Arbeitshilfe -2010neu.indd - Fachstelle für Frauenarbeit
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Fachstelle für Frauenarbeit Den Himmel (wieder) sehen. Arbeitshilfe Frauensonntag Lätare 2011 Lukas 13,10-13 FrauenWerk Stein e.V. in der Evang.-Luth. Kirche in Bayern Arbeitshilfe -2010neu.indd 57 17.11.2010 8:56:31 Uhr Titelbild Sie wünschen sich das Titelbild dieser Arbeitshilfe als Plakat, um damit auf den Frauengottesdienst in Ihrer Gemeinde aufmerksam zu machen? Sie finden das Plakat als PDF bei www.frauenwerk-stein.de Falls Sie über keinen Farbdrucker verfügen, können Sie dieses Plakat in DINA 4 auch bei uns anfordern. Tel. 0911-6806-142 Wir senden sie Ihnen gegen eine Kostenbeteiligung von 1€ pro Plakat zuzüglich Porto gerne zu. Arbeitshilfe -2010neu.indd 58 17.11.2010 8:56:33 Uhr Den Himmel (wieder) sehen. Arbeitshilfe Frauensonntag Lätare 2011 Lukas 13,10-13 Arbeitshilfe -2010neu.indd 1 17.11.2010 8:56:16 Uhr Impressum Diese Arbeitshilfe wurde herausgegeben von der Fachstelle für Frauenarbeit der Evang.-Luth. Kirche in Bayern im FrauenWerk Stein e.V., Deutenbacher Str. 1, 90547 Stein, Tel. 0911/6806-115 www.fachstelle-frauenarbeit.de (download) Autorinnen: Helene Dommel-Beneker, Pfarrerin, Leiterin der Fachstelle für Frauenarbeit Brigitte Reinard, Prädikantin, Dekanatsfrauenbeauftragte, Mitglied FrauenWerk Stein, Fachbeirat Ehrenamt Marita Schiewe, Gemeindepfarrerin Birgit Schwalbe, Gemeindepfarrerin Monika Siebert-Vogt, Team für Pfarrfrauenarbeit in Bayern Redaktion: Kathrin Rückert, Diplom-Sozialpädagogin (FH) Layout: Christine Klement, Dipl. Grafik-Designer (FH) Druck: Druckwerk, Nürnberg Bezugsadresse: FrauenWerk Stein e.V. in der Evang.-Luth. Kirche in Bayern Postfach 12 40 90544 Stein Tel. 0911/6806-115, Fax 0911/6806-177 E-Mail: [email protected] www.frauenwerk-stein.de 1. Auflage November 2010 Arbeitshilfe Frauensonntag Lätare 2011 Fachstelle für Frauenarbeit der Evang.-Luth. Kirche in Bayern 2 Arbeitshilfe -2010neu.indd 2 17.11.2010 8:56:17 Uhr Inhalt Impressum 2 Vorwort 5 Exegese 7 Vorschlag zur Liturgie 15 Bausteine für den Gottesdienst 25 Dialogpredigt Anspiel für den Predigttext Hymnus einer Frau Lied: Psalm 121 Lied: Meine engen Grenzen Aufstehen Ein umgekehrtes Schuldbekenntnis Auf der Suche nach der Kraft Befreit zu aufrechtem Gang Unsere Dunkelheit erleuchtest du mit Licht Salbung 26 30 32 34 35 36 37 38 38 39 40 Weitere Materialien Körperübung 3 Texte von Christa Spilling-Nöker Wiedersehen mit dem Leben Ein Erfahrungsbericht Margarethe Steiff Niki de Saint Phalle 41 42 44 45 47 49 50 Anhang Kopiervorlage Frau mit Reisigbündel Plakatvorlage Link- und Literaturhinweise 51 52 53 55 Arbeitshilfe Frauensonntag Lätare 2011 Fachstelle für Frauenarbeit der Evang.-Luth. Kirche in Bayern 3 Arbeitshilfe -2010neu.indd 3 17.11.2010 8:56:17 Uhr Arbeitshilfe -2010neu.indd 4 17.11.2010 8:56:18 Uhr Vorwort Liebe Leserin, lieber Leser, liebe Frauen in der Frauenarbeit, liebe Dekanatsfrauenbeauftragte, liebe Prädikantin, liebe Lektorin, liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, wir danken allen, die uns den Fragebogen, den wir der Arbeitshilfe Frauensonntag 2010 beigefügt hatten, ausgefüllt zurückschickten. Ihre Rückmeldungen waren durchwegs positiv. Wir freuen uns darüber, weil es zeigt, dass unsere Arbeit sinnvoll ist und gerne angenommen wird. Viele von Ihnen feiern mittlerweile den Gottesdienst an Lätare als Frauengottesdienst. Dazu passt es, dass an diesem Sonntag die Kollekte für die Arbeit mit Frauen und Familien erhoben wird. Unsere Arbeitshilfe enthält aber auch dieses Mal wieder liturgische Bausteine, die es Ihnen ermöglichen, den Frauengottesdienst zu anderen Zeiten im Kirchenjahr zu halten. Sie finden in diesem Heft neben einem ausgearbeiteten Gottesdienstvorschlag Materialien, die Sie für Andachten, als Anstöße im Unterricht oder als Impulse für Frauengesprächsgruppen verwenden können. Auch wenn in der Erstellung dieser Arbeitshilfe viel ehrenamtliche Arbeit steckt, lässt sich dieses Heft nicht kostenfrei erstellen, drucken und versenden. Falls Sie Möglichkeiten sehen, uns durch eine Spende oder Kollekte zu unterstützen, erleichtern Sie uns die Arbeit. „Den Himmel (wieder) sehen“, so haben wir diese Arbeitshilfe zum Frauensonntag 2011 betitelt. Den Blick wieder nach oben richten zu können – Arbeitshilfe Frauensonntag Lätare 2011 Fachstelle für Frauenarbeit der Evang.-Luth. Kirche in Bayern 5 Arbeitshilfe -2010neu.indd 5 17.11.2010 8:56:18 Uhr das hat Jesus Christus für die gekrümmte Frau aus Lukas 13,10-13 wahr gemacht. Was Christus dieser Frau ermöglicht hat, das schenke er uns allen: aufrecht gehen zu können, sich am Leben zu freuen, den Himmel wieder zu sehen und Gott dafür zu loben. Im Namen der Vorbereitungsgruppe grüßt Sie aus Stein Helene Dommel-Beneker, Pfarrerin Leiterin der Fachstelle für Frauenarbeit der Evang.-Luth. Kirche in Bayern im FrauenWerk Stein e.V. FrauenWerk Stein e.V. Spendenkonto: Kontonummer: 480 480 0 Bankleitzahl: 700 205 00 Bank für Sozialwirtschaft München - Stichwort: Frauensonntag 2011 Arbeitshilfe Frauensonntag Lätare 2011 Fachstelle für Frauenarbeit der Evang.-Luth. Kirche in Bayern 6 Arbeitshilfe -2010neu.indd 6 17.11.2010 8:56:18 Uhr Ex e ge se Arbeitshilfe -2010neu.indd 7 17.11.2010 8:56:18 Uhr Exegese (Marita Schiewe) Vorbemerkung: Das Lukasevangelium und die Rolle der Frauen Im Lukasevangelium finden sich mehr Erzählungen, in denen Frauen im Mittelpunkt stehen, als in den anderen Evangelien. Lukas wird daher auch häufig als „Evangelist der Frauen“1 bezeichnet. Frauen werden oft als Aktive und Verkündigende dargestellt - gleich zu Beginn des Evangeliums Maria und Elisabeth. Namentlich werden allerdings mehr Männer als Frauen erwähnt. Viele Frauen tauchen nur anonym auf – wie die verkrümmte Frau in Lukas 13. Auch wenn drei Jüngerinnen Jesu in Lk 8, 2-3 mit Namen2 genannt werden, erreichen sie in keiner Weise Rang und Wichtigkeit der „Zwölf“, der ausgewählten männlichen Jünger. Wie es in den Gemeinden, in denen die Texte für das Lukasevangelium verfasst bzw. zusammengetragen und bearbeitet wurden, um das Geschlechterverhältnis aussah, lässt sich nur mutmaßen. Das Evangelium dokumentiert in gewisser Weise die „lebendige Auseinandersetzung um Fragen der Gleichberechtigung“3, wie sie in den Gemeinden wohl stattfand. Es können noch „Reste von Traditionen, die eine gleichberechtigte Praxis und Hinweise auf Frauen in Leitungspositionen spiegeln“4, entdeckt werden. Der gesellschaftlich vorgegebene patriarchale Rahmen wird gelockert, aber nicht aufgehoben. Auch wenn viele Frauen namenlos blieben, in den Erzählungen wird weiter getragen, was das Kommen des Reiches Gottes für diese Frauen bedeutet hat.5 Lukas 13, 10-13: Die Heilung der gekrümmten Frau Die Erzählung von der Heilung der gekrümmten Frau, die nur von Lukas überliefert wird, steht in Kapitel 13 zwischen dem Gleichnis vom Feigenbaum und dem vom Senfkorn. Wie der Feigenbaum auch nach langer Fruchtlosigkeit noch einmal gedüngt wird, so erweist sich die Frau als heilbar – nach 18 Jahren Leiden. Das Senfkorn, aus dem ein mächtiger Baum heranwächst und sich aufrichtet, ist ebenso ein gut anschließendes Bild. Die gesamte Erzählung der Heilung der gekrümmten Frau erstreckt sich bis zu Vers 17. Der erste Teil (V.10-13) gehört zur Gattung der Heilungsgeschichten. In V.14-17 schließt sich ein Streitgespräch an, da die Heilung an einem Sabbat stattfindet. Ob diese Verse nachträglich zu dem ursprünglichen Erzählkern V.10-13 hinzugefügt wurden oder ob die Geschichte schon immer so überliefert wurde, 1 Janssen, Claudia/ Lamb, Regene: Das Evangelium nach Lukas, Die Erniedrigten werden erhöht, in: Kompendium feministische Bibelauslegung, Hg.: Schottroff, Luise / Wacker, Marie-Theres, Gütersloh 1998, S.513-525, S.513. 2 Maria Magdalena, Johanna (die Frau des Chuzas) und Susanna. 3 Janssen / Lamb, S.516. 4 a.a.O.,S.515. 5 a.a.O.,S.515. Arbeitshilfe Frauensonntag Lätare 2011 Fachstelle für Frauenarbeit der Evang.-Luth. Kirche in Bayern 8 Arbeitshilfe -2010neu.indd 8 17.11.2010 8:56:19 Uhr lässt sich nicht mit letzter Gewissheit klären.6 Die Verse 10-13 bilden eine in sich geschlossene Erzählung.7 So ist es legitim, sie als eigenständige Erzählung zu nehmen, ohne die folgenden Verse und die Sabbatfrage zu thematisieren. Der Fokus wird ganz auf die Frau gerichtet. Analyse des Textes V10: Jesus lehrte in einer der Synagogen am Sabbat. >Jesus lehrt< – das sind allgemeine Worte zur Einleitung. Die folgenden Verse schildern den Inhalt seiner Lehre: Die Begegnung mit der Frau, ihre Heilung, ihr Lobpreis werden dabei Teil der Verkündigung.8 V11: Und seht, dort war eine Frau, die litt seit 18 Jahren an einem Geist, der sie schwach machte. Sie saß zusammengekrümmt und konnte den Kopf überhaupt nicht heben. >Und seht< so wird eigentlich der Anfang einer Geschichte, eines „unerwarteten Vorfalls“9 angekündigt. Aber - es passiert nichts. Die Frau hatte den Geist schon lange, war seit 18 Jahren gekrümmt. Die eigentliche Handlung beginnt erst mit dem Blick Jesu in Vers 12.10 Zunächst wird das Leiden beschrieben: Die Ursache liegt bei einem schwach machenden Geist, das Symptom ist der krumme, steife Rücken. Als Folge kann sie ihren Kopf nicht heben und nicht aufblicken. Dass Krankheiten von Dämonen verursacht werden, war eine verbreitete Auffassung. Es handelt sich allerdings nicht um eine Besessenheit.11 Die Heilung durch Jesus gleicht auch keinem Exorzismus. Aber: „...die Krankheit wie die Besessenheit [stammen] aus dem Bereich des Negativen, über den Satan regiert“12 – nach damaliger Vorstellung. Das Prädikat >konnte... nicht< kann auch mit „ohnmächtig“ übersetzt werden. 6 7 Vgl. Bauer, Andrea: Lukas 13,10-17: Die Heilung einer gekrümmten Frau, in: Feministisch gelesen, I, 32 ausgewählte Bibeltexte für Gruppen, Gemeinde und Gottesdienste, Hg.: Schmidt, E.R., Korenhof, M., Jost, R., Stuttgart 1988, S.210-216, S.210. Bei allen anderen Sabbat-Heilungs-Berichten ist der Streit über die Sabbatheiligung ein integraler Bestandteil der Erzählung. Vgl. Bauer, S.210. 8 9 Vgl. Bauer, S. 211. Bovon, Francois: Das Evangelium nach Lukas, Zürich, Düsseldorf, Neukirchen /Vluyn 1996, BdIII/2 Ev.-kath. Kommentar zum Neuen Testament, hrsg. Norbert Brox u. a., S.389-408, S.391. 10 Vgl. ebd. 11 Vgl. Wiefel, Wolfgang: Das Evangelium nach Lukas, Theologischer Handkommentar zum Neuen Testament, Berlin 1987, S.254-256, S.255. 12 Bovon, S.397. Arbeitshilfe Frauensonntag Lätare 2011 Fachstelle für Frauenarbeit der Evang.-Luth. Kirche in Bayern 9 Arbeitshilfe -2010neu.indd 9 17.11.2010 8:56:19 Uhr Bei >den Kopf heben< steht wörtlich: „sich aufrichten“. Es ist das gleiche Verb wie in Lukas 21,28: „Richtet euch auf und erhebt euren Kopf! Denn eure Befreiung ist nahe!“ und verweist somit auf einen endzeitlichen Zusammenhang.13 V12: Als Jesus sie sah, rief er sie zu sich und sprach zu ihr: „Frau, du bist erlöst von deiner Schwäche!“ Jesus sieht sie – obwohl sie sich wohl kaum in die vorderen Reihen gesetzt haben wird. Einen Extrabereich nur für Frauen gab es zur Zeit Jesu wahrscheinlich noch nicht.14 Aber aufgrund ihrer unübersehbaren und gleichzeitig - nach dem Urteil der Menschen - unansehnlichen Behinderung wird sie sich wohl eher in einer Ecke aufgehalten haben, wo sie nicht auffiel.15 Vielleicht fürchtete sie auch, dass andere Gläubige ihren schwach machenden Geist, ihr Leiden als eine Ver“unrein“igung des Gottesdienstes empfinden könnten.16 Wie weit hinten sie auch gesessen haben mag, Jesus sieht sie - und ihr Leiden rührt ihn an. Er ergreift die Initiative und fordert sie auf, zu ihm nach vorne zu kommen, sie, die allein durch ihr Frausein in den Augen vieler „religiös und kultisch nicht vollwertig“17 war. Sie tut es und „nimmt durch ihre Bewegung den Dialog mit Jesus auf“18. Sie bewegt sich weg von ihrem angestammten Platz. „Jesus, der keine Fragen stellt, [...] kündigt eine Befreiung an“19, die sofort geschieht. V13: Und er legte ihr die Hände auf und die Frau richtete sich sofort gerade auf und pries Gott. Gottes heilende Kraft ist stärker als der schwach machende Geist. Dass die Wiederaufrichtung >sofort< geschieht, zeigt an, dass sie von Gott kommt. Betont wird dies auch durch das Verb, das im Original im Passiv steht: >Sie wurde wiederaufgerichtet<.20 13 14 15 16 17 18 19 20 Vgl. Bovon, S.398 (Fußnote 29). . Vgl. Janssen, S. 523 Vgl. Bovon, S.399. Im alten Israel gab es die Vorstellung, dass zur kultischen Reinheit auch die körperliche Unversehrtheit gehört. Diese wird nicht nur von PriesterInnen, sondern auch von Teilnehmenden erwartet. Vgl. Bovon, S.399 Wiefel, S.255. Bovon, S.399. Bovon, S.400. Vgl. Bovon, S.400. Arbeitshilfe Frauensonntag Lätare 2011 Fachstelle für Frauenarbeit der Evang.-Luth. Kirche in Bayern 10 Arbeitshilfe -2010neu.indd 10 17.11.2010 8:56:19 Uhr Dass Gott es war, der an ihr gehandelt hat, daran zweifelt die Geheilte nicht. Aus den Psalmen wird ihr vertraut sein, dass Gott die Gebeugten aufrichtet (Ps. 145,14; 146,8). Nun erlebt sie es an ihrem eigenen Körper. Sie legt alle bisher geübte Zurückhaltung ab und stimmt ein Loblied auf ihren Erlöser an. Im lukanischen Doppelwerk (Evangelium und Apostelgeschichte) und entsprechend in den lukanischen Gemeinden wird mit der Handauflegung das „Amt des Heilens [...] [und auch die] liturgische Gabe des Heiligen Geistes“21 verbunden. So bekommt der Lobpreis der Frau noch eine höhere Bedeutung. Erläuterung und Deutung einzelner Begriffe 18 Jahre 18 Jahre ihres Lebens verbrachte die Frau gekrümmt, das heißt „fast eine Generation lang (20 Jahre)“22. Im Alten Testament erscheint die Zahl 18 öfter. „...damit scheint immer eine gewisse Vollzahl stilisiert zu sein (2.Chr.11,21; 2. Kön.3,1; 2. Chr.13,1;[...]).“23 Der Kirchenvater Ambrosius (4.Jh.) sieht in der gekrümmten Frau ein Sinnbild der Kirche und deutet die 18 Jahre auf seine Weise: 10 Jahre unter dem Gesetz (entsprechend der 10 Gebote) und 8 Jahre unter der Gnade (der achte Tag als Tag der Auferstehung Jesu) oder: Drei Zeitabschnitte zu je 6 Jahren, gemäß den drei Lebensphasen eines Menschen.24 Geist der Schwachheit: Gewöhnlich ist im lukanischen Schriftwerk die Rede von unreinen oder bösen Geistern. Die Bezeichnung „Geist, der sie schwach machte“ (wörtlich: Geist der Schwachheit) ist einzigartig und findet sich auch sonst nirgends im Neuen Testament. „Der Geist dieser Krankheit hat sich im Körper der Frau ausgebreitet, um sie zu krümmen und zu blockieren.“25 Als Folge wurde und blieb die Frau völlig verkrümmt. Der Geist kann verstanden werden als „innere Stimme, Kraft oder Überzeugung, die sie krank macht, [...] sie [...] nicht zu voller Größe 21 22 23 24 25 Bovon, S.400, vgl. Apg. 9,17. Vgl. Hecht, Anneliese, in: Theuer, Gabriele: Namenlose Frauen (Frauenbibelarbeit Bd. 13 ), Stuttgart /Düsseldorf 2004, S. 32. Bauer, S.211. Vgl. Bovon, S.405 (siehe ebd. Fußnote 80). Bovon, S. 397. Arbeitshilfe Frauensonntag Lätare 2011 Fachstelle für Frauenarbeit der Evang.-Luth. Kirche in Bayern 11 Arbeitshilfe -2010neu.indd 11 17.11.2010 8:56:19 Uhr entfalten lässt [...]. Sie fühlt sich als Opfer“26. Sie trug etwas in sich, was sich gegen sie selbst und ihren Entfaltungswillen richtete. Andererseits kann als schwach machender Geist die Krankheit selbst verstanden werden. Die „Erfahrung, wie lähmend, versklavend, lebensbedrohend Krankheiten“27 sein können, v. a. wenn sie sich über einen derart langen Zeitraum erstrecken, mag hier mit hineinspielen. Die Vorstellung eines Geistes oder Dämons, der die Frau gebunden hat, entstammt einem mythologischen Weltbild, das zur Zeit Jesu allgemein verbreitet war. Auch wenn uns das heutzutage fremd erscheint, wird die Erfahrung des Leidens auf diese Weise dennoch anschaulich beschrieben. Schließlich finden wir in unseren Breiten auch im modernen Sprachgebrauch noch Spuren ähnlichen Denkens aus vergangenen Jahrhunderten. So z.B. wenn vom „Hexen“schuss die Rede ist. Der Schmerz wird als „Übermacht“28 wahrgenommen, die eine Person befällt und gegen die sie nichts auszurichten vermag. Gekrümmt: Von Rückenleiden mit bleibender Krümmung sind die bekanntesten Rachitis, Morbus Scheuermann, Skoliose und Morbus Bechterew. An einer dieser Krankheiten könnte die gekrümmte Frau gelitten haben. Zu den körperlichen Schmerzen kamen noch die soziale Ausgrenzung und die Demütigung.29 Die Ausweglosigkeit ihrer Situation wird deutlich an der Unheilbarkeit des Leidens. Ein Mensch unterscheidet sich vom Tier u. a. durch den aufrechten Gang. Nach jüdischer Vorstellung ist der Mensch so den Engeln näher als der Tierwelt.30 Wer sich nicht aufrichten kann, hat quasi ein Kennzeichen seines Menschseins verloren. Der Blick einer Gekrümmten ist stets „auf den Boden, auf die niederen Dinge gerichtet“31. Sie kann nicht mehr nach oben, zum Himmel sehen. Ein krümmender Geist kann so, im übertragenen Sinn, auch den Blick und den Kontakt zu Gott versperren. Der Kirchenlehrer Bonaventura (13. Jh.) interpretiert die Krümmung so, 26 27 28 29 30 31 Hecht, S.32. Steiner, Anton / Weymann, Volker (Hg,): Wunder Jesu, Zürich-Basel 1978 (Bibelarbeit in der Gemeinde. Themen und Materialien II), S.130. Seebass, BKAT IV/3, S.212 Jerusalemer Targum zu 27,5, zitiert nach: Levinson, Pnina Navè, Was wurde aus Sarahs Töchtern? Gütersloh 1993, S .62 vgl. Levinson, S.62 Vgl. Bechmann, Die Töchter Zelophads, S.25ff Arbeitshilfe Frauensonntag Lätare 2011 Fachstelle für Frauenarbeit der Evang.-Luth. Kirche in Bayern 12 Arbeitshilfe -2010neu.indd 12 17.11.2010 8:56:19 Uhr dass er sie auf die Seele bezieht, die sich am Materiellen orientiert und sich dadurch deformiert. 32 Ähnliches beschreibt Martin Luther mit der Vorstellung vom „in sich verkrümmten Menschen“ (homo incurvatus in se ipsum), der immer nur um sich selbst kreist und Gott aus den Augen verloren hat. Deutung der Erzählung: Die Frau aus Lukas 13 ist als die „gekrümmte Frau“ Bibelkundigen bekannt. Diese Bezeichnung legt sie fest auf ihr Leiden, definiert ihr Personsein über ihre Krankheit. Sie ist gebrandmarkt. Jesus sieht in ihr eine andere: In den folgenden Versen, in denen er mit dem Synagogenvorsteher darüber diskutiert, ob am Sabbat geheilt werden darf, nennt er sie: „Tochter Abrahams“ (V. 16). Er würdigt sie als Zugehörige zum Volk Israel, auch sie hat Anteil an der Heilsverheißung. Und durch ihr Aufrichten darf sie am eigenen Leib erfahren, dass Gottes Reich im Anbruch ist. Als Frau ohne Namen bietet sie sich aber auch als Identifikationsfigur an. Sie steht stellvertretend für viele Frauen (und Männer), „die wie sie unter den unterdrückenden Lebensverhältnissen leiden“33. In den Versen 10-13a bleibt die Frau stumm. Es redet und handelt nur Jesus. In Vers 13b dreht sich das Geschehen abrupt: Nachdem ihr die Hände aufgelegt wurden, kommt Bewegung in sie, so dass sie sich unverzüglich aufrichten kann. Und nun steht sie mit ihrer Aktivität im Mittelpunkt: Sie dankt ihrem Gott mit einem Lobpreis. Auf den ersten Blick erscheint sie nur als Leidende und damit wortwörtlich „passiv“. Ist es doch Jesus, der sie erblickt und zu sich ruft. Aber die Frau „ist nicht passiv. Sie tritt mit ihrem Leiden in die Öffentlichkeit, nimmt am Gottesdienst teil, und begibt sich damit an den Ort, an dem sie Jesus begegnet. Sie schafft die Voraussetzung für ihre Heilung, indem sie ihre Krankheit nicht als Schicksal hinnimmt und sich zurückzieht.“34 Die Begeisterung über das Wunder und ihr Lobpreis erinnern an die Loblieder von Elisabeth und Maria in Lukas 1. Auch sie haben das kommende Gottesreich schon zeichenhaft erfahren dürfen.35 Jesus überwindet durch sein Handeln traditionelle Schranken.36 Er legt einer Frau die Hände auf, tritt körperlich in Kontakt mit ihr. Für manche ein Skandal, für andere eine Geste, die den Anbruch einer 32 33 34 35 36 Vgl. Bovon, S.405.. Janssen, S. 524. Janssen, S.523f. Vgl. Janssen, S.524. Vgl. Bauer, S.211, siehe dazu aber auch die Kritik von Janssen, S. 523, die betont, dass Jesus sich durch sein Heilen und Handeln nicht vom Judentum seiner Zeit distanziert. Arbeitshilfe Frauensonntag Lätare 2011 Fachstelle für Frauenarbeit der Evang.-Luth. Kirche in Bayern 13 Arbeitshilfe -2010neu.indd 13 17.11.2010 8:56:19 Uhr “neuen Zeit”37 markiert. Festgefahrene Verhaltensmuster zwischen den Geschlechtern können aufbrechen, wie es auch in Gal.3,28 ausgedrückt ist: „...da ist nicht männlich und weiblich: denn alle seid ihr einzig-einig im Messias Jesus“. Durch die Begegnung mit Jesus, durch seine Berührung kann diese Frau nun auch wieder ein „Gegenüber für Menschen sein“38. Mythologisch gesprochen: Die Herrschaft des lebenszerstörenden, des schwach machenden Geistes wird gebrochen. Jesus entreißt die Frau ihrer „Selbstentfremdung [...] und [bringt sie] zu einem sinnvollen Leben zurück.“39 Deutungs-Ansätze für die Gegenwart 18 Jahre geht die Frau gekrümmt durch ihr Leben. 18 Jahre dauert es, bis ein Kind groß ist, erwachsen ist. Die Erziehungszeit ist vorbei. Was hat sie wohl mit sich, in sich herum getragen, was musste sie so lange bearbeiten, wo hat sie vielleicht selbst versucht, „sich zu erziehen“, bis sie es nach 18 Jahren loslassen konnte? Die größten Gesundheitsprobleme bei Frauen sind bekanntlich Verspannungen und Schmerzen im Rücken, beginnend mit dem Nacken-Schulter-Bereich bis hinunter ins Kreuz. Es gibt auch heute viele Frauen, die mehr und mehr aufgeladen bekommen, sich aufladen lassen oder sich selbst aufladen. Deren innere Stimme gleicht einem Geist, der sie nichts Anderes mehr wahrnehmen lässt, der sie darin bestärkt, dass „das Lasten tragen und Gebeugtsein ihre Sache ist“40 und sie schwach macht. So geht der Blick häufig nicht mehr in die Ferne oder Weite, nicht mehr nach oben, gen Himmel. Der Horizont verengt sich. Da braucht es manchmal schon ein Wunder, dass eine Frau sich wieder aufrichten kann! Von der verkrümmten Frau können wir lernen, dass es sich lohnt, Belastungen nicht schicksalhaft weiter zu ertragen. Nach Gottes Willen sollen alle Menschen ein erfüllendes Leben finden. Das sollte auch Konsequenzen für das Feiern von Gottesdiensten heute haben. In ihnen sollte der „zweideutige Zustand der Welt nicht mit der Erinnerung an eine bessere Vergangenheit übertüncht und tatenlos hingenommen“41 werden. Das Reich Gottes will sich auch heute als anbrechendes erweisen. Einfach eine schöne, (be)ruhige(nde) Andacht zu feiern, ist dafür zu wenig. Es geht darum, dass die „andere Wirklichkeit, die Gott will, gesucht, eingeleitet und zeichenhaft verwirklicht“42 wird. 37 Schweizer, S.147. 38 Hecht, S.32. 39 Schweizer, S.147. 40 Stotzer-Kloo, Helene: Die Befreiung der gekrümmten Frau, in: Schritte ins Offene, Ökumenische Frauenzeitschrift der Schweiz, Zürich 1981 / 1, S. 26. 41 Steiner / Weymann, S.136. 42 Steiner / Weymann, S.136. Arbeitshilfe Frauensonntag Lätare 2011 Fachstelle für Frauenarbeit der Evang.-Luth. Kirche in Bayern 14 Arbeitshilfe -2010neu.indd 14 17.11.2010 8:56:20 Uhr Vorschlag zur Liturgie Arbeitshilfe -2010neu.indd 15 17.11.2010 8:56:20 Uhr Vorschlag zur Liturgie (Brigitte Reinard) Glockenläuten Musik zum Eingang Votum Gott du Quelle des Lebens – du kennst uns. Gott du Quelle des Lebens – du richtest uns auf. Gott du Quelle des Lebens – du umarmst uns. Du lädst uns ein, diesen Gottesdienst in deinem Namen zu feiern. Amen. Brigitte Reinard Begrüßung Herzlich willkommen ................................... Lied EG 272 Ich lobe meinen Gott von ganzem Herzen EG 284 Das ist köstlich Entfaltetes Kyrie Zwei Sprecherinnen wechseln sich ab; zwischen den einzelnen Bekenntnissen antworten wir mit dem Lied „Meine engen Grenzen“ – die Strophen werden jeweils angegeben. Wir sehen Menschen, niedergedrückt durch ein schweres Schicksal, das ihren Spielraum eingrenzt, ihnen die Sicht auf die Weite des Lebens versperrt. Wir rufen zu Gott: Meine engen Grenzen, meine kurze Sicht bringe ich vor Dich. Wandle sie in Weite; Herr erbarme dich. Wandle sie in Weite; Herr erbarme dich. Arbeitshilfe Frauensonntag Lätare 2011 Fachstelle für Frauenarbeit der Evang.-Luth. Kirche in Bayern 16 Arbeitshilfe -2010neu.indd 16 17.11.2010 8:56:21 Uhr Wir sehen Menschen, die wie gelähmt einer schweren Krankheit gegenüber stehen, einer Krankheit, die unbeweglich und ohnmächtig macht, ihnen den Blick auf die Fülle des Lebens nimmt. Wir rufen zu Gott: Meine ganze Ohnmacht, was mich beugt und hemmt, bringe ich vor Dich. Wandle sie in Stärke; Herr erbarme dich. Wandle sie in Stärke; Herr erbarme dich. Wir sehen Menschen, denen die Anforderungen der Familie zur Last werden, die sich von hohen Ansprüchen überfordert fühlen, denen das Lebensvertrauen abhanden kommt. Wir rufen zu Gott: Mein verlor‘nes Zutrau‘n, meine Ängstlichkeit bringe ich vor Dich. Wandle sie in Wärme; Herr erbarme dich. Wandle sie in Wärme; Herr erbarme dich. Wir sehen Menschen, sprachlos in ihrer Einsamkeit, gefangen in den eigenen Erwartungen, in sich gekrümmt auf der Suche nach Geborgenheit. Wir rufen zu Gott: Meine tiefe Sehnsucht nach Geborgenheit bringe ich vor dich. Wandle sie in Heimat; Herr, erbarme dich. Wandle sie in Heimat; Herr, erbarme dich. Gnadenzuspruch Gott, du verwandelst unsere Klage in ein Fest der Freude, das uns die Kraft gibt aufzustehen, einzustehen für ein Leben in Fülle für uns, unsere Kinder und alle Menschen deiner Welt. Gott, du verwandelst unsere Klage in ein Fest der Auferstehung. Amen. Arbeitshilfe Frauensonntag Lätare 2011 Fachstelle für Frauenarbeit der Evang.-Luth. Kirche in Bayern 17 Arbeitshilfe -2010neu.indd 17 17.11.2010 8:56:21 Uhr Psalm 18 Alternative: Psalm 121, S.34 Unwahrscheinlich lieb habe ich dich, Herr Gott, ich spüre, wie du mir den Rücken stärkst; ich spüre, wie ich mich auf dich verlassen kann; ich spüre, wie du mich beschützt, und ich spüre, wie ich immer neu durchatmen kann, wenn ich mit dir geredet habe, du, mein lieber Gott, mein Kompass, der mir die Richtung zeigt, mein Vater, dem ich mich anvertraue, mein Turm, zu dem ich aufblicke, meine Obhut. Um mich herum in der ganzen Welt toben Kriege, sterben Menschen, leiden Kinder, überall ist Mord und Totschlag, die ganze Welt bebt und ist krank. Dein Licht fehlt, es fehlt an so vielen Orten. Manchmal denke ich: Vor mir liegt ein tiefer Abgrund. Das macht mir Angst. Dann aber merke ich, wie du mich vom Abgrund wegziehst, wie du mich in die Weite führst, in herrliche Freiheit. Dann muss ich fast blinzeln, als sähe ich in die Sonne: So hell bist du, lieber Gott, du gibst mir neuen Mut und stellst mich wieder auf die Füße, ich sehe immer wieder neue Wege und neue Möglichkeiten; ich halte stand, wenn es schwierig wird. Ich habe ja dich, du stehst dicht hinter mir. Du bist mein Fundament. Darum will ich dir danken und für dich singen. Aus: Peter Spangenberg, Höre meine Stimme. Die150 Psalmen der Bibel übertragen in die Sprache unserer Zeit. © Agentur des Rauhen Hauses Hamburg 1995. Beim Brüderhof 8,22844 Norderstedt. Arbeitshilfe Frauensonntag Lätare 2011 Fachstelle für Frauenarbeit der Evang.-Luth. Kirche in Bayern 18 Arbeitshilfe -2010neu.indd 18 17.11.2010 8:56:22 Uhr Tagesgebet Aufrecht hast du uns gewollt, barmherziger Gott. Mutig und voller Würde. Einen geraden Rücken sollen wir haben und einen geraden Gang. Erfülle uns mit deiner unendlichen Kraft und Liebe, damit wir aufrecht durch das Leben gehen können. Amen. Lesung : Jesaja 43, 1 – 3a Aber nun spricht Gott so: Ich habe dich geschaffen, Jakob, und dich gebildet, Israel: Hab keine Angst, denn ich habe dich befreit, ich habe deinen Namen gerufen, zu mir gehörst du. Wenn du durch Wasser gehst, bin ich bei dir, und Wasserströme überfluten dich nicht. Wenn du durch Feuer gehst, verbrennst du nicht, und die Flamme versengt dich nicht. Bail/Frank Crüsemann/Marlene Crüsemann(Hrsg.), Denn ich bin Gott, deine Gottheit, Dr.Ulrike Bibel in Gerechter Sprache ©2006, Gütersloher Verlagshaus, heilig in Israel, dir zur Rettung. in der Verlagsgruppe Random House GmbH Glaubensbekenntnis Alternative: Seite 32 Lied EG 333 Danket dem Herrn EG 209 Ich möcht, dass einer mit mir geht Lesung des Predigttextes: Lukas 13, 10 – 13 Jesus lehrte in einer der Synagogen am Sabbat. Und seht, dort war eine Frau, die litt seit 18 Jahren an einem Geist, der sie schwach machte. Sie saß zusammengekrümmt und konnte den Kopf überhaupt nicht heben. Als Jesus sie sah, rief er sie zu sich und sprach zu ihr: Frau, du bist erlöst von deiner Schwäche!“ Und er legte ihr die Hände auf und die Frau richtete sich sofort gerade auf und pries Gott. Dr.Ulrike Bail/Frank Crüsemann/Marlene Crüsemann(Hrsg.), Bibel in Gerechter Sprache ©2006, Gütersloher Verlagshaus, in der Verlagsgruppe Random House GmbH Arbeitshilfe Frauensonntag Lätare 2011 Fachstelle für Frauenarbeit der Evang.-Luth. Kirche in Bayern 19 Arbeitshilfe -2010neu.indd 19 17.11.2010 8:56:22 Uhr Predigt Alternative: Seite 26 ff (Birgit Schwalbe) Liebe Miriam, Du wunderst dich, dass Du nach so langer Zeit wieder ein Lebenszeichen von mir bekommst? Es ist ja auch ein Wunder, was da am Sabbath letzte Woche geschehen ist. Aber erst einmal der Reihe nach: Du erinnerst Dich an die Zeit, als wir gemeinsam hier in unserem Dorf aufgewachsen sind. Du erinnerst Dich auch, dass ich nach dem Tod meiner Mutter immer mehr Aufgaben in der Familie übernehmen musste: Da waren in erster Linie meine kleineren Geschwister zu beaufsichtigen, dazu der Haushalt, die Tiere und der Garten. Vater musste ja arbeiten. Und wenn er nach Hause kam, war er müde und deshalb froh, wenn er sich um nichts mehr kümmern musste. Wenn ich ihm sagen wollte, dass mir alles zu viel wird, oder ihn um Hilfe bitten wollte, weil meine Geschwister wieder über die Stränge geschlagen hatten, dann sagte Vater nur: „Ach, Tabea, ich weiß, du hast es nicht leicht. Aber ich bin so froh, dass ich dich habe und du dich um alles kümmerst. Bei dir weiß ich, dass deine Geschwister, Haus und Hof in guten Händen sind. Auf dich kann ich mich verlassen. Deine Mutter wäre stolz auf dich!“ Dann ist mir jedes weitere Wort im Hals stecken geblieben. Ich habe den Kopf gesenkt, mich umgedreht, damit Vater meine Enttäuschung und meine Tränen nicht sehen konnte, und weitergemacht wie bisher. Schon damals haben wir beide uns ja nicht mehr so oft sehen und miteinander reden können. Du bist zwar immer wieder gekommen und wolltest mich abholen, um mit mir einen Spaziergang zu machen, Blumen zu pflücken oder einfach auf dem Hügel vor dem Dorf zu sitzen und den Sonnenuntergang zu beobachten. Aber stets habe ich Dich – und mich – auf ein anderes Mal vertröstet, denn es hat immer etwas gegeben, was ich gerade jetzt erledigen musste. Eines Tages warst Du weg. Du hattest geheiratet. Es gab für mich keine Hoffnung mehr, dass wir uns „vielleicht“ morgen oder übermorgen wieder treffen könnten. Erst da merkte ich, wie sehr mir die Zeit und die Gespräche mit Dir fehlen. Also biss ich die Zähne zusammen und schulterte meine Aufgaben – Tag für Tag, Monat für Monat. Meine Geschwister wuchsen heran und verließen einer nach dem anderen das Haus. Für einige Zeit wurde es leichter für mich. Damals lernte ich Andreas kennen und lieben. Schließlich haben wir geheiratet. Dass das Arbeitshilfe Frauensonntag Lätare 2011 Fachstelle für Frauenarbeit der Evang.-Luth. Kirche in Bayern 20 Arbeitshilfe -2010neu.indd 20 17.11.2010 8:56:22 Uhr Vater gar nicht recht war, merkte ich daran, dass er immer einsilbiger wurde und mir kaum noch in die Augen sah. An meinem Hochzeitstag verabschiedete er sich von mir mit dem Seufzer: „Was soll ich nur ohne dich machen?“ In der Familie meines Mannes ging es mit der Arbeit nahtlos weiter. Meine Schwiegermutter war froh, dass sie mir jungen Frau die schweren Arbeiten überlassen konnte. Auch als ich schwanger war und die Kinder dann auf der Welt waren, konnte ich nicht kürzer treten. Kennst Du die Stimmen: „Mit ein bisschen gutem Willen und Planung ist das alles zu schaffen. Lass dich nicht hängen!“ Andreas hat ja auch immer wieder betont: „Du bist so tüchtig! Aber das wusste ich ja schon, als ich dich geheiratet habe.“ Ich habe meine eigenen Erwartungen und die meiner Umgebung nicht enttäuschen wollen. Wenn andere Familie, Haushalt und was weiß ich nicht alles scheinbar mit Leichtigkeit bewältigen können, dann muss mir das doch ebenfalls gelingen! Ich selbst habe es am Anfang gar nicht gemerkt, dass ich mich immer mehr verkrümmt habe. Erst als meine Schwiegermutter und mein Mann mich immer öfter ermahnt haben: „Halte dich doch gerade! Geh nicht so krumm!“, ist mir aufgefallen, dass ich tatsächlich schon lange nicht mehr in die Gesichter meiner Familie oder der Menschen auf der Straße gesehen hatte. Ich weiß selbst nicht, wie es so weit kommen konnte. Ich hab einfach immer alles ausgeführt, um was ich gebeten wurde. Wie hätte ich auch NEIN sagen können? Ich wollte doch zeigen, dass ich das alles packe. Als ich mich irgendwann gar nicht mehr aufrichten konnte, dachte ich mir oft: „Ja, seht nur, was ihr aus mir gemacht habt. Immer nur drauf laden, die Tabea macht das schon.“ Ich hatte gehofft, dass mich die Familie aufgrund des Buckels nun etwas schonen würde. Aber das Gegenteil war der Fall. 18 Jahre sind es nun schon, dass ich mich nicht mehr aufrichten kann. Über der vielen Arbeit bin ich eine alte Frau geworden, obwohl ich gerade erst die 40 überschritten habe. Irgendwann ging es für mich nur noch darum, einen Schritt nach dem anderen zu schaffen. Mehr wollte ich gar nicht mehr. Nach vorne, in die Zukunft zu sehen, hätte doch nur bedeutet zu erkennen, was noch alles an Aufgaben auf mich wartet. Warum sollte ich mich denn aufrichten? Ich war gefangen in einem Kreislauf, aus dem es kein Entrinnen gab, davon war ich überzeugt. Das war eben mein Schicksal – den Anderen alles recht und schön zu machen. Auf mich selbst zu achten, das habe ich nie gelernt. Und jetzt brauchte ich es auch nicht mehr. Unansehnlich wie ich war, Arbeitshilfe Frauensonntag Lätare 2011 Fachstelle für Frauenarbeit der Evang.-Luth. Kirche in Bayern 21 Arbeitshilfe -2010neu.indd 21 17.11.2010 8:56:22 Uhr empfand ich das als reine Zeitverschwendung. Das einzige, was mir Kraft gab, waren meine Besuche am Sabbath in der Synagoge. Einfach nur dort sitzen, keine Pflichten haben, von Gott hören, dass er auch die Kleinen sieht, die, die nichts vom Leben erwarten und zu ihm beten, das hat mir in den vergangenen Jahren unendlich gut getan. Vor dem letzten Sabbath hatte sich bei uns im Dorf herumgesprochen, dass Jesus in der Synagoge sein würde. Ich hatte gehört, dass er ganz anders von Gott predigt als unsere Rabbis, dass er einige Kranke geheilt und so manche Menschen mit zweifelhaftem Ruf um sich geschart hätte. Aber du weißt ja selbst, wie viel die Menschen reden, wenn der Tag lang ist. Ich jedenfalls ging in die Synagoge, um Gott nahe zu sein. Eines kann ich dir bestätigen: Wie Jesus über Gott geredet hat, was er gesagt hat, das traf mich genau ins Herz. Bei Gott ist nichts unmöglich. Nichts und niemand darf uns gefangen nehmen und über uns herrschen außer der Liebe Gottes. Plötzlich hielt Jesus inne und rief: „Frau!“ Gerne hätte ich gesehen, wen er da angesprochen hatte, aber so weit konnte ich meinen Blick ja nicht heben. Erst als meine Nachbarinnen mich mit den Ellbogen angestoßen haben, ist mir klar geworden, dass Jesus mich gemeint hatte. Zögernd stand ich auf. Vor Jahren hatte ich mir bereits angewöhnt, Stimmen und Stimmungen genau wahrzunehmen, wenn ich schon keine Gesichtsausdrücke mehr sehen konnte. In der Stimme von Jesus hatte viel Wärme und Fürsorge gelegen. Jetzt stand ich vor ihm. Er sagte: „Sei frei von deiner Krankheit!“ Ganz vorsichtig legte er mir die Hände auf. Ich spürte eine Kraft, die direkt von Gott kam. Eine zentnerschwere Last fiel von mir ab. Das ewig schlechte Gewissen, zu wenig zu tun, all die Gedanken, mit denen ich mich selbst niedergedrückt hatte – das alles konnte ich loslassen. Jesus hat nicht über mich hinweggesehen, wie so viele andere Menschen in den letzten Jahren. Er sah all meine geheimen Wünsche und Ängste und nahm mich ernst. Und plötzlich konnte ich den Menschen um mich herum ins Gesicht sehen. Ich konnte ihr Erstaunen, ihre Freude oder ihren Ärger erkennen. Für mich hatte ein neues Kapitel in meinem Leben angefangen. Ich war so froh, dass ich in lauten Jubel ausbrach und Gott aus tiefstem Herzen dankte. Mir ist klar: Gott hat diese Veränderung in meinem Leben bewirkt. Dank Jesus weiß ich, dass nicht alles bleiben muss wie bisher. Die Achtung, die er mir gezeigt hat, darf und soll ich mir selbst auch entgegenbringen. Arbeitshilfe Frauensonntag Lätare 2011 Fachstelle für Frauenarbeit der Evang.-Luth. Kirche in Bayern 22 Arbeitshilfe -2010neu.indd 22 17.11.2010 8:56:22 Uhr Ich bin – genau wie die anderen Menschen um mich herum – ein Ebenbild Gottes. Ich brauche nicht nur in Pflichten aufzugehen. Ich darf auch für meinen Körper und meine Seele sorgen und mir Gutes gönnen. Gott hat mich geschaffen mit aufrechtem Gang und der Möglichkeit, den Himmel zu sehen und all die Wunder seiner Schöpfung. Das möchte ich mir von nichts und niemandem mehr nehmen lassen. Natürlich muss meine Familie sich erst daran gewöhnen, dass ich nicht mehr ungefragt für alles zuständig bin und hin und wieder auch nein sage. Aber ich bin sehr zuversichtlich. Vor zwei Tagen bin ich nun auf der Straße Deinem Bruder begegnet und habe ihn gleich nach Dir gefragt. Ich habe mir fest vorgenommen, Dich zu besuchen, damit wir endlich wieder miteinander reden können. Es gibt so viel nachzuholen. In Freundschaft Deine Tabea Lied EG 383 Herr, du hast mich angerührt EG 615 Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt EG 310 Meine Seele erhebt den Herrn Fürbittgebet Gott, wir danken dir für alles Helle in unserem Leben, für Momente der Gelöstheit und Freude. Wir danken dir für jede Geste, die uns aufrichtet und stärkt. Bitten wollen wir dich um Kraft für alle Menschen, denen kein Wunder hilft, die krank und verkrümmt ihr Leben dahinbringen, die an ihrem Körper leiden. Schenke ihnen Menschen, die sie begleiten, die lindern und stärken und sie nicht der Verlassenheit preisgeben. Arbeitshilfe Frauensonntag Lätare 2011 Fachstelle für Frauenarbeit der Evang.-Luth. Kirche in Bayern 23 Arbeitshilfe -2010neu.indd 23 17.11.2010 8:56:23 Uhr Wir bitten dich für diejenigen, die nicht aufrecht gehen können vor Sorgen und Kummer, vor unaussprechlicher Traurigkeit, für Menschen, die durch die Anforderungen des Alltags gebeugt sind. Lass sie wieder einen Weg vor sich sehen, der sich zu gehen lohnt. Lass sie Zeichen des Tröstens entdecken und der Stärkung, damit ihr Leben reicher wird und lebenswert. Wir bitten dich für die Frauen, Männer und Kinder, deren Menschenwürde mit Füßen getreten wird, denen viel zu schwere Lasten aufgebürdet werden, die sie nicht mehr zu tragen vermögen. Gib uns Einfühlungsvermögen und Mut, damit wir sie nicht übersehen und uns dafür einsetzen, dass sie nicht zerbrochen werden. Wir bitten dich für uns selbst mit all unseren Verkrümmungen an Körper und Seele, lass uns nicht freudlos werden und hart. Gott, heile uns an Körper, Seele und Geist. Roselies Taube u.a., Frauen in Bibel und Kirche, Ökumenische Gottesdienstmodelle, echter Verlag Würzburg 1993. S. 60 Vater unser Segen Gott segne, was aufbricht in dir, Gott segne, was wachsen will in dir, Gott segne, was heraus strebt aus dir, Gott segne die Zeit, die vor dir ist. Birgit Schwalbe Arbeitshilfe Frauensonntag Lätare 2011 Fachstelle für Frauenarbeit der Evang.-Luth. Kirche in Bayern 24 Arbeitshilfe -2010neu.indd 24 17.11.2010 8:56:23 Uhr Bausteine für den Gottesdienst Arbeitshilfe -2010neu.indd 25 17.11.2010 8:56:23 Uhr Dialogpredigt „Die gekrümmte Frau“ (Monika Siebert-Vogt) Mitwirkende: 1 LektorIn für die Lesungen ggf. am Lesepult oder auf Kanzel 1-2 SprecherInnen für die Stimmen (die Personen bleiben unsichtbar) Die Stimmen geben wieder, was wir als innere Stimmen kennen. 1. Stimme: Antreiber, Kritiker 2. Stimme: Die frohe Botschaft, die Jesus der Frau verkündet und die Dank des Heiligen Geistes mit positiven Botschaften in uns nachklingt. 1 Frau steht vorn allein – wird immer kleiner, gebückter bei den Botschaften der 1. Stimme, bis sie schließlich am Boden kauert. Während des Dialoges mit der 2. Stimme erhebt sie sich wieder. LESUNG: Jesus lehrte in einer der Synagogen am Sabbat. Und seht, dort war eine Frau, die litt seit 18 Jahren an einem Geist, der sie schwach machte. Sie saß zusammengekrümmt und konnte den Kopf überhaupt nicht heben. Frau: Einen Geist, der sie schwach machte?! Das ist wieder so eine Geschichte, die in unsere Zeit gar nicht mehr hineinpasst. Das ist doch schon seit 200 Jahren vorbei, dass Menschen an Geister und Dämonen glauben. 1. Stimme: Du machst es dir etwas zu leicht. Höre einmal in dich hinein. Frau: (etwas irritiert) Kennen Sie das auch, diese inneren Stimmen? Manchmal sind sie ja ganz nützlich. Viele Erfahrungen und Lehren in unserem Leben haben wir verinnerlicht. Und das taucht als innere Stimme dann ab und an auf. Sie kann uns warnen, kritisieren oder auch antreiben. 1. Stimme: Du bist bloß ein Mädchen, du bist weniger wert als dein Bruder. Frau: Das habe ich – Gott sei Dank – nie zu hören bekommen. Aber vielleicht die gekrümmte Frau in unserem Bibeltext? Arbeitshilfe Frauensonntag Lätare 2011 Fachstelle für Frauenarbeit der Evang.-Luth. Kirche in Bayern 26 Arbeitshilfe -2010neu.indd 26 17.11.2010 8:56:23 Uhr 1. Stimme: Als Frau musst du besser sein als die Männer. Sei immer die Erste, zeig es den Anderen! Vollbringe etwas Besonderes, sonst bleibst du Mittelmaß. Frau: Ja, das kenne ich schon eher! Aber es ist furchtbar anstrengend danach zu leben – und man versagt so oft gegenüber diesem hohen Anspruch. (Schultern fallen nach vorne) 1. Stimme: Du bist eine Versagerin. Nichts kriegst du auf die Reihe. Haushalt – Familie – Beruf – Ehrenamt. Andere machen das besser. Bei Frau Müller sieht es immer aus wie frisch geputzt, da könnte man vom Boden essen. Und Frau Meyer macht eine tolle Karriere, kein Vergleich mit deinem Halbtagsjob. Frau Schmidt ist im Gemeinderat und sieht immer so adrett aus,.... Frau: Schon gut, ja. Das stimmt alles irgendwie, aber... (Kopf einziehen) 1. Stimme: Und dann die Kinder. Hast du die vielen Erziehungsratgeber gründlich gelesen? Nein! Und das, was du gelesen hast, setzt du nicht um! Kein Wunder, dass dein Kind wieder eine Strafarbeit bekommen hat. Und dann diese ewigen Streitereien. Kannst du deine Kinder nicht liebvoll erziehen ohne Machtkämpfe und Geschrei?! Wenn du eine bessere Mutter wärst...! Frau: Ich bemühe mich ja. Ich bin auch unzufrieden. Ich muss unbedingt planvoller, strukturierter und konsequenter sein und den Kindern mehr Zeit widmen. (Fäuste ballen, Rücken beugen) 1. Stimme: Du musst Sorge tragen, dass es den Menschen um dich herum gut geht. Dein kranker Mann braucht dich jetzt. Und die alten Eltern musst du pflegen. Sie haben so viel im Leben geleistet, jetzt bist du dran. Frau: Ja, ja natürlich, aber ich schaffe es kaum. (fällt in sich zusammen) Arbeitshilfe Frauensonntag Lätare 2011 Fachstelle für Frauenarbeit der Evang.-Luth. Kirche in Bayern 27 Arbeitshilfe -2010neu.indd 27 17.11.2010 8:56:24 Uhr 1. Stimme: Sei demütig. Trage deine Last in Geduld. Es wird seinen Grund haben, dass es so ist, wie es ist. Frau: Ja?! (hinsetzen, Kopf senken, Blick auf den Boden) LESUNG: Jesus lehrte in einer der Synagogen am Sabbat. Und seht, dort war eine Frau, die litt seit 18 Jahren an einem Geist, der sie schwach machte. Sie saß zusammengekrümmt und konnte den Kopf überhaupt nicht heben. Frau: (hebt nachdenklich den Kopf): Das also könnte der Geist sein, der schwach macht: Vielleicht hat die Frau zu viele negative Botschaften verinnerlicht, vielleicht hat sie zugelassen und sich daran gewöhnt, - dass ihr immer wieder Unzumutbares „aufgehalst“ wurde - dass vieles „auf ihrem Rücken ausgetragen“ wurde - dass sie unterdrückt und „zusammengestaucht“ wurde. Vermutlich konnte sie als junges Mädchen diesem Druck nicht standhalten; sie passte sich an und verkrümmte sich. Vielleicht musste sie untragbare Verantwortung übernehmen und „sich krumm arbeiten“. Möglicherweise „versteifte“ sie sich auf bestimmte Lebenshaltungen und Strategien, die ihr halfen zu überleben. So verlernte sie den aufrechten Gang: Ihre Gestalt verkrümmte sich, ihr Blick richtete sich immer mehr nach unten. Mitmenschen auf Augenhöhe zu begegnen, wagte sie kaum noch. Den Himmel konnte sie nicht mehr sehen. LESUNG: Als Jesus sie sah, rief er sie zu sich und sprach zu ihr: „Frau, du bist erlöst von deiner Schwäche!“ Und er legte ihr die Hände auf und die Frau richtete sich sofort gerade auf und pries Gott. Frau: „Frau, du bist erlöst.“ Nur ein Satz – und alles ist gut. Das geht mir zu schnell und zu einfach. 2. Stimme: „DU BIST ERLÖST!“ Da schwingt so viel mehr mit. Hörst du nicht, was Gott dir da zusagt? Arbeitshilfe Frauensonntag Lätare 2011 Fachstelle für Frauenarbeit der Evang.-Luth. Kirche in Bayern 28 Arbeitshilfe -2010neu.indd 28 17.11.2010 8:56:24 Uhr Frau: I c h b i n e r l ö s t ?! (mit erhobenem Kopf – noch fragend) 2. Stimme: Du bist erlöst von deiner Schwäche, immer besser sein zu wollen. Du musst nichts Besonderes leisten. Du bist etwas Besonderes für mich. Du bist wertvoll. Für mich musst du dich nicht krumm machen. Du bist mein geliebtes Kind, so wie du bist. Frau: Ich bin erlöst. Ich muss nicht perfekt sein. (mit aufrechtem Rücken) 2. Stimme: Du bist erlöst von deiner Schwäche, dich immer mit anderen zu vergleichen. Denn du bist unvergleichlich. Ich habe dich erschaffen. Ich sehe dich mit allem, was du bist. Du bist einzigartig. Frau: Ich bin erlöst. Ich habe meine Stärken, aber setzte sie da ein, wo es mir wichtig ist. (erhebt sich) 2. Stimme: Du bist erlöst von deiner Schwäche, dir ständig Verantwortung aufhalsen zu lassen. Du bist erlöst davon, dich für alles verantwortlich zu machen. Ich schenke dir die Freiheit, selbstverantwortlich zu leben. Frau: Ich bin erlöst. Meine Liebe und mein Verantwortungsgefühl ketten mich nicht mehr an Pflichten. Ich bin frei, zu helfen, wo ich kann und will. Ich bin aber auch frei, mir Hilfe zu holen, wenn ich sie brauche. 2. Stimme: Du bist erlöst! Ich, dein Gott, habe dir das Leben geschenkt. Sei dankbar und gehe pfleglich mit diesem Geschenk um. LESUNG: Als Jesus sie sah, rief er sie zu sich und sprach zu ihr: „Frau, du bist erlöst von deiner Schwäche!“ Und er legte ihr die Hände auf und die Frau richtete sich sofort gerade auf und pries Gott. Amen Loblied Arbeitshilfe Frauensonntag Lätare 2011 Fachstelle für Frauenarbeit der Evang.-Luth. Kirche in Bayern 29 Arbeitshilfe -2010neu.indd 29 17.11.2010 8:56:24 Uhr Zuspruch DU bist erlöst, frei und ledig. Lass los, was dich belastet und verkrümmt. DU bist erlöst. Aufgerichtet und befreit begegnest du deiner Umwelt und deinen Mitmenschen. Du bist erlöst. Aufrecht und gestärkt bist du du selbst. Du kannst den Himmel sehen und vielleicht auch ab und zu nach den Sternen greifen. Amen. Anspiel für den Predigttext (Brigitte Reinard) Der Predigttext kann in folgendes Anspiel eingebaut werden Personen: Synagogenvorsteher, Frau des Synagogenvorstehers, gekrümmte Frau, Jesus, Sprecher Sprecher: Wir befinden uns hier in einer Synagoge. Es ist Sabbat und - wie immer an diesem Tag – halten sich viele Menschen in der Synagoge auf. Auch Jesus ist anwesend. Der Synagogenvorsteher, ein aufrechter und gesetzestreuer Mensch, beobachtet misstrauisch die Menschengruppe, die sich um Jesus bildet. Die Frau des Synagogenvorstehers steht etwas abseits von der Gruppe, schaut unsicher zu ihrem Mann, interessiert sich aber auch für die Gruppe um Jesus. Sie hört, dass Jesus spricht und lehrt. Abseits – am Rande der Gruppe steht eine verkrümmte Frau. Synagogenvorsteher: Voll ist das Haus Gottes heute wieder. Aber es herrscht Ordnung, es ist ruhig und friedlich. So soll es auch bleiben, trotz der vielen Menschen, die heute hier sind. Nur auf diesen Jesus und seine Anhänger und die Neugierigen, die sich so nach und nach zu ihm gesellen, muss ich wohl ein Auge haben. Bei ihm ist man vor Überraschungen nicht sicher. Aber heute ist ja Sabbat, da wird er keinen Ärger machen (streckt sich und schaut nervös hin und her). Arbeitshilfe Frauensonntag Lätare 2011 Fachstelle für Frauenarbeit der Evang.-Luth. Kirche in Bayern 30 Arbeitshilfe -2010neu.indd 30 17.11.2010 8:56:24 Uhr Frau des Vorstehers: (seufzend, leicht nervös, innerlich gekrümmt): Na, wenn ich meinen Mann so beobachte: Heute ist wieder mal ein großer Tag für ihn. Er wird sicher darauf achten, dass die gewohnte Ordnung und Ruhe eingehalten wird. Dafür habe ich jetzt auch etwas Ruhe, mal meinen Gedanken nachzuhängen. Was hatte ich als junges Mädchen doch für Träume. Mit meinen Freundinnen habe ich stundenlang beim Ziegenhüten darüber nachgedacht, wie wir stolze Nomadinnen der Wüste werden wollten – so wie unsere Mütter. Wir wollten am Lagerfeuer sitzen, im Einklang mit der Natur und uns selbst. Davon träumten wir. Und jetzt? Ich bin mit einem engherzigen, sauertöpfischen Mann verheiratet; er kennt nur Regeln und Gebote, hat keine Fantasie und behandelt mich wie eine Dienstmagd. Ach ja....Träume. Aber: Was ist denn da hinten bei Jesus los? Man sagt, dass auch Frauen in sei nem Gefolge sind und dass er alle gleich behandelt. Ich muss doch direkt mal zu der Gruppe aufschließen. Aber...ohne dass mein Mann mich sieht. Gekrümmte Frau: Hier in der Synagoge fühle ich mich geborgen. In der Menge beachtet mich niemand und keiner schaut mich geringschätzig an. Ich kann mich ganz in mich zurückziehen und fühle mich so Gott ganz nahe. Und wenn ich Jesus reden höre, wird mir wohl und leicht ums Herz. Viel sehe ich ja nicht von ihm. Aber es ist mir, als ob ich freier atmen kann, wenn ich in seiner Nähe bin. Sprecher: Jesus erblickt die gekrümmte Frau und ruft sie zu sich. Gekrümmte Frau: Er hat mir ein Zeichen gegeben, hat mich zu sich gerufen. Was will er von mir? Sprecher liest den Predigttext: Lukas 13,10-13 Arbeitshilfe Frauensonntag Lätare 2011 Fachstelle für Frauenarbeit der Evang.-Luth. Kirche in Bayern 31 Arbeitshilfe -2010neu.indd 31 17.11.2010 8:56:24 Uhr Gekrümmte Frau: Gott, ich danke dir, dass du mich geheilt hast. Endlich kann ich anderen Menschen wieder in die Augen sehen und den Himmel über mir. Ich preise dich, dass du mich geringe Frau gesehen und beachtet hast. Lied EG 605 Magnificat Hymnus einer Frau (Alternative zum Glaubensbekenntnis) Ich bete und spreche: Mein Herz ist fröhlich, ich bin aufgerichtet zwischen Himmel und Erde, mein Mund singt und ruft. Ich freue mich und lobe Gott: Gott, du schaffst Unruhe in mir, die mich lebendig hält und spüren lässt, wenn etwas nicht stimmt. Gott, du begegnest mir in Menschen, die mir den Spiegel vorhalten und mich spüren lassen, dass sich Wege auftun werden. Gott, du bist die entscheidende Idee, die mich erlösen kann von lähmenden Fesseln ich spüre Zuversicht und Leichtigkeit. Gott, du schaffst Raum in mir, für Ruach, dein göttliches Wirken; ich fühle mich gestärkt und gelassen, umgürtet von deiner Kraft. Arbeitshilfe Frauensonntag Lätare 2011 Fachstelle für Frauenarbeit der Evang.-Luth. Kirche in Bayern 32 Arbeitshilfe -2010neu.indd 32 17.11.2010 8:56:25 Uhr Begleite meinen Weg, Gott, wenn ich mich dem Leben aussetze, behüte meine Füße und stärke meinen Rücken. Gott, ich bin fröhlich und tue meinen Mund auf. Dorothea Schönhals-Schlaudt, Beratungsstelle für Gestaltung, Materialsammlung für einen Dekadegottesdienst Ostern 1994, Frankfurt/M. 1994, S.20 Arbeitshilfe Frauensonntag Lätare 2011 Fachstelle für Frauenarbeit der Evang.-Luth. Kirche in Bayern 33 Arbeitshilfe -2010neu.indd 33 17.11.2010 8:56:25 Uhr Lied: Ich sehe empor zu den Bergen (Psalm 121) T(nach Psalm 121): Ute Passarge 2009. M: Andreas Lettau 2009 (ÖLW). © Strube Verlag, München Arbeitshilfe Frauensonntag Lätare 2011 Fachstelle für Frauenarbeit der Evang.-Luth. Kirche in Bayern 34 Arbeitshilfe -2010neu.indd 34 17.11.2010 8:56:25 Uhr Lied: Meine engen Grenzen Text: Eugen Eckert Melodie und Satz: Winfried Heurich © Lahn-Verlag GmbH, 47623 Kevelaer, www.bube.de Arbeitshilfe Frauensonntag Lätare 2011 Fachstelle für Frauenarbeit der Evang.-Luth. Kirche in Bayern 35 Arbeitshilfe -2010neu.indd 35 17.11.2010 8:56:25 Uhr Aufstehen (Brigitte Reinard) Aufstehen jeden Morgen neu immer wieder einmal jedoch – für immer. Aufstehen, auf-erstehen aus den Mauern selbstauferlegter Pflichten aus dem Kreis des Gewohnten aus der Enge des Alltags jeden Morgen neu immer wieder einmal jedoch – für immer. Aufstehen, auf-erstehen, sich befreien von den Fesseln liebgewordener Gewohnheiten von den Banden lähmender Selbstzweifel vom zentnerschweren Stein quälender Sorgen jeden Morgen neu immer wieder einmal jedoch – für immer. Gott ruft uns auf, mit seiner Hilfe aufzustehen auf-zuerstehen uns aufzurichten abzuwerfen, was uns belastet und als aufgerichtete, erlöste Menschen durchs Leben zu gehen. Jeden Morgen neu immer wieder bis wir einmal von ihm zum ewigen Leben auferweckt werden. Arbeitshilfe Frauensonntag Lätare 2011 Fachstelle für Frauenarbeit der Evang.-Luth. Kirche in Bayern 36 Arbeitshilfe -2010neu.indd 36 17.11.2010 8:56:26 Uhr Ein umgekehrtes Schuldbekenntnis Christus, ich bekenne vor dir, dass ich keinen Glauben an meine eigenen Möglichkeiten gehabt habe. Ich habe mich selbst nicht gleichviel geliebt wie die anderen, nicht meinen Körper, nicht mein Aussehen, nicht meine Talente, nicht meine eigene Art zu sein. Ich habe andere mein Leben steuern lassen. Ich habe mich verachten und misshandeln lassen. Ich habe mehr auf das Urteil anderer vertraut als auf mein eigenes und habe zugelassen, dass Menschen gleichgültig und bösartig mir gegenüber gewesen sind, ohne ihnen Einhalt zu gebieten. Ich bekenne, dass ich mich nicht im Maße meiner vollen Fähigkeiten entwickelt habe, dass ich zu feige gewesen bin, um in einer gerechten Sache Streit zu wagen, dass ich mich gewunden habe, um Auseinandersetzungen zu vermeiden. Ich bekenne, dass ich nicht gewagt habe zu zeigen, wie tüchtig ich bin, nicht gewagt habe, so tüchtig zu sein, wie ich es wirklich kann. Gott, unser Vater und Schöpfer, Jesus, mein Bruder und Erlöser, Geist, unsere Mutter und Trösterin, vergib mir meine Selbstverachtung, richte mich auf, gib mir Glauben an mich selbst und Liebe an mich selbst. Lena Malmgren, entnommen aus: Hanne Köhler/ Heidi Rosenstock, Du Gott, Freundin der Menschen, S. 63 ©Kreuz Verlag, Stuttgart, 4.Auflage 1998 Arbeitshilfe Frauensonntag Lätare 2011 Fachstelle für Frauenarbeit der Evang.-Luth. Kirche in Bayern 37 Arbeitshilfe -2010neu.indd 37 17.11.2010 8:56:26 Uhr Auf der Suche nach der Kraft Wir sind auf der Suche nach der Kraft, die uns aus den Häusern, aus den zu engen Schuhen und aus den Gräbern treibt. Aufstehen und mich dem Leben in die Arme werfen – nicht erst am jüngsten Tag, nicht erst, wenn es nichts mehr kostet und niemandem mehr weh tut. Sich ausstrecken nach allem, was noch aussteht, und nicht nur nach dem Zugebilligten. Uns erwartet das Leben. Wann, wenn nicht jetzt? Luzia Sutter Rehmann Befreit zu aufrechtem Gang (Lk 13, 10 – 17) Jeder Tag in gekrümmter Haltung macht mich kleiner Jede Woche mit gesenktem Kopf macht mich hilfloser Jeder Monat mit gebeugtem Rücken macht mich wehrloser Jeder Tag in gekrümmter Haltung ist ein Tag zuviel Achtzehn Jahre in den Fesseln des Bösen und nichts ist endgültig Gott, richte mich auf Christel Voss-Goldstein Arbeitshilfe Frauensonntag Lätare 2011 Fachstelle für Frauenarbeit der Evang.-Luth. Kirche in Bayern 38 Arbeitshilfe -2010neu.indd 38 17.11.2010 8:56:26 Uhr Unsere Dunkelheit erleuchtest du mit Licht Unsere Dunkelheit erleuchtest du mit Licht. Unsere Angst vertreibst du mit Zuversicht. Unsere Ohnmacht beantwortest du mit Mut. Unserem Versagen schenkst du Vergebung. Unsere Traurigkeit erhellst du mit Freude. Unserer Verzweiflung begegnest du mit Hoffnung. Unsere Einsamkeit heilt dein Trost. Unseren Alltag füllst du mit Leben. Du schenkst uns Liebe, du schenkst uns dich selbst. Unter deiner Berührung öffnen sich unsere Herzen. Fülle du unsere Herzen mit Licht und Liebe. Wir wollen weitergeben, was wir durch dich empfangen. Brigitte Reinard Salbung (Brigitte Reinard) Salbung 1 Wenn der Frauensonntag als Andacht oder Gottesdienst in einem kleineren Kreis, der miteinander vertraut ist, gefeiert wird, ist es möglich, den Ablauf nach der Predigt um eine Salbung zu erweitern. In 2. Korinther 1,21 und 1. Johannes 2,20 werden Christen und Christinnen als „Gesalbte“ bezeichnet. Daran erinnert die Salbung. Während des Gottesdienstes werden kleine Schälchen mit Öl durch die Reihen gegeben. Jede Gottesdienstbesucherin zeichnet ihrer Nachbarin ein Kreuz auf die Stirn oder in die Hand. Dazu spricht sie ein gutes Wort oder einen Segensspruch, z.B. “Geh deinen Weg aufrecht. Gott segne dich.“ Arbeitshilfe Frauensonntag Lätare 2011 Fachstelle für Frauenarbeit der Evang.-Luth. Kirche in Bayern 39 Arbeitshilfe -2010neu.indd 39 17.11.2010 8:56:26 Uhr Salbung 2 Einstimmung mit dem Lied „Herr, wir bitten, komm und segne uns“. Währenddessen bereiten drei Frauen einen Salbungsplatz vor. Schälchen mit duftendem Öl werden vorbereitet; ein Stuhl, vielleicht geschmückt mit grünen Zweigen, wird bereitgestellt. Eine Frau erklärt den Ablauf der Salbung: Jede ist eingeladen, sich durch die Salbung Stärkung zusprechen zu lassen. Jede kann, muss aber nicht nach vorne kommen. Drei Frauen stehen zur Salbung bereit. Die zu Salbende nennt ihren Namen. Eine salbt – sie zeichnet das Kreuz auf die Stirn oder in die Hand, begleitet von einem stärkenden Zuspruch, z. B. „Gott stärke dich. Gottes Geist erfülle dich. Geh deinen Weg unter Gottes Schutz“. Die beiden anderen Frauen legen jeweils rechts und links eine Hand leicht auf das Schulterblatt und geben so Kraft und Wärme weiter, sie richten symbolisch auf. Mit dem Salben wechseln sich die drei Frauen jeweils ab. Der Salbungsteil kann durch ein Danklied abgeschlossen werden. Segnung zur Salbung Zuspruch: Jesu Hände stärken deinen Rücken Gottes Geist erfülle deinen Atem Geh deinen Weg aufrecht Geh deinen Weg in Freuden Gott segne dich Arbeitshilfe Frauensonntag Lätare 2011 Fachstelle für Frauenarbeit der Evang.-Luth. Kirche in Bayern 40 Arbeitshilfe -2010neu.indd 40 17.11.2010 8:56:26 Uhr Weitere Materialien Arbeitshilfe -2010neu.indd 41 17.11.2010 8:56:26 Uhr Körperübung (Brigitte Reinard) Einstimmung mit Bildbetrachtung: Frau mit Holzbündel auf dem Rücken oder jedes andere Bild, auf welchem eine gebeugte Frau zu sehen ist. Eine Leiterin, die diese Übung moderiert, regt mit folgenden Fragen einen Austausch unter den Frauen an: • Wie sehe ich im Bild das Gekrümmt-Sein der Frau? • Wie wirkt sich dies auf die Person aus? • Welche Gefühle löst dieses Bild in mir aus? Welche Gefühle löst das Gekrümmt-Sein in mir aus? • Welche Menschen fallen mir spontan ein, wenn ich dieses Bild betrachte? • Wie äußert sich ihr Verkrümmt- Sein? Anregung zur Körperübung Die Leiterin regt nach der Bildbetrachtung zu einer freiwilligen Übung an. Die Teilnehmerinnen achten dabei nur auf sich selbst. Die Leiterin schlägt vor, dass die Teilnehmerinnen im Raum herumgehen in der Haltung, die sie gerade empfinden (aufrecht, gebeugt, schlurfend etc.) Diese Haltung sollte bewusst wahrgenommen werden. Nach einigen Runden im Raum fordert die Leiterin auf, die Schultern hängen zu lassen und immer mehr in eine Haltung der Verkrümmung zu kommen, so dass sie ein GebeugtSein empfinden. Diese gebeugte Haltung soll dann eine Weile beibehalten werden. Einzelne Worte können von den Gebeugten in den Raum geworfen werden (z. B. Schmerz, beengt, eingeschränktes Sehen...) In der Stille lassen die Teilnehmerinnen die Worte auf sich wirken und erinnern sich daran, woher sie das Gebeugt-Sein kennen. Schließlich sollen sich die Teilnehmerinnen vorstellen: Eine Kraft berührt ihren Rücken. Beginnend von der Lendenwirbelsäule richten sich die Teilnehmerinnen Wirbel um Wirbel auf. Was empfinden sie nun? Wer will, sagt es wieder laut in den Raum (durchatmen, befreiend,...usw.) Eine leichte Lockerungsübung beendet diesen Teil der Übung. Arbeitshilfe Frauensonntag Lätare 2011 Fachstelle für Frauenarbeit der Evang.-Luth. Kirche in Bayern 42 Arbeitshilfe -2010neu.indd 42 17.11.2010 8:56:27 Uhr Die Erfahrungen, die die Teilnehmerinnen machten, können sie einer selbstgewählten Partnerin miteilen. Was fühlte jede beim „GekrümmtSein“, wie war es beim „Aufrecht-Stehen“? Nach: Anneliese Hecht: Tochter Abrahams, gelöst von einer Fessel. Schritt-für-SchrittBibelarbeit zur Heilung der gekrümmten Frau (Lk 13,10-17), in: Namenlose Frauen, hg.v. Theuer, Gabriele: FrauenBibelAbeit 13, Katholisches Bibelwerk Stuttgart 2004, S.28-29 Weiterführung der Körperübung Jede Frau arbeitet mit ihrer Partnerin. Eine Frau lässt den Körper hängen. Die Partnerin klopft vorsichtig den Rücken (nicht die Wirbelsäule) der gekrümmten Frau ab. Dann streift sie ganz vorsichtig den Rücken aus. Nun legt sie eine Hand auf die Lendenwirbel der hängenden Frau. Mit der anderen Hand stützt sie die Stirn der Gekrümmten und richtet sie langsam, Wirbel für Wirbel, auf. Beide Übungen sollten ganz in Ruhe und freiwillig durchgeführt werden. Arbeitshilfe Frauensonntag Lätare 2011 Fachstelle für Frauenarbeit der Evang.-Luth. Kirche in Bayern 43 Arbeitshilfe -2010neu.indd 43 17.11.2010 8:56:27 Uhr 3 Texte von Christa Spilling-Nöker Räume dir in steter Beharrlichkeit die Steine aus dem Weg, die dich hindern, dein Ziel zu erreichen. Auch so kann etwas in dir in Bewegung kommen, das dich vorantreibt auf dem Weg zu dir selbst. Warum hast du soviel Angst Vor deiner eigenen Lebendigkeit? Das Leben wird erst da bunt, vielfältig und tief, wo du es ganz in dich hineinfließen und ganz aus dir herausströmen läßt -wo es dich bewegt -. Lass dich hineinfallen in das Leben, und es wird dir seinen Reichtum nicht verweigern. Manchmal bricht die Welt über dir und in dir zusammen. Chaos überflutet dich, und du weißt nicht mehr aus noch ein. Aber wenn du bedenkst, Christa Spilling-Nöker, dass Gott aus Chaos - Räume dir in steter Beharrlichkeit die ganze Welt - Warum hast du soviel Angst - Manchmal bricht die Welt über dir erschaffen hat, aus: dies., Jeder Augenblick zählt. Segensworte dann liegt die Chance © 2002 Verlag am Eschbach der Schwabenverlag AG, zur Neuschöpfung Eschbach/Markgräferland deines Lebens jetzt vor dir. Arbeitshilfe Frauensonntag Lätare 2011 Fachstelle für Frauenarbeit der Evang.-Luth. Kirche in Bayern 44 Arbeitshilfe -2010neu.indd 44 17.11.2010 8:56:27 Uhr Wiedersehen mit dem Leben (Elke Hüttenrauch, Geschäftsführerin der Klinik Hohes Licht in Oberstdorf) Ein Leben hatten sie miteinander verbracht, Kinder bekommen und groß gezogen, jetzt kündigte sich das erste Enkelkind an. Nun freuten sie sich schon auf die Zeit als Paar und Großeltern nach dem Erwerbsleben. Wandern, radeln, reisen wollten sie. Eines Abends ging Heiner Brot holen. Er radelte los, durch den Park, am Bach entlang. Später wurde er gefunden, tot, das Rad im Bach. Nach 61 Jahren hatte sein Herz versagt. Von einer Minute auf die andere stand seine Frau alleine da: Der gemeinsame Lebensabend – nie begonnen! Die schönen Reiseziele – nie angetreten! Alle Hoffnungen, Wünsche, Ideen – vorbei! In dieser Nacht wurde Erikas Haar grau. Dann fiel es büschelweise aus. Niedergeschlagen, in sich gekehrt, gebückt kam sie in Oberstdorf an zur Kur. Ihr Arzt hatte sie hergeschickt. Erwartet hatte sie sich nichts. Was sollte sie unter vielen jüngeren Müttern mit ganz anderen Problemen? Doch schon in der Vorstellungsrunde horchte sie auf. Da waren noch mehr Frauen, die Geliebtes verloren hatten – die Eltern, den Partner; Frauen, die mit dem Scheitern ihrer Ehe zurechtkommen mussten, dem Aufgeben eines vertrauten Wohnorts oder dem Verlust der Arbeitsstelle. Am zweiten Abend sprach eine Trauerbegleiterin zum heilsamen Umgang mit Trauer. Dass die Trauer Raum bekommen müsse - nicht nur bis zur Beerdigung. Dass Tränen geweint werden müssen, egal ob gleich oder nach vielen Jahrzehnten. Bei diesen Worten fühlte sich Erika nach langer Zeit wieder am richtigen Ort. Aufgehoben. Angenommen. Sie spürte: Hier muss ich niemandem etwas vorspielen. Hier darf ich „Ich“ sein. Alle brachten ihr Verständnis entgegen: von der Ärztin über die Physiotherapeutin bis zur Nachtschwester. Die Behandlungen mit Bädern, Massagen, Kneipp-Güssen, die Bewegung im Freien und die vielen tröstenden Begegnungen, auch mit den anderen Kurfrauen, brachten ihren Körper und ihre Seele in Ruhe und Einklang. Ihr Atem wurde wieder freier. In der Gruppenarbeit zur Trauer fragte sie die Ärztin, die sich zur Trauerbegleiterin fortgebildet hatte, was ihr Mann denn gerne gemacht hatte. Fotografieren, sagte Erika. Ob sie denn versuchen wolle, die Welt mit seinen Augen zu sehen? Zu schauen, was ihr Mann gerne fotografiert hätte? Die nächsten Tage wanderte Erika auf die Alpen rund um Oberstdorf und fand viel, so viel, was ihrem Mann gefallen hätte. Durch seine Augen konnte sie es sehen. Endlich wieder. Endlich konnte sie sich alleine an dem freuen, was sie früher gemeinsam froh gemacht hatte: Eine Wiese voller Wildblumen, ein plätschernder Gebirgsbach, ein herrliArbeitshilfe Frauensonntag Lätare 2011 Fachstelle für Frauenarbeit der Evang.-Luth. Kirche in Bayern 45 Arbeitshilfe -2010neu.indd 45 17.11.2010 8:56:27 Uhr ches Panorama. Erika fand wieder ins Leben zurück. Nach drei Wochen Kur verließ eine Frau unsere Klinik, die ihre Mitte wiedergefunden hatte – zwar mit grauem Haar, doch aufrechtem Gang. An ihr erfüllte sich das Leitbild unserer Klinik Hohes Licht: „aufatmen – aufrichten – aufleben“. So wie Erika erleben viele Mütter ihren Aufenthalt in den Kliniken des FrauenWerk Stein - alleine wie in Oberstdorf oder gemeinsam mit ihren Kindern in Aschau. Falls auch Sie eine Kur antreten möchten, um wieder aufzuatmen und aufzuleben, können Sie sich für weitere Informationen an uns wenden: Wir unterstützen Sie gerne bei der Antragstellung. Klinik Hohes Licht gemeinnützige GmbH Prävention und Rehabilitation für Frauen Kratzerstrasse 20 87561 Oberstdorf Telefon: 08322 – 977370 www.klinik-hoheslicht-oberstdorf.de Klinik Sonnenbichl gemeinnützige GmbH Prävention und Rehabilitation für Mutter und Kind Am Sonnenbichl 1 83229 Aschau Telefon: 08052 – 9068-0 www.klinik-sonnenbichl-aschau.de Arbeitshilfe Frauensonntag Lätare 2011 Fachstelle für Frauenarbeit der Evang.-Luth. Kirche in Bayern 46 Arbeitshilfe -2010neu.indd 46 17.11.2010 8:56:27 Uhr Ein Erfahrungsbericht Warum bieten Franziskaner Kurse nach fernöstlicher Tradition an? Seit vielen Jahren versuchen Franziskaner im Kloster Dietfurt auf der Grundlage des christlichen Glaubens und ihrer franziskanischen Spiritualität Menschen auf dem kontemplativen Weg anzuleiten, d.h. sie in die Stille zu führen, damit sie mit sich selbst und ihrem tiefsten Wesen in Berührung kommen und neu gestärkt, geordnet, zentriert und motiviert in ihren Alltag zurückkehren. Für viele Sinn und Gott suchende Menschen ist Dietfurt ein Modell, ein exemplarischer Ort der Begegnung von westlicher und östlicher Spiritualität. www.meditationshaus-dietfurt.de Ein Erfahrungsbericht (Helga Muhr-Zenk) Wenn ich am Sonntag in der Kirchenbank sitze und auf den Beginn des Gottesdienstes warte, habe ich Zeit die Menschen genau zu beobachten, die an mir vorbeigehen und sich vor mir in die Kirchenbank setzen. Immer wieder stelle ich fest, dass viele von ihnen mit sehr verklemmten Schultern oder sehr krummen Rücken in der Bank sitzen. Einige ziehen die Schultern stark nach oben, wie übrigens auch unsere Bundeskanzlerin, andere lassen ihren Kopf hängen. Was mag in ihnen wohl vorgehen? Sind sie sich ihrer Haltung bewusst? Ich muss an meine eigene Geschichte denken, denn ich war eine von ihnen, habe fortwährend meine Schultern hochgezogen, da mich sehr oft fror, hatte starke Probleme mit meiner Lendenwirbelsäule, vor allem am Morgen nach dem Aufstehen, und lief oft mit gesenktem Blick an meinen Mitmenschen vorüber. Eine Woche Meditation mit Qi Gong-Übungen im Kloster Dietfurt sollte eine Wende bringen. Nachdem ich schon als Kind viel Sport getrieben hatte, freundete ich mich sehr schnell mit den verschiedenen Übungen an: Bewegung und doch Ruhe! Viele andere Entspannungsarten waren mir zu statisch. Qi Gong bietet ruhige, fließende, leicht zu erlernende Übungen mit sehr großem Effekt in Hinblick auf Ausgeglichenheit und Körperbewusstsein. Ruhig erklärte mein Lehrer immer und immer wieder: „Schulten sinken, fallen lassen, entspannen.“ So verabschiedete ich mich im Laufe der Jahre von meinen hochgezogenen Schultern. Arbeitshilfe Frauensonntag Lätare 2011 Fachstelle für Frauenarbeit der Evang.-Luth. Kirche in Bayern 47 Arbeitshilfe -2010neu.indd 47 17.11.2010 8:56:28 Uhr Der „Qi Gong-Stand“ trägt dazu bei, dass sich die Lendenwirbelsäule streckt und entlastet wird. Nach meinem Klosteraufenthalt habe ich eine Ausbildung zur Qi GongLehrerin gemacht. Jetzt vermittle ich meinen Kursteilnehmerinnen Körperwahrnehmung und Gelassenheit. Nur wenn ich mir meiner selbst bewusst bin, kann ich etwas verändern. Wie viel Last liegt denn auf vielen von uns? Wo legt sie sich ab? Auf den Schultern und im „Kreuz“?! Machen Sie sich Ihre Körperhaltung bewusst und nehmen Sie sich etwas Zeit für sich. Hier ein kleiner Anstoß für ein kurzes Innehalten: Legen Sie entspannende Musik auf oder gehen Sie an einen ruhigen Ort. Die folgenden Anweisungen sollte Ihnen jemand langsam mit ruhiger Stimme vorlesen: Mit leicht gegrätschten Füßen auf den Boden stellen Augen schließen Knie leicht gebeugt, Oberschenkel spannen sich Hüfte locker nach hinten unten absetzen - die Lendenwirbelsäule dehnt sich aus Oberkörper aufrichten - Brust nach vorne offen Schultern in Richtung Boden sinken lassen und ausdehnen Arme locker hängen lassen, nicht an den Körper pressen Kinn leicht zur Brust ziehen Gesichtsmuskeln entspannen, auch zwischen den Augen Zum Himmel nach oben offen Spüre, wie du stehst Wiege leicht im Wind Stehe wieder ruhig Spüre deinen Atem, wie er kommt und geht Spüre deine Haut, deine Umgebung Blicke in deine innere Umgebung Sehe dich als Ganzes, komme zur Ruhe (Ca. 2 Minuten stehen bleiben ) Arbeitshilfe Frauensonntag Lätare 2011 Fachstelle für Frauenarbeit der Evang.-Luth. Kirche in Bayern 48 Arbeitshilfe -2010neu.indd 48 17.11.2010 8:56:28 Uhr Margarete Steiff (Apollonia Margarete Steiff) geboren am 24. Juli 1847 in Giengen an der Brenz gestorben am 9. Mai 1909 in Giengen an der Brenz deutsche Kunsthandwerkerin, Gründerin einer Weltfirma Im Alter von 18 Monaten erkrankte Margarete an Kinderlähmung; beide Beine waren danach gelähmt und der rechte Arm nur noch unter Schmerzen beweglich. Als Kind war sie zunächst ein bedrückender Fürsorgefall. Aber Margaretes Freude am Leben, ihr Selbstwertgefühl und Mut befähigten sie, an eigene Entfaltungsmöglichkeiten zu glauben. Beharrlich drängte sie darauf, regelmäßig die Schule besuchen zu dürfen. Ein Leiterwagen sowie freundliche Helfer, die sie in die Klasse trugen, ermöglichten ihr die Teilnahme am Unterricht. Erst Jahre später erhielt sie einen Rollstuhl. Sie absolvierte eine Schneiderinnen-Lehre und arbeitete dann in der Damenschneiderei ihrer Schwestern. Die erste Nähmaschine, die es in Giengen gab, wurde von ihr angeschafft. Da sie mit der rechten Hand das Schwungrad nur schlecht bedienen konnte, drehte sie die Maschine um und betrieb sie mit der linken Hand. Eine eigene Familie zu gründen blieb Margarete verwehrt – also konzentrierte sie sich auf die wachsenden Aufträge für die Damenschneiderei und stellte Hilfskräfte ein. Mit 30 Jahren eröffnete sie ein eigenes Geschäft, in dem Mäntel und Wäsche aus Filz hergestellt wurden. Das Modell für ein Filz-Nadelkissen in Form eines kleinen Elefanten, das sie in einer Modezeitschrift gefunden hatte, wurde zur Initialzündung für die Weiterentwicklung ihres Betriebs. Begeistert spielten Neffen und Nichten mit Elefanten, welche Margarete ihnen schenkte. Bald erweiterte Margarete ihr Tierrepertoire um Pferde, Esel, Schweine und Kamele. Diese Spielzeugproduktion wurde ihr zweites Standbein im Geschäft, dessen Räume bald nicht mehr ausreichten. Ihr Bruder Fritz baute deshalb für Margarete ein Wohn- und Geschäftshaus mit Rollstuhlrampe, die sogar ins Obergeschoss führte. Sie stellte Heimarbeiterinnen ein. 1893 wurde ihre Fabrik ins Handelsregister eingetragen. Ein Bär, den ihr Neffe Richard entworfen hatte, wurde zehn Jahre später zum Meilenstein für die Firma. Margarete fand das zottelige plumpe Tier zunächst für Kinder unattraktiv. Auf der Spielwarenmesse in Leipzig entArbeitshilfe Frauensonntag Lätare 2011 Fachstelle für Frauenarbeit der Evang.-Luth. Kirche in Bayern 49 Arbeitshilfe -2010neu.indd 49 17.11.2010 8:56:28 Uhr deckte ein Amerikaner das Kuscheltier und kaufte begeistert die gesamte Kollektion auf. Die amerikanische Bevölkerung, einschließlich ihres Präsidenten Theodore »Teddy« Roosevelt, war entzückt, und der „Teddybär“ wurde zum Verkaufsschlager. Margarete erlebte noch die Entwicklung ihrer kleinen Fabrik zur Weltfirma, bevor sie 1909 unerwartet an einer Lungenentzündung starb. Niki de Saint Phalle geboren am 29. Oktober 1930 in Neuilly-sur-Seine gestorben am 22. Mai 2002 in San Diego, Kalifornien Niki de Saint Phalle wächst hauptsächlich in den USA auf. Zu den prägenden Erfahrungen ihrer Kindheit gehören einerseits der Missbrauch durch ihren Vater, andrerseits die Reserviertheit ihres adligen Elternhauses und eine prüde und moralische Erziehung. Von 1936 bis 1945 besucht Niki de Saint Phalle die Klosterschule SacréCœur in New York. Nach einem psychischen Zusammenbruch und der Einweisung in eine psychiatrische Klinik beginnt sie zu malen, 1953 entstehen ihre ersten Gemälde. Sie beginnt, autobiografische Gegenstände auf ihre Bilder zu montieren und diese für Schießaktionen freizugeben, in denen sich die Farbe wie Blut über die Bilder ergießt und Neues hervorbringt. Später schafft sie begehbare Nanas, überlebensgroße bunte Figuren mit prallen weiblichen Formen – lebensfroh und lebensbejahend. Wie keine andere hat sie Kunst als Eigentherapie genutzt, um sich aus Depressionen und Suizidgefährdung zu befreien und ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Künstlerisch entwickelt sie sich ständig weiter, erschafft sich und ihre Kunst immer wieder neu. Am 21. Mai 2002 stirbt sie mit 71 Jahren in San Diego/Kalifornien. Die Malerin und Bildhauerin gehört zu den bedeutendsten Vertreterinnen des „Neuen Realismus“. Arbeitshilfe Frauensonntag Lätare 2011 Fachstelle für Frauenarbeit der Evang.-Luth. Kirche in Bayern 50 Arbeitshilfe -2010neu.indd 50 17.11.2010 8:56:28 Uhr Anhang Arbeitshilfe -2010neu.indd 51 17.11.2010 8:56:29 Uhr Kopiervorlage Arbeitshilfe Frauensonntag Lätare 2011 Fachstelle für Frauenarbeit der Evang.-Luth. Kirche in Bayern 52 Arbeitshilfe -2010neu.indd 52 17.11.2010 8:56:29 Uhr Den Himmel (wieder) sehen. Sie wünschen sich das Titelbild dieser Arbeitshilfe als Plakat, um damit auf den Frauengottesdienst in Ihrer Gemeinde aufmerksam zu machen? Sie finden das Plakat als PDF bei www.fachstelle-frauenarbeit.de Falls Sie über keinen Farbdrucker verfügen, können Sie dieses Plakat in DINA 4 auch bei uns anfordern. Tel. 0911-6806-142 Wir senden sie Ihnen gegen eine Kostenbeteiligung von 1€ pro Plakat zuzüglich Porto gerne zu. Arbeitshilfe Frauensonntag Lätare 2011 Fachstelle für Frauenarbeit der Evang.-Luth. Kirche in Bayern 53 Arbeitshilfe -2010neu.indd 53 17.11.2010 8:56:29 Uhr Gebetswürfel Tischgebete in moderner einfacher Sprache, die von Frauen (und Männern) gesprochen werden können und auch Kindern Freude machen. Buchenholz, 7,90 (ab 10 Würfel je 6,90) zzgl. Versandkosten Bestelladresse: FrauenWerk Stein e.V. Fachstelle für Frauenarbeit der Evang.-Luth. Kirche in Bayern Telefon: 0911/6806-142 Fax: 0911/6806-177 E-Mail: [email protected] www.fachstelle-frauenarbeit.de Arbeitshilfe -2010neu.indd 54 17.11.2010 8:56:30 Uhr Link- und Literaturhinweise Bail, D./ Crüsemann, F. / Crüsemann, M (Hrsg.): Bibel in gerechter Sprache 2006, Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, in der Verlagsgruppe Random House GmbH Bovon, Francois: Das Evangelium nach Lukas, Band III/2, Evangelisch-katholischer Kommentar zum Neuen Testament, Zürich, Düsseldorf, Neukirchen/Vluyn 1996 Schottroff, Luise / Wacker, Marie-Theres (Hrsg.): Kompendium feministische Bibelauslegung, Gütersloh 1998 Schmidt, E.R. / Korenhof, M. / Jost, R. (Hrsg.): Feministisch gelesen I. 32 ausgewählte Bibeltexte für Gruppen, Gemeinde und Gottesdienste, Stuttgart 1988 Schweizer, Eduard: Das Evangelium nach Lukas, Göttingen 1993 Spangenberg, Peter: Höre meine Stimme, Die 150 Psalmen der Bibel übertragen in die Sprache unserer Zeit, Agentur D. Rauhen Hauses Stotzer-Kloo, Helene: Die Befreiung der gekrümmten Frau, in: Schritte ins Offene, Ökumenische Frauenzeitschrift der Schweiz, Zürich 1981 Steiner, Anton / Weymann, Volker (Hrsg.): Wunder Jesu (Bibelarbeit in der Gemeinde. Themen und Materialien II), Zürich-Basel 1978 Theuer, Gabriele: Namenlose Frauen. Frauenbibelarbeit Band 13, Stuttgart/ Düsseldorf 2004 Wiefel, Wolfgang: Das Evangelium nach Lukas, Theologischer Handkommentar zum Neuen Testament, Berlin 1987 www.lebenskarten.de Arbeitshilfe Frauensonntag Lätare 2011 Fachstelle für Frauenarbeit der Evang.-Luth. Kirche in Bayern 55 Arbeitshilfe -2010neu.indd 55 17.11.2010 8:56:31 Uhr Text- und Bildnachweis (sofern nicht schon benannt) Trotz intensiven Nachforschens war es nicht in allen Fällen möglich, die genaue Quelle von Texten und Bildern ausfindig zu machen. Für ergänzende Hinweise sind wir dankbar. Sie wünschen sich das Titelbild dieser Arbeitshilfe als Plakat, um damit auf den Frauengottesdienst in Ihrer Gemeinde aufmerksam zu machen? Sie finden das Plakat als PDF bei www.frauenwerk-stein.de FrauenWerk Stein e.V. in der Evang.-Luth. Kirche in Bayern Weitere Informationen über die Arbeitsfelder des FrauenWerks Stein erhalten Sie unter www.frauenwerk-stein.de Spendenkonto: Bank für Sozialwirtschaft München, Konto Nr. 480 480 0 (BLZ 700 205 00) Arbeitshilfe -2010neu.indd 60 17.11.2010 8:56:33 Uhr Zum FrauenWerk Stein e.V. gehören: • Geschäftsstelle Stein • Fachstelle für Frauenarbeit der Evang.-Luth. Kirche in Bayern • Evang. Familien-Bildungsstätte „Elly Heuss-Knapp“ gemeinnützige GmbH im FrauenWerk Stein, München • Evang. Familien-Bildungsstätte, gemeinnützige GmbH im FrauenWerk Stein e.V., Nürnberg • Familienpflege im FrauenWerk Stein, gemeinnützige GmbH, Nürnberg • Klinik Hohes Licht, gemeinnützige GmbH im FrauenWerk Stein - Prävention und Rehabilitation für Frauen, Oberstdorf • Klinik Sonnenbichl, gemeinnützige GmbH im FrauenWerk Stein e.V. - Prävention u. Rehabilitation für Mutter und Kind, Aschau • Evang. Müttergenesung in Bayern – Landesgeschäftsstelle, Stein • Tagungs- und Gästehaus Stein Weitere Informationen über das FrauenWerk Stein e.V. erhalten Sie auch unter www.frauenwerk-stein.de. Arbeitshilfe -2010neu.indd 59 17.11.2010 8:56:33 Uhr FrauenWerk Stein e.V. in der Evang.-Luth. Kirche in Bayern Deutenbacher Straße 1 90547 Stein Tel.: 0911 / 68 06-115 Fax: 0911 / 68 06-177 E-Mail: [email protected] www.frauenwerk-stein.de Arbeitshilfe -2010neu.indd 56 17.11.2010 8:56:31 Uhr