Panhellenischer Deutschlehrerverband
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Panhellenischer Deutschlehrerverband
Panhellenischer Deutschlehrerverband Jahresbericht zur Situation der deutschen Sprache in Griechenland Stand: November 2006 Die deutsche Sprache ist sehr beliebt bei den Schülern, die eine zweite Fremdsprache lernen. Die Nachfrage nach der deutschen Sprache ist seit der Wende enorm gestiegen. Die Lage der Bundesrepublik in dem wirtschaftlichpolitischen europäischen Raum hat auch dazu beigetragen, dass immer mehr griechische SchülerInnen und Erwachsene die deutsche Sprache erlernen möchten. Es hat sich erwiesen, dass die Griechen zahlreiche Zeugnisse bzw. Sprachzeugnisse erwerben, um auf dem Arbeitsmarkt bessere Chancen zu haben. Deshalb liegt Griechenland bei dem Sprachzertifikatserwerb an hoher Stelle im Vergleich zu anderen Ländern. Gymnasium (Grafik 1) Gemessen wird hier die Wahl der zweiten Fremdsprache, die zum Schulpensum des Gymnasiums seit 1993 gehört. In jedem Schuljahr nehmen immer mehr SchülerInnen am Deutschunterricht teil und trotz des Mangels an Lehrkräften ist eine steigende Tendenz zu beobachten. Zweite Wahlsprache im Gymnasium: Tendenzen ÃÅÑÌÁÍÉÊÇÓ ÃËÙÓÓÁÓ ÐÁÍÅËËÇÍÉÁ ÅÍÙÓÇ ÊÁÈÇÃÇÔÙÍ ÐÁÍÅÐÉÓÔÇÌÉÁÊÇÓ ÅÊÐÁÉÄÅÕÓÇÓ 6973-470388 Êéí. 1. Es ist bemerkenswert, dass die gesamte Schülerzahl in den letzten zwei Jahren um 2-3% gestiegen ist. Áñ. Ðñùô.: 31/2006 ÐÁÍÅËËÇÍÉÁ ÁèÞíá, 27.04.2006 ÅÍÙÓÇ ÊÁÈÇÃÇÔÙÍ ÃÅÑÌÁÍÉÊÇÓ ÃËÙÓÓÁÓ ÐÁÍÅÐÉÓÔÇÌÉÁÊÇÓ ÅÊÐÁÉÄÅÕÓÇÓ Ô.È. 8352 ÔÊ 14202 ÁèÞíá Ôçë.�Fax: 210-2777648 www.deutsch.gr info�deutsch.gr Êéí. 6973-470388 Ðëçñïöïñßåò: Ã. Êáñáíéêüëáò (ôçë. 6946-339652) Áñ. Ðñùô.: 33/2006 íá äåýôåñç îÝíç ãëþóóá ðïõ åðéèõìïýí ôÜîçò èá êëçèïýí íá åðéëÝîïõí ôç ôç ÄÞëùóç Ðñïôßìçóçò ôçí óå ëßãåò ìÝñåò ïé ìáèçôÝò ôçò ÓÔ’ ïé ãïíåßò ëáìâÜíïõí ãíþóç êáé õðïãñÜöïõí äéäá÷èïýí óôï ÃõìíÜóéï. ÊÜèå ÷ñüíï óôï áíôßóôïé÷ï ÃõìíÜóéï Õðïäï÷Þò. ïðïßá åóåßò ìå ôç óåéñÜ óáò áðïóôÝëëåôå Áñ. Ðñùô.: 31/2006 ó÷ï ó÷ïëéêÞ ìïíÜäá èá ðñÝðåé íá Ãëþóóáò Ð.Å. èåùñåß ðùò óå êÜèå ôá ÁèÞíá, 27.04.2006 Ç ÐáíåëëÞíéá ¸íùóç Êáèçãçôþí ÃåñìáíéêÞò ßäéïõò ôïõò ìáèçôÝò êáé íá åêëåßøïõí îÝíçò ãëþóóáò áðü ôïõò ßäéïõ äßíåôáé ç äõíáôüôçôá åðéëïãÞò ôçò äåýôåñçò áò Þ ôçò Üëëçò ãëþóóáò. ôçò ìßáò öáéíüìåíá áíáãêáóôéêÞò äéäáóêáëßáò ôïõò ðùò ãéá ôçí Ýãêñéóç ëåéôïõñãßáò ãïíåß ãïíåßò ÄéåõèõíôÜ/êõñßá ôïõò ìáèçôÝò êáé ôïõòÊýñéå ôïõëÜ÷éóôïí ìáèçôþí Ùò åê ôïýôïõ, óáò ðáñáêáëïýìå íá åíçìåñþóåôå ôáé ç åíõðüãñáöç äÞëùóç ðñïôßìçóçò 12 Äéåõèýíôñéá, áðáéôåßôáé ï áñéèìüò ôùí áðáéôåßôáé ðáñÜëëçëùí ôìçìÜôùí ÃáëëéêÞò-ÃåñìáíéêÞò ìï ìïíÜäåò óå ó÷ïëéêÝò ëßãåò ìÝñåò ïé ìáèçôÝò ôçò ÓÔ’ õ. Ãéá ïñéóìÝíåò ôïõ Ãõìíáóßïõ. ôÜîçò èá êëçèïýí íá åðéëÝîïõí óå ôìÞìáôá ÃáëëéêÞò ìåôáîý ôïõ óõíüëïõ ôçò ðñþôçò ôÜîçò ÷ùñéóôïýí ìáèçôÝò èá óôï ôç äåýôåñç îÝíç ãëþóóá ÃõìíÜóéï. ÊÜèå ÷ñüíï ïé Ýãêñéóç áðü ôï ÕÐÅÐÈ êáé ïéäéäá÷èïýí ðïõ åðéèõìïýí íá ãïíåßò ëáìâÜíïõí ãíþóç 8 ìáèçôþí. ¸ôóé, ôï ÃõìíÜóéï èá ëÜâåé ïðïßá åóåßò ìå ôç óåéñÜ êáé õðïãñÜöïõí ôç ÄÞëùóç ôçí åðéëïãÞ ôïõò. óáò áðïóôÝëëåôå óôï áíôßóôïé÷ï Ðñïôßìçóçò ôçí êáé ôìÞìáôá ÃåñìáíéêÞò áíÜëïãá ìå ÃõìíÜóéï Õðïäï÷Þò. Êýñéå ÄéåõèõíôÜ/êõñßá Äéåõèýíôñéá, Ç ÐáíåëëÞíéá ¸íùóç Êáèçãçôþí ÃåñìáíéêÞò Ãëþóóáò Ð.Å. äßíåôáé ç äõíáôüôçôá åðéëïãÞò èåùñåß ðùò óå êÜèå ó÷ïëéêÞ ôçò äåýôåñçò îÝíçò ãëþóóáò ìïíÜäá èá ðñÝðåé íá öáéíüìåíá áíáãêáóôéêÞò áðü ôïõò ßäéïõò ôïõò ìáèçôÝò äéäáóêáëßáò ôçò ìßáò Þ êáé íá åêëåßøïõí ôá ôçò Üëëçò ãëþóóáò. Ìå åêôßìçóç Ð.Å. Ãåñ ÃåñìáíéêÞò åê ôïýôïõ, ãëþóóáò ÊáèçãçôþíÙò óáò ðáñáêáëïýìå íá åíçìåñþóåôå Ãéá ôï Ä.Ó. ôçò ÐáíåëëÞíéáò ¸íùóçò ôïõò ìáèçôÝò êáé ôïõò ãïíåßò ðáñÜëëçëùí ôìçìÜôùí ÃáëëéêÞò-ÃåñìáíéêÞò ôïõò ðùò ãéá ôçí Ýãêñéóç áðáéôåßôáé ç åíõðüãñáöç ëåéôïõñãßáò äÞëùóç ðñïôßìçóçò 12 Ï ÐÑÏÅÄÑÏÓ ìåôáîý ôïõ óõíüëïõ ôçò ðñþôçò ôÜîçò ôïõëÜ÷éóôïí ìáèçôþí ôïõ Ãõìíáóßïõ. 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Quelle: Griechisches Bildungsministerium -Statistisches Amt Forschungsgruppe - Panhellenischer Deutschlehrerverband 210-2777648 Ô.È. 8352 ÔÊ 14202 ÁèÞíá Ôçë.�Fax: www.deutsch.gr info�deutsch.gr 6946-339652) Ðëçñïöïñßåò: Ã. Êáñáíéêüëáò (ôçë. Áñ. Ðñùô.: 33/2006 81,8% Grafik 1 Der Panhellenische Deutschlehrerverband hat in den letzten zwei Jahren versucht, DeutschlehrerInnen zu mobilisieren, Eltern und Schulleiter zu informieren und Politiker zu sensibilisieren. Durch Veranstaltungen vor Ort, die in ganz Griechenland stattgefunden haben, und mit vielfältigen Aktionen, die mit Hilfe zahlreicher KollegInnen durchgeführt wurden, zielt der Panhellenische Deutschlehrerverband darauf ab, dass sich die heutige Situation, die das Erlernen der deutschen Sprache betrifft, entscheidend verbessert. Im Ballungsraum Athen bzw. in Attika ist jedoch die Beliebtheit des Deutschen nicht so hoch wie in den anderen Gebieten. Wenn man die aktuellen Angaben, die Athen betreffen, weglassen würde und nur die Angaben aller anderen Gebiete berücksichtigen würde, dann könnte man leicht feststellen, dass Deutsch mit 56% als erste Wahlsprache rangiert (Grafik 2). In den nordgriechischen Provinzen und auf Kreta liegt der Anteil der SchülerInnen, die Deutsch wählen, weit über 60%. Es ist sehr hoffnungsvoll, dass Deutsch auch in Gebieten, wo nicht so viele griechische Rückkehrer aus der BRD leben, steigt. Hier muss man die ausgezeichnete Arbeit, die von den regionalen Gruppen des Panhellenischen Deutschlehrerverbandes und der Sektion Nordgriechenland geleistet wird, betonen. Die Situation in Attika Attika ist der Bezirk, in dem immer mehr Gymnasien in den letzten Jahren die Einführung der deutschen Sprache beschließen. Heute gibt es erst 83 Gymnasien, in denen kein Deutsch unterrichtet wird, während diese Zahl vor drei Jahren 200 betrug. Unser Schwerpunkt ist Piräus, Athen-Mitte und Athen-West. Piräus: Auf den Inseln des Argosaronikos Golfes wird nur Französisch unterrichtet und die meisten Gymnasien von Piräus, Nikea und Keratsini bieten keine Möglichkeit zum Deutschunterricht an. Athen-Mitte: Während Deutsch und Französisch in zahlreichen Bezirken gleichmäßig unterrichtet werden, gibt es immer noch 24 Gymnasien, die nur Französisch als Wahlfach anbieten. Athen-West: Anders als der Fall in Egaleo, in Chaidari, in Kamatero und in Petroupoli ist, fehlt Deutsch von vielen Gymnasien in Ilion, in Ag. Varvara, in Peristeri und in Ag. Anargiri. Athen-Nord Attika-Ost 9/5 /53 3 Attika-West 6/21 Athen-Mitte 24/108 Piräus 27 Athen-Süd Athen-Süd 6 Attika-Ost: Deutsch wurde noch nicht in alle Gymnasien in Acharnes, in Marathon und in Markopoulo eingeführt. Attika-West: In Aspropirgos, Magoula, Zefiri und Villia gibt es noch Gymnasien ohne Deutschunterricht. Panhellenischer Deutschlehrerverband Deutschlehrerverband,, Forschungsgruppe Grafik 2 Obwohl Deutsch außerhalb von Attika als die erste Wahlsprache mit 56% gilt, beträgt die Zahl der Deutschlerner in Attika nur 36,7%. Zu diesem Schluss kommt man, wenn man einen Blick in die Statistik vom Juni 2006 wirft, bei der alle Schüler der 5. Klasse der Grundschule danach befragt wurden, welche Zweitsprache sie vorziehen würden. Es ist sehr positiv, dass das landesweite Ergebnis ausgewogen war, also 46.000 SchülerInnen wählten Deutsch und fast genauso viele Französisch, aber die Situation in Attika ist kritisch; nur 36,7% wählten Deutsch (Grafik 3). 5. KLASSE FRANZÖSISCHDEUTSCHDEUTSCHGRUNDSCHULE FRANZÖSISCH DEUTSCH 1741 809 672 269 4833 2411 2320 3154 2342 1142 284 516 234 793 281 711 1275 846 1140 815 388 178 2624 1734 1622 1596 1523 618 663 1073 198 1400 856 457 789 866 KLASSEN KLASSEN ANTEIL 104 26 43 20 280 150 146 177 146 64 23 57 22 57 18 46 94 57 70 20 30 13 157 106 117 95 102 41 44 81 14 87 59 31 46 60 39,5 50,1 36,6 39,8 35,1 42,5 40,8 33,4 39,4 35,1 69,4 68,8 42,9 63,8 75,2 39,1 40,3 50,3 REGION Achaia Argolida Arkadia Arta Athen-Mitte (A) Athen-Nord (B) Athen-Süd (D) Athen-West (C) Attika-Ost Attika-West Chalkidiki Chania Chios Dodekanes Drama Elia Etoloakarnania Euboia 2881 1624 1060 447 7457 4145 3942 4750 3865 1760 947 1589 432 2193 1137 1168 2064 1712 Euritania Evros Florina Fokida Fthiotida Grevena Heraklion Imathia Ioannina Karditsa Kastoria Kavala Kefalonia Kilkis Korfu Korinthia Kozani Kykladen Lakonia Larissa Lasithi Lesvos Leukada Magnesia Messinia Pella Pieria Piräus Preveza Rethimno Rodopi Samos Serres Thesprotia Thessaloniki-Ost Thessaloniki-West Trikala Viotia Xanthi Zakinthos Insgesamt 98 1167 397 223 1356 225 2983 1404 1094 691 456 1250 339 627 977 1132 1464 1039 589 2344 577 900 198 1881 1327 1315 1179 4457 501 793 504 351 1350 377 5428 5518 1087 992 746 435 51026 69 307 120 92 791 86 1053 538 461 333 222 346 245 200 370 628 613 660 403 1211 249 546 123 884 632 489 445 3053 160 263 129 111 452 123 2212 2069 455 601 263 190 27689 29 860 277 131 565 139 1930 866 633 358 234 904 94 427 607 504 851 379 186 1133 328 354 75 997 695 826 734 1404 341 530 375 240 898 254 3216 3449 632 391 483 245 23337 4 32 13 9 57 6 85 35 36 27 22 21 13 10 32 38 45 48 8 86 19 44 7 75 50 37 32 198 11 17 11 11 40 20 124 124 31 54 20 18 1771 2 77 22 9 33 7 124 59 47 26 20 61 9 29 45 32 62 30 13 74 23 27 4 78 61 53 43 89 25 30 25 20 63 20 176 197 40 44 31 20 1506 29,5 73,5 69,7 58,7 41,6 64 64,7 61,6 57,7 51,8 50,9 72,3 27,7 68,1 62,1 44,5 57,8 36,4 31,5 47,6 56,8 39,3 37,8 53 52,3 62,7 62,2 31,4 68 66 74,4 68,3 66,5 67,3 59,2 62,5 64,1 38,5 64,3 56,3 49,6% Grafik 3 Zu den aktuellen Angaben, die die diesjährigen Situation der deutschen Sprache am besten schildern, gehören auch die folgenden Meldungen: Fremdsprachenschulen Apostolos Lakassas, Kathimerini-Journalist, behauptet in seinem Artikel vom 06.02.2005, dass 83,1% der Schüler Englisch lerne, 9,8% Deutsch, 5,3% Französisch, 1,6% Italienisch und 0,2% Spanisch. Die Angaben kommen aus dem Bildungsministerium und betreffen die Fremdsprachenkurse in 8.500 Fremdsprachenschulen landesweit. (http://news.kathimerini.gr/4dcgi/_w_articles_ell_100061_06/02/2005_132764) Staatszertifikat (KPG) Nachdem das Bildungsministerium die KPG-Prüfungszentren in ganz Griechenland veröffentlicht hatte, ermittelte die Forschungsgruppe des Panhellenischen Deutschlehrerverbandes alle Angaben und erstellte die folgende Grafik (Grafik 4), in der Deutsch an der zweiten Stelle (Englisch gilt als die erste Prüfungssprache) rangiert: 90 Englisch Deutsch Italienisch Französisch 54 54 80 60 50 75 75 40 62 47 30 20 43 34 10 0 B2 C1 C1 B2 B2 C1 B2 C1 Termin: November 2006 70 Forschungsgruppe - Panhellenischer Deutschlehrerverband Prüfungszentren-Griechisches Staatszertifikat (KPG) Grafik 4 Das Interesse der Schulabgänger an Studiengängen, die sichere Berufschancen anbieten, sollte auch analysiert werden, wenn man alle Aspekte zum Thema Deutsch als Fremdsprache berücksichtigen möchte. Aufnahmeprüfungen (Zulassung zum Studium) 2005/2006 Fremdsprachen als Sonderfächer Erstsemester 2005* Erstsemester 2006* im Vergleich zum Jahr 2005 Germanistik Athen 131 105 -20% 134 Germanistik Thessaloniki 111 85 -24% 117 Romanistik Athen 255 199 -22% 160 Romanistik Thessaloniki 85 59 -30% 48 Italianistik Athen 78 23 -70% 30 Italianistik Thessaloniki 62 22 -65% 21 Hispanistik Athen 78 37 -54% 50 1. Wahl im Jahre 2006 * Alle Erstsemester, die das Lyzeum abgeschlossen haben und alle ,,alte” Schulabgänger, die durch die 10%-Regelung einen Studienplatz bekommen haben. Quelle: Bildungsministerium Forschungsgruppe - Panhellenischer Deutschlehrerverband Grafik 5 In der vorliegenden Grafik (Grafik 5) kann man feststellen, dass es im Schuljahr 2006-07 weniger Erstsemester für alle Hochschulgänge gibt als im vorigen Schuljahr. Ein wichtiger Punkt ist die Tatsache, dass die 2 Germanistikabteilungen nach der 50%-Hürde-Regelung am wenigsten betroffen sind im Vergleich zu anderen Fremdsprachenabteilungen. Ein weiterer Schluss, zu dem man kommt, wenn man die Statistik betrachtet, ist die höhere Gesamtzahl der Germanistikerstsemester als die Romanistikerstsemester. Bemerkenswert ist die kritische Situation, in die die Romanistikabteilung Thessaloniki geraten ist, die nur von 48 Abgängern als 1. Wahl gemeldet wurde. Dies hängt auch zusammen mit der niedrigen Nachfrage nach Französisch in Nordgriechenland. Schließlich muss man hier betonen, dass die Entscheidung des Bildungsministeriums, 396 Deutschlehrer in den nächsten zwei Jahren zu verbeamten, dazu beiträgt, dass das Germanistikstudium in Griechenland zu einem der Studiengänge wird, der sehr gute Berufschancen verspricht. Die folgenden Angaben veranschaulichen die gegenwärtige Situation der deutschen Sprache im griechischen öffentlichen Schulwesen: Schulen im Griechenland Gymnasium (Stand: November 2006) Anzahl der Schüler 2006-07 ca. 310.000 Anzahl der Gymnasien mit 2. Fremdsprache 1725 Anzahl der Gymnasien mit Deutsch als 2. Fremdsprache (auch Französisch) 1210 (70%) Anzahl der Englischlerner 306.865 Anzahl der Französischlerner 185.653 (60,5%) Anzahl der Deutschlerner 121.212 (39,5%) Anzahl der Deutschlehrer an öffentlichen Schulen 1450 (davon verbeamtet: ca. 950, 200 Ersatzlehrer und ca. 300 Honorarlehrer, auch an Pilotgrundschulen angestellt) Anzahl der Deutschlehrer an außerschulischen Institutionen 6.000 Lyzeum (k.A., Deutsch bzw. Französisch werden gering unterrichtet) Grundschulen (die 2. Fremdsprache wird erst im Schuljahr 2006/07 eingeführt) Französisch behauptet seine erste Stelle im Ballungsraum Athen. Ein Drittel der griechischen SchülerInnen besuchen Schulen, die sich in Attika befinden. Hier bleibt die Beliebtheit der deutschen Sprache aus verschiedenen Gründen konstant. Mögliche Erklärungen dazu könnten Folgende sein: - In Athen-West oder in Piräus leben viele Bürger, die zu niedrigeren sozialen Schichten gehören, deswegen zeigen sie kein großes Interesse an der Bildung ihrer Kinder. Daher können sie nicht die im griechischen Bildungssystem etablierte französische Sprache von der europäisch wichtigen und vorteilhaften deutschen Sprache unterscheiden. -Französisch war die erste Fremdsprache in den 70ern und in den 80ern in vielen Schulen im Ballungsraum Athen-Piräus. Viele Eltern, die heute in Athen leben, die selbst Französisch können, sind in der Lage, ihren Kindern Nachhilfe zu geben. -Die Französischlehrerverbände sind besonders stark in Attika und üben großen Einfluss auf Schuldirektoren und Verwaltungsfunktionäre. Viele FranzösischlehrerInnen behaupten, dass die Einführung der deutschen Sprache in ,,ihr” Gymnasium eventuell Verringerungen ihrer Arbeitszeit zur Folge habe, und versuchen, möglichst alle 1. Klässler negativ zu beeinflussen und die deutsche Sprache auszuschließen. Ein letzter negativer Punkt, der uns im Umgang mit vielen KollegInnen aufgefallen ist, hat mit unserer Argumentation über das Studium in Deutschland zu tun. Die Einführung von Studiengebühren an den deutschen Hochschulen, die in einem Bundesland nach dem anderen beschlossen wird, und die geplante Zulassung privater Universitäten in Griechenland schwächen unsere Argumente für das Erlernen der deutschen Sprache ab. Der Panhellenische Deutschlehrerverband plant auch für den Zeitraum April-Juni 2007 die Fortsetzung der Kampagne, die er sich im letzten Jahr erfolgreich vorgenommen hat. Gründliche Elemente dieser Kampagne sind: Pressemitteilungen, Briefe, regionale Veranstaltungen, Herausgabe von Flyern, Plakaten, Aufklebern und die Sendung des TV-Spots ,,Deutsch: Die Zukunft in der Ausbildung” bei regionalen Fernsehprogrammen (Star Channel, TV-Acheloos, Best TV, TRT, Kreta-TV, usw.). In der kommenden Ausgabe von der Zeitschrift aktuell, die quartalsweise erscheint, gibt es aktualisierte Angaben zur Situation der deutschen Sprache in Griechenland und zu den Aktionen, die von dem Panhellenischen Deutschlehrerverband und von zahlreichen KollegInnen in den letzten fünf Monaten durchgeführt wurden. Der Panhellenische Deutschlehrerverband nimmt an den Sitzungen der Ständigen Arbeitsgruppe Deutsch als Fremdsprache ,,StADaF” teil und glaubt an die enge Zusammenarbeit aller betroffenen Institutionen. Als Vorschläge stellen wir Folgendes zur Diskussion: - Ausschreibung ,,Die besten DeutschlehrerInnen 2007” - Finanzierung der Kampagne für die Einführung der deutschen Sprache in möglichst alle Gymnasien Griechenlands. - Einladung vieler SchülerInnen aus Athener Grundschulen und Gymnasien zu bestimmten Terminen im Mai 2007 am Vorbild des Tages der offenen Tür, der am Goethe-Institut Thessaloniki im Oktober 2005 und im Oktober 2006 erfolgreich stattgefunden hat. So hat man die Möglichkeit, in Kontakt mit der deutschen Kultur zu kommen. - Neue Wettbewerbe mit spielerischen Elementen, die in Zusammenarbeit mit dem griechischen Bildungsministerium geeignet für SchülerInnen sein sollten. - Aktive Teilnahme an der Feier des Europäischen Tages der Sprachen (am 26. September / http://ec.europa. eu/education/policies/lang/awareness/day_de.html - http://www.ecml.at/edl/default.asp?t=info). In zwei oder drei großen Städten kann eine Ausstellung/Feier organisiert werden, wo SchülerInnen (nicht die DeutschlehrerInnen) ihre Arbeit (Projekte, Malereien, Zeitschriften, Lieder usw.) dem Publikum präsentieren werden. Die Zusammenarbeit der privaten und öffentlichen Schulen bzw. Institutionen wird empfohlen. Panhellenischer Deutschlehrerverband www.deutsch.gr Vorsitzender: Ioannis Karatsiompanis Postfach 8352 PLZ 14202 Tel.-Fax: 210-2777648 Athen [email protected] Sektion Nordgriechenland Vorsitzender: Michael Karanikolas Postfach 50021 PLZ 54013 Tel.-Fax: 2310-270082 Thessaloniki [email protected]