Reiseskizzen aus Chicago

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Reiseskizzen aus Chicago
Reiseskizzen aus Chicago
Tag 1
Check-in ohne größere Probleme, nur verdächtig aussehende Studierende werden gerne zweimal gründlich
durchsucht… Abflug um 12:30 in einem Airbus A330 – klein und nur zwei Triebwerke, ist das der richtige Jet
für einen Transatlantikflug? Nach 9 Stunden Flugzeit landen wir um 14:00 Ortszeit (Central Time) in
Chicago. Aufwändige Kontrolle inklusive Interview und Fingerscan – alle dürfen einreisen, trotz Schwarzbrot
und mitgebrachter Schokolade. Danke Amerika! Drei Stunden später stehen wir dank „blue line train“ vor
dem Hotel. Nach einem kurzen Snack (hier gibt es beides: süß und fettig…) geht es gegen 21:00 ins Bett.
Tag 2
Das Frühstück entspricht in seiner Prägung dem Abendessen, Müsli oder Obst sind selten. Dafür baut die
Ernährung anscheinend sehr auf Eiern und Geflügel auf. Die Preise sind nicht nur hoch, sondern dazu auch
Nettoangaben, die „Chicago-Tax“ von etwa 10% kommt an der Kasse noch dazu. Plus Aufschlag für die
Bedienung. Dafür sind die Bediensteten äußerst freundlich und zuvorkommend („You are welcome!“).
Programmpunkte heute: Santa Fe Building, Monadnock Building, The Rookery, Marquett Building, Federal
Center, Sears Tower (mit außenliegenden Glasboxen), James R. Thompson Center, kurz in den Millenium
Park. Heute Temperatursturz von 25 auf 13 Grad innerhalb einer Minute.
Tag 3
Frühstück im Fine Arts Building, das Wetter wird davon leider nicht besser – kalt und regnerisch. Wir sehen
heute: Reliance Building, Marina City Towers, IBM Building, Wrigley Building, Michigan Avenue Bridge,
John Hancock Tower, 860-880 Lake Shore Drive Appartments, Water Tower Place. Am Wasserturm findet
die nasse Tagestour ein passendes Ende, wir wärmen uns beim Abendessen in einem der zahlreichen Lokale
mit offner Küche auf. Abends Ausflug Richtung Lincoln Park, nach langem Suchen finden wir endlich das
angesagte Viertel – erste Ansätze urbanen Lebens mit Gastronomie (nicht ausschließlich Fastfood) und
Kultureinrichtungen. Da die Autofahrer in Chicago ausgiebig von den rechten Fahrbahnrändern und den dort
enstehenden, seenartigen Pfützen gebrauch machen, können wir uns heute Abend die Dusche schenken…
Danke nochmals für den Hinweis, dass nur Europäer zu Fuß gehen!
Tag 4
Kälte und Dauerregen, wir genießen die europäischen und amerikanischen Impressionisten im großen Art
Institute of Chicago. Der Anbau von Renzo Piano wirkt wie ein Fremdkörper. Anschließend erneuter
Rundgang durch Chicago entlang des Chicago River. Schade: die Wassertaxis fahren erst ab dem 1. Mai!
Kurzer Abstecher zum Navy Pier, der sich (wie erwartet) als hässliche Touristenmeile entpuppt. Dafür gibt es
einen schönen Blick zurück auf Downtown und den Michigan See.
Tag 5
Die Zeitverschiebung führt beim Großteil der Gruppe immer noch zum Erwachen mitten in der Nacht, daher
sind morgens beim Start um 8:30 öfters zwei Kaffees notwendig. Temperatur knapp über Null Grad, dafür
scheint die Sonne wieder. Mit der „green line“ zum IIT, wir bekommen eine aufschlussreiche Führung über
das Gelände und sehen u.a. die Crown Hall von Mies van der Rohe sowie neuere Bauten von Jahn und
Kohlhaas. Danach weiter zur 55th street – finstere Ecke, wir sind froh als uns der Bus weiter zur Universität
von Chicago transportiert. Historisierende Architektur (victorianisch etc.) des Campus, wir besichtigen das
Robie House von Wright, das sich aber noch in der Restauration befindet. Abends mit der Buslinie 6 zurück
nach Downtown– trotz fünf Fahrspuren landen wir im „traffic jam“.
Tag 6
Bei strahlendem Sonnenschein bringt uns die „green line“ in den westliche gelegenen Oak Park. Auf dem
Weg dorthin zeigt sich abermals die Verwahrlosung mancher Viertel: verfallene Häuser, Brachflächen und
viel Unrat in den „Vorgärten“. In Oak Park hingegen ein Amerika wie aus der Vorabendserie: gepflegt,
sauber, ruhig. Wir sehen zahlreiche Bauten von Wright, u.a. den Unity Tempel – hier bedanken wir uns für die
musikalische Einlage von Frau Filla, die dem Raum eine beeindruckende Stimmung verleiht. Es folgt ein
längerer Rundgang durch das Villenviertel, welcher uns auch an der Geburtsstätte Hemingways vorbeiführt.
Tag 7
Zeitverschiebung und Rundgänge zeigen Wirkung: die Akkus der Teilnemer/innen leeren sich zusehends. Der
Vormittag steht daher unter dem Zeichen der amerikanischen Architektur, welche den Stadtbrand von 1870
überstanden hat. In der Prairie Avenue sehen wir uns u.a. das Clarc House und das Glessner House an, der
Nachmittag steht dann zur freien Verfügung.
Wir sehen uns den John Hancock Tower ohne Regenschauer an. Es ist übrigens günster ein Getränk in der 96.
Etage zu nehmen, als die 15 Dollar für das Sight Deck in der 94. Etage auszugeben. Bei guter Sicht klingt der
letzte Tag in Chicago langsam aus.
Tag 8
Frühstücken, packen, dann der „blue line“ bis zum Flughafen O’ Hare folgen. Nach ausgiebigen Kontrollen
sitzen um 16:00 Ortszeit schließlich alle Teilnehmer/innen im Flieger. Die Speicherkarten der Kameras sind
zum Rand gefüllt, alle sind gesund und munter über die Tage gekommen – ich bin zufrieden. Es folgt ein
achtstündiger Flug auf unbequemen Sitzen und dem Dröhnen der Triebwerke, ohne wirklich geschlafen zu
haben landen wir morgens in Düsseldorf und sind gegen Mittag wieder in Dortmund. Um 17:30 wartet noch
eine Diplomprüfung an der FH, dann folgt ein langer, tiefer Schlaf. Chicago war teuer, erschöpfend,
inspirierend, in den nächsten Tagen werden wir die Stadt begriffen haben.
H. Hachul
Exkursionsdauer:
5.-12. April 2008
Exkursionsleitung
Prof. Dr. H. Hachul
Prof. Dr. R. Schultz-Fölsing
Mithilfe bei der Organisation
W. Becker
D. Reitmayer
Teilnehmer/innen
L. Albus
W. Becker
S. Canbay
M. Eshaq
K. Filla
T. Flohe
H. Große Lembeck
M. Heinemann
F. Klein
Chr. Klug
A. Kuder
D. Lambert
J. Muschlewski
A. Ohlmeier
D. Reitmayer
D. Ruetzel
Chr. Schlüter
J. Schmale
S. Sinno
I. Sommer
L. Voss
Chr. Wiethoff
K. Will
Chr. Winkler