Verkaufspferde aus dem Landgestüt Redefin
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Verkaufspferde aus dem Landgestüt Redefin
ZUCHT | DELEGIERTENVERSAMMLUNG DELEGIERTENVERSAMMLUNG IM VERBAND DER PFERDEZÜCHTER MV Bilanz: Ein durchwachsenes Jahr ■■■ ALS FOHLEN PRÄMIERT, TIERÄRZTLICH UNTERSUCHT, NACH DEN REGELN DER KLASSISCHEN REITEREI AUSGEBILDET UND LEISTUNGSGEPRÜFT: D etliche in den Niederlanden gibt. Aus Polen und der Schweiz kommen nach Köhler in diesem Jahr weitere hinzu. Gegenwärtig hat der Verband 2.030 Mitglieder. Das sind 40 weniger als im Vorjahreszeitraum. Gründe werden darin gesehen, dass viele Züchter altersbedingt aufgeben und die Beiträge zur Berufsgenossenschaft 2011 drastisch erhöht wurden. Die Steigerung bei den Stutbuchaufnahmen gegenüber den Vorjahren ist dagegen als positives Signal zu deuten. 1.100 geborene Fohlen in 2011 sind allerdings 160 wenige als 2010. Nach Schätzungen haben 5.300 Halter im Land gegenwärtig rund 25.000 Pferde in ihren Stallungen. In seinem züchterischen Jahresbericht ging Geschäftsführer Uwe Witt auf die Situation des Jahres 2011 ein. Die Verringerung des Stutenbestandes um 73 Pferde, was 3,3 Prozent entspricht, fällt deutlich geringer aus als in anderen Verbänden. Dagegen konnte die Anzahl der insgesamt neu eingetragenen Stuten 2011 um 5 Prozent erhöht werden. Die allmähliche Erhöhung des Durchschnittsalters der Stuten ist im Sinne des Zuchtfortschritts bedenklich. „Jeder Züchter sollte das im Auge haben“. „Der Anteil der Prämienanwärterinnen und letztendlich prämierten Verbands- und Staats- Seit 1998 werden jährlich ca. 20 Hengstfohlen aus der Mecklenburger Pferdezucht und in Ausnahmefällen auch mit anderen Zuchtbränden angekauft. So haben inzwischen fast 300 Absetzer den Weg nach Redefin gefunden und das Landgestüt damit eine wesentlichen Beitrag zur Fohlenvermarktung in Mecklenburg-Vorpommern geleistet. N ach gesunder Aufzucht auf den herrlichen Koppeln der Fam. Rethmann in Wamckow (bei Sternberg) werden die Dreijährigen angeritten, in Veranlagungs- und 70-Tage-Test geprüft und ausgewählte Aspiranten zur Körung vorgestellt. Auf diesem Weg wurden bereits 30 Redefiner Landbeschäler aus der eigenen Aufzucht rekrutiert. Zahlreiche hochkarätige Verkaufspferde konnten an Reiter und Fahrer in Deutschland, Europa und nach Übersee verkauft werden. Als ein Paradebeispiel dafür steht der gekörte Mecklenburger Hengst „Doubles Well“ (v. D’Olympic), der nach erfolgreiche Bundeschampionatsteilnahme in die USA verkauft und dort Vizeweltmeister der Hunter wurde. Auch 2012 haben bereits drei „Redefiner“ neue Besitzer in den Staaten gefunden, darunter das Siegerhengstfohlen des Jahres 2008, ein dunkelbrauner Mecklenburger Wallach v. Class des Luxe aus der Zucht von Jörg Hasselmann, Pelsin. Zurzeit stehen noch 15 charakterlich einwandfreie, unter dem Sattel und vor dem Wagen gut ausgebildete Wallache und Hengste in den Boxen des Verkaufsstalles. Die Pferde können, nach Anmeldung, jederzeit besichtigt, geritten und gefahren werden. Auch auf der Internetseite des Landgestütes sind einige Verkaufspferdevideos zu sehen. Rolf Günther ■■■ DER „NEUE“ IM DIENST DES LANDGESTÜTES JULIAN SASS – seit 1. April neuer Bereiter in Redefin – A Franz Wego Blick in den Tagungsraum der Delegiertenversammlung in Güstrow. Foto: Wego er Verband der Pferdezüchter Mecklenburg-Vorpommern blickt bei einem positiven finanziellen Jahresabschluss auf ein durchwachsenes Zucht- und Handelsjahr zurück. Das war der Tenor der Delegiertenversammlung in Güstrow, zu der sich 75 gewählte Vertreter aus den regionalen Zuchtvereinen und den Interessengemeinschaften trafen. „Der zum Teil drastische Rückgang des Wirtschaftswachstums der vergangenen Jahre geht natürlich auch an den Pferdezüchtern und Pferdesportlern nicht vorbei. Das Jahr 2011 ist mit den Nachwirkungen der Wirtschaftskriese und der ungünstigen demografischen Entwicklung daher eher als durchwachsenes Jahr einzuordnen“. Mit diesen Worten begann Verbandspräsident Dr. Manfred Köhler seinen Rechenschaftsbericht, nachdem er die Delegierten bat, sich zu ehren von sieben verstorbenen Züchtern von den Plätzen zu erheben. Dass der Verband auch für Züchter außerhalb des Verbandes attraktiv ist, vor allem wegen der liberalen Zuchtbuchregelungen und der im Vergleich zu anderen Verbänden günstigen Kosten, beweist die Tatsache, dass es im Verband 107 Mitglieder aus Niedersachsen, 109 aus SchleswigHolstein, 83 aus Brandenburg, 25 in Schweden und prämienstuten zum Gesamteintragungsjahrgang, weist auf eine gute Grundqualität der Stutenbestände in den einzelnen Rassen hin“, analysiert der Zuchtleiter. Der Rückgang an Hengsten um 15 Prozent über alle Rassen bedeutet eine Anpassung an die Stutenbestände und wird als positiv eingeschätzt. Besonders bedenklich ist der zu geringe Anteil an Veredlerhengsten (xx, ox) in der Mecklenburger Zucht. Die Zielstellung von 15 Prozent ist weit entfernt. 57 Prozent der insgesamt eingetragenen Stuten wurden 2011 einer Bedeckung zugeführt. 2010 waren es noch 61 Prozent. Der Zuchtleiter rechnet damit, dass in diesem Jahr 100 Fohlen über alle Rassen weniger geboren werden als im vergangenen Jahr. Während es 2009 zu 2008 insgesamt noch einen Zuwachs von 88 Fohlen gab, sind 2011 zu 2010 insgesamt 45 (12 Prozent) weniger Mecklenburger und 210 (32 Prozent) weniger PKS-Fohlen registriert worden. Da diese in den letzten Jahren kontinuierlich an Typ- und Bewegungsqualität gewonnen haben, braucht man sich um den Zuchtfortschritt jedoch nicht zu sorgen. Kurz und prägnant waren wie die Ausführungen der Prokuristin Heike Fischer, die von einem ausgeglichenen Haushalt berichten konnte. Die Rechnungsprüfer bescheinigten der Verbandsgeschäftsstelle einen sorgsamen Umgang und Verwendung der Mittel. In der Diskussion ergriffen Redefins Geschäftsführerin Antje Kerber, Pferdesport-Verbandspräsident Dr. Burkhard Dittmann, Bauernpräsident Rainer Tietböhl, Vorstandsmitglied Raina Basler und Dörte Wolfgram, die sich in der Jungzüchter-Ausbildung engagiert, das Wort. Die drei Beschlüsse (Änderungen der Zuchtbuchordnung, Satzung und des Vorstandes) wurden alle einstimmig angenommen. Verkaufspferde aus dem Landgestüt Redefin 34 I MECKLENBURGER PFERDE – 06 I 12 Foto: privat Foto: Wego Der Gesamtvorstand des Verbandes wurde von den Delegierten neu bestätigt: v.l. Helmut Frahm, Uwe Witt, Patricia von Mirbach, Volker Dreschel, Jörg Weinhold, Raina Basler, Heiko Schmidt, Wolfgang Bahlke, Martin Thielk, Dr. Manfred Köhler, Dieter Brüsch, Bernd Granzow, Ulrich Prehl. m 5. Mai, im Trubel des diesjährigen CSI, wurde er 20 Jahre jung. In Neubrandenburg wurde er geboren, der Mecklenburger mit „holsteinischer“ Abstammung. Als Sohn zweier Land- und Pferdewirte wuchs er auf dem elterlichen „Pappelhof“ in Staven auf. Durch sein Umfeld begünstigt konnte er seine Liebe zum Pferdesport zeitig und mit aller Unterstützung anstreben. Schon mit fünf Jahren saß er auf dem Ponyrücken und konnte als zehnjähriger seine ersten Siege im Dressur- und Springsattel erringen. Nach dem Besuch der Grund- und Gesamtschule Friedland legte er 2010 seine Abiturprüfung ab. Seine reitsportliche Entwicklung führe über die Berufung in den Landeskader (durch den damaligen Nachwuchstrainer Rolf Günther), über längere Praktikumsaufenthalte im Springstall von Sören v. Rönne zurück zum elterlichen Hof im Großkreis Meckl.-Strelitz. Nach erfolgreicher Jungpferdevorstellung ist Julian nun auch erfolgreich bis zur mittelschweren Klasse und gab mit seinem 4. Platz bei der diesjährigen Hallenlandesmeisterschaft in Redefin einen guten Einstand. Wir wünschen dem sympathischen Bereiter, dass sein überdurchschnittliches Talent, sein Fleiß und seine Zielstrebigkeit durch die „Redefiner Möglichkeiten“ weiter geformt werden und in naher Zukunft ein weiterer Ausnahmereiter unserer Talentschmiede die Landgestütshengste präsentieren kann. Rolf Günther Leistung aus Tradition. www.landgestuet-redefin.de