Analysis TM FSI Grundlagen Differentialrechnung, Inte
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Analysis TM FSI Grundlagen Differentialrechnung, Inte
Hellweg Berufskolleg Unna Mathematik Technische-Mathematik 1 Mathematik Reinhart-Fröstl TM Hellweg-Berufskolleg Analysis TM FSI Grundlagen Differentialrechnung, Integralrechnung 1 Funktionen 1.1 Lineare Funktionen 1. Einstieg mit CAS bzw. Textaufgabe lineare Funktionen, MuPAD Schulung Funktionen.mn Aufgaben zu linearen Funktionen: (a) Ein Fallschirmspringer misst seine Höhe in Abhängigkeit von der Zeitdauer des Fluges. Die Höhe wird in m und die Zeit in Sekunden gemessen. (10 s, 860 m), (12 s, 852 m), (30 s, 780 m), (100s, 500 m). Zeigen Sie, dass diese Punkte auf einer linearen Funktion f (x) = m ∗ x + n liegen und berechnen Sie diese Funktion. Nach wievielen Sekunden trifft der Springer auf der Erde ein? Auf welcher Höhe ist er abgesprungen? (b) Beim Auftauchen eines Ubootes werden Tiefe in m und Zeit in s gemessen: (5 , - 1960 m), (15, -1880 m), (90, - 1280 m), (200, -400 m). Zeigen Sie, dass diese Punkte auf einer linearen Funktion f (x) = m ∗ x + n liegen und berechnen Sie diese Funktion. Wann ist das Uboot aufgetaucht ? Bei welcher Tiefe begann der Auftauchvorgang ? 2. Wesentliche Eigenschaften linearer Funktionen: Def 1.1 Ein Funktion f (x) = mx + c, c ∈ IR heißt lineare Funktion. m: Steigung c: Y-Achsenabschnitt 3. Bestimmung einer linearen Funktion durch zwei Punkte: P(1/3),Q(3/4) m= 1 4−3 = 3−1 2 Hellweg Berufskolleg Unna Mathematik Technische-Mathematik f (1) = 2 1 ·1+c=3 2 Auflösen nach c ergibt: c=3− Somit 1.2 1 1 =2 2 2 1 1 f (x) = x + 2 2 2 ganzrationale Funktionen Def 1.2 f (x) = an xn + an−1 xn−1 + . . . + a1 x + a0 nennt man ganzrationale Funktion oder Polynom. n ist der Grad der ganzrationalen Funktion. 1. Aufgabe: Zeichnen Sie die Funktionen: f1 (x) = x2 − 3x + 1 f2 (x) = 14 x3 − x2 − x + 4 1 4 1 3 f3 (x) = 16 x − 20 x − 2x2 − 3x + 2 2. Nullstellenberechnung durch Polynomdivision, wenn eine Nullstelle bekannt ist. f (x) = x3 − 2x2 − 5x + 6 Nullstelle f (1) = 0:Berechnen Sie (x3 − 2x2 − 5x + 6) : (x − 1) und ermitteln Sie die fehlenden Nullstellen. Lösung: f (x) = (x − 1) · (x + 2) · (x − 3) 3. Beobachtung: f (x) läßt sich als Produkt der Faktoren (x − xi ), i = 1, 2, 3 schreiben, wobei xi die Nullstellen der Funktion f (x) sind. 4. Aufgabe: Geben Sie eine ganzrationale Funktion 3-ten Grades an, die (a) drei Nullstellen besitzt (b) nur eine Nullstelle besitzt. 5. Übung zur Polynomdivision, p-q-Formel: Bestimme die Nullstellen von f (x) = (x3 − 6x2 + 11x − 6) Lösung:f (x) = (x − 1)(x2 − 5x + 6) = (x − 1)(x − 2)(x − 3) Hellweg Berufskolleg Unna Mathematik Technische-Mathematik 2 3 Differentialrechnung 2.1 Änderungsrate 1. Berechnen der momentanen Geschwindigkeit über die Funktion s(t) mittels Näherung s(t+h)−s(t) . h 2. v als Grenzwert ermitteln 3. Zeichnen von s(t), Veranschaulichung der Steigung v= δs δt 4. Links http://www.mathe-online.at/mathint/diff1/i.html 5. Def 2.1 Sei g(x) eine Funktion in IR, dann heißt g(x) − g(x0 ) x − x0 Änderungsrate. Strebt die Änderungsrate für x 7→ x0 gegen einen Wert m(x0 ), so heißt m(x0 ) momentane Änderungsrate von g an der Stelle x0 . Schreibweise: g(x) − g(x0 ) lim = m(x0 ) x7→x0 x − x0 Aufgaben Klett Fachhochschulreife S90/3,4 Hellweg Berufskolleg Unna Mathematik Technische-Mathematik 2.2 4 Die Ableitung an einer Stelle 1. Versuch die Änderungsrate durch Rechnung zu bestimmen. 1 s(t) = gt2 2 s(t + h) − s(t) t+h−t + h)2 − 12 gt2 = h 1 (t + h)2 − t2 = lim g h→0 2 h 1 (t2 + 2ht + h2 ) − t2 = lim g h→0 2 h 1 2ht + h2 = lim g h→0 2 h 1 h(2t + h) = lim g h→0 2 h 1 = lim g(2t + h) h→0 2 1 = g2t 2 = gt v(t) = lim h→0 1 g(t lim 2 h→0 2. Hinweis: analoge Rechnung, Annäherung von links und rechts, (x+h),(x-h) h 7→ 0 3. Def 2.2 Die Funktion f sei auf einem Intervall I definiert und x0 ∈ I. Existiert der Grenzwert limh→0 f (x0 +h)−f (x0 ) h = m(x0 ) so heißt f an der Stelle x0 differenzierbar und m(x0 ) ist die Ableitung von f in x0 . Schreibweise: f ′ (x0 ) 4. Verallgemeinerung der punktuellen Ableitung Def 2.3 Die Funktion f (x) sein auf ID definiert. Ist f für alle xinID differenzierbar, so heißt die Funktion f ′ : x 7→ f ′ (x) die Ableitungsfunktion oder Ableitung von f . 5. Übung: Die Ableitung der Funktion f (x) = x formal als Grenzwert bestimmen. Erweiterung auf f (x) = a · x. 6. Die Ableitung der Funktion f (x) = xn läßt sich mit ähnlicher Rechnung wie bei x2 bestimmen. Hellweg Berufskolleg Unna Mathematik Technische-Mathematik 5 Satz 2.1 Die Ableitungsfunktion der Funktion f (x) = xn , n ∈ IN ist f ′ (x) = n · xn−1 7. Aufgaben: Klett FH, S 94/6, 7, 2.3 Ableitungsfunktionen 1. Faktor und Summenregel: f (x) = c · g(x), f ′ (x) = c · g ′ (x) f (x) = g(x) + h(x), f ′ (x) = g ′ (x) + h′ (x) 2. Besipiele dazu: f (x) = 6x3 , f ′ (x) = 18x2 f (x) = x2 + 5x + 1, f ′ (x) = 2x + 5 3. Satz 2.2 Jede ganzrationale Funktion f vom Grad n ≥ 1 ist differenzierbar. Und hat als Ableitung eine ganzrationale Funktionvom Grad n − 1. 4. Aufgaben Klett FH S 94 2.4 Tangente und Normale Def 2.4 Die Gerade t im Punkt (x0 /f (x0 )) heißt Tangente an f in (x0 /f (x0 )), wenn t die Steigung f ′ (x0 ) hat. Die Gerade n in (x0 /f (x0 ) heißt Normale, wenn n senkrecht zur Tangente t in (x0 /f (x0 )) ist. 1. Formel der Tangente: t(x) = f ′ (x0 ) · (x − x0 ) + f (x0 ) Formel der Normalen n(x) = −1 f ′ (x0 ) · (x − x0 ) + f (x0 ) 2. Bsp. Tangente an die Funktion: f (x) = 3x2 − x + 1 im Punkt (1/f (1)): f ′ (x) = 6x − 1, f ′ (1) = 5, f (1) = 3, t(x) = 5 · (x − 1) + 3 = 5x − 2 Normale: n(x) = 3. Aufgaben Klett FH: S 98/3, 5, 8 −1 −1 1 · (x − 1) + 3 = x+3 5 5 5 Hellweg Berufskolleg Unna Mathematik Technische-Mathematik 2.5 6 Extremwerte 1. Schachtel: Aus den Ecken eines DinA4 (21cm x 29,7 cm) Blattes sollen an den Ecken je Quadrate ausgeschnitten werden, so dass die dadurch entstehende Schachtel einen möglichst großen Inhalt hat. 2. Tipps: Volumenfunktion: f (x) = (29.7 − 2x)(21 − 2x)x ID = IR+ 0 3. Berechnen der Ableitung f (x) = (29.7 − 2x)(21x − 2x2 ) f (x) = 623.7x − 59.4x2 − 42x2 + 4x3 f (x) = 4x3 − 101.4x2 + 623.7x f ′ (x) = 12x2 − 202.8x + 623.7 (MUPAD f(x):= , dann plotfunc2d (f(x), x = 0 .. 10.5)) 4. Im Extrempunkt ist die Ableitung gleich 0. (An der Folie mit einer Geraden die Steigung der Tangente abfahren.) 5. Berechnen der Ableitung und Setzen auf 0 f ′ (x) = x2 − 16.9x + 51.975 6. Berechnen der Ableitung und Setzen auf 0 f ′ (x) = x2 − 16.9x + 51.975 √ x1/2 16.9 −16.9 2 = ± ( ) − 51.975 2 2 √ x1/2 = 8.45 ± 71.4 − 51.975 √ x1/2 = 8.45 ± 19.425 x1 ≃ 4.0426 x2 ≃ 12.857 MUPAD: g(x):= diff(f(x),x), solve(g(x)=0,x), normal(f(x)), falls in Produktform nach Polynomform 7. Prüfen der Nullstellen, feststellen , dass vor x1 die Funktion steigt und nach x2 die Funktion fällt. 8. Übung: Bestimmen Sie die Kantenlänge x für die Maße 20 cm x 20 cm. Bestimmen Sie x für ein Blatt der Dimension a x b. f (x) = (a − 2x)(b − 2x)x 9. Lösungsweg f (x) = (a − 2x)(bx − 2x2 ) f (x) = abx − 2ax2 − 2bx2 + 4x3 (2.1) Hellweg Berufskolleg Unna Mathematik Technische-Mathematik 7 f (x) = 4x3 − 2(a + b)x2 + abx f ′ (x) = 12x2 − 4(a + b)x + ab 1 ab f ′ (x) = x2 − (a + b)x + 12 √3 (a + b) 2 ab (a + b) x1/2 = ± ( ) − 6 6 12 √ (a + b) a2 − ab + b2 x1/2 = ± 6 6 a = b = 20 √ 2 40 20 − 400 + 202 x1/2 = ± 6 6 40 20 x1/2 = ± 6 6 60 x1 = = 10 6 20 10 x2 = = 6 3 10. Welches ist das lokale Maximum? Erkennen des Maximums zunächst anhand der Zeichnung. 11. Der Bregriff des globales Extremums. 12. Wie kann man ohne die Funktion zu zeichen den maximalen Funktionswert von f (x) bestimmen? 13. Anleitung: (a) Bilde f ′ (x) (b) Löse f ′ (x) = 0 (c) Stelle fest, ob bei der Lösung ein Minimum oder ein Maximum vorliegt Def 2.5 Eine über dem Intervall I definierte Funktion f hat in x0 ∈ I ein absolutes Maximum genau dann, wenn für alle x ∈ I gilt: f (x) < f (x0 ). Eine über dem Intervall I definierte Funktion f hat in x0 ∈ I ein absolutes Minimum genau dann, wenn für alle x ∈ I gilt: f (x) > f (x0 ). Satz 2.3 Notwendige Bedingung für ein lokales Extremum: Ist f in x0 differenzierbar und hat dort ein lokales Extremum, so gilt: f ′ (x0 ) = 0. 14. Aufgaben: Zeichnen Sie die Funktion und ihre Ableitung. √ √ (a) f (x) = 41 x4 − x2 (0, − 2, 2) 1 (b) f (x) = x2 + x1 (2 3 ) nur reel (c) f (x) = 14 x4 + 32 x3 − 21 x2 − 2x(1, −1, −2) (d) Bsp. mit Flachpunkt: f (x) = x4 − 2x3 − 1( 23 , 0 als Flachpunkt) Hellweg Berufskolleg Unna Mathematik Technische-Mathematik 2.6 Bedeutung der zweiten Ableitung, Wendepunkte 1. f (x) = 1 3 3 2 3 x − x − x+4 16 8 2 2. Beobachtung: im lokalen Minimum der Funktion gilt: f ′′ (x) > 0 im lokalen Maximum der Funktion gilt: f ′′ (x) < 0 3. Zusammenfassung lokale Extrema: lokales Minimum lokales Maximum f ′ (x) = 0 f ′ (x) = 0 f ′′ (x) > 0 f ′′ (x) < 0 4. f ′′ (x) gilbt die Krümmung der Funktion an: Rechtskurve Linkskurve Rechtskrümmung Linkskrümmung f ′′ (x) < 0 f ′′ (x) > 0 5. In einem Wendepunkt (Übergang von Rechtskrümmung zu Linkskrümmung) gilt: f ′′ (x) = 0 8 Hellweg Berufskolleg Unna Mathematik Technische-Mathematik 2.7 9 Extremwertaufgaben 1. 12 soll so in zwei Summanden zerlegt werden, dass ihr Produkt möglichst groß wird. 2. Extremwertaufgabe in Schritten: (a) Term der maximiert/minimiert werden soll: P =a·b (b) Nebenbedingung: a + b = 12 auflösen nach einer Variablen: b = 12 − a (c) Zielfunktion bestimmen: P (a) = a · (12 − a) P (a) = 12a − a2 (d) Extrema bestimmen: f ′ (a) = 12 − 2a f ′ (a) = 0 12 − 2a = 0 12 = 2a 6=a Prüfen, ob lokales Maximum oder Minimum: f ′′ (a) = −2, f ′′ (6) = −2 < 0 lokales Maximum bei (6/f(6))= (6/36) zugehöriger zweiter Wert: b= 12-6= 6 (e) Prüfen, ob am Rand des zulässigen Bereichs kein grösserer/kleinerer Wert angenommen wird. f(0)=0, f(12)=0 (Hinweis: Die Möglichkeit eine der beiden Zahlen negativ, die andere positiv, ergibt ein negatives Produkt) 3. Weitere Aufgaben Klett FH S110/4, 5, Hellweg Berufskolleg Unna Mathematik Technische-Mathematik 2.8 10 Gleichungssysteme und Interpolation mit ganzrationalen Funktionen LGS(Lineares Gleichungssystem) in Stufenform: 2x1 − 3x2 + x3 = −8 2x2 + 5x3 = −6 −2x3 = 4 x3 = −2 x2 = −(6 − 5x3 )/2 = 2 x1 = (−8 + 3x2 )/2 = 0 Erzeugen der Stufenform: Das Gauss-Verfahren Gleichungen 3x1 + 6x2 − 2x3 3x1 + 2x2 + x3 3 x + 5x2 − 5x3 2 1 3x1 + 6x2 − 2x3 −4x2 + 3x3 3 x + 5x2 − 5x3 2 1 3x1 + 6x2 − 2x3 −4x2 + 3x3 2x2 − 4x3 3x1 + 6x2 − 2x3 −4x2 + 3x3 −5x3 = = = = = = = = = = = = −4 0 −9 −4 4 −9 −4 4 −7 −4 4 −10 Matrixschreibweise 3 6 −2 | −4 3 2 1 | 0 3 5 −5 | −9 2 3 6 −2 | −4 0 −4 3 | 4 (2)-(1) 3 5 −5 | −9 l—l 2 3 6 −2 | −4 0 −4 3 | 4 (3)-0.5(1) 0 2 −4 | −7 3 6 −2 | −4 4 0 −4 3 | 2(3)+(2) 0 0 −5 | −10 1. Durch die Punkte A(1/0),B(2/22),C(3/78),D(0/-6) soll eine ganzrationale Funktion möglichst niedrigen Grades bestimmt werden. f (x) = ax3 + bx2 + cx + d Die Gleichungen, die zu lösen sind: a+b+c = 6 8a + 4b + 2c = 28 27a + 9b + 3c = 84 (2.2) (Lösung: f (x) = 3x3 − x2 + 4x − 6) 2. Durch die Punkte A(0/-1),B(-1/3),C(2/-3),D(4/-37) soll eine ganzrationale Funktion möglichst niedrigen Grades bestimmt werden. (Lösung: f (x) = −x3 + 2x2 − x − 1) 3. Die Punkte A(-1/5) und B(1/-11) liegen auf dem Graphen der ganzrationalen Funktion f(x). f(x) hat im Punkt (3/-27) ein lokales Extremum. (Lösung: f (x) = x3 − 3x2 − 9x) Hellweg Berufskolleg Unna Mathematik Technische-Mathematik 3 Integralrechnung 3.1 y 11 Das Integral als Grenzwert RiemannLeft: 2.28 Integral: 2.67 4 3 2 1 0 0.0 0.2 0.4 0.6 0.8 1.0 1.2 1.4 1.6 1.8 2.0 x 1. Annäherung der Fläche unter der Funktion f (x) = x2 in [0; x]. Je feiner die Unterteilung ist, desto genauer kann die Fläche bestimmt werden. Berechnung der Fläche als Untersumme mit der Teilung n. ( ) x x x x U (n) = (f (0) + f ( ) + f (2 ) + . . . f (n − 1) ) n n n n ( ) x 2 x 2 x 2 x 2 ) = (0 + ( ) + (2 ) + . . . (n − 1) n n( n n ) ( ) x n−1 2 1 2 = x2 ( )2 + ( )2 + . . . n n n n 3 x = 3 (12 + 22 + 32 + . . . + (n − 1)2 ) n (3.3) mit der Formel: 1 12 + 22 + 32 + . . . k 2 = k(k + 1)(2k + 1) 6 hier 1 1 12 + 22 + 32 + . . . (n − 1)2 = (n − 1)n(2(n − 1) + 1) = (n − 1)n(2n − 1) 6 6 x3 1 (n − 1)n(2n − 1) n3 6 x3 (n − 1)(2n − 1) = 6 n2 x3 2n2 − n − 2n + 1 = 6 n2 3 2 x 2n − 3n + 1 = 6 n2 U (n) = (3.4) Hellweg Berufskolleg Unna Mathematik Technische-Mathematik 12 Lassen wir nun n immer größer werden: x3 2n2 − 3n + 1 x3 3 1 x3 x3 · = lim · (2 − + ) = · 2 = n→∞ 6 n→∞ 6 n2 n n2 6 3 lim U (n) = lim n→∞ (3.5) Führt man die Rechnung mit der Obersumme, d.h. die Säulen werden so gewält, dass der Säulenpunkt oben rechts auf der Funktion liegt, durch, so ergibt sich: lim O(n) = n→∞ x3 3 2. Die Definition des Riemann-Integrals: Def 3.1 Die Funktion f(t) sei auf dem Intervall I stetig und a, b ∈ I. O(n) = h(f (a + h) + f (a + 2h) + f (a + 3h) + . . . .. + f (a + nh)) und U (n) = h(f (a) + f (a + h) + f (a + 3h) + . . . + f (a + (n − 1)h)) mit h = b−a n Der Grenzwert ∫ limn→∞ O [a;b] (n) = limn→∞ U heißt Integral von f (x) in [a; b]. Die Funktion ∫ Ja (x) = [a;b] b (n) = f (t)dt (3.6) a x f (t)dt (3.7) a heißt Integralfunkion von f mit der unteren Grenze a. 3. Führt man die Rechnung für die Funktion f (x) = xn , n ̸= −1 durch, dann erhält man in [0; x]: ∫ x 1 xn+1 f (t)dt = n+1 0 Hellweg Berufskolleg Unna Mathematik Technische-Mathematik 13 4. Rechnen mit Integralfunktionen: Berechnen der Integrale: (a) (b) (c) (d) ∫x 3 0 t dt ∫x 5 0 t dt ∫x 0 tdt ∫x 1 0 t2 dt 5. Beobachtung: ∫ x f (t)dt = F (x) = 0 1 xn+1 n+1 1 · (n + 1)xn = xn n+1 Wenn man die Integralfunktion F (x) ableitet erhält man die Funktion f (x). F ′ (x) = 6. Berechnung der Fläche unter einer Funktion. Berechne die Fläche die die Funktion f (x) = x2 in [−2; 2] mit der x-Achse einschließt. 7. Berechnung der Fläche unter einer Funktion. Berechne die Fläche die die Funktion f (x) = 1 in [1; 4] mit der x-Achse einschließt. x2 Hellweg Berufskolleg Unna Mathematik Technische-Mathematik 3.2 14 Stammfunktionen 1. ∫ x f (t)dt = 0 1 xn+1 n+1 2. Leitet man die Funktionen F(x) je ab, ergibt sich die folgende Tabelle: g(x) Stammfunktion F (x) x3 1 4 x 4 1 2 x +x 2 4x5 − x2 g ′ (x) Funktion f (x) 3x2 x3 x+1 20x4 − 2x 3. Zwischenübung: Bestimme die Stammfunktionen zu einigen Funktionen. vgl. Buch Klett FH S 144/3,4,5 4. Der Haupstatz der Differential- und Integralrechnung: Satz 3.1 Die Funktion f sei auf dem Intervall I definiert. Ist F eine beliebige Stammfunktion von f in I, dann gilt für alle a ∈ I und b ∈ I: ∫ b a f (x)dx = F (b) − F (a) 5. übungsaufgaben dazu: Klett FH S 145 Hellweg Berufskolleg Unna Mathematik Technische-Mathematik 3.3 1. 15 Fläche zwischen Graph und x-Achse 1 1 f (x) = x2 − x − 3 2 2 Berechnung der Fläche zwischen Graph und x-Achse im Intervall I = [−4; 4] y 7 6 5 4 3 2 1 −4 −3 −2 −1 1 2 3 4 x −1 −2 −3 Berechnung der Nullstellen von f (x): x1/2 1 2 1 x − x−3=0 2 2 2 x −√ x−6=0 p p x1/2 = − ± ( )2 − q 2 √2 −1 −1 ± ( )2 − (−6) =− 2 2 x1/2 1 = ± 2 √ 1 +6 4 1 + 24 4 1 5 x1/2 = ± 2 2 1 5 x1 = + = 3 2 2 1 5 x2 = − = −2 2 2 x1/2 2. ∫ −2 ∫ −2 1 = ± 2 √ 11 1 1 1 1 8 19 ( x2 − x − 3)dx = [ x3 − x2 − 3x]−2 − (− ) = −4 = 2 6 4 3 3 3 −4 −4 2 ∫ 3 ∫ 3 1 1 1 27 11 125 1 A2 = f (x)dx = ( x2 − x − 3)dx = [ x3 − x2 − 3x]3−2 = − − ( ) = − 2 6 4 4 3 12 −2 −2 2 ∫ 4 ∫ 4 16 1 2 1 1 3 1 2 27 17 A3 = f (x)dx = ( x − x − 3)dx = [ x − x − 3x]43 = − − (− ) = 2 6 4 3 4 12 3 3 2 109 |A1 | + |A2 | + |A3 | = 6 A1 = f (x)dx = Hellweg Berufskolleg Unna Mathematik Technische-Mathematik 3.4 16 Flächen zwischen zwei Funktionen y 8 6 4 2 −3 −2 −1 1 2 3 x −2 x −> − x^2 + 8 x −> x^2 − 2 1. f (x) = −x + 8, g(x) = x − 2 2 2 2. Schnitt der beiden Funktionen −x2 + 8 = x2 − 2 10 = 2x2 x2 = 5 √ x1/2 = ± 5 √ 3. Ideen: Nullstellen der Funktion g(x) selbst: x2 = 2, x1/2 = ± 2 Integrieren und abziehen: ∫ √ 5 √ − 5 f (x)dx − ∫ √ 5 √ − 5 ∫ √ − 2 √ − 5 f (x)dx − g(x)dx − ∫ √ √ − 5 g(x)dx − √ − 2 √ 5 ∫ 2 ∫ g(x)dx = √ 5 √ (f (x) − 5 ∫ √ √ 5 g(x)dx = 2 − g(x))dx 4. Berechne f (x) − g(x) = −x2 + 8 − (x2 − 2) = −2x2 + 10 ∫ √ 5 2 √ (−2x − 5 √ 2 5 + 10)dx = [− x3 + 10x]−√ 5 3 √ √ √ 2 √ 2 √ 4 √ = − ( 5)3 + 10( 5) + (− 5)3 − 10(− 5) = − ( 5)3 + 20( 5) 3 3 3 √ √ √ 20 60 40 =− 5+ 5= 5 ≈ 29.8142397 3 3 3 5. Übung Klett FH S 151 Hellweg Berufskolleg Unna Mathematik Technische-Mathematik 4 17 Exponentialfunktionen 4.1 Exponentielles Wachstum 1. Falten eines DINA4-Blattes, Dicke 0.1mm: Wie dick ist das Blatt nach der ersten Faltung? Wie dick ist das Blatt nach der n-ten Faltung?: 1- Faltung: d(1) = 2 · 0.1mm 2- Faltung: d(2) = 2 · 2 · 0.1mm = 22 · 0.1mm 3- Faltung: d(3) = 2 · 22 · 0.1mm = 23 · 0.1mm 4- Faltung: d(4) = 24 · 0.1mm ... n- te Faltung: d(n) = 2n · 0.1mm Gelingt es theoretisch durch Faltung eines DINA4-Blattes eine Dicke zu erzeugen, die der Strecke Erde-Mond entspricht? d(n) = 2n · 0.1mm mittlerer Abstand Erde-Mond: 380000km = 3.8 · 105 km = 3.8 · 108 m = 3.8 · 1011 mm Gesucht ist ein n mit: d(n) ≥ 3.8 · 1011 2n · 0.1 = 3.8 · 1011 ln (3.8 · 1012 ) n= ln (2) n = 41.789136557 (4.8) Durch nur 42-maliges Falten erhält man diese Dicke. Wie oft muss man falten, so dass die Dicke der eigenen Körpergröße entspricht? 2. Def 4.1 Die Funktion f (x) = c · ax , a > 0, a ̸= 1, c ∈ IR, c ̸= 0 heißt Exponentialfunktion zur Basis a. Ein Vorgang, der durch eine Exponentialfunktion beschrieben werden kann, heißt exponentielles Wachstum. 3. Eigenschaften der Exponentialfunktion: (a) c · ax−1 f (x + 1) = =a f (x) c · ax Hellweg Berufskolleg Unna Mathematik Technische-Mathematik 18 y 6 4 2 −2 −1 0 1 2 x exp(x) 2^x (b) Alle Funktionen f (x) = ax gehen durch den Punkt (0/1). (Die Funktionen f (x) = c · ax gehen durch den Punkt (0/c).) (c) Grenzwerte und Monotonie in Abhängigkeit von a: a > 1: limx7→+∞ ax = +∞ limx7→−∞ ax = 0, f (x) = ax ist streng monoton steigend 0 < a < 1: limx7→+∞ ax = 0 limx7→−∞ ax = +∞ f (x) = ax ist streng monoton fallend 4. Situationen, die zu Exponentialfunktionen führen: (a) Geschichte von Kung Fu: Kung Fu hatte in seinen Teich mitten in der Nacht ( 0 Uhr) zum 1. April eine wundersame Lotuspflanze gesetzt, die jeweils während 24 Stunden auf die doppelte Fläche anwuchs. Genau 30 Tage nach dem Setzen bedeckt sie um Mitternacht den Teich vollständig. Wann bedeckte sie den halben Teich ? Wieviel der Teichfläche war am 29 April um 12 Uhr Mittag bedeckt ? (b) Ein Heuschreckenschwarm vermehrt sich in einer Woche um 40%. Wieviele Heuschrecken sind nach 3 Wochen vorhanden, wenn der Anfangsbestand 10 000 umfasst?. Wie viele Tiere sind nach n Wochen vorhanden ? Wann erreicht die Population eine Stärke von einer Million? (c) Hätte Joseph seinem Sohn Jesus bei dessen Geburt einen Pfennig auf ein Sparkonto gelegt und wäre dieses Geld immer mit 5% verzinst worden, welche Summe wäre heute auf dem Konto? (d) Kann die Wirtschaft unbegrenzt wachsen? Das BIP (Bruttoinlandprodukt) beschreibt die Wertschöpfung der nationalen Wirtschaft. Politiker von links bis rechts verlangen ein jährliches Wachstum von mindestens 3%. Wann hat sich das BIP verdoppelt? Hellweg Berufskolleg Unna Mathematik Technische-Mathematik Lösungen zu den Exponentialaufgaben: (a) Kung Fu: halber Teich : am 29. April um Mitternacht (oder 30. April 0 Uhr) Start: A0 : Fläche die am 1. April um 0 Uhr bedeckt ist 2. April, 0 Uhr(nach einem Tag!): A1 = 2A0 3. April, 0 Uhr, (nach 2 Tagen): A2 = 2A1 = 22 A0 4. April, 0 Uhr, nach 3 Tagen: A3 = 23 A0 . . . . . . x+1. April, 0 Uhr, nach x Tagen: Ax = 2x A0 Funktion: f (x) = 2x A0 Frage: Wie groß ist A0 ? 1. Mai 0 Uhr: Teich ist bedeckt: f (30) = 230 A0 = 1, A0 = 2130 Am 29 April 0 Uhr hätte man: f (28) = 228 A0 Gesucht f (28.5) = 2(28.5) A0 = 2(28.5) 213 0 = 2−1.5 = √123 ≈ 0.353553391 also ca. 35 Prozent waren bedeckt. (b) Heuschrecken: f (0) = 10000 nach 1 Woche :f (1) = (1 + 0.4) · 10000 = 1.4 · 10000 nach 2 Wochen :f (2) = 1.4 · 1.4 · 10000 nach 3 Wochen :f (3) = 1.43 · 10000 nach n Wochen : f (n) = 1.4n · 10000 106 Tiere: f (n) = 106 1.4n · 104 = 106 ln(102 ) n= ln(1.4) n = 13.686627557 Nach 13 Wochen und 5 Tagen hat die Population über eine Million erreicht. (c) Josephspfennigi bei einer Verzinsung von 0.05: nach 1 Jahr: f (1) = (1 + 0.05) · 1 = 1.05 nach 2 Jahren: f (2) = 1.052 nach n Jahren: f (n) = 1.05n heute: f (2009) = 1.052009 ≈ 3.709384317 · 1042 Wge man dieses mit Gold auf, so würde dieses mehr wiegen als die Erdkugel (d) BIP: Wachstum von 0.03 Nach einem Jahr: b(1) = 1.03 · b(0) nach n Jahren: b(n) = 1.03n · b(0) Gesucht ist n mit b(n) = 2b(0) 1.03n b(0) = 2b(0) ln(2) n= ln(1.03) n = 23.44977225 19 Hellweg Berufskolleg Unna Mathematik Technische-Mathematik 20 Tatsache ist, dass das BIP in EURO gemessen wird und parallel zum Wirtschaftswachstum die Löhne und die Preise steigen. Zwar haben wir ein gemessenes Wachstum aber gleichzeitig auch eine Preissteigerung. Wächst die Wirtschaft also tatsächlich? Hellweg Berufskolleg Unna Mathematik Technische-Mathematik 4.2 21 Die Eulersche Zahl e 1. Einstieg: Treffen sich zwei Funktionen im Unendlichen. Sagt die eine: Mach Platz, sonst leite ich dich ab. Sagt die andere: Ätsch, ätsch, ich bin eine e-Funktion. Wanted: Eine Funktion, für die gilt: f ′ (x) = f (x) 2. Ansatz über den Differenzenquotienten mit der Exponentialfunktion f (x) = ax : f (x0 + h) − f (x0 ) ax0 +h − ax0 = lim = h→0 h→0 h h f ′ (x0 ) = lim ah − 1 h→0 h ax0 lim 3. Wir suchen also Werte für die limh→0 4. Wenn gilt: ah −1 h ≈ 1 gilt. ah − 1 =1 h dann ist ah − 1 = h, ah = h + 1 und mit r= 1 1 ⇒h= h r gilt 1 ah = a r = und somit 1 +1 r 1 a = ( + 1)r r Wegen h → 0 muss nun r → ∞ 5. Wir berechnen also 1 lim ( + 1)r r→∞ r Eine erste Näherung kann man mit einem CAS-System oder mit dem Taschenrechner bestimmen. 1 lim ( + 1)r = e ≈ 2.718281828 r e = Eulersche Zahl: EULER(1707-1783) r→∞ 6. Satz 4.1 Die natürliche Exponentialfunktion f (x) = ex hat die Ableitung f ′ (x) = ex und die Stammfunktion F (x) = ex . Hellweg Berufskolleg Unna Mathematik Technische-Mathematik 22 y 7 6 5 4 3 2 1 −2 −1 0 1 2 x 7. Der Graph der e-Funtion: Eigenschaften: limx7→+∞ ex = +∞ limx7→−∞ ex = 0, 8. Bestimmung der Tangente an f (x) = ex in einem Punkt x0 t(x) = f ′ (x0 )(x − x0 ) + f (x0 ) t(x) = ex0 (x − x0 ) + ex0 Z.Bsp. x0 = 1: t(x) = e1 (x − 1) + e1 = e · x 9. Berechnung des Integrals ∫ 0 1 ex dx = [ex ]10 = e1 − e0 = e − 1 10. Regeln zur Ableitung und zur Stammfunktion der Exponentialfunktion: f (x) ex c · ex emx ex+n emx+n Ableitung: f ′ (x) ex c · ex m · emx ex+n m · emx+n wobei je c, m, n ∈ IR, ̸= 0 Stammfunktion:F (x) ex c · ex 1 mx e m ex+n 1 mx+n e m Hellweg Berufskolleg Unna Mathematik Technische-Mathematik 4.3 Logarithmen 1. Gleichungen der Form ax = b kann man lösen x = loga b Allgemein: Die Gleichung ax = b; a > 0; a ̸= 1; b > 0 hat die Lösung x = loga b den Logarithmus von b zur Basis a. Die Umkehrung von f (x) = ex ist f −1 (x) = ln(x) 2. f −1 = ln(x) für f (x) = ex . y 12 10 8 6 4 2 −1 −2 2 x −4 exp(x) ln(x) y 1 −2 −1 1 2 3 4 5 x −1 −2 −3 −4 −5 3. f −1 = log0.5 (x) für f (x) = 0.5x . y 7 6 5 4 3 2 1 −1 −1 1 2 3 4 5 x −2 0.5^x −1.442695041*ln(x) 23 Hellweg Berufskolleg Unna Mathematik Technische-Mathematik 4. Eigenschaften der Logarithmusfunktion: loga x: a > 1: limx7→∞ loga (x) = ∞ limx7→0 loga (x) = −∞ 0 < a < 1: limx7→∞ loga (x) = −∞ limx7→0 loga (x) = ∞ 5. Rechengesetzte für Logarithmen loga (u · v) = loga (u) + loga (v) loga (ur ) = rloga (u) loga u = logb (u) ln(u) = logb (a) ln(a) 6. Jede Funktion f (x) = ax lässt sich darstellen als g(x) = ebx x 2x = eln(2 ) = exln(2) x ax = eln(a ) = exln(a) 7. Zur Erinnerung: f (x) = ebx , f ′ (x) = b · ebx , F (x) = 1b ebx Gesucht ist nun die Stammfunktion zu f (x) = ax f (x) = ax = eln(a)·x Ableitung: f ′ (x) = ln(a) · eln(a)·x = ln(a) · ax Stammfunktion: F (x) = 1 1 · eln(a)·x = · ax ln(a) ln(a) 24