EIN KINDERDRACHEN ERZÄHLT geschrieben von:
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EIN KINDERDRACHEN ERZÄHLT geschrieben von:
EIN KINDERDRACHEN ERZÄHLT geschrieben von: Christopher Apfler Teresa Heher Celina Sonnhammer Anna Wallner Manuel Scheibenreif Maria Stickler Kathi Lechner Michael Fischer Marcel Handler Was ein Kinderdrachen erzählt geschrieben von Christopher Apfler Als ich wieder einmal in meinem gemütlichen Platz im Keller schlief, hörte ich Christopher rufen: „Wir könnten heute unsere Drachen steigen lassen.“ „ Gute Idee“, antwortete Martin, Christophers Freund. Schnell erwachte ich aus meinem Schlaf. Ich hörte die beiden über die steile Stiege herunter kommen. Mein Besitzer nahm mich aus der Schachtel und faltete mich auf. Wir marschierten auf die große Wiese hinter Christophers Haus. Martin hielt mich an der Schnur und Christopher schrie: „Eins, zwei, drei, los!“ Martin rannte mit der Schnur bis zum Bach, der durch die Wiese floss. Ich stieg auf und die beiden freuten sich, dass es sogar beim ersten Mal geklappt hatte. Martin gab mir immer mehr Schnur und die beiden wurden immer kleiner unter mir. Ich spürte, dass der Wind immer stärker wurde. Plötzlich riss die Schnur und ich wurde vom Wind immer weiter weg getragen. Ich schrie: „Bäume, weicht bitte aus!“ Doch die Bäume konnten leider nur ihre Äste biegen. Zum Glück wurde der Wind schwächer und ich konnte endlich selbst etwas steuern. Ich lenkte in Richtung Boden, in der Hoffnung, dass ich landen könnte. Plötzlich hörte ich Martin rufen: „Schau, da ist der Drachen!“ Jetzt erst bemerkte ich die beiden unter mir. Da ich zu den Kindern hinunter schaute, bemerkte ich nicht, dass ein Vogel vor mir flog. Zum Glück bemerkte mich er, und er sah, dass ich landen wollte. Mit seinen Krallen packte er mich und drückte mich hinunter. Ich sah einen Hochstand vor mir und landete genau im Geländer des Hochstandes und verhängte mich dort. Schnell kletterten die beiden über die Leiter zu mir und befreiten mich aus dieser ungemütlichen Lage. Zum Glück ist mir nicht viel passiert, ich hatte nur ein kleines Loch, das Martin und Christopher wieder klebten, als wir zuhause angekommen waren. Seither ist Christopher vorsichtiger, wenn er mich bei starkem Wind in die Lüfte steigen lässt. Was ein Kinderdrachen erlebte geschrieben von: Teresa Heher An einem windigen Herbsttag lag ich wie immer gelangweilt am Regal. Ich dachte zurück an die Zeit, als ich fliegen lernte. Laut lachend rannten Teresa und Anna ins Zimmer: ,, Anna, ich bin so froh einen Drachen zu haben!“, sagte Teresa lächelnd. Plötzlich hatte Anna eine gute Idee. ,, Gehen wir doch Drachensteigen?“ fragte sie mich. Als ich das hörte, war ich froh, einmal hoch in die Lüfte steigen zu können. Da ich ein neuer Drachen war, wusste Teresa nicht, wie ich mich in der Luft verhalten würde. Kurze Zeit später rannten die beiden mit mir auf die große Wiese neben unserem Haus. „Komm, lassen wir ihn steigen!“, schlug Teresa vor. Teresa lief so schnell sie konnte los, nur der Wind war zu schwach. Langsam verlor Anna die Geduld, riss mich Teresa aus der Hand und rannte wie verrückt über die halbe Wiese, bis ich dann endlich in der Luft schwebte. Anna war so fröhlich wie noch nie, doch plötzlich kam ein starker Luftzug und die Schnur riss. ,, Ich fliege! “ schrie ich. Das Fliegen war wirklich wunderschön. Die Häuser wurden immer kleiner. Plötzlich flog ein Vogel neben mir. Er piepste und umkreiste mich ein paarmal. Es war wundervoll in der Luft zu schweben. Doch plötzlich sah ich vor mir eine Stromleitung und ich konnte nicht mehr bremsen. Es dauerte nicht lange und ich bekam einen Schlag in mein Drachengesicht. ,, Autsch!“, schrie ich. „Bist du abgestürzt?“ Dann sah ich schon Anna und Teresa herbeilaufen. Als Anna mich sah begann sie zu weinen. Dann kam Teresa auf die Idee, meine Löcher zu reparieren. Zuhause angekommen holten die beiden Nadel und Zwirn und flickten mein Drachengesicht. Danach legten mich die Kinder in eine gläserne Vitrine. Ich hatte das Gefühl, dass ich mit den Nähten schöner war als vorher. Was ein Kinderdrachen erzählt geschrieben von: Celina Sonnhammer An einem schönen Herbsttag, als der Wind stark wehte, lag ich wie gewöhnlich in Cellys Zimmer. Plötzlich kam sie herein und nahm mich mit. Ich freute mich so sehr, endlich wieder einmal aus dem Zimmer hinaus ins Freie zu kommen. Gemeinsam mit ihrem kleinen Bruder Luki gingen wir auf die große Wiese, die von unserem Haus aus zu sehen ist. Sie sagte zu Luki: „ Hier, halte den Drachen und gehe mit ihm zu den Bäumen dort vorne! Aber pass ja auf, dass er dir nicht davonfliegt! ‘‘ Behutsam nahm Luki mich aus Cellys Händen. Ich hatte ein wenig Angst, weil ich ja schon lange nicht mehr geflogen war. Außerdem ging der Wind sehr stark. Als Luki mit mir bei den Bäumen angekommen war, schrie Celly zu uns herüber: ,, Wenn du bereit bist, Luki, dann kannst du den Drachen jetzt in die Lüfte lassen. ‘‘ Luki ließ mich los, ich flog aber leider nicht weit und landete auf meiner Nase. Ich hörte, wie die Bäume gemein über mich lachten. Cellys Bruder hob mich wieder auf und sah nach, ob ich noch ganz war, doch zum Glück war mir nichts passiert. Dann versuchten es die Kinder ein zweites Mal. Luki hob mich in die Höhe so weit seine Hände reichten und ich merkte, dass ich ihnen sehr wichtig war. Luki ließ mich ein zweites Mal los. Dieses Mal gelang der Start und ich stieg fast hundert Meter hoch. Voller Freude streckte ich mich und genoss die frische, windige Luft. Ich sah die Welt mit anderen Augen, so wie ich sie noch nie erlebt hatte. Schon lange nicht hatte ich mich so frei gefühlt wie in diesem Moment. Auf einmal kam ein Vogel an mir vorbei und zwitscherte: ,, Pass auf, der Wind bläst heute besonders stark! Schau, dass du nicht fortgetrieben wirst! ‘‘ Ungläubig antwortete ich: ,, Ich passe schon auf mich auf. ‘‘ Der Vogel flog wieder zu seinem geschützten Nest zurück. Plötzlich hörte ich ein komisches Geräusch. Von unten hörte ich Celly traurig schreien: ,, Oh nein, der Drachen! Wir müssen ihm hinterher laufen! ‘‘ Erst dann bemerkte ich, was passiert war. Der Wind hatte meine Schnur durchtrennt. Ich verlor meinen Halt und der Wind trug mich bis zum Sportplatz, wo ich zu meinem Pech in einem Baum hängen blieb. Ich versuchte um Hilfe zu schreien, aber niemand außer den Bäumen konnte mich hören. Nach einer Weile sah ich Celly und Luki, die mich suchten, doch leider erblickten die beiden mich nicht. Nochmals probierte ich zu rufen, doch sie konnten mich nicht hören. Traurig meinte Luki zu Celly: ,, Komm, wir finden ihn heute ohnehin nicht mehr. ‘‘ Celly antwortete enttäuscht: ,, Wahrscheinlich hast du recht. ‘‘ Die beiden wollten gerade gehen, aber der Baum, auf dem ich hing, hatte Mitleid. Er schüttelte seine Äste so stark, dass ich auf den harten Gehsteig fiel. Ich bedankte mich bei dem netten Baum und sagte: „Das werde ich dir nie vergessen. ‘‘ Der Baum meinte nur mit einem Augenzwinkern: „Gern geschehen.“ So schnell Celly konnte, rannte sie zu mir, hob mich auf und nahm mich mit nachhause. Zuhause angekommen, erzählten die Kinder die Geschichte deren Eltern, nebenbei flickte Celly meine Löcher und dann wurde ich in eine Vitrine gesetzt. Aber immer noch, wenn der Wind weht, gehen Luki und Celly mit mir Drachensteigen. Was ein Kinderdrachen erzählt geschrieben von: Anna Wallner An einem windigen Herbsttag nahm mich Besitzerin Anna aus der Lade in ihrem Schreibtisch. Sie hatte sich mit ihrer Freundin Teresa zum Drachensteigen verabredet. Sie gingen mit mir zum Sportplatz und wollten mich dort in die Lüfte steigen lassen. „Gut, ich halte den Drachen und du rennst“, sagte Teresa zu Anna. Anna war einverstanden und lief mit mir los. Sie rannte und rannte, aber es gelang ihnen nicht, mich in die Luft zu bringen. Immer wieder stürzte ich ab. Mir tat schon alles weh, erst beim zehnten Versuch gelang es ihnen und ich stieg immer und immer höher. Ich sah die beiden bald nur noch ganz klein unter mir. Es war sehr windig und die Schnur flog hin und her. Ich hatte große Angst, dass etwas passieren könnte. Und dann geschah es! Plötzlich gab es einen Ruck und die Schnur riss ab. „Oh nein, mein armer Drachen“, rief Anna. Ich flog immer weiter in die Höhe, sodass ich sie bald nicht mehr sehen konnte. „Vorsicht!“,schrie ich, als ich an einem Baum vorbei flog. Ich sah ein Eichhörnchen, dass an seiner Nuss nagte. Es versuchte meine Schnur zu erreichen, aber das gelang nicht. Der Wind trieb mich weiter. Einige Zeit später blieb ich an einer Stromleitung hängen und saß fest. Zwei Monate später ging Anna spazieren und fand mich zufällig auf der Leitung hängen. Ich hatte noch ein Stück Schnur an mir und schon einige Schrammen. Anna zog daran, ich konnte mich befreien und sie fing mich auf. Ich war glücklich Anna wiederzusehen. „Ich bin froh, dass ich dich wieder habe“, sagte sie zufrieden. Es war ein sehr gefährliches Abenteuer. Was ein Kinderdrachen erzählt geschrieben von: Manuel Scheibenreif An einem windigen Herbsttag lag ich wieder einmal im Regal und wartete darauf, dass Franz kam und mich holte. Meine Sehnsucht nach der frischen Luft wurde immer größer. Als dann Franz zur Tür hereinkam, freute ich mich sehr. Er nahm mich vorsichtig und ging mit mir auf den Sportplatz, denn dort kann man sehr gut Drachen steigen lassen. Als wir am Sportplatz ankamen, trafen wir seinen Freund Fritz, der ebenfalls seinen Drachen steigen ließ. Ich kannte den Drachen von Fritz sehr gut, weil sie eine gute Freundin von mir war. Franz rollte die Schnur ab und rannte so schnell los wie er konnte. Ich wusste, dass der Start das Schwierigste am Drachensteigen war. Er ließ mich los und siehe da, ich segelte perfekt in die Lüfte. Von dort oben hatte man eine gute Aussicht. Ich hielt ein kleines Pläuschchen mit Sylvia, dem Drachen von Fritz, als plötzlich ein Sturm aufkam. Fritz rollte die Schnur sofort wieder auf, aber Franz war zu langsam und meine Schnur riss entzwei. Ich bekam panische Angst, da ich ja nicht wusste, wo mich der Wind hintrieb. Die beiden Buben liefen mir vergebens hinterher, denn ich war zu schnell. Ich versuchte irgendwie die Richtung zu ändern, aber es hatte keinen Zweck. Ich wusste, dass ich in der Nähe des großen Waldes war und hoffte, dass ich nicht den Weg mit ihm kreuzte. Plötzlich verspürte ich einen kräftigen Windstoß und ich flog Richtung Wald. Ich schrie so laut ich konnte zu den Bäumen: „Achtung! Ich kann nicht bremsen! Weicht mir bitte aus!“ „Wir können auch nicht mehr tun, als unsere Äste ein wenig zu bewegen“, antworteten die Bäume. Sie versuchten es mit aller Kraft und tatsächlich war mir nichts passiert. Ich sagte zu einem Eichhörnchen: „ Bitte, liebes Eichhörnchen! Hilf mir und halte die Schnur fest!“ Es versuchte mich mit aller Kraft festzuhalten, doch der Wind riss es mit sich. Es hielt sich gut fest und baumelte an der abgerissenen Schnur. Plötzlich zog ein Sturm auf und trieb uns genau in einen Strommasten. Nachdem der Sturm abgezogen war, entdeckte ich, dass ich ein paar Kratzer hatte. Diese Gegend kam mir bekannt vor und da fiel es mir ein. Ganz in der Nähe stand das Haus von Fritz. Franz kam auf einmal daher gelaufen und als er mich sah, freute er sich sehr. Die beiden holten mich herunter und reparierten mich. Jetzt freue ich mich schon auf mein nächstes Abenteuer, doch ich hoffe, dass mir beim nächsten Mal nichts passiert. Was ein Kinderdrachen erzählt geschrieben von: Maria Stickler Vor einigen Tagen hatte ich ein aufregendes Erlebnis. Alles begann damit, dass Kathi mich nach der Schule aus dem finsteren Keller in ihr Zimmer brachte. Sie wischte mir vorsichtig den Kellerstaub ab, malte mein Gesicht bunt nach und band einige neue Schleifen an meinen langen bunten Schwanz. Ich war richtig stolz, als sie mich so herrichtete und freute mich riesig, als Jani kam. Jani war ganz begeistert, als sie mich sah und rief: „Wir gehen sofort Drachensteigen, es gibt dafür gerade einen kräftigen Wind.“ Kathi ließ sich das nicht zweimal sagen, nahm mich vorsichtig und trug mich auf die große Wiese hinterm Haus. Dabei besprachen die beiden Mädchen, wer mich als erster steigen lassen sollte. Ich bekam es mit der Angst zu tun. „Meiner Kathi vertraue ich ja, sie passt immer gut auf mich auf, aber Jani? Wird sie mit mir auch so sorgsam umgehen?“, dachte ich. Zu meiner Erleichterung gab mich Kathi nicht aus ihren Händen. Kathi wickelte meine Schnur ab und als ein passender Windstoß kam, schubste sie mich sanft in die Luft. Sofort zog mich der Wind hoch in den Himmel. Ich spürte, wie ich immer höher stieg und die Mädchen unter mir kleiner wurden. Es war herrlich, denn Kathi wickelte immer mehr Schnur ab und schrie: „Steig höher! Steig höher! Du kannst das!“ Langsam wurde mir mulmig zumute, dass die dünne Schnur den heftigen Windstößen nicht gewachsen war. „Bitte, lieber Wind, blas nicht so kräftig, die Schnur ist schon dünn und alt, sie reißt bald!“, schrie ich vor Angst dem tobenden Wind zu. Und es kam wie von mir schon befürchtet, die Schnur riss und der Wind zog mich hoch in die Wolken. In Todesangst schrie ich verzweifelt:„ Hilfe! Hilfe! Holt mich runter!“ Der Wind aber trug mich zu dem naheliegenden Wald. Verzweifelt flehte ich die Bäume an: „Weicht mir aus! Verschwindet, sonst bleibe ich noch an einem Ast von euch hängen.“ So geschah es, ich blieb an einer großen, alten Fichte hängen. Sie fragte mich:„ was tust du denn hier in meinen Ästen?“ und schüttelte mich ab. Laut schreiend stürzte ich auf den weichen Waldboden. Dort blieb ich verletzt und hilflos liegen. Zu meinem Glück sahen mich Kathi und Jani abstürzen. Die beiden fanden mich rasch, trugen mich ins Haus und versorgten meine Verletzungen mit Klebestreifen. Deshalb schaute ich nach diesem Abenteuer wie ein Fleckerlteppich aus, aber Gott sei Dank ist alles noch einmal gut ausgegangen. Was ein Kinderdrachen erzählt geschrieben von: Kathi Lechner An einem stürmischen Herbsttag lag ich, Maxl, der Kinderdrachen, wie jeden Tag im Wandschrank. Plötzlich hörte ich, wie die Haustür aufgerissen wurde, und Jani, meine Besitzerin, ihrer Mutter erzählte, dass sie sich mit ihrer besten Freundin zum Drachensteigen verabredet hatte. Da freute ich mich sehr darauf, wieder an die freie Luft zu kommen. Sie öffnete den Schrank, in dem ich lag und nahm mich heraus. Sie ging mit mir in die Garage, wo es ziemlich kalt war und machte mich startklar. Nachdem sie meine lange Schnur ausgerollt hatte, kam Saskia auch schon herbeigelaufen. „Stürmischer Tag heute“, stellte sie fest, „ perfekt zum Drachensteigen.“ Wir betraten den Sportplatz, der gleich neben unserem Haus lag. Saskia nahm mich und rannte mit mir bis zur Mittelauflage des Platzes. Meine Besitzerin hielt das Ende meiner Schnur fest und hoffte, dass der dünne Faden nicht reißen würde. Das laufende Mädchen ließ mich los und mit einem lauten Knall stürzte ich direkt auf meine Nase. Ich schrie auf vor Schmerz, doch das konnten die Kinder ja nicht hören. Nur die Bäume und die Tiere wussten, dass es mir wehgetan hatte und darum lachten sie mich aus. Abermals versuchten mich die Freundinnen in die Luft zu bringen und diesmal klappte es auch. Ich stieg immer weiter hinauf. Es war ein tolles Gefühl. Es fühlte sich viel besser an, als in einer dunklen Schublade zu liegen. Von so hoch oben sah man die Umgebung unseres kleinen Dorfes viel besser. Die Aussicht war einfach herrlich. Plötzlich hörte ich ein komisches Geräusch unter mir. Ich merkte, dass meine Schnur gerissen war und hörte die Kinder rufen: „ Maxl, du Armer, wir holen dich wieder zurück zu uns!“ Ich schrie um Hilfe, doch die Einzigen, die mich hörten, waren die Bewohner des naheliegenden Waldes. Die Kinder warfen wir einen besorgten Blick zu und rannten hinter mir her. Ich geriet in Panik und fuchtelte wild herum. Unruhig steuerte ich in Richtung Wald und hoffte mich in einem Baum zu verfangen, damit ich nicht weiter abgetrieben werden konnte, doch das schaffte ich leider nicht. Ich flog nur wenige Zentimeter über den Baumspitzen. Die Tiere, die unter mir saßen, sahen mich mitleidig an. Plötzlich packte mich jemand von unten. Es war ein kleines Eichhörnchen. Es zog mich zu sich hinunter. Nachdem ich mich wieder beruhigt hatte, bedankte ich mich bei dem kleinen Lebewesen. Mit einem Augenzwinkern verschwand es im dichten Geäst. Ich rief um Hilfe, doch ich wusste genau, dass mich die beiden Mädchen nicht hören konnten und gab schließlich auf. Mir wurde immer kälter. Da spürte ich etwas am Baum rütteln. Zu meinem Glück waren es Saskia und Jani! Saskia kletterte bis zur Baumspitze, um mich herunter zu holen. Das war wirklich sehr mutig von ihr. Jetzt war ich überglücklich, wieder in festen Händen zu sein. Sie trugen mich nach Hause und dort flickten sie mir die zerrissenen Stellen und ersetzten die dünne Nylonschnur durch eine dickere. Nun war ich fast wieder der Alte. Die beiden Kinder nahmen mich mit ins Haus und legten mich auf den Schreibtisch. Da Saskia bei uns schlafen durfte, belauschte ich die Mädchen noch. „ Nie wieder lasse ich meinen Lieblingsdrachen Maxl bei so einem starken Sturm steigen!“, beschloss Jani. Das zu hören, machte mich froh und nach kurzer Zeit schliefen wir alle ein. Was ein Kinderdrachen erzählt geschrieben von Michael Fischer An einem windigen Herbsttag holte mich Basti, der Bub, dem ich gehöre, aus dem Keller. Basti nahm mich in die Hand und rannte mit mir auf die Wiese hinter dem Haus. Dort trafen wir seinen besten Freund Tim und dessen Drachen Fredi Kunterbunt. Fredi begrüßte mich mit einem breiten Lachen. Schon beim ersten Windstoß ließen uns die Kinder los. Leider schafften weder Fredi noch ich es aufzusteigen. Es brauchte einige Versuche, bis ich endlich einen günstigen Aufwind erwischte und höher und höher in den Himmel stieg. Es fühlte sich toll an. Ich atmete durch und ließ mich treiben. Fredi folgte mir bereits. Plötzlich vernahm ich einen leichten Ruck. Was war das? Ich flog auf einmal schneller. Da wirbelte es mich durch die Luft. Ich machte einen doppelten Salto. Jetzt erkannte ich, dass meine Schnur gerissen war. Ich bekam Angst, da mich der Wind hin und her riss. Der Wald vor mir kam immer näher. Basti rannte unter mir und schnappte nach meiner Schnur, doch er erreichte sie nicht mehr. Ich rief dem Baum vor mir zu: „Hey, du, weich bitte aus.“ Der Baum antwortete: „Ich kann mich doch nicht bewegen!“ Schnell schloss ich meine Augen. Ich krachte mit voller Wucht gegen einen Ast und blieb an einem Zweig hängen. Langsam öffnete ich die Augen und spürte ein Brennen im Gesicht. Mein Besitzer war auch schon bei der Tanne angekommen. Er kletterte an ihr hoch und befreite mich. Nun musste er mich nach Hause tragen und den Riss in meinem Gesicht kleben. Zum Glück hatte er für heute genug vom Drachensteigen, und ich konnte mich im Keller von meinem Schock erholen. Was ein Kinderdrachen erzählt geschrieben von: Marcel Handler „Oh nein, die Schnur ist abgerissen. Martin hilf mir, mein Drache fliegt davon!“, schrie Mani, das war der Junge, dem ich gehörte, entsetzt seinem Freund Martin zu. Die beiden rannten so schnell sie konnten hinter mir her, doch der Wind blies mich immer höher hinauf. Es war aussichtslos. Endlich war der Herbst da, für mich die schönste Zeit im Jahr. Ich bin nämlich ein Drachen und gehöre einem Jungen namens Mani. In dieser Jahreszeit bläst der Wind immer am stärksten und mein Freund lässt mich immer hoch in die Lüfte aufsteigen. Wieder einmal war es soweit, Mani holte mich zu meiner Freude aus dem Keller, blies den Staub vom mir herunter und schon ging es los. Auf dem Sportplatz wartete schon sein Kumpel Martin auf uns. Sofort ließen mich meine Freunde hoch in die Lüfte aufsteigen. Ich kam dem Himmel immer näher. Es war ein Heidenspaß für uns alle. Plötzlich flog ein Vogel neben mir, der mich aber warnte: „Pass auf, Drachen, dass deine Schnur nicht reißt, sonst bist du verloren!“ Die Warnung kam zu spät. Ich bekam einen heftigen Ruck zu spüren und wusste sofort, was los war. Die Schnur war gerissen und ich flog herrenlos umher. Mani und Martin versuchten verzweifelt hinter mir her zu rennen. Ohne Erfolg, zu schnell blies der Wind mich von den beiden weg. Der Sportplatz lag schon weit entfernt, nun überflog ich eine Wiese, auf der eine Herde Schafe graste. Danach steuerte ich auf ein kleines Wäldchen zu. Ich entdeckte ein Eichhörnchen in einer Baumkrone und bat dieses, mich festzuhalten, aber es gelang ihm nicht, ich war zu hoch oben. So flog ich weiter. Da bemerkte ich, dass der Wind etwas nachgelassen hatte. Ich sank tiefer und wurde langsamer. Nun blieb ich an einem Ast hängen und es überkam mich helle Freude, denn diesen Ast kannte ich ganz genau. Er gehörte zu dem Apfelbaum in unserem Garten. Ich war endlich zu Hause angekommen. Sofort reparierte mich Mani mit ein paar Streifen Klebeband. Er beschloss mich nie wieder bei so starkem Wind steigen zu lassen.