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Viel Mühe mit der Mühle
Neue Besitzer machen altes Haus in Lonnerstadt wieder fit
LONNERSTADT - Es wird sicher noch einiges Wasser die Kleine Weisach
hinunterfließen, bis in Lonnerstadt wieder ein Mühlrad klappert. Ausgeschlossen ist es
aber nicht, denn mit Regina und Paul Bruckmann hat die alte Mühle neue Besitzer, die
fest entschlossen sind, dem vom Zahn der Zeit schwer angenagten Handwerksbetrieb
wieder Leben einzuhauchen.
Die beiden haben auch das Know- how dazu, denn Paul Bruckmann ist
Mühlentechniker von Beruf und will sich mit der Sanierung des aus dem 17. Jahrhundert stammenden Hauses einen
Lebenstraum erfüllen.
Einen, der allerdings seine Zeit braucht, denn schon bei der ersten Besichtigung erkannte das Ehepaar, dass in die
marode Technik nicht nur eine Menge Geld, sondern auch eine Menge Zeit investiert werden muss.
In der Lonnerstadter Mühle, die schon 1695 errichtet wurde, herrschte noch bis vor 30 Jahren reger Betrieb. Bis
1924 drehten sich noch zwei von der Kleinen Weisach angetriebene Mühlräder, die dann durch Turbinen ersetzt
wurden. Ende der 70er Jahre wurde der Sägewerksbetrieb schließlich ganz eingestellt.
Für die Sanierung hat Paul Bruckmann schon einen Plan, der auch mit dem Amt für Denkmalpflege abgesprochen
wurde. Als Erstes will er das alte Gebäude sanieren und ein Wasserrad zur Stromerzeugung anbauen.
Die meiste Mühe wird es allerdings kosten, die Technik zumindest für Schauzwecke wieder in Gang zu bekommen.
Sie ist nämlich das Besondere an der Mühle. Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts war das Getreide noch mit Steinen
gemahlen worden. Die Steine wurden dann durch Porzellan-Walzen abgelöst. Und so eine Walze, eine der wenigen
in ganz Deutschland, befindet sich noch in der Mühle.
Bevor die Maschinen allerdings durch Wasserkraft angetrieben wieder laufen, müssen auch noch alle Lager und
Antriebsriemen ausgebessert oder erneuert werden. Eine Arbeit, die noch einige Jahre dauern kann, weil sich die
Bruckmanns nur in ihrer Freizeit diesem «Hobby» widmen können. Aber Regina Bruckmann ist optimistisch und
glaubt auch, dass sich die Mühe lohnt, wenn Lonnerstadt damit ein einmaliges Denkmal erhalten bleibt. Und sie will
gar nicht daran denken, was passiert wäre, wenn das Haus jemand gekauft hätte, dem die Erhaltung des
historischen Gerätes nicht wichtig gewesen wäre. Es wäre, so ist sie sich sicher, alles unwiederbringlich auf dem
Schutt gelandet. Wenn im kommenden Jahr Lonnerstadt seinen 1100. Geburtstag feiert, wird die Mühle vermutlich
noch nicht im alten Glanz erstrahlen. Aber ein Fest, so versprechen die Bruckmanns, wird es auf jeden Fall geben.
Paul Neudörfer
2.4.2009
© NORDBAYERISCHE NACHRICHTEN, HERZOGENAURACH, HÖCHSTADT
http://www.nn-herzogenaurach.de/artikel_druck.asp?art=995315&kat=15&mank=NO... 02.04.2009

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