Bodylift für den Suzuki SJ und Samurai

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Bodylift für den Suzuki SJ und Samurai
Bodylift für den Suzuki SJ und Samurai
1) Was ist ein Bodylift?
Ein Bodylift ist eine Höherlegung der Karosserie (=Body). Also
Bodenfreiheit wird nicht wirklich größer, denn Motor, Fahrwerk usw.
bleiben in der gleichen Höhe. Aber was bringt dann das Bodylifting?
Erstens schaut der Wagen natürlich optisch höher aus, die Watttiefe
steigt, und es passen größere Reifen in die Radkästen, was dann eine
wirkliche Höherlegung bedeutet. Ich habe bei meinen Suzuki außerdem
festgestellt, dass das Werk schlampig gearbeitet hat, und nicht alle
Platzhalter ideal positioniert waren, sodass der Body an den
Berührungspunkten leicht angefangen hat zu rosten. Jetzt passiert das
nicht mehr, da ja genügend Platz zwischen dem Rahmen und dem Body
ist. Ein weiterer Vorteil des Bodylifts ist, dass der Schwerpunkt nur
unwesentlich höher wird, denn das Hauptgewicht (Motor, Getriebe usw.)
bleibt ja in der gleichen Höhe. Außerdem lässt sich der Bodylift ideal mit
anderen Höherlegungstechniken ergänzen.
Also, die Vorteile noch mal kurz auf einen Blick:
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billige Höherlegung
größere Reifen möglich
höhere Watttiefe
billig
Schwerpunkt wird nicht viel höher
Tja es gibt natürlich auch Nachteile. Der größte ist, dass es für den Suzuki
keinen geeigneten Bodyliftkit gibt. Man muss also wohl oder übel in den
sauren Apfel beißen und selbst etwas stricken. Es gibt zwar einen
Bodyliftkit (wird von Janke&Tavares 4WheelParts angeboten) aber das
passt nicht so richtig. Und der zweite Nachteil ist, dass durch den 10Punkt Bodylift das Auto nicht mehr voll belastet werden sollte, da es ja
nur mehr auf 10 Punkten aufliegt......(ich habe aber trotzdem schon ca.
200 Kilo auf der Ladefläche transportiert - ohne Probleme)
2) Bodylift - wie hoch?
Nun ja, es gibt einen 3" Bodyliftkit für den Suzuki, aber der passt nicht so
richtig. Ich hab's ca. 1 Woche drinnen gehabt, aber es gibt große
Probleme mit der Lenkung (Lenkstange viel zu kurz, Winkel zu steil....)
Ich rate schwer von einem 3" Bodylift ab. Ein 2"Bodylift geht sich genau
aus.
3) Was braucht man?
Vor allem braucht man die 10 Abstandhalter in der gewünschten Höhe.
(12 wenn man eine Rammstange hat!!) Diese kann man ideal aus
Formrohrabfällen herstellen, welche bei Schlossereien und Schmieden
anfallen. Es ist aber wichtig darauf zu achten, dass die Höhe zwischen 4
und 5 cm betragen sollte (alle 10 natürlich gleich), und dass die Teile
hinsichtlich Stabilität den Anforderungen entsprechen. (= mind. 3mm
stark!) Die Formrohrstücke müssen dann noch gebohrt und geschnitten
werden und damit der Wagen nicht zu rosten beginnt, sollten die
Formrohrteile mit einer Rostschutzfarbe grundiert werden.
Natürlich braucht man auch neue Schrauben mit starken Beilagscheiben
(10 Stück). 6x 10er Schrauben mit 12cm Länge, und 4x 10er Schrauben
mit 10 cm Länge.
Tja und was ich fast noch vergessen hätte, ein Metallstück zur
Verlängerung der Lenkung ist auch unbedingt notwendig mit neuen
längeren 8 er (ca. 4 cm Lang) Schrauben. (alles zusammen beim
Baumarkt um ca. 100 ATS )
4) Die Vorbereitung
Erstens sollte man solche Umbauten grundsätzlich nicht an Sonntagen
machen, da man oft schnell noch eine Schraube, Bohrer oder dergleichen
braucht. Zweitens sollte man auch darauf achten, eine andere
Fahrgelegenheit zu haben, falls man eben noch was einkaufen gehen
muss.... Zunächst sollte der Wagen gesichert abgestellt werden. Mit
Holzklötzen sollte ein wegrollen verhindert werden. Wichtig ist, dass die
Handbremse nicht angezogen werden darf. Der nächste Schritt ist das
Abbauen der vorderen und der hinteren Stoßstange. Vorne muss auch
noch der Kühlergrill entfernt werden.
So, jetzt kommt die meiste Arbeit - die Schrauben, die die Karosserie
halten. Da die Schrauben zu kurz für das Bodylift sind, und an der
Karosserie fix angeschweißt sind, müssen sie ausgebohrt werden. Es
befindet sich eine links nach dem Vorderrad und eine rechts. Diese sind
von unten aufzuschrauben. Da sich die Schraubköpfe, dummerweise in
einem Hohlraum befinden, muss dieser ebenfalls aufgebohrt werden. Für
diesen Zweck muss auch der Hohlraum erst einmal gefunden werden, und
natürlich habe ich meinen ersten Bohrversuch falsch angesetzt. Also bitte
messt genau die Position der Schraube aus, lieber zweimal ausmessen, als
ein falsches Loch bohren.
Weiteres befinden sich 4 Schrauben in der Mitte vor den Hinterrädern. Von
allen 6 Schrauben die Muttern lösen. So jetzt müssen diese ebenfalls von
oben aufgebohrt werden, damit die neuen Schrauben durchpassen. Die
mittleren 2 der 4 sind leicht zu finden. (Bei den Gurten zwischen den
Sitzen die kleine Erhebung). Die 2 äußeren der 4 sind in der leichten
Abschrägung ganz am Rand (jeweils links und rechts.). In diese
Abschrägung ganz am Rand mit der Trennscheibe ein Loch schneiden.
(siehe Bild)
Sind alle dieser 6 Schrauben aufgebohrt, so ist schon ca. die Hälfte der
Arbeit getan. Bei mir hat das ca. 2 Tage in Anspruch genommen, da 2
Bohrer abgebrochen sind. Die Schrauben sollten vorsichtig und genau in
der Mitte aufgebohrt werden sodass die neuen Schrauben genau
durchpassen. Zum Aufbohren dieser Schrauben hat sich folgende Technik
bewährt: zuerst einmal mir einem kleineren Bohrer (z.B. 4mm) viele
kleine Löcher bohren. Dann, mit einem 6mm, mit einem 8mm und erst
zum Schluss mit dem 10er Bohrer das Loch auf die gewünschte Größe
bringen. Ist das Loch mit 10mm tief genug, und ist die Schraube immer
noch hartnäckig, dann kann man mit einem Hammer versuchen diese
durch mehrmaliges biegen zum Abbrechen zu bringen. Man sollte auch
stark darauf achten, dass die Löcher nicht zu groß werden, denn die
neuen Schraubköpfe sollten noch genügend Halt finden und nicht
durchrutschen. Am besten wird das durch eine exakte Bohrung, bei der
der Kopf der Schraube stehen bleibt und zugleich als Halterung für die
neue Schraube dient, erreicht. Die Schrauben sollten dann gleich in die
gebohrten Löcher gesteckt werden, damit der Wagen nicht irgendwie
wegrutschen kann. Damit der Wagen nicht an den gebohrten stellen zu
rosten beginnt, sollten die Späne gut entfernt (z.B. mit einem
Staubsauger) und mit einer Rostschutzfarbe versehen werden. Jetzt
können auch die problemloseren Schrauben gelöst werden. Davon
befinden sich 2 am vorderen Ende des Wagens, dort wo der Kühlergrill
abmontiert wurde. Um die hinteren zwei Schrauben zu lösen, muss man
die Tür aufmachen.
Bevor der Wagen gehoben wird, muss noch die Lenkstange von der
Gummi-Scheibe abgeschraubt werden. Weiteres müssen die
Bremsschläuche beim Radkasten auf der Beifahrerseite und die
Verkleidung der Benzinleitung abgeschraubt werden.
5) Der Einbau
So, jetzt kommt der Wagenheber ins Spiel. Den Wagenheber am besten
mit ein paar untergelegten Holzklötzen auf der Karosserie ansetzen und
vorsichtig hochheben. Dabei ist darauf zu achten, dass alle Kabel
genügend Spiel haben und nicht abreißen. (Stromkabel, BremseilHandbremse, Bremsschläuche bei der Motorhaube-Beifahrerseite...) Die
Karosserie genau so weit anheben, dass die Bodylift-Blöcke exakt
hineingeschoben werden können. Dazu muss der Wagenheber
wahrscheinlich bei jedem Block einzeln angesetzt werden. Dann die
jeweilige Schraube herausziehen, den Block darunter schieben, und die
Schraube wieder durchstecken. Im folgenden Bild sind die Distanzblöcke
auf der linken Seite schon untergelegt, und auf der rechten noch nicht.
Speziell bei den Radkästen kann man den Unterschied erkennen.
6) Das Zusammenschrauben
Alle 10 neuen Schrauben mit den Muttern Zusammenschrauben. Die
aufgebohrten Löcher sollten genügend Platz bieten, um den
Schraubschlüssel bzw. die Nuss anzusetzen, anderenfalls müssen diese
noch vergrößert werden. Die hintere Stoßstange kann beim Samurai ohne
Probleme auch wieder montiert werden. Beim 413er und beim 410er ist
das ein bisschen problematischer. Entweder man montiert die Stoßstange
dann in der alten Höhe, oder man erzeugt mit der Trennscheibe kleine
Einschnitte wo die Stoßtange ansteht, und bohrt neue Löcher um die
Stoßtange auch höher befestigen zu können. Größere Probleme gibt es
dann noch bei der vorderen. Entweder die vordere Stoßtange wird wieder
in der Originalhöhe montiert, das schaut aber nicht gut aus, oder es
werden neue Löcher gebohrt, oder aber, wenn man eine Rammstange
vorne hat, so legt man einfach noch 2 Formrohrstücke unter, dann sitzt
die Rammstange und die Stoßtange richtig, und braucht sonst nirgends
mehr befestigt werden. So jetzt fehlt nur noch die Lenkung. Die Lenkung
ist um ca. 6mm zu kurz. Um diese zu Überbrücken lässt man ca. 3mm
beim Lenkgetriebe nach. (Einfach Schraube lockern, und mit einem
Hammer in die gewünscht Position bringen) Für den Rest hab ich mir
einfach ein Metallstück (ca.3mm Stark) genommen, gefeilt, damit es sich
auch optisch genau an die Lenkstange anpasst, und 2 Löcher gebohrt.
Dann braucht die Lenkstange nur noch mit den längeren Schrauben an der
Gummischeibe montiert werden.
7) Fertig!
Text: Clemens Pecinovsky, 11/98
Idee und Vorbild: 2" Bodylift von Glenn Wakefield
Danke an Chris (siehe Bild oben) für die Fotos.

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