Informationen zur Stellensuche - Landwirtschaftskammer Schleswig

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Informationen zur Stellensuche - Landwirtschaftskammer Schleswig
Leitfaden für Arbeitssuchende in Landwirtschaft und Gartenbau
Informationen zur Stellensuche
Kündigung erhalten – was nun?
Besonders wichtig: Melden Sie sich unverzüglich nach Erhalt der Kündigung persönlich
bei der zuständigen Agentur für Arbeit (www.arbeitsagentur.de). Ihre Meldung muss innerhalb von drei Tagen nach Kenntnis des Beendigungszeitpunktes erfolgen.
Bei befristeten Stellen müssen Sie sich sogar drei Monate vor Vertragsende melden.
Ihre persönliche Meldung zur Arbeitslosigkeit
ist eine unverzichtbare Voraussetzung für
den Anspruch auf Arbeitslosengeld.
Bringen Sie Ihren aktuellen Personalausweis
oder Reisepass zur Meldung bei der Agentur
für Arbeit mit. (Weitere Informationen zur
Meldung bei der Agentur für Arbeit unter:
http://www.arbeitsagentur.de/zentraler-Content/Veroeffentlichungen/MerkblattSammlung/MB-f-Arbeitslose.pdf)
Nach Ihrem Ausscheiden muss Ihr bisheriger Arbeitgeber Ihnen folgende Arbeitspapiere
aushändigen:
Lohnsteuerkarte
Zeugnis
Arbeitsbescheinigung (Formular gibt es von der Agentur für Arbeit, auch im Internet:
http://www.arbeitsagentur.de/zentraler-Content/Vordrucke/A07Geldleistung/Publikation/V-Alg-Arbeitsbescheinigung.pdf)
Sozialversicherungsausweis (sofern dieser abgegeben wurde)
Urlaubsbescheinigung
Lohnnachweis bzw. Gehaltsabrechnungen
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Arbeitssuche – was will ich?
Ein Stellenwechsel kann immer eine Chance sein. Nehmen Sie sich Zeit, um zu überlegen,
was Sie von Ihrem Leben und von Ihrer neuen Stelle erwarten.
Dabei kann es hilfreich sein, sich folgende Fragen zu stellen:
Welche Ziele habe ich?
Wo will ich arbeiten?
(Ort/Entfernung, Branche/Umfeld,
Betriebsgröße, Arbeitsbedingungen)
Welchen Bereich kann ich mir für mich
vorstellen?
Was sind meine Stärken?
Welche Qualifikationen und Fähigkeiten
bringe ich mit?
Welche besonderen Interessen habe ich und wo kann ich diese einbringen?
Was ist mir in meiner zukünftigen Anstellung besonders wichtig (Verdienst, Kollegen,
Arbeitsplatzgestaltung)?
Bin ich bereit für den Job umzuziehen evtl. auch ins Ausland?
Dabei müssen Sie sich nicht nur höhere Ziele stecken. Überlegen Sie auch, ob Sie bereit
sind, finanzielle Rückschritte hinzunehmen, wenn Sie dafür beispielsweise eine sichere Stelle mit geregeltem Einkommen, mehr Freizeit oder nette Kollegen bekommen.
Denken Sie auch mal quer!
Stellen Sie sich vor, in einer ganz anderen Branche tätig zu werden. Fragen Sie sich, in wie
weit Sie dort Ihre Interessen und Qualifikationen einbringen können. Vielleicht gibt es auch
einen Traum, den Sie schon immer hatten, zum Beispiel eine Zeit im Ausland zu arbeiten
oder eine längerfristige Weiterbildung in Angriff zu nehmen. Prüfen Sie, welche Möglichkeiten zur Umsetzung bestehen. Das hilft Ihnen zu erkennen, welche Wünsche wirklich noch
von Bedeutung für Sie sind.
Trauen Sie sich, kreativ zu werden und nutzen Sie Techniken, wie die Erstellung eines
Mindmaps (Gedankenlandkarte). Nehmen Sie ein großes Blatt Papier und schreiben Sie
alles auf, was Ihnen einfällt. Ziehen Sie Querverbindungen und ergänzen Sie Ihre Gedanken
mit weiteren „Gedankenarmen“. Verwenden Sie ruhig unterschiedliche Farben und ergänzen
Sie Ihre Notizen mit kleinen Skizzen. Dadurch strukturieren Sie Ihre Gedankenwelt und können immer wieder auf diese Vorlage zurückgreifen. Das kann beispielsweise beim Schreiben
einer Bewerbung sehr hilfreich sein.
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Stellenrecherche – wo schau ich nach?
Presse
Lohnend sind hier vor allem die Samstags- und Mittwochsausgaben der regionalen Tageszeitungen (Kieler Nachrichten, Schleswig-Holsteiner Landeszeitung, Lübecker Nachrichten
etc.) und diverse Zeitungen der Lokalpresse (Kieler Express etc.).
Bei vielen Zeitungen sind die Stellenangebote häufig auch über das Internet abrufbar.
Auf Anzeigen in Tageszeitungen sollte Sie innerhalb einer Woche antworten.
Fachzeitschriften aus der grünen Branche, wie die TASPO für den Gartenbau
und die top agrar oder das Bauernblatt für
die Landwirtschaft, bieten eine feste
Rubrik mit überregionalen Stellenangeboten. Häufig können Sie diese Zeitschriften
auch in Uni- oder Fachschul-Bibliotheken
einsehen, sofern ein verwandter Studiengang Vorort angeboten wird.
Agentur für Arbeit
Wenn Sie arbeitssuchend gemeldet sind, schickt die Arbeitsagentur Ihnen gegebenenfalls
Stellenangebote zu, die zu Ihrem Profil passen. Außerdem können Sie Ihr Suchprofil auf der
Internetseite der Arbeitsagentur veröffentlichen lassen. Interessierte Arbeitgeber melden sich
dann über die Jobagentur per E-Mail bei Ihnen. Natürlich können Sie auch auf die Stellenbörse der Arbeitsagentur zugreifen und Stellen suchen (http://jobboerse.arbeitsagentur.de).
Internet
Es gibt inzwischen zahlreiche Jobseiten im Internet.
Viele davon beinhalten leider keine Rubriken für
Landwirtschaft und Gartenbau oder greifen nur auf
die Stellen der Agentur für Arbeit zurück. Gelegentlich ist auch die Aktualität der angebotenen Stellen
ein Problem.
Viele größeren Firmen (wie Jungpflanzen-, Futtermittel- oder Saatgutfirmen) und Institutionen (wie
Forschungsanstalten) haben auf Ihren Webseiten häufig auch eigene Stellenrubriken.
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Folgende Jobseiten können für Gärtner und Landwirte interessant sein:
http://jobboerse.arbeitsagentur.de
→ Suche über Eingabemaske
auch regionale Suche möglich
www.jobrapido.de
→ Stichwort Landwirt oder Gärtner
Suchmaschine für alle Stellenangebote von allen Onlinebörsen deutschland- und weltweit.
www.agrarjobboerse.de → Stellenmarkt
Wird von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen erstellt. Stellenangebote können nach
Postleitzahl und/oder Fachgebieten abgerufen werden.
Landwirtschaft
www.bauernblattsh.de → Anzeigen → Stellenangebote
Stellenangebote für die Landwirtschaft in Schleswig-Holstein
www.topagrar.com → Jobs+Karriere → Stellenangebote
top agrar (überregionale Fachzeitschrift für die Landwirtschaft)
www.landjobs.de
Angebot des Bund der Land24 GmbH
http://www.agrajo.com/ → Online-Stellenmarkt
Agrar-, Job- & Karriereportal des dlv Deutscher Landwirtschaftsverlag
Gartenbau
www.gruenejobs.de
Stellenmarkt der Haymarket Media GmbH & Co. KG. Herausgeber der TASPO (überregionale Fachzeitschrift für den Gartenbau)
www.gruenerstellenmarkt.de
Job-Portal für die grüne Branche, Angebot des Ulmer-Verlags
www.gabot.de → Marktplatz → Stellenmarkt Gartenbau
Onlinenachrichten aus der Gartenbaubranche, Angebot der Dehne Dienstleistungs-GmbH
www.g-net.de → Grüne Jobbörse
Seite des Zentralverband Gartenbau e. V. (ZVG)
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Agrar allgemein
www.bildungsserveragrar.de/stellenmarkt
Herausgegeben durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV)
www.agrarzeitung.de → Jobs & Karriere
Angebot der agrarzeitung online
www.greenjobs.de
Jobbörse für Umweltfachkräfte
Stellensuche in Europa
https://ec.europa.eu/eures/home.jsp?lang=de
Bietet neben europäischen Stellenmarkt viele Tipps und Unterstützung für Arbeitsmöglichkeiten im europäischem Ausland.
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Wege zum Job – was kann ich noch probieren?
Initiativbewerbungen
In kleineren Betrieben kommt es oft gut an, wenn Sie sich persönlich dort vorstellen und Ihre
Bewerbungsunterlagen dabei haben. Sie sollten vorher telefonisch abklären, ob der Betriebsleiter im Haus ist und ob Ihr Besuch in seinen Zeitplan passt. Durch einen Telefonanruf bei
Betrieben, die für Sie in Frage kommen, können Sie erfahren, ob dort Bedarf hinsichtlich zusätzlicher Arbeitskräfte besteht. Überlegen Sie sich von vornherein, was Sie sagen möchten.
Halten Sie Ihren Lebenslauf bereit und notieren Sie sich den Namen Ihres Gesprächspartners, für den Fall, dass Sie aufgefordert werden Ihre Unterlagen zu zuschicken. Seien Sie
nicht enttäuscht, wenn das Interesse gering erscheint. Versuchen Sie es weiter.
Schriftliche Blindbewerbungen ohne Ansprechpartner sind oft Glückssache und ungefragte
Bewerbungsunterlagen werden oft nicht zurückgeschickt.
In vielen Firmen können inzwischen Onlinebewerbungen eingereicht werden, in größeren
Unternehmen ist dies teilweise sogar gewünscht (vorher auf Firmenwebseite informieren).
Landwirtschaftliche Betriebe und Gartenbaubetriebe gehen sehr unterschiedlich mit dem
Medium Internet um. Auch hier kann eine Webseite, sofern vorhanden, Aufschluss darüber
geben, ob sich eine Anfrage per E-Mail lohnt.
Bekannte ansprechen
Machen Sie aus Ihrer Arbeitssuche kein Geheimnis. Bleiben
Sie mit ehemaligen Kollegen in Kontakt oder nehmen Sie
alte Kontakte wieder auf. Oft hört jemand der im Beruf steht
eher, wenn woanders eine Stelle frei ist.
Eigene Stellenanzeige aufgeben
Wenn Sie regional suchen, kann es sinnvoll sein eine Anzeige in die Tageszeitung zu setzen. Suchen Sie bundesweit, eignen sich die Fachzeitschriften, wie z.B. die TASPO oder die top agrar. Achten Sie
auf den richtigen Zeitpunkt: Eine Stellenanzeige Anfang des Jahres ist wahrscheinlich erfolgsversprechender als in den Sommerferien. Auch im Internet besteht bei verschiedenen
Stellenbörsen die Möglichkeit zu inserieren und ein Bewerberprofil zu veröffentlichen.
Praktikum
Ein Praktikum ist gut, um eine Firma kennen zu lernen und sich selber in einem Betrieb bekannt zu machen. Dies kann eine sinnvolle Möglichkeit für Berufseinsteiger sein, aber lassen
Sie sich nicht ausnutzen. Ein Praktikum sollte nicht mehr als vier Wochen dauern. Dann sollten beide Parteien wissen, ob sie miteinander auskommen.
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Und wenn es länger dauert?
Wichtigste Regel: Nicht aufgeben! Vertrauen Sie auf Ihre Stärken. Bemühen Sie Sich um
Weiterbildungsmaßnahmen der Agentur für Arbeit. Hier können Sie auch Kontakte mit Personen in ähnlichen Situationen schließen.
Besuchen Sie fachspezifische Seminare. Dort
schließen Sie Kontakte mit Personen, die aktiv im
Arbeitsleben stehen. Eventuell ergeben sich daraus neue Möglichkeiten eine Stelle zu finden.
Nehmen Sie Kurse an der Volkshochschule wahr.
Diese werden für Arbeitslose oft auch günstiger
angeboten. Rhetorikkurse helfen Ihnen zum Beispiel in Bewerbungsgesprächen.
Dadurch zeigen Sie Ihrem neuen potenziellen Arbeitgeber, dass Sie in der Übergangszeit
aktiv waren. Ein zusätzlicher Vorteil ist, dass Sie Ihre fachlichen Kenntnisse erweitern bzw.
Ihre Persönlichkeit schulen.
Besonders wichtig ist, dass Sie immer wieder Ihr Selbstbewusstsein stärken und sich nach
außen öffnen. „Vergraben“ Sie sich nicht, sondern bleiben Sie mit Freunden und Bekannten
im Gespräch. Lassen Sie alte Kontakte wieder aufleben, für die Sie lange keine Zeit hatten.
Suchen Sie sich eine Aufgabe, die Ihr Selbstwertgefühl hebt, engagieren Sie sich z.B. in einem Verein oder einer sozialen Organisation.
Sie können auch eine Nebentätigkeit ausüben, die 15 Stunden in der Woche nicht übersteigt.
Diese müssen Sie bei der Agentur für Arbeit anmelden. Es besteht ein gewisser Freibetrag,
der abzugsfrei zum Arbeitslosengeld dazu verdient werden kann.
Machen Sie sich immer wieder bewusst, dass Jobsuche und Arbeitslosigkeit in der heutigen
Arbeitswelt nichts Ungewöhnliches mehr sind und stellen Sie sich der Aufgabe.
Viel Erfolg!
Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, Abteilung Bildung, Beratung, Betriebswirtschaft, Verfasserin: Solveig Ohlmer
Grüner Kamp 15 -17, 24768 Rendsburg, Tel. 04331- 94 53 217, Fax 04331- 94 53 229 E-Mail: [email protected], www.lksh.de
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