Clou kam dann bei der Kerb 1987 selbst, als ein Opel Corsa als
erster Preis der Kerbetombola verlost wurde. Der Gewinner hatte wohl nicht so recht den
Wert des Hauptgewinnes zu schätzen gewusst und kommentierte den Gewinn mit den
Worten: "Daraus mach' ich am besten einen Hühnerstall".
knieend v.l.n.r.: Christine Hess, Peter Hassler; Monika Schmitt, Roben Schmidt,
Antje Tanaglia, Gunter Becker; Bärbel Hesselbrock, Dieter Lohr, Jeanette Menke, Jörg
Becker
stehend v.l.n.7:: Volker Kummer; Karlheinz Fronk, Stephan Müller; Petra Hess, Rüdiger
Brands, Gabi Deisel, Frank Bermbach, Carmen Preßler; Frank Waldschmidt, Gundi
Müller; Stephanie Becker; Elmar Landwehr
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1988
Unser Jahrgang war mit fast 50 Personen einer der stärksten in Würges. Um so erschreckender ist, dass bei unserer Kerb 1988 nur sieben dieses Jahrgangs mitgewirkt
haben. Um überhaupt eine Kerb durchführen zu können, wurden deren Partner
integriert. Eine zusätzliche Hürde wurde für uns die vergangene Kerb des Jahrgangs
67/68, die durch eine große Mitgliederzahl und besonders wertvolle Preise enorme
Maßstäbe
setzte. Da solch
eine Kerb von
nur zehn
Personen nicht
realisierbar
war, mussten
wir auf einen
kleineren und
realistischeren
Rahmen
zurückgreifen. Einer
der
Höhepunkte
war sicherlich
die Verlosung
des
Scherzpreises:
Franz Wiche,
der Gewinner
der erotischen
Dessous,
scheute sich
nicht, eine
heiße Show
abzuliefern.
Oben von links nach rechts:
Silke Leichtfuß, Torsten Weller; Petra Pauli, Eva Rohel
Unten von links nach rechts:
Klaus Keller; Klaus Heß, Kerstin Bruder; Robert Noe, Susanne Löw, Stefan Windeck
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1989
Das Kerbemotto "Bei uns geht die Wutz ab" ist nach dem Spitznamen eines der
Kerbemädchen benannt worden. Aus taktischen Gründen verzichten wir hier darauf,
die entsprechende Person zu nennen.
Die spannendsten Szenen der Kerb 1989 haben sich eindeutig um das Baumstellen
herum ereignet. Zunächst legte die Kerbegesellschaft besonderen Wert darauf, den
größten, jemals in Würges da gewesenen Kerbebaum aufzustellen. Daher beauftragte
man einen Fachmann: Karl-Heinz Waldschmidt. Dennoch gelang erst der fünfte
Versuch, da den vier Bäumen zuvor die Spitze abgebrochen war. Als es nun endlich
geschafft war, brachte man den Kerbebaum mit vereinten Kräften zum
Gemeindezentrum in Würges.
Dort angekommen, stellte man fest, dass das Loch mit "Hühnersch " gefüllt war.
"Prost, Mahlzeit!"
Nachdem man diese Kleinigkeit entfernt hatte und der Baum erst einmal stand, hatten wir einen großen Vorteil: Dem nachfolgenden Jahrgang ist es nicht gelungen, den
Johann zu klauen. Somit musste der Jahrgang 69/70 seinen eigenen Johann klauen
und dem übernehmenden Jahrgang geben, damit die Kerb Montags überhaupt
Übergeben werden konnte.
stehend v.l.n.r.: Silke Koss, Jörg Glasner; Melanie Meuth, Michael Welker; Carola
Staudinger; Alexander Lewalter, Horst Schuirer; Alexandra Koop, Jens Weber
unten v.l.n.r.: Jörg Schäfer; Petra Schmerr; Stefanie Weller; Anja Meffert, Ralf
Thies, Ralf Schmitt, Uwe Kiofsky
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1990
Insgesamt waren wir nur zehn Leute, die die Kerb in Angriff nehmen wollten.
Eigentlich zu wenige für einen so starken Jahrgang. Einige waren verhindert, andere
wollten leider nicht bei uns mitmachen. Aber mittlerweile sind bei unseren
Jahrgangstreffen wieder mehr mit von der Partie.
Zu unserer Kerb 1990: Freitags ging es beim Rundgang durch die Kneipen schon
schwer zur Sache. Der Abschluss war bei der damals noch veranstalteten Kerbedisko
im RSV-Sportheim. Da waren wir aber schon so angeschlagen, dass wir nicht lange
bleiben wollten und konnten -Eierbacken stand auf dem Plan. Draußen waren aber zu
unserem Leidwesen einige Baustellengruben, so dass die Hälfte der
Kerbegesellschaft in diese stürzte. Das brachte uns aber nicht aus dem Konzept, auch
wenn einige Mütter über Nacht noch schnell die Kerbeklamotten waschen mussten.
Samstags morgens sahen alle sehr angeschlagen aus, als wir den Kerbebaum holen
wollten. Ohne die tatkräftige Hilfe von Karl-Heinz Waldschmidt wären wir
aufgeschmissen gewesen.
Die restlichen Tage verausgabten wir uns völlig und waren am Ende einerseits froh,
aber andererseits auch sehr traurig, dass unsere Kerb vorüber war. Zu erwähnen
bleibt noch der kurzzeitige Ausfall eines Jahrgangskollegen, den wir eines Morgens
bei Alfred auf der Wiese liegen sahen.
Aber wir hatten auf der Kerb alle viel Spaß, und ich denke, dass jeder es noch einmal
machen würde.
Hintere Reihe: . Michael Sturm, Stefanie Hartmann, Frank Wecker; Andreas Straub
Vordere Reihe:
Tatjana Heß, Christoph Wagner; Anja Schorr, Lutz Becker, Thomas Ganz, Bernd
Waldschmidt
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1991
Erstmalig "gelungenes" Kerbebaumstellen am Freitagabend
Als wir, mehr oder weniger erfolgreich, einen Kerbebaum gefällt und geschmückt
hatten, machten wir uns, erstmalig an einem Freitagabend, drauf und dran, ihn
aufzustellen. Unser Vorhaben, den Kerbebaum freitags abends zu stellen, wurde gleich
doppelt honoriert. Als erstes machte uns Petrus einen Strich durch die Rechnung, denn
es goß regelrecht in Strömen. Diesen Umstand haben wir, bis auf die Unterhosen
durchnässt, noch tapfer ertragen. Den Bärenkrallen des Jahrgangs jedoch war es zu
verdanken, dass der überdimensional große Baum in zwei Teile brach. Jeder dachte, die
Moral der Truppe sei am Ende. Ebe nid! Der anschließend stattfindende bayerische
Abend wurde ein voller Erfolg. Wir und die zahlreichen Gäste feierten bis zum
Morgengrauen und vergaßen dabei fast, dass wir am nächsten Morgen einen neuen
Versuch starten mussten. Gesagt, getan. Um 6.30 Uhr trafen wir uns nach zwei Stunden
erholsamen Schlafes, um im Wald einen neuen Baum zu holen. Das Fällen, Schmücken
und Aufstellen des Baumes ging wie erwartet reibungslos, souverän und ohne
Zwischenfälle gekonnt vonstatten. Und die Moral von der Geschicht' : "Stell'
Kerbebäume freitags abends nicht!"
Euer Kerbejahrgang 71/72
-stehend v.l.n.r.:
Markus Klee, Patrizia Zeuner; Michael Neumann, Jutta Jäger; Dirk Glasner;
Karmen Tietze, Björn Hohl, Lutz Bermbach, Claudia Wicht
zweite Reihe stehend v.l.n.r.:
Tamara Wagner; Christoph Schuber; Bianca Becker; Andreas Thies
kniend / sitzend v.l.n.r.:
Alexandra Schmerr; Matthias Munsch, Tanja Lindenschmidt, Alexander Mohr
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1992
Das Jahr der Ente
1988 begannen wir mit den ersten Vorbereitungen in Sachen Kerb. Zunächst
begnügten wir uns damit, unsere Trinkfestigkeit zu steigern (ich sage nur:
"Apfelkorn- Huldigung"). Nach zwei Jahren harten aufopferungsvollen und
selbstlosen Trainings überkam uns im Jahre 1990 des Herrn die Gewissheit: "Wir
haben nächstes Jahr ja Übernahme! Sollten wir nicht mal anfangen, irgendwas zu
tun?" So liefen die Planungen an. Na ja, wie es eben heißt "Ente gut, alles gut", und
schon war unser Maskottchen geboren. Als wir am 21.10.1991 mit 14 Leuten in die
Turnhalle einliefen und die Kerb (endlich) übernahmen, war der erste Schritt in den
Kerbehimmel getan. Doch jetzt sollte es erst so richtig rundgehen: Treffen folgte
auf Treffen, Party auf Party, Termin auf Termin, Idee auf Idee. Ab und an kam
auch mal was Brauch- bares dabei heraus. So z.B. die Wiedereinführung der KerbeDiscos, Teilnahme an der Bettenrallye in Bad Camberg, eine aktivere Beteiligung
am Samstagabend- Gottesdienst, einen per Hand gestellten Baum (nochmals Dank
an alle Helfer!) u.ä.
Am 09.10.1992 stiegen wir dann mit dem Wirtschaftstag endlich in die heiße Phase
ein, die dann exakt eine Woche später (am Kerbefreitag) in eine brodelnde Masse
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von 14 Kerbeburschen und Kerbemädels überging. So mancher wachte da schon
mal nackt vorm Auto-Müller auf und sagte uns hinterher: "Als ich mir Zigaretten
holen wollte, haben mich zwei Frauen entführt und mir vorm Auto Müller die
Klamotten vom Leib gerissen." Des weiteren machte der Ausspruch "Aua, langsam,
nicht so schnell!" die Runde. Doch wie auch beim Fasching ist irgendwann mal
alles vorbei; so war auch am Kerbemontag für uns alles vorbei. Vorbei? Na ja, so
ganz vorbei auch wieder nicht, denn wir gingen fließend in die Veteranenkerb 1993
über, die durch den Zusammenschluss unserer Jahrgänge 1972/73/74 möglich
wurde. Nicht zu vergessen war unser Auftritt bei der " Würgeser Nachkerb" in
Walsdorf, bei der wir den Rahmen des Unmöglichen sprengten und mit der damals
aktuellen Walsdorfer Kerbegesellschaft "unvergessliche" Momente erlebten (Gruß
an Wombel und den Hutturm).
Terminplan Würgeser Kerb 1992 Freitag,16.10.1992
18:00 Uhr Baumstellen anschl. Tanz
Samstag,17.10.1992
11 :30 Uhr Traktortour durch Würges, Bad Camberg 19:00 Uhr Besuch des
Gottesdienstes 20:00 Uhr Tanz um den Kerbebaum
Sonntag, 18.10.1992
14:00 Uhr Kerbeumzug
15:30 Uhr Verlosung der Kleinpreise 20:00 Uhr Veteranentreffen
22:00 Uhr Verlosung der Hauptpreise
Montag,19.10.1992
11 :00 Uhr Besuch des Kindergartens
24:00 Uhr Abgabe der Kerb an die Veteranen
vor der Rutsche v.l.n.r.:
Mario Wollnik, Petra Tietze, Tobias Fischer; Wolfram Schrankel, Bettina Münch,
Karina Brand, Michael Hess
auf / hinter der Rutsche v.l.n.r.:
Frank Menze, Markus Thies, Christoph Meuth, Tanja Nowak, Markus Weber;
Gregor Löw, Holger Rum
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1993
Da der Jahrgang 73/74 keinen Kerbejahrgang stellen konnte, musste seit genau 40
Jahren wieder einmal das "alte Eisen" -die Veteranen -ran. So richteten die
Jahrgänge 61/62 bis 72/73 die Kerb 1993 aus. Da man bei den Treffen mit sechzig
Mann niemals hätte Entscheidungen herbeiführen können, verabredete man, dass
sich immer nur die Kerbemütter und Kerbeväter treffen, um die Planung in die
Hand zu nehmen.
Dabei kamen einige originelle Ideen heraus. So veranstaltete man z.B. am Samstag
morgen eine Fahrradtour durch Würges mit sechzig Mann!
Es stellte sich jedoch ein Problem: was sollte man am Sonntagabend, an dem doch
traditionell das Veteranentreffen stattfindet, veranstalten? So kam man auf den
glorreichen Einfall, einen Gaudiabend zu organisieren. Hierbei entpuppte sich das
"Mann-o-Mann-Spiel" als besonders lustig. Es wurden Personen aus dem Publikum
ausgewählt, die als Kandidaten sangen, Bodybuildingfiguren nachstellten, im
Sandkasten spielten und Damenunterwäsche einsammelten. Ein riesiger Spaß!
Außerdem sollte man noch erzählen, dass die Veteranen die bisher einzigen waren,
die am Sonntagmorgen nach der Kirche einen Frühschoppen im Gemeindezentrum
veranstaltet haben.
Die Veteranen der Würgeser Kerb im Jahr 1993
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1994
Karins Kerbeauftakt sprengte alle Dimensionen
Als wir uns freitags Abends trafen, war alles noch o.k. (Superstimmung). Als wir
bei der Karin zum Essen einliefen, war auch noch alles in Ordnung. Als wir
nachdem Essen in den Saal einlaufen wollten, war dann gar nichts mehr o.k.
Blankes Entsetzen: ein dunkler, leerer Raum.
Totenstille! Wer hatte unsere Kerb geklaut?
Unterschiedliche Reaktionen
folgten: heftige Diskussionen,
Wutausbrüche, Tränen, binde
Verzweiflung bis hin zu Morddrohungen.
Was war passiert? Die Hausherrin
hatte „vergessen“ den zugesicherten
Kerbeauftakt zu organisieren.
(Was man nicht alles so
vergisst!) Dankbar waren
wir über die rechtzeitige
Mitteilung über das
Nichtstattfinden der Veranstaltung ! (Menschenmassen,
die mit uns feiere wollten, verließen voller Trauer den leeren
Saal.)
Doch der Kerbevater
führte sein „Harem“ aus
dem dunkelsten Loch der
Würgeser Kerbegeschichte. Mit
einigen hartgesottenen Kerbeveteranen machten wir schließlich
die Würgeser Kneipen unsicher
und feierten bis zum Umfallen.
Und da wir ja nicht nachtragend
sind, endete dieser unvergessliche Kerbeauftakt da,
wo er angefangen hatte bzw. hätte stattfinden sollen
(bei Karin). HAPPY END?!?
100
PS: Ein wohl nicht informierte Stadtzeitung berichtete später, von einem sehr
gelungenen Kerbeauftakt im Gemeindezentrum!
Besonderheiten der Kerb’ 94:
- 1. weiblicher Johann „Johanna I.“
- Einzelkämpfer “Urbi” als einziger Kerbebursch!
stehend v.l.n.r.: Fiona Neumann, Sandra Koss, Susanne Klee, Francesca Montano
sitzend v.l.n.r.: Meike Lohr, Markus Urbatschek, Bianca Thies
es fehlen: Ursula Horvath
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1995
"Es usser Bär aach noch su heiser, '95 sein mir die Reißer!"
Frei nach diesem Motto stürmten wir voller Tatendrang am frühen Samstagmorgen
in den Werjeser Wald, wo wir nach zwei missglückten Versuchen endlich den
Kerbebaum gefällt haben. Mit einem Traktor, viel Halli-Galli und dem
geschmückten Baum trafen wir am Gemeindezentrum ein und stellten ihn dort mit
vielen Helfern und der Unterstützung des Musikzuges Würges auf.
Nach einem anstrengenden Sonntag mit Kerbeumzug und großer Verlosung stand
auch schon der Montag mit der Kerbeübergabe vor der Tür. Auf diesen Tag haben
wir uns lange vorbereitet, da wir uns für die Kerbeübergabe etwas ganz Besonderes
ausgedacht haben. Mit selbstgeschneiderten Engelskostümen verzückten wir das
Publikum. Zuvor unternahmen wir den Versuch, uns bei Vincenzo zu stärken, was
jedoch gründlich misslang (es gab nur zwei Gerichte zur Auswahl) und wir mussten
daher unseren Ärger mit Puschkin Red runterspülen. Bevor wir zur Turnhalle
marschierten, galt es noch eine Schwierigkeit zu überwinden: Rudi (Rudolph
Wagner) musste als Engel hergerichtet werden. Keine leichte Aufgabe, denn wir
konnten unserem Opfer Rudi nur unter lautstarkem Protest die Zöpfe flechten. In
der Turnhalle angekommen, zogen wir die johlende Menge mit unserer
Engelsverkleidung in unseren Bann. Die Tränen, die Rudi beim Frisieren
unterdrückte, flossen jetzt in Strömen, die aber bald der Fröhlichkeit wichen.
Trotz aller vorheriger Aufregung und dem Stress war es eine tolle Kerb, die uns
allen viel Spaß machte und uns noch lange in Erinnerung bleiben wird-
stehend v.1.n.r.: Rudi Wagner; Matthias Löw, Thorsten Wissig, Ingo Fischer
sitzend v.l.n.r.: Stefanie Heß, Pia Boche, Heike Hirtes, Meike Zimmermann, Panja
Feuerbach
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103
1996
Es war die Hölle! Der Schweiß lief in Strömen, und die Kompanie 76/77 drohte elendig
einzugehen. Die Aufgabe schien für die junge Truppe, die zum Grossteil ihre
Ausbildung gerade erst hinter sich hatte, nicht lösbar zu sein. Zu groß war der gewaltige
Ansturm auf die Gemäuer, in die man sich zurückgezogen hatte.
Was das ist? Fiktion?
Eine Kriegsberichtserstattung?
FALSCH!
Dies ist, wie alle anderen Berichte in diesem Buch, auch ein reiner Tatsachenbericht und
beschreibt Szenen, die sich am 14.07.1996 in Würges im und um das Pfarrheim herum
abspielten.
Es war dieser sagenumwobene 14. Juli, an dem sich der Kerbejahrgang den Werjesern
mit einem "Italienischen Tag" präsentieren wollte. Da man für den Unkostenbeitrag von
3,- DM so viel Spaghetti mit Sauce essen konnte, wie man wollte, hieß das eigentliche
Motto des Tages dann auch "All you can eat -Essen bis zum
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Umfallen." Aber auch sonst hielten wir für die Besucher ein reichhaltiges Angebot parat,
gab es doch 15 Sorten Eis, Espresso, Cappuccino und an kalten Getränken alles, was das
Herz begehrt.
Nur eines hatten wir nicht eingeplant: das große Geschichtsbewusstsein der Würgeser
Bürger. Keiner von uns Kerbeburschen und -mädchen hatte bei der Festlegung des
Termins für unseren "Italienischen Tag" berücksichtigt, was vor 207 Jahren am 14.
Juli 1789 geschehen
war: der Sturm auf
die Bastille. Die Würgeser jedoch, die diese
Tatsache direkt erkannten, entschlossen
sich spontan dazu- jene
geschichtsträchtige
Situation aufzugreifen
und nachzuspielen. So
rotteten sie sich dann in
ganz Würges mit
hungrigen Mägen und
schreienden Kindern
bewaffnet zusammen,
um gemeinsam gegen
den Feind "Hunger" ins
Feld zu ziehen. Und so
wie dem Pariser Volk
damals einen Sieg über
den Absolutismus
gelang, schien nun auch
das Ende der
Kerbegesellschaft
gekommen. Doch wie
so oft hat auch hier der
Schein getrogen.
Ich denke, zu Recht
sagen zu können, dass
wir uns tapfer geschlagen haben. Aber man muss auch anerkennen, dass wir ohne die
tatkräftige Mithilfe unserer Eltern sang- und klanglos untergegangen wären. Des
weiteren war es immer wieder eine Überraschung zu sehen, dass auch Erwachsene, die
mit unserem Jahrgang eigentlich gar nichts zu tun hatten, plötzlich spülten, abtrockneten
oder Sauce rührten. Insbesondere
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die kleine Küche des Pfarrheims hatte viel auszuhalten. Waren gegen 12 Uhr Sven
Meuth und Sybille Ott die einzigen, die dort zu Werke gingen, so kümmerten sich dort
bereits eine Stunde später ungefähr ein Dutzend Erwachsene mit darum, der hungernden
Meute immer wieder neue Spaghetti vorzusetzen. Insgesamt waren es dann 40
Kilogramm Spaghetti, die einen neuen Besitzer fandenTrotz dieser Anstrengung wurde die Schlange an der Essensausgabe aber nicht kleiner,
sodass man auch diesen Leuten ein Kompliment für ihre Ausdauer machen muss. Selbst
Pfarrer Neumann stand sich eine Stunde lang die Beine in den Bauch.
Höhepunkt des Tages war allerdings der Auftritt der Familie Montano, die die Zuschauer
mit einer Tarantella begeisterten. Unvergessen wird uns vor allem Herr Montanos
Showeinlage bleiben, tanzte er doch für kurze Zeit auf seinen Händen und sang kurz
darauf auch noch "Azurro".
Trotz aller Mühen war es ein toller Tag, den einige von uns mit einer Feier bis in die
tiefen Abendstunden hinein gebührend begossen.
Terminkalender der Kerb 1996
Freitag, 18.10.
20.00 Uhr Kerbedisco in der Turnhalle
Samstag, 19.10.
20.00 Uhr "Die Steigerburschen" im Gemeindezentrum
Sonntag, 20.10.
15.00 Uhr Kerbeverlosung bei Kaffee und Kuchen im Gemeindezentrum
20.00 Uhr Verlosung der Hauptpreise im Gemeindezentrum
mit den "Birds of Pray"
Montag,21.10.
20.00 Uhr Kerbeübergabe in der Turnhalle mit "Rendez-Vous"
stehend v.l. n.r: : Kersten Glasner; Barbara Kaiser; Matthias Löw, Heiko Becker; Sören
Feuerbach, Kai Simon, Marc Becker, Sven Meuth, Alexander Thies, Matthias Kohlhof
sitzend / knieend v.l.n.r.:
Andreas Rosenzweig, Sebastian Leichtfuß, Anja Keller; Marion Weber; Heiko Dörr; Kat
ja Volkmar; Sybille Ott, Sandra Gernand, Alexandra Peuser
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1997
Da wir bei Redaktionsschluss die Kerb noch nicht übernommen haben, fällt unser Beitrag zur
Kerbechronik etwas kürzer aus.
Kerbevater wird in unserem Jahrgang Michael Wissig sein, Kerbemutter Dana Bach.
Kerbemädchen haben wir sonst leider nur zwei, dies sind Rebekka Ritter und Stefanie Haßler.
Dafür haben wir aber umso mehr Kerbeburschen: Michael Montano, Peter Kremer, Mike
Wagner, Dennis Roos, Thorsten Bader, Oliver Bader, Thomas Meuth, Sascha Brückner, Maik
Löw und Bernd Keller, sodass wir insgesamt 14 sind. Unser Kerbemotto lautet: "Die
Schlümpfe sind los", und übernehmen werden wir die Kerb am 21.10.96. Richtig los geht es
dann am 17. bis 20.10.97, wenn wir in Werjes die 50. Kerb halten werden.
Zum Schluss möchten wir dem diesjährigen Kerbejahrgang noch dafür danken, dass wir einen
Beitrag zur Kerbechronik leisten durften und wünschen ihnen alles Gute für die Kerb '96. Für
'97 können wir aber versprechen, dass unsere Kerb mindestens genauso schön wird.
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Da nicht bei allen Texten, die von den einzelnen Jahrgängen stammen, die Verfasser
ihren Namen preisgegeben haben, verzichten
wir auf die Nennung der einzelnen
Schreiber und richteten ein übergeordnetes
Dankeschön an alle, die uns in unserer Arbeit
an der "Kerbechronik" unterstützt haben.
Der Jahrgang 76/77
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Impressum
HERAUSGEBER
Kerbejahrgang 1976 / 1977 der Würgeser Kerb 1996
MATERIALSAMMLUNG / TEXTVERFASSUNG
Sven Meuth (V.i.S.d.P.)
Marc Becker
TEXTERFASSUNG
Sven Meuth
Sybille Ott
Hendrik Eisermann
KORREKTUR
Sven Meuth
Sebastian Leichtfuß
Hendrik Eisermann
FOTOS
Originale -Mitglieder der jeweiligen Kerbejahrgänge
Digitalisierung / Nachbearbeitung -Hendrik Eisermann
SATZ / LAYOUT
Hendrik Eisermann
TECHNISCHE AUSRÜSTUNG
Gunter Eisermann
Hendrik Eisermann
DRUCK
Technoteam Reproservice GmbH, Vieroheim
AUFLAGE
400 Stück
111

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