Kehrmaschine

Transcription

Kehrmaschine
Tuchel Maschinenbau GmbH
Kehrmaschine
Tuchel Plus P1 230 HD/HG 560
DLG-Prüfbericht 5220 F
Kurzbeschreibung
10/03
Reinigung
Hersteller und Anmelder
Tuchel Maschinenbau GmbH
Holsterfeld 15
D-48499 Salzbergen
Telefon: 0 59 71/96 75-0
Telefax: 0 59 71/96 75-30
Internet: www.tuchel.com
E-Mail: [email protected]
Anbaugerät mit Axialbesen und
Schmutzsammelbehälter zum
Kehren von z.B. Hofflächen,
Straßen und Parkplätzen.
– Baukastensystem für Nachrüstung von z.B. Wassersprüheinrichtung, Seitenkehrbesen,
3. Stützrad, usw.
– Anbau wahlweise für Frontlader,
Frontkraftheber, Heckkraftheber,
Hoflader, Radlader, Gabelstapler
und kommunale Fahrzeuge
– hydraulischer oder mechanischer
Antrieb
– mehrfach verstrebter, verwindungssteifer Maschinenrahmen
aus Qualitätstahl, Seitenteile
5 mm sonstiger Rahmen 3 mm
– mechanische Schrägstellung
rechts/links
Deutsche LandwirtschaftsGesellschaft e.V.
Prüfstelle für Landmaschinen
– Abschersicherung am Maschinenrahmen; Gelenkadapter am
Oberlenker
– eingehängter Schmutzsammelbehälter, Fassungsvermögen
243 Liter
– wabenförmig ausgeführtes
Einzelbürstenringsystem,
Bürstendurchmesser 560 mm,
Bürstenbreite 2300 mm
(Vollbesatz)
– Niveauausgleich als Pendelausgleich für unebene Böden
– Rasthebelsystem zur Einstellung
der Bürste
– drei Stützräder Ø 200 mm, 50 mm
breit, Tragkraft 450 kg pro Rad
– Schmiernippel für die wichtigsten Bauteile
Hauptabmessungen und Gewicht
Länge
2000 mm
Breite
2550 mm
Höhe
1300 mm
Gewicht
445 kg
(mit leerem Wassertank)
Prüfergebnisse und Einzelbeurteilungen
Testkriterien
Bewertung
Arbeitsqualität
Kehrleistung
Handhabung
+
+
+
Bewertungsskala: ++ / + / / – / – – ( = Standard)
Die Messungen wurden im Neuzustand durchgeführt. Die Messstrecke wurde einmalig überfahren
und die Messungen dreimal wiederholt. Bei einer Motordrehzahl
des Schleppers von 1700 min-1 betrug die Drehzahl des hydraulisch
angetriebenen Besens 140 min-1.
Folgende Schmutzvarianten wurden auf gängigem Verbundpflaster
aufgebracht:
A: Sand-Splitt-Gemisch
(Gewichtsanteil 50/50)
B: handelsüblicher Sand und Splitt
Arbeitsqualität
Das Gerät hinterlässt auf der gesamten Kehrbreite ein sauberes
Kehrbild. Die entlang unserer Messstrecke ausgebrachte Schmutzmenge wird fast vollständig zusammen
gefegt (siehe Tabelle 1). Die Fahrgeschwindigkeit und die Besendrehzahl wirken sich dabei nachhaltig auf das Ergebnis aus. Bei den
Tests wurde die Motordrehzahl des
Schleppers zwischen 1600 und
1700 min-1 eingestellt. Beim Kehren wurde maximal ein Öldruck
von 76 bar und ein Öldurchsatz
von 27 l/min gemessen.
Im Schmutzsammelbehälter wurde
beim Aufkehren von Sand maximal
ein Gewicht von 190 kg und bei
Splitt von 200 kg gemessen. Der
Behälter hat sich somit jeweils zu
53 % befüllt.
Kehrleistung
Die Kehrleistung ist vom Fahrer,
dem Schmutz und der Oberfläche
der zu reinigenden Fläche abhängig. Unter günstigen Bedingungen,
bei normaler Verschmutzung und
einer zügigen und effektiven
Arbeitsweise lassen sich hohe Flächenleistungen erzielen. Beim Anschlussfahren muss überlappend
gearbeitet werden. In der Regel ist
eine Überlappung von mindestens
10 bis 15 cm angebracht. Anhand
unserer Messergebnisse sind die vom
Hersteller angegebenen Flächenleistungen (13800 m2/h bei 6 km/h)
erreichbar.
Handhabung
Problemlos lassen sich die Maschine und die Hydraulikleitungen an
den Schlepper anbauen. Ohne
weiteres kann das Gerät vom
Front- auf den Heckanbau durch
lösen weniger Steckverbindungen
umgebaut werden. Für die Umbauarbeiten sind zwei Personen erforderlich.
Bild 1:
Durch einfaches Umstecken des
Schrägstelleisens mit Überlastsicherung kann das Gerät nach beiden Seiten oder in Fahrtrichtung
geschwenkt und eingestellt werden.
Schmutzsammelbehälter abzubauen. Mit wenigen Handgriffen ist
dies von zwei Personen einfach
und werkzeuglos ohne Probleme
zu erledigen.
Der Kehrbesen kann je nach Abnutzung der Borsten oder in Abhängigkeit des Kehrgutes durch die
seitlichen Rasthebel einfach in der
Höhe eingestellt werden. Beim
Rangieren werden Schäden an
den Maschinenbauteilen mit einer
Überlastsicherung durch zwei
Abscherschrauben vermieden.
Die Bedienungsanleitung und
Ersatzteilliste sind ausführlich und
übersichtlich.
Praxisurteil
Die Bedienung über das doppelt
wirkende Hydraulik-Steuerventil
des Schleppers ist einfach. Durch
einfaches Umstecken des dreifach
gelochten Schrägstelleisens lässt
sich der Besen jeweils 20,5° nach
beiden Seiten oder 90° zur Fahrtrichtung schwenken und einstellen.
Beim Freikehren zur Seite ist der
Tabelle 1: Kehrwirkung bei Sand-Splitt-Gemisch
Arbeitsstellung
Arbeitsbreite
Geschwindigkeit
Kehrmenge
Restschmutz
90°
20,5°
2,30 m
2,20 m
2,4 km/h
2,3 km/h
19,9 kg 97,5 %
18,0 kg 96,8 %
0,5 kg 2,5 %
0,6 kg 3,2 %
DLG-Prüfbericht 5220 F
2
Gestüt Etzean, 180 Pferde,
Beerfelden
Meine Gesamtbeurteilung für das
Gerät ist gut. Die Bedienung und
Handhabung ist einfach. Die Kehrleistung ist gut, selbst Strohreste
werden befriedigend aufgenommen. Der Antrieb ist sehr gut. Die
Laufräder dürften nach meiner
Meinung etwas stabiler sein. Im
Test traten zwar keine Probleme
auf, aber auf längere Sicht könnte
das ein Schwachpunkt sein. Der
Sammelbehälter lässt sich sehr gut
entleeren. Beim Schließen dürften
die letzten Zentimeter etwas
schneller gehen. Die Umrüstung
von Front- auf Heckanbau muss
von zwei Personen durchgeführt
werden, ist aber trotzdem einfach.
Die Stabilität des Gerätes dürfte
nach meinen Erfahrungen gut sein.
Es sind keine Schweißnähte vorhanden, sondern alles verschraubt.
mir die Entleerung des Schmutzsammelbehälters. Damit der Behälter
umschwenken kann, muss relativ
weit ausgehoben werden. Die Verarbeitung des Gerätes ist nach meiner
Ansicht sehr gut. Qualität und Stabilität sehe ich deshalb als gut an.
Milchviehbetrieb Laudenberger,
130 Kühe, Vielbrunn
Die Bedienung und Handhabung
des Gerätes ist gut. Der Anbau ist
einfach. Die Einstellung des Kehrbesens ist sehr gut gelöst. Den Wasserbehälter sehe ich bei Trockenheit
als sehr sinnvoll an. Die Kehrleistung würde ich als normal einstufen. Weniger zufrieden war ich mit
der Übersichtlichkeit des Gerätes.
Nach meiner Meinung sind die
Laufräder für den Praxiseinsatz
bedingt geeignet. Nicht gefallen hat
Maschinenring Südhessen,
Groß-Umstadt
Positiv ist die Gummilippe an der
Schmutzsammelwanne. Selbst
feiner Schmutz wird dadurch aufgenommen und nicht unter dem
Behälter hindurch gekehrt. Die
Möglichkeit des Heckanbaues hat
mir gut gefallen. Die Kehrgutbefeuchtung funktioniert gut und ist
durchaus zu empfehlen. Allerdings
geht sie auf Kosten der Übersichtlichkeit des Gerätes. Der Tank sollte eventuell speziell geformt direkt
Bild 2:
Mit dem auf beiden Seiten befindlichen Rasthebel kann die Kehrwalze einfach in der Höhe eingestellt
werden.
über dem Maschinengehäuse liegen. Die Stützräder sind nach meiner Meinung zu klein. Nicht gefallen hat mir, dass der Schmutzbehälter abgebaut werden muss, wenn
zur Seite gekehrt werden soll.
Prüfung
Der DLG-FokusTest Reinigung beinhaltet die Arbeitsqualität, Kehrleistung und Handhabung. Im Labor
der DLG-Prüfstelle wurden die
technischen Messungen durchgeführt. Beim Reinigen der Messstrecke wurden die Arbeitsbreite,
Kehrwirkung und die Geschwindigkeiten ermittelt.
Zur Absicherung der Ergebnisse
wurde die Kehrmaschine in drei
unterschiedlichen Betrieben kurzzeitig eingesetzt und deren Meinung erfragt.
Prüfungsdurchführung
Andere Kriterien wurden nicht
geprüft.
Aufgrund der vorliegenden Ergebnisse erfüllt die Tuchel Kehrmaschine Typ Plus P1 230 HD/HG 560
bezüglich der Prüfkriterien Reinigung die Anforderungen – Bewertung: Standard () oder besser –
für die Vergabe des Prüfzeichens
DLG FokusTest.
Deutsche LandwirtschaftsGesellschaft e.V.
Groß-Umstadt
Fachbereich Landtechnik
Prüfstelle für Landmaschinen
Berichterstatter
Dipl.-Ing. Werner Sturmfels
10/2003
© DLG
Deutsche LandwirtschaftsGesellschaft e.V.
Prüfstelle für Landmaschinen
Max-Eyth-Weg 1, D-64823 Groß-Umstadt
Telefon: 0 60 78/96 35-0, Fax: 0 60 78/96 35-90
E-Mail: [email protected]
Internet: www.dlg-test.de
Deutsche LandwirtschaftsGesellschaft e.V.
Prüfstelle für Landmaschinen
Lerchensteig 42, D-14469 Potsdam
Telefon: 03 31/5 67 02-0, Fax: 03 31/5 67 02-90
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DLG-Prüfbericht 5220 F
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