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REISE TIPPS | VENEDIG Hollywood live Venedig präsentiert sich wie eine Filmkulisse. Kitschig, romantisch, fast unwirklich, aber gerade deswegen wunderschön. Ein Urlaubsklischee wie aus dem Lehrbuch. Romantisch & verspielt Wie soll man das Flair der einzigartigen Lagunenstadt Venedig beschreiben? Romantisch ist eigentlich zu profan, verspielt zu klassisch. Mystisch, dekadent ist vielleicht treffender, findet Christian Böhm. V enedig hat viele geheimnisvolle kleine Gassen, Kanäle, Brücken und imposante Plätze. Unzählige Cafés, Palazzi, Restaurants und Hotels. In den hintersten Ecken der verwinkelten Gassen 22 www.reiseaktuell.at entdeckt man oft kleine, verträumte Gärten, ganz zu schweigen von den üppig blumenbewachsenen Dachterrassen. Es gibt natürlich auch unzählige Möglichkeiten, stilvoll in Venedig abzusteigen. Aber was würde zur romantisch-dekadenten Lagunenstadt besser passen, als in einem richtigen Palast ganz in der Nähe des Markus-Platzes, direkt am Canal Grande zu wohnen. Oder, wenn man überhaupt ein Zimmer Das pure Leben Zentrale Anlaufstelle ist der Markusplatz, wo sich Tausende Touristen tummeln. Fahrende Händler bieten allerlei Kitsch an, und unter den Arkaden locken LuxusBrands zahlungskräftige Kunden an. Einen Kaffee im berühmten Café Florian sollte man sich trotz der überhöhten Preise genehmigen – und dabei das bunte Treiben am Platz beobachten. Und LiveMusik gibt es auch. Eine Fahrt mit der Gondel ist romantisch und gehört einfach zu Venedig. Für 30 Minuten muss man an die 80,- Euro budgetieren. oder eine Suite bekommt, im berühmten Cipriani gleich gegenüber des Markusplatzes auf einer kleinen Insel. D as Gritti Palace zum Beispiel, im 16. Jahrhundert vom Dogen Andrea Gritti erbaut, ist seit vielen Jahren Anziehungspunkt internationaler Gäste, besitzt eine originelle Bar und ein Restaurant mit romantischer Terrasse am Canal Grande. Begleitet von den „aoel“, den Achtung-Rufen der Gondolieri, genießt man unterm Sternenhimmel das fast unbeschreibliche, hektisch-melancholische Flair der Lagunenstadt. Dabei noch vom aufmerksamen Personal ein Dinner der Extra-Klasse serviert zu be- kommen, das ist im wahrsten Sinne des Wortes Romantik. E nge Gassen mit manchmal auch pompösen Fassaden ziehen sich wie ein Labyrinth durch die Stadt, unterbrochen nur von kleinen Brücken. An allen Ecken und Enden findet man prächtige Bauten, Palazzi wie den Dogenpalast, der seit dem 9. Jahrhundert Sitz des Dogen und der Regierungsorgane der Stadt war, und kleine Boutiquen, internationale Flagshipstores der berühmtesten internationalen Marken und Geschäfte mit bunten Vasen, Tierchen und Schmuckstücken aus Muranoglas. Verträumte Cafés laden zu einem Espresso oder Cappuccino ein, der in Italien meist an der Theke, nicht im Sitzen getrunken wird, denn im Stehen ist es einfach billiger. Und unbedingt den Beleg (scontrion) behalten – manchmal wird von der Guardia di Finanza kontrolliert. E in Muss in Venedig ist, wenn auch relativ teuer, eine Gondelfahrt. Für 30 Minuten muss man schon 70,- bis 80,- Euro kalkulieren. Trotzdem lohnt es sich, die Lagunenstadt auf dem Wasserweg zu erkunden. Es geht aber auch preisgünstiger, wenn man das Wassertaxi Venedigs, das Vaporetto, nimmt. Insgesamt ist Venedig in sechs Stadtteile aufgeteilt und über zahlreiche Brücken miteinander ver- bunden. Eine der bekanntesten und auch eine der ältesten Brücken ist dabei die Rialtobrücke, die sowohl als beliebtes Fotomotiv als auch als schöner Aussichtspunkt auf den Kanal Venedigs gilt. Kunstliebhaber kommen bei der Biennale di Venezia auf ihre Kosten, eine Art Weltausstellung der Kunst, die seit 1895 alle zwei Jahre stattfindet. Von Mai bis November ist das Angebot an permanenten Ausstellungen, Veranstaltungen, Installationen und Lesungen enorm. A uf der Privatinsel San Clemente, circa zehn Bootsminuten vom Markusplatz entfernt, tut sich dem Besucher ein Kleinod auf: das San Clemente Palace Hotel & Res- 23 REISE TIPPS | VENEDIG Jubel & Trubel Ein pittoreskes Bild bietet sich jedem Venedigbesucher. Tagsüber mischen sich auch unzählige Kreuzfahrtpassagiere unter die Venedig-Touristen. Markusplatz und Seufzerbrücke zählen zu den „Publikumsmagneten“. ort, ein St. Regis Hotel. Im schattigen Innenhof herrscht friedliche Atmosphäre und man fühlt sich in frühere Zeiten zurückversetzt. Ein paar Bootsminuten weiter, auf der ehemaligen Spitalsinsel Isola delle Rose, kann man im JW Marriott dem Trubel der Stadt entfliehen und in wunderschönen Suiten und Zimmern sowie dem größten Spa Venedigs einfach ausspannen. (Hotel-Reportage in der Rubrik „Auf & Davon“.) H ervorragend ausspannen lässt es sich auch im Hotel Cipriani, das inmitten eines weitläufigen Parks auf der Insel Giudecca liegt. Das Fünf-Sterne-Hotel ist ein weltweiter Inbegriff für Luxus, Eleganz 24 www.reiseaktuell.at und stilvolles Logieren – wohl auch ein Grund, warum sich hier gerne Hollywoodstars und Wirtschaftsgrößen einquartieren. Besonders George Clooney liebt die Bar im Cipriani, wo Barchef Walter eigens Drinks für ihn kreiert. Mit dem hauseigenen Boot erreicht man das Cipriani vom Anlegeplatz am Markusplatz in wenigen Minuten. Kulinarisch wird man im Cip’s Club oder im Restaurant Fortuny so richtig verwöhnt. Einen eigenen Palast innerhalb des Cipriani stellt die Palladio-Suite dar. Durch die breite Fensterfront ist die gesamte Lagune zu überblicken. Muranoglas, edle Stoffe und Marmor aus Carrara und Verona erzeugen ein stilvolles Wohngefühl. Dem Blick Die Palladio Suite im Hotel Cipriani ist eine der beeindruckendsten Suiten der venezianischen Lagunenstadt. geschickt verborgen bleibt jedoch die moderne Technik. So lässt sich beispielsweise das Wohnzimmer mühelos in ein Privatkino verwandeln. Der Butler hat die Erlaubnis, die Gäste mit einer Motoryacht in die Lagune zu „entführen“. Eine Übernachtung in der exquisiten Palladio Suite kostet an die 5.000,Euro pro Nacht, sofern man die günstige Variante mit nur einem v Schlafzimmer wählt. www.belmond.com/de/hotelcipriani-venice/ www.ruefa.at www.dertour.de www.selective-reisen.com www.fti.at www.austrian.at REISE-AKTUELL TIPPS: Restaurant Quadri – Piazza San Marco www.alajmo.it Restaurant a beccafico – Campo Santo Stefano www.abeccaficco.com In Zusammenarbeit mit den ÖBB und der Italienischen Zentrale für Tourismus ENIT entstand eine Reihe von eBooks (elektronische Reiseführer) über mehrere italienische Destinationen, die von Österreich aus bequem mit dem Nachtreisezug erreicht werden können, darunter auch über Venedig. http://auvi.me/ebooksosterreich/ebooks-italien/ Fotos: Christian Böhm (8), Belmond Hotel Cipriani (1) Die Gondolieri setzen auf zahlungskräftige Kundschaft. Manche singen, aber alle erzählen nette und oft unglaubliche Geschichten über Venedig. Tipp: Originelle Schwarz-Weiß-Fotos gibt es bei Giacomo bei den Boots-Anlegern am Markusplatz.