es wird gewickelt!
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es wird gewickelt!
LERNEN online abrufbar Die neue Prüfungsordnung und ihre konsequente Umsetzung stellen eine wesentliche Voraussetzung dafür dar, dass sich die Situation im Friseurhandwerk in der Breite positiv entwickeln kann. 58 ES WIRD GEWICKELT! Heinz-Josef Wiemann ist Friseurmeister, Trainer und Dozent. Seine familiären und beruflichen Ursprünge liegen im Westfälischen, wo er neben Friseursalons auch Trainingscenter in Soest und Lippstadt betrieb. Seit mehreren Jahren lebt und arbeitet Wiemann im südwestdeutschen Dreiländereck, in Freiburg. Als Dozent der Handwerkskammer Freiburg gibt er sein Wissen und seine Erfahrungen in Schulungen, eigenen Seminaren und Fachveranstaltungen weiter. [email protected] www.hair-trainingwiemann.blogspot.com Heinz-Josef Wiemann gibt mit „ausgebildet“, der Serie für Prüflinge und Prüfer, Unterstützung beim Durcharbeiten von 92 Seiten Prüfungsordnung und der Umsetzung der Inhalte in der Praxis. Wiemann orientiert sich dabei systematisch an der aktuellen Prüfungsverordnung. I n der CLIPS vom Dezember 2014 wurde aus der neuen Prüfungsmappe Teil 1 der HAARSCHNITT prüfungsrelevant thematisiert. Zum Jahresstart geht es um die DAUERWELLE. Auch wenn diese handwerkliche Dienstleistung zurzeit manchmal verschmäht wird, muss man doch die klassische Art können, um mit neuen Produkten und Ideen nicht bereits am Anfang zu straucheln. Die Dauerwelle, beginnend mit den Seiten 19 bis 22, ist also diesmal das Thema der klassischen Friseurtätigkeit. Die meisten Prüfungskommissionen haben zur Auswahl der klassischen Wickeltechnik • das rechtwinklige Wickelschema, • die C-Form, • den erweiterten Kreis, • das versetzte Wickelschema oder eine andere Wickeltechnik festgelegt. Das „richtige Wickelschema“ ist natürlich von der gewählten Schnittstruktur abhängig. So eignet sich für die • klassische Schnittstruktur der kompakten Form – das rechtwinklige Wickelschema. • klassische Schnittstruktur der einheitlich gestuften Form – die C-Form, usw. Hierbei benötigt Ihr Auszubildender Ihre Hilfe und Erfahrung. Modellwahl, Schnittstruktur und Haarqualität stellen hohe Anforderungen, um ein gutes Prüfungsergebnis zu erreichen. 6 Schritte zum erfolgreichen Lernen Empfehlung Für jeden Beitrag eine Trainingseinheit von ca. 90 Minuten einplanen. Teilnehmer sollten ca. 10 Tage vorher schriftlich an der Info-Wand informiert werden. An diesen Trainingseinheiten sollten nicht nur Auszubildende, sondern auch Jungkräfte, Wiedereinsteiger und Teilzeitkräfte teilnehmen. Denn Basis-Wissen ist ein „Salon-Schatz“ und beste Grundlage für Mitarbeiter-Motivation, Beratungserfolge und zufriedene Kunden. Modellbeschaffung Bei der Modellsuche für die Prüfung sollte die Unternehmensleitung mitwirken. Bei den anderen Mitarbeitern sollte die verlässliche Modellorganisation an ihn delegiert werden. Vorbereitungszeit für den Ausbilder Ca. 45–90 Minuten. Das ist ganz individuell, aber diese einmal gemachte Arbeit ist für den Basis-Teil immer wieder verwendbar und delegierbar! Materialbeschaffung Sie wird aus der Vorbereitung ersichtlich und sollte den Anforderungen der Basis-Vermittlung gerecht werden. Basis-Ausbildung Die klassischen Friseurarbeiten sind nicht nur prüfungsrelevant, sondern auch eine der wichtigsten Grundlagen für die Zukunftssicherung und eine der effektivsten Problemvermeidungen überhaupt! CLIPS – FÜR DIE BESTEN JANUAR 2015 LERNEN 59 © contrastwerkstatt - Fotolia.com Seite 19: Die Aufgabe und die Richtwertzeit sind klar formuliert. Die Wickelzeit von 45 Minuten sollte besser auf 35 Minuten trainiert werden, denn das ist für die meisten Auszubildenden nur nach intensivem Training machbar. Wir in der ÜBA erleben sehr oft, dass dem Auszubildenden nach einer Trainingswoche bis zum Prüfungstag nur 2 bis 3 Trainingseinheiten ermöglicht werden. Besser ist es, dem gesamten Team an der Pinnwand den aktuellen Stand der Wickelzeit mit Zeitangabe und Datum mitzuteilen, damit der Auszubildende nur noch für dringlichste Assistenzarbeit angefordert wird. Wie in den letzten Berichten bereits erwähnt, gilt auch hier: lesen! Der Kommentar – beschreibt die Aufgabe exakt. Bitte beachten Sie – gibt Hinweise auf die weitere Ausführung und Bewertung. Bewertungskriterien – beinhalten die nächsten Aufgaben, die von der Prüfungskommission benotet werden. Das ist eine faire Prüfungsverordnung des Zentralverbandes! Hinweis zu Punkt 3. Bei der Stärke, Platzierung der Wickel und der Gleichmäßigkeit des Wellbildes entsteht eine hohe Unsicherheit, und damit sind dann Fehler verbunden: • Die Länge des Passees entspricht nicht der Wickellänge (von Rillenmitte links zu Rillenmitte rechts). • Die Breite des Passees entspricht nicht dem Wickeldurchmesser. • Der Wickel sitzt zu locker. • Der Wickel ist 90° oder unter 90° zur Kopfrundung gewickelt und hat so länger werdende Ansätze. CLIPS – FÜR DIE BESTEN JANUAR 2015 LERNEN 60 • Der Wickel sitzt nicht parallel zur Kopfrundung. • Die Haarspitzen wurden nicht gleichmäßig auf die Wickelmitte platziert. Auf der Seite 21 gehe ich bei der Beschreibung der Wickeltechnik noch besonders darauf ein. Auf Seite 20 ist die Wickeltechnik als Graphik zu zeichnen oder durch ein Foto darzustellen. Hier ein Beispiel der C-Form: Diese Dauerwellwicklung und Beschreibung wurde von Teilnehmern der ÜBA aus Freiburg und Emmendingen als Beispiel erstellt. Auf Seite 21 folgt nun die Beschreibung der Wickeltechnik, Wickelgröße und Begründung. Bedeutung der Abkürzungen: • ET – Einteilung • AT – Abteilung • AG – Ansatzgestaltung • WG – Wickelgröße Tipp: In der CLIPS-Serie „ausgebildet“ werden schrittweise alle prüfungsrelevanten Themen systematisch bearbeitet. Nutzen Sie die Prüfungsmappen Teil 1 und 2 in Verbindung mit dieser Serie als ein Trainingshandbuch für Auszubildende und das gesamte Team. Ähnlich wie bei der Schnittbeschreibung in der Dezember-Ausgabe können Sie auch hier eine fl ießende Textform statt der Kurzform (Stichwörter) wählen. Geben Sie bitte Ihrem Auszubildenden genügend Zeit, um das Dauerwellthema zu verstehen und fachlich richtig abzuhandeln. Es gehört mit zum Grundverständnis unseres Berufes und hat seinen Platz zunächst mal in der klassischen Friseurarbeit. • Die trainierte Fingerfertigkeit des Mitarbeiters, • das Verständnis für die chemischen Vorgänge im Haar, • die nachfolgenden Pflegebehandlungen, • das erzielte Ergebnis der Sprungfähigkeit und das entstandene Volumen bedeuten eine Wissenserweiterung für den Mitarbeiter und auch die Erfüllung eines nicht unbedeutenden Kundenwunsches. Damit können Sie der Zukunft gelassen entgegensehen. Die noch nicht angesprochene Seite 22 ist selbsterklärend und kann sicherlich an einen erfahrenen Mitarbeiter delegiert werden. Kontrolle nicht vergessen! In der Februar-Ausgabe werden noch rechtzeitig vor dem allgemeinen Prüfungsbeginn die Seiten 23 bis 28 behandelt. Heinz-J. Wiemann wünscht Ihnen, dass Sie gut durch den Wintermonat kommen. CLIPS – FÜR DIE BESTEN JANUAR 2015 LERNEN Bestellung Die Prüfungsmappen sind zu beziehen über die Ausstellungs- und Werbegemeinschaft des Friseurhandwerks GmbH, Tel.: 0221 – 97 30 36 0, [email protected] 61 C-Form C-Form C-Form C-Form CLIPS – FÜR DIE BESTEN JANUAR 2015 ET - verbreiterte A-Achse Entspricht der Kämmrichtung AT - horizontal der Kundin AG - stumpfwinklig zur Kopfhaut WG - blau Et - C-förmiger Halbkreis im Profilbereich AT - diagonal nach vorne AG - stumpfwinklig zur Kopfrundung WG - blau In Übereinstimmung mit dem Frisurenverlauf ET - verbreiterte A-Achse AT - horizontal AG - stumpfwinklig zur Kopfrundung WG - blau Unterstützt den weiteren Frisurenfall ET - verbreiterte A-Achse AT - horizontal AG - 90° zur Kopfrundung WG - blau Bei der Wickelplatzierung 90° zur Kopfrundung wirkt die Frisurenform nicht so kurz und fällt natürlicher. In CLIPS 2.2015 werden klassische Einlegetechniken (Prüfungsmappe Teil 1, S. 23 bis 28) Thema sein!