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Der Sattelbaum
Verwendete Materialien
Der Sattelbaum ist das Herzstück eines Sattels. Er verteilt das Reitergewicht
gleichmäßig auf dem Rücken des Pferdes.
Ursprünglich wurde der Sattelbaum lediglich aus Holz gefertigt. Daher bekam er
seinen Namen „Baum“. Um ein Mindestmaß an Flexibilität zu gewährleisten, werden
weichere Holzarten wie Esche, Pappel, Douglastanne, Gelbkiefer oder Buchenholz
verwendet. Einmal zusammengesetzt wird eine nasse Hülle über den Baum gezogen.
Diese
trocknet
und
Rohhautummantelung
schrumpft
unter
am
Einsatz
Baum,
von
was
ihn
schwerster
noch
stabiler
Bullenhaut
macht.
ist
das
hochwertigste, verfügbare Material. Geringwertigere Ummantelungen werden aus
Segeltuch, Seihtuch und niederwertigeren Materialien gefertigt. Neuartige
Fiberglasummantelungen werden heutzutage aus Kostengründen oft vorgezogen.
Nach dem Trocken werden sie mit einem Speziallack versiegelt. Diese Sattelbäume
können bei einem Grundmaß an Flexibilität sehr haltbar sein.
Synthetische Sattelbäume werden aus Plastik oder Fiberglas in einem
Giessformverfahren hergestellt. Sie unterscheiden sich stark in der Qualität. „Ralide“
ist ein geeignetes und starkes Material. Es ist das beste unter den synthetischen
Materialien. Synthetische Sattelbäume haben aber auch einige Einschränkungen
gegenüber traditionellen Holzbäumen. Sie sind nicht so flexibel wie Holzbäume, da
sie im Gussverfahren hergestellt werden. Zudem halten sie die montierten Nägel und
Schrauben nicht so gut wie Holzbäume. Daher sind sie insgesamt nicht so haltbar.
Sicher hat der synthetische Sattelbaum auch seine Berechtigung. Er wird gern von
Freizeitreitern bevorzugt, da er den Sattel kostengünstiger und leichter an Gewicht
macht. In einigen Westerndisziplinen wie das Barrel Racing wird der Sattelbaum gern
aufgrund seines geringen Gewichtes eingesetzt. Der traditionelle mit Bullenhaut
umwickelte Holzbaum wird von vielen Sattelmachern als die edelste Sattelbaumkonstruktion eingestuft. Er ist auch eine der teuersten Konstruktionen. Die
neuartigen synthetischen Konstruktionen können für einen Bruchteil der Kosten
hergestellt werden. Die Mehrheit der heutigen Sättel verfügt daher über einen
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synthetischen Sattelbaum.
Darüber hinaus gibt es sogenannte „flexible“ Sattelbäume. Diese können zum
Beispiel aus einer Holz-Stahl-Konstruktion oder einer besonders flexiblen Gummiart
mit Holz Fork und Cantle gefertigt sein. Sie haben den Vorteil, dass sie sich der
natürlichen Bewegung des Pferdes besser anpassen als synthetische Sattelbäume.
Irrtümlicherweise existiert eine weit verbreitete Meinung, dass flexible Sattelbäume
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Der Sattelbaum Seite 2
auf jedes Pferd passen. Das wäre ungefähr so wie eine „Einheitsgröße“ für alle. Ein
flexibler Sattelbaum mit viel Schwung (Rock) passt nicht auf einen geraden Rücken.
Wenn die Gulletweite nicht für ein bestimmtes Pferd geeignet ist, nützt auch der
flexible Sattelbaum wenig. Ein flexibler Sattelbaum besitzt die Eigenschaft, mit der
natürlichen Bewegung des Pferdes „mitzugehen“.
Der Wunsch nach mehr Flexibilität und besserer Passform kam durch die Entwicklung
von synthetisch hergestellten Sattelbäumen, die weniger flexibel waren als die
traditionellen Holzbäume.
Ein Qualitätssattel, der ein Leben lang und großen Anforderungen stand halten soll,
verfügt in der Regel über einen traditionellen mit Bullenhaut umwickelten Holzbaum
(bullhide-covered wood tree) oder einen flexiblen Sattelbaum von hochwertigster
Qualität.
Arten von Sattelbäumen
Es gibt keine Standards bei Sattelbäumen. Die Größen variieren je Hersteller.
Ein Full Quarter Baum eines Herstellers kann einem bestimmten Pferd gut passen,
während ein Full Quarter Baum eines anderen Herstellers dem gleichen Pferd nicht
passt. In der Regel wird zwischen Semi-Quarter (engerer Baum) und Full-Quarter
(weiterer Baum) unterschieden. Es gibt allerdings auch X-Full-Quarter Bäume,
welche noch breiter im Schulterbereich sind.
Entscheidend für die Passform ist darüber hinaus die Gulletweite.
Regular Quarter Horse bars - Gulletweite: 5 3/4"
Semi-Quarter Horse Bars - Gulletweite: 6"
Full Quarter Horse Bars - Gulletweite: 6 1/4"-6 1/2"
Extra Wide Quarter Horse Bars - Gulletweite: 6 3/4"-7"
Arabian Bars - Gulletweite: 6 1/4"-6 3/4" (hat flachere Neigungswinkel
als ein Baum mit Quarter Horse Bars)
Achten Sie beim Kauf eines Sattel, dass der Baum für Ihr Pferd und Sie sowie für die
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von Ihnen bevorzugten Reitweisen geeignet ist.
Lesen Sie dazu auch: „Worauf Sie beim Kauf eines Westernsattels achten können“