Konzeption Muehenkamp
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Konzeption Muehenkamp
Kindertagesstätte Anna-Siemsen-Haus Mühenkamp • Kindergarten • Hort KONZEPTION • Bildung • Erziehung • Betreuung Kindertagesstätte Mühenkamp 5 30419 Hannover Telefon 0511 794455 Telefax 0511 7605346 [email protected] Arbeiterwohlfahrt Region Hannover e.V. Wilhelmstraße 7 30171 Hannover Telefon 0511 81 14 0 Telefax 0511 81 14 250 [email protected] www.awo-hannover.de Inhaltsverzeichnis Seite 1. Vorwort 3 2. Rahmenbedingungen 3 2.1 Gesetzlicher Auftrag 3 2.2 Die Arbeiterwohlfahrt als Träger der Einrichtung 3 2.3 Größe/Struktur der Einrichtung 4 2.4 Öffnungszeiten 4 2.5 Anmeldung/Platzvergabe 5 2.6 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 5 2.7 Räumlichkeiten/Außenanlagen 5 2.8 Verpflegung 6 3. Lebenssituation der Kinder und Eltern im Stadtteil/Umfeld der Kindertagesstätte 7 4. Ziele pädagogischer Arbeit 7 5. Umsetzung des Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsauftrages 8 5.1 Kindergarten 9 5.2 Hort 9 6. Besonderheiten der Kindertagesstätte 10 7. Tagesablauf 12 8. Zusammenarbeit mit Eltern 13 9. Elternbeirat 13 10. Zusammenarbeit im Team 13 11. Fortbildung und Studientage 14 12. Zusammenarbeit mit anderen Institutionen 14 13. Weiterentwicklung der Konzeption 15 14. Impressum 15 2 1. Vorwort Mit der Ihnen vorliegenden Konzeption möchten wir Ihnen einen Einblick in unsere Arbeit geben und Sie dazu einladen, unsere Einrichtung besser kennen zu lernen. Die Konzeption wurde von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern über einen längeren Zeitraum erarbeitet und dient dem Team der Einrichtung als „roter Faden“ für die tägliche Arbeit mit den Kindern. 2. Rahmenbedingungen 2.1 Gesetzlicher Auftrag Kindertagesstätten haben einen eigenständigen Betreuungs-, Bildungs- und Erziehungsauftrag. Er ergibt sich aus dem am 01.01.1991 in Kraft getretenen Sozialgesetzbuch VIII, Kinder- und Jugendhilfegesetz. Die §§ 22 und 24 erläutern diesen Auftrag mit seinen inhaltlichen und formalen Schwerpunkten. In unseren Einrichtungen wird, gemäß des gesetzlichen Auftrages, die Entwicklung des Kindes zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit gefördert. Unser Leistungsangebot orientiert sich pädagogisch und organisatorisch an den Bedürfnissen der Kinder und ihrer Familien. Bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben arbeiten die in den Einrichtungen tätigen Fachkräfte und anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit den Erziehungsberechtigten zum Wohle der Kinder zusammen. Die Erziehungsberechtigten werden an den Entscheidungen in den wesentlichen Angelegenheiten der Tageseinrichtung beteiligt. 2.2 Die Arbeiterwohlfahrt als Träger der Einrichtung Die AWO ist ein politisch aktiver Wohlfahrtsverband, der Einzelne und Familien sowohl als Individuen als auch in ihren sozialen Zusammenhängen wahrnimmt. Die Angebote des Verbandes stehen allen Menschen offen, unabhängig von politischer, konfessioneller und nationaler Zugehörigkeit. Zur Erfüllung ihrer Aufgaben unterhält die AWO Region Hannover e.V. Einrichtungen in den unterschiedlichsten Bereichen. Über 850 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tragen diese Arbeit. Die AWO ist geprägt von humanistischem Handeln, sozialer Verantwortung und interkultureller Orientierung. Sie tritt ein für mehr Freiheit, Gerechtigkeit, Toleranz und Solidarität in unserer Gesellschaft. Die pädagogische Arbeit in unseren Tageseinrichtungen für Kinder ist geprägt von diesen Grundwerten. Die Arbeiterwohlfahrt versteht Tageseinrichtungen für Kinder als Säulen der sozialen Grundversorgung, durch die der Staat seiner Sozialverpflichtung zur Chancengleichheit und zur sozialen Gerechtigkeit nachkommt. Ein, auf Tageseinrichtungen für Kinder spezifisch zugeschnittenes Qualitätsmanagementkonzept sichert die kontinuierliche fachliche, an den Bedarfen und Bedürfnissen der Eltern ausgerichtete, Weiterentwicklung des pädagogischen Alltags. 3 Wir tragen dazu bei, die Lebensbedingungen von Kindern und deren Familien zu verbessern. Unsere Tageseinrichtungen für Kinder bieten ein familienergänzendes und –unterstützendes Angebot. Als Mittelpunkt für Kinder und ihre Familien im Netzwerk des Wohngebietes vermitteln wir Unterstützung und Kontakte zu anderen Menschen und Institutionen und kooperieren mit anderen Einrichtungen vor Ort. Kinder und Eltern sollen sich in unserer Einrichtung wohl fühlen! Alle Kinder bekommen bei uns die gleichen Entwicklungs- und Bildungschancen. Wir begleiten sie aktiv dabei, ihre Persönlichkeit und ihre Fähigkeiten optimal zu entfalten. Unabhängig von Herkunft, Kultur und Geschlecht unterstützen wir die Kinder in ihrer körperlichen, geistigen und moralischen Entwicklung. Wir fördern in unserer Einrichtung das Zusammenleben und –spielen von Kindern aus unterschiedlichen Kulturen. Dies geschieht durch: • Beachtung und Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben • Wahrnehmung des Bildungs- und Erziehungsauftrages • Arbeit nach dem Situationsansatz, d. h. wir stellen die Lebenslagen, Wünsche, Bedürfnisse und Interessen von Kindern und Eltern in den Vordergrund • Sicherung der Qualität unserer Leistungen durch Fachkräfte • Beratung und Unterstützung durch Fachberatung und Supervision • Qualitative Weiterentwicklung unserer Angebote und Standards durch Fort- und Weiterbildung 2.3 Größe und Struktur der Einrichtung In unserer Einrichtung werden 70 Kinder betreut. Wir haben • zwei Kindergartengruppen mit je 25 Plätzen für Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren • eine Hortgruppe mit 20 Plätzen für Kinder im Alter von 6 bis 10 Jahren 2.4 Öffnungszeiten Unsere Kindertagesstätte ist ganzjährig geöffnet. Montag bis Freitag von 08.00 Uhr bis 16.00 Uhr Für Eltern, die sich in Berufstätigkeit oder Ausbildung befinden, bieten wir Sonderdienste: • Frühdienst ab 7.00 Uhr • Spätdienst bis17.00Uhr An den folgenden Tagen bleibt unsere Einrichtung geschlossen: • 3 Studientage • Betriebsausflug (1/2 Tag) 4 2.5 Anmeldung/Platzvergabe Sie können Ihr Kind anmelden: • für den Kindergarten ab dem 2. Lebensjahr • für den Hort ab 01.08. des Jahres vor der Einschulung Eltern, die einen Platz in unserer Kindertagesstätte haben möchten, müssen ihr Kind persönlich anmelden. Liegen mehr Anmeldungen vor als Plätze zur Verfügung stehen, wird eine Warteliste geführt. Bei der Aufnahme des Kindes richten wir uns nach den „Allgemeinen Aufnahmekriterien der Kindertagesstätten in der Trägerschaft der Arbeiterwohlfahrt Region Hannover e. V.“. Der Hauptaufnahmezeitpunkt ist der Monat August, der den Beginn des Kindergartenjahres darstellt. 2.6 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Zu unserem Team gehören: • sozialpädagogische Fachkräfte - in der Leitung - im Gruppendienst • Praktikantinnen und Praktikanten • Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Küche und Reinigung 2.7 Räumlichkeiten und Außenanlagen Die räumlichen Aneignungsmöglichkeiten und materielle Erlebnisqualitäten im Bildungsalltag haben einen viel stärkeren Einfluss auf die Sozialisierungs- und Entwicklungsprozesse von Kindern, als wir bislang angenommen haben. Bildung in der Kindertagesstätte heißt, Kindern anregungsreiche Bildungsumwelten zur Verfügung zu stellen. Räume geben den Kindern Sicherheit und Orientierung. Sie schenken Geborgenheit, fördern Eigenaktivität und Gemeinschaft, regen die Wahrnehmung an und laden ein zum Wohlfühlen. Ausgehend von den Bedürfnissen und Interessen unserer Kinder haben wir ein eigenes Raumkonzept entwickelt. In unserer Einrichtung können die Kinder in Räumen mit unterschiedlicher inhaltlicher Ausrichtung mit allen ihren Sinnen Erfahrungen machen. Es gibt eine Theaterwerkstatt, einen Experimentierraum, einen Kreativraum, einen Werkraum, einen Ruheraum, einen Bewegungsraum, Raum für Tischspiele, Bauräume und eine Bibliothek. Der Mehrzweckraum unserer Einrichtung wird vielseitig genutzt, z.B. für Singkreise, Turnen, Bewegung und als Cafeteria. Morgens bis spätestens 10.00 Uhr können die Kinder und die Eltern aus allen Gruppen in der Cafeteria frühstücken. Für die pädagogischen Fachkräfte ist dies eine gute Gelegenheit mit den Eltern in Kontakt zu kommen. Einmal in der Woche frühstücken die Kinder in der Cafeteria mit ihrer jeweiligen Stammgruppe. 5 Ab 11.45 Uhr essen die Kinder in der Cafeteria Mittag. Die Hortkinder machen dort ab 13.00 Uhr ihre Hausaufgaben. Unser Außengelände ist direkt von allen Gruppenräumen aus zugänglich. Viele Spielmöglichkeiten laden zum Experimentieren, Bauen und Klettern ein. • • • • • • • • • • • • • • • • Indianerzelt aus Holz/bewegliche Indianerzelte Bewegungsbaustelle mit leichten Materialien (Drainagerohr, Reifen, Decken, Getränkekisten, Plastikrollen, etc.) Bauwagen zum Rollenspiel Kletterlandschaften Sandkästen/Sandspielzeug Wasserpumpe am Sandkasten Rutschen Schaukeln Pferdewippen Pfahlhaus Gartenhaus für Spielsachen/Container für Fahrzeuge Fahrzeuge Bänke Atrium aus Naturstein Beete und Bepflanzungen am Haus Kompost An das Außengelände angrenzend befindet sich ein Bolz- und Spielplatz, der ebenfalls von den Kindern genutzt werden kann. 2.8 Verpflegung In unserer Einrichtung wird täglich frisch und abwechslungsreich gekocht. Diese Aufgabe übernehmen die Kochfrauen. Es wird auf eine ausgewogene und kindgerechte Ernährung geachtet. Der wöchentliche Speiseplan hängt aus. Kinderwünsche werden berücksichtigt, indem die Kinder in den Gruppen gemeinsam mit den Erzieherinnen und Erziehern den Speiseplan aufstellen In unserer Einrichtung wird auf die kulturellen Essgewohnheiten und gesundheitlichen Bedingungen der Kinder eingegangen. Täglich wird frisches Obst und Gemüse in den Gruppen angeboten, es wird gemeinsam mit den Kindern eingekauft. Die Kinder kochen oder backen in der Gruppe kleinere Mahlzeiten. Dabei greifen wir auf das eigens dafür angelegte Kräuter- und Gemüsebeet zurück. Die Kochfrauen nehmen an Dienstbesprechungen und Fortbildungen teil. 6 3. Lebenssituation der Kinder und Eltern im Stadtteil/ Umfeld der Kindertagesstätte Unsere Kindertagesstätte ist eine Einrichtung der Landeshauptstadt Hannover in Trägerschaft der Arbeiterwohlfahrt Region Hannover e.V. Sie wird von Kindern aus den Stadtteilen Herrenhausen, Leinhausen und Stöcken besucht. Die Kinder aus unserer Einrichtung leben in einem Stadtgebiet mit erhöhter Verkehrsdichte. Es gibt daher wenige Möglichkeiten, außerhalb der Wohnung gefahrlos zu spielen. In unserem Einzugsgebiet leben viele Familien mit Migrationshintergrund, deren Kinder häufig unsere Einrichtung besuchen. 4. Ziele pädagogischer Arbeit Die Kindertagesstätte ist neben dem familiären Umfeld ein bedeutsamer Lernort für die Kinder. Jedes Kind bringt in seiner Einzigartigkeit unterschiedlichste Lebenserfahrungen mit und hat einen individuellen Lebensweg. Unsere Einrichtung bietet jedem Kind Raum und Zeit, seinen Tagesablauf aktiv mit zu gestalten. Durch Beobachtungen und Gespräche finden wir heraus, was für die Kinder bedeutsam ist und beziehen dies in unsere pädagogische Arbeit mit ein. Dabei arbeiten wir altersübergreifend. Die Ziele unserer pädagogischen Arbeit orientieren sich am Situationsansatz. Es fließen auch Inhalte der Reggio-Pädagogik mit ein. • • Wir beobachten die Kinder und erkennen so gezielt Bedürfnisse und Interessen, die wir in die Arbeit einfließen lassen. Wir bieten verlässliche Begleitung mit Dokumentation des pädagogischen Prozesses in Form von Schrift und Fotos. In altersangemessener Form fördern wir die Kinder • • • • • • in ihrer Eigenverantwortlichkeit im Üben von Selbst- und Mitbestimmung im Üben von Akzeptanz in ihrer Kreativität im Umgang von Regeln in der Bewältigung von Konflikten Das Bildungsverständnis Durch das Verarbeiten verschiedenster Sinneseindrücke und Bewegungsabläufe lernt ein Kind von sich aus. Es verarbeitet aktiv alle Begegnungen mit der Welt, was so viel bedeutet, dass Kinder selbst die Akteure ihrer Entwicklung sind. 7 Wir begleiten und fördern diesen Prozess, indem wir die natürliche Wissbegierde, die Neugier, das Sprachvermögen und das Sammeln vielfältigster Erfahrungen ermöglichen und unterstützen. Die bevorzugte Methode ist dabei das Spiel. Die Kinder begreifen im wahrsten Sinne des Wortes ihre Welt. In spielerischer Form unterstützen wir alle Kompetenzbereiche wie • emotionale und soziale Entwicklung • kognitive Fähigkeiten • Sprache • mathematisches und naturwissenschaftliches Lernen • Bewegung und Gesundheit • Kreativität, musische Bildung, Ästhetik • Natur- und Lebenswelt • ethische und religiöse Grunderfahrungen • interkulturelle Kompetenzen Spiel ist der Mittelpunkt des Lernens! Als Spiel bezeichnen wir all das, was man freiwillig macht und mit Freude verbindet. Eine Form des Spiels ist das Freispiel. Das bedeutet, dass die Kinder ihr Spiel selbst lenken, sich selbst ihre Ziele setzen und ihre Spielbedürfnisse befriedigen können. Hierzu suchen sie ihre Räume und ihre Spielpartnerinnen und -partner selbst aus. Was lernt das Kind im Freispiel? • • • • • • • • • • 5. Selbständigkeit, Selbstbewusstsein Sympathie und Freundschaft Konflikte lösen Rücksichtnahme, abgeben und teilen Hilfsbereitschaft Gruppenbewusstsein Zusammenarbeit Verständnis für andere Kinder Phantasie sich an Regeln halten Umsetzung des Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsauftrages Die Aktivitäten, die wir mit den Kindern durchführen, orientieren sich an den Lebensfragen und Entwicklungsständen der Kinder. Dazu ist es notwendig, dass die Tagesabläufe nicht wie Schulstunden genau durchgeplant sind. Wir beobachten die Gruppensituation und nehmen die Bedürfnisse und Interessen der Kinder wahr. Daraus entwickeln sich Themen, an denen wir unsere pädagogische Arbeit ausrichten. Jedes Kind erfährt sich und seine Umwelt auf seine eigene Art und Weise. In unserer Einrichtung gibt es Raum und Zeit eigene Erfahrungen zu machen, die die Kinder auf andere Situationen in der Familie, dem Freundeskreis oder der Schule übertragen können. Erfahrungen machen bedeutet immer, sich mit anderen oder einer Sache auseinander zu setzten. Hierzu ermutigen wir die Kinder. 8 Wir stellen Material unterschiedlichster Art zur Verfügung. Dies geht vom stark vorstrukturierten Spielzeug, das nur bestimmte Lernerfahrungen zulässt und Disziplin im Umgang erfordert, bis zum unstrukturierten Material, welches der phantasievollen Gestaltung freien Raum lässt. Spaß im Umgang mit dem Material und regelhafter Umgang durch Zweckgebundenheit von Gegenständen schaffen wechselnde Erfahrungsmöglichkeiten, schulen Geschick, Denken, Gedächtnis, Wahrnehmung, Sinne und Motorik und letztlich die gesamten geistigen und körperlichen sowie sozialen Fähigkeiten. 5.1 Kindergarten Um den Kindern den Eintritt in den Kindergarten zu erleichtern, können die Eltern ihr Kind im Kindergartenalltag begleiten. Je nach Entwicklungsstand der Kinder, ist die Dauer der Eingewöhnungsphase individuell und wird mit Erzieherinnen/Erzieher und Eltern abgesprochen. Die Kinder entscheiden selbständig, wann sie morgens frühstücken. Sie bestimmen auch selbständig ihre Spielgruppen und die Auswahl ihrer Spiele. Im Tagesablauf haben die Kinder die Möglichkeit an festen Angeboten teilzunehmen. Feste Bestandteile unserer Arbeit sind • • • • • • • • Turnen (auch in der Turnhalle der Grundschule) Gesprächskreise Rhythmik, Singkreise Kreis- und Bewegungsspiele/Tanz Rollenspiele Tischspiele Erlebnis- und Erfahrungsangebote außerhalb der Kita (Ausflüge, Spaziergänge, Waldtage etc.) Projektarbeit Diese Angebote finden in der gesamten Gruppe oder in gruppenübergreifenden Teilgruppen statt. 5.2 Hort Der Hort ist eine sozialpädagogische Einrichtung für Kinder im Grundschulalter. Er ist der Kita räumlich und organisatorisch angeschlossen. In unserem Hort werden 20 Kinder von zwei pädagogischen Fachkräften betreut. Hortkinder, deren Eltern berufstätig sind, können vor der Schule zu uns kommen und gehen von der Einrichtung aus in die Schule. Das Mittagessen orientiert sich am Schulschluss der Kinder und wird um 12.00 Uhr, um 13.00 Uhr und um 14.00 Uhr angeboten. Ab 13.00 Uhr beginnen die Kinder mit den Hausaufgaben. Eine sozialpädagogische Fachkraft begleitet die Kinder während dieser Zeit. Wir geben Hilfestellung und fördern das selbstständige Arbeiten. Nachhilfe, Lese- und Schreibübungen bieten wir nicht an. 9 Einen weiteren Teil des Tagesablaufes bestimmt die Freizeitgestaltung. Wir wollen die Kinder befähigen, ihre Freizeit am Nachmittag selbst zu gestalten. Das heißt, dass die Kinder vorwiegend selbst bestimmen können, mit wem, was und wo sie spielen. Parallel dazu geben die pädagogischen Fachkräfte durch Angebote, Projekte sowie Arbeitsgemeinschaften Anregungen. Hierbei lernen die Kinder ihre eigenen Interessen kennen und entwickeln Ideen, wie sie diese umsetzen können. Das ist notwendig, da die Kinder nach der vierten Klasse den Hort verlassen und ihre Freizeit eigenständig gestalten müssen. In den Ferien werden die Angebote auch im Sinne der Partizipation erweitert z. B. durch: • Theater-/Kinobesuche • Ausflüge/Spaziergänge • Besuche kultureller Einrichtungen • Ferienfreizeiten In den Schulferien findet die Hortbetreuung von 8.00 Uhr bis 17.00 Uhr statt. Die Gestaltung der Ferien kann dem ausgehängten Ferienplan entnommen werden. 6. Besonderheiten der Kindertagesstätte Miteinander in Vielfalt leben Im Einzugsbereich unserer Kita leben viele Familien mit Migrationshintergrund. Aufgrund der Tatsache, dass wir eine Einrichtung sind, die von kultureller Vielfalt geprägt ist, legen wir großen Wert auf interkulturelle Lernprozesse. Sie begleiten uns in unserem Tagesablauf, im gemeinsamen Leben und Lernen. Es gilt die Vielfalt zu unterstützen, Dialoge zu fördern und Gemeinsamkeiten zu betonen. Die Familien unserer Kinder kommen aus den unterschiedlichsten kulturellen Lebenswirklichkeiten. Im Kindergartenalltag begegnen ihnen zum Teil unbekannten Werten und Normen. Die Kinder stehen dadurch oft im Zwiespalt zwischen den Anforderungen von Familie und Einrichtung. Mit viel Geduld und einer positiven Haltung zur Herkunftsfamilie helfen wir ihnen, mit den sich teilweise widersprechenden Haltungen klarzukommen. Durch Umsicht und Empathie unterstützen wir die Kinder individuell in ihrem Prozess der Eingliederung in ein gemeinsames Miteinander. Grundvoraussetzung ist hierfür die interkulturelle Kompetenz, d. h. das Verständnis anderer Denkmuster und Verhaltensweisen und die Fähigkeit, den eigenen Standpunkt transparent zu vermitteln. Flexibilität zeigen wo es möglich und klar sein, wo es notwendig ist. Da die Lebensgewohnheiten der Familien sehr unterschiedlich sind, entscheiden die Familie, wann das Kind morgens in die Kita kommt. Es gibt keine verbindlichen Anfangszeiten. Der Tagesablauf ist so strukturiert, dass sich die Kinder jederzeit integrieren können. Die Cafeteria ist ein Ort der Begegnung. Dort sind die von den Kindern gestalteten Familienbilder, Gruppenbücher und Dokumentationen für alle sichtbar und zugänglich. Sie spiegeln die Lebenssituation und Erfahrungswelten der Kinder wieder, die so an Wertschätzung gewinnen. 10 Einrichtungsgegenstände aus verschiedenen Ländern machen Vielfalt deutlich und zeigen Unterschiede und Gemeinsamkeiten. Sprachförderung Sprechen muss Spaß machen – Sprache als Schlüssel zur Bildung Sprache ist das wichtigste Kommunikationsmedium, um sich zu verständigen und die materielle, soziale und geistige Welt zu erschließen. Sprechen lernen ist eine der wichtigsten Lernleistungen von Kindern. Sprachliche Bildung ist ein kontinuierlicher Prozess, der nie abgeschlossen ist. Er umfasst das Sprachverständnis und die Sprechfähigkeit. Durch eine zusätzliche pädagogische Fachkraft werden in unserer Einrichtung Kinder mit geringen Kenntnissen der deutschen Sprache in Kleingruppen gefördert. Im geschützten Rahmen erleben sie Wertschätzung, auch der eigenen Erstsprache gegenüber, um sich so mit Spaß, Anregung und Motivation einen deutschen Wortschatz anzueignen. Die Sprachentwicklung des Kindes fördern wir gezielt und ganzheitlich. Gewaltprävention In Zusammenarbeit mit dem Stadtteilforum für Kinder und Jugendarbeit der Stadtteile Herrenhausen/Stöcken wurde ein Modell im Umgang mit Gewalt und Konfliktsituationen in den Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen erarbeitet. Das Modell basiert auf den nachfolgenden 7 Regeln und ist für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer bindend. 7 für alle - unsere Regeln fürs Zusammenleben 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. Ich lehne gesprochene und körperliche Gewalt ab Ich schreite bei Konflikten frühzeitig ein Ich biete Hilfestellung zur friedlichen Konfliktlösung Ich respektiere mich und andere Ich trage Mitverantwortung für die Gemeinschaft Ich bin ein Vorbild Ich gebe diese Regeln weiter In unserer Einrichtung haben wir zusätzlich ein Versöhnungsritual entwickelt, das für alle Kinder in der Einrichtung Gültigkeit hat. Das Versöhnungsritual beinhaltet ein strukturiertes Verhalten in Konfliktsituationen. 11 7. Tagesablauf 7.00 Uhr Beginn des Frühdienstes für berufstätige Eltern, rollendes Frühstück in der Cafeteria. 8.00 Uhr Beginn der Regelbetreuungszeit. Die Kindergartenkinder werden in ihrer Stammgruppe empfangen. Danach können sie die Spiel- und Aktionsräume der Kindertagesstätte oder auch das Außengelände nutzen. Ergänzend zum Freispiel finden gezielte Angebote statt. 10.00 Uhr Ende des rollenden Frühstücks. Getränke stehen weiterhin in den jeweiligen Gruppen bereit. Freispielphase 11.15 Uhr In der ¾-Kindergartengruppe findet ein Sitzkreis statt: Hier werden Gespräche über bestimmte Themen geführt, Lieder gesungen und gemeinsame Spiele angeboten. 11.45 Uhr Gemeinsames Mittagessen der ¾-Gruppe. 11.45 Uhr In der Ganztags-Kindergartengruppe findet ein Sitzkreis statt: Es werden Gespräche über bestimmte Themen geführt, Lieder gesungen und gemeinsame Spiele angeboten. 12.15 Uhr Gemeinsames Essen der Ganztags-Kindergartengruppe. Nach dem Mittagessen können die Kinder die Spiel- und Aktionsräume nutzen oder auf dem Außengelände spielen. Sie können aber auch an gezielten Angeboten teilnehmen. 12.00 Uhr bis 14.00 Uhr Das Mittagessen der Hortkinder orientiert sich am Schulschluss und wird um 12.00 Uhr, 13.00 Uhr und um 14.00 Uhr angeboten 13.00 Uhr Die Hortkinder erledigen ihre Hausaufgaben. 14.00 Uhr Für die ¾-Kindergartengruppe ist die Kindergartenzeit zu Ende. 14.30 Uhr Die Ganztags-Kindergartenkinder haben die Möglichkeit, das mitgebrachte zweite Frühstück und das von uns bereitgestellte Obst zu essen. 16.00 Uhr Ende der Regelbetreuungszeit 17.00 Uhr Ende des Spätdienst für berufstätige Eltern In den Schulferien findet die Hortbetreuung von 8.00 Uhr bis 17.00 Uhr statt 12 8. Zusammenarbeit mit den Eltern Eltern und Kinder sollen sich in unserer Einrichtung wohl fühlen. Daher sind uns ein guter Kontakt zu den Eltern, der Dialog mit ihnen und eine vertrauensvolle Zusammenarbeit besonders wichtig. Wir verstehen Eltern als Kunden und Kundinnen sowie als Erziehungspartnerinnen und -partner, für die wir familienergänzend und –unterstützend tätig sind. Wir integrieren die Anliegen der Eltern im Rahmen der Konzeption und räumen ihnen wesentliche Mitsprachemöglichkeiten ein. Gemeinsame Entscheidungen in wichtigen, die Einrichtung betreffenden Fragen werden in einem paritätisch besetzten Beirat auf der Grundlage der Richtlinien zur Beiratsarbeit getroffen. Den kulturellen, religiösen, weltanschaulichen Hintergründen, Wertvorstellungen und persönlichen Lebenssituationen der Eltern begegnen wir offen und unvoreingenommen. Wir informieren und beraten, wir vermitteln weiterführende Hilfen, wir hören aber auch gerne zu und sind offen für die individuellen Anliegen und Bedürfnisse unserer kleinen und großen Kundinnen und Kunden. Die Zusammenarbeit zwischen Eltern und Mitarbeiterinnen/Mitarbeitern gestaltet sich wie folgt: • Einführungsgespräch (Eltern und Mitarbeiter/innen lernen sich kennen und tauschen wichtige Informationen zum Kind und zur Gruppe aus • Tür und Angelgespräche (sie dienen dem schnellen Austausch aktueller Informationen und der täglichen Kontaktpflege) • Einzelgespräche (Diese Gespräche finden auf Wunsch der Eltern oder der pädagogischen Fachkräfte statt. Im Mittelpunkt des Gesprächs steht das einzelne Kind). Zudem bieten wir feste Elternsprechtage an • Eltern-Kind-Nachmittage (Sie schaffen Stunden der Begegnung mit fröhlichen und interessanten Aktivitäten für Erwachsene und Kinder) • Feste und Feiern (jahreszeitliche Feste, Ausflüge, Grillfeste etc.) • Elternabende/-veranstaltungen (hier werden allgemeine Themen über die Arbeit in der Kindertagesstätte besprochen) - bei aktuellen Fragestellungen können Referenten hinzugezogen werden 9. Elternbeirat Zu Beginn jedes Kindergartenjahres wird der Elternbeirat gewählt gemäß dem Gesetz über Tageseinrichtungen für Kinder in Niedersachsen und den Richtlinien für Beiräte der AWO Region Hannover e.V. Dieses Gremium ist paritätisch zusammengesetzt aus Eltern sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Dem Beirat kommt beratende und beschlussfassende Funktion zu. Das Gremium hat die Elternversammlung umfassend zu informieren und an der Willensbildung zu beteiligen. 10. Zusammenarbeit im Team Eine gute Zusammenarbeit im Team der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kindertagestätte ist wichtig für die Qualität unserer Arbeit. Wir brauchen Austausch und gemeinsame Planung, um unseren Alltag mit den Kindern professionell, engagiert, kreativ und mit Freude zu gestalten. 13 Jeder Mitarbeiterin und jedem Mitarbeiter stehen auf der Basis des Gesetzes über Tageseinrichtungen für Kinder in Niedersachsen wöchentlich je 3,75 Stunden für Besprechungen, die Planung der pädagogischen Arbeit, die Zusammenarbeit mit den Eltern, Praktikantenanleitung u.ä. zur Verfügung. Es finden regelmäßige Dienstbesprechungen außerhalb der Betreuungszeit statt. Alle Beschäftigten nehmen daran teil. Diese Zeit nutzen wir auch für die Reflexion unseres pädagogischen Angebotes. Hier planen wir Projekte und Aktivitäten, organisieren Abläufe, diskutieren über Informationen und Beobachtungen und besprechen Probleme und Konflikte. Die drei gemeinsamen Studientage tragen in hohem Maße dazu bei, die Zusammenarbeit im Team zu fördern, zu stärken und zu planen, so dass wir mit Aufmerksamkeit und Engagement für die Kinder da sein können. 11. Fortbildung und Studientage Im Interesse der Kinder entwickeln wir unsere Angebote, Leistungen und Qualitätsstandards stetig weiter. Unserer Einrichtung stehen dafür pro Jahr drei Studientage zur Verfügung, die für interne Konzeptentwicklung oder für Fortbildungen zu verschiedenen pädagogischen Themen genutzt werden. Jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter hat darüber hinaus die Möglichkeit, durch externe Fortbildungen ihre/seine Fachkompetenz zu erweitern. 12. Zusammenarbeit mit anderen Institutionen Herrenhausen ist ein Stadtteil, in dem die Menschen unterschiedlichster Nationalität, Kultur und Familienstruktur in Nachbarschaft miteinander leben. Akzeptanz gehört in unserer Kita zum selbstverständlichen Bestandteil unserer Arbeit. Mit den folgenden Institutionen arbeiten wir zusammen: • AWO Fachbereich Tageseinrichtungen für Kinder • AWO Familienbildung • AWO Familienberatung • Pädagogisch-psychologischer Dienst der AWO • Sprachheilkindertagesstätten • Ausbildungsstätten für sozialpädagogische Berufe Unsere Kindertagesstätte ist ein Teil des Gemeinwesens. Wir kooperieren mit verschiedenen Einrichtungen und Gremien im Stadtteil: • Bücherei • Jugendzentrum und Freizeitheim • Schulen • Kommunaler Sozialdienst (KSD) • Kinderärzte • Kinder- und Jugendforum • Polizeistation Herrenhausen/Stöcken 14 13. Weiterentwicklung der Konzeption Da sich die Lebensbedingungen und Bedürfnisse von Kindern und Familien ändern, stellen wir uns in der Reflexion unserer Arbeit immer wieder auf Veränderungen ein. Auf diese Weise findet eine ständige Weiterentwicklung und Überarbeitung der Konzeption statt. Wir hoffen, Ihnen mit unserer Konzeption eine gute Information über unsere Einrichtung gegeben zu haben. Sollten Sie noch Fragen zu besonderen Punkten haben, sind wir gerne bereit, nähere Auskünfte zu geben. Sprechen Sie uns einfach an. 14. Impressum Herausgegeben von der Arbeiterwohlfahrt Region Hannover e.V. Text: Mitarbeiterteam der Kindertagesstätte Mühenkamp, Leitung Renate Steinke Für den Träger: Fachbereich Tageseinrichtungen für Kinder, Marga Wiehler Satz und Gestaltung: Elke Reinecke Ausführung: Druckerei Balzer Auflage: 300 Stück Februar 2009 15