Die Unternehmerin 1/2015
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Die Unternehmerin 1/2015
Magazin des Verbands deutscher Unternehmerinnen Ausgabe 01/15 Die Unternehmerin UNTERNEHMERINNENSTUDIE Fachkräftemangel fordert Maßnahmen DELEGATIONSREISE Brasiliens beneidenswerte Gelassenheit JAHRESVERSAMMLUNG Total digital in Stuttgart TITELTHEMA DIE DIGITALISIERUNG DER ARBEITSWELT Unternehmerinnen 4.0 Chancen der Digitalisierung für Kommunikation und Marketing, Herausforderungen für Infrastruktur und Organisation EDITORIAL Save the Date 25. und 26. Januar 2016 bei der KUKA AG in Augsburg MINT summit – women in LEADERSHIP Vernetzung: Unternehmerinnen treffen Managerinnen Liebe Unternehmerinnen, liebe Leser, was war das für eine gelungene Jahresversammlung in Stuttgart! Es ist mir immer eine ganz besondere Freude, unsere Mitglieder persönlich zu treffen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Hier lässt sich eindrucksvoll spüren, welche Vielfalt, Energie und unternehmerische Kreativität in unserem Verband gebündelt sind. Über 200 Unternehmerinnen sind nach Stuttgart gekommen, etwa so viele wie im vergangenen Jahr nach Hannover – schön, dass unsere Jahresversammlungen so viel Resonanz finden! Es wurde gelacht, es wurde getanzt und es wurde natürlich ebenso die Verbandsarbeit weiter auf den Weg gebracht. Diese große Zahl starker Unternehmerinnen in unseren Reihen beeindruckt mich immer wieder. Gemeinsam im Netzwerk sind wir noch stärker – nirgends wird das so sichtbar wie zu unseren Jahresversammlungen! Wenn wir uns dann im Anschluss wieder in alle Richtungen des Landes verstreuen, bleibt mir dieser Eindruck noch lange erhalten und trägt mich durch meine Verbandsarbeit. Danke allen Organisatorinnen aus dem Landesverband Württemberg, unseren Sponsoren und natürlich Ihnen, die Sie an dieser großartigen Veranstaltung teilgenommen haben! se, der deutsche Mittelstand sei bei diesem Thema immer noch zu verhalten. Auch die Kanzlerin selbst mahnte jüngst in aller Deutlichkeit zum Handeln. Wenn von Digitalisierung der Wirtschaft die Rede ist, dann meinen viele, das betreffe vor allem die IT-Branche und weniger solche Unternehmen, die in traditionellen Geschäftsfeldern tätig sind. Aber das ist ein Irrtum, der vielen Unternehmen auf die Füße fallen kann. Die Digitalisierung betrifft alle Branchen und kleine Unternehmen ebenso wie die Großindustrie, sie wird unser gesamtes Arbeitsumfeld stark verändern und wir alle müssen sie für uns unternehmerisch nutzbar machen, wenn wir nicht abgehängt werden wollen. Wir müssen die Digitalisierung für uns nutzbar machen, wenn wir nicht abgehängt werden wollen Gemeinsam stärker sein, das ist auch das Stichwort für einen historischen Erfolg in diesem Frühjahr: Die Geschlechterquote für die Aufsichtsräte hätte es ohne die überparteiliche und verbandsübergreifende Arbeit eines großen Netzwerks nicht gegeben. Als VdU können wir stolz auf dieses Ergebnis unserer langjährigen Bemühungen sein! Nun gilt es, die Unternehmen kritisch bei der Umsetzung zu begleiten. Ich kann Ihnen versprechen: der VdU bleibt an dem Thema dran. Denn nun geht es an die Umsetzung der freiwilligen Quote in den Führungsetagen und die Besetzung der Aufsichtsgremien. Thematisch steht dieses Heft – ebenso wie unsere Jahresversammlung – ganz im Zeichen der fortschreitenden Digitalisierung. Wir dürfen die Möglichkeiten, die uns diese Entwicklung bietet, nicht verschlafen, liebe Unternehmerinnen! Alarmierend oft lese ich derzeit in der Pres- Liebe Unternehmerinnen, zum Schluss möchte ich mich noch einmal ganz herzlich bei Ihnen bedanken, und zwar für das Vertrauen, welches Sie mir erneut auf unserer Mitgliederversammlung ausgesprochen haben. Ich freue mich sehr, dass ich meine zweite Amtszeit als Präsidentin des VdU antreten darf. Der Verband ist mir ein Herzensanliegen und ich werde mich die kommenden drei Jahre nach Kräften bemühen, ihn weiter voranzubringen und Ihre Interessen effektiv zu vertreten. Ich danke Ihnen von Herzen für Ihre Zustimmung. Ihre 01 I 2015 Die Unternehmerin 3 www. her-CAREER.com INHALT „Die herCAREER wird große Netzwerke erschließen und eine stärkende Messe sein. Deshalb trete ich hier sehr gerne als Keynote-Speakerin auf.“ Heidi Stopper war Personalvorstand bei der ProSiebenSat.1 Media AG und Vice President Human Resources für EADS Astrium Satellites. Heute ist sie als Coach und Beraterin tätig und eine erfolgreiche Unternehmerin. 24 VDU-JAHRESVERSAMMLUNG IN STUTTGART: UNTERNEHMERINNEN 4.0 06 22 CAREER Jetzt noch Aussteller werden Fragen Sie Ihren VdU-Kontakt nach den Konditionen Die Karrieremesse für Absolventinnen, Frauen in Fach- und Führungspositionen und Existenzgründerinnen ! @her_CAREER_de #herCAREER Facebook “f ” Logo CMYK / .ai Facebook “f ” Logo Keynote Referent & Table Captain her-CAREER Table Captain 06 Jahresversammlung in Stuttgart Unternehmerinnen 4.0 07 Spielregeln der Netzökonomie Ein Blick in die Zukunft 07 Das papierlose Büro Die Arbeitsprozesse der Zukunft 08 Die Andersmacher Wie Startups Traditionen umkrempeln 14 Vorsicht, Falle: Haftungsrisiken beim Internetauftritt 16 Nachhilfe für Kreativität Wie ein Innovationsklima gedeiht 17 Die digitale Revolution Interview mit Doris Albiez 18 Automatisch Geld sparen Digitalisierung im Rechnungswesen 19 Websites für den Weltmarkt Profi-Übersetzungen lohnen sich 20 Starthilfe Bessere Rahmenbedingungen für Gründerinnen 21 Mehr Frauen für die Digitalwirtschaft Statements von Unternehmerinnen WIRTSCHAFT & GESELLSCHAFT 22 Ländliche Regionen im Fokus VdU auf der Grünen Woche 23 Fachkräftemangel fordert Maßnahmen Ergebnisse der Unternehmerinnenumfrage 24 Die Quote mit Leben füllen Diskussion in Hamburg 26 Gut vorbereitet Strategien fur die Altersvorsorge 27 Traue keiner Statistik… Der Kommentar von Stephanie Bschorr 28 TTIP Plädoyer für ein faires Freihandelsabkommen 30 Quote und Marktwirtschaft Die VdU-Tea Time AUS DEM VERBAND CMYK / .ai 32 Mentoring ein Gewinn – nicht nur fur die Jungunternehmerin 33 Kontaktpflege Netzwerktreffen im Berliner Cina Club 33 Weibliches Verhandlungsgeschick Seminar für Unternehmerinnen 36 Ausgezeichnet Preise und Jubilaen 38 Abschied von Sieglinde Haufler 39 Unternehmerinnen als „Role-Models“ Austausch mit Studentinnen 42 Arbeitsgruppen und ihre Aufgaben die VdU Kommissionen stellen sich vor 15. - 16. Oktober 2015 MTC, München unter der Schirmherrschaft von TITELTHEMA Table Captain INTERNATIONAL © Guido Engels 34 Brasiliens beneidenswerte Gelassenheit ein Reisebericht 35 Networking unter königlicher Schirmherrschaft FCEM-Weltkongress in Bahrain 35 Delegationsbesuch aus Saudi-Arabien Unternehmerinnen auf Deutschland-Tour Emilia Müller Ilse Aigner Bayerische Staatsministerin stellvertretende Ministerfür Arbeit und Soziales, präsidentin und StaatsFamilie und Integration ministerin für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie Prof. Susanne Porsche Robert Franken Monika Fendt Special: herCAREER@Night Der Netzwerkevent mit Table Captains! Anmeldung unter www.her-career.com/atNight Svenja Lassen (Auszug) Aussteller-Anmeldung und Informationen: +49 89 124 14 63 - 0, [email protected] Hauptmedienpartner 28 IN JEDER AUSGABE 34 ■ 03 Editorial LANDESVERBÄNDE 46Die Landesverbände berichten 31 Kleinanzeigen 23 Impressum 78 Letzte Fragen 01 I 2015 Die Unternehmerin 5 JAHRESVERSAMMLUNG JAHRESVERSAMMLUNG Total digital in Stuttgart Mehr als 200 Unternehmerinnen aus dem gesamten Bundesgebiet nahmen vom 10. bis 13. Juni 2015 an der VdU-Jahresversammlung in Stuttgart teil Unternehmerinnen 4.0 – Trends und Zukunftsfähigkeit Beim Festakt standen die fortschreitende Digitalisierung der Arbeitswelt, fur die neuen Moglichkeiten in Kommunikation und Marketing, aber auch die Herausforderungen in Bezug auf technische Infrastruktur und Arbeitsprozesse auf dem Programm Spielregeln der Netzökonomie Ein Blick auf die Entwicklung von Trendforscher Peter Wippermann „Das papierlose Büro wird Wirklichkeit“ Schon jetzt sind Arbeitsprozesse weitgehend digitalisiert – nicht nur in Büro, auch in der Industrie. Dr. Josephine Hofmann vom Fraunhofer Institut über „das Internet der Dinge und Dienste“ ZUR PERSON PETER WIPPERMANN Mit Blick auf das Neue Schloss zog der Historiker Manfred Waßner mit einem Vortrag zur Geschichte Baden-Württembergs alle in seinen Bann. Ein gelungener Auftakt! Cube Über den Dächern von Stuttgart empfing Margit-Therese Huber, LV-Vorsitzende Württemberg, Unternehmerinnen des VdU Fotos von unserer Jahresversammlung können Sie bei unserem Fotografen Wolfgang List, www.perfectfotos.com, bestellen. Infos zum Login erhalten Sie in der Geschäftsstelle ist Professor für Kommunikationsdesign an der Folkwang Universität der Künste in Essen Die digitale Transformation verändert alle Lebensbereiche. Am deutlichsten wird es in der Alltagswelt. Wir haben uns daran gewöhnt, in zwei Wirklichkeiten zu leben, der physischen und der virtuellen. Dieser Wandel vollzieht sich im Privaten als stille Revolution. Es ist erst acht Jahre her, als das iPhone auf den Markt kam, heute benutzen bereits zwei Drittel der Deutschen Smartphones, um ihren Tag zu strukturieren, soziale Kontakte zu festigen, einzukaufen und natürlich auch zu arbeiten. Das mobile Internet ist inzwischen allgegenwärtig. Diese Entwicklung hin zur Digitalisierung und Vernetzung ist für Unternehmen wesentlich komplexer und schwieriger nachzuvollziehen. Die Herausforderungen liegen im digitalen Umgang mit Kunden, Technologien, Mitarbeitern und den eigenen Strukturen. Der aktuelle Strukturwandel stellt vor allem das Wertschöpfungsprinzip der „Economies of Scale“ radikal in Frage. Das Verhältnis von Produzent, Handel, Konsument und Kunde organisiert sich neu. Der Kunde ist dabei, zum wichtigsten Glied der Wertschöpfungskette zu werden. Die Prozesse der Gegenwart sind nur verständlich, wenn man die Evolution der Medientechnologie versteht. Alles, was man abschließend beschreiben kann, wird Softwareprogramm. Allein 96 Prozent der Arbeitsplätze für Bürokaufleute werden durch diese Rationalisierung bis 2030 entfallen, so eine Prognose der Universität Oxford für die USA. Die Stichworte sind hier die Industrie 4.0 und das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT). ES GIBT DREI SPIELREGELN DER NETZÖKONOMIE: 1. Vernetze dich: Connectivity. Das gilt für das Businessmodell und für die Mitarbeiter. 2. Öffne dich: Co-creation. Organisation von Innovationen auch außerhalb des eigenen Unternehmens suchen. 3. Verbünde dich: Co-opetition. Gemeinsamkeiten der Stärke ■ mit konkurrierenden Unternehmen nutzen. 6 Die Unternehmerin 01 I 2015 ZUR PERSON DR. JOSEPHINE HOFMANN leitet das Competence Center Business Performance Management im Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation, Stuttgart. www.businessmanagement. fraunhofer.de Die Digitalisierung bringt neue Formen der Interaktion zwischen Menschen, aber auch mit Datenwelten und der physischen Umgebung hervor. Das Internet der Dinge und Dienste entsteht. Die Entwicklung hat damit nicht nur Einfluss auf das private, sondern in besonderer Weise auch auf das Arbeitsleben. Die zunehmende Digitalisierung der Geschäftsprozesse ist Treiber einer immer globalisierteren und vernetzteren Wertschöpfung. Dies führt zu weitgehend digitalisierten Arbeitskonzepten und -prozessen. Die Idee vom „papierlosen Büro“ wird Wirklichkeit. Nicht nur in den wissensintensiven Prozessen in Büro und Verwaltung, sondern auch in der Industrie und in vielen Dienstleistungsbereichen verändern sich die Arbeitsinhalte und -formen. Leichtbauroboter können zukünftig ohne Sicherheitszäune mit Menschen kooperativ zusammenarbeiten; es entstehen neue Formen der Zusammenarbeit und besseren Ergonomie in Fabriken, in der Logistik und auch in personenorientierten Dienstleistungen. Die Digitalisierung und speziell das (mobile) Internet haben neue Möglichkeiten der Gestaltung von Arbeit mit sich gebracht. Vor allem für das Zusammenarbeiten, unabhängig von Raum und Zeit, bietet das Netz Potenziale. Durch Cloud-Computing können Menschen von überall auf Datenbanken, Postfächer und Projektmanagement-Tools zugreifen. Immer mehr Menschen können zeitweise von zu Hause arbeiten. Dies unterstützt die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Arbeitszeiten können zunehmend flexibel gestaltet werden. Modelle mit Arbeitszeitkonten, die in Anwesenheits-, Heimarbeits- und Bereitschaftszeiten gegliedert sind, bieten Möglichkeiten, die Interessen von Unternehmen und ■ Beschäftigten zusammenzubringen. 01 I 2015 Die Unternehmerin 7 JAHRESVERSAMMLUNG JAHRESVERSAMMLUNG Iris Kronenbitter (rechts) von der Bundesgründerinnenagentur (bga) stellt das BMWi-Projekt „Frauen unternehmen“ vor, in dem zahlreiche VdU-Mitglieder als Vorbildunternehmerinnen mitwirken Besuch aus dem Bundesfamilienministerium: Annette Maltry (rechts im Bild) leitet die Abteilung Gleichstellung, Chancengleichheit Schwäbische Mundart vermittelte die A-Cappella-Band „Pepper & Salt“ und lieferte den Beweis, dass schwäbisch Soul hat. Wunderbare Stimmen, sauguat! Festakt In ihrer Rede forderte Stephanie Bschorr den Ausbau der Breitbandversorgung und warnte davor, die fortschreitende Digitalisierung zu unterschätzen. Sie betreffe alle Branchen und alle Produkte, sie erfasst darüber hinaus längst schon unseren Arbeitsalltag ZUR PERSON MARIA GLEICHMANNPIEROTH ist Senior Managerin bei der KPMG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Die Andersmacher: Wie Startups Traditionen umkrempeln Junge Unternehmen haben beim digitalen Wandel die Nase weit vorn. Von deren Flexibilität und Radikalität darf die Old Economy gern lernen, meint Maria Gleichmann-Pieroth Die Jugend drängt, forscht, experimentiert und geht neue Wege. Junge Unternehmen agieren ähnlich: sie sind dynamisch, flexibel und radikal. Stolpern sie, stehen sie auf und machen es besser. Sie sind stark im Innovationsprozess, sorgen für frischen Wind und neue Impulse. Startups krempeln traditionelle Geschäftsmodelle um. Vielen traditionellen Unternehmen gelingt der digitale Wandel nicht aus eigener Kraft. Die Expertise von außen kann da ein guter Nähr- und Resonanzboden für die eigene digitale Innovation sein. Unternehmen, die sich auf die Denke von Startups – oder 8 Die Unternehmerin 01 I 2015 Stephanie Bschorr begrüßte Gäste und langjährige Kooperationspartner des VdU: Dr. Birgit Buschmann, Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg, Thomas Sattelberger, Vorstand der Deutschen Telekom bis 2012, Prof. Dr. Barbara Burkhardt-Reich, Geschäftsleitung des Steinbeis-Innovationszentrums, Martina Eich-Ehren, Deutsche Bank gar auf deren Kraft der schöpferischen Zerstörung – einlassen, sind erfolgreicher. Sie können von ihnen lernen, indem sie neue Technologien einsetzen, um nicht nur Produktivitätsfortschritte zu erzielen, sondern andere Kundengruppen, Vertriebswege und Märkte zu erschließen. Ein digitaler Changeprozess betrifft dabei stets das ganze Unternehmen – kulturell, strukturell und prozessual. Es gilt, ‚alte Zöpfe abzuschneiden‘. Inhaber, Chefetagen und letztlich das gesamte Management müssen daher überzeugt davon sein, dass Startups eine bedeutende Brutstätte für Innovation und Digitalkompetenz sind, von der sie lernen können. Junge Unternehmen profitieren dabei gleichermaßen vom Austausch: Sie erhalten Zugang zu wertvollen Ressourcen und Erfahrungen etablierter Unternehmen. Die Zusammenarbeit zwischen Old und New Economy fördert unternehmerisches Denken auf beiden Seiten. Nutzen Sie diese Vorteile des Miteinanders – ■ zum Andersmachen! Festakt Durch das Programm führte Michael Saunders vom SWR. Unternehmerischer Nachwuchs: Maria Spilka gründete den Online-Handel „Mädchenflohmarkt“, auf dem Second-Hand Designer-Mode verkauft wird. Ein beachtlicher Erfolg! Die Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle sorgten vor und hinter den Kulissen für einen reibungslosen Ablauf 01 I 2015 Die Unternehmerin 9 JAHRESVERSAMMLUNG JAHRESVERSAMMLUNG Im Porsche-Museum am Stammsitz des Unternehmens in Zuffenhausen erwarteten die Unternehmerinnen legendäre Rennsportwagen und faszinierende Serienfahrzeuge. Die Leiterin der Personalentwicklung und Personalstrategie, Elke Lücke (im Bild unten rechts mit Verónica Sapena-Mas und Nicola Voigt, ebenfalls Porsche), zeigte sich beeindruckt von der geballten Energie der VdU-Mitglieder. Auch bei Porsche habe man ein großes Interesse, Frauen für MINT-Berufe zu begeistern und in Führungspositionen zu entwickeln Komissionen und Workshops Gala Der festliche Höhepunkt der Jahresversammlung. Am Ende eines langen Tages mit Werksführung, Empfang und Vorträgen wurde ausgiebig gefeiert Der Bundesvorstand berichtete über die vielfältigen Aktivitäten des Verbands – auf dem politischen Parkett, im Rahmen von Veranstaltungen in den Landesverbänden, im Ausland, in anderen Netzwerken. Die Mitgliederversammlung hat Stephanie Bschorr als Präsidentin wiedergewählt und Melanie Kell, seit November 2014 kooptiert, in ihrem Amt bestätigt. Sie kümmert sich zukünftig um die Themen Mitglieder und Veranstaltungen Ronny Kay (links oben) stellte der Wirtschaftskommission die Arbeit und Einflussnahme des Normenkontrollrats für den Bürokratieabbau vor. Die Vorsitzende der MINT-Kommission, Sophia Hatzelmann (Mitte oben) berichtete über die Vernetzung von MINT-Unternehmerinnen mit MINT-Managerinnen beim MINT-summit. Die Genderexpertin Katrin Schneider (rechts oben) referierte über die Herausforderung für Frauen in Schwellen- und Entwicklungsländern bei Gründung und Führung eigener Unternehmen. In Workshops vertieften die Teilnehmer das Thema Digitalisierung: der Erfolgsautor Werner Tiki Küstenmacher (links) stellt Rezepte gegen die digitale Übermacht vor: „Simplify your life!“ und in einer Ideenrunde erarbeiten Unternehmerinnen mit Bernhard Wolff vom Berliner Think-Theatre (ganz links) innovative Wege in die Zukunft der eigenen Unternehmen. Mit dabei auch Colette Richartz und Dr. Alexander Wisgickl von Sixt (oben). Inzwischen schon eine Tradition: das Sixt-Dessert. Danach heizten mimmo & friends richtig ein. Es wurde bis spät in die Nacht ausgelassen getanzt Fast 20 Austeller präsentierten sich den Teilnehmern der Jahresversammlung auf der Unternehmerinnenmesse. Darunter auch Christine Krcmar, Legio.tools GmbH, und BÖRLIND, die im Nachprogramm zu einer Führung durch das Unternehmen in Calw eingeladen hatte. Der VdU dankt seinen Partnern und Sponsoren für die großartige Unterstützung 10 Die Unternehmerin 01 I 2015 01 I 2015 Die Unternehmerin 11 JAHRESVERSAMMLUNG Papier und Digitalisierung? Das passt! Profitieren Sie von unserer Erfahrung und Beratung! Solitude Dinner mit Jazz: Auf Schloss Solitude genossen die VdU-Unternehmerinnen am Freitagabend ein sommerliches Abendessen, begleitet von der Iris Oettinger Jazzband Ihre Vorteile durch einheitliche Strukturen: Mehr Zeit, mehr Übersicht, verbesserte Teamfähigkeit! In den meisten Unternehmen wird nach wie vor mit Papier gearbeitet. Durch die Wahl ungeeigneter Methoden und Organisationsmittel werden Ressourcen verschwendet. Das Potenzial für Verbesserungen wird häufig unterschätzt. Eine transparente und einheitliche Organisation, sowohl in der Papier- als auch in der EDV-Ablage, hat große Vorteile! Gemeinsam erarbeiten wir die für Sie passende Lösung! Christine Krcmar an der Seite von Margit-Therese Huber (links): Sie hat ihre Kontakte zum Württembergischen Automobil Club e.V./WAC spielen lassen und die Fahrer zum Chauffieren der Gäste in edlen Oldtimern auf dass Schloss überzeugt 12 Die Unternehmerin 01 I 2015 www.mappei.de TITELTHEMA Digitalisierung der Arbeitswelt ■ stimmten Domain zwecks Nutzung zu sichern, muss die Internetseite auch tatsächlich über die gewählte Domain aufrufbar und mit Inhalten gefüllt sein. Zu diesem Zweck kann man sich den Wortlaut auch als eingetragene Marke schützen lassen. Jede Unternehmenswebsite muss eine Datenschutzerklärung und ein Impressum aufweisen. Das Impressum muss spätestens nach drei Mausklicks von der Startseite aus auffindbar sein und die gesetzlich vorgegebenen Pflichtangaben beinhalten, die auf die Identität des Website-Betreibers hinweisen. Denn der Betreiber der Unternehmensseite haftet sowohl für unvollständige oder falsche Angaben im Impressum als auch für etwaige Rechtsverstöße und Rechtsgutsverletzungen, die aufgrund der Inhalte der Firmenseite begangen worden sind. Was Gegenstand der Pflichtangaben ist, richtet sich nach der Rechtsform des jeweiligen Unternehmens; bei Betreibern aus reglementierten Berufen müssen neben den gängigen Pflichtangaben auch die zuständige Kammer, die Aufsichtsbehörde und das Land genannt werden, in dem die Berufsbezeichnung und ggf. der Titel verliehen wurden. Vorsicht, Falle: Haftungsrisiken beim Internetauftritt Wenn neben oder auch auf der Firmenwebsite ein Blog oder ein Forum betrieben wird, dann sollte zu jedem redaktionellen Beitrag der jeweilige Autor genannt werden. Hier muss für den Besucher der Seite stets erkennbar sein, von wem die Äußerung stammt. Andernfalls wäre der Betreiber der Website auch hierfür haftbar, da es an der erforderlichen Distanzierung fehlt. Bei der Erstellung und Pflege der Firmenwebsite gilt es, jede Menge juristischer Regeln zu beachten – von der Wahl der Domain bis zu den Fotos. Die Fachanwältin Dr. Nadin Staupendahl nennt die größten Risiken 14 Die Unternehmerin 01 I 2015 nen Bestandteile, aus denen sich eine Internetseite zusammensetzt, stellt sich Unternehmerinnen regelmäßig die Frage nach der rechtskonformen Gestaltung des firmeneigenen Internetauftritts. Dieser Beitrag zeigt die haftungsrechtlichen Fallstricke von Unternehmensseiten auf und skizziert Lösungsansätze zu deren Vermeidung. Es beginnt schon mit der Wahl der Domain. Dabei sollte man darauf achten, dass deren Wortlaut nicht dem einer fremden Marke entspricht oder an deren Wortlaut angelehnt ist. Um sich die Rechte einer be- Foto: fotolia_stokkete Im Zeitalter elektronischer Kommunikation gehört zum Außenauftritt eines Unternehmens selbstredend die Internetseite. Hierüber werden potentielle Kunden und Geschäftspartner angesprochen, das jeweilige Firmenprofil, die Leistungen und oft auch die Mitarbeiter vorgestellt. Zu diesem Zweck werden werbewirksame Aussagen getroffen sowie grafische Bilder oder auch Fotos von Produkten und Personen veröffentlicht. In vielen Fällen bietet die Firmenwebsite auch die Möglichkeit zur Kontaktaufnahme, wofür der Besucher ein entsprechendes Formular ausfüllen soll. Aufgrund der hohen Haftungsrelevanz dieser einzel- Auch beim Setzen von Links zu externen Internetseiten sollte man Vorsicht walten lassen. Sofern die verlinkte Seite offensichtlich rechtswidriges oder rechtsgutverletzendes Material enthält, ist von einer Verlinkung abzuraten. Um sich ausdrücklich und vorsorglich von den Inhalten fremder Internetseiten zu distanzieren, empfiehlt sich die Verwendung eines sogenannten Disclaimers. Dies ist ein kurzer Text, in dem man deutlich macht, dass man keinen Einfluss auf die Inhalte der betreffenden Seiten hat und dementsprechend auch nicht dafür haftet. Hier ist jedoch auf die richtige Formulierung zu achten. Viele Disclaimer sind derart unglücklich formuliert, dass sie ihren Zweck vollends verfehlen. Besondere Sorgfalt ist bei der Verwendung von fremden Bildern, Zeichnungen, Skizzen, Fotos, Videos oder Beschreibungen geboten. Gleiches gilt für Ausschnitte von Straßenkarten zum Aufzeigen des Firmensitzes und für Datenbanken, die hin und wieder in die Unternehmenswebsite eingepflegt werden. Sofern auf der Seite solche Werke veröffentlicht werden, ohne dass der Betreiber als natürliche Person das Urheberrecht daran innehat und auch kein Nutzungsrecht daran erworben hat, begründet dies den Tatbestand der Urheberrechtsverletzung. Es gibt zahlreiche Bilddatenbanken im Netz, die Werke zwar teilweise kostenlos zur Verfügung stellen, diese jedoch strengen Nutzungsbedingungen unterliegen, die unbedingt eingehalten werden sollten. In allen anderen Fällen ist immer auch der Abschluss einer entsprechenden Nutzungsvereinbarung ratsam, selbst dann, wenn das Unternehmen einen Fotografen dafür beauftragt hat, da er nämlich der Urheber der Werke ist. Sollte man einmal einer marken-, urheber- oder wettbewerbswidrigen Abmahnung wegen etwaiger Verstöße ausgesetzt sein, ist die Einschaltung eines entsprechend spezialisierten Rechtsanwaltes ratsam. Oftmals sind die beigefügten Unterlassungserklärungen wesentlich zu weit gefasst und müssen gar nicht in dem vorgegebenen Umfang abgegeben werden. Sofern eine Abgabe jedoch gänzlich verweigert wird, droht der Erlass einer einstweiligen Verfügung. Die verlangten Schadensersatzsummen und zugrunde gelegten Streitwerte sind oftmals auch überhöht und können von einem Fachanwalt argumentativ abgesenkt werden. Um solcherlei Fallstricke im Vorfeld zu vermeiden, sollte man die Internetseite bei ihrer Online-Schaltung und auch im weiteren Verlauf immer mal wieder auf die Zulässigkeit ihrer Inhalte überprüfen, am besten von einem Fachanwalt kontrollieren lassen. Sie selbst können schon viel tun, indem Sie auf die hier ■ angesprochenen Punkte achten. 01 I 2015 ZUR AUTORIN Dr. jur. Nadin Staupendahl ist Rechtsanwältin und Fachanwältin für Informationstechnologierecht. Sie ist geschäftsführende Gesellschafterin der rechTEC Rechtsanwälte GbR mit Sitz in Erfurt und einer Zweigstelle in Jena. Die Kanzlei ist spezialisiert auf IT-Recht, gewerbliche Schutzrechte und Wettbewerbsrecht. Seit 2010 ist Nadin Staupendahl Mitglied im VdU und bis 2014 war sie die Landesverbandsvorsitzende vom LV Thüringen. Sie ist Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft des Deutschen Anwaltsvereins für Informationstechnologierecht (david) und Dozentin für IT-Recht an der FH Erfurt. Die Unternehmerin 15 TITELTHEMA Digitalisierung der Arbeitswelt TITELTHEMA Digitalisierung der Arbeitswelt ■ ■ Nachhilfe für die Kreativität Gute Ideen dem Zufall zu überlassen, schafft noch kein Innovationsklima. Wer das ganze kreative Potenzial seines Unternehmens ausschöpfen will, sollte strategisch vorgehen. Bernhard Wolff, Gründer der Berliner Think-Theatre GmbH, nennt die Erfolgsfaktoren Wertschätzen Sie ungewöhnliche Gedanken. Stellen Sie klar, dass Ideen, Vorschläge, Alternativen jederzeit willkommen sind. Erwähnen und reflektieren Sie Ideen von Mitarbeitern und Kollegen. Und leben Sie damit, dass andere Menschen andere – und vielleicht bessere – Ideen haben könnten als Sie selbst. AUTONOMY – LÖSUNGSFREIHEIT EINRÄUMEN Definieren Sie Ziele, aber nicht den Weg dorthin. Geben Sie Ihren Mitarbeitern oder Ihrem Team „Lösungsfreiheit“. Definieren Sie einen Zeitraum für den kreativen Prozess und legen Sie einen Zeitpunkt zum Sichten und Bewerten der Ergebnisse fest. Lassen Sie also in der kreativen Arbeitsphase die Zügel los – und ziehen Sie sie erst wieder beim Bewerten nach vorher festgelegten Ziel- und Erfolgskriterien an. RESSOURCES – WERKZEUGE, WISSEN, ZEIT Keynote Speaker und Tagungsmoderator Bernhard Wolff www.bernhard-wolff.de Stellen Sie Mitarbeitern die notwendigen Werkzeuge zur Verfügung, schaffen Sie Zugang zu notwendigem Wissen und definieren Sie Freiräume und „Frei-Zeiten“ für das kreative Arbeiten. Frei meint hier: frei vom Tagesgeschäft, frei von Ablenkung (E-Mail, Telefon) und frei von Zwängen und Ordnungen (Outfit, Sitzordnung, Sprachcode, Statusgehabe etc.). Kreativität in einer Organisation setzt drei Dinge voraus. Erstens: Mitarbeiter müssen über geeignete Denkstrategien verfügen, damit Ideen nicht nur zufällig entstehen, sondern bewusst NO IMPEDIMENTS – HÜRDEN UND HEMMNISSE ABBAUEN und zielgerichtet. Zweitens: Sind gute Ideen da, müssen sie aus Wenn ein Mangel an Innovationskultur besteht, dann meist dem Kopf raus, um weitergedacht und weiterentwickelt zu werden. Dafür sind eine kreative, offene Kommunikation und definicht, weil Menschen nicht kreativ sind, sondern weil sie aktiv nierte Prozesse erforderlich. Und drittens: die Organisation als daran gehindert werden. Die beiden größten Kreativblocker sind: Ganzes muss eine Kultur bieten, die zu kreativem Denken und gefühlte Kontrolle und formelle Strukturen. Schauen Sie Ihren Handeln motiviert. Die Harvard Professorin Teresa M. Amabile Mitarbeitern also beim kreativen Arbeiten nicht ständig und bewertend über die Schulter. Und lassen Sie zu, dass im kreativen hat untersucht, welche Arbeitsumgebung Menschen intrinsisch Prozess Strukturen durchbrochen werden. zu kreativem Denken und Handeln motiviert (Amabile, Teresa M. et al 1996, „Assessing the Work Environment for Creativity“, Academy of Mmt Journal Vol. 39 No.5). Die CHALLENGES – HERAUSFORDERUNGEN ZUR PERSON SCHAFFEN folgenden fünf Faktoren sind für Führungskräfte und BERNHARD WOLFF ist Menschen sind motiviert, wenn sie ihre eigene Teamleiter ein guter Kompass auf dem Weg zur Inno- Experte für Kreativität und Live-Kommunikavationskultur: Wirksamkeit erleben. Das Mitwirken am Erreichen tion. Der Diplomeines ehrgeizigen Ziels oder einer sinnstiftenden VisiWirtschaftspädagoge ist ENCOURAGEMENT – AKTIVE on setzt kreative Energien frei. Ziele und Visionen Gründer der ThinkTheatre GmbH in Berlin lassen sich allerdings nicht durch strategisches KauERMUTIGUNG und gibt sein Wissen als Ermutigen Sie Mitarbeiter, ihre eigenen Ideen zu Speaker, Autor, Dozent derwelsch vermitteln, sondern durch starke Bilder. ■ kommunizieren und eigenen Ideen nachzugehen. und Berater weiter. Das stärkste Bild sind Sie selbst als „Vorbild“. 16 Die Unternehmerin 01 I 2015 „Die gläserne Decke ist typisch old school“ Wie die digitale Revolution die Arbeitswelt verändert und welche Chancen sie Frauen eröffnet: Wer könnte zu diesen aktuellen Fragen kompetenter Stellung nehmen als die Deutschland-Chefin des weltweit führenden Technologieunternehmens Dell? Ein Interview mit Doris Albiez Frau Albiez, Dells Evolving-Workforce-Studie untersucht den Einfluss von aktuellen Technologien auf die Arbeitswelt. Wie verändert die Digitalisierung unsere Arbeit? Doris Albiez: Es gibt mittlerweile keine Branche und kaum einen Bereich der Gesellschaft, der von der Digitalisierung nicht betroffen wäre. So ändern sich beispielsweise auch der Medienkonsum und das Sozialverhalten durch Social Media. All das hat Auswirkungen auf die Arbeitswelt, weil es ganz neue Produkte und Verfahren gibt, die alte ablösen. Zugleich nimmt das Tempo zu. Es ist noch nicht so lange her, da musste man lernen, dass man einen Beruf nicht mehr das ganze Arbeitsleben lang ausüben kann. Inzwischen ist es schon so, dass man in einigen Branchen nach fünf Jahren mit einer komplett neuen Situation konfrontiert ist. Und ich bin mir sicher, dass dieses Tempo weiter zunehmen wird. Bietet die Digitalisierung auch neue Chancen für Frauen? Doris Albiez: Ich denke, dass die Digitalisierung überkommene Strukturen auflöst – oft solche, die Frauen in ihrem Fortkommen behindert haben. Die „gläserne Decke“ ist in den digitalen Unternehmen unbekannt, sie ist eben typisch „old School“ und verträgt sich nicht mit leistungsorientierter Dynamik. Daneben sind ganz einfache Dinge zu nennen: Mobile IT und hohe Bandbreiten ermöglichen das Arbeiten von unterwegs und im Home Office; das ist für Frauen, die auch heute noch mehr mit dem Thema Familie befasst sind, ein großer Vorteil. Doris Albiez In der Digitalwirtschaft sind Frauen derzeit noch unterpräsentiert. Welche Rahmenbedingungen braucht es, damit sich hier etwas ändert? Doris Albiez: Die wichtigste Voraussetzung ist ein diskriminierungsfreier Zugang zu Bildung. Es ist unheimlich schwer, alte Rollenbilder, die sich über Jahre und Jahrzehnte festgefahren haben, abzuschütteln. Auch heute studieren Frauen lieber Romanistik als Mathematik, und alle Versuche, mehr Frauen in die MINT-Fächer zu bringen, haben bisher nicht das erbracht, was man sich erhofft hatte. Dell unternimmt viel, um Frauen zu fördern. Dass es bei uns keine Barrieren gibt, halte ich für selbstverständlich, und wie Sie sehen, können bei Dell Frauen ja sogar Deutschland-Chefin werden. Wir haben aber dennoch die Schwierigkeit, dass sich zu wenige Frauen bewerben, zumal wenn es sich um Positionen mit technischem Anforderungsprofil handelt. Wir versuchen darauf mit gezielter Förderung zu reagieren; auf der anderen Seite kommen wir Frauen bei ihren spezifischen, rollenbedingten Anforderungen entgegen, beispielsweise durch flexible Arbeitszeitmodelle. Weshalb ist das Thema female Entrepreneurship so wichtig bei Dell? Doris Albiez: Ich habe die Rollenbilder schon erwähnt. Dagegen etwas zu tun, ist schwierig und langwierig – und in hohem Maße eine Frage des gesellschaftlichen Klimas. Hier haben wir uns Viele Unternehmen in Deutschland schrecken noch davor zurück, die technischen Möglichkeiten zu nutzen. mit dem Thema „Female Entrepreneurship“ aktiv ZUR PERSON Warum sollten sie sich damit auseinandersetzen? eingeschaltet und bieten Frauen einen institutioDoris Albiez: Wer die Möglichkeiten nicht DORIS ALBIEZ ist Vice President und nellen Rahmen für das so wichtige Networking. In General Manager von Dell unserer Gesellschaft muss es zur Selbstverständnutzt, den wird der Wettbewerb aus dem Markt Deutschland. In dieser Funktion ist lichkeit werden, dass Frauen als Unternehmerinfegen. Man hat das schon an einigen Branchen sie für die Gesamtleitung des nen tätig sind, gerade auch in technischen Bereistudieren können. Zuletzt waren sich beispiels- Unternehmens in Deutschland verantwortlich. Albiez verfügt über weise die Medien lange sicher, dass ihnen Web mehr als 30 Jahre Berufserfahrung chen. Niemand staunt heute über eine Ärztin, in der IT-Industrie. Sie kam im Mai und Social Media nichts anhaben können. Dann aber es gab Zeiten, da war auch das nicht selbstaber mussten sie feststellen, dass ihre bewähr- 2013 von IBM, wo sie zuletzt als Vice verständlich. Wir wollen dahin kommen, dass sich President Distribution Sales BPO & ten Geschäftsmodelle ins Wanken gerieten. Midmarket Germany das gesamte auch niemand mehr über eine IT-Technikerin wunDerzeit unternehmen sie enorme Anstrengun- Channelgeschäft des Unternehmens dert oder über eine Unternehmerin, die eine Techverantwortete. Zudem war sie gen, um den Anschluss ans digitale Zeitalter Mitglied des Central Advisory nologie-Firma leitet. Das ist ein weiter Weg, aber ■ wieder herzustellen. die Ärztinnen haben ihn auch bewältigt. Boards von IBM Deutschland. 01 I 2015 Die Unternehmerin 17 TITELTHEMA Digitalisierung der Arbeitswelt TITELTHEMA Digitalisierung der Arbeitswelt ■ ■ Automatisch Geld sparen Eine moderne und zeitgemäße Buchhaltung im Unternehmen reduziert die Kosten erheblich und ermöglicht zeitnahe und aussagekräftige Auswertungen. Es lohnt sich also, in Digitalisierung zu investieren Durch automatisierte Prozesse im Unternehmen sparen Sie Ressourcen und Kosten ■ Ihre Rechnungen können schneller bezahlt werden, das führt zur Ausnutzung der Skonti und zu guten Lieferantenbeziehungen ■ Melanie Kell KLASSISCHE BUCHHALTUNG – GESTERN UND HEUTE Wie wird die Buchhaltung in Ihrem Unternehmen bearbeitet? Schreiben Sie auf die Belege eine Kontierung, buchen Sie die Bankbewegungen manuell vom Kontoauszug ab und legen Sie die Rechnungen in einem Ordner ab? Werden die Rechnungen an die Kunden einzeln verbucht und nach dem Eintüten mit der Post verschickt? DIGITALISIERTE BUCHHALTUNG Die Digitalisierung macht auch bei der Buchhaltung nicht halt; die Bankbewegungen werden eingelesen und können bis zu 90 Prozent automatisch verbucht werden. Ausgangsrechnungen werden über Schnittstellen in wenigen Minuten eingelesen und mit einem Beleg verknüpft, Zahlungen können ohne Umweg über das Online-Banking auf den Weg gebracht werden. Lieferanten-Rechnungen können seit den Regeln zum ersetzenden Scannen vernichtet werden. DEBITORENMANAGEMENT Ein weiteres Bespiel für einen Bestandteil einer modernen Buchhaltung ist ein strukturiertes Debitoren-Management, welches das Ziel hat, die Liquidität im Unternehmen zu verbessern. Die Ausgangsrechnungen sollten zügig und fehlerfrei an die Kunden versandt werden. Gleichzeitig sollte ein gut funktionierendes Reklamationssystem implementiert sein, um Zahlungsverzögerungen zu vermeiden. Ein weiteres ausgewähltes Instrument zur Beschleunigung der Prozesse ist die elektronische Verbuchung der Geldeingänge. Die Verbuchung der Daten erfolgt automatisiert und kann bis zu 90 Prozent der Daten automatisch verarbeiten. Websites für den Weltmarkt Deutsche Unternehmen zieht es in die Welt. Einer Studie des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) zufolge investieren 47 Prozent dieses Jahr im Ausland. Immer mehr Firmen haben internationale Kunden, Zu viele global agierende Unternehmen vertrauen immer Lieferanten und Geschäftspartner. Danoch auf einfache Übersetzungen ihrer deutschen Website. bei unterschätzen sie oft, wie wichtig Doch das reicht nicht, wie VdU-Mitglied Nelly Kostadinova, eine weltweit nutzbare Firmen-Website Inhaberin des Übersetzer- und Dolmetscherservices für das Geschäft ist. Mit einer einfachen Lingua-World, in ihrem Gastbeitrag erläutert Übersetzung der deutschen Seite ist es aber oft noch nicht getan. Internationale Online-Auftritte sollten lokalisiert werden, damit ausländische Nutzerinnen und Nutzer die Inhalte richtig verstehen. Lokalisierte Websites Nelly Kostadinova achten auf sprachliche, kulturelle und technische Feinheiten in der Übertragung und vermeiden unnötige Fehler. Beispiel: Das Handy. Der im deutschen Sprachgebrauch allgegenwärtige Begriff wird in den USA nicht verstanden. Dort sprich man vom cell phone, während in Großbritannien mit dem mobile telefoniert wird. Und wenn der Online-Shop seine Umhängetaschen im englischsprachigen Ausland als „body bags“ verkaufen möchte, sollte der Shop besser auf den Begriff verzichten. Denn „body bag“ bezeichnet im Englischen einen Leichensack. LÄNDERSPEZIFISCH - BIS INS DETAIL Bei international ausgerichteten Websites sollten auch länderspezifische Formalien berücksichtigt werden. Eine Lokalisierung geht daher ins Detail. Von der Währung über das richtige Adressformat bis hin zu Maßeinheiten und Datumsangaben. Von Land zu Land gibt es eine Reihe formaler und rechtlicher Unterschiede. Ein Online-Shop sollte die richtigen Währungsangaben machen und die übersetzten Garantieregelungen den jeweiligen Landesgesetzen anpassen. Neue Variante: Des Weiteren kann dem Kunden das Angebot unterbreitet werden, dass die offenen Forderungen per Lastschrift eingezogen werden. Dies führt zur Verbesserung der eigenen Liquidität. Auch hier kann die Verbuchung im Unternehmen wesentlich schlanker organisiert werden. ERSETZENDES SCANNEN FÜR IHR UNTERNEHMEN BEDEUTET DAS: Ihre Belege sind digitalisiert ■ Sie müssen keine Belege sortieren und aufheben, Sie brauchen weniger Lagerkosten und Raum ■ 18 Die Unternehmerin 01 I 2015 FÜR IHR UNTERNEHMEN BEDEUTET DAS: Erhöhung der Liquidität ■ Weniger Außenstände ■ Reduzierung der Kosten Eine Anpassung der internen Abläufe in der Buchhaltung ist unumgänglich, um effizient und kostenoptimiert zu arbeiten. Eine Überlegung kann es sein, eine Umstellung gemeinsam mit einem ■ Outsourcing-Spezialisten vorzunehmen. ■ ZUR AUTORIN MELANIE KELL ist Gesellschaftergeschäftsführerin der Onnyo Consulting GmbH und Partnerin bei der Kell und Feltes Steuerberatungsgesellschaft. Ihr Tätigkeitsschwerpunkt liegt im Bereich Outsourcing von Rechnungswesen für mittelständische Unternehmen und gemeinnützige Einrichtung. Sie ist seit 5 Jahren Mitglied im VdU und seit 2014 – zunächst kommissarisch – im Bundesvorstand für den Bereich Mitglieder und Veranstaltungen aktiv. Zuvor engagierte sich Melanie Kell als Vorsitzende im Landesverband Hessen. www.kellundfeltes.de www.onnyo-group.de Foto: Bernd Pütz Ein Beispiel für die Prozessoptimierung im Unternehmen soll das ersetzende Scannen von Lieferantenrechnungen sein. Lange Zeit stellte sich die Frage, inwieweit eingescannte Unterlagen in Papierform vorgehalten werden müssen. Die Lieferantenrechnungen werden beim Eingang ins Unternehmen eingescannt und dem Buchhaltungsprogramm zur Verfügung gestellt. Die Verbuchung kann teilweise automatisiert erfolgen. Mittels einer OCR-Erkennung ist das Buchhaltungsprogramm lernfähig und kann Daten erkennen und übernehmen. Sofern die rechtlichen Voraussetzungen in Form einer Verfahrensdokumentation vorliegen, können die Belege entsorgt werden. ZUR AUTORIN Die gebürtige Bulgarin und Wahlkölnerin kam 1990 durch ein Stipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung nach Deutschland. Schnell entstand die Idee für ein eigenes Unternehmen. Den Firmensitz ihres Übersetzerund Dolmetscherservices Lingua-World eröffnete sie 1997 in Köln. Heute hat das Unternehmen 17 Filialen – unter anderem in Südafrika und Großbritannien– und bietet Übersetzungs-Services in rund 180 Sprachen und Dialekten an. Etwa 10.000 freie Übersetzer und Dolmetscher arbeiten für Lingua-World. Seit 2013 ist Nelly Kostadinova Mitglied im VdU-Bundesvorstand und engagiert sich insbesondere für die internationale Vernetzung des VdU. Außerdem gibt eine Reihe landestypischer Unterschiede bei der Nutzung von Websites. Das beginnt schon bei den Farben und dem Design der Seite. Die Farbe Weiß – bei uns positiv assoziiert – steht zum Beispiel in China und Japan für Trauer und Tod. Während in Deutschland Wert auf ein klares, dezentes Webdesign gelegt wird, arbeiten asiatische Seiten mit viel Text, vielen Farben und Animationen. Manchmal muss sogar die Website-Navigation angepasst werden. Etwa für arabische Länder, in denen von rechts nach links gelesen wird. Schließlich geht es um technische Aspekte: Lokalisierte Websites müssen in jeder Sprache funktionieren und nutzen deswegen Dateiformate und Zeichen-Codierungen, die global lesbar und verständlich sind. Dabei zählt jedes Detail: Wenn ein Produkt-Manual zum Download angeboten wird, sollte der entsprechende Link gleich mit übersetzt werden. Ist die Firmen-Seite einmal lokalisiert, kann sie mühelos weitere Länderversionen integrieren. Dem globalen Geschäftserfolg steht damit nichts mehr im Weg. ■ 01 I 2015 Die Unternehmerin 19 TITELTHEMA Digitalisierung der Arbeitswelt TITELTHEMA Digitalisierung der Arbeitswelt ■ ■ Starthilfen für Gründerinnen „Frauen in der Tech-Branche sollten sich besser vernetzen und sich gegenseitig unterstützen, um schließlich Führungspositionen zu erreichen. Ich bin überzeugt, dass die männerdominierten Start-ups davon profitieren würden, denn die Zusammenstellung von sich ergänzenden Teams ist mit ausschlaggebend für den Unternehmenserfolg. Es geht also darum, mit den richtigen Leuten zusammenzuarbeiten.“ Die Zahl der Frauen, die sich selbstständig machen, steigt – zu langsam! Noch hapert es an unterstützenden Rahmenbedingungen. Welche das sind, erklärt Constanze Buchheim sein. Unternehmertum per se – die Übernahme von Verantwortung für andere, eigenverantwortliches Handeln und nachhaltiges Wirtschaften – wird von vielen erfolgreichen Unternehmerinnen, auch im Mittelstand, verkörpert. Ihre Geschichten werden aber nur selten vorgestellt, da der mediale Fokus noch immer bei meist großen Startups mit hohen Finanzierungsrunden liegt. Dabei sollte Unternehmerinnen eine Bühne gegeben werden, um z.B. zu zeigen, dass Kind und Unternehmertum – gerade im flexiblen Digitalumfeld – gut vereinbar sind. DEN RECHTSRAHMEN OPTIMIEREN Constanze Buchheim In der bisher sehr männlichen Startup-Welt zeichnet sich ein Wandel ab: Immer mehr Frauen entscheiden sich für eine Gründung und setzen sich am Markt durch. Wesentliche Gründe dafür sind die vergleichsweise niedrigen Anfangsinvestitionen im Digitalbereich und die heute selbstverständlichen Prinzipien der Gleichberechtigung und Selbstbestimmung. Noch ist der Wandel allerdings eher schleppend. Mithilfe folgender Faktoren kann er beschleunigt werden: GRÜNDUNG AN UNIVERSITÄTEN THEMATISIEREN An Schulen und Universitäten wurde bis vor kurzem das Thema „gründen“ nicht oder nur sehr selten als Karriereoption vorgestellt. Die Berufswahl schien auf eine Laufbahn im öffentlichen Dienst oder in einem Unternehmen beschränkt. Selbst zu gründen wurde dagegen aus Unwissenheit kaum in Erwägung gezogen. Deshalb sollten mehr Unternehmerinnen, die über ihre Gründung sprechen, in Lehrpläne und Aktivitäten der Karrierecenter einbezogen werden und Lehrinhalte entsprechend angepasst werden. POSITIVE ROLLENVORBILDER In den Medien wird unternehmerischer Erfolg mit eher männlichen Attributen wie Status, Macht und Egoismus assoziiert, die viele Frauen abstoßen. Aber: Erfolg kann und darf auch weiblich 20 Die Unternehmerin 01 I 2015 Unternehmerinnen dürfen vom Gesetzgeber gegenüber angestellten Mitarbeiterinnen nicht benachteiligt werden. Dies war durchaus der Fall, etwa in der bisherigen Elternzeitregelung, die Gründerinnen direkt nach der Geburt zurück ins Unternehmen zwang. Mittlerweile wurde aber durch die Initiative ‚Frauen Gründen’ des BMWI und des BMFSFJ ein wichtiger Stein ins Rollen gebracht und u.a. die Elternzeitregelung für Unternehmerinnen angepasst. Auch andere Gesetze sollten daraufhin überprüft werden, ob sie Gründungen von Frauen befördern oder behindern. JENNIFER RECKOW, Geschäftsführerin der processline GmbH, Spezialistin für Organisationsveränderung im Mittelstand und Vorsitzende VdU Landesverband Pfalz/Saar. Sadia Shakil „Beim Mangel von Frauen in technischen Berufen spielt bereits die Erziehung zuhause und in der Schule eine große Rolle. Wir müssen das Bewusstsein der Eltern für die Zukunftsaussichten ihrer Töchter schärfen und unser Bildungssystem stärker auf diese Thematik ausrichten. Politische Initiativen sollten daher auch die Eltern miteinbeziehen und eine Zusammenarbeit zwischen Schulen und Elternhäusern fördern. Je mehr Frauen in technischen Berufen erfolgreich agieren, desto mehr Vorbilder gibt es für die nächste Generation.“ SADIA SHAKIL, Geschäftsführende Gesellschafterin des Wie lassen sich mehr Frauen für die Digitalwirtschaft gewinnen? NETZWERKE, MENTOREN UND FÖRDERER Trotz guter Geschäftsideen zögern Frauen häufig bei der Umsetzung. Ein frühzeitig aufgebautes, persönliches Netzwerk mit Vorbildern und starken Playern oder ein Mentor, der Mut macht, kann den Anstoß zum ersten Schritt geben. Ein Impuls, der häufig unterschätzt wird. Auch die bewusste Interaktion mit weiblichen Investoren und Angelnetzwerken kann den Unterschied machen. Die Studie „Women Entrepreneurs 2014: Bridging the Gender Gap in Venture Capital“ des Babson College in den USA zeigt: Die Wahrscheinlichkeit einer Investition in Unternehmen mit Frauen im Führungsteam verdoppelt sich, sobald die VC-Firma eine Partnerin im Managementteam hat, und verdreifacht ■ sich, wenn das Startup eine Frau als CEO hat. ZUR AUTORIN CONSTANZE BUCHHEIM ist Gründerin & CEO der i-potentials GmbH, der Personalberatung der europäischen Digitalwirtschaft. Ihre Expertise in den Bereichen HR und Führung in Startups baute sie während der Betreuung und Beratung zahlreicher Internetunternehmen in starken Wachstumsphasen und durch eine parallele Führungs- und Coach-Ausbildung auf. Constanze Buchheim wurde 2013 in den Beirat ‚Junge Digitale Wirtschaft‘ des Bundesministeriums für Wirtschaft berufen und 2014 als Berliner Unternehmerin nominiert. Buchheim ist Autorin des Buchs „HR für Startups – Recruiting und Retention im Digitalen Zeitalter“. Jennifer Reckow IT Unternehmens Axtrion GmbH & Co. KG „Ich selbst habe diese Branche für mich entdeckt. Mir war es dabei wichtig, mich mit meinem Geschäftsmodell und dem Produkt zu identifizieren. Und für meine Mitarbeiter – davon 90 Prozent Frauen – steht das genauso im Vordergrund. Die Eintrittsbarrieren im Online-Bereich sind gering, das Risiko überschaubar und Vorbilder für Gründerinnen gibt es immer mehr. Jetzt müsste man nur noch den jungen Mädels klar machen, dass es digital mehr gibt als nur Fashionblogs und Hashtags!“ MARIA SPILKA , Mitgründerin und Geschäftsführerin von Mädchenflohmarkt GmbH Andrea Niroumand „Bereits im Jahr 2000, als ich noch in der Modebranche tätig war, habe ich erkannt, wie wichtig es ist, meine Prozesse und Abläufe zu digitalisieren. Die enorme Innovationskraft der Digitalwirtschaft hat mich dazu bewegt, dort unbedingt mitwirken zu wollen. Ich wünsche mir mehr Förderprogramme, bundesweite Kampagnen, staatliche Finanzierung und politische Initiative, um Frauen die Chancen in dieser Top-Branche der Zukunft aufzuzeigen.“ ANDREA NIROUMAND, Geschäftsführerin AgenturWebfox GmbH Maria Spilka 01 I 2015 Die Unternehmerin 21 WIRTSCHAFT & GESELLSCHAFT Grüne Woche WIRTSCHAFT & GESELLSCHAFT Unternehmerinnenstudie ■ ■ Fachkräftemangel fordert Maßnahmen „Passivität schafft keine Perspektiven“ Aktive Frauen für ländliche Regionen: Im Rahmen dieses Themenschwerpunktes appellierte VdU-Präsidentin Stephanie Bschorr auf der Grünen Woche in Berlin an die Eigeninitiative von Unternehmerinnen. Deren gutes Gespür für Investitionen konnte Verbandsgeschäftsführerin Claudia Große-Leege anhand der aktuellen VdU-Umfrage belegen Stephanie Bschorr bei ihrem Impulsreferat auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin Gemeinsam mit Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt eröffnete VdU-Präsidentin Stephanie Bschorr das diesjährige Zukunftsforum Ländliche Entwicklung. Ein Prominenter Programmplatz, um für weibliches Unternehmertum zu werben. Rund 600 Gäste waren gekommen, um das Expertengespräch mit dem Bundesminister, der Landfrauenpräsidentin Brigitte Scherb und der VdU-Präsidentin zu verfolgen, das die Perspektiven und Chancen für Frauen in ländlichen Regionen zum Schwerpunkt hatte. Unter der Überschrift „Aktive Frauen für ländliche Regionen“ warb die VdU-Präsidentin aus unternehmerischer Sicht um noch mehr Engagement der Frauen. „Ich möchte hier ein Ausrufezeichen für mehr Unternehmertum setzen – ganz besonders für unternehmerisch tätige Frauen!“ Die Ausgangslage dafür ist ausgezeichnet: Frauen sind heute in der deutschen Wirtschaft aktiver denn je. Eine von drei Selbstständigen ist eine Frau, Tendenz steigend. Auch die Erwerbstätigenquote der Frauen ist in den letzten Jahren erfreulich gestiegen: Rund drei von vier Frauen in Deutschland sind erwerbstätig. Viel Potenzial also gerade für den ländlichen Raum, aber es gibt durchaus auch spezifische Schwierigkeiten. Denn es sind vielfach gerade gut ausgebildete Frauen, die aus Mangel an ökonomischen Perspektiven aus den ländlichen Regionen in die Städte abwandern. Entsprechend ermunterte die VdU-Präsidentin nicht nur zur Eigeninitiative, sondern wandte sich ebenso an die Politik, die gefordert sei, mit guten Rahmenbedingungen Raum für Zu22 Die Unternehmerin 01 I 2015 kunftschancen zu schaffen. Neben einer grundsätzlich stärkeren Berücksichtigung unternehmerischer Belange forderte die VdU-Präsidentin vor allem mehr öffentliche Infrastrukturinvestitionen in flächendeckende und leistungsstarke Kommunikationsnetze. Unter großen Beifall des Publikums brandmarkte sie „blinde Flecken“ der Netzanbindung, die gerade in Gebieten abseits der Metropolen noch immer vorhandenen sind. Lückenhafte Anbindung und eine langsame, unzuverlässige Netzleistung sind ein schwerer Standortnachteil für die betroffenen Unternehmen. In einer zunehmend vernetzten Wirtschaftswelt sei eine leistungsstarke Internetanbindung gerade in ländlichen Regionen entscheidend, betonte Bschorr, um unternehmerische Potenziale nutzen zu können und um die wirtschaftliche Entwicklung im Interesse der Menschen vor Ort zu fördern. Energisch schloss die VdU-Präsidentin: „Passivität schafft keine Perspektiven“. Im Fachforum „Weichen für Unternehmensgründungen und -weiterentwicklungen in ländlichen Räumen richtig stellen“ trug auch VdU-Geschäftsführerin Claudia Große-Leege wichtigen Input zu den Möglichkeiten für aktive Frauen bei. Unter dem Titel „Frauen investieren anders“ stellte sie zentrale Ergebnisse der Umfrage vor, die jährlich in Kooperation mit der Deutschen Bank unter VdU-Unternehmerinnen durchgeführt wird. Im Mittel investieren die Unternehmerinnen tatsächlich sicherheitsbewusster und langfristiger als ihre männlichen Kollegen und richten ihr Augenmerk stärker auf ein besonders nachhaltiges Unternehmenswachstum. ■ Deutschlands Unternehmerinnen bekommen den Fachkräftemangel immer stärker zu spüren: 42 Prozent haben derzeit Schwierigkeiten, offene Stellen zu besetzen. Im Vorjahr waren es noch 33 Prozent. Das zeigt die diesjährige Unternehmerinnenumfrage, für die der VdU gemeinsam mit der Deutschen Bank mehr als 300 VdU-Mitglieder befragt hat. Dringend gesucht werden insbesondere Fachkräfte mit Berufsausbildung (74 Prozent) und Hochschulabschluss (44 Prozent). Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, investieren Unternehmerinnen verstärkt in die Bindung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. 67 Prozent der Befragten bieten Weiterbildung an. 63 Prozent setzen Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein – mit einem Plus von zehn Prozentpunkten ist dies der größte Bedeutungszuwachs gegenüber dem Vorjahr. Wichtigstes Vereinbarkeitsinstrument ist mit 71 Prozent die Flexibilisierung von Arbeitszeiten. MASSNAHMEN ZUR QUALIFIZIERUNG UND ZUM HALTEN DER FACHKRÄFTE AUS SICHT DER UNTERNEHMERINNEN Mehr denn je stehen Arbeitgeber vor der Herausforderung, gute Mitarbeiter zu binden. Auf welche Anreize sie schon setzen – und wo Nachholbedarf besteht, ermittelte die aktuelle Unternehmerinnenumfrage des VdU und der Deutschen Bank Trotz des zunehmenden Fachkräftemangels nutzen die Unternehmerinnen das Potenzial von Wiedereinsteigern bislang noch zu wenig. Aktuell geben nur 38 Prozent der Unternehmerinnen an, Rückkehrer eingestellt zu haben, 20 Prozent planen dies in den nächsten zwölf Monaten. Dabei sind sich die Befragten über den Nutzen von Wiedereinsteigerinnen im Klaren: Vorteile sehen sie vor allem im Bereich der Wissenssicherung. Befürchtete Qualifikationslücken wirken jedoch bislang als Hemmfaktor – 47 Prozent betrachten den hohen Schulungsbedarf der Wiedereinsteiger als Hürde. Die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung beurteilen die Unternehmerinnen etwas schlechter als noch im Vorjahr. Nur noch 23 Prozent gehen davon aus, dass die Lage besser wird, 2014 glaubten dies noch 33 Prozent. Die Entwicklung im eigenen Unternehmen beurteilen die Befragten dabei positiver als die wirtschaftliche Lage im Allgemeinen. Und auch die Investitionsbereitschaft der Unternehmerinnen bleibt hoch: Wie im Vorjahr planen mehr als zwei Drittel in den nächsten zwölf Monaten Investitionen in das eigene Unternehmen. Die Arbeit der Großen Koalition sehen die Unternehmerinnen hingegen eher kritisch: Eine relative Mehrheit von 41 Prozent äußert sich unzufrieden. Als wichtigste Voraussetzungen für langfristiges Wachstum fordern Unternehmerinnen den Abbau bürokratischer Vorschriften und einen verlässlichen politischen ■ Rahmen. IMPRESSUM Die Unternehmerin Zeitschrift des Verbands deutscher Unternehmerinnen e.V. (VdU) Herausgeber: Verband deutscher Unternehmerinnen e.V. (VdU) Glinkastr. 32, 10117 Berlin Telefon: 030 2005919-0 Telefax: 030 200591920-0 E-Mail: [email protected] Internet: www.vdu.de Erscheinungsweise: 2 x jährlich Verbreitete Auflage: 4 500 ISSN: 0938-3875 Redaktion: Claudia Große-Leege (V.i.S.d.P.), Julia Chojecka, Silvia Mazura, Katharina Menning und die Unternehmerinnen im VdU Redaktionelle Begleitung: Nicole Ehlert Gestaltung: Almut Moritz Druck: NEEF + STUMME premium printing GmbH & Co. KG, Schillerstraße 2, 29378 Wittingen Soweit nicht anders angegeben, sind die Texte der Länderseiten im Namen der Landesverbandsvorsitzenden erstellt. Für unverlangt eingesendete Manuskripte und Rezensionsexemplare wird keine Haftung übernommen. Bildnachweis: Soweit nicht anders gekennzeichnet, wurden die Bilder von den Autoren zur Verfügung gestellt oder stammen aus dem VdU-Bildarchiv. Foto Titel: fotolia_Robert Kneschke 01 I 2015 Die Unternehmerin 23 WIRTSCHAFT & GESELLSCHAFT Quote WIRTSCHAFT & GESELLSCHAFT Quote ■ „denn natürlich erwarten die Frauen nicht bloß die knapp 200 Aufsichtsratsmandate, die das Gesetz vorschreibt“. Keine der Podiumsteilnehmerinnen wollte sich diesbezüglich in falscher Bescheidenheit üben. Die gesetzliche Quote soll vielmehr den Wendepunkt in der Beteiligung von Frauen an wirtschaftlicher Führungsverantwortung markieren. Für alle kommenden Generationen von Frauen soll gelten, dass sie genauso selbstverständlich wie Männer in den Führungsetagen vertreten sind. Dass jetzt die eigentliche Arbeit beginnt, darüber waren sich alle Beteiligten einig. Nun gilt es Strategien zu entwickeln und Perspektiven aufzuzeigen, damit die gesetzliche Regelung ihre erhoffte Wirkung entfalten kann. So wurden Erfahrungen ausgetauscht und viele Anregungen weitergegeben. Über verschiedene Grundlagen für mehr weibliche Führungsverantwortung in der deutschen Wirtschaft wurde ausgiebig auch unter Einbeziehung der Gäste diskutiert. Dabei war eines für die Unternehmerinnen ganz besonders wichtig: Es geht und ging ihnen bei der Auseinandersetzung um die Quote nie um einen Machtkampf. Die Quote soll nicht gegen die Wirtschaft oder zu Lasten der Wirtschaft umgesetzt werden. Sie soll für die Wirtschaft umgesetzt werden! Die angeregten Diskussionen zogen sich bis in den späten Abend. Aufgrund der großen Resonanz wird ■ eine Folgeveranstaltung geplant. Moderatorin Nina Sonnenberg, Kristina Tröger, Christina Block, Annette Bruhns, Petra Bödeker-Schoemann, Sybille Hartmann, Senatorin Jana Schiedek (v.l.n.r.) Grafik: BMFSJ ■ FAKTEN ZUM QUOTENGESETZ Seit dem 1. Mai 2015 gilt das Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst. Mit dem Gesetz soll der Anteil von Frauen in Führungspositionen signifikant verbessert werden. Anzeige Die Quote mit Leben füllen Die gesetzliche Grundlage ist da – nun beginnt die eigentliche Aufgabe: weibliche Führungsverantwortung soll so selbstverständlich werden wie männliche. Wie das gelingen kann, war Thema einer Podiumsdiskussion in Hamburg auf Mitinitiative des VdU Das gerade verabschiedete Gesetz für eine Quotierung der Aufsichtsräte ist ein beachtlicher politischer Erfolg und zugleich ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu mehr Frauen in Führungspositionen der deutschen Wirtschaft. Der VdU hat als Mitinitiator der Berliner Erklärung maßgeblich an der Umsetzung mitgewirkt. Jetzt muss die gesetzliche Regelung mit Leben gefüllt werden. Wie kann das gelingen? Zu dieser Frage kamen rund 150 Frauen auf Initiative der Senatorin für Gleichstellung, Jana Schiedek, Bettina Lentz (Leiterin 24 Die Unternehmerin 01 I 2015 des Personalamts der Freien und Hansestadt Hamburg), Annette Bruhns von Pro Quote und der VdU-Landesvorsitzenden Kristina Tröger zusammen. Die Veranstaltung fand Anfang des Jahres unter dem Titel „Die Quote mit Leben füllen – Wege von Hamburgerinnen an die Spitze“ in den Räumen der Bucerius Law School in Hamburg statt. Neue Impulse für die anschließende Podiumsdiskussion brachten das Grußwort von Kristina Tröger und der Vortrag von Senatorin Jana Schiedek. Unter Leitung der Moderatorin Nina Sonnenberg diskutierten Petra Bödeker-Schoemann (Geschäftsführerin Hamburger Gesellschaft für Vermögens- und Beteiligungsmanagement mbH), Christina Block (Unternehmerin und Gesellschafterin Eugen Block Holding), Sybille Hartmann (Finanzdirektorin Unilever) und Annette Bruhns (Spiegel Journalistin und Pro Quote-Gründerin). „Es ist zu früh, um sich behaglich im Sessel zurückzulehnen und die eigenen Erfolge zu bestaunen“, warnte Kristina Tröger, SCHLEMMEN MACHT AH! DAS IDEEN-DINNER® MEHR UNTER WWW.IDEEN-DINNER.COM EIN PRODUKT DER 01 I 2015 Die Unternehmerin 25 WIRTSCHAFT & GESELLSCHAFT Altersvorsorge WIRTSCHAFT & GESELLSCHAFT Kolumne ■ ■ Gut vorbereitet in den (Un-)Ruhestand Selbstständig und selbstbestimmt: Was wir als Unternehmerin schätzen, möchten wir als Ruheständlerin nicht missen. Die Finanzexpertin Regina A. Costello weiß, wie man eine Altersvorsorge-Strategie entwickelt, die zur Vision der letzten Lebensphase passt ZUR AUTORIN Regina A. Costello (vorherige Fahlbusch) berät seit mehr als dreißig Jahren Menschen im In- und Ausland bei allen finanziellen Fragestellungen, heute zusammen mit ihrem Team von der ARS PECUNIAE GmbH und ausschließlich auf Honorarbasis. Zuvor arbeitete sie für deutsche Privatbanken, unabhängige Vermögensverwalter, an der Wall Street und betreute ein Family Office sowie Projekte in Österreich, Zypern und Nordamerika. teile abwägen. Nicht selten ist das Ergebnis dieser Analyse überraschend: Auf einmal ist etwas längst nicht so wichtig wie immer gedacht, während etwas anderes plötzlich unverzichtbar wird. Werden Ziele nach diesen Kriterien priorisiert, erhält man eine gesunde Basis, um die richtigen Entscheidungen für die Gestaltung und Finanzierung der Zukunft zu treffen. Selbstbestimmung durch finanzielle Sicherheit und Vermögen ist unsere Idealvorstellung. Dabei kommt es weniger darauf an, wie viel wir in der beruflich aktiven Phase verdienen, sondern wie viel Vermögen wir gleichzeitig aufbauen. Doch sollte man über der Vorsorge für die Zukunft das Verwirklichen von Lebensplänen in der Gegenwart nicht vergessen. Regina A. Castello Als Orientierungshilfe für unser unternehmerisches Handeln dient unsere Geschäftsvision. Eine Vision für das eigene Privatleben hilft bei der Planung der dritten Lebensphase, zu der eine passende Strategie für die unternehmerische Altersvorsorge gehört. Konventionell versteht man darunter die Maximierung der persönlichen finanziellen Mittel außerhalb des Unternehmens, die Planung der Unternehmensnachfolge inklusive eines Notfallplans (mit einer Stellvertretung für die Geschäftsführung, unternehmerischen Vollmachten und einem unternehmensbezogenen Testament.) und, neuerdings, auch einen Plan für das „digitale Vermögen“. Erfolgreich ist eine Altersvorsorge aber nur dann, wenn bei der Planung das emotionale Wohlbefinden einen mindestens so hohen Stellenwert einnimmt wie die finanziellen Mittel. DAS FÜHRT ZU DER FRAGE: Warum ist Geld wichtig für mich? Die Antwort finden wir, indem wir unsere Prioritäten bestimmen und deren Vor- und Nach26 Die Unternehmerin 01 I 2015 HIERZU EINIGE PRAKTISCHE EMPFEHLUNGEN: Pflegen und investieren Sie in das eigene Kapital, d. h. nicht nur in Vermögensanlagen, sondern auch in Aus- und Weiterbildung, persönliche Erfahrungen, Einstellungen und Werte, körperliches Wohlbefinden, Familie und Freunde und persönliche zeitliche Freiräume. ■ Vermeiden Sie einseitige Investitionen außerhalb eigener unternehmerischer Projekte, denn „Klumpenrisiken“ sind gefährlich. Auch Immobilien können an Wert verlieren! ■ Schätzen Sie die zukünftigen Zahlungsströme realistisch ein: Renten aus staatlichen, berufsständigen und privaten Verträgen sind wie lang laufende Anleihen zu betrachten und stellen damit Geldvermögen dar. ■ Viele früher attraktive Altersversorgungsprodukte sind heute mit ■ Skepsis zu betrachten. Lassen Sie sich unabhängig beraten! ■ Traue keiner Statistik... Es gibt weniger Frauen als Männer in Unternehmensvorständen und sie bleiben im Schnitt auch nicht so lange im Amt. Fehlende Kompetenz? VdU-Präsidentin Stephanie Bschorr wirft einen kritischen Blick auf eine irreführende Erklärung Frauen in Vorständen sind bisher noch seltener als in Aufsichtsgremien. Nach mühsamen Zuwachs bis 2013 ist ihre Zahl im vergangenen Jahr wieder deutlich zurückgegangen: Fast die Hälfte der Frauen in DAX30-Unternehmensvorständen schied vorzeitig aus. Sofort tauchte im Blätterwald eine Vermutung auf, die wir aus der Quotendiskussion nur allzu gut kennen: Ob diese Posten nicht vielleicht wegen des öffentlichen Drucks eher nach Geschlecht als nach Kompetenz besetzt worden seien? Als Beleg dafür machte ein Geschlechtervergleich die Runde: Im Durchschnitt waren weibliche Vorstände nicht einmal drei Jahre im Amt, ihre männlichen Kollegen dagegen fast dreimal so lang, nämlich acht Jahre. Ist die Luft in den Vorstandsetagen also doch zu dünn für Frauen? Hatten die ausgeschiedenen Vorstandsfrauen tatsächlich zu wenige Kenntnisse und Kompetenzen für den Job? Konnten sie schlicht der Konkurrenz nicht standhalten? Natürlich nicht. Vorsicht vor Statistiktricks! Denn der simple Vergleich auf Basis des Geschlechts taugt nicht als Erklärung, schon allein wegen der Größe der Vergleichsgruppen: Eine Vorständin mit heute acht Jahren Verweildauer hätte 2007 ins Amt gekommen sein müssen – aber damals gab es überhaupt nur eine einzige Frau unter den rund 200 DAX30-Vorständen. Bis 2014 hat sich der Frauenanteil zwar vervielfacht, machte aber trotzdem nicht einmal acht Prozent aus – ein früheres Ausscheiden aus dem Amt schlägt sich also bei den Frauen überproportional nieder. Den Fokus allein auf das Geschlecht zu legen, blendet die eigentlichen Zusammenhänge aus. Entscheidend für eine kürzere Verweildauer im Vorstand sind tatsächlich ganz andere Kriterien, die wiederum für weibliche Vorstände besonders häufig zutreffen, nämlich Quereinstieg und Ressort: Extern berufene Vorstandsmitglieder, die eben nicht im Unternehmen aufgestiegen und daher weniger mit den internen Koalitionen und informellen Kommunikationswegen vertraut sind, scheitern eher und dies umso mehr, wenn sie Personalvorstände sind – unabhängig vom Geschlecht. Also: Scheitern in Spitzenpositionen ist für Frauen keineswegs wahrscheinlicher als für Männer. Sie verfügen über die gleichen Fähigkeiten und Kompetenzen wie diese. Am Ende des Tages wird es jedoch entscheidend darauf ankommen, unternehmenseigene Karriereförderung gerade auch für Frauen zu betreiben, um beide Geschlechter angemessen an der unternehmerischen Führungsverantwortung zu beteiligen. ■ Also: Scheitern in Spitzenpositionen ist für Frauen keineswegs wahrscheinlicher als für Männer. 01 I 2015 Die Unternehmerin 27 WIRTSCHAFT & GESELLSCHAFT TTIP WIRTSCHAFT & GESELLSCHAFT TTIP ■ ■ Auf großes Interesse stieß die TTIP-Veranstaltung des LV Baden, die unter dem Titel „Chance mit Risiken?“ eine Expertenrunde zur Diskussion versammelte. schancen i TTIP Wachstum it Transparenz be M r: he sic d un g Frei, nachhalti eröffnen s Sicht der deutd den USA ist au ischen der EU un zw en ausgesetzt. mm n ko ge ab chtigun che Freihandels raten und Verdä Das transatlantis ht in die Kritik ge rec Un zu en nn eri mmission mit schen Unternehm z, die die EU-Ko hohe Transparen die r zu Schiedshe da ess en roz ultationsp hmerinnen schätz d mit dem Kons Die VdU-Unterne tlichung konsolilungsmandats un fen nd röf rha Ve n Ve s he de hung mit der zusätzlic der Veröffentlic gen ermöglicht. t. In Verbindung der Verhandlun n eingeleitet ha kussion auf Höhe Dis gerichtsverfahre te ch ere hg h rd damit eine sac gen grundsätzlic dierter Texte wi diese Verhandlun hmerinnen sind che Wirtne uts ter de Un die en ist ch lt We ng der deuts ortnationen der nkunNach Überzeugu zugangsbeschrä der führenden Exp n Weg. Als eine nissen und Markt mm he els nd Ha auf dem richtige n bau vo ders auf den Ab schaft ganz beson utschland n. ese wi gen ange der EU sowie De n den USA und lumens zwische utschen Untervo de r els de nd ht Ha Sic en s au gewaltig elsabkommens Angesichts des se, die gerade s eines Freihand Handelshemmnis ist der Abschlus hen zahlreiche ste be im Besonderen Möglichr en me im ihr in ch d stark erfällig. Denn no al behindern un nehmerinnen üb überproportion handeln. Neben zu en rkt hm ne Ma ter en Un ch ttlere m US-amerikanis kleinere und mi ratische Imkte auch auf de n vor allem bürok iden, ihre Produ fuhrzöllen sorge Ein n keiten beschne he e Zeitverzögetlic lich ch eb trä il erh h durchaus be dards für zum Te tan kts du branchenspezifisc Pro e iedlich en und untersch portbestimmung stungen. ela kann nb ste Ko d un dem Wettbewerb rungen Welt mit wachsen utschen Unterh verflochtenen de isc Die om n. on ge ök lie hr d me ndelsbarrieren In einer mehr un regulatorische ronistischen Ha he Hürden durch in solchen anach ngen, bürokratisc hu die Zukunft nicht mü Be alle r terstützen dahe nehmerinnen un abzubauen. g Herzen liegt, run isie on rm Ha twortung sehr am haftliche Veran lsc sel d umweltge e un ihr ialch hen soz nnen, denen au hrung unserer ho Als Unternehmeri gt, dass TTIP die rt auf die Bewa eu We erz n üb ßte en grö nn U n im Vd Unternehmeri legen die Fraue ftsträchtige d die deutschen faire und zukun ards. Zugleich sin n Schutzniveaus he ho rechtlichen Stand es ch hohe interser lei un zug en und ter Beibehaltung potenzial schaff ms stu ch Chance bietet, un Wa s zliche blieren, die zusät el setzen. Standards zu eta twortlichen Hand für einen veran e äb ßst Ma le nationa Unternehmerinnen für ein faires Freihandelsabkommen Wirtschaftliche Chancen nutzen – das ist ein grundlegendes Credo der deutschen Unternehmerinnen im VdU. Im Interesse von zusätzlichen Wachstumsmöglichkeiten für Wirtschaft und Verbraucher setzt sich der VdU für ein faires und verantwortliches Freihandelsabkommen ein, wie es derzeit von der EU mit den Vereinigten Staaten von Amerika verhandelt wird 28 Die Unternehmerin 01 I 2015 Der Abbau von Handelshemmnissen ist aus Sicht des VdU dringend geboten. Noch immer bestehen zum Teil beträchtliche Zölle oder Einfuhrbeschränkungen wie doppelte Zulassungsund Prüfverfahren, die Zeit verschlingen, zusätzliche Kosten verursachen und die vor allem für mittlere und kleinere Unternehmen aufgrund des hohen bürokratischen und finanziellen Aufwands reale Marktzugangsbeschränkungen darstellen. Der VdU tritt daher dafür ein, solche Barrieren im Waren- und Dienstleistungsverkehr zu verringern und unter Wahrung der eigenen hohen Standards freien und fairen wirtschaftlichen Austausch zu ermöglichen. Gerade angesichts des großen Handelsvolumens zwischen der EU und den USA kann das TTIP-Abkommen deutliche Wachstumsimpulse setzen und zugleich sozial- und umweltrechtlich vorbildlich für andere internationale Handelsabkommen wirken. Dabei plädieren die deutschen Unternehmerinnen für ein transparentes und diskursives Verfahren. Unter dem Titel „Frei, nachhaltig und sicher: Mit Transparenz bei TTIP Wachstumschancen eröffnen“ hat der VdU ein Positionspapier erstellt, das die Veröffentlichung konsolidierter Verhandlungstexte ausdrücklich begrüßt. Besonnene und sachliche Diskussion auch über die Besorgnisse, die in der Medienberichterstattung vielfach im Vordergrund standen, ist einer der zentralen Grundsätze unseres Verbandes. Der VdU möchte zu einer Versachlichung beitragen und thematisiert das geplante Abkommen in einer Befragung der Mitglieder. Neben der Wirtschaftskommission des VdU, die sich mehrfach eingehend mit den Chancen und Grundlagen dieser Freihandelsvereinbarung befasst hat, wurde TTIP in verschiedenen Landesverbandsveranstaltungen diskutiert, so auch in einer hochkarätig besetzten Veranstaltung des Landesverbandes Baden, die sich den aktuellen Entwicklungen in der Diskussion rund Professor Lars P. Feld, Mitglied des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, nahm bei den Unternehmerinnen des VdU entschieden für TTIP Stellung VdU-Bundesvorstandsmitglied Dr. h. c. Karin van Mourik (Mitte) stellte bei der Freiburger Veranstaltung die Verbandsposition in den Mittelpunkt der Diskussion um das TTIP-Abkommen widmete. Hier kamen entschiedene Befürworter des Abkommens, die als Sachverständige die volkswirtschaftlichen Chancen betonten, ebenso zu Wort wie kritische Einwände, die sich vor allem auf die Sicherung der hohen Standards und auf die umstrittenen Regelungen zur Schiedsgerichtsbarkeit richteten. Die Teilnehmerinnen in Freiburg stimmten nach einer intensiven und unaufgeregten Diskussion überein, den Fortgang der Verhandlungen weiterhin kritisch zu begleiten. Kernaufgabe dabei ist die Sicherung und Bewahrung unserer hohen sozial- und umweltpolitischen Standards. Um neue Wachstumschancen und Potenziale für Wirtschaft und Gesellschaft zu wecken, ist es entscheidend, Handelshemmnisse soweit wie möglich abzubauen. Die Unternehmerinnen sind überzeugt, dass TTIP die Chance bietet, hohe Standards auch international zu fixieren und zum Leitbild weiterer Freihandelsabkommen zu machen – im Interesse eines besseren Lebens und für mehr Wohlstand auch über die Grenzen des TTIP-Wirtschaftsraumes hinaus. ■ 01 I 2015 Die Unternehmerin 29 WIRTSCHAFT & GESELLSCHAFT Tea Time Kleinanzeigen ■ Kleinanzeigen Unternehmerinnen präsentieren ihre Produkte und Dienstleistungen Dr. Eva Högl, MdB, mit Stephanie Bschorr Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner im Kreis von VdU-Unternehmerinnen Quote und Marktwirtschaft Die VdU-Tea Time ist das Diskussionsforum für Unternehmerinnen mit Bundespolitikern. Unsere hochkarätigen Gäste in 2015: die Sozialdemokratin Dr. Eva Högl und der FDP-Vorsitzende Christian Lindner Der Termin für die Gesprächsrunde mit der SPD-Politikerin Mitte Juni hätte kaum besser vereinbart werden können: Pünktlich zum Tag des Bundestagsbeschlusses über die Einführung einer gesetzlichen Frauenquote war eine der politischen Wegbereiterinnen dieser Entscheidung zu Gast bei der VdU-Tea Time. In entsprechend guter Stimmung diskutierten die VdU-Unternehmerinnen mit Dr. Eva Högl, die als stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Sozialdemokraten im Deutschen Bundestag nicht nur aktuell in zentraler politischer Funktion agiert, sondern schon in den Koalitionsgesprächen die Federführung zur Quotenvereinbarung innehatte. Ausgehend von diesen Beratungen entspann sich ein lebhafter Austausch zu frauenpolitischen Fragen und zu allgemeinpolitischen Themen – engagiert moderiert von VdU-Präsidentin Stephanie Bschorr. 30 Die Unternehmerin 01 I 2015 Mit Christian Linder begrüßten die Unternehmerinnen bei der siebten VdU-Tea Time zum zweiten Mal einen männlichen Gesprächspartner. Der FDP-Bundesvorsitzende nahm sich Zeit für einen intensiven Austausch mit den Unternehmerinnen, gewürzt mit einem besonderen Einstieg: Gezeigt wurde ein Video der sogenannten „Wutrede“ des FDPVorsitzenden, dessen engagiertes Bekenntnis zum Unternehmertum große Anerkennung bei den VdUTeilnehmerinnen fand. Unter der Leitung von VdU-Vizepräsidentin Cornelia Hopp standen in dieser Runde vor allem marktwirtschaftliche und unternehmerische Themen im Fokus. Diskutiert wurde aber auch die politische Neuausrichtung der FDP, die nach ihrem Ausscheiden aus dem Deutschen Bundestag mit ersten Erfolgen bei den Bürgerschaftswahlen in Hamburg und ■ Bremen ihr politisches Comeback im Visier hat. Als Frau finanziell unabhängig sein Sinnfragen? Krankheit? Stress? Zusammen mit ihrem Team bietet die erfahrene Dipl.-Volkswirtin Finanzberatungen, die auf die individuellen Bedürfnisse und Lebenskonstellationen von Frauen ausgerichtet sind: Mit professionellem Sachverstand und weiblichem Einfühlungsvermögen werden finanzielle Strategien transparent und nachvollziehbar gemacht. Den Körper nutzen, um auch unbewusstes Wissen über Ursachen und Sinn fühlbar zu machen! Body-Mind-Soul-Kinesiologie® & Neurobiolog. Stressabbau: Zuverlässig, tiefenwirksam & effektiv. Selbstanwendung möglich. Einzelcoachings, Heilreisen & Seminare mit Dr. med. 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Wieder eine Erfolgsgeschichte des seit 2001 laufenden Mentoring-Projektes der Käte Ahlmann Stiftung Mentorin Martina Feierling-Rombach, Inselbrauerei Feierling, Freiburg, www.feierling.de Kontaktpflege mit historischem Flair Überregionales Netzwerktreffen im China Club Berlin Mit der Feier unseres 60. Gründungsjubiläums im November 2014 in Köln haben wir das überregionale Netzwerk der größeren Unternehmerinnen innerhalb unseres Verbands neu belebt. Das Mittagessen im China Club in Berlin am 26. März dieses Jahres setzte diese Reihe fort, die zu Kontaktpflege und Meinungsaustausch einlädt. Direkt neben dem Adlon, mit Blick auf das Brandenburger Tor, verbindet der China Club fernöstliche Kunst und Design mit westlicher Lebensart. Der Club befindet sich unmittelbar über der Akademie der Künste, einer der ältesten europäischen Kultureinrichtungen. Als Gastredner war der Präsidialsekretär der Akademie, Dr. Hans Gerhard Hannesen, eingeladen. Die Akademie der Künste wurde 1696 gegründet, befindet sich seit 1907 am Pariser Platz und hat seit 2005 dort wieder ihr Stammhaus bezogen. Seit 2015 ist Jeanine Meerapfel Präsidentin. Als erste Frau an der Spitze der Akademie löst sie damit eine lange Reihe prominenter Männer ab, darunter Max Liebermann, ■ Günter Grass und Walter Jens. Mentee Ulrike M. Walter, LAND-SEHEN – Ordnung für Ihr Büro, Freiburg, www.land-sehen.de „Aufmerksam zuhören, kritische Fragen stellen, direktes und konstruktives Feedback – das wünschte ich mir von meiner zukünftigen Mentorin.“ Ich hatte mich gut vorbereitet auf unser erstes Kennenlernen, und so klar, direkt, wertschätzend und respektvoll unser erstes Treffen verlief, so ging es auch mit den laufenden Terminen weiter. Martina Feierling-Rombach hatte meine Dienstleistung zuerst für sich selbst in Anspruch genommen, um mich auf Herz und Nieren zu prüfen. Sie nahm an einem Workshop zu der „5-S-Methode“ im Büro teil und war angetan und begeistert von den hilfreichen Praxistipps aus unserer Zusammenarbeit. Aber auch von der Art und Weise, wie ich meine Kundschaft begleitete. So fällt es Martina Feierling-Rombach leicht, meine Dienstleistung zu beschreiben und zu empfehlen. Während unserer Mentorin-Mentee-Zeit nahmen wir gemeinsam an einer Kollegialen Fallberatung der Käte Ahlmann Stiftung in Heidelberg teil, traten als Duo bei den Frauenwirtschaftstagen in Freiburg auf, und sie lud mich zum 60. Geburtstag des Verbandes deutscher Unternehmerinnen ein. Dort lernte ich auch die Enkelin von Käte Ahlmann, Rosely Schweizer, kennen. Unsere Mentorin-Mentee-Beziehung beschreibe ich daher kurz mit den Worten von Rosely Schweizer: „Die Zusammenarbeit sollte Vertrauen und Ermutigung verbinden. Das führt zum Erfolg.“ Auf diesen gehe ich Schritt für Schritt zu. 32 Die Unternehmerin 01 I 2015 „Zu Beginn des gemeinsamen Weges als TWIN war ich mir nicht sicher, ob ich die Erwartungen der Mentee würde erfüllen können. Nach kurzer Zeit stellten wir fest, dass wir uns wunderbar ergänzen und es für beide Seiten eine „Win-Win-Situation“ werden kann.“ Save the Date: „Erfolgreich verhandeln als Frau“ VdU und Negotiation Academy Potsdam laden zum Seminar Es ist uns gelungen, trotz völlig unterschiedlicher beruflicher Ausrichtung und beinahe konträrer Wesensarten, uns ideal zu ergänzen und in unseren Fähigkeiten zu bereichern. Obwohl das offizielle Mentoringjahr vorüber ist, halten wir Kontakt und ich öffne Türen und stelle Verbindungen her, soweit Ulrike Walter dies benötigt. Vom 15. bis 16. Oktober 2015 veranstalten der VdU und die Negotiation Academy Potsdam (NAP) ein Verhandlungsseminar. Verbessern Sie Ihre Performance durch ein systematisches und professionelles Verhandlungsmanagement. Lernen Sie Ihre eigenen Stärken und Schwächen in zahlreichen Übungen, Workshops und im gegenseitigen Erfahrungsaustausch kennen und erfahren Sie mehr über aktuelle Erkenntnisse der genderbezogenen Verhandlungsforschung. Alles in allem kann ich nur sagen, dass Erfahrungen wertvoller werden, wenn man sie anderen Menschen weitergibt. Außerdem trägt es zur inneren Zufriedenheit bei, wenn man im eigenen Handeln bestätigt wird und andere am Erfolg teilnehmen lassen kann. Ich würde mich jederzeit wieder als Mentorin zur Verfügung stellen. ■ Die NAP wurde 2013 von Prof. Dr. Uta Herbst gegründet, die zugleich Professorin für Betriebswirtschaftslehre an der Universität Potsdam ist. Sie hat sich auf Gender Negotiation Forschung spezialisiert. Die Akademie verfolgt das Ziel des Die strukturierte und organisierte Arbeitsweise von Ulrike Walter hat mich von Anfang an begeistert und es fiel mir nicht schwer, sie zu ermuntern, zu beraten, zuzuhören und Mut zu machen in der Anfangszeit ihrer Selbstständigkeit. Wissenschafts-Praxis-Austausches im Bereich der Verhandlungsforschung. Neben der eigentlichen Verhandlungsführung werden auch die vor- und nachgelagerten Managementaufgaben bei Verhandlungen betrachtet. Das Seminar richtet sich exklusiv an Mitglieder des VdU, ist auf 18 Teilnehmerinnen begrenzt und findet in den repräsentativen Räumlichkeiten der Universität Potsdam statt. Die Kosten für die Teilnahme an den zwei Seminartagen betragen pro Teilnehmerin 750 Euro (inclusive Verpflegung und Rahmenprogramm). Bitte melden Sie sich bis zum 15. September an unter: [email protected] (Vorzimmer Prof. Dr. Uta Herbst). www.negotiationacademypotsdam.de■ Prof. Dr. Uta Herbst gründete die NAP 2013 01 I 2015 Die Unternehmerin 33 INTERNATIONAL Hintergrund INTERNATIONAL Hintergrund ■ ■ Die Schweizer Zahnradbahn brachte die Unternehmerinnen auf den Berg Corcovado mit der Christusstatue „Cristo Redentor“, dem Wahrzeichen Rio de Janeiros Willkommen in Bahrain: Das arabische Königreich richtete im März den 63. FCEM-Weltkongress aus. Beim grenz- und kulturüberschreitenden Austausch lag der Fokus auf Bildungsprojekten Der Besuch beim deutschen Generalkonsul Harald Klein rundete die Eindrücke der Reise durch Brasilien ab Das Königreich Bahrain ist ein Inselstaat im Persischen Golf und wurde im März 2015 Treffpunkt des weltweiten Unternehmerinnen-Netzwerks FCEM (Les Femmes Chefs d’Enterprises Mondiales), dem auch der VdU angehört. Beim diesjährigen Weltkongress vertraten Nelly Kostadinova (Mitglied des Bundesvorstands), Monika Turnwald (VIT Country Delegate Italien) und Anne-Marie DeJonghe (VIT Country Delegate BeNeLux) den VdU auf der internationalen Bühne. Nelly Kostadinova, im Bundesvorstand zuständig für internationale Zusammenarbeit, war beeindruckt von den Tagen in Manama, der Hauptstadt des Königreichs: „Die Delegierten überschreiten Grenzen, Kulturen und Sparten und werden Teil einer gemeinsamen Geschichte. Unter- Vor der Sambaschule in Rio de Janeiro. Die Tanzstunde folgte unmittelbar Brasiliens beneidenswerte Gelassenheit Eher düstere Zukunftsaussichten erwarteten die 25 VdU-Unternehmerinnen vom größten Land Südamerikas. Doch ihre Delegationsreise im März gab Anlass zur Hoffnung: Die Nation trotzt der Krise – vor allem mit unerschütterlichem Optimismus Vor wenigen Jahren noch als aufgehender Stern der Weltwirtschaft gefeiert, steckt Brasilien schon kurz nach den Präsidentschaftswahlen 2014 in einer politischen und auch wirtschaftlichen Krise. Inflation, Wirtschaftsflaute, Korruption und marode Infrastruktur lassen eigentlich keinen optimistischen Blick auf die Entwicklung der siebtgrößten Volkswirtschaft der Erde zu. Eigentlich. Denn Brasilianer lassen sich in ihrem Optimismus nicht bremsen. Erstaunlich, wie zuversichtlich sie trotz wirtschaftlicher 34 Die Unternehmerin 01 I 2015 Networking unter königlicher Schirmherrschaft Flaute und politischer Krise bleiben – eine Gelassenheit, von der wir Deutschen eine Menge lernen können. In sieben Tagen schafften es zwar nicht einmal die Unternehmerinnen des VdU, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft in seiner ganzen Komplexität kennen zu lernen. Doch die Reise bot einen guten Einblick. Nach Gesprächen mit Wirtschaftsvertretern waren die VdU-Unternehmerinnen überzeugt: Die ausländischen Investoren bleiben im Land. Die Binnennachfrage der wachsenden Mittelschicht, die großen Rohstoffvorkommen und vor allem der Wille zum Wachstum treibt das 200 Millionen Einwohner starke Land voran. In Gesprächen mit Museumsvertreterinnen, bei Besuchen einer Favela und eines Dorfes von Sklavennachfahren haben die Unternehmerinnen einen umfassenden und tiefen Einblick auch in die Kultur und in die Gesellschaft erhalten. Und Spaß gehabt: in der Samba-Schule, auf einer Bootsreise um tropische Inseln und entlang der Strände von ■ Ipanema und Copacabana. Anne-Marie DeJonghe, Hoheit Prinzessin Sabika bint Ibrahim Al Khalifa, Nelly Kostadinova, Monika Turnwald (v.l.n.r.) nehmerinnen aus Ländern wie dem Sudan, Libanon oder Saudi-Arabien tauschen ihre Erfahrungen mit Firmenchefinnen aus Australien, Mexiko, der Tschechischen Republik oder Armenien aus. Wir haben gemeinsam konferiert und dabei den Fokus auf Bildungsprojekte gelegt. Die Bahrain Business & Professional Women International Federation ist eine der ganz besonderen Brücken für arabische Frauen in die globalisierte Welt. Unter der Schirmherrschaft der bahrainischen Königin, Hoheit Prinzessin Sabika bint Ibrahim Al Khalifa, konnten sich die Unternehmerinnen auf dem FCEM-Kongress international vernetzen“. ■ Delegationsbesuch aus Saudi-Arabien Die Gäste aus Nahost interessierten sich für die Berufstätigkeit der Frauen in Deutschland Unternehmerinnen aus Saudi-Arabien waren Ende April auf Deutschland-Tour. VdU-Geschäftsführerin Claudia Große-Leege stellte den Unternehmerinnen die Arbeit des VdU und die Situation erwerbstätiger Frauen in Deutschland vor. Gemeinsam mit VdU-Vorstandsmitglied Nelly Kostadinova und Ulrike Rohleff, Vorsitzende des VdU International Teams (VIT), nahm die Dele- Nelly Kostadinova und Ulrike Rohleff besuchten mit den Unternehmerinnen aus Saudi-Arabien Brigitte Zypries gation an einem Mittagessen mit Brigitte Zypries, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und ■ Energie, im BMWi teil. 01 I 2015 Die Unternehmerin 35 AUS DEM VERBAND Preise und Jubiläen AUS DEM VERBAND Preise und Jubiläen ■ ■ Aktuelles EMOTION-INITIATIVE „FRAUEN FÜR DIE ZUKUNFT“ Sie haben wirklich Beachtung verdient: Unternehmerinnen, die sich durch besondere Leistungen und Verdienste hervorheben. Diese VdU-Mitglieder durften sich 2014 über Preise und Auszeichnungen freuen GLÜCKWUNSCH ZUM 85.! Ursula Lapp – herausragende Unternehmerin (Lapp Holding AG) und langjähriges VdU-Mitglied – ist im Mai 85 Jahre alt geworden. Der VdU gratuliert von ganzem Herzen! Im Beisein von rund 500 Gästen feierte Ursula Ida Lapp im Bürgerhaus Möhringen in Stuttgart ihren 85. Geburtstag. Sie hat als große Unternehmerin Wirtschaftsgeschichte geschrieben. Mit Herz und Tatkraft und einem sicheren Gespür für die Anforderungen des Marktes, hat sie gemeinsam mit ihrem Mann Oskar Lapp (1921-1987) vor mehr als 50 Jahren ein Unternehmen mit internationalem Ruf geschaffen. Lapp beschäftigt weltweit rund 3.200 Mitarbeiter, bis heute ist das Unternehmen in Familienbesitz. ■ Bereits zum dritten Mal wurde das Unternehmen D. Entrup-Haselbach GmbH & Co. KG aus NRW mit dem Bundesehrenpreis ausgezeichnet. Deutsche Lebensmittelproduzenten, die im vergangenen und laufenden Jahr die besten Testergebnisse bei den Qualitätsprüfungen der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) erzielt haben, werden mit diesem renommierten Preis des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft ausgezeichnet. Doris Entrup, Gründerin des international tätigen Herstellers von Tiefkühlbackwaren, ist stolz auf diese Ehrung: „Als ich vor fast dreißig Jahren – als Frau in einer Männerdomäne – das Unternehmen gründete, dachte ich nicht im Entferntesten an solch eine erfolgreiche Unternehmensentwicklung.“ In einem Ein-Zimmer-Büro rief Doris Entrup – damals alleinerziehende Mutter eines sechsjährigen Sohnes – 1987 das Unternehmen ins Leben.■ ILAPO IST „DEUTSCHLANDS KUNDENCHAMPION“ Die ilapo Internationale Ludwigs-Arzneimittel GmbH & Co.KG. erreichte in diesem Jahr beim Wettbewerb „Deutschlands Kundenchampions“ den ersten Platz in der Kategorie Unternehmen bis 49 Mitarbeiter. ilapo beliefert als spezialisierter Pharmagroßhandel seit mehr als 50 Jahren Apotheken im In- und Ausland und profitiert dabei von einer hochmodernen Lieferlogistik. Für den Preis werden die Stärken des Kundenbeziehungsmanagements umfassend untersucht und die Kunden befragt. Wir gratulieren unserem Mitglied und ilapo-Geschäftsführerin Sabine Fuchsberger-Paukert sowie ihrem Team zu ihren zufriedenen Kunden! ■ 36 Die Unternehmerin 01 I 2015 (c) Axel Kirchhof Firmengründerin Ursula Ida Lapp mit ihrer Familie im Ursula-IdaLapp-Saal im Bürgerzentrum Möhringen DORIS ENTRUP ERHÄLT HÖCHSTE AUSZEICHNUNG DER LEBENSMITTELBRANCHE Awards zum fünften Mal in Hamburg vergeben Auf Initiative der Emotion-Herausgeberin Dr. Katarzyna Mol-Wolf und Geschäftsführerin Anke Rippert – beide Mitglied im VdU – wurden in diesem Jahr zum fünften Mal Frauen mit dem EMOTION-Award geehrt. Der bedeutende Preis zeichnet Frauen für herausragendes unternehmerisches und soziales Engagement aus. Rund 400 Gäste aus Gesellschaft, Wirtschaft, Politik und Unterhaltung nahmen auch in diesem Jahr an der feierlichen Gala teil, die erstmals in der Hamburger Laeiszhalle stattfand. Der VdU begleitet als Partner diese Veranstaltung von Anfang an. Mit ihrer unternehmerischen Expertise unterstützt VdU-LandesverbandsvorsitzenProf. Dr. Petra Moog, Lea Lange, de Kristina Tröger die prominent beKristina Tröger setzte Jury und überreichte den Preis an die Gewinnerin in der Kategorie „Unternehmerin“. Dieser ging nach einer Laudatio von Professor Dr. Petra Moog von der ABWL Siegen an Lea Lange, Gründerin und Geschäftsführerin von juniqe.com. Der Award „Soziale Werte“ ging an Johanna Ruoff, Gründerin der Initiative „Ein Platz für Kinder“. In der Kategorie „Frauen in Führung“ siegte Susanna Schneeberger, Vice President & Managing Director bei Terex Material Handling. Beste „Zukunftsmacherinnen“ wurden Nadine Antic und Seda Erkus, die Gründerinnen und Geschäftsführerinnen der Global Flow GmbH. Weitere Laudatorinnen waren Model Franziska Knuppe, Katja Kraus, Mitglied im Aufsichtsrat bei Adidas, und Khatera Yusufi, Moderatorin und Schirmherrin beim UN Women Nationales Komitee Deutschland.■ INNOVATIONSPREIS IT FÜR ALPHABIT WEBDESIGN Die Firma AplhaBit Webdesign des VdU-Mitglieds Helga Krumbeck wurde für ihre Lösung abcOnline-CMS mit dem Innovationspreis IT der Initiative Mittelstand prämiert. Das ausgezeichnete Produkt hat die Experten-Jury besonders überzeugt, es gehört damit zur Spitzengruppe aller eingereichten Bewerbungen. Die Schirmherrschaft hatte in diesem Jahr die Microsoft Deutschland GmbH.■ Jubiläen 2015 – erste Jahreshälfte 40 JAHRE LV Hamburg/Schleswig-Holstein: Simone Hülse-Reutter LV Rheinland: Roswitha Husfeldt 35 JAHRE LV Niedersachsen: Brunhilde Keiser, Felizitas Skala LV Württemberg: Leni Häfner-Czegledy, Ilse Heimsch 30 JAHRE LV Berlin/Brandenburg: Rosemarie Reinsch LV Rheinland: Cornelia Geppert LV Ruhrgebiet: Karin Dicke 25 JAHRE LV Bremen-Weser-Ems: Hedwig Maria Knechtel LV Hamburg/Schleswig-Holstein: Gisela Hielscher 20 JAHRE LV Berlin/Brandenburg: Christine Berger, Maria-Ilona Kiefel LV Hamburg/Schleswig-Holstein: Kirsten Beuster, Marie-Luise Krohn, Christine Lingenfelser, LL.M., Peggy Münster LV Hessen: Hannelore Vierlich LV Niedersachsen: Brigitte Frank LV Rheinland: Heide-Marie Steiger, Renate Remmerbach LV Württemberg: Dr. Dagmar Steinmetz, Charlotte Helzle, Evmarie Bartolitius, Dr. Doris M. Schoenemann 15 JAHRE LV Baden: Margot Selz LV Hessen: Dr. Verena Baldinger LV Rheinland: Micaela Werner LV Ruhrgebiet: Sabine Reimann, Claudia Wiemer, Karin-Catharina Wolniczak, LV Thüringen: Hannelore Kirchner LV Westfalen: Angelika Gajos LV Württemberg: Beatrix Jacobi 10 JAHRE LV Berlin/Brandenburg: Editha Hahn-Fink LV Bremen-Weser-Ems: Cornelia Hopp LV Hamburg/Schleswig-Holstein: Elke Glindemann, Wei Qian, Barbara Hielscher LV Pfalz/Saar Ursula Schmal LV Rheinland: Sabine Gruhn LV Ruhrgebiet: Dr. Sabine Weckelmann, Cornelia Kill-Frech, Dr. Christine Trzaska, Susanne Eschke, Diana Mouzales-Napp LV Thüringen: Irene Klein LV Westfalen: Ute Flagmeier, Karin Lammers-Nehrkorn, Ulrike Horstmann, Gaby Foppe LV Württemberg: Claudia Gläser 01 I 2015 Die Unternehmerin 37 AUS DEM VERBAND Nachruf AUS DEM VERBAND Girls´Day ■ ■ Nach der Uni ein eigenes Unternehmen? Weil Deutschland mehr Gründerinnen braucht, wurde Wirtschaftsstudentinnen der Berliner Businessschool ESCP die Selbstständigkeit schmackhaft gemacht: Anlässlich des Girls’ Day berichteten erfolgreiche „Role-Models“ aus dem VdU von ihren persönlichen Erfahrungen Abschied von Sieglinde Haufler Wir trauern um Sieglinde Haufler. Sie ist am 23. Juni nach langer Krankheit verstorben. Mit ihr hat unser Verband eine beispielhafte Unternehmerin verloren, die sich neben ihrer Tätigkeit als Steuerberaterin ehrenamtlich mit vollem Engagement für die Interessen selbstständiger Frauen und den VdU eingesetzt hat. Als stellvertretende Landesverbandsvorsitzende im Landesverband Baden/Pfalz-Saar seit 2004 und anschließend als Mitglied des Bundesvorstands von 2006 bis 2010 hat sie den VdU wesentlich mitgestaltet. Mit ihrer Tatkraft sowie mit ihrer großzügigen, herzlichen und offenen Persönlichkeit hat sie im Verband vieles bewegt. Auch in schwierigen Situationen schaffte sie es immer wieder durch ihre ausgleichende und umsichtige Art einen gemeinsamen Konsens zu finden. Immer hatte sie das Wohl der anderen mit im Blick. Ihr unternehmerisches Wissen teilte sie gern. So auch im Rahmen des Mentoring-Programms der Käte Ahlmann Stiftung, der sie als Mentorin eng verbunden war und dessen Freundeskreis sie als Vorstand seit 2011 angehörte. Die Mitglieder des VdU werden Sieglinde Haufler dankbar in Erinnerung behalten und ihr Andenken bewahren. 38 Die Unternehmerin 01 I 2015 Aus erster Hand: Karriereberatung von Unternehmerinnen und Managerinnen. Constanze Buchheim, Stephanie Bschorr, Andrea Niroumand, Daniela Horn, Marion Festing (von links) Nur 11 Prozent der Startup-Gründer sind weiblich. Der Anteil selbstständig tätiger Frauen liegt insgesamt bei ca. 30 Prozent. Das Gründerinnenpotenzial in Deutschland ist also noch lange nicht ausgeschöpft. Deshalb lud der VdU gemeinsam mit der ESCP Europe Businessschool Berlin und der IHK Berlin am Girls’ Day zu einer gemeinsamen Veranstaltung ein. Studentinnen der ESCP erhielten die Möglichkeit, aus erster Hand zu erfahren, was es heißt, ein eigenes Unternehmen zu führen. Denn: Selbstständigkeit kann gerade für Frauen eine attraktive Alternative zum Angestelltenverhältnis sein. Während Karrieren in Großunternehmen manches Mal durch die „gläserne Decke“ behindert werden, können Unternehmerinnen die Spielregeln im eigenen Unternehmen selbst bestimmen. Um Studentinnen den Mittelstand und die Selbstständigkeit schmackhaft zu machen, haben die Berliner VdU-Mitglieder Constanze Buchheim (i-potentials GmbH) und Andrea Niroumand (Webfox GmbH) sowie VdU-Präsidentin Stephanie Bschorr aus dem unternehmerischen Nähkästchen geplaudert. Die Rektorin der Hochschule, Professor Marion Festing, lieferte den nötigen akademischen Hintergrund, und der dritte Kooperationspartner, die IHK Berlin, legte mit der stellvertretenden Hauptgeschäftsführerin, Melanie Bär, die Chancen und Trends für Frauen in der Berliner Wirtschaft offen. Dabei zeigte sich, wie wertvoll und inspirierend es sein kann, echten Role-Models Raum für ihre ganz persönliche Geschichte zu geben. Offen und ehrlich berichteten die VdU-Unternehmerinnen von ihrem Werdegang. Selbst gestalten zu können, an Themen zu arbeiten, die einen persönlich bewegen und dabei die Arbeitsstrukturen jenseits von „gläsernen Decken“ selbst zu bestimmen – das waren die Motive fürs Unternehmertum, die zur Sprache kamen. Sehr persönlich berichteten sie von der Herausforderung, gute und motivierte Mitarbeiter zu finden und zu halten, von ihren persönlichen Lösungen, wie sie Mutterschaft und Unternehmertum vereinbaren und welche Einstellung helfen kann, mit Krisen umzugehen. ■ Selbstständigkeit kann gerade für Frauen eine attraktive Alternative zum Angestelltenverhältnis sein 01 I 2015 Die Unternehmerin 39 ANZEIGEN Wir begleiten Sie professionell und effizient von der Idee bis zur Realisierung Ihres Produktes und darüber hinaus. Patentmonitoring / Patentstatistik Wettbewerbsanalysen / Marktrecherchen Innovationsberatung AHE | engineering Inh. Anja Dreher, Dipl.-Ing. (FH) Hüetlin & Roeck Mühle Donaustraße 38 87700 Memmingen T + 49 (0) 8331 . 83 337 20 F + 49 (0) 8331 . 83 337 29 [email protected] ahe-engineering.com Schulaufenthalte in Kanada und uSa treffen Sie die richtige entscheidung. Wir beraten Sie kompetent! Große Straße 53 • 49074 Osnabrück • 0541 58 05 20 00 [email protected] • www.learnout.de OSnabrÜck • berlin • HamburG • mÜncHen anzeige_LO_VdU_2015_182x74_f1.indd 1 29.05.15 11:22 ORGANISATIONSVERÄNDERUNG IM MITTELSTAND SCHNELL. SICHER. ERFOLGREICH ÜBER DIE ZIELLINIE. 12 Jahre, 20 Mitarbeiter, 100 Kunden, 200 Projekte, 250 Spezialisten – das ist unsere „Formel e“ für Ihren Erfolg. „Wir sprechen Mittelständisch. Wir hören gut zu und schauen genau hin. Wir bewegen Ihre Organisation. Dafür stehe ich persönlich.“ Jennifer Reckow Gründerin und Geschäftsführerin Ihr Ziel: eine Organisation, die nachhaltig in die Zukunft trägt. Unser Thema: Organisationsveränderung im Mittelstand. processline bringt Ihr Veränderungsprojekt über die Ziellinie. Individuell. Präzise. Termintreu. processline GmbH Wormser Landstraße 261 67346 Speyer Telefon 06232 67060-0 E-Mail [email protected] Web www.processline.de 01 I 2015 Die Unternehmerin 41 Deutsche Bank deutsche-bank.de/renminbi AUS DEM VERBAND Kommissionen ■ VDU-MINT Unternehmerinnen aus dem naturwissenschaftlichen und technischen Bereich haben sich unter der Leitung von Sophia Hatzelmann in der MINT-Kommission zusammengefunden. Ihr Ziel ist es, Mädchen und Frauen für die MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) zu sensibilisieren und die Berufsvielfalt im naturwissenschaftlichen Bereich aufzuzeigen. Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, müssen Schülerinnen und Schüler frühzeitig für naturwissenschaftliche Berufe begeistert werden. VdU-Unternehmerin- nen engagieren sich daher auch im schulischen Bereich. Um auch Wissenschaftlerinnen, Managerinnen und Unternehmerinnen zusammenzubringen, war der im November 2014 von der MINT-Kommission organisierte Kongress MINTsummit – women in LEADERSHIP in Stuttgart ein erster erfolgreicher Schritt. Im Januar 2016 folgt der nächste MINTsummit in Augsburg. Sind Sie selbst MINT-Unternehmerin und möchten die Kommission unterstützen? Melden Sie sich bitte bei [email protected], Tel. 0171/38 58 720. ■ Leitlinien, MINT & globale Vernetzung Unternehmerinnen-Interessen in Politik und Öffentlichkeit vertreten, weltweit Türen öffnen und den Fachkräftemangel bekämpfen: An der Umsetzung der großen VdU-Missionen sind diese drei Arbeitsgruppen beteiligt VDU-WIRTSCHAFTSKOMMISSION VIT (VDU INTERNATIONAL TEAM) Ulrike Rohleff, Vorsitzende des VdU International Teams, hat sich dem Ausbau des internationalen Unternehmerinnen-Netzwerks verschrieben. Unter dem Dach des internationalen Unternehmerinnenverbandes FCEM setzt sich VIT für den wirtschaftlichen Austausch ein. Country Delegates teilen ihre Erfahrungen in ausländischen Märkten mit allen VdU-Mitgliedern und öffnen die Türen zu Unternehmerinnen weltweit. Mit einigen internationalen Organisationen und internationalen Verbänden bestehen feste Kooperationen. VIT-Workshops und Delegationsreisen vervollständigen die Angebote des VdU International Teams. So können Handelspartner leichter zueinander finden und die Chancen der Globalisierung für unsere Mitglieder spürbar gemacht werden. Möchten Sie Ihre internationalen Erfahrungen bei VIT einbringen? Ulrike Rohleff freut sich über Ihre Unterstützung: [email protected], Tel. 030/74 07 448-13 ■ 42 Die Unternehmerin 01 I 2015 Die Wirtschaftskommission erarbeitet die wirtschafts- und ordnungspolitischen Leitsätze für den VdU. Die zwölf Mitglieder haben in Zusammenarbeit mit externen Experten und der Geschäftsstelle Statements zu wirtschaftspolitischen Fragen vorbereitet. Somit erhalten Verbandsmitglieder und VdU-Gremien die notwendige Unterstützung, um ihre Interessen in Politik und Öffentlichkeit wirksam zu vertreten. Die Arbeit konzentrierte sich zuletzt auf den Abbau bestehender Überregulierung und bürokratischer Belastungen. Weitere Schwerpunkte sind die Arbeitsmarkt- und Rentenpolitik, die Energiepolitik, eine zukunftsfähige Bildungspolitik sowie aktuell das Freihandelsabkommen TTIP. Auch zum Breitbandausbau wurde ein Positionspapier erarbeitet. Die Wirtschaftskommission hat zahlreiche Kontakte geknüpft, um die Vernetzung des VdU mit anderen Verbänden und Institutionen zu stärken, etwa zum Normenkontrollrat und in politischen Gesprächen auf Bundes- und Landesebene. Auf der Jahresversammlung in Stuttgart wurden die Wünsche der VdU-Mitglieder für weitere Themen entgegen genommen. Margot Selz freut sich über Anregungen, Hinweise und weitere Vernetzungsmöglichkeiten. Telefonisch: ■ 0761/89 64 50 oder per Mail: [email protected] Es gibt einen Weg, die zunehmende Bedeutung des Renminbis in Wettbewerbsvorteile umzusetzen. Diesen Weg der höchsten Ansprüche gehen wir gemeinsam mit unseren Kunden. Als deutsches Finanzunternehmen sind wir seit 1872 in China präsent und sind Ihr kompetenter Ansprechpartner bei der Liberalisierung des chinesischen Finanzmarktes. Erfahren Sie von unseren Experten hier und vor Ort, wie Sie den Renminbi erfolgreich als Zahlungs- und TreasuryWährung einsetzen können. Die Deutsche Bank für Renminbi-Lösungen. ANZEIGEN ANZEIGEN EIN AUSFLUG, DER SICH LOHNT! 24/7 - Psychosoziale Beratung 95163 Weissenstadt im Naturpark Fichtelgebirge Goethestrasse 25 · Telefon +49 (0) 92 53 9 54 62 24 [email protected] · www.rogg-in.de Unterstützen Sie im Rahmen Ihres BGM Ihre Mitarbeiter durch die Integration eines Familienservices und einer professionellen psychosozialen Expertenhelpline – anonym und rund um die Uhr. 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Marguerre (links) Tel.: 06221/40 44 04 eMail: [email protected] und Martina Feierling-Rombach (rechts) Tel.: 0761/24 34 824 eMail: [email protected] VIEL WISSEN RUND UMS BIER 150 Jahre Privatbrauerei GANTER Anlässlich des 150-jährigen Bestehens der Privatbrauerei GANTER lud Geschäftsführerin und VdU-Mitglied Katharina Ganter-Fraschetti den VdU Baden zu einer spannenden Erlebnisführung in die Brauerei ein. Beim Rundgang erfuhren die Unternehmerinnen auf unterhaltsame Weise, wie die GANTER Biere entstehen. Darüber hinaus berichtete Katharina Ganter-Fraschetti, Urenkelin des Brauereigründers Ludwig Ganter, von unternehmerischen Entscheidungen: Zum Beispiel, warum man sich auf den regionalen Markt und regionale Bierspezialitäten spezialisiert und beschlossen habe, die Brauerei trotz rückläufigen Bierkonsums in Deutschland aufwändig zu modernisieren. Dass dabei besonders auf Nachhaltigkeit Wert gelegt wird, zahlt sich aus: Mit ihren 150 Jahren ist die Brauerei heute eine der modernsten ihrer Größe in Deutschland. Die Zahlen belegen den Erfolg: Die Brauerei konnte im vergangenen Geschäftsjahr überdurchschnittlich zulegen. Zum Abschluss der Führung bekamen die Besucherinnen die Gelegenheit im stimmungsvoll beleuchteten historischen Kesselhaus die unterschiedlichen GANTER Biere bei ■ einem badischen Vesper zu kosten. Keine trockene Angelegenheit: Eine Betriebsführung durch die Privatbrauerei GANTER 46 Die Unternehmerin 01 I 2015 ANREGENDE KUNST von links: VdU-Regionalleiterin Dorothea Freiburger und Beate Frères, als Bereichsleiterin Eigenmessen für die art Karlsruhe verantwortlich art Karlsruhe fest im Jahresprogramm Anfang März trafen sich die VdU-Damen wieder auf der Messe art in Karlsruhe – ein Termin, der inzwischen fester Bestandteil im Jahresprogramm des VdU Karlsruhe ist. Die art Karlsruhe hat ihren Platz im europäischen Kunstmessemarkt zwischen Köln und Basel gefunden. Mit einem Anteil von 20 Prozent ausländischen Galeristen liegt sie inzwischen über den Anforderungen, die an internationale Messen gestellt werden. Die VdU-Damen erhielten viele Anregungen bei einem Gang über die Messe und nicht wenige gingen als stolze Besitzerinnen eines neuen Kunstwerks beschwingt nach Hause. Wir sehen uns wieder – 18. bis 21. Februar 2016! ■ NEUJAHRSEMPFANG MIT LESUNG Auftaktveranstaltung in Heidelberg „VdU in eigener Sache“ – so lautet das traditionelle Motto des Neujahrsempfangs. Knapp 40 Mitglieder und InChrista Porten-Wollersheim, Viola Marguerre und Martina Feierling-Rom- teressentinnen kabach, LV-Vorsitzende Baden, Erika men in das HeidelSchroth, Dr. Hety Runnebaum (v.l.n.r.) berger dai Haus der Kultur. Viola Marguerre, Landesverbandsvorsitzende Baden und Regionalleitung Rhein-Neckar, präsentierte das Jahresprogramm und die Ziele des VdU. Mitglied Sunita Mitter stellte sich als künftige regionale Pressereferentin des VdU vor. Zum Ausklang des Abends las Marion Tauschwitz, Nachlassverwalterin und Biografin von Hilde Domin, aus ihrem bewegenden Buch über das kurze Leben der begabten jüdischen Dichterin Selma Meerbaum. ■ DESIGN-VISIONEN FÜR ZU HAUSE STUDIEREN HEUTE Inspirationen von der Frey Küchenzentrum-Innenausbau GmbH Bei einem Rundgang durch die ca. 2.000 Quadratmeter große Ausstellung konnten die VdU-Damen aus Karlsruhe und Umgebung einen Termin der Claudia Frey (3.v.r.) und Dorothea Freiburger besonderen Art genießen: (4.v.r.), Einzigartig Werbeagentur, Regionalleitung Claudia Frey informierte an- Karlsruhe/Pforzheim/Baden-Baden und Landesvorstand Baden schaulich über die neuesten Wohntrends: Innovative Küchenkonzepte, wohnliche Bodenbeläge, moderne Treppen und Türen – auch auf Maß gefertigt – sowie Wohnaccessoires und Kunstwerke von Claudia Frey persönlich lieferten uns jede Menge Inspirationen. Bei einem köstlichen Drei-Gänge-Menü, zu dem die Geschäftsführung einlud, hatten wir viel Raum für den ■ Austausch von Unternehmerin zu Unternehmerin. 20 Jahre ABSOLVENTUM MANNHEIM Das ABSOLVENTUM MANNHEIM ist das fakultätsübergeifende Netzwerk für weltweiten lebenslangen Kontakt und gegenseitige Unterstützung von Studierenden, Absolventen, Professoren und Förderern der Universität Mannheim. Erika Schroth, Mitglied des Vorstands Baden, engagiert sich seit Jahren als Mentorin in diesem Netzwerk und lud zum 20-jährigen Jubiläum Mitglieder des VdU ein. Das Thema „Studieren heute: Hauptfach Egoismus – Königsweg oder Irrweg?“ moderierte Dr. h. c. Heike Sc hmoll, FAZ-Korrespondentin für Politik in Berlin, die an der Universität Mannheim ■ studierte. Die Organisatoren der Veranstaltung danken den Referenten für ihre sachkundigen Vorträge und die Impulse für die angeregte Diskussion TTIP: „EIN SPERRIGES THEMA“ Diskussion über das umstrittene Freihandelsabkommen „Wir brauchen dringend eine sachgerechte und fachlich fundierte Diskussion über die Chancen, aber eben auch Risiken, die TTIP bietet“, fordert Martina Feierling-Rombach. Deshalb lud der VdULandesverband Baden zu einer hochkarätig besetzten Informationsveranstaltung nach Freiburg ein. Mehr als 100 Besucherinnen und Besucher folgten der Einladung und hörten zunächst einen Impulsvortrag des Wirtschaftsexperten Professor Dr. Lars P. Feld von der Uni Freiburg, der sich klar für das Freihandelsabkommen aussprach. (Siehe Artikel Seite 28/29 ). Im weiteren Verlauf diskutierten Vertreter aus Wirtschaft und Öffentlichkeit Pro und Contra. Dr. Katharina Reuter, Geschäftsführerin von UnternehmensGrün e.V., sprach sich klar für einen Verhandlungsstopp aus, da sie die Absenkung der Umwelt-und Sozialstandards befürchte, die den deutschen Mittelstand wettbewerbsfähig machten. Als Vertreter der Industrie und des Mittelstandes wies Gökhan Balkis, Geschäftsführer der Franz Morat Group, darauf hin, dass Deutschland nur dank des Exports so stark sei und eine starke Wirtschaft Themen wie Verbraucher- oder Umweltschutz mitfinanziere. Gudrun HeuteBluhm, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Städtetages Baden-Württemberg, bemängelte die politische Kommunikation im Zusammenhang mit TTIP, sprach aber auch von Entwarnung bei der Daseinsvorsorge. Alfred Schmit vom SWR Hörfunk (Chefredakteur Wirtschaft) moderierte den Abend professionell und sachkundig. Beim gemütlichen Ausklang diskutierten die zahlreichen Gäste angeregt und tauschten sich zu den erlangten Impulsen aus Vortrag und Podiumsdiskussion aus. Dieser Abend machte einmal mehr deutlich, dass es noch sehr vieler Diskussionen und Aufklärung zum TTIP-Abkommen bedarf. ■ „Ein sperriges Thema“ , wie es Gudrun Heute-Bluhm nannte. Viola Marguerre, Vorsitzende LV Baden; Monika Nottebohm, Zonta Präsidentin Heidelberg; Prof. Dr. Hans Raffée, Ehrenpräsident von ABSOLVENTUM mit Erika Schroth, dahinter die VdU-Mitglieder Ingrid Schinz, Gabriela Naumann, Jutta Milas-Busch, Zonta Vize Präsidentin Mannheim, rechts Sybille Runz, stellvertretende Geschäftsführerin von ABSOLVENTUM (v.l.n.r.) (c) Felix Zeiffer 01 I 2015 Die Unternehmerin 47 LANDESVERBÄNDE Bayern-Nord ■ LANDESVERBAND BAYERN-NORD Kommissarische Landesverbandsvorsitzende: Sabine Freifrau von Süsskind Tel.: 09836/96 88 8 eMail: [email protected] TALKSHOW IM VIRTUELLEN STUDIO Visionen starker Frauen Viel Applaus bei Theaterpremiere in Bamberg Beyerlein (Theaterpädagogin am Salzburger Landestheater) reflektiert gesellschaftliche Normen und die daraus erwachsenen Lebensbedingungen und beleuchtet, wie prominente Frauengestalten aus den letzten 200 Jahren diesen Herausforderungen begegnen. Die dritte im Bunde ist Susanne Strauss (Konzertpianistin) am Flügel. Ellen Bambach (vorn) und Angela Beyerlein (hinten) präsentieren die Theatercollage „Visionen starker Frauen“ Unter der Schirmherrschaft des VdU-Landesverbands Bayern-Nord und der Leitung von Ellen Bambach (VdU) fand die Premiere von „Visionen starker Frauen“ statt. Zu der theatral-musikalischen Collage fanden sich im vollbesetzten Grünen Saal der Harmonie in Bamberg Unternehmerinnen und deren Gäste ein. In ihrer Begrüßung hob Heike Schneider-Jenchen (VdU) die Bedeutung engagierter Frauen in Unternehmen hervor und betonte, wie wichtig deren Zusammenarbeit und unternehmerische Courage sei. Und genau dieses Thema greift „Visionen starker Frauen“ in tiefgründiger und unterhaltender Weise auf. Das Konzept aus der Feder von Ellen Bambach (Businesscoach und Sängerin) und Angela 48 Die Unternehmerin 01 I 2015 INSPIRATION UND ERKENNTNIS WERDEN ZU EINEM THEATEREREIGNIS BESONDERER KLASSE Es ist faszinierend, wie Schauspielkunst, Dialoge, Klavier und Gesang sich in einem Reigen herausragender Frauenfiguren zu guter Unterhaltung, beeindruckenden Gedankenspielen und Botschaften für die Zuschauer verdichten. Aus der subjektiven Perspektive der beiden Akteurinnen auf der Bühne werden Nöte, Erfahrungen und Perspektiven von Persönlichkeiten wie Clara Schumann, Angela Merkel, Beate Uhse u. a. in Szene und mit eigenen Lebenserfahrungen in Beziehung gesetzt. Die Pianistin Susanne Strauss zaubert virtuose und zarte Klänge als Solo, zur Untermalung und Begleitung von Liedern und Texten. Auf verblüffende und inspirierende Weise inszenieren Bambach und Beyerlein die von ihnen ausgewählten Frauen sowie sich selbst und nehmen die begeisterten Zuschauer mit auf eine Reise durch die Höhen und Tiefen des FrauSeins. Vorab gesammelte Zuschauermeinungen und ein Life-Interview mit der Lufthansakapitänin Cordula Pflaum bereichern die facettenreiche Collage. STRAHLENDE MIENEN, LEBHAFTE DISKUSSIONEN, BLEIBENDER EINDRUCK Das Publikum dankte mit Szenenapplaus, Gelächter und positivem Feedback: „Das war grandios – absolut hochkarätig!“ oder „Es war so inspirierend und smart inszeniert – ein toller Abend mit sehr viel Klasse!“, solche Stimmen spiegeln das hohe Niveau der Produktion. „Visionen starker Frauen“ spricht mit Leichtigkeit und Tiefsinn Zuschauerinnen an und macht ihnen Mut, entschlossen ihren Weg zu gehen. Es ist konzipiert, um im Rahmen von Auftaktveranstaltungen zur Frauenförderung oder in Coaching-Projekten als Ausgangsbasis gezeigt zu werden. Mit klarer Bildsprache und viel Humor wird das so bedeutsame Thema der Verortung der Frau in der Berufswelt und Gesellschaft aufgegriffen, und es werden individuelle Wege gezeigt, die als Kaleidoskop sinnlicher Eindrücke eine Zuschauerin erreichen und Perspektiven schaffen. ■ Hochschule Ansbach beeindruckt mit medialem Kompetenzzentrum Im Januar trafen sich die VdU-Unternehmerinnen im bayernweit einzigen virtuellen Fernsehstudio in der Hochschule Ansbach bei Professorin M. A. Renate Hermann, die die Studiengänge Ressortjournalismus und Multimedia/Kommunikation betreut. Die modernen Medien sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken und der Medienbereich bietet interessante und vielfältige Herausforderungen – wir erhielten Einblicke in den Studiengang Multimedia und Kommunikation und nahmen selbst an einer Talkshow im virtuellen Studio und dem anschließenden Videoschnitt teil. Und weil wir so begeistert von Renate Hermann und ihrem Team waren, die bereits viele Filmbeiträge für das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Bayern innovativ oder den Zentralverband Elektrotechnik und Elektroindustrie e. V. gedreht haben, gaben wir einen VdU-Videoimagefilm in Kooperation mit Bayern-Süd in Auftrag, der in diesem Jahr gedreht wird! ■ Dozentin an der Hochschule Ansbach: Professorin Renate Herman Landesverbandsvorsitzende Sabine Freifrau von Süsskind lud zu Salongesprächen auf Schloss Denenlohe ein NACHFOLGE – DIE GRÖSSTE HERAUSFORDERUNG DES MITTELSTANDS Gedankenaustausch mit Unternehmensberater „Unternehmensnachfolge – weiblich oder männlich?“ Dieser Frage widmete sich das diesjährige Salongespräch auf Schloss Dennenlohe. Damit setzte Sabine Freifrau von Süsskind, die Landesverbandsvorsitzende des VdU Bayern-Nord, die erfolgreiche Veranstaltungsreihe fort, die explizit als Gespräch gestaltet ist. So gab es neben fachlichen Informationen einen offensiven und intensiven Gedankenaustausch über Praxisfälle und eigene Erfahrungen der Teilnehmerinnen. Roland J. Gördes, Geschäftsführender Gesellschafter der Unternehmensberatung „Gördes, Rhöse und Collegen“ aus Hannover, zeigte die Probleme für mittelständische Unternehmen auf, denen es immer schwerer fällt, eine geeignete Nachfolge zu finden. Unternehmensnachfolge wird im Mittelstand zur größten Herausforderung der nächsten Jahre, denn erstmals übersteigt die Anzahl der Altinhaber die Zahl der potenziellen Betriebsübernehmer, und immer mehr Unternehmer und Unternehmerinnen erreichen das Ruhestandsalter. Gut Qualifizierte ziehen in Zeiten des Fachkräftemangels eher hoch dotierte, abhängige Beschäftigungen vor. Erfolgreiche Nachfolgen zeigen, dass nur ein rechtzeitiger Start und eine konsequente Umsetzung zum Erfolg führen. Wesentlicher Faktor ist dabei der richtige Kandidat oder die richtige Kandidatin. Dies gilt bei Familiennachfolgen wie auch bei der Übernahme durch Externe im Form eines Management-Buy-in (MBI) oder Management-Buy-out (MBO). Trends zeigen, dass Nachfolgerinnen an Bedeutung gewinnen. Dies gilt für die Familiennachfolge genauso wie im ■ Bereich der externen Kandidatinnen. 01 I 2015 Die Unternehmerin 49 LANDESVERBÄNDE Bayern-Süd ■ LANDESVERBAND BAYERN-SÜD Landesverbandsvorsitzende: Anke Voswinkel (links) Tel.: 089/55 05 47 84 eMail: [email protected] und Andrea Hiering (rechts) Tel.: 089/60 60 09 39 eMail: [email protected] Vorstands-Mitglied Cornelia von Schaabner (rechts) bedankt sich bei der Ehrenpräsidentin des VdU, Rosely Schweizer (links), und der Niederlassungsleiterin des Bankhaus Lampe München, Andrea Wutscher (Mitte) GESPRÄCHSRUNDE MIT ROSELY SCHWEIZER Die vielen Rollen der VdU-Ehrenpräsidentin Der LV Bayern-Süd organisierte einen Interessentinnen-Abend der besonderen Art im Bankhaus Lampe: Auf Einladung von Vorstands-Mitglied Cornelia von Schaabner kam die Ehrenpräsidentin des VdU, Oetker-Tochter und Unternehmerin Rosely Schweizer nach München. Nach einer Begrüßung und Einführung in die Verbandsarbeit des VdU durch die beiden Landesvorsitzenden, Andrea Hiering und Anke Voswinkel, begeisterte Schweizer das Publikum durch einen spannenden Vortrag über die Gründung des Verbands und dessen Errungenschaften für die Frau in Gesellschaft und Wirtschaft. In der Gesprächsrunde gab sie offen Einblicke in die verschiedenen Rollen, die sie als Ehrenpräsidentin des VdU, ehemaliges Beiratsmitglied der Oetker-Gruppe und Mutter einnimmt. Dabei stellte die engagierte Politikerin die Arbeit der Käte-Ahlmann-Stiftung vor, deren Vorsitz im Kuratorium sie innehat. Im Anschluss konnten die Teilnehmerinnen bei leckeren Köstlichkeiten netzwerken. ■ 50 Die Unternehmerin 01 I 2015 Betz-Chrom-Chefin setzt hohe Maßstäbe Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Unternehmerinnen im Gespräch“ stellte Miriam Betz, geschäftsführende Gesellschafterin der Betz-Chrom GmbH & Co.KG, ihr Unternehmen vor. BetzChrom veredelt komplexe Bauteile durch Verchro- VdU-Vorstandsmitglied Petra Göckel, men zum Schutz vor Korrosion und Verschleiß. Miriam Betz, IHK-Referatsleiterin Elfriede Kerschl (v.l.n.r.) Dieser starke Schutz von Bauteilen ist kennzeichnend für das Unternehmen. So wundert es nicht, dass sich die Chefin für ein Nashorn im Firmenlogo und für die Patenschaft eines der wenigen Panzernashörner im Münchner Zoo entschieden hat. Miriam Betz führt das Unternehmen in zweiter Generation. Für sie stehen nachhaltiges Wirtschaften, hohe zertifizierte Umwelt- und Qualitätsstandards, ethische Grundsatze und die Übernahme von gesellschaftlicher Verantwortung an erster Stelle. Deshalb bezieht die Firma nicht nur ihren gesamten Strom aus erneuerbaren Energiequellen sondern bildet auch in Zusammenarbeit mit der Münchner SchlaU-Schule Flüchtlingsazubis aus. Nach dem Gespräch mit Miriam Betz zeigten ihre Mitarbeiter den Gästen die Werkstätten, sodass alle einen Eindruck von dem modernen ■ Galvanisierungsbetrieb mitnehmen konnten. Foto: Flughafen München GmbH GESCHÜTZT WIE EIN PANZERNASHORN Girls’ Day 2015: Sabine Bleumortier, VdU-Mitglied und selbstständige Ausbildungsexpertin (rechts im Bild), vermittelte am Flughafen München im Anschluss an ihren Vortrag „Mit guten Umgangsformen begeistern“ 120 Schülerinnen und Schülern Tipps für wertschätzendes Verhalten in Schule, Beruf und Privatleben Landesverbandsvorsitzende Anke Voswinkel (l.) und VdU-Mitglied Annelie Kremer (r.) am VdU-Stand beim Equal Pay Day am 20. März im Münchner Rathaus Gabriela Römer, Geschäftsführerin der Firma AVS - Automatik-Ventile-Systeme -Römer GmbH, wurde von der Stadt Grafenau bei München für ihre Investition in Höhe von 15 Millionen Euro als bedeutende Unternehmerin ausgezeichnet. Der Landesverband gratuliert herzlich Dr. Alexander Krüger, Chefvolkswirt des Bankhaus Lampe (links), mit VdU-Vorstandsmitglied Jutta Herbel (2. v.l.), Anke Voswinkel, Landesverbandsvorsitzende Bayern-Süd, und Andrea Wutscher (2. v.r.), Direktorin des Bankhaus Lampe in München BETRIEBSBESICHTIGUNG BEIM „KUNDENCHAMPION“ Pharmahandel ilapo punktet mit Logistik und Freundlichkeit Ebenfalls im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Unternehmerinnen im Gespräch“ war der LandesverIHK-Referatsleiteband Bayern-Süd zu Gast bei Sabine Fuchsberger-Paukert“, Gerin Elfriede Kerschl, schäftsführerin der ilapo Internationale Ludwigs-Arzneimittel GmbH LV-Vorsitzende & Co.KG.Das Unternehmen beliefert seit mehr als 50 Jahren als speAndrea Hiering, Sabine Fuchsberzialisierter Pharmagroßhandel mit einer hochmodernen Lieferlogisger-Paukert, ilapotik Apotheken im In- und Ausland. Im Fokus stehen Arzneimittel, die Exportmanagerin über die Regelversorgung nicht verfügbar sind, etwa aufgrund fehHelga Keidel (v.l.n.r.) lender Zulassung oder Lieferengpässen, wie teilweise bei Impfstoffen oder Krebsmedikamenten. Kompetenz und Freundlichkeit sind für Sabine Fuchsberger-Paukert Schlüsselqualifikationen ihres Teams, das aus 35 hervorragend ausgebildeten Pharmaexperten besteht. Dafür erhielt ihr Unternehmen bei der zum achten Mal vergebenen, begehrten Auszeichnung „Deutschlands Kundenchampions“ den ersten Platz in der Kategorie Unternehmen bis 49 Mitarbeiter. ■ 01 I 2015 Die Unternehmerin 51 LANDESVERBÄNDE Berlin/Brandenburg ■ LANDESVERBAND BERLIN/BRANDENBURG Landesverbandsvorsitzende: Carola Kirchner Tel.: 030/4 08 07 40 eMail: [email protected] Unternehmerinnen des LV Berlin/Brandenburg zu Gast bei Karin Genrich in Potsdam DIE KNACKPUNKTE DER INSOLVENZORDNUNG Aufklärung im Gespräch am Kamin DAS GESCHÄFT MIT DER MODE Unter der Leitung der Moderatorin Astrid Preuss diskutierten Petra Hoyer, Beate Roll, Melanie Bähr und Gabi Grützner (v.l.n.r.) über die ökonomische und ökologische Sicherung der Zukunft der Dienstleistungsmetropole Berlin: Wie können weiter Arbeitsplätze geschaffen werden und welche Impulse kann die Politik geben? Sicher in die Zukunft? Podiumsdiskussion mit der Berliner Wirtschaftssenatorin Unter dem Titel „Politik trifft Wirtschaft“ lud unser Verband im Frühjahr zur Podiumsdiskussion ein. Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer gab uns die Ehre, die Eröffnungsrede zum Thema „Die Bedeutung der Frauen in der Berliner Wirtschaft und Politik“ zu halten. Im Zentrum unserer Expertinnen-Runde standen Fragen rund um die Schaffung von Arbeitsplätzen und die ökonomische sowie ökologische Sicherung der Zukunft. Unser Anliegen war in dieser Veranstaltung auch, konkrete Antworten der Wirtschaftssenatorin zu bekommen, welche unterstützenden Programme den Unternehmerinnen dafür zur Verfügung stünden. Die VdU trat bereits mit der Forderung an die Senatorin heran, sich dafür stark zu machen, dass die Banken ihre restriktive 52 Die Unternehmerin 01 I 2015 Kreditvergabe einstellen und die mittelständischen Unternehmen mit lebensnotwendigen Krediten versorgen. In ihrem Grußwort stellte Senatorin Cornelia Yzer die Fördermöglichkeiten, die durch die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung angeboten werden, vor. Die Rahmenbedingungen, mit denen wir in den nächsten Jahren in Berlin rechnen können, wurden uns dabei anschaulich erläutert. In der anschließenden Podiumsdiskussion fand ein reger Gedankenaustausch aller Beteiligten dazu statt. Das Podium wurde geleitet durch die professionelle Moderatorin Astrid Preuss. Als Podiumsgäste begrüßten wir Melanie Bähr (stellv. Hauptgeschäftsführerin IHK), Gabi Grützner (micro resist technology GmbH), Petra Hoyer (Hoba Baustoffhandel/Ben Weide) und Beate Roll (UFH Vorsitzende, Landesverband Berlin, Unternehmerfrauen im Handwerk). Die Diskussionsteilnehmenden beleuchteten insbesondere die Themen Infrastrukturmaßnahmen und Gewerbeimmobilien. Dabei wurde die Bedeutung des Themas Netzwerken für Unternehmerinnen besonders herausgestellt. Erfrischend für diese Veranstaltung war, dass wir erstmalig die Gelegenheit hatten, auch männliche Gäste sowie Damen zu begrüßen, die als Nicht-Unternehmer dem VdU nicht angehören. Der Abend war insgesamt geprägt von lebendiger, konstruktiver Diskussion auf sowie neben dem Podium und wurde von allen Gästen und Teilnehmenden sehr gut ■ bewertet. Get-together bei der Handelsverbands-Präsidentin Ganz im Zeichen der Mode und des Einzelhandels stand der 24. März. Wir waren zu Besuch bei Karin Genrich in Potsdam, die uns zu einer exlusiven Modepräsentation einlud. Bei unserer Begrüßung sprach die mehrfach ausgezeichnetete Unternehmerin und Präsidentin des Handelsverbandes Berlin-Brandenburg über ihren Werdegang und ihre derzeitigen Aktivitäten in den Handelsverbänden. Besondere Herausforderungen für den Einzelhandel sieht Karin Genrich unter anderem in der mangelnden Präsenz von Frauen in den Handelsverbänden sowie in der Vergabe von Fördermitteln an große Handelsunternehmen. Als Inhaberin eines Modegeschäfts und aus ihrer langjährigen persönlichen Erfahrung heraus kennt sie die Hürden kleiner Unternehmen, die immer wieder aufs Neue genommen werden müssen, wie beispielsweise erst aktuell die Mietpreisentwicklung für Ladengeschäfte in Potsdam. Im Anschluss an die Grußworte der Gastgeberin führten uns vier Models die aktuellen Trends im Frühling und Sommer vor. Auch eine Visagistin stand für Fragen rund ums Business-Make-up zur Verfügung. Ein angenehmes Get-together mit Prosecco und Häppchen rundeten die ■ Veranstaltung ab. Im Februar 2015 nahmen wir in besonderer Atmosphäre das sensible Thema Insolvenzordnung in den Blick. Insgesamt 22 Unternehmerinnen fanden sich am lodernden Kaminfeuer im Châlet Suisse zum Vortrag und Gespräch ein. Den Abend gestaltete unser Gast und Experte Justus Schneidewind. Als Insolvenzverwalter und Rechtsanwalt gewährte er uns einen interessanten Einblick in seine Berufspraxis. Gemeinsam befassten wir uns mit den für alle Unternehmen bestehenden Risiken aus der Insolvenzordnung. Schneidewind erläuterte sein Vorgehen und sprach darüber, welchen Fortschritt sein Engagement für notwendige gesetzgeberische Korrekturen im Insolvenzrecht macht. In einem Gespräch mit Kristina Borrman, Unternehmensberaterin für (Liquiditäts-)Risikomanagement und Mitglied des VdU-Landesvorstands Berlin/Brandenburg, stand Justus Schneidewind Rede und Antwort zu Fragen zum notwendigen Risikomanagement und gab somit allen Teilnehmerinnen des Lockere Runde - ernstes Thema: Abends wertvolle Hinweise, um sich und das eigene der Insolvenzverwalter Justus ■ Unternehmen noch effektiver abzusichern. Schneidewind zu Gast am Kamin NEUES JAHR – NEUES AMBIENTE Gelungener Auftakt im renovierten Zoo-Hotel Das war ein guter Start für unsere Verbandsarbeit 2015! 42 Teilnehmerinnen folgten der Einladung zur Jahresauftaktveranstaltung des VdU. Und der Empfang konnte sich sehen lassen, denn uns stand das in neuem Ambiente strahlende Hotel Zoo zur Verfügung, das die interessierten Teilnehmerinnen auch näher besichtigen konnten. Mit einem kurzen Jahresausblick eröffnete unsere Vorsitzende, Carola Kirchner, die Veranstaltung offiziell und leitete zu dem traditionellen Part „Unternehmerinnen stellen sich vor“ über, in dem sich alle Unternehmerinnen jeweils innerhalb knapper 30 Sekunden vorstellen konnten. Die Gelegenheit zur intensiveren Vorstellung hatten im Anschluss die Unternehmerinnen Anett Dehmel, Martina Rümenapp und Andrea Niroumand. Sie gaben uns einen anschaulichen Überblick über ihren Werdegang, ihre Unternehmen und ihre Verbindung zum VdU. Mit ihren Lebensläufen und Erfahrungen haben sie die Zuhörer so fasziniert, dass bei den anschließenden Netzwerken eine sehr lebendige und tolle Einladendes Entrée: Das Berliner Hotel „Zoo“ bot die perfekte Kulisse für den Jahresauftakt ■ Stimmung herrschte. 01 I 2015 Die Unternehmerin 53 LANDESVERBÄNDE Bremen-Weser-Ems ■ LANDESVERBAND BREMEN-WESER-EMS Landesverbandsvorsitzende: Dagmar Thalau Tel.: 0421/62 50 444 eMail: [email protected] Leadership 2020+ Weitere Veranstaltungen Impressionen der erfolgreichen Veranstaltung des VdU-Landesverbands und der Bremer Unternehmerverbände des VdU Bremen-Weser-Ems Bei der Podiumsdiskussion diskutierten v.l. Michael Westhagemann, CEO Region Nord, Siemens AG, Ursula Carl, Geschäftsführerin Atlantic Grand Hotel Bremen, und Tina Müller, Chief Marketing Officer und Geschäftsführerin Marketing der Opel Group GmbH, über die Führungsherausforderungen der Zukunft Nils Neumann-Redin (l.), Hauptgeschäftsführer der Unternehmerverbände, und Angela Feldhusen, ehemalige Landesvorsitzende des VdU Bremen-Weser-Ems, hatten zu dieser außergewöhnlichen Veranstaltung eingeladen Staffelstabübergabe: Dagmar Thalau übernimmt die Leitung des Landesverbandes durch Wahl der Unternehmerinnen und folgt auf Angela Feldhusen Frauen geben Gas in der Autobranche: Tanja Woltmann-Knigge zeigte den Hauptstandort der Woltmann-Gruppe. Die Geschäftsführerin in vierter Generation führt eines der größten Autohäuser der Region und damit einen wichtigen Arbeit- und Ausbildungsgeber Über 80 begeisterte Gäste aus Führungspositionen folgten interessiert der hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion und tauschten sich im Anschluss angeregt bei informativen Tischgesprächen aus Reges Netzwerken unter Unternehmerinnen: v.l. Yvonne Jost (Unternehmerin), Anke Dakey (Stellv. Vorsitzende des VdU Bremen-Weser-Ems), Conny Hopp (VdU-Bundesvorstand) und Dagmar Thalau (Vorsitzende des VdU Bremen-Weser-Ems) Ein Blick in die Welt der Tauwerke: Interessanter Business-Lunch mit einem Vortrag von Klaus Walther, Geschäftsführer und Inhaber der Gleistein Ropes. Der älteste industrielle Familienbetrieb der Hansestadt Bremen ist ein global agierendes und international erfolgreiches Familienunternehmen VdU im Dialog mit der Politik: Die Bremer CDU-Bundestagsabgeordnete Elisabeth Motschmann sprach über ihre politischen Standpunkte, die Herausforderungen für die neue Legislaturperiode in Bremen und Bremerhaven sowie Frauen in der Politik 54 Die Unternehmerin 01 I 2015 01 I 2015 Die Unternehmerin 55 LANDESVERBÄNDE Hamburg/Schleswig-Holstein ■ LANDESVERBAND HAMBURG/SCHLESWIG-HOLSTEIN Landesverbandsvorsitzende: Kristina Tröger Tel.: 040/6 03 93 87 eMail: [email protected] Das hochaktuelle Thema „Migration und Integration“ gab Anlass zur Podiumsdiskussion und Lesung mit Dayan Kodua, Schauspielerin und Herausgeberin des Buches „My Black Skin“, und Ian Kiru Karan, Unternehmer und Wirtschaftssenator a. D. Zielsetzung des Abends war es, das Thema Integration aus berufenem Munde zu beleuchten. Zwei erfolgreiche Beispiele für Integration - und beide sind sie Vorbilder, nicht nur für Zuwanderer Zum Auftakt des Wahlkampfes fand eine Podiumsdiskussion mit den Fraktionsvorsitzenden der Parteien anlässlich der anstehenden Bürgerschaftswahl in Hamburg statt. Die Protagonisten präsentierten sich und ihre politischen Vorstellungen den rund 100 Teilnehmern hochmotiviert: Dr. Andreas Dressel (SPD), Dietrich Wersich (CDU), Katja Suding (FDP) und Jens Kerstan (DIE GRÜNEN) Frank Horch, Senator für Wissenschaft, Verkehr und Innovation der Freien und Hansestadt Hamburg, referierte zum Thema „Wirtschaftliche Perspektiven der Metropolregion Hamburg“. Inhalt des Vortrags waren u. a. die Cluster-, Innovations- und Wirtschaftspolitik sowie die Energiepolitik Zum Thema „Über die Idee und den Erfolg eines neuen Vertriebskonzepts im Einzelhandel“ waren wir zu Gast im „APROPOS The Concept Store“. Eindrucksvoll berichtete Daniel Riedo, der mit seinem Inhaberkollegen Klaus Ritzenhöfer aus Köln angereist war, über die Anfänge des Unternehmens vor 30 Jahren und die Strategie ihrer Konzept-Läden 56 Die Unternehmerin 01 I 2015 Die Jahresauftaktveranstaltung richtete wieder die Berenberg Bank aus – gewohnt großzügig, mit exzellenten Vorträgen und einem Empfang. Dr. Christian Schulz von Berenberg begeisterte mit seinen Thesen und Prognosen zur Finanzmarktsituation, Moritz Otterbach (Berenberg Bank) sprach aufmunternd und spritzig über die Psychologie der Anlageentscheidung Zum hochaktuellen Thema „Der Pilot und die Medien. Eine kritische Reflexion“ kam Stern-Chefredakteur Christian Krug. Er beleuchtete eindrucksvoll in einem kurzen Vortrag vorab und im Dialog mit Kristina Tröger die Situation nach dem Absturz der Germanwings-Maschine Ende März Wie kann man aus einer Fotodrogerie ein Unternehmen machen, das 7 Milliarden Umsatz erwirtschaftet und 46.000 Mitarbeiter beschäftigt? Diese Frage beantwortete in einem Vortrag und im Dialog mit den Unternehmerinnen der Ausnahmeunternehmer Dirk Rossmann (rechts), Gründer und Geschäftsführer der inhabergeführten Drogeriemarktkette und begeisterte mit seiner Authentizität und Erfahrung Giovanni di Lorenzo, Journalist und Autor, Chefredakteur „Die Zeit“, Mitherausgeber des Berliner „Tagesspiegel“ und Moderator der Talkshow „3 nach 9“ sprach beeindruckend zum Thema „Zwischen Verschwörung und PrangerHerausforderungen für den Qualitätsjournalismus heute“. Besonders freuten sich die Unternehmerinnen darüber, dass in den von ihm verantworteten Führungspositionen 40 Prozent Frauen sind. Der Erfolg gibt ihm Recht 01 I 2015 Die Unternehmerin 57 LANDESVERBÄNDE Hessen ■ LANDESVERBAND HESSEN Kommissarische Landesverbandsvorsitzende: Dr. Karin Uphoff Tel.: 06421/40 79 50 Email: [email protected] NEUER RAUM FÜR DEN AUSTAUSCH Monatlicher Business Talk zu aktuellen Themen Im letzten Jahr feierte der VdU sein 60-jähriges Jubiläum. Im Rahmen vieler Veranstaltungen konnten wir auf eine bewegte Geschichte unternehmerisch tätiger Frauen zurückschauen. Dieser Rückblick hat uns gleichzeitig auch verdeutlicht, wie wichtig es ist, immer wieder Raum für Neues und für den Austausch zu schaffen. Ein neues Angebot des Freude über den gelungenen Start der Kooperation von IHK Darmstadt und VdU: Claudia Baumer, Vorstand IT FOR WORK, Dr. Karin Uphoff, kommissarische Vorsitzende VdU Hessen, Markus Sextro, Vorstand IT FOR WORK, Barbara Eichelmann-Klebl, Inhaberin Fidelio Schokofrüchte und Mitglied der Vollversammlung der IHK Darmstadt Digitalisierung: Chance oder Herausforderung? VdU und IT FOR WORK widmeten sich Zukunftsfragen „Megatrend Digitalisierung: Chance oder Herausforderung?“ So lautete die Fragestellung der gemeinsamen Veranstaltung der hessischen Unternehmerinnen und IT FOR WORK, dem durch die IHK Darmstadt initiierten IT-Kompetenz-Netzwerk. „Chance oder Herausforderung?“ Den rund 40 Gästen des Abends war klar, dass diese Frage rhetorisch verstanden werden sollte – heute kann sich kein Unternehmen mehr leisten, die digitalen Entwicklungen zu ignorieren. Es stelle sich vielmehr die Frage nach dem richtigen Umgang mit der digitalen Verarbeitung von Informationen, waren sich Dr. Karin Uphoff, kommissarische Vorsitzende des VdU Hessen, und Barbara Eichelmann-Klebl, Inhaberin Fidelio Schokofrüchte und Mitglied der Vollversammlung sowie des Handelsausschusses der IHK Darmstadt, bei ihrer Begrüßung 58 Die Unternehmerin 01 I 2015 einig. Und deshalb stimme beides: Die Digitalisierung sei Herausforderung. Und zugleich sei sie eine große Chance. Die Fabrik von morgen und die Konsequenzen für alle Stakeholder stellte Claudia Baumer, Vorstand IT FOR WORK, dar. Schneller, effizienter und flexibler werde sie sein. Die Wissenschaft forsche, wie die Produktion und die Arbeitsplätze von morgen in der Industrie 4.0 gestaltet werden können. Durch die digitale Vernetzung würden sich die Beziehungen zwischen produzierendem Betrieb, Zwischenhändler und Kunde stark verändern. Der Kunde rücke schon heute immer stärker in den Fokus der Unternehmen, so Baumer. Kundendaten seien von enormer Bedeutung und gäben Auskunft über Bedürfnisse, Gewohnheiten und das Verhalten der Menschen. Einen Überblick zur IT-Sicherheit gab Markus Sextro, ebenfalls Vorstand IT FOR WORK und Geschäftsführer von SNS connect. „Wovor muss ich etwas schützen bzw. was muss ich sichern?“ Die Antwort bestehe aus den fünf Substantiven: Vertraulichkeit (Verschlüsselung), Authentizität (elektronische Signatur), Verfügbarkeit (Datensicherung), Integrität (Hashfunktion), Verbindlichkeit. Megatrend Digitalisierung – eine informative Veranstaltung mit hohem Niveau, so lautete das Fazit der Teilnehmerinnen. „Heute Abend konnten wir erleben, wie gut es ist, wenn Netzwerke kooperieren und Wissen teilen. Ein Gewinn für beide Seiten“, so Karin Uphoff. Weitere Kooperationsveranstaltungen der beiden hessischen Netzwerke VdU und IT FOR WORK ■ sind bereits in Planung. WEIBLICHE WIRTSCHAFTSKRAFT Neujahrsempfang mit Appell an Unternehmerinnen Der Neujahrsempfang führte Ende Januar rund 60 Unternehmerinnen in die Lounge der Deutschen Bank. „Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“, zitierte die neue kommissarische Landesvorsitzende Dr. Karin Uphoff den Schriftsteller Neujahrsempfang VdU Hessen: Hermann Hesse. Dies bezog sie sowohl auf ihre neue PositiMargit Dietz, Dr. Karin Uphoff on als auch auf den Start ins neue Jahr für alle anwesenden und Dagmar Döring (1.,3.,4.v.l.) Damen. In den Vorträgen und Gesprächen wurde deutlich, vom Vorstand des VdU Hessen mit der Gastgeberin Martina Eich-Ehren dass die Herausforderungen des neuen Jahres immer auch von der Deutschen Bank (2.v.l.) als Chance für die Zukunft gesehen werden. So betonte Christiane Stapp-Osterod von der Koordinierungsstelle Frauen & Wirtschaft im Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung die große Wirtschaftskraft, die von den hessischen Unternehmerinnen erzeugt wird. Frauen in der Wirtschaft seien ein wichtiger Faktor, an dem keiner mehr vorbeisehen könne. Als Vertreterin der Deutschen Bank und Partnerin des VdU richtete Martina Eich-Ehren den Blick auf die aktuelle Unternehmerinnenumfrage. Es sei wichtig, sich an dieser Befragung zu beteiligen, da nur so ein realistisches Bild über die Wirtschaftskraft von Frauen entstehen könne. Alle Rednerinnen einte das Ziel, die ■ Präsenz und die Wahrnehmung von Frauen als Wirtschaftskraft voranzutreiben. AUF ZU EINER LEBENDIGEN INNOVATIONS- UND KARRIEREKULTUR! Der Austausch zu aktuellen Themen steht im Mittelpunkt der neuen Business Talks VdU Hessen ist deshalb der Business Talk: ein monatlich (immer am 3. Mittwoch) stattfindendes Treffen für Mitglieder und Interessentinnen, bei dem ein aktuelles Thema aus Wirtschaft, Politik oder Gesellschaft diskutiert wird und das Gelegenheit bietet, sich in entspannter Atmosphäre mit anderen Unternehmerinnen zu vernetzen. Interessentinnen haben die Möglichkeit, sich vorab mit Mitgliedern des VdU über die Inhalte und Angebote des Verbandes auszutauschen. ■ Moderne Netzwerkorganisationen am Beispiel von Rundstedt Sophia von Rundstedt, geschäftsführende Gesellschafterin und CEO der v. Rundstedt & Partner GmbH, berichtete über den Veränderungsprozess in ihrem Unternehmen Die Geschäftswelt von heute erfordert eine schnelle, kompetente und zukunftsorientierte Reaktion auf dynamische Marktveränderungen. Ähnlich wie ein Chamäleon müssen Unternehmen vorausschauend agieren, ihre Geschäfts- und Karrieremodelle flexibel an die sich wandelnden Bedingungen anpassen, um Komplexität zu beherrschen und Zukunftssicherheit zu gewinnen. Wie eine enge Zusammenarbeit über Hierarchien und Bereiche hinweg funktioniert und welche zentrale Rolle Karrieremanagement für den langfristigen Unternehmenserfolg spielt, darüber berichtete Sophia von Rundstedt, geschäftsführende Gesellschafterin und CEO der v. Rundstedt & Partner GmbH im April in Frankfurt. Sie zeigte am Beispiel ihres Unternehmens auf, welche Schritte und Veränderungen damit einhergehen. Ihr Statement: „Das kann gelingen, indem wir uns stärker miteinander vernetzen, Wissen bündeln und voneinander lernen, kurz: durch moderne Netzwerkorganisationen, die geprägt sind von einer lebendigen Innovations- und Karrierekultur!“ Es folgte eine intensive Diskussion mit Frau von Rundstedt, bei der die Teilnehmerinnen ihre Ideen zum Thema ■ einbrachten und sich über ihre Erfahrungen mit Veränderungsprozessen austauschten. 01 I 2015 Die Unternehmerin 59 LANDESVERBÄNDE Mecklenburg-Vorpommern ■ LANDESVERBAND MECKLENBURG-VORPOMMERN Landesverbandsvorsitzende: Andrea Tammling Tel.: 0381/6 30 21 77 Email: [email protected] In gemütlicher Atmosphäre ihrer Praxisräume stellte Vera Lochotzke ihre Beratungsangebote vor Das Team der artepuri med GmbH & Co. KG um Dr. med Elke Rohde-Baran (erste Reihe, vierte von links) ist spezialisiert auf Vorsorgeund Regnerationsmedizin Zwei Methoden fürs Wohlbefinden Gesundheitsmanagement zahlt sich aus! Achtsamkeitsmeditation und Familienaufstellung Infos satt im „artepuri med“ auf Rügen Die Veranstaltungen des VdU-Landesverbands Mecklenburg-Vorpommern standen im ersten Quartal ganz im Zeichen des Themas „Gesundheitsmanagement und Gesundheitsförderung für Unternehmerinnen“. Auf dem ersten Event sprach Vera Lochotzke, die Geschäftsinhaberin von Veravia, zum Thema „Achtsam verbunden mit dem eigenen Leben“. Sie stellte den anwesenden Unternehmerinnen zwei Methoden vor: die Achtsamkeitsmeditation und die Familien- und Systemberatung. Die Achtsamkeitsmeditation wirkt im Gehirn wie ein Jungbrunnen und erhöht die 60 Die Unternehmerin 01 I 2015 Aufmerksamkeit, die Konzentration und das Erinnerungsvermögen. Damit lässt sich ein Burnout-Zustand vermeiden. Darüber hinaus wirkt sich diese Meditation auf den Vagusnerv aus und es werden auch alle anderen Lebensvorgänge im Körper positiv beeinflusst, sodass durch regelmäßiges Meditieren das Immunsystem gestärkt, der Blutdruck gesenkt und die Aktivität von Enzymen gesteigert wird. Familien- und Systemaufstellungen können helfen, unsere Familiengeschichte neu zu betrachten. Unser Leben werde entscheidend durch die Schicksale unse- rer Vorfahren bestimmt, erklärte Vera Lochotzke. Sie konnte durch eine nachempfundene Familien- und Systemaufstellung die Unternehmerinnen davon überzeugen, dass es diese Verbindungen tatsächlich gibt und dass durch gezielte Aufstellungen bestimmte Sachverhalte erkannt und auch Lösungen gefunden werden können. Die Unternehmerinnen konnten den einen oder anderen sehr wertvollen Hinweis für die Erhaltung und den Umgang mit der eigenen Gesundheit mitnehmen und waren von den Techniken sehr beeindruckt. ■ Anfang März waren die VdU-Unternehmerinnen aus Mecklenburg-Vorpommern im artepuri med Gesundheitszentrum im Ostseebad Binz auf Rügen zu Gast. Nach einer hochinteressanten Hausführung durch das Hotel Meersinn und das Gesundheitszentrum wurden die 15 Mitglieder und Gäste mit zwei Vorträgen zum betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) auf den neuesten Stand gebracht: Die Referentinnen waren Dr. Elke Rohde Baran, ärztliche Direktorin artepuri med Gesundheitszentrum und Annette Riedel, Halle 10 GmbH. Kosten-Nutzen-Analysen belegen, dass sich betrieb- liches Gesundheitsmanagement lohnt. So bringt jeder in BGM investierte Euro ein Sparpotenzial zwischen zwei und zehn Euro und damit einen positiven Return on Investment (ROI). Außerdem steigert betriebliche Gesundheitsförderung die Mitarbeiterzufriedenheit und die Arbeitgeberattraktivität! Folgenden Fragen rund um BGM wurde auf den Grund gegangen: Brauche ich das als Unternehmen? Was bringt mir das? Wie lange dauert das? Wie kann das im Unternehmen installiert werden? Wer macht was? Was kostet das? Wann habe ich erste positive Ergebnisse? Wir sprachen über ganzheit- liche Gesundheit und was einen gesunden Mitarbeiter ausmacht. Positive Beispiele rundeten den interessanten Abend ab. Zum Abschluss gab es ein 100-Prozent-BIO-Abendessen im Restaurant meerSalz. Die Unternehmerinnen waren sich alle einig, dass ein gesundes Unternehmen durch gesunde Mitarbeiter geprägt wird. ■ 01 I 2015 Die Unternehmerin 61 LANDESVERBÄNDE Niedersachsen ■ LANDESVERBAND NIEDERSACHSEN Landesverbandsvorsitzende: Jasmin Arbabian-Vogel Tel: 0511/21 01 0 44 eMail: [email protected] Abendseminar mit prominenter Rednerin: Marion Knaths signiert ihr Buch „Spiele mit der Macht – Wie Frauen sich durchsetzen“, umringt von Mitgliedern und Gästen des VdU Niedersachsen Wie Frauen ihr Terrain erweitern Führungstrainerin Marion Knaths erklärt die Grundregeln der Macht Sie hat den Tanz um Macht und Führung in Unternehmen und Konzernen tagtäglich selbst erlebt. Marion Knaths war viele Jahre in Spitzenpositionen tätig, bevor sie sich mit ihrer Firma sheboss selbstständig machte, um die Spielregeln der männlichen Kommunikation an ihr Publikum weiterzugeben. Auf Einladung des VdU Niedersachsen klärte die gefragte Rednerin ihre begeisterten Zuhörerinnen in einem spannenden Vortrag auf und gab praktische Tipps. „Die Regeln einer Organisation werden immer von der Führungsspitze aufgestellt. Und da sich diese vorwiegend aus Männern zusammensetzt, gelten in den meisten Unternehmen und Organisationen die Grundregeln der männlichen Kommunikation. Wenn Sie dort erfolgreich sein wol62 Die Unternehmerin 01 I 2015 len, müssen Sie diese Grundregeln kennen“, so Knaths. Für Aha-Effekte sorgten ihre bildlichen Beispiele der nonverbalen Kommunikation, beispielsweise zwischen Angela Merkel und den männlichen Regierungschefs dieser Welt. „Der Körper ist das wichtigste Instrument im Machtkampf. Nehmen Sie sich mit Gesten Raum und treten Sie so souverän wie möglich auf“, rät die Kommunikationstrainerin. Wie das konkret funktioniert? In ihrem mitreißenden Vortrag schilderte die sheboss-Chefin mit viel Humor das Prinzip der „Hackordnung“, das heißt, das eher hierarchisch geprägte Gefüge männlicher Gruppen. Es ist wie mit einer Fremdsprache, sagt sie: „Wenn Sie wissen, dass Sie nun öfter mit einer Gruppe von Spaniern zu tun haben, dann lernen Sie Spanisch!“ Anschauliche Anekdoten und Ratschläge zur genderspezifischen Kommunikation inspirierten ihre Zuhörerinnen, wie zum Beispiel ihre Empfehlung, stets an die „Nummer Eins“, also den Ranghöchsten, zu adressieren, anstatt – wie für viele Frauen typisch – Verbindlichkeit und persönliche Ansprache in den Vordergrund zu stellen. Bescheidenheit und Zurückhaltung sei hier nicht gefragt. Für Heiterkeit sorgte Knaths‘ Schilderung, dass Frauen große Dienstwagen oder Büros meist ablehnen. „Das sollten Sie auf gar keinen Fall tun, denn Sie zeigen mit diesen Statussymbolen Ihre Position und werden auf diese Weise gesehen.“ Außerdem empfahl sie, dass Unternehmerinnen ihre weiblichen Mitarbeiterinnen dazu ermutigen sollten, klar zu kommunizieren und für die eigenen Belange einzutreten. Die VdU-Mitglieder diskutierten im Anschluss lebhaft darüber, wie durchlässig die „gläserne Decke“ schon heute sei, und sie waren sich einig, dass dieser Vortrag ■ noch lange nachwirken wird. Besonders war nicht nur die Referentin, sondern auch der Tagungsort: Die traditionsreiche Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte unterstützte die Veranstaltung mit Räumlichkeiten und Catering in ihrem neu erbauten Gebäude Von Ginseng, Hüten und anderen Kulturen Mit dem Business Lunch auf Entdeckungsreise Bei den Mitgliedern des VdU-Landesverbandes gibt es viel Interessantes zu erfahren: Darauf weisen die Geschichten und Vorträge hin, die Unternehmerinnen anlässlich des monatlich stattfindenden Business Lunch zum Besten geben. Mit dem neuen Konzept, jedes Mal das Thema einer Unternehmerin in den Mittelpunkt zu stellen, will der VdU das Netzwerk untereinander stärken und ausbauen. Den Anfang machte Gesine Wischmann mit ihrem Familienunternehmen FloraFarm Ginseng aus Walsrode, das seit Beginn der 1980er Jahre in der Lüneburger Heide die koreanische Powerpflanze Ginseng in Premiumqualität anbaut und erklärte die Verarbeitung vom Anbau bis zum fertigen Produkt. Gesine Wischmann brachte Ginseng mit Wie trägt Frau den Hut richtig? Zu welchem Anlass passt welche Kopfbedeckung? Und darf Frau den Hut eigentlich abnehmen? Diese Fragen konnte Silke Toepfer von Silli`s Hüte beantworten, die in ihrem Atelier handgefertigte Modelle zu jedem Anlass für Jung und Alt zaubert. DINNER-TALK MIT VORSTANDSFRAU AUS DEM VW-KONZERN „Reden wir darüber...“: So hieß das neue Veranstaltungsformat im Rahmen des ersten VdU-Dinner-Talks. Dr. Marlena Robin-Winn, Regionalleiterin Hannover, versprach einen Abend voller Genuss und Inspiration und hielt Wort. Als Referentin begrüßte sie Christiane Hesse (links im Bild), Vorstand Personal und Organisation bei der Volkswagen Financial Service AG. Christiane Hesse gab spannende Einblicke in ihren eigenen Lebens- und Karriereweg und referierte über das Personalmanagement der Financial Service AG mit speziellem Fokus auf „Diversity“, der Wertschätzung der Mitarbeiter-Vielfalt. Beeindruckend stellte sie die Frauenförderung in ihrem Unternehmen dar, in dem weltweit rund 13.000 Mitarbeiter beschäftigt sind. ■ Richtig international wurde es beim Business Lunch im Mai, bei dem Sylwia Chalupka-Dunse, Geschäftsführerin von culture.communication, über die Herausforderungen internationaler Zusammenarbeit und Kristina Steffens von Traduktos Übersetzungen & Dolmetschen über professionelle Übersetzungen sprachen. Kulturelle Fauxpas sind unbedingt zu vermeiden, wenn die Zusammenarbeit mit ausländischen Partnern und Kunden dauerhaft von Erfolg gekrönt sein soll. Nicht umsonst gehört interkulturelle Kompetenz zu den wichtigsten Kompetenzen des 21. Jahrhunderts. Kulturadäquate und professionelle Übersetzungen wollen gelernt sein und benötigen neben guter Ausbildung und Fachwissen viel Praxis. Passend zum Thema der Vorträge suchte der VdU-Landesverband einen Ort mit seinen international bekannten Gastgebern für das Treffen aus: Der Peppermint Pavillon und die Peppermint Park Tonstudios gehören nicht nur zum Herzstück der hannoverschen Musik-Szene, Sylwia ChalupkaDunse und Kristina sondern hier haben bereits internationale Musikgrößen wie die Scorpions, Steffens berichteten Tom Jones oder Simply Red ihre Songs aufgenommen. Auch deshalb hat über kulturelle Hannover kürzlich die Auszeichnung UNESCO World City of Music erhalAusrutscher sowie Übersetzungsfehler ten. Weitere Themenschwerpunkte der Business Lunches, darunter „Unund zeigten auf, wie ternehmensfinanzierung“, „Die Welt der Gewürze“ oder „Warum sollen wir Unternehmen diese vermeiden können ■ nachhaltig handeln?“, sind für die kommenden Monate geplant. 01 I 2015 Die Unternehmerin 63 LANDESVERBÄNDE Pfalz/Saar ADVERTORIAL ■ LANDESVERBAND PFALZ/SAAR Landesverbandsvorsitzende: Jennifer Reckow Tel.: 06232/67 06 00 eMail: [email protected] Beim Wirtschaftstreff unter der Leitung von Jennifer Reckow hielt Marcel Miller einen spannenden Vortrag FÜR IMMER AUFGERÄUMT Die Spielregeln der digitalen Effizienz / Blick nach vorn Im April begrüßten wir Marcel Miller von der Firma Tempus in den Räumen der Sabath Media Designagentur GmbH. Mit schwäbischen Humor und Schlagfertigkeit griff der „digitale Effizienzexperte“ das Thema „Für immer aufgeräumt – auch digital“ auf. So zeigte er uns, wie wir mit der richtigen Methode unser E-Mail- und Datenchaos in den Griff bekommen können und dabei noch 20 Prozent effizienter werden. Wir werden gelassener durch geringe Suchzeiten und besseres Managen der Komplexität. Dadurch haben wir automatisch eine höhere Kundenzufriedenheit und können Einsparungspotenziale besser nutzen. Jedoch gehören klare Spielregeln dazu. Marcel Miller stellte uns Checklisten zum kostenlosen Download bereit, wie wir E-Mails besser verarbeiten und uns in der digitalen Welt besser zurechtfinden. Wenn auch Sie Interesse an den Checklisten haben, können Sie diese unter www.für-immer-aufgeräumt.de downloaden. Danach gab es noch köstliche kulinarische Kleinigkeiten von Katie´s Kitchen. Katie ist Bloggerin, Foodstylistin und hat ein kleines, feines Catering. Die Veranstaltung wurde von einigen Interessentinnen besucht und wir hatten danach noch viele anregende Gespräche. Ein kleiner Ausblick in das Jahr beschert uns noch ein Treffen mit der rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerin Eveline Lemke zum Business Lunch und ein Besuch auf der Landesgartenschau in Landau mit anschließender Diskussion mit Bürgermeister Thomas Hirsch. Ein weiterer Höhepunkt wird unser Ausflug im September ins angrenzende Elsass mit einer Weinwanderung und einem Abendvortrag über die geschäftliche Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Frankreich. ■ 64 Die Unternehmerin 01 I 2015 PREISE FÜR INNOVATIVE GRÜNDERINNEN GriPS Award in Pirmasens Ebenfalls im Apri fand die Preisverleihung des „GriPS-Award“ in Pirmasens statt. Jennifer Reckow vertrat unseren Landesverband und zeichnete dort die „Regionale Jennifer Reckow bei der Verleihung Unternehmerin des Jahres“ aus. Die Wirtdes GriPS-Award mit Anita schaftsförderung Pirmasens führte den Schäfer und Christine-Dörte Wettbewerb durch, für den sich etliche UnNacke (v.l.n.r.) ternehmerinnen beworben hatten. Gesucht wurden Gründerinnen, die sich mit einer innovativen, originellen oder einfach besonderen Idee am Markt etabliert hatten. Die Preisverleihung wurde von Anita Schäfer, Mitglied des deutschen Bundestages, durchgeführt. Christine-Dörte Nacke von den Technischen Werken Ludwigshafen begleitete unseren LV-Vorstand. Gemeinsam haben drei Frauen die Gründerinnen geehrt und so durch die Mitwirkung des VdU gezeigt, wie vielfältig die weibliche Wirtschaftskraft in der Region ist. ■ „WIR WOLLEN WACHSEN“ LV-Spitze bekommt Verstärkung / Tipps vom Coach Unser Landesverband hat sich zum Anfang des Jahres neu aufgestellt. Nachdem Jennifer Reckow im Jahr 2014 den LV Pfalz/Saar allein übernommen hatte, bekommt sie jetzt Einladung bei processline: Andreas Verstärkung: Bettina Sabath unterstützt zuHochleitner, Bettina Sabath und künftig im Bereich Veranstaltungen und SoJennifer Reckow (v.l.n.r.) cial Media. Carola Frank kümmert sich um die Vernetzung der Mitglieder sowie um Neuzugänge. Unser gemeinsames Ziel ist ganz klar: Wir wollen wachsen. Mit derzeit zwölf VdU Mitgliedern sind wir der kleinste Landesverband, doch wir sind uns sicher, dass es auch in unserer Region Unternehmerinnen gibt, die für wirtschaftspolitische Themen offen sind. So haben wir für dieses Jahr schon ein interessantes und spannendes Programm aufgestellt. Im März durften wir bei der Firma processline Andreas Hochleitner begrüßen. Als Berater und Business Coach hat er anhand von eigenen Erfahrungen erläutert, wie wir erfolgreich mit Krisen umgehen können. Anhand der „Zweck der Existenz des Unternehmens “-Methode (nach dem Buch von John Strelecky, „The Big Five For Live“) können wir unsere Lebensaufgabe im Business erkennen, sollten jedoch unsere Wünsche und Träume nicht außer Acht lassen. Ein Vortrag, der zum Nachdenken angeregt und hinterher noch für Gesprächsstoff gesorgt hat. ■ Gut für Berlin. Gut für Unternehmer. Die Berliner Sparkasse ist in den Berliner Bezirken buchstäblich an jeder Ecke zu finden. Seit fast 200 Jahren bündeln wir umfangreiches Wissen rund um Ihre Bankgeschäfte – und das nicht nur für Privatkunden. In unseren zwölf FirmenCentern beraten wir Sie umfangreich zu allen Finanzthemen Ihres Unternehmens. Den Überblick behalten. Wie wichtig die Unterscheidung zwischen privaten und geschäftlichen Ausgaben und Einnahmen ist, zeigt sich spätestens bei der Buchhaltung: Durch getrennte Konten sparen Sie Zeit bei der Zuordnung und können gegenüber dem Finanzamt bele gen, welche Kontobewegungen geschäft lich veranlasst wurden. Sie wollen investieren? Machen Sie Ihr Unternehmen fit für die Zukunft. Neben einem herkömmlichen Darlehen können Sie für Ihre Investitionen auch öffentliche Förderprogramme nutzen. Gefördert werden zum Beispiel: ■ ■ ■ ■ Die Anforderungen an ein Firmenkonto können je nach Branche, Zahlungsaufkom men und persönlicher Präferenz des Inha bers stark variieren. Daher bieten wir Ihnen eine breite Palette an Kontomodellen. Das Firmenkonto der Berliner Sparkasse ist mehr als ein Konto – es ermöglicht Ihnen den Zugang zu ergänzenden Angeboten wie der Betriebsmittelfinanzierung für Ihre optimale Liquiditätsplanung. Auch das SparkassenLeasing eröffnet Ihnen neue Investitionsspielräume. Mit SparkassenLeasing holen Sie das Maxi mum für Ihr Unternehmen heraus: ■ ■ ■ Existenzgründungen Unternehmensnachfolgen Unternehmenserweiterungen Innovative Umweltverfahren Energieeffiziente Maßnahmen Auslandsvorhaben Dadurch profitieren Sie von Kreditkondi tionen, die unter dem üblichen Markt niveau liegen. Zusätzlich können Sie Ihre Liquidität durch Tilgungsfreiheit in den Anfangsjahren schonen. ■ ■ Sie können die Leasingraten flexibel gestalten. Es sind keine Sonderzahlungen erforderlich. Sie profitieren von BarzahlerRabatten. Selbst wenn Sie Ihre Investitionen in ver gangenen Monaten bereits getätigt haben, können Sie sich mit SaleandLeaseBack schnell Liquidität verschaffen. Wir kaufen Ihre bereits angeschafften Investitions objekte. Sie leasen Ihr Wirtschaftsgut gegen Zahlung von monatlichen Raten zurück. Die Leiterinnen und Leiter unserer FirmenCenter stehen Ihnen gern als Ansprechpartner zur Verfügung: Petra Sachse Charlottenburg Telefon 869 736 980 [email protected] Babette Franck Neukölln Telefon 869 748 780 [email protected] Klaus Stechert Tempelhof Telefon 869 740 180 [email protected] Bernd Schaefer Kreuzberg Telefon 869 736 480 [email protected] Ralf Teichmann Pankow Telefon 869 748 480 [email protected] Michael Schmidt Treptow Telefon 869 740 880 [email protected] Nicole Urban Marzahn Telefon 869 743 980 [email protected] Matthias Wichers Reinickendorf Telefon 869 747 880 [email protected] Verena Matschke Wilmersdorf Telefon 869 730 360 [email protected] Ulrich Sy Mitte Telefon 869 735 280 [email protected] Lutz Kallmeter Spandau Telefon 869 747 490 [email protected] André Elbell Zehlendorf Telefon 869 748 080 [email protected] LANDESVERBÄNDE Rheinland ■ LANDESVERBAND RHEINLAND Kommissarische Landesverbandsvorsitzende: Roswitha Husfeldt Tel.: 0212/33 34 58 eMail: [email protected] Der Rundgang führte nicht nur hinter die Kulissen, sondern auch auf die Bühne, auf der später die Violetta aus „La Traviata“ auf anrührende Weise ihr Leben aushauchen würde FREIHANDEL IN DER SACKGASSE? BUNTES KARNEVALSTREIBEN DER ZWÖLFZYLINDER IM KOPF Jahresauftakt mit Politikerin Bärbel Höhn Die Handelsabkommen CETA (Comprehensive Economic and Trade Agreement, zwischen Kanada und der Europäischen Union) und TTIP (Transatlantisches Freihandelsabkommen zwischen Europa und den USA) werden kontrovers diskutiert. So stand auch die Jahresauftaktveranstaltung des VdU Rheinland im Wirtschaftsclub Düsseldorf im Zeichen der Fragen, die die Handelsabkommen aufwerfen. Gastrednerin war Bärbel Höhn, MdB, mit einem Vortrag zum Thema: „Freihandel in der „Mädchensitzung“ in Köln Es hat schon eine lange Tradition: Wie in den letzten Jahren feierten rund 40 VdU-Mitglieder im Rahmen der „Mädchensitzung“ ausgelassen Karneval in den Sartory-Sälen in Köln. In farbenfrohen Verkleidungen wurde gesungen, getanzt, geschunkelt und „gebützt“, wie es sich für den Kölschen Karneval gehört. ■ Experte trainiert effektivere Nutzung des Gehirns 90 Prozent der Erwachsenen haben verlernt, beide Hirnhälften gleich(zeitig) zu nutzen. Eine Hälfte dominiert fast immer: links ist es der disziplinierte Manager, rechts der kreative Künstler. Die Folge: Stress, Leistungsabfall, Überlastung, Rückenschmerz. Erfolg und Balance stellen sich erst ein, wenn beide Hälften zusammenarbeiten. In einem spannenden Vortrag im Wirtschaftsclub Düsseldorf stellte der Sportmediziner und Vortragsredner Dr. Friedhelm Erkens sein aus dieser Tatsache entwickeltes Trainingsprogramm „Der Zwölfzylinder im Kopf“ vor, das mit einfachen Übungen beide Gehirnhälften „zündet“. Mittels kleiner Übungen bekamen die begeisterten Teilnehmerinnen davon direkt einen ersten Eindruck: Auf welchem Bein kann man besser und länger das Gleichgewicht halten? Wer kann seine Finger versetzt kreisförmig vor der Brust drehen? Eine echte Herausforderung! ■ Der Vorstand des Landesverbands Rheinland bedankt sich bei Bärbel Höhn für ihren fundierten Vortrag Sackgasse. Wie geht es weiter mit CETA und TTIP?“ Sie versuchte uns in ihrem Vortrag näherzubringen, wie sie die wirtschaftliche Entwicklung und die Konsequenzen einschätzt. Zweifellos sei der Abbau von Zöllen und Handelsbeschränkungen wünschenswert. Durch diese Handelsabkommen würde der größte gemeinsame Wirtschaftsraum der Welt entstehen und der Handel für beide Seiten erleichtert. Doch wie sieht es mit der Einhaltung von Standards aus? Es müsse gesichert sein, dass unsere Standards im Umwelt- und Arbeitsrecht, im Verbraucher- und Datenschutz sowie auf vielen anderen Gebieten gewährleistet würden. Bärbel Höhns fundierte Meinung zu diesen Themen fand große Resonanz ■ und führte zu lebhaften Diskussionen. 66 Die Unternehmerin 01 I 2015 Einmal aus dem Geschäftsalltag ausreißen: Die Unternehmerinnen feierten in farbenfrohen Kostümen Und abends Kultur GIGANTISCHE DIMENSIONEN „La Traviata“ und mehr in der Deutschen Oper am Rhein Holz-Richter beeindruckt durch Größe und Perfektion Einst als kleines Sägewerk gestartet, zählt Holz Richter in Lindlar heute, in der zweiten Generation, zu den drei größten Holzhändlern Deutschlands. Das wurde bei der Betriebsführung durch die Geschäftsführer Dr. Markus Richter und Anita Richter für die Damen vom Beim anschließenden Get-together rundeten feine VdU sehr schnell klar: Mehrere Häppchen und Cremant den Abend perfekt ab Hektargroße Lagerhallen, ein äußerst ausgeklügeltes System für das Zusammenstellen der Bestellungen mit eigener Packstation, ein Riesenfuhrpark, ja sogar eine eigene Logistik für den weltweiten Versand von kostenlosen Holzmustern, machten schnell die Dimension klar, in der hier gearbeitet wird. Die größte Ausstellungsfläche Deutschlands für In- und Outdoor-Holz machte wirklich sprachlos. Die Sprache fanden wir dann in der angegliederten, von Anita Richter geleiteten Gartenmöbelausstellung „Giardino“, mit begeisterten „Ahs“ und „Ohs“ wieder. Exklusive Möbel aller führenden Hersteller werden auf einer riesigen Fläche präsentiert – mit einem Hintergrund, der an Fototapete denken ließ: das Bergische Land! Nach einer kurzen Begrüßung durch den Bürgermeister der Gemeinde Lindlar, Dr. Georg Ludwig, hörten wir interessiert den Schilderungen der Hausherrin zu, die sehr offen von den anfänglichen Schwierigkeiten und der Produktfindung berichtete. ■ Nach einem vollen Arbeitstag noch in die Oper? 40 Mitglieder des VdU Düsseldorf und der business frauen Ratingen hatten genau daran Freude und kamen auf Einladung von VdU-Landesvorstand Helga Krumbeck in die „Deutsche Oper am Rhein“. Mit einem Vortrag über „Weniger Zuschüsse – mehr Sponsoring, Fundraising als Herausforderung im Kulturbetrieb“ nahm uns die geschäftsführende Direktorin, Alexandra Stampler-Brown, in die Welt der Oper mit. In viele Aspekte konnten sich die Geschäftsfrauen gut eindenken: Wie jeder Betrieb muss auch die Deutsche Oper am Rhein mit den ständigen Änderungen ihrer Umwelt mithalten, wenn sie Bestand haben will. Dass das zurzeit gut funktioniert, belegen einige Zahlen: Jährlich sehen rund eine Viertelmillion Zuschauerinnen und Zuschauer die Vorstellungen der 24 verschiedenen Opern. Die Auslastung des Hauses beträgt 85 Prozent. Damit das so bleibt, werden drei Theaterpädagoginnen beschäftigt. Mit den Sonderprogrammen für Kinder werden jährlich 35.000 kleine Zu- schauerinnen und Zuschauer erreicht, und so werden die jungen Gäste frühzeitig an die Oper herangeführt. Wussten Sie, dass die Deutsche Oper am Rhein das einzige Musiktheater ist, das die Rechte zur Aufführung von „Ronja Räubertochter“ hat? Beim Rundgang mit Heide Koch, Leiterin Marketing und Kommunikation, konnten wir die umfangreichen Räume hinter den Kulissen der Oper bestaunen. Gefühlte Kilometer ging es treppauf und treppab durch Gänge und Hallen, die vollgestopft waren mit Kostümen aller Art. Besonderen Eindruck hinterließ der Raum mit den Schuhen … ! Damit alle die Oper, die in italienischer Sprache gesunden wurde, gut verfolgen konnten, bekamen wir einen kurzen Abriss über die Handlung von „La Traviata“. In zehn Minuten wurde der Stoff der Zweieinhalb-Stunden-Oper sehr anschaulich vermittelt. So stimmten alle vollen Herzens in den tosenden Applaus des ausverkauften Opernhauses ein. Und manche musste heimlich ein Tränchen ■ wegwischen. Auf Einladung von Dr. Barbara Deilmann (VdU-Landesvorstand Rheinland) stellte Dr. Friedhelm Erkens den Unternehmerinnen sein Trainingsprogramm vor 01 I 2015 Die Unternehmerin 67 LANDESVERBÄNDE Ruhrgebiet ■ LANDESVERBAND RUHRGEBIET Landesverbandsvorsitzende: Ulrike Löwe Tel.: 02871/2 36 91 23 eMail: [email protected] JOB-UTOPIE GANZ REAL WOMIT STATIONÄRE EINZELHÄNDLER PUNKTEN Modehaus Baltz und Schuhhaus Rekers Das Modehaus Baltz in Bochum wird in fünfter Generation von Andor Baltz und seiner Frau Antje geführt. Das Familienunternehmen verbindet erfolgreich Tradition und Zukunft miteinander. Zwar präsentiert sich Baltz mit einer respektablen Webseite, setzt aber nach wie vor auf professionelle und vor allem persönliche Beratung vor Ort durch geschulte Mitarbeiter. Mit Servicequalität und dem besonderen Kauferlebnis punktet der stationäre Einzelhandel gegenüber dem Onlinehandel, so Inhaberin Antje Baltz. Auch die Schuhhäuser Rekers in Bocholt zeigen eindrucksvoll die „Erfolgsstrategien im stationären Einzelhandel“. Marlies Rekers sieht diese in der Besinnung auf die Stärken des selbstständigen Fachhandels: Servicequalität, klares Profil und Nähe zum Kunden. Außerdem im Mut, die Möglichkeiten moderner Technologie für sich zu nutzen – als digitales Schaufenster. Die beiden Abendveranstaltungen waren bestens besucht. Die VdU-Damen waren nicht nur von den Sortimenten, sondern auch von den Konzepten der Unternehmerinnen begeistert. ■ Marlies und Burkhard Rekers vom Schuhhaus Rekers in Bocholt Antje Baltz führt das Modehaus Baltz in fünfter Generation GUTE KUNST ERKENNEN Amüsante Lehrstunde in der Galerie Was macht Kunst wertvoll? Die Kriterien erklärte uns Galerist Colmar Schulte-Goltz in seiner Galerie „kunst raum“ in Essen bei unserer Jahresauftaktveranstaltung. Der eloquente Galerist führte mit Geist, Witz und Beispielen, die uns gezeigt haben, worauf es bei dem Erkennen von guter Kunst und Qualität ankommt, durch die Zeitgeschichte der Kunst. Gesegnet mit einem enormen Fachwissen und feinem Gespür, will Schulte-Goltz nicht nur junge Künstler fördern, Der Galerist Colmar Schulte-Goltz führte durch sondern Sammlern auch dabei helfen, einen eigenen Kunstdie Zeitgeschichte der Kunst geschmack zu entwickeln. Alle Kunstwerke in seinen beiden Essener Galerien erfüllen sechs Kriterien: extreme Ästhetik, erzählende Strukturen, herausragende Technik, Innovation, Individualität und Authentizität. Für unsere Januar-Veranstaltung hatte Schulte-Goltz eine Auswahl kleiner und großformatiger Bilder zusammengestellt, die von Ernst-Ludwig Kirchner bis zu zeitgenössischen chinesischen Malern reicht. Nach Augen und Ohren wurden auch die Gaumen der VdU-Damen erfreut – von den Kreationen des Sternekochs Nelson Müller. ■ 68 Die Unternehmerin 01 I 2015 Maximal flexibel: Microsoft in Köln Wie sieht die Arbeitswelt von morgen aus? Welchen neuen Herausforderungen müssen sich Unternehmen und ihre Mitarbeiter stellen, um zukunftsfähig zu bleiben? Die Damen des VdU hatten Anfang Mai die Gelegenheit, die Microsoft Niederlassung in Köln zu besuchen. Von Niederlassungsleiter Johannes Rosenboom konnten wir erfahren, welche Antworten Microsoft auf diese Fragen hat. Der Fachkräftemangel ist in der IT-Branche längst Realität und die Arbeitgeber befinden sich im Wettbewerb um die besten Köpfe. Microsoft bietet ein Arbeitsumfeld, das sich die „Generation Y“ wünscht. Dazu zählen ein attraktives Gehalt und viel Freiraum. Die Mitarbeiter dürfen arbeiten, wann und wo sie wollen, auch vom Kunden aus oder vom Home Office – allein das Ergebnis zählt. In der Niederlassung in Köln gibt es keine festen Arbeitsplätze – nicht mal für den Chef. Das ursprüngliche Konzept wurde mehrfach überarbeitet, bis es für alle passte. So ist eine neue Arbeitswelt entstanden, die für das Unternehmen und die Arbeitnehmer immer größeren Nutzen ■ bringt. Niederlassungsleiter Johannes Rosenboom und seine Mitarbeiter bei Microsoft Köln arbeiten ergebnisorientiert und darum sehr flexibel Genetische Unterschiede bestimmen darüber, wen wir gut riechen können, so Professor Hanns Hatt. Alle anderen Präferenzen von Gerüchen sind erlernt Der richtige Riecher bestimmt unsere Entscheidungen „Das olfaktorische Äquivalent zum Längsstreifen“ erklärte „Riech-Papst“ Professor Hanns Hatt „Alles über das Riechen und wie es unser Leben bestimmt“ hieß der Vortrag von Hanns Hatt, der als Hochschullehrer, Forscher und Publizist tätig ist und an der Ruhr-Universität Bochum den Lehrstuhl für Zellphysiologie innehat. „Ich kann dich nicht riechen“ ist ein seit langem bekannter Ausspruch, für den die Wissenschaft in den letzten Jahren die zugrunde liegenden molekularen und zellulären Prozesse erarbeitet hat. Dies gibt Hoffnung, dass bald eine „künstliche Nase“ Gefahren signalisieren und einen verlorenen Geruchssinn ersetzen kann und wir besser verstehen, wie Düfte unsere Befindlichkeit verändern, das Kaufverhalten beeinflussen oder den Heilungsprozess bei Krankheiten beschleunigen können. Die Zusammenhänge von Wissenschaft, Forschung und die Anwendung der Erkenntnisse auch im täglichen Leben und in der Wirtschaft hat Professor Hatt in seinem launigen Vortrag Anfang Februar anschaulich dargestellt. Einen unterhaltsamen Abend bescherten uns auch Anke Büker und Kerstin Steffen mit ihrem Vortrag „(R)echt verrückt und total besteuert“, der uns Unternehmerinnen klarmachte, was das deutsche Steuer- recht an Kuriositäten bereithält. Wir haben alles verstanden, wenngleich man wohl kaum alles gutheißen kann, was uns in welcher Form an Steuern auferlegt wird. Die beiden jungen Steuerberaterinnen der Kanzlei Steffen & Partner wollen wir nochmal zum spannenden Thema „Geldwäsche“ einladen. Um das richtige Netzwerken für Unternehmerinnen ging es im April in Zusammenarbeit mit „Competentia Frau und Beruf Münsterland“. Ein zentrales Thema, das im Juni mit Professorin Theresia Theurl von der Uni Münster fortgesetzt wird. Die Eiscreme-Bar „Kugelpudel“ in Bochum stellt eine Erfolgsgeschichte jungen Unternehmertums dar. Julia Bernecker hat ihre Eisdiele mit veganen und ausschließlich selbstgemachten Eiscremes und Kuchen weit über Bochum hinaus bekannt gemacht. Ihre köstlichen Kreationen haben uns geschmeckt, dazu gibt es im Kugelpudel auch noch wechselnde Kunstausstellungen befreundeter Künstler zu sehen. Nach so viel Geschmack, Genuss und Geruch bleibt uns vorläufig die Erkenntnis, was es mit dem olfaktorischen Längsstreifen von Professor Hatt auf sich hat: Mehr Pampelmusen-Parfum für ältere Damen! Denn Pampelmusen-Duft wird mit Jugendlichkeit assoziiert. Na, denn! ■ 01 I 2015 Die Unternehmerin 69 LANDESVERBÄNDE Sachsen/Sachsen-Anhalt ■ LANDESVERBAND SACHSEN/SACHSEN-ANHALT Landesverbandsvorsitzende: Bettina Kretschmer Tel.: 034956/2 31 25 eMail: [email protected] und Karin Meyer-Götz Tel.: 0351/80 81 80 eMail: [email protected] Mit doppelter Kraft voran Die Pläne des neuen Führungsduos Seit Dezember 2014 vertreten Bettina Kretschmer und Karin Meyer-Götz die Unternehmerinnen im Landesverband Sachsen/Sachsen-Anhalt. Sie haben gemeinsam für eine Doppelspitze kandidiert, um in beiden Bundesländern noch stärker präsent sein zu können. Beide Frauen haben sich für ihre Amtszeit viel vorgenommen: In Sachsen möchte Karin Meyer-Götz das VdU-Netzwerk weiter ausbauen, um Unternehmerinnen miteinander in Kontakt zu bringen und den Erfahrungsaustausch zu intensivieren. Sie wird engen Kontakt zur Politik und zu anderen Wirtschaftsverbänden halten, um ihr Ziel zu erreichen, mehr Frauen in Führungspositionen, Vorstände und Aufsichtsräte zu bringen. Bettina Kretschmer liegt vor allem die Stärkung der Akzeptanz von Frauen mit Fachkompetenz in technischen Bereichen am Herzen. Deshalb wird sie weiterhin Veranstaltungen organisieren, die eine Plattform zum Netzwerken bieten und regionale Projekte bekannt machen. Eines dieser Projekte ist beispielsweise das Schüler-Praktikum. Durch enge Zusammenarbeit mit den Schulen wollen wir den Einstieg in die Ausbildung begleiten, technische Berufe noch attraktiver machen und Mut zur Selbstständigkeit wecken. Darüber wird der Landesverband in Zukunft noch berichten. Eine enge Beziehung zu unseren Unternehmerinnen pflegen und interessante Veranstaltungen organisieren – das wollen Bettina Kretschmer und Karin Meyer-Götz für einen starken Landesverband Sachsen/Sachsen-Anhalt gemeinsam erreichen. ■ 70 Die Unternehmerin 01 I 2015 Karin Meyer-Götz ist Mitinhaberin der Anwaltskanzlei Meyer-Götz, Oertel & Kollegen, die sie 1987 in Stuttgart gegründet hat und die seit 1990 in Dresden ansässig ist. Die Kanzlei mit acht Rechtsanwälten ist bundesweit tätig und spezialisiert auf Familienund Erbrecht. Rechtsanwältin Karin Meyer-Götz wurde bereits fünf Mal vom „Focus“ als eine der besten Fachanwältinnen für Familienrecht in Deutschland benannt. Das Magazin veröffentlicht regelmäßig eine Auswahl von Topanwälten, die auf Empfehlungen von Kolleginnen und Kollegen im gesamten Bundesgebiet basiert.Die Mutter von drei erwachsenen Kindern ist außerdem im Aufsichtsrat der Deutschen Verfügungszentrale (DVZ) AG, Mitgesellschafterin mehrerer Firmen und Inhaberin zahlreicher Ehrenämter. Erst Anfang 2014 dem VdU beigetreten, entschied sie sich bei der Wahl im Dezember 2014 zu kandidieren, um Bettina Kretschmer bei der Landesverbandsarbeit zu unterstützen. ■ Bettina Kretschmer ist Geschäftsführerin und Gesellschafterin der CONTALL Container- & Behälterbau Kretschmer GmbH in Zörbig. 2004 übernahm sie das Stahlbauunternehmen, das seit 1995 Container und Behälter für die unterschiedlichsten Zwecke baut. Ausgeweitet hat sie ihr Geschäftsfeld um den Handel mit gebrauchten Containern (CONHALL Handelsunternehmen) und die Produktion von Pferdeboxen. Als sich ihre Tochter vor 5 Jahren entschied, ins Familienunternehmen einzusteigen, ging für Bettina Kretschmer ein großer Wunsch in Erfüllung. Erfolgreich beweisen die beiden Unternehmerinnen, dass Stahlbau keine Männerdomäne sein muss. Bettina Kretschmer ist seit 2006 Mitglied im VdU und leitet den Landesverband seit Oktober 2010. ■ NEUN ZIELE FÜR DRESDEN Ex-OB Helma Orosz sprach auch „Pegida“ an Helma Orosz, Oberbürgermeisterin der Landeshauptstadt Dresden, war Anfang Februar zu Gast beim Treffen des VdU-Regionalkreises Dresden. Im Bankhaus Lampe stellte sie neun Ziele für Dresden bis zum Jahr 2025 vor. Zum Beispiel soll Dresden als angesehene Kulturmetropole, als attraktiver Wirtschaftsstandort und als offene, lebendige und kinderfreundliche Stadt etabliert werden. Beim Punkt „Dresden als Standort für die Besten aus Deutschland und aller Welt, die wir als Zuwanderer willkommen heißen und die wir für Dresden als ihre neue Heimat begeistern wollen“, kamen wir auch auf das Thema „Pegida“ zu sprechen. Helma Orosz erläuterte, dass sie die Sorgen der Bürger sehr ernst nehme. Es wurden für einen intensiven Dialog Bürgerbüros eingerichtet und zahlreiche persönliche Gespräche geführt; per Telefon und E-Mail werden jeden Tag Fragen individuell beantwortet. Wir haben uns den Werdegang von Oberbürgermeisterin Orosz ins Gedächtnis gerufen und welche Errungenschaften, aber auch Versäumnisse sie in der Stadtpolitik sieht. Helma Orosz ist inzwischen aus gesundheitlichen Gründen aus dem Amt geschieden. Die VdU-Frauen bedauern das sehr und danken ihr gleichzeitig für ihre engagierte ■ Tätigkeit als Oberbürgermeisterin. Helma Orosz zeigte Perspektiven für den Wirtschaftsstandort Dresden auf Der Regionalkreis Dresden traf sich zum Business-Frühstück in der Osterzeit TRADITIONEN UND WERTE Die Erfolgsgeschichte der APOGEPHA Arzneimittel GmbH Mit urologischen Forschungen und Produktentwicklungen reicht die Geschichte der APOGEPHA Arzneimittel GmbH bis ins 19. Jahrhundert zurück. Geschäftsführerin Henriette Starke stellte im Rahmen eines VdU-Osterfrühstücks ihr Unternehmen vor, das sie mittlerweile in der dritten Generation führt. Es war Henriette Starke, Geschäftsführerin der außerordentlich interesAPOGEPHA Arzneimittel GmbH, sprach sant zu erfahren, wie dieüber das Geschäftsfeld ihrer Firma ses Unternehmen den Krieg, die Enteignung in der DDR und viele andere Hürden überwand – mit unerschütterlichem Glauben an die Sache. Tradition und Werte werden in diesem Unternehmen groß geschrieben. Danach diskutierten wir über Themen wie die Notwendigkeit einer Frauenquote, die Vereinbarkeit von Arbeit und Kindererziehung sowie die Rolle von Frauen in Aufsichtsräten. Ein interessanter Erfahrungsaustausch! ■ 01 I 2015 Die Unternehmerin 71 LANDESVERBÄNDE Thüringen ■ LANDESVERBAND THÜRINGEN Landesverbandsvorsitzende: Katrin Katzung Tel.: 03643/85 39 90 eMail: [email protected] VON NULL ZUM HOCHLEISTUNGSUNTERNEHMEN Keine leichte Wahl für die Jury: Alle zehn Nominierten sind vorbildliche Brückenbauerinnen Die Erfolgsgeschichte der Analytik Jena AG Starke Frauen sind bei der Analytik Jena nicht selten. Drei davon nahmen uns im April mit auf eine anschauliche und live erlebbare „Reise“ durch eine bewegte und erfolgreiche Firmengeschichte: Pressesprecherin Dana Schmidt, Personalleiterin Grit Petzholdt-Gühne und Dr. Heike Gleisner, Projektmanagerin Optische Spektroskopie, gewährten Einblicke in vielfältige Bereiche, von der technischen Kompetenz über Nachhaltigkeit bis hin zu Familienförderung und lebendiger Werteorientierung. Der Frauenanteil in diesem hochspezialisierten, technischen Unternehmen, das 1990 von Null startete und heute weltweit 1200 Angestellte hat, liegt bei 37 Prozent – diese Zahl spricht in einer klassischen Männerdomäne Bände. Viele Inspirationen für den eigenen Unternehmerinnenalltag ließen die Gesichter der Teilnehmenden strahlen. ■ Emily-Roebling-Preisträgerin Mariethel Bruhn (2.v.l.) bei der Preisübergabe mit Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee, der LV-Vorsitzenden Katrin Katzung und Dr. Carola Rudorfer von der Thüringer Aufbaubank (v.l.n.r.) Verschiedene Arten, Brücken zu bauen In Suhl tagte Anfang Juni der 8. Unternehmerinnentag Mitteldeutschland. Die vom Landesverband Thüringen organisierte Veranstaltung ist eine Kooperation des UTM Emily-Roebling-Preis e. V. in Kooperation mit dem VdU und stand in diesem Jahr unter der Schirmherrschaft des thüringischen Wirtschaftsministers Wolfgang Tiefensee. Mit einem „Speed-Dating“, das dem gegenseitigen Kennenlernen und der Kontaktpflege diente, startete die Veranstaltung. Anschließend begrüßten Katrin Katzung, Vorsitzende des Landesverbandes Thüringen, und Dr.-Ing. Peter Traut, Präsident der IHK Südthüringen, das Publikum. Claudia Meimberg, stellvertretende Vorsitzende des Landesverbandes Thüringen, begleitete als Moderatorin sprachgewandt durch das Programm. Das Motto des Tages „Brücken bauen“ griff auch die Ausnahmeathletin Kati Wil72 Die Unternehmerin 01 I 2015 helm in ihrem Interview auf. Sie sprach darüber, wie ihr der Brückenschlag zwischen neuen beruflichen Feldern gelingt. So ist sie nach ihrer aktiven Karriere als Biathletin nun eine gefragte Sportexpertin bei der ARD und eine erfolgreiche Unternehmerin mit einem eigenen Lokal, dem „Heimatlon“. Verschiedene Workshops wie „Brücken für nachhaltige Resilienzentwicklung“ mit Dr. Ulrike Jaeger, „Mut zum Scheitern“ mit Andi Schulze und „ROI im Marketing und warum Sie ONLINE brauchen“ mit Nadine Reinhold folgten. aus: Mariethel Bruhn – Konditorin aus Erfurt – baut mit ihrer Arbeit Brücken zwischen den Philippinen, ihrer ursprünglichen Heimat, und Deutschland. Sie war bereits in Asien eine erfolgreiche Geschäftsfrau und hat sich in kurzer Zeit ohne fremde Hilfe in Deutschland etabliert. Ihr Anliegen ist es, Brücken zwischen den Menschen und den Kulturen zu bauen. Damit neben der ideellen und öffentlichen Anerkennung durch den Emily-Roebling-Preis die unternehmerische Leistung auch finanziell gewürdigt werden kann, stiftete die Thüringer Aufbaubank das Preisgeld. „Brücken bauen“ – ob sinnbildlich oder real – war auch das Thema für den diesjährigen Emily-Roebling-Preis. Alle zehn Nominierten stellten sich in einem Interview vor und erklärten, wie sie „Brücken bauen“. Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee zeichnete im Anschluss die Preisträgerin Das Reporter-Duo Pavel und Stress begleitete die Teilnehmer durch den Tag und nahm die unterschiedlichsten Eindrücke auf humorvolle Weise auf. Die Veranstaltung klang mit einem sehr positiven Resümee am Abend bei Live-Musik ■ und Buffet aus. Fotos: Claudia Meimberg , Jana Eichstädt (Fotos unten) 8. Unternehmerinnentag mit Verleihung des Emily-Roebling-Preises Unternehmensbesichtigung bei der Analytik Jena AG SEIT 20 JAHREN VDU-MITGLIED Katrin Katzung gratulierte Helgard Butzmann Helgard Butzmann (65) bleibt weiter aktiv „Man kann etwas bewegen!“ – diese Überzeugung motivierte Helgard Butzmann vor 20 Jahren, in den VdU einzutreten - trotz anfänglicher Skepsis. In diesem Jahr feiert sie auch ihren 65. Geburtstag. Sie baute nach der Wende einen Industriebetrieb in einer Männerwelt auf. Im Verband ist sie bekannt für ihre fantasievollen Wärmflaschen, ihre offene und herzliche Art und ihr Engagement. Etwas bewegen, das zeichnet Helgard Butzmann auch nach ihrer Pensionierung aus: So unterstützt sie als Mitglied im Landesvorstand alle Aktivitäten rund um die Mitgliederpflege und -akquise. Die Landesverbandsvorsitzende Katrin Katzung gratuliert und ■ freut sich auf die weitere Zusammenarbeit. FÜHREN MIT WITZ Humor-Seminar gab gute Anregungen Führungskräfte, die humorvoll wirksam kommunizieren, akzeptieren eher Angebote ihrer Gesprächspartner, haben mehr Mut zum Risiko und mehr Empathie: Dies erfuhren die Damen des Landesverbandes Thüringen im Rahmen eines Tagesseminars unter Leitung der Trainerin Eva Ullmann vom Deutschen Institut für Humor. Die positiven und negativen Wirkungen des Phänomens Hu- Wie Humor zum Erfolg verhelfen kann, vermittelte mor in der Kommunikation wur- Referentin Eva Ullmann den mit Hilfe einer anschaulichen Präsentation und vielen praktischen Übungen näher betrachtet. Resümee des Tages: Mit vielen Anregungen und sehr positivem Feedback verließen die Teilnehmerinnen den Seminarraum des AHORN Berghotels in Friedrichroda, in dem bereits am Abend vorher einige Damen die Gelegenheit nutzten, bei gutem Essen und einem Glas Wein mit der Referentin und untereinander ins ■ Gespräch zu kommen. 01 I 2015 Die Unternehmerin 73 LANDESVERBÄNDE Westfalen ■ LANDESVERBAND WESTFALEN Landesverbandsvorsitzende: Dr. Renate Hansmann Tel.: 0541/60 080-80 eMail: [email protected] Neujahrsempfang im Rathaus der Stadt Osnabrück mit der Bürgermeisterin Karin Jabs-Kiesler und Prof. Dr. Stefanie Engel, die zum Thema Umweltökonomie referierte EMSA-Chef Günter Nosthoff, unterstützt von Starkoch und EMSA-Botschafter Christian Rach, gab spannende Einblicke in Organisation und Prozessabläufe des Haushaltswarenherstellers 25. Osnabrücker Business Lunch: Rechtsanwältin Jutta Löwe sprach zum Thema „Verraten und Verkauft? Sind unsere Daten bei Facebook und Co. verloren? Wer hat die Macht über meine Daten?“ Die VdU-Mitglieder Silke Hillebrand, Annette Pohl und Christa Brühl stellten auf der Unternehmerinnenmesse FUNDAMENTA in Meschede unseren Verband und die Käte Ahlmann Stiftung vor Eiskaltes Business: Geschäftsführer Georg Grewe, KLM Kühl- und Lagerhaus Münsterland GmbH in Rheine, zeigte das vollautomatische Kühl-Hochregal-Lager Machen statt meckern: Top-Speaker Andreas Buhr sprach darüber, wie man Jammerei begegnet und motiviert und erfolgreich sein Unternehmen führt Katrin Winkler – einfach.wirksam.sein! – bietet Gelassenheits-Coaching mit praktikablen Techniken für den Business-Alltag Was sagt Ihnen die Nase Ihres Kunden?! Spannender Vortrag von Viola Noa-Nebel über den wirtschaftlichen Nutzen der Psycho-Physiognomie 74 Die Unternehmerin 01 I 2015 01 I 2015 Die Unternehmerin 75 LANDESVERBÄNDE Württemberg ■ LANDESVERBAND WÜRTTEMBERG Landesverbandsvorsitzende: Margit-Therese Huber Tel.: 0711/1 20 96 94 Mail: [email protected] AN STUTTGARTS SCHÖNSTEN SCHAUPLÄTZEN Jahresversammlung mit positivem Spirit Der Landesverband Württemberg durfte in diesem Jahr als Gastgeber mehr als 200 Unternehmerinnen zur Jahresversammlung 2015 in Stuttgart begrüßen. Mit großem Engagement wurden unter dem Motto „Stuttgart zwischen Tradition und Moderne“ die schönsten Plätze ausgewählt: für den Empfang das Kunstmuseum Cube mit Blick auf den Schlossplatz mit Altem und Neuem Schloss, für den Gala-Abend das Porsche-Museum, das Schloss Solitude für ein sommerliches Fest mit Oldtimer-Fahrt und Jazz-Musik. Im Rahmen des Nachkongresses war ein Besuch der herrlichen Blumeninsel Mainau am Bodensee mit Empfang durch Sandra Gräfin Bernadotte und einem stimmungsvolles Diner mit Tanz im Palmenhaus der krönende Abschluss der Jahresversammlung. Losgelöst vom Alltag, war überall der positive Spirit der Unternehmerinnen spürbar, es wurde mit viel Freude diskutiert, referiert und gefeiert, viele Netzwerke wurden geknüpft. Wir sind glücklich über wundervolle Momente, die wir gemeinsam mit unseren Gästen erleben konnten, ■ und freuen uns auf ein Wiedersehen. Gabriele Schramm begrüßt auf Weingut Rienth Dr. Gabriele Bartell-Ling, Gabriele Schramm, Barbara Benz, Margit-Therese Huber (v.l.n.r.) Gast, Gast, Margit-Therese Huber, Dr. Angela Dergham (v.l.n.r.) Barbara Benz´Gespür für Wohndesign Neu auf der Killesberghöhe: „Fleiner Möbel by architare“ Nachkongress auf Insel Mainau mit Hutmodenschau Empfang im Kunstmuseum Cube: Stephanie Bschorr und Margit-Therese Huber danken den Sponsorinnen des LV Württemberg 76 Die Unternehmerin 01 I 2015 Sommerfest auf Schloss Solitude Dr. Gisela Hellge, Daniela Lindner, Susanne Gassmann, Christine Krcmar (v.l.n.r.) Wohnkompetenz auf höchstem Niveau: architare barbara benz einrichten GmbH & Co. KG hat zu Anfang dieses Jahres das traditionsreiche Einrichtungshaus Fleiner auf dem Stuttgarter Killesberg übernommen. Dazu gratulierten die Mitglieder des Landesverbandes Württemberg ihrem Vorstands-Mitglied Barbara Benz im Rahmen einer Betriebsbesichtigung. „Fleiner Möbel ist ein weithin bekanntes Einrichtungshaus für Wohnen und Objekt, das hohes Ansehen genießt“, so Barbara Benz. Mit ihrer Erfahrung in Marketing und Interior Design wird Fleiner als Handelsmarke unter dem Namen „Fleiner Mö- bel by architare“ weitergeführt. Während das Sortiment mit internationalen Premiummarken von Walter Knoll über B&B Italia und Vitra bis hin zu USM und Cassina unverändert bleiben soll, werden die Abteilungen „Office“ und „Home“ künftig unter einem Dach geführt. Seit nunmehr sieben Jahren leitet Barbara Benz bereits erfolgreich das Einrichtungshaus „architare“ in Nagold, vor den Toren Stuttgarts. Mit einem ausgewählten Angebot internationaler Top-Marken und dem besonderen Gespür für die Wünsche der Kunden hat sich das Haus weithin einen Namen gemacht. Nicht ohne Grund darf sich ar- chitare auf Empfehlung der Zeitschrift „A&W Architektur & Wohnen“ zu einem der Top-Einrichtungshäuser in Deutschland zählen. „Für mich sind Einrichten und Architektur untrennbar miteinander verbunden“, erklärt Barbara Benz. Diese Beziehung zwischen Interieur und Architektur wird mit dem Zukauf von Fleiner Möbel im neuen Stadtquartier Killesberghöhe gefestigt. Barbara Benz und ihr Team präsentierten den Unternehmerinnen des LV Württemberg die neuesten Trends internationaler Möbelhersteller in Form von aktuellen Inszenierungen und ■ der Besichtigung des Showrooms. 01 I 2015 Die Unternehmerin 77 AUS DEM VERBAND Die letzte Frage ■ Wenn ich an den VdU denke, dann denke ich … …an die vielen Ideen, die wir im Workshop in Stuttgart ersonnen haben. Besonders aber denke ich an das Vertrauen, das ich in der Zusammenarbeit erfahren durfte. Bernhard Wolff, Keynote Speaker, Tagungsmoderator und Experte für Kreativität sowie Redner auf der VdU-Jahresversammlung 2015 …an starke Unternehmerinnen, die Deutschland vorne halten mit dem unaufdringlichen und schönen Nebeneffekt der Förderung von Frauen. Thomas Sattelberger, Vorstand der Deutschen Telekom bis 2012, Gast auf der VdU-Jahresversammlung 2015 … an die Power der Emotion. Den guten Mix aus unternehmerischem Sachverstand und von Herzen kommender Begeisterung haben die Frauen einfach besser drauf. Werner Tiki Küstenmacher, Buchautor, Pfarrer („Limbi – Der Weg zum Glück führt durchs Gehirn“) und Redner auf der VdU-Jahresversammlung 2015 Porsche empfiehlt und Performance-Kunst. Der neue 911 Targa 4 GTS. Sportlichkeit trifft auf Stil. GTS trifft auf Targa. In einem 911 mit leistungsgesteigertem 3,8-Liter-Boxermotor, 316 kW (430 PS), revolutionärem Dachkonzept und hochwertiger …an junge und ältere Powerfrauen, die dazu noch musik- und tanzbegeistert sind. Dr. Heinrich Meyer-Götz, Anwalt für Familien- und Erbrecht, Gast auf der VdU-Jahresversammlung 2015 Serienausstattung – zum Beispiel 20-Zoll-Räder mit Zentralverschluss, Sportabgasanlage und Bi-Xenon-Hauptscheinwerfer. Kurz: ein Sportwagen für alle, die sich mit weniger nicht zufriedengeben. Mehr unter www.porsche.de/911Targa4GTS … erfolgreiche Frauen mit einem unglaublichen Jahresumsatz von 85 Mrd. Euro und 500.000 Beschäftigten … VdU – „Gefällt mir“ – Chapeau, meine Damen, ich bin sehr beeindruckt! (Wolfgang List, Fotograf der VdU-Jahresversammlung 2015) 78 Die Unternehmerin 01 I 2015 Kraftstoffverbrauch (in l/100 km) innerorts 13,9–12,5 · außerorts 7,7–7,1 · kombiniert 10,0–9,2; CO2-Emissionen 237–214 g/km Loslassen. Entspannen. Regenerieren. Gönnen Sie sich eine Auszeit. Klinik Buchinger Wilhelmi Überlingen · DEUTSCHLAND T +49 75 51 807-0 · F +49 75 51 807-889 [email protected] www.buchinger-wilhelmi.com HEILFASTEN · INTEGRATIVE MEDIZIN · INSPIRATION