in der Fischzucht Thaur - Tiroler Fischereiverband

Transcription

in der Fischzucht Thaur - Tiroler Fischereiverband
Nr. 1/2012 • 19. Jahrgang
Mitteilungen
des Tiroler Fischereiverbandes
L
VORWORT
Von Landesobmann Dr. Markus Schröcksnadel
iebe Mitglieder !
Aufgrund des sommerlichen Innhochwassers verbrachte ich mit einigen
Freunden ein Wochenende an der Gmundener Traun, einerseits um nach fast 12
Jahren zu schauen, wie es fischereilich
dort läuft, und andererseits um mit alten
Freunden nach langer Zeit wieder etwas
zu fachsimpeln.
Leider war das Wasser dort auch ungewöhnlich hoch, sodass mehr Zeit
zum fachsimpeln blieb. Wie so oft kamen wir nach einiger Zeit wieder auf
die leider seit vielen Jahren ungelöste Vogelproblematik zu sprechen,
die je nach Gewässertyp dramatische
Auswirkungen auf unsere natürlichen Äschen und Forellenbestände hat. In vielen sogenannten Klarwasserflüssen, kann eine vernünftige Population nur durch massive Besatzmaßnahmen erzielt werden, ob-
wohl viele dieser Flüsse weder verbaut noch durch Kraftwerke beeinträchtigt sind. Das kann und darf
auch nicht im Sinne des Naturschutzes sein, insbesondere, wenn invasive Arten wie der Kormoran, nur
mit untauglichen Mitteln in Schach
gehalten werden sollen.
Noch prekärer ist die Lage für die
meist kleinen Fischzuchtbetriebe,
deren Betriebskapital durch Reiher
und Co. im wahrsten Sinne des
Wortes aufgezehrt wird. Hier einfach
zu verlangen, dass entsprechende Vogelschutzbauten errichtet werden, ist
solange unfair als diese nicht massiv
gefördert werden, da diese Investitionen von diesen Betrieben in der
Regel nicht aufgebracht werden können. Solange das nicht geschieht,
sollte den Fischzüchtern auf ihrem
Betriebsgelände erlaubt werden, alles notwendige zu unternehmen,
die Anlagen frei
von fischfressenden Vögeln
zu halten.
Ich hoffe sehr
stark, dass hier
von den entsprechenden
Stellen Grundlagen erarbeitet
werden, um insbesondere auch unseren Fischzüchtern Rahmenbedingungen, wie im sicherlich nicht vogelfeindlichen Bayern zu schaffen.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen
allen einen fischreichen Sommer!
Petri Heil!
Dr. Markus Schröcksnadel
Landesobmann
Inhalt auf einen Blick
Fischzucht Thaur – Ein Kurzbericht
4–5
Runder Geburtstag Manfred Biller
20
Der Donauhuchen
6–7
Ihre Fischermeinung zählt
22
FIBER-Workshop
8–9
Rückblick Österreichische Fischereifachtagung 24
Bemerkungen zum Äschenbesatz
10 – 11
Statement vom UWD zum Kriterienkatalog
25
Fischen mit dem Belly Boot
14
Starke Fänge
34
Jahresvollversammlung des ÖFV
16
Tag der offenen Tür in der FZ Thaur
35
Schadvögelabschussproblematik
18 – 19
Terminvorschau Herbst 2012
36
TFV-Mitteilungen Nr. 1/2012
3
FISCHZUCHT THAUR
Äschenbesatz.
B
Brutbecken mit Jungäschen.
Von Mag. Evelyn Holzer
ericht Fischzucht Thaur
Wie in der Vorstandssitzung vom
Juni 2011 beschlossen, sollten aufgrund
der erfreulichen Anzahl an Äschensetzlingen ein Drittel der Jungäschen, die
vom Streiftermin Frühjahr 2011 entstammen, im Herbst 2011 besetzt werden. Dieses Drittel, das entsprach ca.
80.000, wurde dann am 02. September
2011 gesetzt. Die restlichen Äschensetzlinge wurden dieses Frühjahr, am
06. April 2012 besetzt. Somit wurden
alle Äschensetzlinge von der Brut 2011
erfolgreich in die dafür vorgesehenen
Reviere ausgebracht.
Und weiter gings. Die Jungäschen von
den Eiern des Streiftermines 2011 waren noch nicht ausgebracht, schon musste unsere Mannschaft, allen voran Niki
Medgyesy jun., wieder zum Streifen
ausrücken. Heuer waren die Äschen bereits im März laichreif, so dass wir bereits am 21. März 2012 im Saglbach bei
Telfs Laichfischfang betreiben und
Äscheneier gewinnen konnten. Eine
Woche später wurden dann in Pfunds
die Elterntiere abgestreift, und am 07.
April ein weiteres Mal in Prutz und erneut in Pfunds. Aufgrund der hervorragenden Arbeit der Fischer in Prutz und
Pfunds, die den Laichfischfang betreiben und die Elterntiere bis zu ihrer
Laichreife in Teichen hältern, kamen
wir auch dieses Jahr auf die sehr erfreuliche Anzahl von ca. 400 000 Äscheneier. Nach der üblichen Befruchtungsrate von ca. 65% und einem geringen
Ausfall während des Jahres dürfen wir
also für den Äschenbesatz 2012-2013
mit ca. 250.000 Äschensetzlingen rechnen.
Im Bachforellenprojekt kamen wir erneut auf die Anzahl von ca. 50 000
autochthonen Bachforellensetzlingen.
Hier haben wir momentan das Problem,
dass nicht genügend Elterntiere zur Verfügung stehen, weshalb wir in diesem
Jahr das Hauptaugenmerk auf den Fang
von Elterntiere legen werden, um im
folgenden Jahr die Produktion der Bachforellen erhöhen zu können. Nichtsdestotrotz wurde im Herbst wunderschöne Bachforellensetzlinge in
ausgewählte Gewässer gesetzt. Das Echo
der Fischer war durchwegs positiv, was
uns in unserem Bestreben- der Nachzucht einer heimischen, angepassten
und gesunden Bachforellenlinie- bestärkt.
Auch dieses Jahr war die Arbeit in der
Fischzucht im allgemeinen natürlich
von der Nachzucht der Tiroler Innäsche
und der autochthonen Bachforelle geprägt. Zusätzlich fallen in so einem großen Areal immer wieder Arbeiten an,
die für unseren Niki Medgyesy alleine
kaum zu bewältigen sind. Teiche müssen ständig gereinigt, Fische umgesetzt,
Bäume und das Gras geschnitten werden. Der Arbeitsaufwand ist teilweise
enorm. An dieser Stelle möchten wir
ein herzliches Dankeschön für den unermüdlichen Einsatz unserer Truppe in
Äschentransport.
4
TFV-Mitteilungen Nr. 1/2012
FISCHZUCHT THAUR
Jungfische im Rundbecken.
der Fischzucht Thaur richten! Aber
auch dieses Jahr zeigten sich wieder
viele freiwillige Helfer bereit, uns bei
den Arbeiten in der Fischzucht zu
unterstützen. Allen voran der Erste
Sportfischereiverein Kufstein unter Obmann Schlechtleitner Martin, der mit 7
fleißigen und starken Männern im Frühjahr 2012 anrückte und uns einen Tag in
der Fischzucht Thaur bei den groben
Arbeiten half. Hierfür möchten wir uns
ganz herzlich für den Einsatz und die
beispielhafte Unterstützung des Ersten
Sportfischereiverein Kufstein bedanken! Es wäre
schön, wenn andere Vereine bzw.
freiwillige Helfer
diesen Bespiel folgen könnten, und
uns vor allem im
Frühjahr, wenn
die groben Aufräumarbeiten
nach dem Winter
erfolgen müssen,
ein wenig unterstützen könnten.
Die Fischzucht Thaur stellt nicht nur
eine Reproduktionsstätte für heimische Fischarten dar, sie ist auch in
gewisser Weise eine interessante
Attraktion für Jung und alt. Dies beweist uns das rege Interesse an Schulklassen, die sich immer wieder für
eine Besichtigung der Fischzucht anmelden und vor allem der tolle Erfolg
des Tag der offenen Tür im letzten Jahr.
Auch für diesen Sommer haben sich
wieder einige Schulklassen angemel-
det, welche wir natürlich gerne aufnehmen werden. Ebenso hat am
Samstag, den 16. Juni 2012 die Nacht
der Fledermaus unter anderem in der
Fischzucht Thaur stattgefunden, an der
eine Vielzahl an jungen, begeisterten
Kindern im Volkschulalter teilgenommen haben.
Der Tag der Offenen Tür wird dieses
Jahr am 18. August 2012 in der Fischzucht Thaur stattfinden. Hier ist natürlich wieder jeder sehr herzlich Willkommen, der sich für das Thema Fisch
im Allgemeinen interessiert. Aufgrund
des tollen Erfolges im letzen Jahr, wird
das Team des TFV dieses Jahr eine Art
Event mit der Möglichkeit zum gemütlichen Beisammensein daraus machen.
Wir hoffen, dass wir die Fischzucht
Thaur mit den zwei über die Landesgrenzen hinweg großartigen und einzigartigen Vorzeigeprojekte auch
weiterhin so erfolgreich fortführen
können und bedanken uns hiermit bei
all Jenen, die uns bei der Umsetzung
und Realisierung dieser Projekte unterstützen.
Fliegenfischer-Paradies im Defereggental – Nationalpark Hohe Tauern/Osttirol
Alpinhotel Jesacherhof****
Dort wo die Freude am sinnlichen und urigen wetteifert und der Zauber
der Natur noch zelebriert wird – im Jesacherhof und im urigen St. Jakob
i. Def., ein Wanderdorf wie im Bilderbuch, werden noch alte Werte gelebt – Tradition und Moderne.
Großzügige Lebensräume tun sich auf mit gemütlichen Stuben, lichtdurchflutete Wintergärten, Wohnschlaf-Stuben aus Zirbe mit dem angenehmen Geruch der Wälder im romantischen Sporthotel und
unterirdisch verbunden, in der Villa Residenz Zimmer und Suiten von
40 m2 – 110 m2, architektonisch dem Art Deco Stil angelehnt. Sich verwöhnen lassen von der mehrfach ausgezeichneten Haubenküche!
NEU! Spa Alpin – kombinierter Innen- & ganzjährig beheizter Außenpool
(32°C) mit traumhafter Bergkulisse, Whirlpool, 2 Relaxlounges mit
herrlichem Ausblick, 11 lichtdurchflutete, moderne Behandlungsräume
für vitalisierende, entspannende und effektvolle Verwöhnbehandlungen.
Vor der Tür:
Ein Traum für jeden Fliegenfischer. Das glasklare Wasser (keine Gletschertrübung) erstreckt sich über 30 km über das hintere Defereggental – naturbelassene und wildromantische Gebirgsbäche mit einer Breite
von 4 – 30 m.
Die Fische (Saison von Anfang Juni bis Ende Oktober)
Bachforellen, Regenbogenforellen, Saibling, Äsche, Koppe,
Catch & Release, 28 cm
TFV-Mitteilungen Nr. 1/2012
TERMINE FLIEGENFISCHERKURSE:
13. – 16.07.2012
14. – 17.09.2012
12. – 15.10.2012
Informationen und Preise entnehmen Sie bitte unserer Homepage!
Gerne senden wir Ihnen kostenlos unsere ausführlichen Unterlagen
sowie unsere DVD „Fliegenfischen im Defereggental“ zu.
Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!
Alpinhotel Jesacherhof****
Familie Jesacher
A-9963 St. Jakob im Defereggental / Osttirol
Tel.: +43 4873 5333
Fax: +43 4873 5333 88
[email protected]
Besuchen Sie uns im Internet:
www.jesacherhof.at
5
D
DER DONAUHUCHEN
Von DI Manuel Hinterhofer (ÖFV)
er Donauhuchen gilt in Österreich
Posthume Ehrung zum Fisch des
So, oder so ähnlich könnte eine
Schlagzeile der Medien lauten, wenn
wir nicht schleunigst dafür Sorge tragen, dass geeignete Schutzmaßnahmen für den Donauhuchen und seinen Lebensraum ergriffen werden. In
Anbetracht der fragmentarischen
Verbreitung, sowie der hohen Ansprüche des Donauhuchens an seinen
Lebensraum, wird er in einer aktuelle
Studie der EU-Umweltkommission1
als stark gefährdet2 eingestuft. Und
nicht nur ihm geht es an den Kragen.
Die Studie zeichnet ein bedrohliches
Bild vom Zustand der europäischen
Artenvielfalt: über ein Drittel der insgesamt 531 gelisteten und beschriebenen europäischen Süßwasserfischarten ist vom Aussterben bedroht; fast
ein Sechstel weist entsprechende Einbußen und einen fortwährenden Rükkgang der Bestände auf; zu drei Vier-
6
tel können keine Aussagen diesbezüglich getroffen werden, weil die nötigen Informationen nicht vorliegen;
und einige der Arten sind gänzlich
unbeschriebene Blätter!
Wie aber steht es um das Wissen zum
Donauhuchen – wurden doch zahlreiche wissenschaftliche Artikel und
ganze Bücher dieser endemischen Art
gewidmet? Immer wieder erscheinen
populärwissenschaftliche Beiträge
und Anglerberichte zum König der
Lachse, wie er ehrfürchtig in Fischerkreisen genannt wird. Trotz dieser
Mühen scheinen grundlegende Fragen zur Biologie und Ökologie dieser
Art unbeantwortet; bleibt das Wesentliche verborgen. Verborgen wie der
Huchen, der sich in seinen oft unzugänglichen Unterwasserburgen versteckt, und in tiefen Gumpen, Rinnen
und Zügen „tagelang ohne jeglichen
Flossenschlag verharrt.“3 Oft belegt
bereits die Untersuchung des wahren,
ursprünglichen Sinnes, die Etymolo-
gie eines Eigennamens, was schon bekannt ist. Denn in der Benennung einer Art liegen, wie wir sehen werden,
verborgene Hinweise.
In Österreich und Bayern wurde er
nicht zu unrecht Hauch4, Heuch, oder
Huch genannt5; eine Bezeichnung, die
sich auf das mittelhochdeutsche hūchen zurückführen lässt und soviel
wie sich ducken, kauern – im Sinne
von sich längere Zeit untätig an einem
Ort aufhalten – bedeutet, und eine
wichtige Aussage zu seinem Verhalten zulässt.
Einen klaren Hinweis zum Beispiel
über sein natürliches Verbreitungsgebiet verrät uns die im angelsächsischen und romanischen Sprachraum
gebräuchliche Bezeichnung Donaulachs. Denn diese Art des Salms erstreckt sich ausschließlich auf das
Einzugsgebiet der Donau: dazu gehören die baden-württembergische, bayrische und österreichische Donau und
deren Zubringer, sowie die südlichen
Donauzubringer in Kroatien6, Ser-
TFV-Mitteilungen Nr. 1/2012
DER DONAUHUCHEN
als ausgestorben!
Jahres – ein österreichisches Schicksal?
bien7, Bosnien-Herzegowina8, Slowenien9, Montenegro10, und die nördlichen in der Slowakei11 und Westukraine12.
Angaben zur typischen Färbung des
Huchens finden wir in den volkstümlichen deutschen Namensgebungen
Rotfisch, Rothuchen und Rothsalm
beziehungsweise Rothlachs. Wenn
auch seine Färbung von Gewässer zu
Gewässer sehr unterschiedlich sein
kann und eher Grau- und Grüntöne
im vorderen Körperdrittel vorherrschen, ist der Körper im hinteren Bereich am Rücken und an den Flanken
oft rotbraun gefärbt. Zur Laichzeit
kann dieser Farbton ins Kupferrote
übergehen.13 Die über den Körper verteilten kleinen schwarzen halbmondbeziehungsweise sternförmigen Flekken finden sich in Lachs, das aus dem
mittelhoch- und althochdeutschen abgeleitete lahs, wieder, dass soviel wie
der Gefleckte bedeutet.
Sulca, sulac oder sulec nennen ihn
die Slowenen. Denn der Donauhuchen hat im Vergleich zu den anderen
TFV-Mitteilungen Nr. 1/2012
Forellenartigen einen lang gestrekkten, im Querschnitt fast drehrunden
Leib. Sein Kopf ist zugespitzt. Seine
Körperform erinnert an einen Pfeil,
eine Lanze. Und sulica steht für
Lanze.
skulöse torpedoförmige Gestalt und
das Gewicht, zu dem er abwachsen
kann – das haben andere Großsalmoniden auch zu bieten; es ist vielmehr
seine Lebensweise und sein Lebensraum.“ ergänzt Schneider.
„Was aber macht nun den Huchen
zum sogenannten Königsfisch?“ Eine
Frage die sich nicht nur der deutsche
Naturforscher Hans-Werner Schneider gestellt hat. Antun Mateš begründet in der Etymologie der kroatischen
Namensgebung die herausragende
Rolle des Donauhuchens unter den
Raubfischen des Süßwassers. Glavatica oder glavačica leitet sich von
glava ab, und steht für Haupt. Die alten Vorsteher von Dörfern oder Stämmen waren glavar, also Häuptlinge.
Diese Rolle wird auch dem Donauhuchen zuteil. Er besiedelt nämlich vorzüglich die Äschen- und Barbenregion größerer Flüsse und ist eine der
Leitfischarten dieser Fischregionen.
Mit einer Körperlänge von „dritthalb
Schuhe“ (über einen Meter) und einem Körpergewicht von „40 bis 50, ja,
wie einige sagen, bisweilen 70 Pfund“
wirkt er majestätisch. Und doch ist es
nicht allein „seine Größe, seine mu-
Und der Wissensstand zu seiner Lebensweise und seinem Lebensraum
ist spärlich und lückenhaft. „Der Huchen war bis ins frühe 20. Jahrhundert in der österreichischen Donau
und in fast allen ihrer größeren Zubringer kein seltener Fisch. Durch
vielfältige Verschlechterungen seines
Lebensraumes ist er heute leider fast
überall verschwunden“, stellt Clemens Ratschan fest und „angesichts
der Entwicklung der letzten Jahre, ist
es wichtig, dass der Donauhuchen
auch in der breiten Öffentlichkeit die
Aufmerksamkeit bekommt, die er
verdient.“
1 Freyhof, J. and Brooks, E. 2011. European Red List of Freshwater Fishes. Luxembourg: Publications Office of the European Union.
2 IUCN Kategorie endangered, EN
3 Petrijünger des Südens – 02-2011, Der mit dem Huchen tanzt, Eduard
Blatnik
4 „Hauch“: das Neuhochdeutsche hat das Mittelhochdeutsche lange „u“
zu „au“ diphtongiert (wie hus zu Haus)
5 Johann August Ephraim Goeze, Johann August Donndorff (1797)
6 Sana und Sanica
7 Die Drina (329 km) ist ein Fluss, der auf einem großen Teil seines Verlaufs die Grenze zwischen Bosnien-Herzegowina und Serbien markiert
8 Fluss Una (Bosnien-Herzegowina)
9 Kupa, Grenzfluss zwischen Kroatien und Slowenien
10 Die Tara und Lim Flüsse (Montenegro) sind die südlichsten Lebensräume des Huchen in Europa.
11 Es gibt ihn in den Flüssen Donau, March, Váh, Orava, Hron und in die
Flüsse Dunajec, Poprad, Hornád und Nitra wurde er gesetzt.
(http://www.sacr.sk/uploads/tx_publications/DE_05.pdf)
12 Theiß
13 Petrijünger des Südens – 02-2011, Der mit dem Huchen tanzt, Wolfgang
Honsig-Erlenburg
7
WORKSHOP
N
Abb.1: Der theoretische Teil des Kurses fand im Hotel Hirschen in Sursee statt.
Von DI Manuel Hinterhofer
ewsletter 03/2011
Interessierte
Hochzeitsgäste
„Die Fortpflanzung der Bachforelle –
Laichgruben erkennen, kartieren und
vermessen“ – so lautete der Titel des
dritten FIBER-Workshops am 12.
und 13. November 2011. Rund 70
Teilnehmer nutzten die Angebote in
Sursee und Fribourg. Sie wurden belohnt – das Wetter und die Forellen
spielten mit.
Im Oktober beginnt in den meisten Gewässern der Schweiz die Laichzeit der
Bachforellen. Für die Weibchen eine
kräftezehrende Angelegenheit: Mit der
Schwanzflosse schlagen sie sogenannte
Laichgruben in den Kies, um dort später
ihre Eier hineinzulegen. Eben jene
Laichgruben waren Gegenstand des
diesjährigen FIBER-Workshops. Manuel
Hinterhofer, einer der beiden Kursleiter
und Geschäftsführer des Österreichischen Fischereiverbands, erklärte zum
Auftakt des deutschen Workshops in
Sursee: «Laichgruben geben uns Hinweise, ob und wie gut die natürliche
Fortpflanzung in einem Gewässer funktioniert. Mit ein bisschen Übung sind
sie gut zu erkennen und lassen sich
leicht zählen und vermessen. Wenn
man zusätzlich im Frühjahr die Brütlinge im Gewässer beobachtet oder
zählt, ist das eine Alternative zur
Elektrofischerei. Die gewonnen Informationen helfen dabei, Entscheidungen
für Bewirtschaftungs- oder Schonmassnahmen zu treffen und zu begründen.»
Der Workshop wurde einmal auf
Deutsch an der Enziwigger und am
nächsten Tag auf Französisch an der Petite Sarine durchgeführt.
Alles
über die Bachforelle
Der Morgen begann mit Informationen
über Biologie, Ökologie und Fortpflanzung der Bachforelle. Der zweite Kursleiter, Gewässerökologe Georg Holzer
beeindruckte mit enormem Fachwissen
und manch einer staunte nicht schlecht,
wie viel es über diesen vermeintlich
vertrauten Fisch noch zu lernen gab.
In einem dritten Teil stellte Holzer die
Methode zur Kartierung der Laichgruben vor, die dann später im Feld an der
Enziwigger angewendet wurde. Alle
Unterlagen finden Sie am Ende des Textes. Nach einem ausgiebigen Mittagessen im Hotel Hirschen ging es dann via
Car weiter an die Enziwigger bei Willisau.
Abb.2: Laichgrube in der Enziwigger (links). Zwei Bachforellen (Weibchen unten, Männchen oben) auf dem
Laichplatz (rechts).
8
TFV-Mitteilungen Nr. 1/2012
WORKSHOP
Abb.3: Georg Holzer (links) beim Vermessen einer Laichgrube. Manuel Hinterhofer (rechts) beim Notieren
der Daten.
Laichgruben soweit
das Auge reicht
Bei der Ankunft am Gewässer wurde
schnell klar: Die Forellen hatten ganze
Arbeit geleistet. Die Enziwigger war
übersäht mit Laichgruben. Zur grossen
Freude der Teilnehmer waren einige sogar noch mit Fischen besetzt.
Es liess sich bestens beobachten, wie
sich die sonst eher scheuen, fast unsichtbaren Bachforellen dem Liebespiel
hingaben. Dabei wurde deutlich, dass
auch die Männchen vor der Paarung
viel zu tun haben: So sind sie ständig
damit beschäftig, ihre Nebenbuhler vom
Laichplatz zu vertreiben.
Nachdem alle Teilnehmer dieses beeindruckende Naturschauspiel geniessen
durften, stellten Georg Holzer und Manuel Hinterhofer die Methode zur
Laichplatzkartierung vor. Diese kann
mit relativ einfachen Hilfsmitteln, wie
Messband, Messlatte, Wathosen und
Kompass zu zweit am Bach angewendet
werden. Sie liefert verlässliche Informa-
tionen über Grösse,
Tiefe und Anzahl
der Laichgruben in
einem Gewässer.
Am Ende des
am Mittwoch, den 15. August 2012 ab 12.00 Uhr beim Watscher Bauer (Fügener Au)
Workshops hoben
mit den ZILLERTALER HADERLUMPEN
die beiden Kursleiter schließlich noch
Eintritt: EUR 7,00
(Gratis Zubringer: Zillertal Tenne Parkplatz)
eine Laichgrube
Für Speis und Trank ist bestens gesorgt!
aus, um zu veranMit GRATIS ANGELN FÜR KINDER mit eigener Ausrüstung
schaulichen, wie
und WESTERNREITEN & DJ KLAUS
man bei Bedarf die
Auf ihren Besuch freuen sich
die Schuhplattler, die Edelweiss Buam und die Fischer!
Eier möglichst behutsam und effiKonzept und ihrem umfangreichen
zient bergen kann. „Das kann zum BeiPraxiswissen auf eindrückliche Weise
spiel notwendig sein, wenn überprüft
zeigen, dass es keiner grossen Einwerden soll, ob es sich um „echte“ oder
griffe in die Natur bedarf, um die na„falsche“ Laichgruben handelt“, sagt
türliche Reproduktion der BachforelHolzer. Falsche Laichgruben werden
len in einem Gewässer zu beobachten
zwar vom Weibchen geschlagen, aber
und über die Jahre zu verfolgen. Mit
wegen irgendeinem störenden Faktor
der Laichplatzkartierung steht den
ohne Eiablage wieder verlassen.
Anglern eine gute, einfache und günEinfache und günstige Methode stige Methode zur Verfügung, um
Die zwei österreichischen Experten
mehr über ein Gewässer und seine Fokonnten mit einem überzeugenden
rellen zu erfahren.
1. ZILLERTALER
FISCHERFEST
Abb.4: Manuel Hinterhofer und Georg Holzer beim Ausheben einer Laichgrube (links). Zwei geborgene
Eier in der Petrischale (rechts).
TFV-Mitteilungen Nr. 1/2012
9
B
ÄSCHENBESATZ
Von Wolfgang Mark, Universität Innsbruck, Institut für Zoologie
emerkungen zum Äschenbesatz
Im Rahmen eines mehrjährigen
EU-Projektes „Bioreconstruct“ werden
am Völser Gießen über den Zeitraum von
3 Jahren intensive Untersuchungen an
juvenilen Bachforellen durchgeführt. Im
Rahmen dieses Projektes werden Lebensraumnutzung und Standorttreue der
heranwachsenden Bachforellen untersucht. In den Zeitraum des Monitoringprogrammes fiel eine Besatzmaßnahme
der Innsbrucker Fischereigesellschaft
(IFG) mit 0+ Äschen in einem Teilbereich des Völser Gießen. Nachfolgend
werden die Beobachtungen des Äschenbesatzes im Völser Gießen erläutert und
deren Sinnhaftigkeit diskutiert.
Die Äschen wurden im Rahmen des
Äschenprojektes des Tiroler Fischereiverbandes in der Fischzucht Thaur erbrütet und aufgezogen. Am 2.9.2011
wurden im mittleren Abschnitt des Völser Gießens 3000 Jungäschen (durchschnittliche Länge 5,7 cm, Gewicht 1,2
g mit einem Konditionsfaktor von 0,65)
über einen 800 m langen, gut strukturierten Bachabschnitt gleichmäßig besetzt.
Die Sohle besteht teilweise aus Kies,
teilweise aus Feinmaterial. Die Ufer
sind stark mit Makrophyten bewachsen
und bieten daher einen guten Sichtschutz vor eventuellen Räubern (obwohl sich mehrere Graureiher in den
angrenzenden Feldern aufhalten, konnten in diesem Abschnitt nie fischende
Reiher beobachtet werden).
Dem ging eine längere Diskussion über
Besatzzeitpunkt und Besatzort junger
Äschen voraus. Auf Grund der geringen
Körpergröße der Äschensetzlinge
wurde vom Vorstand der IFG beschlossen, zum Schutz vor Fressräubern 3000
Äschensetzlinge nicht direkt in den Inn,
sondern in einen Innzubringer auszusetzen. Ihr Verhalten und Überlebensrate wurden im erwähnten EU-Projekt
als Nebenprojekt mit aufgezeichnet. Der
Völser Gießen ist seit seiner Renaturierung im Mündungsbereich 2009 ganzjährig fischpassierbar, der Bereich des
10
Äschenbesatzes ist ein typischer, gut
strukturierter, langsam fließender Wiesenbach, in dem im Besatzabschnitt außer den Äschensetzlingen nur 0+ Bachforellen vorkommen.
Grundsätzliches zu den
Lebensraumbedürfnissen von
Äschen
Die Äsche ist der Leitfisch der nach ihr
benannten Äschenregion (Hyporhithral). Sie bevorzugt schnellfließende,
sauerstoffreiche und klare, sommerkühle Gewässerabschnitte. Adulte
Äschen gelten als eine strömungsliebende (rheophile) Fischart. Ihre Ansprüche an die Wasserqualität sind
hoch, vor allem Wechsel in der Wasserzusammensetzung werden nur schlecht
toleriert. Im Gegensatz zu Bachforellen
weisen adulte Äschen einen geringen
Strukturbezug auf (der Abstand der zu
Deckung bietenden Flussstrukturen ist
um einiges größer als bei Bachforellen).
Eine Abfolge von Strömungsrinnen und
Kolken ist für Äschen der bevorzugte
Lebensraum.
Die Lebensraumansprüche der verschiedenen Jugendstadien unterscheiden sich wesentlich von den Adulttieren. Die Larvalhabitate sind durch
geringe Fließgeschwindigkeiten (< 0,2
m/s) und geringe Wassertiefen (< 0,4 m)
charakterisiert. Die Aufenthaltsdauer
der Larven im unmittelbaren Uferbereich beträgt durchschnittlich 4 Wochen. Nach der
Larvalphase suchen die Jungäschen Stillwasserbereiche wie
Buchten oder andere strömungsberuhigte Abschnitte
auf, wo sie die
nächsten ca. 10
Wochen verbleiben. Im Laufe des
Sommers und gegen Herbst hin
wechseln die
Jungfische auf langsam überströmte
Kiesbänke (0,2 bis 0,4m/s). Ab dem
Herbst werden tiefere Gewässerabschnitte und auch höhere Strömungsgeschwindigkeiten bevorzugt. Ähnlich
den Habitatsansprüchen wechseln auch
die Nahrungsbedürfnisse im Laufe der
Entwicklung. Beginnend mit Kleinstlebewesen werden im Laufe des Sommers
zusätzlich opportunistisch Driftnahrung (vor allem Zuckmücken) und ab
Herbst auch Benthostiere (Wirbellose
der Gewässersohle, wie Köcher- und
Eintagsfliegenlarven usw.) aufgenommen.
Ergebnisse:
Die am 2.9.2011 besetzten 3000 Äschensetzlinge waren wohlauf und stellten
sich sofort in Gruppen von bis zu 20 Tieren im Uferbereich ein.
Am nächsten Tag wurde ein längerer
Abschnitt, der unmittelbar unterhalb an
die „Äschenbesatzstelle“ angrenzt,
elektrisch beprobt. Die ersten einzelnen
Jungäschen (insgesamt 15 Stück) wurden 76 m unterhalb der untersten Besatzstelle gefangen. Als 20 m unterhalb
der Besatzstelle ganze Äschenschwärme gesichtet wurden, wurde aus
Gründen der Schonung der Jungäschen
die Elektrobefischung eingestellt. Es
konnten jedoch mehr als 25 weitere Jungäschen in dem ursprünglich nicht besetzten Abschnitt gezählt werden, die
tatsächliche Anzahl liegt mit Sicherheit
weit höher. Die Jungäschen verblieben
TFV-Mitteilungen Nr. 1/2012
ÄSCHENBESATZ
Regenbogenforelle mit 12 gefressenen Jungäschen.
also nicht (wie vergleichsweise die besetzten juvenilen Bachforellen) in ihrem Abschnitt, sondern begannen sofort, unmittelbar nach Besatz ihre
Wanderung flussabwärts. Am 7.9.2011
wurden bereits 53 Äschen 176 m unterhalb der Besatzstelle gefangen. Am
10.9.2011 wurden 3 Äschen 607 m
unterhalb der Besatzstelle gefangen.
Dieser Trend setzte sich den ganzen
Sommer fort, sodass nach 3 Wochen
keine Äsche im ursprünglichen Bereich
(und auch nicht darüber) zu finden waren. Die letzte Äsche im Besatzabschnitt
wurde am 16.9.2011 gefangen. Alle
Äschen wanderten einzeln oder in
Schwärmen von bis zu 15 Tieren mit
unterschiedlichen Wandergeschwindigkeiten flussab.
Nach 26 Tagen wurden 3 Äschen bereits
1074 m unterhalb der Besatzstelle gefangen und die erste Äsche erreichte
nach 43 Tagen die Mündung des Völser
Gießens (1,8 km unterhalb der Besatzstelle). Ob die Äschen längere Zeit im
Mündungsbereich verweilten oder so-
TFV-Mitteilungen Nr. 1/2012
fort in den Inn abwanderten, kann auf
Grund der Fangergebnisse nicht beurteilt werden. In den folgenden Wochen
wurden im Mündungsbereich immer
wieder vereinzelte Äschen nachgewiesen. Gleichzeitig dünnte sich der Bestand in den oben liegenden Abschnitten kontinuierlich aus.
Für Jungäschen scheinen solche Kleingewässer als Kinderstuben nur schlecht
geeignet, auch wenn sie für andere Arten, wie z.B. für Bachforellen, ideale
Aufzuchtgebiete darstellen. Dies wird
durch die sofortige Abwanderung der
Äschensetzlinge (siehe oben) und durch
geringe Wachstumsraten belegt.
So maßen am 17.10.2011 im Mündungsbereich gefangene 9 Äschen im Durchschnitt 7,4 cm und wogen 2,6 g, dies ergibt einen Konditionsfaktor von 0,64.
Die am selben Tag auf der Innschotterbank bei Völs gefangenen 5 Äschen maßen im Durchschnitt 11,4 cm, wogen
10,6 g und hatten einen Konditionsfaktor von 0,72. Woher diese Tiere stammen ist unbekannt, jedoch sicher nicht
von dem Besatz im Völser Gießen.
Zu den suboptimalen Lebensbedingungen im Völser Gießen kommt die Gefahr
von Fressfeinden. Am 23.9.2011 wurde
500 m unterhalb des Besatzortes eine 22
cm lange Regenbogenforelle gefangen.
Allein in ihrem Magen wurden 12 Jungäschen nachgewiesen (siehe Foto). In
50 % der später untersuchten Regenbogenforellenmägen befanden sich ebenfalls Jungäschen (zwischen einem und
12 Tiere).
Dieser große Fraßdruck erklärt auch die
geringe Überlebensrate der Äschen.
Resümée:
Unabhängig vom Alter (ob ein- oder
zweisömmrig) scheinen Kleingewässer
kein geeignetes Besatzhabitat für
Äschen darzustellen. Ein Besatz im Hyporithral, wo die anfangs beschriebenen
Habitatstypen noch vorkommen, erscheint auch bei scheinbar hohen Verlusten, die wirtschaftlich und ökologisch
sinnvollere Variante darzustellen.
11
D
DER HUCHEN
Fliegenfischerverein Tirol, www.ersterfliegenfischervereintirol.at
er Huchen am Inn
Es war der 25.
November am späten
Nachmittag, als bei unserem Gewässerwart das Handy läutete. Es war eines
unserer Mitglieder, der völlig ausser
Atem und ganz aufgeregt mitteilte, daß
er gerade in unserem Innrevier zwischen Münster und Brixlegg einen Huchen mit über einem Meter vor seinen
Füßen verlor. Das geschah im Herbst
2011, wodurch unsere Mitglieder des 1.
Tiroler Fliegenfischervereins zum Huchenfischen animiert wurden. Insgesamt wurde in den Wintermonaten bis
Ende Jänner über 80 mal mit einem großen Streamer an der Fliegenrute auf Huchen gefischt. Es wurden Ruten der
Stärke 9/10 verwendet und 10-20 cm
lange Hasenfell- oder Faserpelzstreamer
gefischt. Einige waren erfolgreich und
konnten einen Huchen landen. Die
Größe erstreckte sich von 70 -knapp
über 90 cm, ein Fisch mit über einem
Meter wurde nach Sichtkontakt verloren. Alle gefangenen Huchen wurden
schonend zurückgesetzt. Das gesetzliche Mindestmaß von 80 cm wurde intern im Verein auf 90 cm erhöht.
Die Meinungen über die Daseinsberechtigung des Huchens gehen sehr ausein-
ander; so behaupten viele Fischer, dass
der Huchen unsere Salmonidenbestände gefährde, indem er die Gewässer
leer fresse und somit im Inn nichts verloren habe. Der Huchen steht an der
Spitze der Nahrungspyramide in unseren Flüssen und benötigt laut namhaften Huchenzüchtern ca. das 1,5 fache
seines Körpergewichtes an Futter/Jahr.
Laut biologischen Studien (Innstudie
2000) produziert der Inn in unserem Revier mit seinem unglaublichen Futterangebot an Larven und Käfern 406 Kg
Fisch/Jahr an Eigenaufkommen. Dazu
kommen die Besatzmaßnahmen der Bewirtschafter im Sinn der Vorschreibung
des Landesverbandes, welche oftmals
auch ausgeweitet werden, damit die Fischereiberechtigten zufriedengestellt
werden können. Vergleicht man die Futtermenge, die ein Huchen zum Wachsen
und Leben benötigt, mit der Menge an
Fisch (1kg/Tag) die ein Kormoran oder
ein Gänseseger frisst, ist der Huchen
keine Gefährdung für unsere Gewässer.
Ein Fischzüchter, der viele Bereiche des
Inns in Tirol mit Besatzfischen versorgt,
läßt in seinen Teichen immer 4-5 Huchen mitschwimmen, die wie eine Gesundheitspolizei agieren, indem sie die
kranken oder zurückgebliebenen Forel-
Winterimpressionen Dezember 2011.
12
len fressen und so natürlich aussortieren. Nach Abfischen der Teiche sind
keine nennenswerten Forellenverluste
zu verzeichnen. Gerade im Gegenteil
war die Qualität der Forellen deutlich
besser als in den Teichen wo keine Huchen mitschwammen. Dort mussten
missgebildete oder zurückgebliebene
Tiere, die für den Verkauf nicht geeignet
waren händisch aussortiert werden. Der
Huchen stellt somit keine Fressmaschine dar, die unsere Gewässer bedroht. Der Huchen wurde vom Österreichischen Fischereiverband und dem
Bundesamt für Wasserwirtschaft als
Fisch des Jahres 2012 ausgezeichnet.
Dies stellt keine Auszeichnung, sondern einen Hilferuf dar. Nicht Schönster, Größter und Bester sind die Kriterien für die Wahl, sondern Gefärdung,
Bedrohung und Artenschutz sind ausschlaggebend für die Wahl zum Fisch
des Jahres. Diesbezüglich fanden im
Mai diesen Jahres 2 Veranstaltungen in
Wien und St. Pölten statt, um aufmerksam zu machen, daß der Huchen vom
Aussterben bedroht ist. Durch Flussbegradigungen, Wanderhindernisse durch
Kraftwerksbauten und Regulierungen
ist der Huchenbestand massiv geschrumpft. Somit ist der Huchen zwar
Faserpelzstreamer.
TFV-Mitteilungen Nr. 1/2012
DER HUCHEN
Werner Fasching und Obmann Stefan Trobos mit je einem Siebziger, beide Huchen wurden am selben Tag gefangen.
die größte heimische Salmonide aber
auch die seltenste.
Kommen wir noch einmal auf unser
Innrevier zwischen Münster und Brixlegg zurück. Wir setzten in unserem Revier seit 8 Jahren einjährige Huchen mit
einer Länge von 15-22 cm ein. Seit 3-4
Jahren wurden vereinzelt Huchen auch
in den anliegenden Revieren Kundl,
Brixlegg und Rotholz gefangen und ein
Huchen mit einem knappen Meter an einer Brücke im Bezirk Schwaz gesichtet.
Leider wurden Huchen in der Schonzeit
(1. Februar- 31. Mai) sowie als ver-
meintliche große Regenbogenforelle unter dem gesetzlichen Schonmaß von 80
cm von Fischern entnommen.
Durch die Huchenfischerei in unserem
Revier waren in diesem kalten Winter
die Kormorane und Gänseseger so gestört, dass keine größeren Ausfälle verzeichnet werden mußten. Laut Fangstatistik wurden am Inn in unserem Revier
Forellen und Äschen in allen Größen
und konstanter Zahl , verglichen mit
den letzten Jahren, gefangen. Die von
uns gefangenen Huchen in unserem Revier waren, bemessen auf Ihre Größe,
ausserordentlich gut genährt.
Für uns ist der Huchen am Inn eine sehr
große Bereicherung; will man sonst auf
diese Gross-Salmoniden erfolgreich fischen, müsste man schon viele Kilometer Anfahrt auf sich nehmen und in die
Steiermark, nach Kärnten, Osttirol oder
Niederösterreich fahren.
Übrigens:
Würde der Huchen wirklich alles was
sich bewegt fressen – wie manche behaupten – würde man viel öfter einen
fangen.
Bewusstsein schaffen darum geht es uns!
Die Huchen sind sehr gut genährt.
TFV-Mitteilungen Nr. 1/2012
13
F
INFOS ZUM BELLY BOOT
Von Raffaela Hoenel
ischen mit dem Belly Boot
So ein Belly Boat (Bauchboot) ist für einen Angler
eine tolle Sache. Gerade mit seiner Hilfe
eröffnen sich sehr viele zusätzliche
Möglichkeiten beim Fliegenfischen
(und auch bei allen anderen Arten des
Fischens).
Man ist unabhängiger und flexibler in
der Wahl der Angelstelle.
Ob das auf dem nächstgelegenen See
oder Fluss, auf dem Baggersee oder am
Meer ist, man kann es wirklich überall
einsetzen.
Man kann auch Stellen, die nicht vom
Ufer befischbar oder zu weit entfernt
sind, erreichen. Zum Beispiel eine
Schilfkante, die vom Ufer nur mit Wathose und langem Kampf durch den
knietiefen Schlamm und allerlei Gestrüpp zu erreichen ist. Oder ein steil
abfallendes Ufer an einem Bergsee.
Es gibt fast nichts Spannenderes als ein
Drill eines kapitalen Fisches mit dem
Belly Boat. Da kann es leicht passieren,
dass man vom Fisch ins Schlepptau genommen wird. Weil man sich den Fischen sehr leicht und nahezu lautlos nähern kann, ist der Fangerfolg enorm.
Die Scheuchwirkung eines Belly Bootes
ist sehr gering, da die Fische den Angler
nicht als Gefahr ansehen. Von unten
sieht ein Belly Boat aus wie ein großer
Wasservogel. Der Vorteil eines Belly
Bootes gegenüber einem normalen Ruderboot ist, dass das Belly Boot beim
Werfen kaum schaukelt. Das Ruderboot
hingegen durch seine Schaukelbewegung die Fische verschreckt.
Wenn man sich auf großen Gewässern
bewegt ist eine Schwimmweste Pflicht!!
Sinnvoll ist auch ein Handy um im Fall
der Fälle Hilfe herbeiholen zu können
oder eine laute Trillerpfeife die man über
dem Wasser sehr weit hört. Den Wetterbericht solltet ihr auch beachten. Gewitter sind äußerst gefährlich und ziehen
z.B. in den Bergen unheimlich schnell
heran. Beim Kauf des Belly Bootes ist
darauf zu achten, dass es mind. zwei
Schwimmkammern hat. Jedes andere ist
nicht zu empfehlen! Die Schläuche der
heutigen Boote sind mit einem soliden
Material überzogen, in das ein Hacken
nur sehr schwer eindringen kann. Sollte
es doch passieren, lasst den Haken auf jeden Fall im Gummimaterial stecken und
versucht auf dem schnellsten Weg das
Ufer zu erreichen. Der Haken verstopft
das Loch. Zieht man ihn heraus entweicht die Luft sehr viel schneller.
Also keine Sorge, hält man sich an die
Regeln, ist eine Ausfahrt mit dem Belly
Boat eine absolut sichere Sache. Neben
dem Belly Boat und einer Schwimmweste benötigt ihr Flossen, die man über die
Watschuhe bzw. Füßlinge der Wathose
ziehen kann. Hier kann man eigentlich
nicht viel falsch machen. Je nach Gewässergröße kauft man kleine oder große
Flossen. Große Flossen machen schneller müde, aber man kann damit besser gegen den Wind fahren und kommt schneller vorwärts. Mit kleinen Flossen ist man
wendiger, aber langsamer.
Eine Wathose hat eigentlich jeder Fliegenfischer. In der kalten Jahreszeit sollte
man darunter warm angezogen sein
oder Neopren wählen. Bedenkt, dass ihr
bis zum Bauch im Wasser „sitzt“. Auch
„oben rum“ ist eine wasserdichte und
windabweisende Jacke zu empfehlen..
Auch ein Anker (1-2 kg) kann bei plötzlich aufkommenden Wind sehr hilfreich
sein um die Position zu halten. Man
kann mit ihm auch die Tiefe ausloten
und so fängige Stellen finden. Auf dem
Meer ist der Anker Pflicht !!
Beim Fliegenfischen mit dem Belly
Boot gibt es, was das Material betrifft einiges Wissenswerte. Dazu gibt es, wie
jedes Jahr, den Belly Boot Tag am Pillersee. Dieser findet heuer am 18. August
2012 statt. Interessierte können hier Erfahrungen sammeln, Geräte testen und
große Seeforellen überlisten.
Preise für vernünftige Belly Boote,
ab ca. 250,– EURO,
je nach Ausstattung bis zu 800,– EURO
Mehr Information unter:
www.raffaelahoenel.com
Drill vom Belly Boot aus …
14
TFV-Mitteilungen Nr. 1/2012
ÖFV-JAHRESVOLLVERSAMMLUNG
J
Von Mag. Evelyn Holzer
ahresvollversammlung des
Österreichischen Fischereiverbandes 2012
Die diesjährige Jahresvollversammlung des Österreichischen
Fischereiverbandes fand am Freitag, den
23. März in Oberweis, Oberösterreich
statt.
Nach der Begrüßung und Festlegung der Beschlussfähigkeit, der Genehmigung der Tagesordnung und
der Genehmigung des Protokolls der
Vollversammlung vom 20. Jänner
2011 durch den Präsidenten des
Österreichischen Fischereiverbandes, Dr. Emilio Stock, folgten die Berichte des Präsidenten.
Es ging um die beinahe irrwitzige
und nach seiner Ansicht nach auch
im völlig rechtsfreien Raum angesiedelten Praxis bei Wasserrechtsverhandlungen. Dr. Stock vermisse
jegliche Objektivität insbesondere
der Amtssachverständigen, die immer wieder den Eindruck vermitteln
würde, den Konsenswärtern, insbesondere aus der E-Wirtschaft, möglichst wenig Schwierigkeiten bereiten zu wollen. In Ermangelung der
Parteistellung von Fischereiausübungsberechtigten und der äußerst
eingeschränkten Rechte der Fischereiberechtigten wäre es eigentlich wünschenswert, als Österreichischen Fischereiverband darauf
hinzuarbeiten, dass, ähnlich wie in
Bayern, eine anerkannte Naturschutzorganisation eingerichtet werden würde. Die einerseits Partei-
16
stellung und andererseits auch entsprechende Legitimationen hat, Behördenerledigungen an ein unabhängiges Gericht heranzutragen; dies
wäre gerade in der Phase der Schaffung von Landesverwaltungsgerichten ein durchaus taugliches Instrumentarium.
Dr. Stock berichtet weiter, dass die
größten Probleme der Fischerei in
Österreich in der angekündigten,
hemmungslos vorgesehenen Nutzung der Wasserkraft zu sehen seien.
Er vermisse eine verbindliche Erklärung der Politik, welche Wasserstrecken als absolute Tabuzonen zu
betrachten seien.
Den Berichten des Präsidenten und
den Vertretern der Landesverbände,
folge die Offenlegung des Finanzstatus per 31.12.2011 und der strategischen Arbeitsbereiche und
Schwerpunkte für das Jahr 2012
durch den Bundesgeschäftsführer
DI Manuel Hinterhofer. DI Hinterhofer berichtete über die Tätigkeiten
im Jahr 2011 und über die Vorhaben
2012. Hauptarbeitsgebiet des Jahres
2011 waren die entsprechenden Stellungnahmen und Arbeiten im Zusammenhang mit dem Kriterienkatalog. Hinterhofer weist darauf hin,
dass die Umsetzung des Kriterienkataloges seitens der Fischerei genauestens zu beobachten sein werde.
Des Weiteren berichtet Hinterhofer,
dass die neue Website in Kürze online gehen würde. Zum Punkt Klima
und Energie gibt Hinterhofer bekannt, dass seitens des ÖFV eine Positionspapier ausgearbeitet werden
solle. Weissborn und Stock weisen
darauf hin, dass der ÖFV darauf bedacht sein müsse, sich nicht zu
„verzetteln“. Weissborn: „Es ist keinerlei Engagement in diese Richtung
wünschenswert und zu entfalten,
weil dies nicht den Statuten entspricht und nicht unsere Aufgabe
sein kann; Es ist unbedingt auf unsere satzungsmäßig festgeschriebenen
Vereinszwecke Rücksicht zu nehmen.
Abschließend wurde der Termin
und Sitzungsort für die nächste Sitzung beschlossen. Die Herbstsitzung
(Neuwahlen, Statutenanpassung,
Jahresabschlüsse etc.) werden wird
terminlich kurzfristig abgestimmt
werden. Ablauf der Mandate per
21.10.2012! Linz wird aufgrund der
zentralen Lage als Sitzungsort beschlossen.
Namens des Vorstandes stellt Stock
den Antrag Dr. Anton ÖCKHER aufgrund seiner großen Verdienste um
die Neuetablierung des ÖFV und dessen Positionierung die Ehrenmitgliedschaft zu verleihen. Der Beschluss wurde einstimmig angenommen.
TFV-Mitteilungen Nr. 1/2012
WERBUNG
Die neue Fischersaison am Lauchsee
ist wieder seit März 2012 eröffnet!
Seit März 2012 darf wieder geangelt werden! – Die nächste Fischersaison am Lauchsee kommt bestimmt!
Bei uns können Sie von 8 bis 19 Uhr oder in der Nacht von 20 bis 7 Uhr früh angeln.
Bei schönem Wetter bietet der See herrliches Badevergnügen.
Ausgabestellen für Gästekarten:
Castello, Dorfplatz 1, Fieberbrunn Tel.: 05354-52040;
Wolfgang Schneider, Tel.: 0664/8763178, E-Mail: [email protected]
Angelzeiten:
Tageskarte: 8 – 19 Uhr; Nachtkarte: 20 – 7 Uhr, an jedem Tag
Achtung: Tageskarten nur außerhalb der Badesaison bzw. an wetterbedingt badefreien Tagen erhältlich.
Beachten Sie bitte unsere Fischerpauschalen!
www.gastronomie-schneider.at
BESUCHEN
SIE UNS IM
INTERNET!
www.tiroler-fischereiverband.at
TFV-Mitteilungen Nr. 1/2012
17
S
SCHADVÖGELABSCHUSSPROBLEMATIK
Von Manfred Biller
chadvögelabschussproblematik!
Betrifft zukünftig auch die Fischereiaufsichtsorgane
Die Landesbehörde (Abteilung Umweltschutz) wird ab 2012 Vergrämungen und Abschüsse von Schadvögeln nur noch nach einer Erhebung der Vogelbestände und der damit entstandenen fischereilichen Schäden in den Revieren bewilligen. Von Fischereiberechtigten namhaft gemachte Fischereiaufsichtsorgane sollen zukünftig die
Erhebungen (Zählungen) der Schadvögel durchführen. Die Bezirksrevierausschüsse
werden sicherlich eigene Strategien für ihre Erhebungen (Zählungen) entwickeln und
die nötigen Kontakte zu den BH’s und Jagdausübungsberechtigten herstellen. Ich hoffe
mit meinem Beitrag die Fischereiaufsichtsorgane mit revierbezogenen Fischern zu motivieren und das notwendige Verständnis für die im Herbst und in den Wintermonaten
zeitaufwendige Arbeit am Gewässer zu vermitteln. Erhebungsblätter für die Zählungen
sind beim Tiroler Fischereiverband erhältlich.
Grundsätzliches über
Fischbestände, Fischer,
fischfressende Vögel
und zur Schadensdiskussion
Fischbestände
Der Inn, die meisten Bäche und Seen
in Tirol sind struktur-, temperaturund klimabedingt nicht gerade fischfreundlich. Zusätzlich wurden durch
technische Eingriffe, Uferregulierungen, Hochwasserschutz, zunehmende
E-wirtschaftliche Nutzungen unsere
Gewässer ökologisch geschädigt. Die
Überlebensräume der Fische wurden
immer weniger. Die Belastungen für
Fische(r) immer größer. Die Erhaltung
und der Schutz eines gewässertypischen und artenreichen Fischbestandes auf dem höchsten angemessenen
Niveau ist ein öffentliches Interesse
und seit Jahrhunderten gepflegtes, bewahrtes Natur- und Kulturgut in Tirol.
Unsere noch wildlebenden Fische gelten als die meist gefährdendsten Tierarten. Der dramatische Artenrückgang
von 29 auf 10 wildlebende Fischarten
– davon sind 7 vom Aussterben bedroht (Innstudie Jungwirth/Spindler)
– ist wissenschaftlich mehrfach dokumentiert. Die überaus große ökologische Bedeutung des Fisches als Endglied der Nahrungskette und
hochwertiges Nahrungsmittel für den
Menschen ist unbestritten und von
volkswirtschaftlicher, aber auch gesellschaftlicher Bedeutung. Wildlebende Fische werden immer weniger.
Es ist daher unverantwortlich ein für
den Menschen hochwertiges Nahrungsmittel an die Schadvögel zu verfüttern.
Fischer
Die fischereiliche Nutzung ist ein von
Alters her ausgeübtes Privatrecht (Eigentum), das teilweise seit 1840
grundbürgerlich eingetragen ist. Die
Fischerei ist in Tirol ein festgeschriebener Teil der Landeskultur. Diese legitime Form der Wasser/Landnutzung
ist für Fischereiberechtigte, Bewirtschafter, Pächter und Fischzüchter
auch ein Erwerbs- und Wirtschaftsfaktor sowie gesetzlicher Auftrag nach §
17 Tiroler Fischereigesetz. Zum
Unterschied zu anderen Gewässerbenutzern zahlt der Fischereiberechtigte
(Ausübungsberechtigte) für diese Gewässernutzung (Ausübung der Fischerei) und entrichtet beträchtliche Gebühren, Landesabgaben und Steuern.
Oberstes Ziel der Fischerei in Tirol ist
eine weidgerechte Ausübung des
Fischfanges und die Lebensgrundlagen für die Wassertiere zu erhalten,
um einen artenreichen und gesunden
Bestand an Fischen zu sichern (§ 1 Tiroler Fischereigesetz). Den über 3.000
ausübenden Fischern in Tirol (Jahreskarten/Tageskarten) geht es nicht um
möglichst viel gefangene Fische, sondern um das Erlebnis, Bewegung und
Erholung in der Natur am Wasser. Fischer entnehmen nicht nur Fische
sondern sie setzen ein Vielfaches der
Entnahme wieder ein (allgemeine fischereiliche Pflichten §§ 17 und 18 Tiroler Fischereigesetz). Fischer leisten
einen wertvollen Beitrag zum Erhalt
der Fische, Gewässer-, Natur- und
Umweltschutz.
Fischfressende Vögel
Fischfressende Tiere (Vögel) sind ein
Bestandteil eines intakten Natur- und
Gewässersystems. Es ist selbstverständlich, dass man ihnen die Möglichkeit gibt sich zu ernähren, auch als
Gäste im eigenen Revier. Allerdings
sollte das Verhältnis fischfressende
Tiere zum Futterangebot (vorhandenen Fische) stimmen. Die Gesamtmenge der Fische die man aus einem
18
TFV-Mitteilungen Nr. 1/2012
SCHADVÖGELABSCHUSSPROBLEMATIK
Kormoran
Gänsesäger
Fischreiher
Gewässer entnehmen kann ist sehr begrenzt. Diese Erkenntnis gilt für
Mensch und Tier. Fischfressenden
Tieren können weder Mengen, Schonzeit noch Mindestmaße vorgeschrieben werden. Fischfressende Vögel
sind nur Entnehmer. Die explosionsartige Zunahme der Schadvögel in den
letzten 10 Jahren trug zusätzlich zu
dieser für die Fische(r) katastrophalen
Entwicklung bei. In Europa ist der Bestand des Kormorans mittlerweile auf
2 Millionen Vögel angewachsen und
der Trend zeigt weiter nach oben. Von
einer Bedrohung oder einem Aussterben dieser Vogelarten können selbst
Ornithologen (Vogelkundler) heute
nicht mehr sprechen. Dies ist aus einer Vielzahl von Studien bewiesen.
Problem, da die Schadvögel bereits
mehr als den jährlichen natürlichen
Zuwachs plus Besatzfische aus den Gewässern entnehmen und dadurch nachhaltige Schäden am Fischbestand verursachen. Die Tragik ist, der Fischer
kennt das Problem, darf aber keinen
Einfluss darauf nehmen. Die irreversiblen Schäden an den Fischbeständen
und an der Aquakultur sind durch eine
Vielzahl von Fachpublikationen und
Fakten eindeutig bewiesen. Die Verpflichtung die Gewässer nachhaltig zu
bewirtschaften kann nicht mehr erfüllt
werden. Die Sicherstellung eines artenreichen Fischbestandes ist nicht mehr
möglich, da die Schäden die die fischfressenden Vögel verursachen durch einen natürlichen Nachwuchs, Besatzoder Hegemaßnahmen nicht mehr aufzuholen sind. Die natürliche Regelung
der Schadvögel ist in unser intensiv genützten Kulturlandschaft und unseren
ökologisch degradierten Gewässern
nicht mehr möglich. Im Interesse des
natürlichen Gleichgewichtes und im
Sinne des Arten- und Tierschutzes
muss der Mensch durch kontrollierte
Schutzmaßnahmen und Eingriffe diese
Entwicklung beeinflussen um den Fischen eine ausgewogene Überlebenschance zu sichern (§ 25 Tiroler Fischereigesetz). Wir Fischer fordern von den
zuständigen Behörden ein Umdenken
beim einseitigen Artenschutz (gilt nur
für Vögel!) und ein Abstellen der Vogelschutzrichtlinien auf den Hausverstand.
TFV-Mitteilungen Nr. 1/2012
Schadensdiskussion
Eine Schadensdiskussion geht davon
aus, dass es einen Schadensverursacher und einen Geschädigten gibt. In
unserem speziellen Schadensfall genießt der Schadensverursacher (fischfressende Vögel) vollkommenen
Schutz. Er darf Schäden verursachen.
Der Geschädigte (Fisch) hat keinen
schützenswerten Status. Er wird geopfert. Dieser unverständlichen Schutzrechtsauffassung von Ursache und Folgen sind Fische(r)
anscheinend gnadenlos ausgeliefert. Ornithologen
(Vogelkundler)
können und wollen Erfolge aufweisen. Fischer
müssen die Folgeschäden bezahlen
und noch dazu
beweisen. Die
Überpopulation
an fischfressenden Vögeln ist ein
Verteilungsproblem, da die
Schadvögel soviel
herausfressen,
dass für die
übrigen Nutzer
(Mensch und andere fischfressende Tiere) nur
mehr ein unzureichender Anteil
bleibt. Es wird zusehends auch ein
ökologisches und
ökonomisches
In dieser Hinsicht wünsche ich allen
Fischern (Aufsichtsorganen) ein kräftiges Petri Heil und in diesem speziellen Falle ein Dankeschön und Weidmanns Heil an die Jägerschaft.
Manfred Biller
seit 19 Jahren Ausbildungsleiter für die jährlichen
Fischereiaufsichtskurse im Tiroler Fischereiverband
19
80
80 JAHRE MANFRED BILLER
Von MMag. Andreas Schiechtl, Obmann Fischereigesellschaft Innsbruck
Jahre Biller Manfred, 65 Jahre Fischer
tion über die Schadvögelproblematik
und über neue Fischereibewirtschaftungsrichtlinien.
und ein Konzept für
die Fischereirichtlinien erarbeitet.
In den Jahren 1993
bis 2008 war Manfred Biller ObmannIm Jahr 1993 wurde der Tiroler Fischereistellvertreter im Tiverband gegründet, dessen erste Geroler Fischereiverschäftsstelle in der Erlerstraße durch
band. Für seine 15
Manfred Biller aufgebaut wurde. Die
jährige Tätigkeit und
Übersiedlung und der Aufbau der zweiVerdienste für die Fiten Geschäftsstelle im Jahr 2000 in das Jäscherei in Tirol ergerheim in Innsbruck wurden ebenfalls
hielt er das Goldene
von ihm initiiert und vollzogen.
Ehrenzeichen des Tiroler FischereiverVon 1993 bis 2006 war Manfred Biller als
bandes verliehen. 2kg Regenbogenforelle, 54cm, gefangen am
10.05.2012, Inn/ Einfluss Melach mit der Nassfliege.
ehrenamtlicher Geschäftsstellenleiter im
Seit 1993 bis heute
Mit 80 Jahren immer noch aktiver Fischer.
Tiroler Fischereiverband tätig. Unter anist er auch Ausbildderem war er Redaktionsleiter der TFVner bei den einwöMitteilungen und Mitinitiator des
chigen Fischereiaufsichtsschulungen, seit
schatz in der Diskussion viel Positives für
Äschenprojektes „Tiroler Fischereiver5 Jahren nunmehr Mitglied der Prüfungsdie Gewässer und daher auch für die Fiband – Alpenzoo – TIWAG“. In seine Zeit
kommission und 19 Jahre Vortragender bei
scherei erkämpfen können. Vielfach
als Geschäftsstellenleiter fällt neben der
den Fischereiunterweisungen in allen Beführte das klar Stellung beziehen natürErstellung und Herausgabe des „Leitfazirken Tirols. Darüber hinaus ist Manfred
lich auch zu Konflikten, die Manfred Bildens zur Angelfischerei“ unter anderem
Biller seit Gründung des Tiroler Fischereiler im Sinne der von ihm vertretenen Saauch die Mitarbeit bei der Erstellung der
verbandes Mitglied im TFV-Bezirksrevierche jedoch niemals scheute.
„Inn-2000 Studie“ („Die Gewässer- und
ausschuss Innsbruck Stadt und Land.
Manfred Biller ist durch seine jahrzehnNeben seinen zahlreichen Tätigkeiten in
Fischökologie des Inn und seiner Seitentelange Tätigkeit im Natur-, Umwelt- und
Verbandsangelegenheiten bekleidet Mangewässer“) sowie zahlreicher weiterer
Gewässerschutz, beim Tiroler Fischereifred Biller seit 2003 bis heute ehrenamtfischökologischer Studien bzw. Projekte
verband sowie bei der Fischereigeselllicher die Funktion des Geschäftsführers
am Inn und seinen Nebengewässern. Als
schaft Innsbruck der Umgang mit den zuder Fischereigesellschaft Innsbruck. Bei
Geschäftsstellenleiter verfasste Manfred
ständigen Behörden, Politikern und
unzähligen Wasserrechtsverhandlungen
Biller unter anderem eine DokumentaFachinstitutionen, im universitären und
vertritt er dort mit
privaten Bereich, bestens vertraut. Seine
seiner jahrzehntegute Zusammenarbeit mit diesen Institulangen Erfahrung
tionen, sein fachliches Wissen und sein
den Standpunkt
Engagement sind auch über Tirols GrenAlles für den Angler & Fliegenfischer
der Fischerei in der
zen hinaus bekannt und geschätzt.
ihm
eigenen,
oft
Der Jubilar fischt nunmehr ununterbroRuten und Rollen von namhaften Herstellern.
auch
direkten,
Art
chen seit 46 Jahren im Revier Sill/Ruetz,
Raubfisch und Karpfenzubehör, alles für die Hegenefischerei, Lebendköder
Große Auswahl an Nymphen, Streamer, Nass- und Trockenfliegen
und Weise. Immer
Fischereiberechtigter ist dort die FischerZubehör für den Fliegenfischer
wieder hat er bei
eigesellschaft Innsbruck. Wir wünschen
Watbekleidung und ein großes Sortiment für den Fliegenbinder
diversen Projekten
ihm von dieser Stelle aus weiterhin viel
Fliegenfischer Einsteigerkurse
(Wasserkraftwerke,
Gesundheit und Energie für seinen Ein(Termine unter www.bissangelcenter.at)
Revitalisierungssatz für die Natur im Allgemeinen und
6380 St. Johann, D. Wieshoferstrasse 11
maßnahmen, usw.)
für die Fischerei – die ihm so am Herzen
Tel. & Fax: 05352/61885, E-Mail: bissangelcenter@aon. at
mit
seinem
praktiliegt - im Speziellen.
00
30
30
00
00
30
Öffnungszeiten: MO. – FR. 9 – 12 & 14 – 18 Uhr, SA. 9 – 12 Uhr
Petri Heil!
schen Erfahrungs-
Vor wenigen
Wochen feierte Manfred Biller, ein Urgestein der Tiroler Fischerei und des Tiroler Fischereiverbandes, seinen 80. Geburtstag. Es freut mich daher, hier kurz
seinen fischereilichen „Lebenslauf“ in
einigen Zeilen darstellen zu dürfen und
dem Jubilar auch im Namen des Tiroler
Fischerverbandes recht herzlich gratulieren zu dürfen.
„BISS“ Angelcenter
20
TFV-Mitteilungen Nr. 1/2012
F
FISCHEN ANNO DAZUMAL
Von Stefan Hackl – 10. Folge
ischen Anno Dazumal
Der Huchen – Fisch des Jahres 2012
– war anno dazumal auch in Tirol stark vertreten, d.h.
bis die bayrischen Innkraftwerke dem Zug der Barben
und Nasen stromaufwärts eine Ende setzten und damit
den Raubfischen die Nahrungsgrundlage nahmen. Neben Kraftwerken, Gewässerverbauung und –verschmutzung setzten auch Berufsfischer, die dem begehrten Speisefisch mit allen Mitteln nachstellten, und
zahlreiche Zeitgenossen, die laichende Huchen direkt
aus den Laichgruben herausstachen und –schossen
(man berichtete von regelrechten „Indianerjagden“
und „Huchenschlachten“) den gefährdeten Beständen
stark zu.
Außer im Inn – hauptsächlich in der Strecke von Rattenberg bis Kufstein, aber vereinzelt auch bis Imst –
kam der Huchen auch im Mündungsbereich seiner größeren Zuflüsse (vor allem Ziller) sowie der Drau, Großache und gelegentlich in der Loisach vor. Seit der
Nachkriegszeit schien er aus dem Inn praktisch verschwunden, in den letzten Jahren wurden aber wiederholt Huchen gefangen.
Damals wie heute wurden Existenzberechtigung des
Huchens im Inn und Sinnhaftigkeit des Huchenbesatzes bzw. der Einbringung von Weißfischen diskutiert.
Hier ein paar Auszüge aus der Kontroverse im „Tiroler
Fischer“ von 1926:
„Wer einmal Gelegenheit hatte, so einen Goliath kunstgerecht zu ‚drillen’, richtig zu’gaffen’ und ans Land zu
bringen, wird diesen Kampf und Reiz nie vergessen, er
wird es auch nicht zulassen, daß man den ohnehin minimalen Huchenbestand unvernünftigerweise ausrottet. Eher trachtet er, denselben zu heben, auch wenn es
auf Kosten der übrigen Edelfische geht.
Im oberen Lauf des Inn, womit ich wieder die Stecke
oberhalb Innsbrucks verstehe, würde ein Einsetzen
zwecklos sein, weil hier auch der Junghuchen mangels
zusagender Behausung sich nicht halten und talabwärts wandern wird.“ (Franz Graf, Die Bedeutung des
Huchens im Oberlauf des Inn, in: „Der Tiroler Fischer“
Nr. 5, 1926, S. 48 f.)
„Umso bedauerlicher ist es , wenn die wenigen bei uns
noch vorkommenden Huchen bei uns zur Laichzeit aus
dem Bruch herausgeholt und auch durchaus nichtsportische, ich möchte sage rohe und gemeine Weise
getötet werden (Schlageisen, Harpune oder mit Schußwaffen).
…
TFV-Mitteilungen Nr. 1/2012
Seit dem Bestehen der Jettenbacher Staus
[1922] ist der
Weißfischbestand im Innflusse in einem
überaus großen
Rückgang. Gewisse Fischgattungen,so die
Barben, bleiben
gänzlich aus.
Das geringe Vorkommen von
Die Eisvogelfliege, als HuchenWeißfischen
köder empfohlen von Dr. Karl
müßte bei eiHeintz, Der Angelsport im Süßnem erhöhten
wasser, 2. Aufl., München und
HuchenbeBerlin 1911, S. 206
stande unzweifelhaft dazu
führen, daß die Huchen auf die vorhandenen Edelfische greifen, was einen weiteren Rückgang der Edelfische zur Folge haben müßte.
…
Solange daher die erste Voraussetzung für den Hucheneinsatz – nämlich die Futterfrage – nicht geklärt
ist, kann von einem Einsatz von Huchen und speziell
im oberen Teil des Innflusses in Tirol keine Rede sein.
Damit soll aber keineswegs gesagt werden, daß der Verein den Standpunkt teilt, daß der Huchen im oberen
Inn überhaupt nicht geduldet werden kann. Im Gegenteil – ein Großteil der dem Landesfischereivereine Tirols angeschlossenen Sportfischer wird es ohne Zweifel begrüßen, wenn der stolze Häuptling der Donau
wiederum in größerer Zahl den tirolischen Inn besucht…“(Stellungnahme des Tiroler Fischerei-Vereins
in „Der Tiroler Fischer“ Nr. 10, 1926, S. 110).
„Dem Huchen sollte in unseren großen Gewässern, sei
er Standfisch oder zum Laichen zugewandert, ein gewisses Asylrecht eingeräumt werden, das nur außerhalb der Laichzeit und nur vom Angler gebrochen werden darf. Die fortschreitende Flussregulierung allein
setzt ihm so zu, daß er fast nirgends mehr einen Standort findet und in dieser Vereinzelung auf kilometerlange Strecken hin erst recht nicht mehr ernstlich schaden kann.“
(Leitfaden für den Fischerei-Aufsichtsdienst, hrsg. v.
Tiroler Landes-Fischereiverein, Innsbruck 1926, S. 83)
21
IHRE FISCHERMEINUNG ZÄHLT
Fischermeinung:
An dieser Stelle äussern sich Fachleute und Fischer zu aktuellen Themen und Problemen. Die hier geäußerten Ansichten
und Argumente müssen sich nicht mit der Haltung der Redaktion decken und sollen zum Nachdenken und Antworten
anregen. Senden Sie Ihre Meinung an die Redaktion.
Von Dieter Rigger
Ein „unschönes“ Fischererlebnis
am schönen Achensee
Wutentbrannt mit viel Geschrei
Käpt’n Bichler stürzt herbei:
Der „Achenseeschifffahrtskapitän“
Ganz bös, oh Schreck, oh Graus
Vom Achensee reißt er heraus
Die schöne Schnur mit dem „Gehänge“
Vom Steg dann auch noch mein „Gestänge“.
Grauenvoll werd ich behandelt,
der Chef er droht:
dies Vergehen wird geandet!
Wo ich doch fast 50 Jahr
Ein braver Achenseefischer war!
Wie’s im Leben halt manchmal ist,
am falschen Platz hab ich gefischt!
Ein Fehler war’s, das geb ich zu
Entschuldigt hab ich mich im Nu.
Benehmt euch gut,
nehmt euch in acht ihr lieben Fischerlein,
ein Menschenfeind könnt in der Nähe sein!
Es macht kein gutes Bild und es ist absolut keine gute Reklame für den Achensee, wenn man sich so benimmt wie
Achenseekapitän A. Bichler.
Er reißt vom Achensee meine 100m lange Angelschnur
samt Gehänge heraus, aggressiv und absolut nicht fachgemäß, stürzt sich wild auf meine Angelrute am Steg, dadurch wird alles beschädigt und verwickelt. Er droht mit
dem Abbrechen der Rute und mit Anzeige!
Ich hatte an einem nicht zulässigen Platz gefischt und natürlich entschuldigte ich mich gleich!
In den fast 50 Jahren als Fischer am Achensee hatte ich nie
etwas Widerrechtliches getan, bin mit der Natur dort immer behutsam und achtungsvoll umgegangen!
Ich war total schockiert über diesen aggressiven und ungehörigen Ausbruch seitens des Kapitäns A. Bichler, über
so ein rüdes Benehmen im zivilisierten Heiligen Land
Tirol!
22
Von Helmut Müller
Erfreuliches über das
Äschenprojekt im Revier 2041
Nachdem ich die Äsche im gemeindeeigenem Revier 2041
der Gemeinde Neustift im Stubai wieder heimisch gemacht habe und dafür die Ehrenurkunde für hervorragende Verdienste für die Fischerei in Tirol mit dem Ehrenzeichen in Silber ausgezeichnet worden bin, bin ich
sehr stolz dass mir ein weiteres Projekt mit der Ansiedelung der Äsche gelungen ist.
2007 habe ich im Revier 2037 Innerer Obernberger Bach,
„Besitzer Ferdinand Mayr und Regina Habeler“ mit dem
Versuch auch in diesem Revier die Äsche anzusiedeln begonnen, ich habe jedes Jahr ca. 500 Stück Äschen mit einer Größe von ca. 12-15cm eingebracht.
2009 habe ich dann die ersten Äschen mit der Fliege gefangen, sie waren schön abgewachsen ca. 25-28cm, jedoch
bei der Elektrobefischung am 22. Oktober diesen Jahres
staunten wir nicht schlecht, wir fingen Äschen mit über
40cm, diese wurden natürlich wieder schonend in das Gewässer zurückgesetzt.
TFV-Mitteilungen Nr. 1/2012
UNSER KOCHREZEPT VOM KÜCHENPROFI
Kochrezepte von
Dipl.-Pädagoge & Küchenmeister Peter Mitterer
Kontakt: E-Mail: [email protected]
Viel Spass
beim Nachkochen!
Um den Bestand zu schonen, bitte auf Wildfänge verzichten, und auf die frischen Äschenangebote im freien Markt zurückgreifen.
TFV-Mitteilungen Nr. 1/2012
23
RÜCKBLICK FISCHEREIFACHTAGUNG MONDSEE
Ö
Von Hr. HR Dir. Dr. Albert Jagsch
sterreichische Fischereifachtagung
2011 – Rückblick
Rund 100 Teilnehmer kamen zur Fachtagung am 17. November 2011 nach Mondsee
Im einleitenden Referat umriss Dr. Albert Jagsch die derzeitige Situation von
Fischerei und Aquakultur in Österreich
und wies auf die Initiativen der Fischzuchtverbände hin, die heimische Produktion von Fischen zu steigern. Dies
wurde letztlich auch in einer Willenserklärung von Landwirtschaftsminister
Berlakovich zur Förderung der Aquakultur deutlich. Mag. Fritz Huemer,
BMLFUW, stellte in Vertretung des leider verhinderten Repräsentanten der
EU Kommission Franz Lampelmaier die
Reform der Gemeinsamen Fischereipolitik der EU vor. Er hob dabei besonders
eine gemeinsame Erklärung der Binnenländer (Tschechien, Slowakei, Ungarn,
Luxemburg und Österreich) über die zukünftige Rolle der Süßwasseraquakultur und Binnenfischerei hervor. Dr. Elisabeth Lizek, VMU Wien, wies auf die
Bedeutung der epidemiologischen
Untersuchungen in Aquakulturbetrieben hin. Dr. Oskar Schachner, Vetmed
Uni Wien, referierte über Untersuchungen zur Verteilung des IPN Virus in
Österreich in den vergangenen 18 Jah-
24
ren. Dr. Heimz Heistinger, Tierklinik Lilienfeld brachte gemeinsam mit Heribert Graf, Forstgut Grosserhof, eine Praxisbericht zu einem mit durch
Wurmstar verursachten Forellensterben. Es wurde der Ablauf von der Diagnose des Parasiten Diplostomum volvens bis zur konsequenten Bestandsund Anlagensanierung dargestellt.
Die Vorschau auf Aktivitäten des BMG
im Hinblick auf die Aquakultur, insbesondere der Schwerpunkt KHV im Jahr
2012 durch Dr. Gunnar Graber bildete
den Abschluss im „Gesundheitsblock“
der Tagung.
Mag. Thomas Weismann, BAW-IGF,
ging auf das zunehmende Interesse an
Kreislaufanlagen und neuere Trends auf
diesem Gebiet ein und wies auch auf die
Risiken in diesem Bereich hin. Univ.
Prof. Hemlut Mader, Boku Wien, stellte
den von ihm entwickelten enature®
Fishpass vor. Diese im Fertigteilsystem
hergestellte Fischwanderhilfe könnte
sich als optimale Lösung zur Wiederherstellung des Gewässerkontinuums
entwickeln. Dr. Steven Weiss, Uni Graz,
wies in einem leidenschaftlichen Referat zur Situation des Huchens an der
Mur auf die Gefährdung dieser Art
durch das geplante Kraftwerk im Bereich von Graz hin. Im abschließenden
Vortrag präsentierte Frau Katharina
Essl, Uni Salzburg/BAW-IGF, eine Studie über die Aalbestände in den Seen
des Salzkammergutes 25 Jahre nach Ender der Besatzmaßnahmen. Gemessen
an den mittleren Einheitsfängen ist ein
starker Rückgang der Aalbestände zu
verzeichnen (rd. 90%). Da diesmal die
Tagung auf nur einen Tag beschränkt
war, traten die meisten Teilnehmer nach
Ende der Vorträge die Heimreise an. Gerade der abendliche Gedankenaustausch im gemütlichen Rahmen machte
einen Gutteil des Erfolges der bisherigen Fischereifachtagungen aus, weshalb 2012 die Tagung jedenfalls wieder
für zwei Tage angesetzt wird! Kurzfassung der Vorträge sind unter www.bawigf.at als Download erhältlich.
TFV-Mitteilungen Nr. 1/2012
U
KRITERIENKATALOG
Wien, 31.01.12 (UWD)
mweltdachverband: Kriterienkatalog
Wasserkraft ist ein Schritt in die richtige Richtung!
Kritikpunkte: keine bundesländerübergreifende Planung, keine 100 %-ige Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie,
Atomstromverbot und Kennzeichnungspflicht für Pumpspeicherkraftwerke fehlen nach wie vor
Ziel des Kriterienkatalogs Wasserkraft ist es, ein effizienteres und einheitliches System für die Genehmigung von Wasserkraftwerken zu schaffen, das sowohl Umwelt- als auch Wirtschaftaspekte entsprechend berücksichtigt“, so präsentierte Umweltminister Berlakovich Anfang Februar den neuen „Kriterienkatalog Wasserkraft".
Anhand einiger Kriterien sollen Gewässerökologie und energiewirtschaftlicher Nutzen festgestellt werden. So werden etwa Natürlichkeit, Seltenheit und ökologische Schlüsselfunktion des Gewässers erfasst. Bei der Energiewirtschaft zählen Versorgungssicherheit, technische Effizienz
und Klimaschutz.
Dieser Katalog wurde in enger Kooperation zwischen Lebensministerium, Kraftwerksbetreibern und Umweltschutzorganisationen erarbeitet.
Für das ÖKF waren viele Arbeitgruppensitzungen im Rahmen der „Runden Tische“ im Lebensministerium, Stellungnahmen und Eingaben notwendig, um für den Gewässerschutz das Allernotwendigste gegen die Wasserkraft-Lobby herausholen zu können.
Der Nationale Gewässerbewirtschaftungsplan verlangt die Erarbeitung eines Kriterienkatalogs, eines Rahmenplans betreffend den Ausbau der
Wasserkraft in Österreich. „Heute
wurde dieser Katalog vom BMLFUW
vorgestellt und an die Bundesländer
ausgeschickt. Der Umweltdachverband
ist der Ansicht, dass damit ein Schritt in
die richtige Richtung gemacht wird: Der
Katalog ist als Erlass für alle Wasserrechtsbehörden rechtsverbindlich und
entsprechend anzuwenden. Er weist
ökologisch sehr sensible, sensible und
weniger sensible Gewässerstrecken aus,
deren Vorkommen erstmals auch der
Öffentlichkeit in einem umfangreichen
Kartenmaterial zur Verfügung gestellt
werden. Der vorliegende Katalog stellt
sich jedenfalls gegen einen weiteren ungezügelten Ausbau der Wasserkraft. Für
den Umweltdachverband ist jedoch
klar, dass Schutzgebiete und sonstige
sensible Zonen unantastbar sein müssen, hier darf es auch künftig keinen
Kraftwerksbau geben! Daher wäre die
Einführung einer Bundesrahmengesetzgebung für den Naturschutz dringend
erforderlich, damit Tabuzonen über Nationalparks und Natura 2000-Gebiete
hinausgehen können. Denn der vorliegende Kriterienkatalog bezieht sich ausschließlich auf das Wasserrecht und
lässt aus kompetenzrechtlichen Gründen wichtige Naturschutzfragen aus“,
TFV-Mitteilungen Nr. 1/2012
sagt Gerhard Heilingbrunner, ehrenamtlicher Präsident des Umweltdachverbandes.
Praxis wird beweisen, wie sich
der Katalog bewährt
Ein Manko ist, dass der Katalog auch
weiterhin keine richtige Grundlage für
eine bundesländerübergreifende strategische Planung darstellt und somit den
Anforderungen der EU- Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) nicht gerecht wird, da
er lediglich die Abwägung des öffentlichen Interesses im konkreten Verfahren transparent machen soll. „Der UWD
wird sich genau ansehen, wie die Anwendung des Katalogs in der Realität
ausschauen und sich auf die Entscheidungsfindung der Behörden auswirken
wird. Einzelne Stakeholder lehnen den
Katalog ab, weil Extremforderungen
nicht erfüllt werden konnten. Das ist für
uns nicht nachvollziehbar und kontraproduktiv“, erklärt Heilingbrunner.
Atomstrom in Pumpspeichern
– Verbot, Transparenz und
Kontrolle fehlen
Der Umweltdachverband bezeichnet es
als Erfolg, dass im Kriterienkatalog Wasserkraft erstmals festgehalten ist, dass
die österreichischen Pumpspeicher-
Wasserkraftwerke de facto keine „grünen Batterien“ sind, „da sie im Wesentlichen mit einem Strommix aus Laufwasser- Kohle-, Gas- und Kernkraftwerken betrieben werden“. „Damit wird
auch klar gestellt, dass es sich bei der
Werbelinie des Verbunds um eine reine
Ökoschmähaktion handelt, die einen
vermeintlich sauberen Zweck mit unsauberen Mitteln heiligt. Diese Atomstromspülungsanlagen werden auch
nach eigenen Angaben des Verbunds
nur mit Graustrom, dem billigsten und
dreckigsten Strom, der in Europa verfügbar ist, betrieben. Wie aus dieser Tatsache ein überwiegendes öffentliches
Interesse am Bau von Anlagen zur Speicherung von Atomstrom herleitbar sein
soll, kann selbst der Verbund nicht erklären. In einem nächsten Schritt verlangen wir daher von der Bundesregierung ein Verbot der Verwendung von
Atomstrom für Pumpspeicherkraftwerke, eine umfassende Kennzeichnungspflicht sowie eine lückenlose und
unabhängige Kontrolle der österreichischen Pumpspeicher“, so Heilingbrunner.
Rückfragehinweis:
Dr.in Sylvia Steinbauer, Öffentlichkeitsarbeit Umweltdachverband, Tel. 01/40
113-21, E-Mail: [email protected], http://www.umweltdachverband.at
25
ARGEFA-SITZUNG
E
Arbeitsgemeinschaft der Fischereiverbände der Alpenländer
rgebnisprotokoll der 40. ARGEFASitzung vom 14. Januar 2012 in der Schweiz
Roland Sailer eröffnet als Hausherr die Sitzung. Anschließend beginnt Präsident Manfred Braun die
Tagesordnung und begrüßt erstmalig seit Jahren den Vertreter des Fischereiverbandes Slowenien, Borut
Jersé. Seine Anwesenheit wird von allen Sitzungsteilnehmern sehr befürwortet.
TOP 1:
GENEHMIGUNG DES PROTOKOLLS
DER LETZTEN SITZUNG VOM 6.11.2 010
Aus Österreich wird eine Beteiligung
der Länder am Life-Plus-Projekt Huchen gefordert bzw. angeboten.
Dem Protokoll wird einstimmig zugestimmt.
Aus Bayern wird auch von der Problematik der Gewässerrandstreifen im Zusammenhang mit der Biogasförderung
berichtet.
TOP 2:
BERICHTE AUS DEN LÄNDERN
Die anwesenden Vertreter der Fischereiverbände der Alpenländer berichten
kurz über die aktuellen Entwicklungen
in den jeweiligen Ländern. Es kommt
zum Ausdruck, dass wie in den Vorjahren der Ausbau der Wasserkraft, die Zunahme des Kormorans sowie notwendige Renaturierungen bei allen
Fischereiverbänden im Alpenraum zu
den Hauptaufgaben gehören. In allen
Ländern liegt allerdings seit Fukushima
beim Ausbau der Wasserkraft der
Schwerpunkt. Im gesamten Alpenraum
ist die Anzahl der Wasserkraftprojekte
sprunghaft angestiegen. Der Einfluss
der Fischerei- und Naturschutzverbände schwindet überall gleichermaßen.
Neben diesen Schwerpunkten werden
folgende weitere Punkte aus den Ländern angesprochen. In der Schweiz gibt
es eine Volksinitiative zum Stopp der
Phosphatfällung.
26
Aus Slowenien erfährt man, dass das
Land derzeit mit der Umbildung der Regierung beschäftigt ist, und dass es wohl
zu einer Änderung der Politik kommen
wird. Neue Gesetze erlauben auch derzeit schon den Ausbau der Wasserkraftnutzung in Schutzgebieten.
Heinz Hajek kündigt seinen Rückzug
aus der ARGEFA für die nächste Sitzung
an und wünscht sich, dass die nächste
Sitzung in Vorarlberg stattfindet.
TOP 3:
VORSTELLUNG DER „ALPENFLUSSSTUDIE“ DES WWF DEUTSCHLAND
Von Claire Tranter vom WWF-Deutschland wird die neue Wildflussstudie des
WWF vorgestellt. Aus den Inhalten des
Vortrags und der Studie wird offensichtlich, dass die Gemeinsamkeiten zwischen
WWF und den Fischereiverbänden der
Alpenländer groß sind.
„Die Alpen zählen demnach zu den wert-
vollsten Ökoregionen Europas. Ihre naturnahen Wildflüsse bilden Korridore und
strukturieren die Vielfalt von Arten und
Lebensräumen. Viel Wasser ist noch nicht
talwärts geflossen, seit sie aufgestaut, verbaut, eingedämmt oder begradigt, ihrer
natürlichen Dynamik beraubt wurden
und große Teile ihrer Auen eingebüßt haben. Angesichts dieser Schäden lässt sich
der Verlust, aber auch die Wertigkeit des
erhalten Gebliebenen ermessen.
Der WWF Deutschland (World Wide
Fund For Nature) hat im Jahr 2010 an
der Ammer, einem der letzten noch
weitgehend intakten nordalpinen Fließgewässer, ein Projekt zum Schutz und
zur Förderung der Arten- und Lebensraumvielfalt gestartet. Als Teil dieses
Projekts möchte der WWF Deutschland
auch einen Überblick über die Naturnähe anderer nordalpiner Gewässer gewinnen. Vor diesem Hintergrund hat
der WWF die Studie in Auftrag gegeben.
Diese Studie dient dazu, wichtige naturschutzfachliche Erkenntnisse über
den besonderen Wert der Ammer zu gewinnen, die der gesamten ökoregionalen Arbeit in den Alpen zugutekommen
werden. Methodisch wird über den
Flusslauf der Ammer hinweg geschaut
und der Blick hin zu anderen nordalpinen Wildflüssen gerichtet.
Diese Arbeit gibt einen Kompass an die
TFV-Mitteilungen Nr. 1/2012
ARGEFA-SITZUNG
Hand, der den Weg weist, wo und wie
der WWF auch zukünftig zum Schutz
alpiner Flüsse beitragen muss. Die
Fachbehörden können mit dieser Arbeit
ihre Prioritäten überdenken und da, wo
notwendig, neu setzen.“
TOP 4:
ENERGIEWENDE NACH FUKUSHIMA
Bei den Berichten aus den Ländern wird
überdeutlich, dass der forcierte Ausbau
der Wasserkraft nach Fukushima in allen Alpenländern zu den drängendsten
Problemen gehört.
In der Sitzung wird diskutiert,
inwieweit man diesem Problem durch
eine sogenannte „Taskforce Fischerei
im Alpenraum“ über die European Anglers Alliance begegnen kann (siehe
TOP 6).
TOP 5:
BERICHT VON 2 INTERNATIONALEN
WISSENSCHAFTLICHEN TAGUNG
EN IN BERLIN UND MEDEMBLIK
Sebastian Hanfland und Andi Riedl berichten über die internationalen Konferenzen des World- Recreational-Fishing-Congress in Berlin und der
internationalen Kormorankonferenz in
Medemblik. Es stellt sich auch hier heraus, dass die Probleme der Fischerei im
Alpenraum und die Forderungen der
entsprechenden Verbände vergleichsweise ähnlich sind. Die Beteiligung der
ARGEFA-Verbände auf internationaler
Ebene wird einhellig begrüßt. So werden Standpunkte gesetzt und die Vernetzung mit potenziellen Partnern verbessert.
TOP 6:
ARGEFA ALS SOGENANNTE „TASKFORCE FISCHEREI IM ALPENRAUM“
DER EUROPEAN ANGLERS ALLIANCE
Präsident Manfred Braun berichtet über
das Angebot von EAA- und VDSF-Präsident Peter Mohnert, dass die ARGEFA
als sogenannte Task Force Alpenraum
die EAA vertreten könne.
TFV-Mitteilungen Nr. 1/2012
In diesem Zusammenhang geht er auf die
Fusionsgespräche und die drohende Kündigung des LFV Bayern beim VDSF ein.
Bei der Diskussion stellt sich heraus,
dass der DAV in der EAF und der VDSF
in der EAA organisiert sind. Eine Verschmelzung der deutschen Angelverbände könnte auch eine Verschmelzung
der Anglerverbände auf europäischer
Ebene nach sich ziehen.
Der europäische Gesamtverband
trennte sich 2007. Die Trennung ging
auf Probleme hinsichtlich der Sprache
(Englisch/ Französisch), auf Geld und
auf Personen zurück. Es bildeten sich
die EAA und die EAF. In der EAF sind
5-6 Mio. Angler organisiert und in der
EAA 1,5 Mio. Angler.
Die EAA ist heute finanziell besser aufgestellt als die EAF. Sie bezahlt einen
Lobbyisten in Brüssel. Dafür hat die
EAF wesentlich mehr Mitglieder und einen viel geringeren Mitgliedsbeitrag.
Der Schweizerische Fischereiverband bezahlt nach eigenen Auskünften
8.000 EURO bei der EAA, der FV Slowenien 2.500 EURO pro Jahr. Das Österreichische Kuratorium für Fischerei und Gewässerschutz bezahlt 1.000 EURO pro Jahr.
Das Gesamtbudget der EAA liegt bei
100.000 EURO. Die Hälfte der Kosten
wird für den Lobbyisten aufgewendet,
die andere Hälfte für Projekte.
Es wird diskutiert, was die ARGEFA tun
kann, damit die Interessenten der Angelfischerei auf europäischer Ebene besser wahrgenommen werden.
Man kommt überein, dass als erste
Schritte die derzeit bestehenden Positionspapiere bezüglich Wasserkraft und
Kormoran nochmal abgestimmt und ins
Englische übersetzt werden sollen.
Bei einem Fachleutetreffen im Mai oder
Juni sollen die Papiere fertiggestellt und
im Umlaufverfahren per Email abgestimmt werden.
Anschließend könnte man die Positionspapiere über die EAA und ggf.
auch über die EAF an die Europäische
Kommission weiterleiten.
TOP 7:
FINANZEN
Sebastian Hanfland erläutert die finanzielle Situation der ARGEFA. Der Kontostand beträgt zum
31.12.2012 3.914,12 EURO. Man kommt
überein, dass die ARGEFA derzeit keine
Beitragsordnung braucht und man aus
den vorhandenen Reserven Kosten für
die Übersetzung der Positionspapiere
und die Reisekosten von Frau Tranter
übernehmen kann.
Sollten in Zukunft weitere Kosten entstehen, die nicht aus den Reserven gedeckt werden, könnte in der nächsten
Sitzung ein Beschluss über eine entsprechende Umlage der Mitgleidsverbände erfolgen.
Es wird beschlossen, dass der LFV Bayern Vorschläge für ein Frühjahrstreffen
der Fachleutegruppe der ARGEFA und
für die nächste Sitzung der ARGEFA in
Vorarlberg mit den ARGEFA-Mitgliedern abstimmt.
Des Weiteren wird beschlossen, das der
LFV Bayern eine Liste der ARGEFAMitglieder und Fachleute erstellt und
an alle Beteiligten verschickt.
Für das Protokoll:
Sebastian Hanfland
Anwesende:
Fischereiverband Vorarlberg:
Heinz Hajek
Fischereiverein Liechtenstein:
Markus Risch
Landesfischereiverband Bayern:
Manfred Braun, Sebastian Hanfland &
Johannes Schnell
Landesfischereiverband Südtirol:
Andreas Riedl
Österreichischer Fischereiverband:
Manuel Hinterhofer
Schweizerischer Fischereiverband:
André Blanc, Samuel Gründler, Roland
Seiler & Philipp Sicher
Slowenischer Fischereiverband:
Borut Jerše
Worlwide Fund for Nature:
Claire Tranter
27
A
AUFSICHTSFISCHERKURS
Von Mag. Evelyn Holzer
ufsichtsfischerkurs 2012
Die Absolventen des Aufsichtsfischerkurses 2012
Albrecht Andres
Amprosi Karlheinz
Farbmacher Sylvia
Gritsch Erwin
Hönel Raffaela
Jennewein Martin
Jennewein Matthias
Lang Andrea
Lechner Christoph
Lumper Pauli
Lumper Thomas
Mair Gottfried
Matt Christian
Oberladstätter Wolfgang Mag.
Ortner Artur
Röck Dominik
Schlechtleitner Martin
Striessnig Björn
Unterlercher Franz
Vogler Leopold
Zabernig Gerhard
Der diesjährige Ausbildungskurs zum
Beim Prüfungstermin am 12. Mai bewieFischereiaufsichtsorgan fand in der Wosen die Teilnehmer, dass sie den Kurs
che von 07. bis 12. Mai 2012 wie immer
ernst genommen haben und somit gut vorim Tiroler Jägerheim statt.
bereitet zum Prüfungstermin erschienen
Nachdem der Fischereiaufseherkurs auch
sind. Von den angetretenen 21 Teilnehheuer wieder mit 24 Teilnehmern auf remern bestanden alle die Prüfung.
ges Interesse stieß, brauchen wir uns
Noch einmal wollen wir an dieser Stelum die Nachfolge in der Riege der File betonen, dass die Fischereiaufsicht eine
schereiaufsichtsorgane keine Sorgen zu
der wichtigsten Arbeiten am Revier ist, die
machen. Die gute Nachricht vorweg: alle
weit mehr als nur eine Kontrolle beinTeilnehmer, die zur Prüfung antraten, hahaltet. Unsere Ausbildung zielt darauf ab,
ben sie auch geschafft. Die schlechte
nicht nur reine Kontrollorgane hervorNachricht ist allerdings, dass 3 Teilnehzubringen, sondern dem künftigen Fimer trotz Absolvierung des Kurses nicht
schereiaufseher auch eine fachlich richzur Prüfung angetreten sind. Trotzdem
tige Beratung, Bewirtschaftung und ein radürfen wir uns auf diesem Wege wiedesches und richtiges Handeln bei Scharum bei allen Teilnehmern des Kurses bedensfällen beizubringen. Besonders wichdanken! Immerhin mussten sich viele
tig ist uns auch die klare Vermittlung, dass
Teilnehmer für die intensive Woche mit
Aufsichtsorgane in Ausübung ihres Dienbis zu 10 Stunden Programm pro Tag eine
stes nicht dem FischereiausübungsbeWoche ihres Jahresurlaubes nehmen.
rechtigten sondern der Behörde verIn der Ausbildungswoche wurden die anpflichtet sind. In ihrer Funktion haben sie
gehenden Fischereiaufseher in die verdafür zu sorgen, dass die Fischerei und
schiedensten Themengebiete und AufBewirtschaftung dem Gesetz entspregaben des Fischereiaufsichtsorgans einchend ausgeführt werden. Daher sind wir
gewiesen. Natürlich bemühen wir uns
seitens des TFV all jenen zu Dank vervom Tiroler Fischereiverband den Unterpflichtet, die diese nicht immer ganz konricht so interessant und abwechslungsfliktfreie Arbeit als Aufsichtsorgan am Rereich wie möglich zu gestalten und so wavier ausüben.
ren wir in diesem Jahr wieder zu Besuch
Wir gratulieren
in der Leutascher Fischerei und in der
den neuen Fischereiaufsehern mit eiFischzucht in Thaur.
nem kräftigen Petri Heil!
An dieser Stelle
möchten wir uns
sehr herzlich für die
Einladung in die
Leutascher Fischerei
bedanken und auch
für Revier im Großraum Wörgl.
ein großes DankeZahle entsprechende Erfolgsprämien.
schön an alle Vortragenden für die Bereitschaft zum Mitwirken bei der Ausan den Tiroler Fischereiverband,
bildung der FischerIng.-Etzel-Straße 63 – 65, 6020 Innsbruck
eiaufsichtsorgane
richten!
Suche Fischereiaufseher
Zuschriften unter Chiffre Nr. 1/2012
28
TFV-Mitteilungen Nr. 1/2012
PERSONELLES
Liebes Mitglied
Als neuer Mitarbeiter der Geschäftsstelle des Tiroler Fischereiverbandes möchte ich mich kurz bei Ihnen vorstellen. Während meines Biologiestudiums an der Universität Innsbruck habe ich mich auf das Fachgebiet Limnologie spezialisiert, wobei mein Hauptinteresse der
Fischökologie galt. Um möglichst viele Aspekte auf diesem Gebiet
kennenzulernen, absolvierte ich zusätzlich ein Praktikum am LeibnizInstitut für Gewässerökologie und Binnenfischerei in Berlin und beschäftigte mich mit nachhaltigem Fischereimanagement an der Universität Aberdeen, Schottland. Praktische Erfahrungen sammelte ich
durch die Tätigkeit als Kescherant und Anodenführer bei Fischbestandserhebungen und durch die Mitarbeit beim Artenschutzprojekt
„Urforelle“ im Nationalpark Hohe Tauern. Die Fischerei ist für mich
jedoch nicht nur Theorie, sondern auch eine Herzensangelegenheit, bin
ich doch schon seit vielen Jahren begeisterter Angler.
Meine Aufgaben im Tiroler Fischereiverband beinhalten u. a. die Betreuung von Projekten, die Erneuerung der Datenbank für das Kartensystem sowie die Mitarbeit in der Fischzucht Thaur. Ich freue mich sehr
auf meinen neuen Arbeitsplatz und verbleibe mit einem Petri Heil!
Liebe Grüße
Zacharias Schähle
A-6060 Hall in Tirol, Siberweg 3
Tel.: 0 52 23 / 57 3 03
Fax: 0 52 23 / 57 3 99
[email protected]
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag, von 8:30 bis 18 Uhr
Samstag, von 8 bis 12 Uhr
Ihr Fachgeschäft mit der größten Auswahl an Angelgeräten!
NEU in unserem Geschäft haben wir einen exklusiven neuen Store eröffnet:
Seit Februar dieses Jahres präsentieren wir Ihnen das komplette Sortiment der Marke SIMMS.
Hier finden Sie die optimale Bekleidung für Ihren Aufenthalt am Fischwasser.
Von tollen Wathosen und Schuhen, GoreTex-Jacken und Hosen, tolle Hemden mit hohem Lichtschutzfaktor und „Mücken sicher“!
Bis zur optimalen Unterwäsche für Sommer und Winter!
Natürlich können Sie diese tollen Produkte auch für Ihre Wanderungen und sonstigen Freizeitaktivitäten sehr gut einsetzen.
SOMMERAKTION PREISHITS!
viele tolle Aktionen bei Ruten und Rollen u.v.m. z.B.
Anglerweste in klassischer Form mit vielen Taschen und Reißverschlüssen.
Taschen auf Vor- und Rückseite. 65% Baumwolle, 35% Terylene.
Anglerhut – Stylischer grüner Hut, wie er von vielen Anglern heiß geliebt wird, mit Kinnriemen.
Beide Artikel im Sommerangebot um nur EUR 19,90 Solange der Vorrat reicht!
NEUER SHOP SIMMS-VISION-GEOFF-ANDERSON NEUER SHOP
Petri heil und einen schönen Sommer wünscht Ihnen Ihr GESA-Team!
TFV-Mitteilungen Nr. 1/2012
29
G
RÜCKBLICK GEO-TAG 2011
13. bis 14. Juli 2011
EO-Tag der Artenvielfalt am Tiroler Inn
Rückblick auf die letztjährige Veranstaltung.
b) UR2 – Inzing Gaisau / Renaturieungsfläche
Dirschenbach
1. Programm
Freitag, 13. Juli 2011
16.00 Uhr bis
18.00 Uhr Registrierung der Teilnehmer (Gemeindesaal Inzing)
Ausgabe von T-shirts, Buttons, Jause
17.00 Uhr Treffpunkt der Schmetterlingsexperten beim Gemeindesaal –
Einweisung der Leuchtstandorte
abends
Leuchtnacht
Samstag, 14. Juli 2011
ab 05.00
Erhebungen der Ornithologen
08.00 Uhr bis
10.00 Uhr Registrierung der Teilnehmer (Gemeindesaal Inzig)
Ausgabe von T-shirts, Buttons, Jause
15.30 Uhr bis
17.00 Uhr Expertencafe (Gemeindesaal Inzing) BUTTON vorzeigen!
17.00 Uhr Spezialvortrag „Vogelwelt“ von BirdLife
Präsentation der Ergebnisse Gemeindesaal Inzing
18.00 Uhr Abendbuffet -Gemütlichkeit
22.00 Uhr Offizielles Ende des GEO-Tages 2012
2. Untersuchungsräume
Die Karten zu den Untersuchungsräumen können separat
von der Webseite geladen werden!
a) UR1 – Innsbruck, Innauen Kranebitten/Völs,
Renaturierungsflächen
Kranebitter Innauen
Ein geänderter Wasserhaushalt aufgrund der Eintiefung
des Inns, sowie der Rückgang periodischer Überschwemmungen, führten in den Kranebitter Innauen bereits zu einer Verschiebung in Richtung Hartholzau mit Ulmen, Kiefern, Fichten und hochstämmigen Weiden. Auszeichnend
für dieses Schutzgebiet sind aber vor allem die 92 seltenen
Brutvogelarten.
Das Gebiet um die Fischteiche zwischen Inzing und Hatting ist einer der wenigen Auwaldreste des Inn und ein echtes Naturjuwel. Es wurde deshalb im Juni 2009 von der Tiroler Landesregierung als Naturschutzgebiet ausgewiesen.
Der hohe naturkundliche Wert entsteht durch die mosaikartige Verzahnung von verschiedensten Lebensräumen in
dem 27,3 ha großen Gebiet.
Das Neben- und Ineinander von Stillwasserflächen, Fließgewässer, Auwald, Schilf- und Seggenbestände, Wiesen, Äcker,
magere Böschungen, Sumpf- und Schlickflächen, Grundwasserquellen machen die Gaisau einzigartig im Inntal.
Viele dieser Lebensräume sind schon sehr selten geworden
und vor allem in den Tallagen kaum noch vorhanden.
Wichtig ist das Gebiet somit vor allem auch für Pflanzen
und Tiere, die aufgrund ihrer spezialisierten Lebensweise
nicht in höher gelegene Gebiete ausweichen können (z.B.
Kleinspecht, Pirol, Teichrohrsänger, Gelbspötter, Rohrammer sowie viele Arten anderer Tiergruppen und Pflanzen).
Die Gaisau ist deshalb ein wichtiger „Trittstein“ im Biotopverbund.
Es gibt viele zoologische und botanische Besonderheiten
z.B. die Sibirische Schwertlilie - Iris sibirica, deren schöne
violettblaue Blüten im Mai bewundert werden können.
Vogelschutz: Die Gaisau stellt das wohl wichtigste Gebiet
für die Vogelwelt im Inntal dar und wird schon seit jeher
regelmäßig von Vogelkundlern besucht.
c) UR3 – Silzer Innauen
Völser Innauen
Mit Beständen von Grauerlen (Alnus incana), Reif-Weiden
(Salix daphnoides) und Purpurweiden (Salix purpurea) ist
hier noch die typische Vegetationsform einer weichen Au
zu finden.
30
TFV-Mitteilungen Nr. 1/2012
RÜCKBLICK GEO-TAG 2011
Diese Innau ist eine der äußerst selten gewordenen Auwaldreste im Tiroler Inntal, in dem das natürliche Flußregime voll wirksam wird: bei sommerlichen Hochwässern
gliedert sich die Au in drei Inseln, die selbst auch wieder
überflutet werden. Flußaufwärts und - abwärts der Au ist
das rechte Innufer verbaut. Im Bereich des Schutzgebietes
finden sich hingegen noch völlig natürliche Uferverhältnisse. Durch die regelmäßige Durchströmung der Flußarme findet in deren Randbereichen eine dynamische
Wechselwirkung zwischen Wasser und Land statt, was für
die ökologische Funktionstüchtigkeit einer Au lebensnotwendig ist.
Die östliche Sand- und Schotterbank ist mit Weidengebüsch, in den erhöhten Teilen auch mit Erlen und Pappeln
bestanden. Die westlichen Inseln werden bei Hochwasser
durch zwei breite Flußarme abgetrennt. Der nördliche Bereich beinhaltet eine Grauerlenau mit Pappeln und im
grobschottrigen Bereich Kiefern und einzelne Fichten. Die
südliche Insel trägt einen Grauerlenwald mit Pappeln.
Im Bereich der Silzer Innau konnten überdies 40 Vogelarten nachgewiesen werden, unter denen 24 Arten sicher im
Bereich der Silzer Au brüten, drei weitere wahrscheinlich.
Die große Zahl von Brutvogelarten und -paaren dieses Gebietes wird nur in hochrangigen Auwaldschutzgebieten in
Mitteleuropa erreicht. Der Rest der Vogelarten nützt das
Gebiet als Nahrungsgäste oder Durchzügler. Von den nachgewiesenen Arten werden 16 in der "Roten Liste" der gefährdeten Brutvogelarten geführt. Besonders bedeutsam ist
das Brutvorkommen von Flußuferläufern, Nachtigall und
Gartenbaumläufern. Durch die großflächige Vernichtung
von Auen im Inntal in den letzten 150 Jahren haben die
verbleibenden Reste größte Bedeutung als biogenetische
Reserve.
d) UR4 – Milser Innauen
gefährliches Gelände zu meiden und insbesondere eine
mögliche Absturzgefahr in felsigem Terrain zu beachten.
Kein noch so sensationeller Fund ist das Risiko einer Verletzung wert!
Rettung
Alpiner Notruf
OT Robert Mühlthaler:
OT Andreas Jedinger:
144
140
0664 / 61 70 909
0664 / 44 30 959
2. Verhaltensregeln
Die naturkundlichen Forschungen dürfen nur in Rükksicht auf die jeweiligen Gegebenheiten und die gültige
Rechtslage durchgeführt werden. Aufgrund des Aufenthaltes in Naturschutzgebieten ist den Anweisungen der
jeweiligen Schutzgebietsbetreuungen bzw. des Organisationsteams in Bezug auf die Sammeltätigkeiten unbedingt
Folge zu leisten. Wir bitten um Achtung von Privateigentum.
DANKE!
4. Dokumentation Ihrer Funde (Arten)
Für die Dokumentation Ihrer Funde empfehlen wir die
Verwendung der beigelegten Vorlage des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum.
5. Medienwirksame Funde
Wenn Sie eine seltene, eventuell gar verschollen geltende
Art oder auch eine attraktive Art finden, würden wir diese
gerne im Bild festhalten. Bitte kontaktieren Sie das Organisationsteam, das Ihnen – so möglich – einen Fotografen
schicken wird:
OT Robert Mühlthaler: 0664 / 61 70 909
OT Andreas Jedinger: 0664 / 44 30 959
6. Artenlisten an den/die Fachgruppenleiter(in)
Die vollständige Artenliste ist an den/die jeweiligen Fachgruppenleiter(in) zu übermitteln. Für eventuelle Nachbestimmungsarbeiten steht ein Zeitraum von 3 Monaten Wochen zur Verfügung – Listen die nach dem 30. September
2012 übermittelt werden, können leider nicht mehr ins
Endergebnis aufgenommen werden.
Die Milser Au zeichnet sich als der noch größte zusammenhängende Grauerlenwaldkomplex im Tiroler
Oberland aus.
3. Wichtige Hinweise
1. Sicherheit
Die Feldarbeit erfolgt auf eigene Gefahr. Eine diesbezügliche oder sonstige Haftung der Veranstalter oder der Organisatoren wird ausgeschlossen. Wir ersuchen Sie, nur geeignete Ausrüstung und Schuhe zu verwenden,
TFV-Mitteilungen Nr. 1/2012
Wichtige Funde sind dem Fachgruppenleiter für die
Abendpräsentation am Samstag zu melden – dafür gibt
es im Tagungsbüro bzw. beim OT die Möglichkeit Nachrichten zu hinterlassen bzw. auch die Artenlisten abzugeben.
Die FachgruppenleiterInnen:
Die Liste der Fachgruppen leiterInnen wird im Tagungsbüro aufliegen.
4. Veranstaltungszentrum
Das Zentrum der heurigen Veranstaltung ist der Gemeindesaal Inzing.
31
BUCHBESPRECHUNGEN
Wolfgang Hauer
FASZINATION HUCHEN
Vorkommen – Fang – Anekdoten
Franz Kohl
Kormorane und Fische,
Naturschutz und
Fischerei
Fakten und Argumente zu einem
lösbaren Problem
Eine Dokumentation des ÖKF (Österreichisches Kuratorium für Fischerei und Gewässerschutz) mit finanzieller Unterstützung
des TFV.
Diese Dokumentation belichtet umfassend
und verständlich das jahrzehntelange
Problem aus der Sicht des Fischschutzes.
Das Werk wendet sich vor allem an Personen, die der Fischerei und dem Fischschutz nahe stehen, sollte aber auch für
Leser aus dem Kreis der Politik, der Medien und des Natur-und Vogelschutzes die
Problematik so differenziert und objektiv
darstellen, dass sie sich selbst ein ausgewogenes Urteil bilden können.
der Fischerei im Alpenraum ist Thema des
neuen Sonderheftes „Fischen in den Alpen“. Die Gemeinschaftsproduktion der
Schweizer Zeitschrift „Petri-Heil“ (Jahr &
Co. VIP Media Verlag) und des deutschen
Anglermagazins „Blinker“ (JAHR TOP
SPECIAL VERLAG) erscheint am 26.
April 2012.
Die kühlen, sauerstoffreichen Gewässer
bieten, wo sie noch intakt sind, ideale Lebensräume für Forelle & Co. Ob Bergbachpirsch, Hegenenfischen auf Renke,
Schleppen auf Freiwasserhechte, Eisangeln auf Namaycush oder Fliegenfischen
auf Huchen. Die Alpenregion stellt Herausforderungen für mehr als ein Anglerleben.
Das Sonderheft Fischen in den Alpen ist
ab dem 26. April 2012 im Zeitschriftenhandel in Deutschland, Österreich und der
Schweiz oder online unter www.jahrtsv.de erhältlich und kostet 9,90 Euro.
ISBN 978-3-7020-1038-6
132 Seiten, 100 Farbabbildungen, 17 x 22 cm,
Hardcover, Preis: EURO 24,90
Der Huchen oder auch „Donaulachs“, der
König unserer heimischen Salmoniden, ist
ein Fisch, von dem eine besondere Anziehung ausgeht. Früher in allen größeren,
vor allem rechtsseitigen Donauzuflüssen beheimatet, kommt er heute fast nur
mehr in einigen Flüssen Österreichs,
Bayerns, Sloweniens und Kroatiens vor.
Es gibt aber nicht wenige Menschen, die
diesem Fisch „verfallen“ sind und ihn
nicht nur fangen, sondern auch wirksam
schützen und wieder weiter verbreiten
wollen.
• Vorkommen, Lebensweise, Herkunft,
künstliche Aufzucht, Ansiedlungsprogramme ...
• Wie und wo fängt man Huchen?
• Das Spinn- und das Fliegenfischen
auf Huchen
• Ausrüstung, Technik und Taktik
• „Huchengeschichten“
Der Autor: Wolfgang Hauer ist Autor
des Buches „Fische räuchern und beizen“
FISCHEN
IN DEN ALPEN
Neues Sonderheft aus dem
JAHR TOP SPECIAL VERLAG
(Hamburg, 23. April 2012) „Donau-Lachse“, kanadische Seesaiblinge und Süßwasser-Dorsche: Die Alpen sind nicht nur
für Bergsteiger und Skifahrer eine Reise
wert, sondern auch für Angler auf der Jagd
nach dem Besonderen. Die ganze Vielfalt
32
TFV-Mitteilungen Nr. 1/2012
JUGENDFISCHEN
Jugendfischen am Fischteich in Langkampfen
Teilnehmer waren 15 Jugendliche im Alter zwischen 9 und 14 Jahren. Verantwortlich
war der Revierausschuss Bezirk Kufstein unter der Führung von Hr. Franz Greiderer. Es
wurde sowohl Theorie als auch Praxis vermittelt. Anfangs stand Gerätekunde auf dem
Programm. Jeder musste seine Angel selbständig zusammenbauen, die Pose, den Wirbel sowie das Vorfach inklusive Haken montieren. Danach wurden alle in Gruppen zu
je zwei Fischer eingeteilt und den zuständigen Betreuern übergeben. Jeder Jugendfischer
konnte den ein oder anderen Fisch fangen und mit nach Hause nehmen. Während des
Tages wurden die Jugendlichen mit Essen und Getränke versorgt. Alle Teilnehmer waren mit großer Begeisterung dabei. Abschließend bedankte sich der Obmann für den gelungenen Tag und wünschte den Teilnehmern ein kräftiges Petri Heil für die Zukunft.
Weiters bedankt sich der Revierausschuss bei der Unterstützung durch den Tiroler Fischereiverband und beim Angelteichbetreiber „Langkampfner Fischereiverein“.
Für den Fischereirevierausschuss Bezirk Kufstein
Obmann: Herbert Scharmer
TFV-Mitteilungen Nr. 1/2012
33
STARKE FÄNGE IN TIROL – WIR WÜNSCHEN PETRI HEIL!
Fang des Lebens
Mir ist der Fang meines Lebens gelungen, anbei ein
Foto. Es handelt sich um einen Huchen, Länge 80 cm
und 5,30 kg schwer.
Gefangen wurde der Huchen mit einer Nymphe im
Inn-Revier Rietz-Stams.
Freundliche Grüße
Peter Goller
Kapitaler Fang am Hechtsee
Bachforelle frisst Äsche
Traditionell am 1. März findet im Revier 6026 Trisanna/Sanna Pians das sogenannte Anfischen statt.
In unserem Revier werden seit zwanzig Jahren ausschließlich nur Bachforellen besetzt. Vor vier Jahren
haben wir aus Eigeninitiative ein Äschenprojekt gestartet, das nachweislich funktioniert. Beim zuvor
erwähnten Anfischen fing Aufsichtsfischer Bernhard Weiskopf mit der Fliegenrute (Nymphe) die auf
dem Foto abgebildete Bachforelle und staunte beim
Aufbrechen dieser nicht schlecht, als auch die am
Foto sichtbare Äsche zum Vorschein kam.
Wir sehen diese Geschichte nicht unbedingt negativ,
denn es liegt nun mal in der Natur der Sache: fressen und gefressen werden!
Mit freundlichen Grüßen
Egger Andreas
34
Gefangen am 08.06.2012 am Hechtsee von Troger
Wolfgang, Mitglied vom „Erster Sportfischereiverein Kufstein“.
Petri Heil
Herbert Scharmer
Wenn auch Sie Ihren
„starken Fang aus heimischem Revier“
hier abgebildet sehen wollen,
dann senden Sie uns doch bitte Ihr Foto an die Redaktion des TFV.
Teilen Sie uns bitte auch einige Informationen zum Fang mit.
Zum Beispiel: Wer hat das Tier wann gefangen, welche Fischart ist es (am Foto oft schlecht zu erkennen),
wo wurde der Fang gemacht (welches Revier),
Länge, Gewicht, welchen Köder bzw. welche Methode,
usw. …
TFV-Mitteilungen Nr. 1/2012
TAG DER OFFENEN TÜR IN THAUR
++ TAG DER OFFENEN TÜR ++
18.8.2012 Tag der „Offenen Tür“ in der Fischzucht Thaur
Aufgrund der großen Nachfrage und des Erfolges vom letzten Jahr,
werden die Tore der Fischzucht auch dieses Jahr wieder geöffnet.
Am Samstag, den 18. August 2012, ab 10.00 Uhr haben Sie die Möglichkeit, die Fischzucht,
die Teiche und das Bruthaus zu besichtigen. Gerne führt Sie unser Fischzuchtteam Herr Medgyesy jun. und sen.
durch die verschiedenen Stationen, und erklärt Ihnen die Aufzucht vom Ei bis hin zum besatzfertigen Fisch.
Wir laden dazu ganz herzlich alle begeisterten Fischer mit ihren Familien und alle Interessierten
in die Fischzucht Thaur, Fischzuchtweg 3, ein!
Für ein gemütliches Beisammensein bei Speis und Trank ist gesorgt!
++ ASPEKTE DER ÄSCHENAUFZUCHT ++
Besatz:
Regenbogenforellen,
Lachsforellen und Saiblinge
30.11.2012 Aspekte der Äschenaufzucht
in der FZ-Thaur
Der TFV vermittelt praxisrelevante Aspekte der Äschenaufzucht
(Anmeldungen per Email oder Telefon bei der GSST des TFV).
Genauere Details werden rechtzeitig auf der Homepage des
TFV bekannt gegeben!
Am Stiftsweiher kann jeder, auch Kinder, unkompliziert
selbst fischen und das ohne Anglerschein.
Nur der tatsächliche Fischfang wird per Kilopreis verrechnet und jeder Fisch wird von uns gerne kostenlos ausgenommen und gewaschen.
Öffnungszeiten:
Juli und August: Mo bis So von 9 bis 19 Uhr. Kein Ruhetag!
September: Di bis So von 9 bis 18 Uhr.
Oktober: Fr bis So von 10 bis 17 Uhr.
Wir freuen uns auch auf Ihren Besuch
im Cafè-Restaurant Fischerstube.
Weitere Infos unter www.anglerzentrum.at
TFV-Mitteilungen Nr. 1/2012
35
TERMINVORSCHAU HERBST 2012
++ JUGENDKURSE ++
++ ANFÄNGERKURSE ++
04.08.2012 15.10. – 19.10.2012 Flifikurs für Kinder von 7 – 13
Kostenloser Kurs am Angelteich Kaiserwinkel
von 10:00 - 15:00 Uhr.
Gerätekunde, Insektenkunde, Wurftechniken und
wie lande ich den Fisch, weidgerechte Behandlung und
Ausnehmen des Fisches.
Kontakt: Raffaela Hönel, Tel: +43 (0) 5375 29415;
Email: [email protected]
KURS FÜR ANFÄNGER
IN DER FORELLENZUCHT
Inhalt:
Systematik und Ökologie der Forellen, Wasserchemie, Anatomie und Physiologie,
Laichgewinnung, Erbrütung, Brutaufzucht, Setzlings- und Speiseforellenproduktion,
Futter und Fütterung, Teichbau, Fischtransport, Chemiepraktikum, Abwasser, Belüftung, Fischparasiten, Fischkrankheiten, Lebensmittelrechtliche und –hygienische
Bestimmungen, div. Vorführungen und Exkursion.
Kurskosten: ca. EUR 850,-- einschl. Unterkunft und Frühstück
++ KURSE ++
18.08. & 19.08.2012 Seminartag mit dem Belly Boat
18. August Belly Boat Seminartag am Pillersee
19. August mit dem Belly Boat auf einem Überraschungssee
(auch einzeln zu buchen)
Techniken rund ums Belly Boat Angeln.
Welches Belly Boat passt für mich?
Welche Geräte werden verwendet u.v.m. …
Kosten:
18. August EUR 150,--
++ UNTERWEISUNGSTERMINE ++
KUFSTEIN
Unterweisung:
20.10.2012 im Strandbad Kirchbichl
LANDECK
Unterweisung:
Anmeldungen:
07.09.2012 von 18 bis 23 Uhr und
08.09.2012 von 8 bis 13 Uhr, im Stadtsaal Landeck
Eingeschrieben wird am Freitag, ab 17:00 Uhr.
Bei allen Unterweisungen ist ein Kostenbeitrag
von € 40,– pro Teilnehmer zu entrichten!
Genauere Terminangaben für Herbst 2012, sowie für andere interessante Veranstaltungen
finden Sie auf der Homepage des TFV unter der Adresse: www.tiroler-fischereiverband.at
(inklusie Geräte und B-Boat, exklusive Landesverbandsbeitrag und Lizenz - jeweils EUR 25,--)
19. August: Linzenz u. Geräteleihgebühr EUR 50,--.
Anmeldung: Raffaela Hönel, Tel: + 43 (0) 5375 29415 oder
Email: [email protected]
++ VERBANDSBEITRAG 2012 – EINZAHLEN ++
Der Verbandsbeitrag ist die einzige Einnahmequelle des
++ VERSAMMLUNGEN ++
31.8.2012 Tiroler Fischereiverbandes
und per Tiroler Fischereigesetz festgelegt.
Durch Ihre Einzahlung ermöglichen Sie uns die Arbeit für die
Fischerei in Tirol, in gewohnt guter Qualität fortzuführen.
Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle an unsere treuen Mitglieder!
Innsbruck Stadt und Land
um 18.00 Uhr im Gasthof Sandwirt in Innsbruck
IMPRESSUM:
Medieninhaber, Herausgeber & Redaktion: Tiroler Fischereiverband Ing.Etzel-Straße 63, 6020 Innsbruck, Tel. u. Fax: 0 512 / 58 24 58; Redaktionsleitung: Mag. Evelyn Holzer; Herstellung: druckmanagement Wolfgang
Herzig, A-6020 Innsbruck; Druck: Walser Druck KG, 6410 Telfs
++ WICHTIGE TRMINE ++
08.11. – 09.11.2012 Österreichische Post AG
Info.Mail • Entgelt bezahlt!
Österreichische
Fischereifachtagung
Schloss Mondsee. BAW-Institut für Gewässerökologie,
Fischereibiologie und Seenkunde, Scharfling 18, 5310 Mondsee,
Tel.: 06232/3847, E-Mail: [email protected]
Kosten: EUR 70,--
Lieber Briefträger!
Falls der Empfänger verzogen ist, bitte mit der neuen Anschrift an den Tiroler Fischereiverband zurücksenden!
36
TFV-Mitteilungen Nr. 1/2012

Documents pareils