Das gesamte Heft als PDF - Advent

Transcription

Das gesamte Heft als PDF - Advent
DER
ZEICHEN ZEIT
II
2006
Hauptsache
gesund!? Seite 4
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Wissenswert
Wissenswert
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Wissenswert
WICHTIGER ALS GOLD
Sie ist die erfolgreichste
kanadische Teilnehmerin an
einer Winterolympiade – und
sie ist gläubige Christin: Eisschnelläuferin Cindy Klassen
schaffte in Turin die Goldmedaille über 1.500 Meter, Silber über 1.000 Meter und
Bronze über 3.000 Meter. Cindy Klassen hat in der Öffentlichkeit immer wieder betont, dass ihr der Glaube an
Jesus Christus wichtiger ist
als der sportliche Erfolg. Deshalb sieht sie den Stress der
Vorbereitung auf Turin auch
kritisch: „Ich hatte viel zu
wenig Zeit, in der Bibel zu lesen.“ Die 26-Jährige will ihren Ruhm dazu nutzen, Menschen auf die christliche Botschaft hinzuweisen. Schon
nach Salt Lake City 2002 sagte sie: „Ich habe eine Medaille gewonnen, aber das ist
nichts verglichen mit der
Krone, die ich im Himmel
empfangen werde. Ich sehe
im Sport eine Menge Leute,
die denken, sie haben es geschafft, wenn sie ein bestimmtes Niveau erreichen –
aber tatsächlich kann man
Glück nur in Jesus finden.“
2
Cindy Klassens großes Vorbild ist ihre frühere Teamkameradin Catrina LeMay Doan,
die in der Saison 2000/2001
neun von zehn Wettbewerben
auf der 500-Meter-Strecke gewonnen hatte und 2003 aus
dem Leistungssport ausstieg.
Auch sie ist bekennende
Christin.
idea
MEDIZINER
ENTDECKEN DAS GEBET
Gebete stärken das Immunsystem. Darauf weist Peter Findeisen, Leiter einer Klinik für psychotherapeutische
Medizin im niedersächsischen
Bad Bevensen, im Wissenschaftsmagazin „PM“ (München) hin. Das Blatt setzt sich
unter der Überschrift „Die
Macht des Gebets“ mit wissenschaftlichen
Untersuchungen zur Wirksamkeit des
Betens auseinander. Dem Bericht zufolge betet Findeisen
selbst seit 20 Jahren für Kranke. Auch Krankenkassen entdecken das Gebet. So informiert die AOK Berlin ihre Mitglieder: „Wer betet, tut
Körper und Seele etwas Gutes.“ Das PM-Magazin erinnert
an das Experiment des ameri-
kanischen Herzspezialisten
Mitchell Krucoff, der zwei
Gruppen von jeweils 370 herzkranken Patienten begleitete
und für eine Gruppe gezielt
beten ließ. Ergebnis: Nach
drei Jahren hatten mehr als
90 Prozent derer, für die gebetet wurde, einen besseren
Heilungsverlauf als die Patienten der Kontrollgruppe.
Beten ist nach Angaben des
Magazins international stark
verbreitet. Eine UN-Studie
schätze, dass sich mehr als
vier Milliarden Menschen gelegentlich oder täglich um
Kontakt mit dem Schöpfer bemühten. (Einen weiteren Artikel zu diesem Thema lesen
Sie ab Seite 4.)
idea
Bitte keine Werbung!
Wir freuen uns über jeden, der
dieses Heft seinen Bekannten überreicht oder in der Nachbarschaft
verteilt. Doch Sie helfen uns, wenn
Sie dabei die Wünsche der
Hausbewohner respektieren und
nichts in die Briefkästen werfen,
wenn dort „Bitte keine Werbung!“
steht. In diesem Fall können Sie ja
das Heft persönlich abgeben.
Sicherlich wird es dann eher
gelesen, als wenn es in den
Briefkasten geworfen wird – und
wir erhalten keine bösen Briefe.
ZEICHEN DER ZEIT
Vergeben ist gesund
L
iebe Leserin, lieber Leser!
Untersuchungen in den Vereinigten Staaten belegen, was Tausende
immer wieder am eigenen Leib erfahren haben: Vergebungsbereitschaft setzt heilende Kräfte frei! Rund fünfzig wissenschaftliche Studien zeigen, dass Vergeben den Blutdruck senkt, der Entwicklung von
chronischen Schmerzen entgegenwirkt, die Rehabilitation von Patienten mit Wirbelsäulenerkrankungen
fördert, gegen psychosomatische Beschwerden wie
Kopfschmerzen, Schlafstörungen und Schwindel
wirkt – und vieles mehr.
Wir können häufig nicht verhindern, dass man uns
Unrecht tut, aber wir können etwas dagegen tun,
dass sich Gefühle des Zornes und der Verbitterung in
unserem Inneren einnisten und breit machen. Lassen wir das dennoch zu, um denjenigen „zu bestrafen“, der uns Unrecht zugefügt hat, so schaden wir
uns in erster Linie selbst. Der „Teufelskreis“ der Unversöhnlichkeit macht nicht nur uns zu Gefangenen
krank machender Emotionen, sondern zerstört auch Beziehungen –
zu Menschen, die für das, was uns geschehen ist, nichts können, und
zu Gott, den wir in unserer Verbitterung schlussendlich für verantwortlich erklären.
Jesus Christus ist auch dazu in die Welt gekommen, diesen Teufelskreis der Unversöhnlichkeit aufzubrechen. Er lehrte nicht nur Vergebungsbereitschaft (beispielsweise in der Bergpredigt, Matthäus 5-7),
sondern praktizierte sie auch – selbst jenen gegenüber, die ihn ans
Kreuz schlugen. Sein Vorbild motiviert mich, es ihm nachzumachen.
Was ist das, was wir im Alltag erleben, im Vergleich zu dem, was der
Sohn Gottes in den letzten Stunden seines Lebens durchmachen
musste!?
Ich wünsche Ihnen besinnliche Tage über Ostern, und dass die Vergebung, die Gott Ihnen schenkt, sich heilend auf Sie und auf die Menschen in Ihrer Umgebung auswirkt.
Ihr
Elí Diez-Prida
ZEICHEN DER ZEIT
3
chruchphoto.de (Matthias Müller)
Jenseits von
Gammelfleisch
und Diätwahn
Was wirklich gut für die Gesundheit ist
M
an hat sich fast daran
gewöhnt: Schweinepest, Rinderwahnsinn
oder seit neuestem wieder die
Vogelgrippe verleiden einem
das Abendessen. Vor einiger
Zeit kam noch ein „Gammelfleisch-Skandal“ hinzu. Ein
Geflügelverarbeiter aus Norddeutschland verkaufte aufge4
tautes und wieder eingefrorenes Geflügelfleisch an diverse
Döner-Buden. Kurze Zeit später wurden ähnliche Fälle in
Bayern bekannt. Die Behörden griffen zu drastischen
Maßnahmen: Hunderttausende Hühner und Puten wurden
getötet, „Gammelfleisch“-Betriebe geschlossen. Die Ge-
sundheit der Verbraucher
hatte oberste Priorität – zum
Glück!
An diesen Begebenheiten
wird deutlich, welch hoher
Stellenwert der Gesundheit
beigemessen wird. Zu Recht,
wenn man bedenkt, dass eine
gute Gesundheit Umfragen
zufolge einer der wichtigsten
Faktoren für Lebensglück ist.
Doch wie bleiben wir gesund?
VON GESUNDEN
VÖLKERN LERNEN
Darüber gibt es zahlreiche
Studien. Beispielsweise haben Wissenschaftler verschiedene Bevölkerungsgruppen
auf ihren Gesundheitszustand untersucht und diesen
ZEICHEN DER ZEIT
mit ihrer Lebensweise verglichen. Ergebnis: Die Menschen auf den Inseln Sardinien (Italien) und Okinawa
(Japan) und Angehörige der
Freikirche der SiebentenTags-Adventisten in Kalifornien schnitten dabei am besten ab. Jüngst wurden diese
Untersuchungen in der Zeitschrift National Geographic
(Amerikanische Ausgabe vom
November 2005 bzw. deutsche Ausgabe vom Januar
2006) veröffentlicht. Diese
drei Bevölkerungsgruppen
haben eine wesentlich höhere Lebenserwartung und leiden erheblich weniger unter
Krebs, Bluthochdruck und
anderen Zivilisationskrankheiten, als der Durchschnitt
der Bevölkerung in Europa
und Nordamerika.
Was ist das Geheimnis ihrer Gesundheit? Allen drei
untersuchten Bevölkerungsgruppen gemeinsam ist, dass
sie nicht rauchen, die Familie
an die erste Stelle setzen, jeden Tag aktiv sind, die Gesellschaft suchen und sich
überwiegend von Obst, Gemüse und Vollkornprodukten
ernähren. Doch während
nachfolgende Generationen
auf Sardinien und Okinawa
ihre Lebensgewohnheiten immer stärker der „übrigen
Welt“ anpassen, insbesondere
vermehrt „Fastfood“ zu sich
nehmen, scheinen es die kalifornischen Adventisten geschafft zu haben, ihren guten
Gesundheitszustand
über
mehrere Generationen aufZEICHEN DER ZEIT
recht zu erhalten und somit
an die jeweils nachfolgende
Generation weiterzugeben.
Warum ist das so? Zum einen
– so sagen es die Forscher –
weil sich die Adventisten mit
Menschen umgeben, die sie
in ihrer gesunden Lebensweise bestärken. Zum anderen scheint der Glaube der
Mitglieder dieser Freikirche
eine entscheidende Rolle zu
spielen. Sie leben in der Gewissheit, einen Sinn und ein
Ziel für ihr Leben zu haben.
Auch andere Studien bestätigen den Zusammenhang
zwischen persönlichem Glauben und Gesundheit. So behauptet der Medizinprofessor
Dale A. Matthews: Glaube
macht gesund! In seinem
gleichnamigen Buch wertet er
Untersuchungen aus, die belegen, dass gläubige Christen
gesünder sind und Krankheiten meist besser überstehen
als der Durchschnitt einer
vergleichbaren Bevölkerungsgruppe. Grund dafür sei, dass
sie sich bemühten, ihren Körper als „Tempel des Heiligen
Geistes“ zu betrachten (vgl.
1. Korinther 6,19); sie ernährten sich gesünder, bewegten sich mehr im Freien
und seien in ihren Kirchengemeinden in ein Netz von Beziehungen zu anderen Menschen eingebunden.
GESUNDHEITSFAKTOR
RELIGION
Besondere
Bedeutung
kommt dabei offenbar dem
Gebet zu. Bereits zwischen
August 1982 und Mai 1983
wurde im San Francisco Medical Center in Zusammenarbeit
mit der University of California an 393 Patienten eine
Studie durchgeführt. Patienten mit einem kurz zuvor erlittenen Herzinfarkt wurden
in eine Herzüberwachungsstation eingewiesen und in
Die Zeitschrift „National Geographic“ fragte nach dem Geheimnis eines langen, gesunden
Lebens.
einer prospektiven (Fälle
werden laufend protokolliert), randomisierten (nach
Zufallsprinzip ausgewählt)
und doppelblind (weder Arzt
noch Patient wissen, welcher
Kategorie der Patient zugeteilt wurde) geführten Studie
in ein Protokoll aufgenommen. Für die eine Patientengruppe wurde regelmäßig gebetet, für die andere nicht.
Ergebnis: Die durch Gebet betreute Gruppe schnitt in
wichtigen Punkten wesentlich besser ab. Bei diesen Pa5
DIE BEDEUTUNG
DER GEMEINDE
Dr. med. Samuel Pfeifer
betont darüber hinaus die Be6
churchphoto.de (Hervert Naumann)
tienten erholte sich das Herz
schneller, ihnen mussten weniger Medikamente zur Kreislaufentwässerung und Antibiotika gegeben werden; es
gab weniger Herzstillstände
und Lungenentzündungen.
In ähnlichen Studien wurde
1991 und 2002 die Wirksamkeit des Gebets für Kranke bestätigt.
Nicht nur die Fürbitte,
auch das eigene Gebet hilft.
Dr. Herbert Benson, Mediziner an der Harvard-Universität (USA), fand heraus, dass
Beten körperliche Veränderungen in Gang setzt, die eine Entspannung bewirken.
Diese beeinflusst die Heilung
zahlreicher Krankheiten positiv. Auch für viele Ärzte und
Mitarbeiter des Gesundheitswesens haben sich der Glaube
und das Gebet als Kraftquelle
für ihren Dienst erwiesen.
Beispielsweise berichtet Professor Hans-Jörg Senn, Leiter
des Zentrums für Tumordiagnostik und -prävention in St.
Gallen (Schweiz), dass er seine Arbeit mit krebskranken
Patienten nicht ohne Halt im
Glauben und Gebet tun könne. So wie Professor Senn gibt
es unzählige Ärzte, die Kraft
aus dem Glauben an Gott
schöpfen und vor wichtigen
Entscheidungen und Operationen beten.
Persönlich gelebter Glaube hat eine „Nebenwirkung“: bessere Gesundheit.
deutung der christlichen Gemeinde für psychisch leidende Menschen. „In jeder Gemeinde gibt es die ‚Mühseligen und Beladenen’, gerade
die also, die Jesus in die
Nachfolge gerufen hat“, so
Pfeifer in seinem Buch An
Leib und Seele heil werden (R.
Brockhaus-Verlag, Wuppertal, s. Bestellkarte auf S. 15),
das er zusammen mit dem
Theologen Wolfgang J. Bittner schrieb.
Wenn Gott heilt, geht es
nicht nur um das Verschwinden von Krankheitssymptomen. Gott möchte vielmehr,
dass der ganze Mensch heil
wird, auch die Beziehung
zum Mitmenschen.
Die christlichen Gemeinden haben den Auftrag, Kranke zu lieben, mit ihnen zu
beten und Hand in Hand
mit der Medizin (und bei
seelischen Krankheiten auch
der Psychotherapie) gegen
Krankheiten zu kämpfen.
Hier wäre es hilfreich, wenn
immer mehr Kirchengemeinden sich als Gesundheits- und
Hilfszentren verstehen würden, die in Zusammenarbeit
mit Medizinern, Ernährungsfachleuten und Therapeuten
verschiedener Fachrichtungen kranken und leidenden
Menschen helfen.
Zusammenfassend lässt
sich aus den vorgestellten
Untersuchungen und Erfahrungen schlussfolgern: Gesunde Lebensweise, christlicher Glaube und freundschaftliche
Beziehungen
innerhalb einer christlichen
Gemeinde tragen als willkommene „Nebenwirkung“
zu einer deutlichen Verbesserung der Gesundheit bei.
Das widerlegt übrigens auch
die Behauptung, im christlichen Glauben ginge es nur
um das „Glück im Jenseits“.
Nein – der Glaube wirkt auch
hier und jetzt.
Thomas Lobitz
ZEICHEN DER ZEIT
H
eftige Kritik an einer
übersteigerten Gesundheits- und WellnessMentalität hat der Kölner Mediziner, Psychotherapeut und
Theologe Manfred Lütz geübt.
„Wir leben im Zeitalter der real
existierenden Gesundheitsreligion: Halbgötter in Weiß, Wallfahrten zum Spezialisten,
Krankenhäuser als die Kathedralen unserer Zeit“, sagte er
bei einer Fortbildung der Pallottiner in Vallendar.
Lütz ist Chefarzt am Alexianer-Krankenhaus in Köln-Porz
sowie Mitglied des Päpstlichen
Rates für die Laien, der Päpstlichen Akademie für das Leben
und Berater der Vatikanischen
Kleruskongregation. Nach Ansicht des Mediziners richtet
sich die religiöse Ursehnsucht
der Menschen nach ewigem Leben und ewiger Glückseligkeit
heute „unbewusst, aber um so
machtvoller, an die Medizin
und die Psychotherapie“.
Dabei sei das Gesundheitswesen mit derlei Begehrlichkeiten völlig überfordert, zumal niemand genau wisse, was
Gesundheit eigentlich genau
sei. Gesundheit sei zu einer Art
„Ersatzreligion“ geworden. Keine Geburtstagsansprache komme ohne die Bemerkung aus,
dass die Gesundheit doch „das
höchste Gut“ sei.
Die Gesundheit genieße maximale religiöse Verehrung.
Politiker müssten alles für
die Gesundheit, das Gesundheitswesen tun, obwohl das,
ernstgenommen, zum sofortigen finanziellen ZusammenZEICHEN DER ZEIT
Mann kann es mit einer
Diät auch übertreiben.
„Ein ewiges
Leben auf
Krankenschein
gibt es nicht“
Kölner Chefarzt warnt vor einer
modernen „Gesundheitsreligion“
bruch des Systems führen würde. Erst durch eine nüchterne
und realistische Abwägung des
hohen, aber nicht „höchsten
Gutes“ Gesundheit werde Gesundheitspolitik wieder möglich. „Ein ewiges Leben auf
Krankenschein gibt es nicht“,
so Lütz.
Die heutige „Gesundheitsreligion“ nannte der Mediziner
„eine gigantische Anleitung
zum Unglücklichsein“. Um den
Tod zu vermeiden, hetzten
Menschen von Arzt zu Arzt,
quälten sich bei Stadtmarathons oder äßen unschmack-
hafte Sättigungsbeilagen –
kurzum, Menschen nähmen
sich das Leben, nämlich unwiederholbare Lebenszeit.
Es gebe Menschen, die morgens bis abends nur noch vorbeugend leben würden, um
dann gesund zu sterben. Doch
auch wer gesund sterbe, sei definitiv tot. „Nur dadurch, dass
wir sterben, wird jeder Moment
unseres Lebens unwiederholbar wichtig und kostbar“, betonte Lütz. „Die unvermeidlichen Grenzsituationen annehmen, das ist wahre
Lebenskunst“.
kath.net
7
Im Dienst der
Gesundheit
Porträt des Deutschen Vereins für
Gesundheitspflege e. V.
D
er Deutsche Verein für
Gesundheitspflege e. V.
(DVG) wurde im Jahre
1899 in Friedensau bei Magdeburg gegründet.
Schon immer war die
Volksgesundheit ein Anliegen
des DVG. So werden beispielsweise Gesundheits-, Ernährungs- und Krisenberater ausgebildet. In vielen Städten
gibt es Regionalgruppen, die
verschiedene Kurse und Seminare anbieten. Dabei wird auf
ganzheitliche Gesundheitsvorsorge wert gelegt.
Der Deutsche Verein für
Gesundheitspflege wird getragen von der Freikirche der
Siebenten-Tags-Adventisten
in Deutschland, Körperschaft
8
des öffentlichen Rechts. Als
von Christen getragener Verein stehen die Angebote des
DVG auf biblischem Fundament, frei von Esoterik und
unbiblischen
philosophischen Ideen – und sind wissenschaftlich untermauert.
GANZHEITLICHER ANSATZ
Gemäß seinem biblischen
Menschenbild sieht der DVG
den Menschen als Ganzheit
und will zu seinem körperlichen, geistig-seelischen,
geistlichen und sozialen
Wohlbefinden
beitragen.
Schon seine Gründer erkannten in der vorbeugenden Arbeit ihre wichtigste Aufgabe.
Urlaub mit dem DVG: Teilnehmer einer DVG-Wanderwoche.
Deshalb richtet der Verein
sein Augenmerk vor allem auf
die vermeidbaren Krankheiten und bietet entsprechende
Programme in den Themenbereichen Ernährung, Bewegung, Stressmanagement und
Gewichtskontrolle sowie zur
Raucherentwöhnung an. Kurse zur Trauerbewältigung, für
Frauen in der Lebensmitte sowie für Angehörige von depressiven Menschen wollen
helfen, das seelische Gleichgewicht wieder herzustellen
und zu festigen.
Der DVG ist Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband (PWV) und arbeitet mit
zahlreichen anderen Verbänden zusammen.
KONTAKT:
Deutscher Verein für Gesundheitspflege e. V., Zentralstelle, Senefelder Str. 15,
73760 Ostfildern, Telefon:
07 11/4 48 19-50, Fax: -54,
E-Mail: [email protected],
Internet: www.dvg-online.de
ZEICHEN DER ZEIT
Siegertypen
Fußball und Gott
Der WM-Pokal sieht unauffällig
aus, aber es zählt der ideelle
Wert.
J
etzt geht’s looos! – Jetzt
geht’s looos!“ Endlich,
möchte man sagen! Die
Stimmung steigt, der Blutdruck auch, Deutschland
freut sich auf die Weltmeisterschaft im eigenen Land.
Tausende in den neuen Fußball-Tempeln und Millionen in
der ersten Reihe vor dem
Fernseher fiebern den Spielen
entgegen.
Auch bei dieser WM werden wieder Siegertypen gefragt sein, wenn es darum
geht, in die nächste Runde zu
kommen oder die WM zu entscheiden. Typen wie Lukas
Podolski oder Michael Ballack
in Topform. Typen, die keinen
Ball verloren geben, die die
Ärmel aufkrempeln und das
Spiel an sich reißen. Es sind
die Siegertypen, die im passenden Moment die richtigen
Entscheidungen treffen, den
ZEICHEN DER ZEIT
Tick cooler und schneller sind
als ihre Gegenspieler. Siegertypen halten die unhaltbaren
Bälle oder spielen den tödlichen Pass.
Egal, ob sie nun Thierry
Henry oder Zinedine Zidane,
David Beckham oder Wayne
Roony, Ronaldo oder Ronaldinho,
vielleicht
auch
Schweinsteiger oder Deisler
heißen werden, die Siegertypen, von denen wir Großes erwarten – auf jeden Fall freuen
wir uns auf sie und auf die
Sternstunden des Fußballs in
den vier Wochen zwischen
dem Eröffnungsspiel am 17.
Juni und dem Finale am 17.
Juli in Berlin.
FUSSBALLSTARS
AUF DEN KNIEN
Auch eine Sternstunde,
wenn auch eine der etwas anderen Art, erlebten wir Zuschauer im vergangenen Jahr
nach dem Endspiel des Confed-Cups in der Münchner Allianz-Arena. Da gingen sieben
Spieler des brasilianischen
Winner-Teams auf die Knie
und dankten Gott für den
Sieg. Nach Spielschluss lüfteten sie ihr persönliches Erfolgs- und Lebensgeheimnis,
das längst schon keines mehr
ist: Jesus ist meine Kraft –
Gott ist mein Heil – Jesus ist
Sieger – so lauteten die Be-
Fußballstars über ihren Glauben
Marcelo Bordon:
Die wichtigste Frage ist, wo man echtes Glück finden kann. Für
mich ist es die Tatsache, dass ich Jesus und diesen Frieden im
Herzen habe und weiß, dass ich eines Tages ewig mit ihm leben
werde.
Zé Roberto:
Meine Entscheidung für ein Leben mit Jesus wurde für mich noch
wichtiger als meine Liebe zum Fußball. Das Wichtigste im Glauben ist, dass man sich von Gott geliebt weiß. Das gibt mir Kraft
für alle Situationen im Leben.
Lucio:
Ich bin heute froh darüber, mich dafür entschieden zu haben,
dem lebendigen Gott zu vertrauen. Seitdem ich mich im tiefsten
Herzen auf Gottes Liebe eingelassen habe, bin ich ein anderer
Mensch geworden.
9
kenntnisse auf den Shirts der
Selecao. Carlos Alberto Parreira, der Coach des brasilianischen
Weltmeisterteams,
scheute sich nicht, offen über
eines der Erfolgsgeheimnisse
zu sprechen. Der 63-jährige
Erfolgstrainer erklärte in einem FAZ-Interview: „Wir müssen beten, wenn wir etwas erreichen wollen. Das ist die innere Quelle und die Kraft
unseres erfolgreichen Teams.“
Cacau, Lucio, Zé Roberto
und die anderen Siegertypen
sprechen deutlich davon, dass
sie Gott mehr brauchen, als
alles andere auf der Welt und
lassen keinen Zweifel daran,
dass ihnen der Glaube an Gott
und seine Liebe mehr bedeutet, als der Glanz von Pokalen
und Titeln. Sie geben alles in
ihrem Job und müssen Spieltag für Spieltag Höchstleistungen in ihren Vereinen
bringen. Und gerade die Höhen und Tiefen ihres Sports,
der Tanz auf der Rasierklinge,
wie Otto Rehhagel es einmal
genannt hat, ist es, der Fußballstars über den Sinn des
Lebens nachdenken lässt.
Wird ein Spiel gewonnen, ist
man auf der Sonnenseite des
Lebens und auf allen Titelseiten. Steckt man im Formtief,
ist man genauso schnell abgeschrieben und nur noch zweite Wahl. Viele Top-Stars haben
erfahren, was Dirk Heinen,
Tipp für alle, die ungern
alleine Fußball schauen:
Viele christliche Gemeinden
übertragen die Spiele der
Fußball-Weltmeisterschaft
auf großen Leinwänden in
ihren Gemeindehäusern. Nähere Infos gibt es im Internet
unter: www.kickoff2006.org
Torhüter beim VfB Stuttgart
einmal so formulierte: „Der
Glaube an Gott hilft mir, bei
jedem sportlichen Höhenflug
nie abheben zu müssen und
in den Tiefpunkten meines
Lebens die Geborgenheit bei
Gott zu erleben.“
SPIEL DES LEBENS
Obwohl unser Leben viel
mehr ist als ein Spiel, gibt es
dennoch eine Menge Parallelen. Es fordert den letzten
Einsatz von uns und bringt
trotzdem nicht immer den erhofften Sieg, sondern auch jede Menge persönlicher Niederlagen. Und jede Niederlage
stellt Fragen, auf die wir früher oder später Antworten
haben müssen: Wer bewahrt
dich vor der Verzweiflung,
10
ZEICHEN DER ZEIT
Fußball begeistert die Massen.
wenn sich deine Hoffnungen
nicht erfüllen? Wer steht dir
zur Seite, wenn Menschen
dich enttäuschen und du dich
plötzlich auf der Verliererstraße befindest? Wo ist dein Lebensfundament, wenn Sicherheiten von heute auf morgen
weg sind: Dein Job verloren
gegangen ist, du selbst, oder
Menschen an deiner Seite
hoffnungslos krank werden?
Wer gibt dir Hoffnung über
den Tod hinaus, wenn das
Spiel deines Lebens abgepfiffen wird? Ein Fußballspiel
dauert 90 Minuten, eine erfolgreiche Karriere vielleicht
15 Jahre – Jesus Christus hat
versprochen, jeden Augenblick bei uns zu sein. Er lädt
uns ein: „Wer an mich glaubt,
der hat das Leben.“ (Die Bibel:
Johannesevangelium
5,24
und 11,25) Weil Jesus lebt,
können wir ihn erfahren. Das
ehrliche Gespräch mit ihm
hilft uns mit persönlichen
Krisen, Verletzungen und
ZEICHEN DER ZEIT
frustrierenden Niederlagen im
Leben fertig zu werden.
Jeder Mensch braucht Antwort auf die Frage nach dem
Sinn seines Lebens, egal, ob er
gerade im Formtief steckt oder
richtig gut drauf ist. Jeder von
uns braucht eine lebendige
Beziehung zu Gott. Weil unser
Leben etwas Einmaliges und
Wertvolles ist und weil Gott
einen Plan mit jedem von uns
hat, sind Menschen, die Jesus
Christus vertrauen, in jedem
Fall auf der Seite des Siegers.
Diesen Text entnahmen wir
mit freundlicher Genehmigung
dem Faltblatt „Siegertypen“
der „Stiftung Marburger Medien“, Marburg.
Der Countdown zur Fußball-WM 2006 in Deutschland läuft. Die
„Fußball-Bibel“ will das Augenmerk der vielen Fans und Interessierten auf ganz besondere Fußballstars lenken: Profis, die nicht
vergessen, wem sie ihren Erfolg zu verdanken haben.
Ganz offen erzählen die Kicker in der „FußballBibel“, warum sie sogar in Niederlagen und
Krisen ihren Glauben nicht verlieren. Neben einem kompletten Neuen Testament in der modernen „Hoffnung für Alle“-Übertragung finden sich auf 128 Seiten tiefgehende Biographien, freche Kolumnen zum Thema Fußball &
Glaube und eindrucksvolle Farbfotografien.
Mit dabei: die brasilianischen Weltmeister Zé
Roberto, Marcelo Bordon und Lucio. Außerdem Deutschlands
„schwarze Perle“ Gerald Asamoah, der Stürmer Cacau vom VfB
Stuttgart, der Schiedsrichter Dr. Markus Merk und viele andere.
512 Seiten, gebunden, farbig, 8,95 Euro (Bestellkarte auf S. 15.)
11
Nach den
Todesschüssen
von Lübeck
seinem Arbeitgeber gestohlen, wie auch zwei Pistolen.
Er schießt sofort – und verletzt Arno Kuhn mit einer
Kugel tödlich. Der Täter
flieht. Aber nach einer Verfolgungsjagd wird er verhaftet. Inzwischen ist er
rechtskräftig verurteilt worden: 12 1/2 Jahre.
Wie eine Pastorenwitwe
in Schleswig-Holstein mit der
Ermordung ihres Mannes umgeht
EINFÜHLSAME
POLIZISTEN
I
ch habe mich immer von
kümmern. Dann fährt er
Gott getragen gefühlt –
dem Fahrerflüchtigen nach
trotz alledem.“ Das sagt
und stoppt ihn. Der Fahrer,
Carola Kuhn aus Hamburg.
ein polnischer Erntehelfer,
Trotz alledem – das ist der
ist sturzbetrunken. 2,6 Progewaltsame Tod ihres Manmille hat er im Blut. Den Wanes Arno vor eineinhalb
gen hat er kurz zuvor von
Jahren. Der damals
53-jährige
Ingenieur in der Computerbranche und frühere Pastor einer
Gemeinde der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten wird bei Lübeck
erschossen, als er
Zivilcourage zeigt:
Er ist Zeuge, wie ein
Autofahrer in Rambo-Manier
zwei
Jungen auf ihren
Fahrrädern streift
und sie zu Fall
bringt – und einfach weiterfährt.
Arno Kuhn absolvierte eine Elektromechanikerlehre in seiner Geburtsstadt Bremen,
Arno Kuhn hält an
bevor er am Theologischen Seminar Maund bittet seine
rienhöhe (Darmstadt) studierte. Von 1976
Tochter Nicole, sich
bis 1978 war er Pastor der Adventgemeinum die Kinder zu
de Hamburg-Barmbek.
12
Carola Kuhn schöpft aus
der Bibel Kraft. „Befiehl dem
Herrn deine Wege und hoffe
auf ihn, er wird’s wohlmachen“ (Psalm 37,5). Das ist
ihr Lieblingsvers. Daran hält
sie fest. Sehr einfühlsam
hatten ihr die Beamten beigebracht, was passiert ist.
Dennoch steht sie offenbar
unter Schock. Anders kann
sie es sich nicht erklären,
dass ihre Hauptsorge ihren
beiden Kindern Andre und
Lydia (damals 14 und 13)
gilt: „Wie soll ich das den
Kindern bloß beibringen?“
Die Polizeibeamten sorgen
dafür, dass ein Freund der
Familie und eine Nachbarin
sich zu Hause um die Kinder
kümmern. Auch ein Polizist
schaut vorbei. Er ist Christ.
Er erklärt den Kindern nicht
nur, was passiert ist, sondern betet auch mit ihnen.
DEN PROZESS
ZUGEMUTET
Der Prozess gegen den
Täter hat ihr geholfen, die
ZEICHEN DER ZEIT
Carola Kuhn (links) mit Tochter Lydia und Sohn Andre.
Situation zu verarbeiten.
Das war der Grund, warum
sie sich den Prozess überhaupt zumutete. Die Erinnerung an den Täter weckt
in ihr zwiespältige Gefühle.
Völlig ohne Grund hat der
Mann ihr schließlich den
Ehemann genommen. Manches stößt ihr bitter auf. Da
bittet der Mann um ein gerechtes Urteil – und geht
dann doch in Revision. Dabei ist sie überzeugt, dass
12 1/2 Jahre ein „mildes
Urteil“ sind. Dass es
schließlich doch höchstrichterlich und abschließend bestätigt wird, empfindet sie als notwendigen
Schlussstrich. Hat sie als
Christin dem Mörder vergeZEICHEN DER ZEIT
ben? „Wir Christen wissen
doch, dass wir vor Gott alle
Sünder sind und seine Vergebung brauchen.“ Diese
Vergebung will sie auch dem
Täter nicht vorenthalten.
Dass manchmal andere
Empfindungen in ihr hochkommen, steht auf einem
anderen Blatt.
KEIN GROLL GEGEN GOTT
Gegen Gott hegt sie keinen Groll. Sie weiß, dass
nicht Gott diese Tat veranlasst hat. Darum gibt es für
sie nicht die quälende Frage
nach dem Warum. Die Liebe
Gottes haben sie und ihre
Kinder vielfach erlebt, auch
durch Zuwendung anderer
Menschen. An ihrem Mann
habe sie bewundert, dass er
immer Gott so nah gewesen
sei. Aus dieser engen Beziehung zu Gott habe er gehandelt. Nach seinem Tod
habe sich die Kirchengemeinde verändern müssen.
Auch wenn ihr Mann sich
nur ehrenamtlich um die
Adventgemeinde in Hamburg-Barmbeck gekümmert
habe, habe er in vielen Bereichen mitgearbeitet – vom
Predigtdienst bis zur Technik. Diese Aufgaben werden
heute von einer Schar
ehrenamtlicher Mitarbeiter wahrgenommen: „Arno
würde das freuen.“
Klaus Rösler
(idea)
13
.......Lesenswert
Jorge Pamplona-Roger: „Heilkräfte der Nahrung“,
3 Bände (aus der „Saatkorn-Gesundheitsbibliothek“), Hardcover, 22 x 28 cm, 432/424/398 Seiten,
€ 237,–/CHF 408,–, Advent-Verlag, Krattingen/
Wegweiser-Verlag, Spillern, ISBN 3-8150-1724-6
elche Nähr- und Heilkräfte in welchem Nahrungsmittel stecken, wird in drei Bänden ausführlich beschrieben. Die richtige Gesund- und Heilkost für
Menschen in jedem Lebensalter wird nicht nur gut verständlich
erklärt und analysiert, sondern auch in einem eigenen Rezeptband dargestellt.
● 700 Nahrungsmittel aus fünf Kontinenten beschrieben,
außerdem etwa 300 Rezepte.
● Vor- und Nachteile aller Nahrungsmittelgruppen ausführlich
erläutert.
● Analyse der Inhaltsstoffe und der krankheitsvorbeugenden
und -heilenden Wirkung der Nahrungsmittel und Rezepte.
● Gliederung der heilkräftigsten Nahrungsmittel nach Organen
oder Organsystemen, auf die sie am stärksten wirken.
● Ungefähr 150 Krankheiten besprochen mit den dazugehörigen Nahrungsmittel, deren Verzehr erhöht oder reduziert
werden sollte.
● Graphiken, Tabellen und Textkästen zur Darstellung des Einflusses von Nahrungsmitteln auf unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit.
W
ZEICHEN DER ZEIT
HERAUSGEBER
Gemeinschaft der
Siebenten-Tags-Adventisten
REDAKTION UND VERLAG
Elí Diez-Prida, Thomas Lobitz
Advent-Verlag,
Lüner Rennbahn 14
D- 21339 Lüneburg
Telefon (0 41 31) 98 35-02
Fax (0 41 31) 98 35-502
www.advent-verlag.de
HERSTELLUNG, GESTALTUNG
PRODUKTION UND DRUCK
Grindeldruck GmbH, Hamburg
Gedruckt auf
chlorfrei gebleichtem Papier
Auflage: 141.000 Exemplare
ZEICHEN DER ZEIT erscheint vierteljährlich und wird von aktiven Christen der
örtlichen Adventgemeinden finanziert
und kostenlos verteilt. Wenn Sie ZEICHEN DER ZEIT regelmäßig erhalten
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Deutschland: Adventmission, ZEICHEN
DER ZEIT – Dresdner Bank Darmstadt,
Kto.-Nr. 173 79 58 (BLZ 508 800 50); Österreich: Advent-Mission, ZEICHEN DER
ZEIT – Creditanstalt-Bankverein, Kto.-Nr.
74-12240/04; Schweiz: Stimme der
Hoffnung, CH-8050 Zürich – PC-Konto Nr.
80-36100-3
Titelbild: MEV
..................wir Über uns
Wirüber
uns
ie Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten ist eine protestantische Freikirche, die
aus der Erweckungsbewegung des 19. Jahrhunderts hervorgegangen ist. Einzige Glaubensgrundlage ist für sie die Heilige Schrift. Mitte
ihres Glaubens und Lebens ist nicht ein Buch
oder ein System von Lehren, sondern Jesus
Christus, der lebendige und wiederkommende
Sohn Gottes. Gegenwärtig zählen die Siebenten-Tags-Adventisten mehr als 13 Millionen erwachsene Mitglieder in 205 Staaten der Erde. In
Deutschland sind es über 35.000 Mitglieder, in
der Schweiz 4.000, in Österreich 3.550.
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Wenn Sie über den Glauben und das Engagement der Siebenten-Tags-Adventisten mehr
wissen wollen, dann fordern Sie weitere Informationen an.
GEMEINSCHAFT DER SIEBENTEN-TAGS-ADVENTISTEN,
Körperschaft des öffentlichen Rechts (in Deutschland)
Kontaktstellen:
www.adventisten.de; www.stanet.ch; www.sta.at
D-73760 Ostfildern, Senefelderstraße 15, Tel. (07 11) 44 81 90
D-30519 Hannover, Hildesheimer Straße 426,
Tel. (05 11) 9 71 77-100
CH-8050 Zürich, Gubelstrasse 23, Tel. (01) 3 15 65 00
A-1090 Wien, Nußdorfer Straße 5, Tel. (01) 3 19 93 01
ZEICHEN DER ZEIT
churchphoto.de (Gerhard Grau)
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a stand er vor meiner
Wohnungstür – Matthäus, genannt Matze.
Mit seinen 18 Jahren verkörperte Matze ein ganzes Bündel
von Klischees: an der Stirn
blond gefärbte, im Nacken
schwarze gekräuselte, lange
Haare, ein T-Shirt, das die
muskulösen Arme präsentierte und eine knallenge Leopardenhose, die den Betrachter
über die Beschaffung der
Oberschenkel und der benachbarten Regionen nicht im Unklaren ließ. Hätte ich ihn
nicht aus meinem Bibelkreis
gekannt, wäre mir bei seinem
Anblick im halbdunklen Treppenhaus ein wenig mulmig geworden. Seine Mutter war Friseurin, sein Vater arbeitete in
einer Putzkolonne. Er hörte
mit Vorliebe Hardrock und
Heavy-Metal-Musik.
Vor meiner Tür machte er
ein ausgesprochen bedenkliches Gesicht, weil ihn der Direktor und ein Großteil der
Lehrerschaft vom Gymnasium
verweisen wollte. Matze hatte
auf einer Klassenfahrt dem
Sohn eines Studienrats eine
gepfefferte Ohrfeige erteilt, so
dass dieser Nasenbluten bekam. Der Schlag war Matzes
Antwort auf stundenlange
Hänseleien wegen seiner Kleidung, seiner „Friseusen-Mutter“ und dem „Vater als Putze“.
Das „ewige Reden“ (um den
Konflikt zu lösen) sei seine Sache nicht, sagte er verlegen.
Er wandte sich an mich,
weil ich mit seiner Mutter
beim Direktor der Schule vorZEICHEN DER ZEIT
ZEIC
Kann man diesen Typen vertrauen?
Vertrauen will
gelernt sein
Warum sich das Risiko lohnt
sprechen sollte. Übrigens
kannte sich Matze zu unserem
größten Erstaunen von allen
Mitgliedern des Bibelkreises
am besten in der Bibel aus und
erschien dort stets pünktlich.
Ich konnte es doch nicht zulassen, dass mein prügelnder
„Musterbibelkreis-Bruder“ seiner Zukunftsperspektiven beraubt wurde.
Treuherzig sah er mit seinen 1,92 Metern auf mich herab und ließ meine Gardinenpredigt über sich ergehen. Er
wusste, dass ich mich fortan
auf ihn verlassen können
musste, wenn ich mich jetzt
für ihn einsetzte. Seufzend
versprach er, in Zukunft seine
Fäuste in der Tasche zu lassen.
Der Schulverweis wurde zurückgenommen.
SCHLECHTE ERFAHRUNGEN
PRÄGEN UNS
Matze hörte weiter wummernde Musik und kleidete
sich so provokativ wie möglich. Er kam weiterhin zum Bibelkreis, hatte auf der gymnasialen Oberstufe einen Leistungskurs in Religion belegt
und absolvierte die Abiturprüfung darin mit 15 Punkten –
eine Eins mit Stern. Schnöseligen Mitschülern ging er hoheitsvoll aus dem Weg. Heute
ist Matze Bankfachmann, verheiratet und Vater von Zwillingen.
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churchphoto.de (Frank Wursthorn)
mit der Einstellung „ich traue
niemandem“, lässt es sich
nicht gut leben – wenn überhaupt! Bereits eine Busfahrt
oder das Einschalten eines
Elektrogerätes verlangen täglich neues Vertrauen.
HANDELN, WIE GOTT
HANDELT
Risiko und Vertrauen sind Geschwister.
„Werft euer Vertrauen
nicht weg“, heißt es im Hebräerbrief, Kapitel 10,35,
„welches eine große Belohnung hat.“ Ein himmlisches
Versprechen, dem nicht jeder
trauen mag – als klug gilt,
wer misstrauisch ist. Naiv
scheint hingegen, wer einem
anderen „blind“ vertraut.
Hinter dieser Einstellung
steckt häufig die Erfahrung,
dass man wohl nach Kräften
„verladen“ worden ist – und
dadurch jegliches Vertrauen
zerstört wurde.
Vorgesetzte machen Zusagen, von denen sie hinterher
nichts mehr wissen wollen.
Freunde versprechen, verschwiegen zu sein und beeilen
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sich dann, das Gehörte dem
Nächstbesten mitzuteilen. Einer verspricht bei allem, was
ihm heilig ist, sich an eine Abmachung zu halten und bricht
sie, sobald er sich unbeobachtet fühlt. Angesichts solcher
Erfahrungen verwundert es
nicht, dass viele Menschen
mit dem Vertrauen höchst vorsichtig geworden sind. Doch
Kleine Kinder müssen in
ihren ersten Jahren das viel
zitierte Urvertrauen lernen,
um ein stabiles Selbstbewusstsein zu entwickeln und um
unterscheiden zu lernen, was
und wer vertrauenswürdig ist.
Wer Vertrauen riskiert, wer
auch nach Enttäuschungen,
Niederlagen und Tränen immer wieder damit anfängt, der
ist nicht dumm, naiv oder unverbesserlich, sondern handelt wie Gott. Er tut etwas dafür, dass Vertrauen und damit
menschenwürdiges
Leben
überhaupt erst möglich wird.
Gott vertraut uns jeden Tag
neu – auch wenn wir ihn
schon dutzendfach enttäuscht haben. Machen wir es
wie Gott: Trainieren wir die
Fähigkeit, vertrauen zu können, jeden Tag neu – mit Herz
und Verstand. Beate Strobel
ÜBERREICHT DURCH:
(Wenden Sie sich
an eine der auf
Seite 14 genannten
Adressen, wenn Sie
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wünschen und hier
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