Bundeskriminalamt unterstützt das Federal Bureau of Investigation

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Bundeskriminalamt unterstützt das Federal Bureau of Investigation
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22.06.2011
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Bundeskriminalamt unterstützt das Federal Bureau of Investigation (FBI):
Internationale Bande von Internet-Kriminellen zerschlagen
In den Morgenstunden des 21.06.2011 durchsuchten Kräfte des Bundeskriminalamtes (BKA)
im Auftrag der Staatsanwaltschaft München II und der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main
zwei Wohnobjekte und ein Firmengebäude im Rhein-Main-Gebiet sowie Rechenzentren
unterschiedlicher Provider in Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen. Hierbei
wurden umfangreiche Beweismittel in Form von Festplatten und weiteren Daten
sichergestellt.
Den Maßnahmen zugrunde liegt ein Rechtshilfeersuchen der US-amerikanischen Behörden,
das auf ein Ermittlungsverfahren des US-amerikanischen Federal Bureau of Investigation
(FBI) wegen gewerbsmäßiger Verbreitung von Schadsoftware unter Nutzung von
Botnetzstrukturen zurückgeht.
Unter einem Botnetz (englisch: „botnet“) versteht man ein Netzwerk infizierter Computer, die
von einem sogenannten Command & Controlserver in aller Regel ohne Wissen der Besitzer
ferngesteuert und zu kriminellen Aktivitäten missbraucht werden.
BKA-Pressestelle
V. i. S. d. P.: Michael Albertz, Pressesprecher
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Der weltweit agierenden Tätergruppierung wird vorgeworfen, Schadsoftware in Form von
sogenannter „Scareware“ verbreitet zu haben, die einem Internetnutzer vorspielt, dass sein
Computer mit einem oder mehreren Schadprogrammen infiziert ist. Zur vermeintlichen
Bereinigung des Systems wird dem Nutzer der Kauf einer Lizenz für eine angebliche
„Sicherheits-“ oder „Antivirensoftware“ mittels Kreditkarte angeboten. Die Preise für diese
Software variieren zwischen ca. 40 und 80 US-Dollar.
Das anschließend durch die arglosen Käufer der Software heruntergeladene Programm
verfügt jedoch über keinerlei schützende Wirkung, sondern infiziert den Computer mit
weiteren Varianten von Schadsoftware und deaktiviert eventuell bereits auf dem Computer
vorhandene Sicherheitssoftware.
Die in Deutschland gehosteten Server wurden von der Tätergruppierung sowohl als
Infrastruktur genutzt, um die Scareware zu verteilen, als auch zugehörige Zahlungsvorgänge
zu dokumentieren und technisch abzuwickeln.
Jörg Ziercke, Präsident des BKA:
„Die Aktion des FBI, in die weltweit 11 Staaten eingebunden waren, macht deutlich, dass die
Bekämpfung der international organisierten Cybercrime heute wirkungsvoll nur durch eine
enge und entschlossene Kooperation der internationalen Staatengemeinschaft möglich ist.
Professionellen Begehungsformen international agierender profitorientierter krimineller
Cyberbanden
müssen
leistungsfähige
und
flexible
miteinander
Kooperationsstrukturen der Sicherheitsbehörden entgegengesetzt werden.“
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