Jade ist Lufthansas Schlüssel zum Luftfrachtmarkt China

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Jade ist Lufthansas Schlüssel zum Luftfrachtmarkt China
58. Jahrgang / Nr. 126
Sonnabend, 23. Oktober 2004
C 2497 : Einzelpreis 2,40 EUR
EU genehmigt
Beihilfen für
belgische Häfen
DHL erteilt
Standort Brüssel
eine Absage
(cd) Die EU-Kommission hat staatliche Beihilfen von 342 Mio. EUR für
die belgischen Antwerpen, Zeebrügge
und Ostende genehmigt. Die Mittel
sollen vorwiegend für den Ausbau der
seewärtigen Zufahrten verwendet
werden, aber auch für den Bau von
Kaimauern, Ro/Ro-Rampen und
Gleisanlagen. Die Kommission merkt
in der Begründung zwar an, dass den
Häfen möglicherweise wirtschaftliche
Vorteile entstünden. Die Investitionen
seinen aber im Interesse der Gemeinschaft.
Genehmigt wurde außerdem die
Einführung einer Tonnagesteuer in
Italien.
(DVZ 23.10.2004)
(rok) Der Standort Brüssel ist für die
Deutsche-Post-Tochter DHL „als Interkontinentalhub
keine
Option
mehr“. Das sagte Postvorstand Dr. Peter Kruse am Donnerstag auf einer
Pressekonferenz im Rahmen des Logistikkongresses in Berlin. Entscheidend dafür sind zwei Restriktionen:
die Zahl der Nachtflüge und Regelungen über die Lärmemission. Kruse:
„Innerhalb der nächsten Wochen entscheidet sich, wohin wir gehen.“ Die
Alternativen sind Leipzig/Halle und
Vatry in Frankreich, die laut DHL
gleichwertig seien.
In beiden Orten sind laut Kruse
rund 34 000 Flugbewegungen jährlich
möglich. Dies ist wichtig, da der neue
Standort 30 Jahre lang betriebssicher
sein soll.
Kruse dementierte Berichte, wonach die Entscheidung bereits zugunsten Leipzigs gefallen sei: „Wir haben
alle notwendigen Gespräche geführt
und werden nun sorgfältig überlegen.“
DHL werde den Standort Brüssel
nicht gänzlich aufgeben. Allerdings
seien von der Verlagerung ab 2008
rund 1700 Arbeitsplätze betroffen.
Ferner arbeitet das Unternehmen
daran, seinen Kundenservice zu verbessern. Jüngstes Beispiel ist das Projekt „Friendly Button“. Dahinter verbirgt sich ein Gerät auf SMS-Basis, das
sich mit lediglich zwei Knöpfen bedienen lässt. Kunden in Berlin haben damit die Möglichkeit, einen DHL-Kurier anzufordern, der innerhalb von 30
Minuten vor Ort sein soll. Alternativ
können sie den Kundenservice mit
dem Gerät kontaktieren, der sich innerhalb von zehn Minuten per Rückruf meldet.
(DVZ 23.10.2004)
*DHL belegt zum 18. Mal in Folge den 1. Platz
im Asian Freight and Supply Chain Award.
Alle
„Best Express Operator“
seit 1987*
auf einen Blick:
www.dhl.de
Tchibo erhält Logistikpreis 2004
(rok) Stolzer Preisträger: Kay Middendorf (Mitte)
nimmt für die Tchibo GmbH den Deutschen Logistikpreis 2004 von Dr. Heik Afheldt, Vorsitzender
der Jury, entgegen. Die Auszeichnung wird von
der Bundesvereinigung Logistik (BVL) jährlich vergeben. Tchibo erhält den Preis für „die enge Verzahnung von Marketing und einer integrierten
Systemlogistik“, lautet die Begründung der Jury.
Das Unternehmen bietet in seinen 54 000 nationalen und internationalen Outlets ein wöchentlich
wechselndes Sortiment aus 30 bis 40 Artikeln. Dafür wurde ein komplexes Logistiksystem mit regionalen Vertriebszentren und zentralen Vorratslagern entwickelt. Gemeinsam mit Middendorf, Geschäftsführer der Tchibo Logistik GmbH, freuen
sich: Dr. Thomas Wimmer (links) und Prof. Peer
Witten, zweiter von rechts (beide BVL), sowie
Walter Momper (rechts), Präsident des Abgeord(DVZ 23.10.2004)
netenhauses.
■ Seite
3
Foto: Heinrici
Jade ist Lufthansas Schlüssel
zum Luftfrachtmarkt China
Neugegründete Frachtfluggesellschaft nutzt chinesische Verkehrsrechte
AUS DEM INHALT
Thema: Deutscher Logistikpreis
2004 – Tchibo-Aroma begeistert
die BVL – Bremer Kaffeeröster
erhält den Deutschen Logistikpreis 2004 / Ausgeklügeltes Konzept zur Feindistribution des NonFood-Sortiments
Seite 3
Unternehmen
Celesio kauft Sanalog Logistik –
Pharmagroßhändler baut Geschäftsfeld weiter aus
Seite 4
Logistik
Erfolg ist die Summe richtiger Kooperationen – Abstimmungsdefizite beeinträchtigen die Effizienz der
logistischen Prozesse
Seite 5
Carrier
Seeschifffahrt: Containerverkehr
wächst 2004 wieder zweistellig –
Clarksons hebt Prognose an –
Drewry: Frachtraum wird knapper, die Raten steigen
Seite 6
International: Kräftiges Plus für
die Transsib
Seite 7
Transport-Forum
Seite 8
Hamburger Schiffsliste
www.dvz.de
(la) Anfang März kommenden Jahres soll das angekündigte LuftfrachtJoint-Venture zwischen Lufthansa
Cargo und der chinesischen Shenzhen Airlines (DVZ 23.09.2004) den
Geschäftsbetrieb aufnehmen. Die
entsprechenden Verträge zur Gründung der Jade Cargo International
mit Sitz im chinesischen Shenzhen
wurden am Donnerstag in Anwesenheit des chinesischen Ministers für
Luftverkehr, Yang Yuanyuan, in Peking unterschrieben.
Über die Kooperation mit Shenzhen Airlines wolle Lufthansa Cargo
vom steigenden Luftfrachtgeschäft
Chinas profitieren, erläuterte Stefan
Lauer, Aufsichtsratschef der Lufthansa Cargo AG, in Peking. Zwar werde
Jade zunächst mit innerchinesischen
und innerasiatischen Verbindungen
(Indien, Malaysia, Singapur und Thailand) starten, doch sollen so schnell
wie möglich interkontinentale Verkehre aufgenommen werden.
Der Charme des Lufthansa-Engagement sei es, dass Jade eine chinesische Gesellschaft ist. Daher könnten
chinesische Verkehrsrechte entsprechend der bilateralen Luftverkehrsabkommen Chinas mit anderen Staaten
genutzt werden, erläuterte Lauer gegenüber der DVZ. Auf diese Weise
könne Lufthansa Cargo auf Märkten
tätig werden, „zu denen wir allein keinen Zugang haben“. Lauer nannte in
diesem Zusammenhang vor allem Verbindungen zwischen China und
Europa (außer Deutschland) sowie
nach Nordamerika.
Shenzhen Airlines dagegen komme
Der Lufthanseat Dr. Rudolf Tewes
steht an der Spitze der neuen chinesischen Frachtfluggesellschaft
Jade Cargo International.
Foto: Lufthansa Cargo
dem Ziel, im nationalen und internationalen Luftfrachtmarkt Fuß zu fassen, mit dem neuen Joint Venture einen großen Schritt näher, unterstrich
Dong Lijia, Chairman des Carriers. Er
zeigte sich überzeugt, dass Jade seinen
Platz im Luftfrachtgeschäft finden und
Marktanteile gewinnen werde.
Shenzhen Airlines wird 51 Prozent
der Anteile von Jade und Lufthansa
Cargo 25 Prozent halten. Die restlichen 24 Prozent übernimmt die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft, eine Tochter der bundeseigenen Kreditanstalt für Wiederaufbau. Hintergrund: Nach chinesischem
Recht dürften ausländische Airlines
derzeit maximal 25 Prozent an chinesischen Luftverkehrsgesellschaften besitzen. Das Joint Venture ist zunächst
auf 30 Jahre ausgelegt.
Mit Dr. Rudolf Tewes (bisher bei
der Lufthansa-Tochter Thomas Cook)
wird erstmals ein ausländischer Manager an der Spitze einer chinesischen
Airline stehen. Er wird von zwei Stellvertretern – David Keary (zuletzt Lufthansa Cargo, Bangkok) und ein noch
zu benennender Chinese – sowie anfangs etwa 60 Mitarbeitern unterstützt.
Als einen „Meilenstein in den
deutsch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen“ bezeichnete Bundesverkehrsminister Dr. Manfred Stolpe das
neue Joint Venture in einer Videobotschaft anlässlich der Gründungszeremonie. Die Kooperation sei das Ergebnis langjähriger Luftverkehrsbeziehungen zwischen Deutschland und
China.
Stolpe unterstrich das deutsche Interesse, die Handels- und Verkehrsbeziehungen mit China zu intensivieren.
Jade Cargo International sei „ein eindrucksvolles Beispiel einer fruchtbaren Kooperation und ein zukunftsweisendes Signal.“
(DVZ 23.10.2004)
■ Frage
der Woche; Artikel Seite 6
FRAGE DER WOCHE
Hat Leipzig eine realistische
Chance, neues europäisches
Luftdrehkreuz für DHL zu werden?
Antworten Sie bitte unter
„Frage der Woche“ auf der
Homepage www.dvz.de
So stimmten unsere Leser in
der vergangenen Woche ab:
Hat eine Verlängerung des
Briefmonopols negative Auswirkungen auf den Logistikmarkt in Deutschland?
JA 67,20 %
NEIN 32,80 %
Die Ergebnisse sind nicht repräsentativ. (DVZ 23.10.2004)
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