es wird gewickelt!

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es wird gewickelt!
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Die neue Prüfungsordnung und ihre konsequente Umsetzung stellen eine wesentliche Voraussetzung dafür
dar, dass sich die Situation im Friseurhandwerk in der
Breite positiv entwickeln kann.
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ES WIRD GEWICKELT!
Heinz-Josef
Wiemann ist
Friseurmeister, Trainer
und Dozent.
Seine familiären und beruflichen Ursprünge liegen im
Westfälischen, wo er neben
Friseursalons auch Trainingscenter in Soest und Lippstadt
betrieb. Seit mehreren Jahren
lebt und arbeitet Wiemann
im südwestdeutschen Dreiländereck, in Freiburg. Als
Dozent der Handwerkskammer Freiburg gibt er sein
Wissen und seine Erfahrungen in Schulungen, eigenen
Seminaren und Fachveranstaltungen weiter.
[email protected]
www.hair-trainingwiemann.blogspot.com
Heinz-Josef Wiemann gibt mit „ausgebildet“,
der Serie für Prüflinge und Prüfer, Unterstützung beim Durcharbeiten von 92 Seiten
Prüfungsordnung und der Umsetzung der
Inhalte in der Praxis. Wiemann orientiert
sich dabei systematisch an der aktuellen
Prüfungsverordnung.
I
n der CLIPS vom Dezember 2014 wurde aus der neuen Prüfungsmappe Teil 1 der HAARSCHNITT prüfungsrelevant thematisiert. Zum Jahresstart geht es
um die DAUERWELLE. Auch wenn diese handwerkliche Dienstleistung zurzeit manchmal verschmäht
wird, muss man doch die klassische Art können, um
mit neuen Produkten und Ideen nicht bereits am Anfang zu straucheln.
Die Dauerwelle, beginnend mit den Seiten 19 bis
22, ist also diesmal das Thema der klassischen Friseurtätigkeit.
Die meisten Prüfungskommissionen haben zur
Auswahl der klassischen Wickeltechnik
• das rechtwinklige Wickelschema,
• die C-Form,
• den erweiterten Kreis,
• das versetzte Wickelschema
oder eine andere Wickeltechnik festgelegt.
Das „richtige Wickelschema“ ist natürlich von der gewählten Schnittstruktur abhängig. So eignet sich für
die
• klassische Schnittstruktur der kompakten Form –
das rechtwinklige Wickelschema.
• klassische Schnittstruktur der einheitlich gestuften Form – die C-Form,
usw.
Hierbei benötigt Ihr Auszubildender Ihre Hilfe und
Erfahrung. Modellwahl, Schnittstruktur und Haarqualität stellen hohe Anforderungen, um ein gutes
Prüfungsergebnis zu erreichen.
6 Schritte zum
erfolgreichen Lernen
Empfehlung
Für jeden Beitrag eine Trainingseinheit
von ca. 90 Minuten einplanen.
Teilnehmer
sollten ca. 10 Tage vorher schriftlich
an der Info-Wand informiert werden.
An diesen Trainingseinheiten sollten
nicht nur Auszubildende, sondern auch
Jungkräfte, Wiedereinsteiger und Teilzeitkräfte teilnehmen. Denn Basis-Wissen ist ein „Salon-Schatz“ und beste
Grundlage für Mitarbeiter-Motivation,
Beratungserfolge und zufriedene
Kunden.
Modellbeschaffung
Bei der Modellsuche für die Prüfung
sollte die Unternehmensleitung mitwirken. Bei den anderen Mitarbeitern sollte
die verlässliche Modellorganisation an
ihn delegiert werden.
Vorbereitungszeit für den Ausbilder
Ca. 45–90 Minuten. Das ist ganz individuell, aber diese einmal gemachte
Arbeit ist für den Basis-Teil immer
wieder verwendbar und delegierbar!
Materialbeschaffung
Sie wird aus der Vorbereitung ersichtlich und sollte den Anforderungen der
Basis-Vermittlung gerecht werden.
Basis-Ausbildung
Die klassischen Friseurarbeiten sind
nicht nur prüfungsrelevant, sondern
auch eine der wichtigsten Grundlagen
für die Zukunftssicherung und eine der
effektivsten Problemvermeidungen
überhaupt!
CLIPS – FÜR DIE BESTEN JANUAR 2015
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© contrastwerkstatt - Fotolia.com
Seite 19: Die Aufgabe und die Richtwertzeit sind klar formuliert. Die Wickelzeit
von 45 Minuten sollte besser auf 35 Minuten trainiert werden, denn das ist für die
meisten Auszubildenden nur nach intensivem Training machbar. Wir in der ÜBA
erleben sehr oft, dass dem Auszubildenden
nach einer Trainingswoche bis zum Prüfungstag nur 2 bis 3 Trainingseinheiten
ermöglicht werden. Besser ist es, dem
gesamten Team an der Pinnwand den aktuellen Stand der Wickelzeit mit Zeitangabe und Datum mitzuteilen, damit der
Auszubildende nur noch für dringlichste
Assistenzarbeit angefordert wird.
Wie in den letzten Berichten bereits erwähnt, gilt auch hier: lesen!
Der Kommentar – beschreibt die Aufgabe exakt.
Bitte beachten Sie – gibt Hinweise auf
die weitere Ausführung und Bewertung.
Bewertungskriterien – beinhalten die
nächsten Aufgaben, die von der Prüfungskommission benotet werden. Das ist eine
faire Prüfungsverordnung des Zentralverbandes!
Hinweis zu Punkt 3. Bei der Stärke,
Platzierung der Wickel und der Gleichmäßigkeit des Wellbildes entsteht eine hohe
Unsicherheit, und damit sind dann Fehler
verbunden:
• Die Länge des Passees entspricht nicht
der Wickellänge (von Rillenmitte links
zu Rillenmitte rechts).
• Die Breite des Passees entspricht nicht
dem Wickeldurchmesser.
• Der Wickel sitzt zu locker.
• Der Wickel ist 90° oder unter 90° zur
Kopfrundung gewickelt und hat so länger werdende Ansätze.
CLIPS – FÜR DIE BESTEN JANUAR 2015
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• Der Wickel sitzt nicht parallel zur Kopfrundung.
• Die Haarspitzen wurden nicht gleichmäßig auf die
Wickelmitte platziert.
Auf der Seite 21 gehe ich bei der Beschreibung der Wickeltechnik noch besonders darauf ein.
Auf Seite 20 ist die Wickeltechnik als Graphik zu
zeichnen oder durch ein Foto darzustellen. Hier ein
Beispiel der C-Form:
Diese Dauerwellwicklung und Beschreibung wurde von Teilnehmern der ÜBA aus Freiburg und Emmendingen als Beispiel erstellt.
Auf Seite 21 folgt nun die Beschreibung
der Wickeltechnik, Wickelgröße und Begründung.
Bedeutung der Abkürzungen:
• ET – Einteilung
• AT – Abteilung
• AG – Ansatzgestaltung
• WG – Wickelgröße
Tipp: In der CLIPS-Serie „ausgebildet“ werden
schrittweise alle prüfungsrelevanten Themen
systematisch bearbeitet. Nutzen Sie die Prüfungsmappen Teil 1 und 2 in Verbindung mit
dieser Serie als ein Trainingshandbuch für Auszubildende und das gesamte Team.
Ähnlich wie bei der Schnittbeschreibung
in der Dezember-Ausgabe können Sie auch
hier eine fl ießende Textform statt der
Kurzform (Stichwörter) wählen.
Geben Sie bitte Ihrem Auszubildenden
genügend Zeit, um das Dauerwellthema zu
verstehen und fachlich richtig abzuhandeln. Es gehört mit zum Grundverständnis
unseres Berufes und hat seinen Platz zunächst mal in der klassischen Friseurarbeit.
• Die trainierte Fingerfertigkeit des Mitarbeiters,
• das Verständnis für die chemischen Vorgänge im Haar,
• die nachfolgenden Pflegebehandlungen,
• das erzielte Ergebnis der Sprungfähigkeit und das entstandene Volumen bedeuten eine Wissenserweiterung für den
Mitarbeiter und auch die Erfüllung eines
nicht unbedeutenden Kundenwunsches.
Damit können Sie der Zukunft gelassen
entgegensehen.
Die noch nicht angesprochene Seite 22
ist selbsterklärend und kann sicherlich an
einen erfahrenen Mitarbeiter delegiert
werden. Kontrolle nicht vergessen!
In der Februar-Ausgabe werden noch
rechtzeitig vor dem allgemeinen Prüfungsbeginn die Seiten 23 bis 28 behandelt.
Heinz-J. Wiemann wünscht Ihnen, dass Sie
gut durch den Wintermonat kommen.
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Bestellung
Die Prüfungsmappen sind zu beziehen über die Ausstellungs- und Werbegemeinschaft
des Friseurhandwerks GmbH, Tel.: 0221 – 97 30 36 0, [email protected]
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C-Form
C-Form
C-Form
C-Form
CLIPS – FÜR DIE BESTEN JANUAR 2015
ET - verbreiterte A-Achse
Entspricht der Kämmrichtung
AT - horizontal
der Kundin
AG - stumpfwinklig zur Kopfhaut
WG - blau
Et - C-förmiger Halbkreis im
Profilbereich
AT - diagonal nach vorne
AG - stumpfwinklig zur Kopfrundung
WG - blau
In Übereinstimmung mit dem
Frisurenverlauf
ET - verbreiterte A-Achse
AT - horizontal
AG - stumpfwinklig zur Kopfrundung
WG - blau
Unterstützt den weiteren
Frisurenfall
ET - verbreiterte A-Achse
AT - horizontal
AG - 90° zur Kopfrundung
WG - blau
Bei der Wickelplatzierung
90° zur Kopfrundung wirkt
die Frisurenform nicht so kurz
und fällt natürlicher.
In CLIPS 2.2015
werden klassische Einlegetechniken (Prüfungsmappe Teil 1, S. 23 bis
28) Thema sein!