Salärumfrage Bankangestellte 2013
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Salärumfrage Bankangestellte 2013
Salärumfrage bei den Bankangestellten 2013 Die Salärumfrage wird vom SBPV jedes zweite Jahr durchgeführt. Der Lohn ist ein wesentlicher Bestand- nicht nach streng wissenschaftlichen teil des Arbeitsvertrags. In den Banken Kriterien getroffen wurde, können die werden die Löhne meistens individu- angegebenen Ergebnisse in ihrer Ten- ell verhandelt. Informationen über die denz als richtungsweisend und aussa- tatsächlich ausbezahlten Löhne bieten gekräftig verstanden werden. Die Erhe- Bankangestellten eine wichtige Argu- bung der Daten wurde durch das Institut mentationsbasis bei Lohndiskussio- online-umfragen.com durchgeführt und nen. Deshalb führt der Schweizerische erfolgte vollständig anonym. Bankpersonalverband (SBPV) alle zwei Jahre eine Lohnumfrage durch, um mehr 1. Die Teilnehmer der Salärumfrage Transparenz zu schaffen. Vom 8. April bis zum 20. Mai 2013 nah- Die diesjährige Umfrage verfolgte das men insgesamt 3‘745 Personen an Ziel, die Lohnentwicklung in der aktuellen der Online-Umfrage teil. Dies bedeutet Krisenzeit aufzuzeigen. Zudem wird auch erfreulicherweise eine Steigerung von ein Vergleich zwischen den Antworten mehr als 50% gegenüber 2011 (2‘345 der weiblichen und männlichen Befrag- Teilnehmer). ten gezogen. Im Folgenden werden diese Ergebnisse der Salärumfrage 2013 Alter vorgestellt und mit Tabellen und Grafiken 28% der Befragten waren zum Zeitpunkt visualisiert. der Befragung zwischen 40 und 49 Jahre Obwohl es sich bei der vorliegenden Be- alt und je 25% waren im Alter von 30-39 fragung um eine Online-Umfrage handelt beziehungsweise 50-59 Jahren. und die Auswahl der Befragten somit 1 Geschlecht Ausbildung 37% der Teilnehmer sind weiblich (Rück- Rund ein Drittel (34%) der Befragten gang gegenüber 2011 von 39%). Dies verfügt über einen kaufmännischen Lehr- entspricht in etwa den Angaben der abschluss beziehungsweise ein Han- Statistik der Schweizer Nationalbank, delsdiplom. Gegenüber 2011 zeigen die wonach der Anteil der beschäftigten Ergebnisse der Befragung eine Zunahme Frauen in den Banken leicht von 38% im bei den Hochschulabschlüssen (13% vs. Jahr 2011 auf 37.8% im Jahr 2012 sank 9%) und Fachhochschule (15% vs. 12%). (vgl. Statistik Schweizerische National- Im Gegensatz dazu haben die Abschlüs- bank, Die Banken in der Schweiz, 2012, se eines Eidgenössischen Fachdiploms 97. Jahrgang). (15% vs. 17%) sowie Kaufmännische Lehrabschlüsse (34% vs. 37%) abge- Muttersprache nommen. Siehe dazu die folgende Grafik: 70% der Teilnehmer geben Deutsch als ihre Muttersprache an und je 13% Französisch beziehungsweise Italienisch (1% Englisch und 3% andere). Salärumfrage 2013 2 Rang 46% der Befragten üben eine Kaderfunktion (Bevollmächtigter, Prokurist usw.) aus, 39% sind als Mitarbeitende ange stellt und 13% sind Mitglied der Direktion oder der Geschäftsleitung. Lernende machen lediglich 2% der Teilnehmer aus. Anstellung und Arbeitsvertrag 80% der Befragten gaben an, 100% zu arbeiten. Dieses Ergebnis entspricht demjenigen aus früheren Umfragen (2011: 79%, 2010: 81%). Der grösste Teil der Befragten, nämlich 94%, befindet sich in einer unbefristeten Festanstellung und auch dieses Resultat bleibt somit unverändert zu den Vorjahren (2011 und 2010: 93%). Salärumfrage 2013 3 Kundensegment Die Verteilung der Befragten nach Kundensegment wird anhand der folgenden Grafik ersichtlich: VAB-Unterstellung genannt wurden dabei die bankinternen 63% der Teilnehmenden gaben an, dass Personalverbände. ihr Institut der Vereinbarung über die Die Kaderstufe weist mit 42% den höchs- Anstellungsbedingungen der Bankan-ge- ten Prozentsatz an Mitgliedern eines stellten (VAB) unterstellt ist (10% nicht Berufsverbandes auf, gefolgt von der unterstellt und 27% wissen es nicht). Direktionsstufe mit 39%. Mitgliedschaft Berufsverband 37% der Befragten sind Mitglied bei einem Berufsverband, davon 87% beim SBPV und 14% beim KV und 9% gaben andere Verbände an. Am meisten Salärumfrage 2013 4 2. Salärentwicklung Entwicklung Fixlohn Im Folgenden ist der Lohn stets als fixer Jahreslohn brutto in CHF zu verstehen. Die Fixlöhne haben sich in den letzten vier Jahren nicht sehr stark bewegt. Sie weisen eine leichte Tendenz nach oben auf. Die folgende Grafik zeigt die Entwicklung des Medianlohns sowie des durchschnittlichen Lohns seit 2009. Salärumfrage 2013 5 Der Anteil derjenigen Angestellten, welche mehr als CHF 120‘000 verdienen, hat seit 2009 zugenommen und beträgt 2013 29% (2009 waren es noch 22%, 2011: 25%). Die Verteilung der mittleren Einkommen blieb stabil, wie auch aus der Grafik unten ersichtlich wird. Der Anteil derjenigen Arbeitnehmenden, die weniger als CHF 70‘000 verdienen, hat gegenüber 2009 leicht abgenommen und ist seit 2011 relativ konstant geblieben (25% im 2009 gegenüber 18% im 2011 und 19% 2013). Salärumfrage 2013 6 Im Vergleich zu 2012 hat sich der Fixlohn der Lohn zum Vorjahr 2010 nicht verän- 2013 jedoch bei 69% der Teilnehmer dert hat. Die folgende Grafik zeigt die nicht verändert (Mitarbeiter: 65%, Form der Veränderungen. Dabei zeigt Kader: 69%, Direktion: 73%). Dies zeigt sich, dass die Lohnerhöhungen, welche klar eine Stagnation des Fixlohns ge- weniger als 1% betragen, zugenommen genüber 2012 und eine Veränderung der haben und sich die Lohnerhöhungen Aussagen unserer Umfrage von 2011. somit auf tieferem Niveau bewegen. 2011 gaben lediglich 40% an, dass sich Salärumfrage 2013 7 In der Lohnklasse CHF 50‘000 - 59‘999 nigsten zu Lohnerhöhungen kam es bei wurden 2013 am meisten Lohnerhöhun- den Einkommen ab CHF 120‘000. Hier gen gesprochen. In dieser Lohnklasse konnten lediglich 20% von einer Lohner- gaben 59% der Befragten an, eine Lohn- höhung profitieren. erhöhung erhalten zu haben. Am we- Salärumfrage 2013 8 Entwicklung Bonus Bei den Befragten, die angegeben haben, einen Bonus zu erhalten, zeigt sich eine leicht rückläufige Tendenz, sowohl beim Median als auch beim Durchschnitt 2013. Salärumfrage 2013 9 Der Anteil derjenigen, welche keinen bzw. einen Bonus unter CHF 500 erhalten haben, beträgt 18% und hat gegenüber 2011 abgenommen (2011: 23%). Salärumfrage 2013 10 3. Bankengruppe und Salär Insgesamt 70% der Befragten arbeiten bei einer Kantonalbank oder einer Grossbank. Die restlichen 30% verteilen sich zum grössten Teil auf Privatbanken und ausländische Banken. Die Analyse der in der Umfrage angegebenen Fixlöhne und Boni lässt Unterschiede je nach Bankengruppe erkennen. Salärumfrage 2013 11 4. Region und Salär Zwischen den Regionen sind teilweise Mit 27% wurde Zürich am häufigsten als grössere Lohnunterschiede auszu-ma- Arbeitsort genannt, gefolgt von der übri- chen. Die höchsten Fixlöhne werden gen Deutschschweiz (20%), Basel (17%) demnach in Genf bezahlt, gefolgt von und der Ostschweiz (12%). Ins-gesamt Zürich und Basel. Bei den Boni sind die 13% der Befragten gaben die West- Unterschiede weniger deutlich, wobei schweiz als Arbeitsort an und 11% das Genf aber auch hier herausragt. Tessin. Salärumfrage 2013 12 Salärumfrage 2013 13 5. Befragte Frauen und Männer im schen 50 und 59 Jahren 29% (Median) Lohnvergleich bzw. 27% (Mittelwert) unter dem Fixlohn Frauen und Männer im Lohnvergleich der gleichaltrigen Männer. Besonders nach Alter markant sind zudem die Unterschiede Wie den folgenden Tabellen und Grafiken zwischen Frauen und Männern bei den zu entnehmen ist, zeigt die vorlie- ausbezahlten Boni. Bei diesen Verglei- gende Umfrage mit zunehmendem Alter chen ist allerdings die Abstufung nach grössere Lohnunterschiede. So liegt bei- Rang nicht enthalten. spielsweise der Fixlohn der Frauen zwi- Salärumfrage 2013 14 Frauen und Männer im Lohnvergleich die eine Kader- oder Direktionsfunktion nach Rang innehaben, deutlich geringer ist. Dies Wird die generelle Verteilung nach Rang erklärt sicherlich einen wesentlichen Teil innerhalb des Geschlechts betrachtet, der oben genannten Lohnunterschiede. so zeigt sich, dass der Anteil der Frauen, Salärumfrage 2013 15 Zu berücksichtigen ist dabei auch die verweist. Dadurch lässt sich in erhebli- von den befragten Frauen und Männern chem Mass die unterschiedliche Vertei- angegebene Ausbildung, welche auf ein lung nach Rang erklären. höheres Ausbildungsniveau der Männer Salärumfrage 2013 16 Entsprechend zeigen sich bei der Ana und Männern haben sich gegenüber lyse nach Rang geringere Lohnunter- der Umfrage 2011 nicht verringert, wie schiede zwischen Frauen und Männern. den folgenden Grafiken und Tabellen zu Diese Differenzen zwischen Frauen ent-nehmen ist. Salärumfrage 2013 17 Salärumfrage 2013 18 Besonders grosse Unterschiede zwi- wie vor bei den ausbezahlten Boni auf schen Frauen und Männern sind nach Kader- und Direktionsstufe zu erkennen. Salärumfrage 2013 19 Zusammengefasst kann gesagt werden, Frau und Mann EBG, Juni 2013) aufge- dass sich die Fixlöhne auf Mitarbeiterstu- führt. Demnach geht der diskriminieren- fe immehin ein wenig erhöht haben. Über de Lohnunterschied langsam aber stetig die Geschlechter hinweg wurden diese zurück. Erhöhungen in etwa gleichmässig ver- Gemäss dieser Analyse lag im Jahr 2010 teilt und die Lohndifferenzen zwischen der durchschnittliche Lohnunterschied in Frauen und Männer blieben unverändert. der Finanzindustrie (Finanz- und Ver- Die ausbezahlten Boni sind auf Direk- sicherungsdienstleistungen) bei knapp tionsstufe unabhängig vom Geschlecht 39%. Allerdings war der Grossteil davon am meisten zurück gegangen (Total durch objektive Merkmale wie Qualifika- Median 2011: CHF 33‘000, Median 2013: tionsmerkmale, Tätigkeitsbereich, berufli- CHF 25‘000). Die grossen Differenzen che Stellung u.a. erklärbar. Der Anteil an zwischen Männern und Frauen bei den unerklärten Lohndifferenzen betrug 11%, Boni sind geblieben. Diese haben sich welche, auf eine Lohndiskriminierung von der Direktionsstufe hin zum Kader aufgrund des Geschlechts zurückzufüh- verschoben. ren ist. Im Vergleich dazu betrug 2010 Als Ergänzung und zum Vergleich wer- der durchschnittliche Lohnunterschied im den an dieser Stelle die Ergebnisse der privaten Sektor 23.6% und der diskrimi- Analyse der Schweizerischen Lohnstruk- nierende Lohnunterschied 8.7%. Somit turerhebung von 1998 bis 2010 (vgl. Auf lag der diskriminierende Lohnunterschied dem Weg zur Lohngleichheit! Tatsachen in der Finanzindustrie mit 11% über dem- und Trends (Broschüre), Hrsg. Eidgenös- jenigen des privaten Sektors. sisches Büro für die Gleichstellung von Salärumfrage 2013 20 6. Familienzulage Ziel der VAB-Familienzulage – nämlich 61% der Befragten haben keine unter- die Familien zu unterstützen – nicht mehr stützungspflichtigen Kinder, 14% ein adäquat erfüllt. Kind, 20% zwei Kinder, 4% 3 Kinder und 1% 4 Kinder. Von denjenigen mit unter- 7. Lohnverhandlungen stützungspflichtigen Kindern haben 42% 81% der Befragten geben an, dass es in angegeben, im Jahr 2012 die VAB-Fami- ihrer Bank eine gewählte Arbeitneh-mer- lienzulage von CHF 3‘000 nicht erhalten vertretung gibt. Jedoch geben 48% an, zu haben. Von diesen wiederum geben nicht zu wissen, ob zur Festlegung der 80% an, dass auch der andere Elternteil Saläre für 2013 Lohnverhandlungen zwi- keine Zulage erhalten hat. Besonders schen der Arbeitnehmervertretung und häufig werden dabei die VAB unterstell- der Geschäftsleitung geführt wur-den. ten Banken UBS, CS, Sarasin und Basler Von den 43%, die Kenntnis haben über Kantonalbank als Arbeitgeber genannt. geführte Lohnverhandlungen, beurteilen Diese Antworten verweisen darauf, dass lediglich noch 9% die Ergebnisse als infolge des Inkrafttretens des neuen positiv. Dies ist ein beträchtlicher Rück- Gesetzes über die Familienzulage, das gang gegenüber 2011 (17% positiv, 47% die Bedingungen für deren Bezug fest- neutral, 27% negativ, 4% keine Meinung). legt, etliche Bankangestellte die VAB-Fami-lienzulage verloren haben, da diese mit der gesetzlichen Familienzulage gekoppelt ist. Somit wird das eigentliche Salärumfrage 2013 21 8. Lohnzufriedenheit Nach wie vor stellen die Mitarbeitenden Grundsätzlich zeigt sich 2013 gegenüber die unzufriedenste Gruppe dar. Bei der 2011 eine Abnahme der Zufriedenheit Direktion kann eine besonders grosse sowohl mit dem Fixlohn als auch mit dem Veränderung beim Bonus festgestellt Bonus. Waren 2011 noch 50% der Be- werden. Gaben 2011 noch 56% an, mit fragten mit ihrem Lohn und ihrem Bonus ihrem ausbezahlten Bonus zufrieden zu zufrieden, sind es 2013 noch 48% bezie- sein, waren es 2013 noch lediglich 44%. hungsweise 46%. Salärumfrage 2013 22 Wird die aktuelle Zufriedenheit nach Ban- Vermutung zu, dass in Unter-nehmen die kengruppe betrachtet, so sind diejenigen Lohnzufriedenheit nicht vom eigentlichen Befragten, die bei einer Grossbank oder Lohnniveau abhängig ist, sondern von einer ausländischen Bank arbeiten, mehreren Elementen wie beispielsweise insgesamt mit ihrem Fixlohn und ihrem Lohnschere, Zukunftsperspektiven und Bonus am wenigsten zufrieden. Am zu- generelle Arbeitsbedingungen. friedensten sind demnach die An-gestellten von Raiffeisenbanken. Dies lässt die Salärumfrage 2013 23 9. Qualifikationsgespräch Ein unverändert hoher Anteil der Befragten gab an, dass 2012 ein oder mehrere Qualifikationsgespräche stattfanden (2012 und 2010 lag der Anteil bei 89%). Auch waren die Kriterien für über 80% der Befragten klar und 78% waren mit dem Resultat ihrer Qualifikation einver-standen. Salärumfrage 2013 24 130910_DE Schweizerischer Bankpersonalverband SBPV Monbijoustrasse 61 Postfach 8235 3001 Bern T 0 848 000 885 F 0 848 000 887 www.sbpv.ch