Was steckt hinter TUFA.topolis

Transcription

Was steckt hinter TUFA.topolis
Tufa.topolis
Kunst.Bau.Stelle. und Open-Air-Atelier des Tuchfabrik Trier e.V.
In den Sommerferien 2010 fand im Rahmen des 25-jährigen Jubiläums der TUFA-Kunstwochen-Projekt
TUFA.topia statt. Die dem Projekt zu Grunde liegende Idee war, die brachliegende Fläche, die sich
hinter dem TUFA-Gebäude zwischen Wechselstraße und Gervasiusstraße erstreckt sinnvoll zu nutzen.
In einem Kunstworkshop zum Thema „Bauen und Gestalten mit Holz in der urbanen Umwelt“ in
Trägerschaft des Tuchfabrik Trier e.V. entwarfen und bauten Kinder und Jugendliche unter Betreuung
eine Hüttenstadt und gestalteten sie künstlerisch aus.
Die große Nachfrage auf die Workshops zeigte den Bedarf dieses in Trier und Umgebung einzigartigen
Angebots. Städte wie Koblenz oder Neuwied (u.v.m. in RLP) bieten schon seit geraumer Zeit Angebote
an, die ähnlich wie TUFA.topia, auf die Ideen der Bauspielplatzbewegung zurückgehen. Auch in Trier
wäre ein zentral gelegener, infrastrukturell optimal angebundener (Frei)Raum für künstlerisches
Gestalten im soziokulturellen Kontext bestimmt dienlich, um das Profil der kinderfreundlichen Stadt
weiter auszubauen. Das während des Kunstprojekts TUFA.topia bebaute Gelände schien ideal, um eine
ganzjährige Kunst.Bau.Stelle. zu etablieren. Um sich von der Geschichte TUFA.topias zu lösen, nahmen
wir für das Folgeprojekt eine kleine Namensmodifikation vor: TUFA.topia wurde zu TUFA.topolis – der
Stadt für Kinder.
TUFA.topolis zeigt, dass in der Art der freien, künstlerischen Kinder- und Jugendarbeit Kinder und
Jugendliche erleben können, wie gemeinschaftliches Agieren an sich, in diesem speziellen Fall
allerdings künstlerisches Agieren, die eigene Lebenswelt verändern kann. TUFA.topolis bietet darüber
hinaus ein hervorragendes Übungsfeld der Emanzipation: In Bezug auf Geschlechter, Abstammung
sowie soziale Herkunft. Es geht in dem Projekt nicht um Leistung, sondern um vielfältige künstlerische,
motorische, soziale, kreative Erfahrungen. Die Arbeit mit den KünstlerInnen wirkt auf die Kinder und
Jugendlichen integrativ, ohne dass dabei Unterschiede geleugnet werden. Die Arbeit fördert bei den
teilnehmenden Kindern und Jugendlichen das Vertrauen in sich selbst und andere durch
Gruppenerlebnisse, Selbst- und Grenzerfahrungen. TUFA.topolis bietet viele unterschiedliche Felder
der Kreativität und fördert daneben die soziale, körperliche und geistige Entfaltung der
Teilnehmenden.
Das Konzept von TUFA.topolis steht auf vier Säulen:
1.
Offene, betreute Kunst.Bau.Stelle.
Kindern und Jugendlichen ab 6 Jahren wird 1x in der Woche unter pädagogischer und
künstlerischer Betreuung einen Raum geboten, den sie selbst gestalten können. Sie sollen die
Möglichkeit haben, ihre urbane Umwelt zu gestalten, ihre eigenen Hütten selbständig zu planen,
zu bauen und am Ende auch zu nutzen. Dabei können sie frei entscheiden, wann sie etwas tun
und was sie tun. Sie machen eigene Erfahrungen und müssen sich mit ihren BaupartnerInnen
auseinandersetzen. Auf der Kunst.Bau.Stelle. gilt nicht das Recht der Stärkeren. Stattdessen
handeln die Kinder ihre Interessen untereinander aus. Dabei ist es wichtig, dass sie Rücksicht
aufeinander nehmen, aber auch nicht untergehen. Oft ist es nötig, einander zu helfen, wenn sie
alleine ein Problem nicht lösen können. Sie lernen zu helfen und um Hilfe zu bitten. Steht die
Hütte, können die Kinder stolz ihr eigenes Werk betrachten und betreten, etwas was sie ohne
Hilfe von Erwachsenen geschaffen haben. Sie haben etwas geleistet, was sie sich selbst
vorgenommen haben und am Ende auch selbst beurteilen. Sie sollen mit echtem Werkzeug
1
Tufa.topolis
Kunst.Bau.Stelle. und Open-Air-Atelier des Tuchfabrik Trier e.V.
umgehen und sich dadurch handwerkliche Fähigkeiten aneignen, die es ihnen ermöglichen, ihre
Vorstellungen in die Realität umzusetzen.
April bis November, freitags 15.00 bis 18.00
Eintritt 5,-Euro / keine Anmeldung notwendig
2.
TUFA.topolis für Schulen und Kindertageseinrichtungen
In Zusammenarbeit mit der Kunstfähre, der Kulturagentur der TUFA, wird Schulen und
Kindertageseinrichtungen in und um Trier die Möglichkeit geboten, Projekttage oder -wochen mit
künstlerischem Angebot auf der Kunst.Bau.Stelle. zu buchen und durchzuführen. Auf gezielte
Anfrage wird für die jeweilige Schule ein individuelles Kunst- und Bauprojekt organisiert und mit
erfahrenen KünstlerInnen und (Sozial)PädagogInnen in der Form von Workshops durchgeführt.
Dabei werden auf die Erfahrungen und Kontakte der Kunstfähre aufgebaut, die als
Vermittlungsinstanz zwischen Schulen und Kunst- und Kulturszene bereits seit 2 Jahre erfolgreich
in Trier agiert.
Individuelle Angebote
Kontakt: Christina Biundo / Projektleitung Kunstfähre: [email protected]
3.
TUFA.topolis als Ferienangebot
In den rheinland-pfälzischen Schulferien werden Workshops mit den Bildenden Künstlern (u.a.
Sebastian Böhm, Britta Deutsch, Laas Köhler) auf dem Gelände angeboten, die von einem zum
anderen Mal thematisch variieren können. Gemeinsam ist allen Workshops das sie dem Konzept
der freien künstlerischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen(s.o.) entsprechen mit dem Ziel, das
begonnene Gesamtkunstwerk künstlerisch weiter zu gestalten und auszubauen.
Anmeldung: [email protected] / [email protected]
Kursgebühr: 70 Euro pro Woche
4.
Erlebnistherapeutisches Gruppenangebot
In Zeiten des Leerstands kann die Kunst.Bau.Stelle. von in Trier und Umgebung ansässigen
Psychotherapeuten und Psychotherapeutischen Einrichtungen für Kunst- und Gruppentherapeutische Angebote genutzt werden. Gruppenangebote dieser Art fördern das Vertrauen in
sich selbst und andere durch Gruppenerlebnisse, Selbst- und Grenzerfahrungen. Eine
Kunst.Bau.Stelle. bietet an sich mannigfaltige Felder der Kreativität und könnte die soziale,
psychische und geistige Entfaltung auch von Kindern und Jugendlichen mit psychosozialen
Beeinträchtigungen fördern. Das Therapieangebot könnte durch die Mittel der Kunst im offenen
Prozess entscheidend zum Aggressionsabbau in einer offensichtlich gewaltbereiten Lebenswelt
beitragen.
Individuelle Angebote
Kontakt: Christina Biundo / Projetleitung TUFA.topolis / [email protected]
2
Tufa.topolis
Kunst.Bau.Stelle. und Open-Air-Atelier des Tuchfabrik Trier e.V.
5.
Gemeinschaftsgarten
In Kooperation mit dem Transition e.V., dem BUND und der AG Frieden in Trier ist auf dem
Gelände ein public gardening entstanden, bei dem sich nicht nur die Kinder, sondern auch Bürger
um die Pflege des Gartens kümmern können. Die Förderung von Zusammenhalt und Gemeinschaft steht also auch hier im Vordergrund.
Kontakt: Eva-Maria Altena (BUND RLP ) [email protected]
3