1. Antragsteller - Kreis Ostholstein
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1. Antragsteller - Kreis Ostholstein
Lebensräume verbinden - am und im Wasser im Bereich der Schwentine - Holsteinischen Schweiz Bild: Sparkasse Ostholstein Gebietsbezogenes integriertes Entwicklungskonzept Bewerbungsunterlagen gemäß EPPD des Landes Schleswig-Holstein im Rahmen der EU-Gemeinschaftsinitiative LEADER+ Lokale Aktionsgruppe (LAG) Schwentine - Holsteinische Schweiz LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 2 Inhaltsverzeichnis 1. ANTRAGSTELLER ........................................................................................ 5 2. ABGRENZUNG UND LAGE DER REGION................................................... 5 2.1 Konzentration auf den Kernbereich der Holsteinischen Schweiz ....................................5 2.2 Sozioökonomische Aspekte .................................................................................................6 2.3 Geographisch-naturräumliche Gesichtspunkte .................................................................7 3. STRUKTUR UND ORGANISATION DER LOKALEN AKTIONSGRUPPE (LAG) ............................................................................................................. 7 3.1 Zusammensetzung ................................................................................................................8 3.2 Organisation der LAG ...........................................................................................................9 4. METHODIK DER ERARBEITUNG DES GIEK............................................... 9 5. AUSGANGSLAGE / BESTANDSAUFNAHME ............................................ 10 5.1 Naturraum und Flächennutzung ........................................................................................11 5.2 Natur und Umwelt ................................................................................................................12 5.3 Bevölkerung .........................................................................................................................13 5.4 Wirtschaft .............................................................................................................................13 5.4.1 Wirtschaftsstruktur und Beschäftigung ...........................................................................14 5.4.2 Landwirtschaft und Fischerei ..........................................................................................14 5.4.3 Tourismus .......................................................................................................................16 5.4.4 Gesundheit, Wellness und Sport ....................................................................................16 5.4.5 Gewerbe, Handwerk und Industrie .................................................................................17 5.5 Beschäftigung und Soziales...............................................................................................18 5.5.1 Entwicklung der Beschäftigung.......................................................................................18 5.5.2 Sozialstruktur ..................................................................................................................19 5.5.3 Dörfliche, ländliche Strukturen ........................................................................................19 5.6 Kultur und Kulturerbe .........................................................................................................19 5.7 Regionale Ansätze nachhaltiger Entwicklung und bestehende Planungen..................20 5.7.1 Regionale Entwicklungsinitiativen...................................................................................20 5.7.2 Lokale Agenda 21 ...........................................................................................................20 5.7.3 Ländliche Struktur- und Entwicklungsanalyse (LSE) ......................................................20 5.7.4 Weitere regionale Planungen..........................................................................................21 LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 3 5.7.5 Landesplanungen............................................................................................................21 5.7.6 Integration von LEADER+...............................................................................................21 6. STÄRKEN-SCHWÄCHEN-CHANCEN-RISIKEN (SWOT-ANALYSE) ........ 22 7. ENTWICKLUNGSZIELE .............................................................................. 26 7.1 Schwerpunktthema: Inwertsetzung des natürlichen und kulturellen Potentials ..........26 7.2 Erhalt und Verbesserung der Ökosysteme, Naturräume und natürlichen Ressourcen ................................................................................................................................................26 7.3 Erhalt und Förderung regionaler Kultur sowie ursprünglicher, ländlicher und dörflichen Strukturen ...........................................................................................................26 7.4 Schonende Nutzung der natürlichen Ressourcen und Verringerung des Ressourcenverbrauchs........................................................................................................27 7.5 Sicherung und Schaffung wohnortnaher , familienfreundlicher Beschäftigung auch für Problemgruppen auf dem Arbeitsmarkt .......................................................................27 7.6 Verbesserung der sozialen Funktionen der Region für ältere Menschen und Erhöhung der Attraktivität für Jüngere ................................................................................................28 7.7 Erhöhung der Motivation und Handlungsfähigkeit der Menschen in der Region ........28 8. ENTWICKLUNGSSTRATEGIE .................................................................... 28 8.1 Die Entwicklungsstrategie im Überblick ...........................................................................30 9. MAßNAHMESCHWERPUNKTE BZW. -BEREICHE ................................... 31 9.1 Inhaltliche Beschreibung der Maßnahmen .......................................................................31 9.1.1 Erhalt und Verbesserung vielfältiger Ökosysteme, Naturräume und natürlicher Ressourcen .....................................................................................................................31 9.1.2 Erhalt und Förderung regionaler Kultur sowie ursprünglicher ländlicher und dörflicher Strukturen........................................................................................................................31 9.1.3 Entwicklung naturgerechter Tourismus- und Freizeitstrukturen in den Bereichen Natursport, Naturerlebnis und Kultur sowie Gesundheit und Wellness..........................32 9.1.4 Erschließeung neuer Einkommensquellen für Landwirte und ortsansässige KMU ........32 9.1.5 Verbesserung von Koordinierung und Informationsaustausch in der Region sowie Kommunikation nach Außen...........................................................................................32 9.2 Kriterien und Verfahren zur Auswahl der Projekte ..........................................................74 9.2.1 Projektauswahlverfahren.................................................................................................74 9.2.2 Prüfung und Bewertung von Projektanträgen .................................................................75 10. GEBIETS- UND GRENZÜBERSCHREITENDE ZUSAMMENARBEIT...... 78 LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 4 10.1 Transnationale Projektplanung........................................................................................78 11. MONITORING- UND BEWERTUNGSSYSTEM ......................................... 78 11.1 Elemente des Monitoring- und Bewertungssystems.....................................................79 11.2 Berichterstattung und Strategieanpassung ...................................................................80 11.2.1 Projektberichte ..............................................................................................................80 11.2.2 LAG Jahresberichte ......................................................................................................80 11.2.3 Zwischen- und Ablußbewertungsberichte.....................................................................80 12. FINANZIERUNGSKONZEPT ..................................................................... 81 Anlagen: 1. Muster für Projektbeschreibungen 2. Flyer der LAG Schwentine-Holsteinische Schweiz 3. Presseausschnitte LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 5 1. Antragsteller Lokale Aktionsgruppe (LAG) Schwentine - Holsteinische Schweiz Geschäftsstelle Kreis Ostholstein Amt für Planung und Nachhaltige Entwicklung Lübecker Str. 41 23701 Eutin Tel.: 04521-788-393 Fax: 04521-788-385 e-mail: [email protected] 2. Abgrenzung und Lage der Region Die LEADER+ Region der LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz umfaßt den Kern der Holsteinischen Schweiz. Dazu gehören die Orte Plön, Eutin und Malente mit ihren Seen sowie das Umland. Die Schwentine, die die Region als größtes Fließgewässer von Ost nach West durchzieht, hat eine wesentliche identitätsstiftende und ökologische Funktion. Das Region Schwentine - Holsteinische Schweiz liegt im Osten Schleswig-Holsteins zwischen den Städten Lübeck und Kiel sowie der Ostseeküste. 2.1 Konzentration auf den Kernbereich der Holsteinischen Schweiz Die Region Schwentine - Holsteinische Schweiz lehnt sich an die traditionelle Abgrenzung der Holsteinischen Schweiz an und bildet eine homogene Region, sowohl geographischnaturräumlich als auch sozioökonomisch. Die Region Schwentine - Holsteinische Schweiz ist kreisübergreifend und setzt sich aus Teilen des Kreises Ostholstein und des Kreises Plön zusammen. Die folgenden Orte und Gemeinden bilden die Region: Kreis Ostholstein Eutin, Malente, Bosau Amt Schönwalde: Kasseedorf, Schönwalde Kreis Plön Stadt Plön Amt Plön Land: Ascheberg, Bösdorf, Dörnick, Dersau, Grebin, Kalübbe, Lebrade, Nehmten, Rantzau, Rathjensdorf, Wittmoldt sowie Kirchnüchel (Amt Lütjenburg-Land) LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 6 Die Region Schwentine - Holsteinische Schweiz Basisdaten (31.12.1999) Grundfläche: 459 km², Bevölkerung: 57.546 Einwohner, Bevölkerungsdichte: 125 Einw. / km² 2.2 Sozioökonomische Aspekte Die ländliche Region Schwentine - Holsteinische Schweiz ist wesentlich gekennzeichnet vom Miteinander und den Wechselwirkungen zwischen den ländlichen Bereichen mit geringer Bevölkerungsdichte und den eher städtischen Bereichen. Eutin und Plön sind Kreisstädte und bilden die Kernstädte dieses ländlichen Raums. Ebenso wie die ländlichen Bereiche prägen auch die städtischen Bereiche die Geschichte der Region, das Leben heute und die Entwicklungsperspektiven. Es bestehen sowohl in ökonomischer und sozialer als auch in kultureller und ökologischer Hinsicht enge Verflechtungen. Neben Landwirtschaft und Tourismus spielen auch kleine und handwerkliche Betriebe des verarbeitenden Sektors eine wichtige sozioökonomische Rolle. Der landwirtschaftliche Strukturwandel und insgesamt zurückgehende Besucherzahlen stellen die Region vor wirtschaftliche und soziale Herausforderungen. Im Kernbereich der Holsteinischen Schweiz besteht eine stark ausgeprägte Identifikation mit der Region. Die Identität beruht einerseits auf den naturräumlichen und landschaftlichen Charakteristika und der ländlichen Kultur. Andererseits geht sie auf die Geschichte der Städte Plön LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 7 und Eutin als herzögliche Residenzstädte zurück. Malente prägt in diesem Zusammenhang eine lange Tradition als Ort der Erholung. Die Region befindet sich in einem sozioökonomischen Spannungsfeld zwischen der Ostseeküste und den Städten Kiel und Lübeck mit ihren Einzugsgebieten. In unmittelbarer Nähe der Schwentine - Holsteinischen Schweiz liegt im Norden und Osten mit der Ostseeküste, eine dynamische Tourismusregion mit Ausstrahlung ins Küstenhinterland. Von den Städten Kiel und Lübeck, im Nordwesten und Süden, gehen starke Impulse auf das Umland aus. Sie beeinflussen das Leben und die Entwicklung ihrer Umgebung erheblich. Übereinstimmendes Ziel der Gemeinden und Orte in der Schwentine - Holsteinischen Schweiz ist es, sich in diesem Spannungsfeld als Region mit einem eigenständigen Charakter zu behaupten. Einen wichtigen Aspekt in der Abgrenzung der Region bildet die räumliche Orientierung der Orte und Gemeinden hinsichtlich ihrer sozioökonomischen Entwicklung. Binnenorte bzw. Gemeinden wie etwa Lütjenburg, Lensahn oder Süsel, die von der Ausstrahlung der Ostseeküstenregion geprägt werden, sind nicht Teil der Schwentine - Holsteinischen Schweiz. Auch Orte und Gemeinden, wie etwa Ahrensbök, Bad Segeberg oder Preetz, die sich in ihrer Entwicklung stärker an den Städten Kiel oder Lübeck orientieren, liegen nicht in dieser Region. 2.3 Geographisch-naturräumliche Gesichtspunkte Die Schwentine - Holsteinische Schweiz liegt im östlichen Hügelland Schleswig-Holsteins. Als eiszeitlich geformte Endmoränenlandschaft ist die Region gekennzeichnet durch ein kleinräumiges Nebeneinander von Seen, Grünlandniederungen, knickreichen Ackerlandschaften und Wäldchen. Am östlichen Rand geht das Gebiet in den kuppigen Moränenkomplex des Bungsberggebietes mit dem Bungsberg über, der mit 168 Metern höchsten Erhebung Schleswig-Holsteins. Die Region wird gebildet vom Gebiet entlang der großen Seen, vom 'Großen Eutiner See' bis 'Großen Plöner See', mit der Schwentine als wichtigem naturräumlich verbindendem Element, den Orten Eutin, Plön und Bad Malente sowie dem ländlichen Umland mit seinen Dörfern und Gemeinden. Das ländliche Umland reicht im Osten bis in das Gebiet um den Bungsberg, mit dem Quellgebiet der Schwentine und einer starken Entwicklungsorientierung der Gemeinden Schönwalde und Kasseedorf in Richtung Westen. Im Süden wird das Umland durch die Grenzen der Stadt Eutin sowie die Gemeindegrenzen von Bosau und Nehmten bestimmt, wobei insbesondere der Nehmtener Forst miteingeschlossen ist. Im Westen schließt die Region mit den Gemeindegrenzen von Kalübbe, Ascheberg und Wittmoldt ab. Im Norden wird das ländliche Einzugsgebiet von großen Seen und Schwentine durch die Grenzen der Gemeinden Lebrade, Grebin, Rantzau und Kirchnüchel sowie der Großgemeinde Malente festgeschrieben. 3. Struktur und Organisation der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Die Lokale Aktionsgruppe (LAG) Schwentine - Holsteinische Schweiz und alle Mitglieder sind in der Region ansässig. LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 8 3.1 Zusammensetzung Die Struktur der Lokalen Aktionsgruppe zeichnet sich aus durch ein ausgewogenes Verhältnis von Vertreterinnen und Vertretern öffentlicher Einrichtungen sowie der Wirtschafts- und Sozialpartner und Verbände der Region. Wirtschafts- und Sozialpartner und Verbände sind mit etwas mehr als 66% beteiligt. In der LAG sind sektorübergreifend Vertreter der Bereiche vertreten, die für die Entwicklung der Region entscheidend sind. Die LAG ist kreisübergreifend, ihr gehören Partner aus den Kreisen Ostholstein und Plön an. Die Mitglieder der LAG sind im Folgenden aufgelistet: Kreise, Ämter und Gemeinden 1. Kreis Ostholstein, Amt für Planung und Nachhaltige Entwicklung, Eutin, Horst Weppler 2. Gemeinde Malente, Bürgermeister Michael Koch (Vorstand der Holsteinische Schweiz Tourismus Vereinigung, Vorstand des Naturparks Holsteinische Schweiz) 3. Gemeinde Kasseedorf, Bürgermeisterin Bettina Hagedorn 4. Stadt Plön, Bürgermeister Ulf Demmin (Vorstand der Holsteinische Schweiz Tourismus Vereinigung, Vorstand des Naturparks Holsteinische Schweiz) 5. Gemeinde Bösdorf, Bürgermeister Joachim Schmidt (Vorstand des Naturparks Holsteinische Schweiz) 6. Arbeitsamt Eutin, Petra Grimm / Arbeitsamt Plön, Herr Kerssen Natur-, Umweltschutz und Kultur 7. Wasser-Otter-Mensch e.V., Eutin, Dr. Ulrich Fehlberg Land-, Gewässer- und Naturnutzer 8. Wasser- und Bodenverband Schwentine, Eutin, Hanna Kirschnick-Schmidt 9. Jagdverband Pro Natur / Kreisjägerschaft, Malente, Gerd Schumacher 10. Kreisangelfischerverband Ostholstein, Jörg Gauger Tourismus, Kurwesen und Wirtschaft 11. Eutin Tourismus GmbH, Eutin, Carla Krabbe 12. Wirtschaftsvereinigung Malente, Rolf Röhling Sport, Jugend und Soziales 13. CJD Jugenddorf Godensande, Malente, Günther Möller 14. Sport- und Bildungszentrum des Landesportverbandes Schleswig-Holstein, Malente, Harald Kitzel LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 9 3.2 Organisation der LAG Projekt- und Arbeitsgruppen Projekte / Projektträger • Umsetzung konkreter Maßnahmen • Umsetzung der Entwicklungsstrategie • Verwendung und Nachweis von Mitteln • Berichterstattung Projektbegleitung Bewilligungs bescheid Know-how Projektvorschläge Kreis Ostholstein LAG-Geschäftsstelle • Finanzielle und verwaltungstechnische Abwicklung • Haftung für ordnungsgemäße Durchführung • Erteilung von Bewilligungsbescheiden • Finanzkompetenz • Koordinierung und Organisation der LAG • Prüfung von Projektvorschlägen • Projektübergreifende Koordinierung • Finanzverwaltung und Haushaltsüberwachung • Projektabrechnung und -kontrolle • Monitoring • Öffentlichkeitsarbeit Rechenschaftspflicht • Beratende Projektbegleitung, Unterstützung • Entwicklung von Projekten u. Projektideen • Themenspezifische Koordinierung von Akteuren • Beteiligung aller Akteure (offene Struktur) Unterstützung Ein setzen Knowhow LAG Mitgliederversammlung Entscheidungsvorbereitung Berichterstattung Entscheidungen Projektinitiativen • Bewilligung von Projekten, Benennung von Projektträgern • Initiierung von Projekten und Maßnahmen • Beteiligung, sektorübergreifende Abstimmung, kreisübergreifende Zusammenarbeit • Weiterentwicklung von Entwicklungszielen, -strategie und -instrumenten 4. Methodik der Erarbeitung des GIEK Die Erarbeitung des vorliegenden GIEK ist in partnerschaftlicher Zusammenarbeit der Mitglieder der Lokalen Aktionsgruppe erfolgt, unter Federführung des Amtes für Planung und Nachhaltige Entwicklung des Kreises Ostholstein. Unterstützt wurde die Lokale Aktionsgruppe vom nova-Institut für Ökologie und Innovation. Die Kosten für diese Unterstützung wurden gemeinschaftlich von den Mitgliedern der LAG getragen. In mehr als zehn Seminaren und moderierten Workshops der LAG, die zwischen Juli 2000 und Ende 2001 stattgefunden haben, wurden von den lokalen Akteuren, in enger Zusammenarbeit mit dem nova-Institut, alle wichtigen Elemente des GIEK, von der Regionsabgrenzung über die Entwicklungsstrategie bis zum Monitoring, entwickelt und abgestimmt. Die Seminare und Workshops hatten einen offenen Charakter: Interessierte Bürger und Akteure der Region, die nicht der LAG zugehörig sind, haben an den Veranstaltungen teilgenommen. • 12.07.2000: Erste Informationsveranstaltung Leader+ • 29.08.2000: Detailinformationen Leader+ (Kosten und Nutzen für Region und Akteure, Möglichkeiten für eine kreisübergreifende Zusammenarbeit) LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 10 • 05.10.2000: Regionsabgrenzung und Struktur der Lokalen Aktionsgruppe • 01.12.2000: Gründungsversammlung LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz • 12.01.2001: Finanzierungsbedingungen, Themenschwerpunkte und Projektideen • 08.02.2001: Situationsanalyse, Stärken Schwächen Analyse • 07.03.2001: Entwicklungsziele, Aktivitätsfelder, Maßnahmen (Entwicklungsstrategie) • 27.04.2001: Entwicklungsstrategie, Maßnahmebereiche und Projektideen • 30.05.2001: Projekte, Träger, Finanzierung, Projektauswahl • 06.07.2001: Projektauswahl, Träger, Logo • 12.10.2001: Gesamtkonzeption und Detailaspekte GIEK (Korrekturen, Ergänzungen) • 10.01.2002: Bewerbungsunterlagen (Korrekturen, Ergänzungen) • 08.04.2002: Verabschiedung der Bewerbungsunterlagen Die Bestandaufnahme und die Analyse der Ausgangssituation wurde in Kooperation zwischen dem Amt für Planung und Nachhaltige Entwicklung des Kreises Ostholstein, den jeweils zuständigen Ämtern des Kreises Plön und dem nova-Institut vorgenommen. Eine Vielzahl von Experten beider Kreise wurden konsultiert. Besonderes Augenmerk wurde auf die Analyse der bestehenden regionalen Ansätze nachhaltiger Entwicklung und der vorhandenen Planungen gelegt, um diese Aktivitäten in der Konzeption des GIEK umfassend zu berücksichtigen. Ergänzend zu den Seminaren und Workshops wurden vom nova-Institut im Januar 2001 mit zehn ausgewählten Akteuren der Region, mittels eines Interviewleitfadens, gelenkte Intensivinterviews durchgeführt. Sowohl mögliche Projektträger als auch die breite Öffentlichkeit wurden durch die lokalen Medien über die Aktivitäten informiert. Pressemitteilungen wurden verbreitet. Ein Faltblatt wurde erstellt und verbreitet, dass über LEADER+ und die Aktivitäten der Lokalen Aktionsgruppe in der Schwentine - Holsteinischen Schweiz informiert. Es ist beabsichtigt, eine Medienpartnerschaft mit der regionalen Tageszeitung "Ostholsteiner Anzeiger" zu schließen. Zudem soll in Kürze eine home-page eingerichtet werden. 5. Ausgangslage / Bestandsaufnahme Die Schwentine - Holsteinische Schweiz ist eine durch die Landwirtschaft geprägte Region mit traditionellem Tourismus in den drei Orten und heutigen touristischen Zentren Eutin, Bad Malente-Gremsmühlen und Plön. Mit den Kreisstädten Eutin und Plön verfügt die Region über zwei Orte mit städtischem Charakter, in denen ausgeprägte Verwaltungsstrukturen, ein starker Einzelhandel sowie kleine und mittelständische Unternehmen des verarbeitenden Sektors angesiedelt sind. Die Region wird durch die Grenze der beiden Kreise Ostholstein und Plön durchschnitten. LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 11 Regionsspezifische Grunddaten Bevölkerungsdichte 125 Ew/Km² 1 Gemeindeebene 2 Bevölkerungsentwicklung im Durchschnitt der +0,84% Jahre 89-99 Gemeindeebene Entwicklung der sozialversichungspflichtig -0,12 Beschäftigten im Durchschnitt der Jahre 90-99 Gemeindeebene Arbeitslosenquote Jahresdurchschnitt 1999 10,5% 3 4 Arbeitsamtsbezirke Arbeitslosenquote Dezember 1999 10,7% 5 Arbeitsamtsbezirke Die geringfügige Überschreitung der gemäß Punkt 7.1.2.1.1 des EPPD zulässigen Bevölke2 rungsdichte um 5 EW/km ergibt sich aus der Einbeziehung der städtischen Bereiche Plön, Eutin und Malente in die Region der LAG. Die Einbeziehung der städtischen Bereiche ist im Hinblick auf die Umsetzung der Entwicklungsstrategie, insbesondere der Stärkung der Beziehung zwischen Stadt und Umland unbedingt erforderlich. 5.1 Naturraum und Flächennutzung Die Fläche der Region beträgt 459 km². Der Naturraum ist geomorphologisch betrachtet eine eiszeitlich geformte Endmoränenlandschaft. Die Landschaft zeichnet sich durch eine Vielzahl von Seen und Fließgewässern, sanften Hügeln und oft bewaldeten Niederungen aus. Mit dem Bungsberg bei Schönwalde verfügt die Region über die höchste Erhebung Schleswig-Holsteins. Der Große Plöner See ist der größte See dieses nördlichsten deutschen Bundeslandes. Die Agrarlandschaft ist vielfach durch Knicks (Wallhecken) gegliedert. Insgesamt verfügt die Schwentine - Holsteinische Schweiz über eine große landschaftliche Vielfalt und einen hohen Anteil an ökologisch wertvollen Gebieten. Gesamtfläche 459 km² Anteil an der Gesamtfläche Landwirtschaftsfläche 1 6 285,1 km² 62,1% Berechnung auf Basis der Statistischen Berichte des Statistischen Landesamtes Schleswig-Holstein "Fläche und Bevölkerung der Gemeinden am 31.12.1999 nach Kreisen und Ämtern" 2 Berechnung auf Basis der Statistischen Berichte des Statistischen Landesamtes Schleswig-Holstein "Fläche und Bevölkerung der Gemeinden nach Kreisen und Ämtern" 3 Berechnung auf Basis der Statistiken der Arbeitsämter Eutin und Plön u. des Statist. Landesamtes Schleswig-Holstein (sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort im Juni) 4 Arbeitsamtsbezirk Eutin: 10,8%, Arbeitsamtsbezirk Plön 10,2% 5 Arbeitsamtsbezirk Eutin: 11,2%, Arbeitsamtsbezirk Plön: 10,1% 6 Nutzungsarten der Bodenfläche in den Gemeinden am 31.12.1996, Statistische Berichte des Statistischen Landesamtes Schleswig-Holstein LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 12 6 Waldfläche 66,4 km² 14,5% Siedlungs- u. Verkehrsfläche 36,6 km² 8,0% 6 67,2 km² 14,6% 6 Wasserfläche Der Anteil der Waldflächen und der Gewässerflächen in der Schwentine - Holsteinischen Schweiz überschreitet jeweils den Durchschnitt in Schleswig-Holstein (9,3% bzw. 4,8%) deutlich. Der Anteil der Landwirtschaftsfläche unterschreitet den Landesdurchschnitt von 73%, ebenso wie die Siedlungs- und Verkehrsfläche der Region (Landesdurchschnitt 10,8%). Die Landwirtschaftsfläche hat von 1992 bis 1996 um 1,1% abgenommen. Profitiert haben davon vor allem die Waldfläche, die im selben Zeitraum um rund 2,4% zugenommen hat, und die 7 Siedlungs- und Verkehrsfläche, die in dieser Periode um rund 2,8% erweitert wurde . 5.2 Natur und Umwelt Die Schwentine - Holsteinische Schweiz bildet den Kern des 1986 gegründeten Naturparks Holsteinische Schweiz. Er ist Schleswig-Holsteins größter Naturpark und weit über die Grenzen des Landes hinaus bekannt. Die Region verfügt über einen hohen Anteil an Schutzgebieten unterschiedlicher Kategorien und damit über eine Vielzahl ökologisch wertvoller Flächen. Gesamtfläche 459 km² Anteil an der Gesamtfläche Natur- und Landschafts- ca 156 km² ca 34% ca 40 km² ca 9% 8 schutzgebiete insgesamt FFH-Gebiete u. besondere Schutzgebiete (SPA) 9 Etwa 34% des Gebiets sind als Natur- und Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. Sieben Gebiete mit einer Flächen von insgesamt etwa 750 ha haben den Status eines Naturschutzgebietes. Insgesamt neun Gebiete in der Region sollen als FFH-Gebiete oder besondere Schutzgebiete entsprechend der Vogelschutz-Richtlinie in das europaweite Natura 2000 Netz aufgenommen werden: • 7 Lachsautal und angrenzende • NSG Ascheberger Warder, NSG Bungsbergwälder Inseln im Großen Plöner See, • Schwentine Quellgebiet Nehmter Teil des Großen Plöner • Keller-Ukleiseegebiet • Suhrer See, Schöhsee, Dieksee Sees, Bischofs-, Heiden-, Viererund Suhrer See, Hohenrader Forst Nutzungsarten der Bodenfläche in den Gemeinden am 31.12.1996 und am 31.12.1992, Statistische Berichte des Statistischen Landesamtes Schleswig-Holstein 8 Berechnung auf Basis der amtlichen Daten der Umweltämter der Kreise Eutin und Plön 9 Berechnung auf Basis: "Netz Natura 2000 in Schleswig-Holstein", Ministerium für Umwelt, Natur und Forsten des Landes Schleswig-Holstein, 2000; "Landschaftsrahmenplan Planungsraum III " Ministerium für Umwelt, Natur und Forsten des Landes Schleswig-Holstein, 2000; Entwurf "Landschaftsrahmenplan Planungsraum II. LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 13 • Dannauer See und Umgebung • Rixdorfer Teich und Umgebung • Kossautal • Vogelfreistätte Lebrader Teich 5.3 Bevölkerung Die Einwohnerzahl der Region Schwentine - Holsteinischen Schweiz beläuft sich auf 57.546 Personen (1999). Die Bevölkerung verteilt sich etwa zu gleichen Teilen auf die beiden Kreisstädte einerseits und die Stadt-/Umlandbereiche und die übrigen ländlichen Räume andererseits. Mit durchschnittlich 385 Einw./ km² liegt die Einwohnerdichte in den Kreisstädten deutlich höher als in den übrigen Gebieten, in denen im Durchschnitt 56 Einw./ km² leben. Die Großgemeinde Malente nimmt mit 155 Einw./ km² in der Bevölkerungsdichte eine Zwischenstellung zwischen Stadt und Land ein. Bevölkerungsentwicklung Im Durchschnitt der Jahre 1989 bis 1999 hat die Bevölkerung in der Region um 0,84% zugenommen. In den frühen 90er Jahren war ein deutlicher Zuwachs mit Werten von bis zu 2% zu verzeichnen, der auf eine verstärkte Zuwanderung aus den neuen Bundesländern und von Deutschstämmigen aus Osteuropa zurückzuführen ist. Seit 1995 liegt der jährlich Zuwachs im Durchschnitt nur noch bei etwa 0,5%. Die Zahl der Sterbefälle überschreitet in der Region die Geburten. Die leichten Bevölkerungszugewinne der letzten Jahre sind durch Zuzüge bedingt. Altersstruktur Betrachtet man die Alterszusammensetzung der Bevölkerung in den Kreisen Ostholstein und Plön insgesamt, so zeigt sich, dass von 1995 bis 1999 der Anteil der über 65-Jährigen an der Bevölkerung um 1% auf 18% zugenommen hat, während die Quote an jungen Menschen bis 15 10 Jahre bei 15% stagniert . Der Anteil der aktiven im Arbeitsleben stehenden Bevölkerung (Gruppe zwischen 20 und 40 Jahren) hat in diesem Zeitraum um etwa 5% auf 34% zugenommen. Die wesentliche Ursache für die Veränderungen sind Zuzüge. Die Region ist durch einen überdurchschnittlich hohen Anteil älterer Menschen gekennzeichnet. Der Anteil der jungen Bevölkerung lag 1999 um etwa 2% unter dem Landesdurchschnitt. Die Quote der über 65-Jährigen überschritt den Durchschnitt Schleswig-Holsteins um 2%. 5.4 Wirtschaft Kennzeichnend für die Wirtschaft der Schwentine - Holsteinischen Schweiz ist ein sich insgesamt positiv entwickelnder Dienstleistungssektor, in dem der Tourismus dominiert. Der Strukturwandel in der Landwirtschaft hinterläßt negative Spuren. Größere industrielle Betriebe sind in der Region so gut wie nicht angesiedelt. Eine solide Struktur kleiner und handwerklicher Unternehmen bilden eine wichtige Säule der wirtschaftlichen Entwicklung. Das traditionell starke verarbeitende Gewerbe unterliegt einem negativen Trend. 10 "Bevölkerung nach Alters- und Geburtsjahren in den Kreisfreien Städten und Kreisen" Statistische Berichte des Statistischen Landesamtes Schleswig-Holstein LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 14 5.4.1 Wirtschaftsstruktur und Beschäftigung Wie die folgende Tabelle zeigt, sind 1999 mit rund 35%, die meisten Menschen in der Region im Dienstleistungssektor beschäftigt, der seit 1990 zweistellige Zuwachsraten verzeichnet. An zweiter und dritter Stelle bei der Beschäftigung folgen das verarbeitende Gewerbe mit rund 17% und der Handel mit 12,6%. Die Bedeutung des land- und forstwirtschaftlichen Sektors bei der Beschäftigung betrug 1999 lediglich 3,4%. Aufgrund der Funktionen der Kreisstädte Eutin und Plön nimmt der Verwaltungsbereich bei den Beschäftigten mit rund 11% eine relativ starke Stellung ein. Neben der Land- und Forstwirtschaft hat auch auch die Bedeutung des verarbeitenden Gewerbes und des Verwaltungssektors kontinuierlich abgenommen. 11 Beschäftigte nach Wirtschaftsabteilungen in den Arbeitsamtsbezirken Eutin und Plön 1990 1995 1999 Anteil Anteil Änderung 90-95 Anteil Änderung 95-99 Land- u. Forstwirtschaft, Fischerei 4,11% 3,48% -15,33% 3,42% -1,72% Energie, Bergbau 0,78% 0,66% -15,38% 0,70% 4,55% Verarbeitendes Gewerbe 20,92% 19,08% -8,80% 17,13% -10,22% Baugewerbe 8,56% 9,24% 7,94% 8,68% -6,06% Handel 12,44% 12,40% -0,32% 12,60% 1,61% Verkehr, Nachrichten 2,55% 2,63% 3,14% 2,50% -4,94% Kredit, Privatversicherungen 3,93% 4,01% 2,04% 4,01% 0,00% Dienstleistungen 30,07% 31,63% 5,19% 35,19% 11,25% Organ. o. Erwerbs ., p. Haushalte 3,12% 3,74% 19,87% 4,64% 24,06% Verwaltung, Sozialversicherung 13,53% 13,12% -3,03% 11,14% -15,09% 5.4.2 Landwirtschaft und Fischerei12 In der Schwentine - Holsteinischen Schweiz war im Jahr 1999 eine Zahl von 407 landwirtschaftlichen Betriebe mit einer Landwirtschaftsfläche von 25.044 Hektar angesiedelt. Die Struktur der Betriebe zeichnete sich durch einen sehr hohen Anteil großer Betriebe mit einer Fläche von mehr als 50 ha aus: rund 37% (Bundesdurchschnitt 5,6%). Die großbetrieblichen Strukturen sind typisch für Schleswig-Holstein (39%). Gleichzeitig verfügt die Region aber auch über einen relativ hohen Anteil kleiner landwirtschaftlicher Betriebe unter 10 ha Fläche. Mit rund 36% liegt dieser Anteil um etwa 5% über dem Durchschnitt des Landes Schleswig-Holstein. Der Anteil der mittleren Betriebe mit einer Größe von 10 bis 50 ha liegt mit etwa 24% unter dem Durchschnit von Land (30%) und Bund (47%). 11 Berechnung auf Basis der Statistiken der Arbeitsämter Eutin und Plön Daten: Berechnung auf Basis "Agrarstruktur in den Gemeinden Schleswig-Holsteins 1991, 1995, 1999 " Ergebnisse der Landwirtschaftszählung. Statistische Berichte des Statistischen Landesamtes Kiel., 1993, 1997, 2001. 12 LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 15 Seit 1990 hat sich die absolute Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe um rund 30% reduziert. Dieser Verlust hat sich seit 1995 verschärft: von '95 bis '99 gingen allein 26% der Betriebe verloren. Besonders betroffen waren die kleinen und die mittleren Höfe: Ihre Zahl hat sich von 1990 bis 1999 um 36% bzw. 38% verringert. Aber auch 7% der großen Betriebe über 50 ha wurden aufgegeben. Sowohl die Zahl der Höfe unter 10 ha als auch die Zahl der Großbetriebe hat sich in der Schwentine -Holsteinische Schweiz stärker reduziert als im Durchschnitt des Landes Schleswig-Holstein. Die Landwirtschaftsfläche hat in der gleichen Zeit nicht abgenommen, im Unterschied zum Landestrend, der von 1990 bis 1999 eine Verringerung der Fläche um 9% verzeichnete. Zur Sicherung von Einkommen und Existenz kleiner und mittlerer Betriebe werden zusätzliche Wirtschaftsaktivitäten immer wichtiger. Regionale Produkte - regionale Vermarktung Einen wichtigen Bereich bildet die Direktvermarktung und die Verarbeitung der Rohstoffe zu regionalen und regionaltypischen Produkten. In der Schwentine - Holsteinischen Schweiz werden von etwa 20 landwirtschaftlichen Betrieben Produkte direkt ab Hof verkauft. An jeweils zwei Stellen werden ausschließlich Fisch, Wild sowie Obstsäfte oder Likore vermarktet. Zur Produktpalette gehören auch verarbeitete Produkte von Marmelade und Honig über Wildwurst und Wildschinken bis hin zu Käse. Vier der Direktvermarkter produzieren nach Richtlinien des ökologischen Landbaus. 13 Für die Kreise Plön und Ostholstein wurden Einkaufsführer erstellt. Die Erschließung des Potentials an Produkten, eine Vernetzung von Anbietern und eine Professionalisieung in der Vermarktung auch hinsichtlich Tourismus und Gastronomie hat bislang nicht stattgefunden oder ist auf Schwierigkeiten gestoßen. Urlaub auf dem Bauernhof Ein weiterer wichtiger Bereich zur Erwirtschaftung zusätzlichen Einkommens liegt im Tourismus. Die Entwicklung von Angeboten zum Urlaub auf dem Bauernhof profitieren vom Bild der Tourismusregion, das mit der Schwentine - Holsteinischen Schweiz bzw. der Holsteinischen Schweiz in der Region und außerhalb verbunden wird. Eine ganze Reihe von Landwirten bieten insbesondere Familien mit Kindern ausgereifte Angebote. 14 Fischerei In der Schwentine - Holsteinischen Schweiz wird von insgesamt fünf Familienunternehmen Binnenfischerei betrieben: am Plöner See, Dieksee, Kellersee und Großen Eutiner See. Drei der Betriebe verfügen über eine Fischräucherei, zwei Fischereien betreiben ein Fischbistro bzw. -imbiss. Ansonsten wird der Fang überwiegend an Haushalte und Restaurants vor Ort verkauft. Auf den Gewässern der Holsteinischen Schweiz ist der Fischfang um etwa 80% zurückgegangen. Als Ursache wird seitens der Fischerei das zunehmend starke Komoranaufkommen verantwortlich gemacht. Die Fischereibetriebe erschließen sich zusätzliche Einkommen durch Zukauf und Verkauf von Frischfisch und den Verkauf von Angelerlaubnisscheinen. Der größte Fischereibetrieb Schleswig-Holsteins, Wilcken in Plön, plant für 2003 die Fischerei wegen Unrentabilität aufzugeben. 13 "Produkte aus der Region, Einkaufsführer für den Kreis Ostholstein." Agenda 21 Ostholstein, 2000. "Direktvermarkter im Kreis Plön - Einkauf auf dem Bauernhof." Kreisverwaltung Plön, 2001. 14 Nach: Kurzbericht des Landesfischereiverbands Schleswig-Holstein zur Situation der Binnenfischerei in der Schwentine - Holsteinischen Schweiz, 2001. LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 16 5.4.3 Tourismus Die touristische Entwicklung der Region hat sich in den vergangenen Jahren überwiegend auf die Orte Bad Malente-Gremsmühlen, Eutin und Plön bezogen. Diese drei Orte können als touristisches Kerngebiet von den Stadt-/ Umlandbereichen und übrigen ländlichen Gebieten in der Region unterschieden werden. Mit Jahrhunderte langer Tradition als Erholungs- und Kurort steht Bad Malente-Gremsmühlen an der Spitze der Gäste-, Übernachtungs- und Bettenzahlen. Bad Malente ist ein anerkannter Kneippkurort und wie Eutin als heilklimatischer Kurort anerkannt. Plön hat den Status eines Luftkurortes. Der Anteil der drei Orte am touristischen Aufkommen in Schleswig-Holstein beträgt rund 3%. Im Jahr 1999 haben in der Schwentine - Holsteinischen Schweiz insgesamt rund 75.000 Gäste übernachtet. Es bestand eine Bettenzahl 15 von rund 6.700 . Der Tourismus unterliegt jedoch erheblichen saisonalen Schwankungen. 16 Betrachtet man die Entwicklung der Übernachtungs- und Bettenzahlen von 1995 bis 1999 , so zeigt sich in Malente ein dramatischer Rückgang von rund 30% bei den Übernachtungen und circa 11% bei der Bettenzahl. In Eutin hat die Zahl der Übernachtungen um 18,5% und die Bettenzahl um rund 7% abgenommen. Plön verzeichnet in diesem Zeitraum geringe Zuwachsraten. Insgesamt hat die Zahl der Übernachtungen im touristischen Kerngebiet um rund 20% abgenommen. Die Bettenzahl hat sich um rund 7% reduziert. Für die Region bleibt daher insgesamt eine negative Entwicklung zu verzeichnen (Gäste: 2%, Übernachtungen: -16%, Betten: -1,5%). Dieser Trend ist unter anderem mit der negativen Entwicklung im Kurwesen verbunden, als eine Folge der Krankenkassenreformen. Eine Ausgestaltung touristischer Angebote, die sich an regionaltypischen Aspekten orientiert, wird in der gesamten Region bislang kaum vollzogen. Auch wenn ein gut beschildertes Netz von Wander- und Rundwanderwegen, eine Vielzahl von Fahrrad- und Bootsverleihen sowie Möglichkeiten für Schiffsausflüge und Kutschfahrten besteht, so ist eine systematische Einbindung der Natur- und Kulturpotentiale der Schwentine - Holsteinischen Schweiz in den Tourismus kaum erfolgt. Erste konkrete Überlegungen zur Integration dieser Potentiale wurden im 17 Rahmen des kreisübergreifenden Tourismusentwicklungskonzepts angestellt . 5.4.4 Gesundheit, Wellness und Sport Die Region Schwentine - Holsteinische Schweiz verfügt über eine sehr gute Ausstattung an Kur-, Gesundheits und Rehabilitationseinrichtungen. Insbesondere in Bad MalenteGremsmühlen, seit 40 Jahren Kneippheilbad, aber auch in Eutin und Plön bestehen Rehabilitationskliniken und Kurmittelhäuser. In Bad Malente-Gremsmühlen sind Kliniken von überregionaler Bedeutung angesiedelt. Die Schwentine - Holsteinische Schweiz verfügt über ein umfangreiches Angebot an Sportmöglichkeiten und -strukturen ebenfalls von überregionaler Bedeutung. Zu nennen sind das Sport- und Bildungszentrum des Landessportbundes Schleswig-Holstein, in dem jährlich 34.000 Leistungssportler, Schüler und Trainer an Lehrgängen teilnehmen und übernachten. In der Re- 15 In den statistischen Erhebungen finden lediglich touristische Betriebe mit einer Bettenzahl von mehr als acht berücksichtigung. Da in der Region eine Vielzahl von kleinen und sehr kleinen touristischen Anbietern mit weniger als acht Betten besteht, liegt die Bettenzahl insgesamt wesentlich höher. 16 "Übernachtungszahlen nach Kreisen und Gemeinden", "Angebot an Betten nach Kreisen und Gemeinden", "Gästezahlen nach Kreisen und Gemeinden". Statistische Berichte des Statistischen Landesamtes Schleswig-Holstein 17 Vergleiche Kapitel 5.9.4 "Weitere regionale Planungen" LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 17 gion befindet sich die legendäre Sportschule Malente des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes, in der sich bis 1994 die Deutsche Fußballnationalmannschaft auf Turniere vorbereitet hat. Jährlich nehmen hier etwa 8.000 Sportler, Schüler und Trainer an Kursen teil. Schießstände bieten dem Schießsport hervorragende Möglichkeiten und ein ehemaliger Schießplatz der Bundeswehr (Sibbersdorf) ist für eine zukünftige Nutzung vorgesehen. In der Schwentine - Holsteinischen Schweiz bestehen 2 Golfplätze sowie ein umfangreiches Angebote für Segelsport und Wasserwandern. Darüber hinaus verfügt die Region über eine Vielzahl von Reiterhöfen und Reitschulen. Es besteht eine lange Reit- und Pferdesporttradition. 5.4.5 Gewerbe, Handwerk und Industrie Die Wirtschaftsstruktur der Schwentine - Holsteinischen Schweiz im Bereich von Gewerbe, Handwerk und Industrie zeichnet sich durch eine geringe Anzahl größerer Betriebe und eine solide Struktur von kleineren handwerklichen Betrieben aus. Lediglich zwei größere Unternehmen mit industriellem Charakter bestehen in der Region: in Malente die Firma Kuhnke GmbH (Medizintechnik, Maschinenbau, Automotive) mit etwa 700 Mitarbeitern und in Eutin das Elektromotorenwerk Weyer (Elektromotoren für Windkraftanlagen) mit rund 300 Mitarbeitern. Im Jahr 1995 bestanden in den Orten und Gemeinden der Region insgesamt 337 Handwerks18 betriebe . Etwa 19% der Beschäftigten der Region waren im Handwerk tätig. Die Zahl der Handwerksunternehmen je 10.000 Einwohner lag bei rund 60 und damit etwa im Durchschnitt des Landes Schleswig-Holstein. Mit einer Zahl von 234 Betrieben konzentrieren sich mehr als zwei Drittel dieser KMU auf die zentralen Orte Eutin, Plön und Bad Malente-Gremsmühlen. Die wirtschaftliche und arbeitsmarktpolitische Bedeutung des Handwerks in der Schwentine - Holsteinischen Schweiz dürfte zugenommen haben, wenn man die Entwicklung des Handwerks in den Kreisen Ostholstein und Plön von 1994 bis 1999 überträgt: Die Zahl der Betriebe hat sich um 8% 18 19 erhöht. Aktuelle Handwerkszählung "Das Handwerk in Schleswig-Holstein 1995 - Ergebnisse der Handwerkszählung 1995 in regionaler Gliederung". Statistische Berichte des Statistischen Landesamtes Schleswig-Holstein 19 Bericht der Handwerkskammer Lübeck (1999): Betriebsbestand in den Städten und Kreisen am 31.12.1994 und am 31.12.1999 nach Handwerksgruppen LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 18 5.5 Beschäftigung und Soziales 5.5.1 Entwicklung der Beschäftigung Beschäftigung Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Region Schwentine - Holsteinische Schweiz zeigt in den letzten fünf Jahre einen abnehmenden Trend. Eine leichte Zunahme 1999 konnte die starken Verluste der Jahre 1997 und 1998 nicht ausgleichen. Entwicklung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (am Arbeitsort) von 1995 bis 1999 (Gemeinden der Schwentine - Holsteinische Schweiz) Anzahl Änderung in % 1995 15.570 -0,55 1996 15.547 -0,15% 1997 15.158 -2,5% 1998 14.800 -2,36% 1999 14.839 +0,26% 20 Die Statistik der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten vermittelt jedoch kein vollständiges Bild der tatsächlichen Beschäftigungsentwicklung, da sie die Veränderungen im öffentlichen Dienst nur teilweise widerspiegelt: Beamte, Berufs- und Zeitsoldaten werden nicht erfaßt. Die negativen Entwicklungen der für die Region relevanten Bereiche Bundeswehr und Bundesgrenzschutz sind hier nicht vollständig berücksichtigt. Arbeitslosigkeit Die Region war in den letzten Jahren von der Zunahme der Arbeitslosigkeit stärker betroffen als das Land Schleswig-Holstein und die Bundesrepublik Deutschland im Durchschnitt. 21 Entwicklung der Arbeitslosigkeit von 1995 bis 1999 20 21 95 96 97 98 99 Arbeitsamt Eutin 8,0 % 9,1% 10,4 11,0 10,8 Arbeitsamt Plön 8,9 % 9,6 % 10,6 11,2 10,2 Durchschnitt 8,5 % 9,35 % 10,5 11,1 10,5 Schleswig-Holstein 9,1 % 10,0 % 11,2 % 11,2 % 10,6 % Deutschland 10,4 % 11,5 % 12,7 % 12,3 % 11,7 % Berechnung auf Basis der Statistiken der Arbeitsämter Eutin, Plön u. des Statist. Landesamtes Schleswig-Holstein Statistiken der Arbeitsämter Eutin und Plön und Bundesanstallt für Arbeit LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 19 Die Arbeitslosenquote ist in den Arbeitsamtsbezirken Eutin und Plön insgesamt von 1995 bis 1998 um 2,6 % gestiegen, während in Schleswig-Holstein die Steigerung im selben Zeitraum 2,1 % betrug. In der Bundesrepublik erhöhte sich die Quote von 1995 bis 1997 um 2,3 % und reduzierte sich dann bereits. Die Abnahme der Arbeitslosigkeit von 1998 bis 1999 liegt in der Region etwa im Durchschnitt Schleswig-Holsteins. Die Arbeitslosenquoten sind zwar niedriger als im Bundesdurchschnitt, jedoch war auch die Abnahme der Arbeitslosigkeit in der Region insgesamt schwächer als in Deutschland insgesamt. Darüber hinaus ist der Arbeitsmarkt in der Schwentine - Holsteinischen Schweiz von einer alternierenden Arbeitslosigkeit geprägt, die im Winter um etwa 2% bis 3% über der Quote des Sommers liegt. Eine wesentliche Ursache liegt im saisonalen Tourismus. 5.5.2 Sozialstruktur Die Zahl der Menschen, die als Hilfe zum Lebensunterhalt Sozialhilfe empfangen, und ihre zeitliche Entwicklung gibt wichtige Hinweise auf die Armutssituation in der Region. Da aus Datenschutzgründen nur kreisbezogene Daten veröffentlicht werden, liegen hier für die Schwentine Holsteinische Schweiz keine detailgenauen Informationen vor. Der Anteil der Sozialhilfeempfänger an der Bevölkerung ist im Durchschnitt der Kreise Ost22 holstein und Plön von 1996 bis 1998 von etwa 3% auf 3,25% gestiegen . Die Quote liegt unter dem Bundesdurchschnitt von 4%. Der Anteil der Frauen lag in diesen Jahren relativ konstant bei etwa 58%. Ein Anteil von 37,8% bzw 37,6% von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren bei den Sozialhilfeempfängern deutet auf den relativ hohen Anteil alleinerziehender Mütter hin. 5.5.3 Dörfliche, ländliche Strukturen Die mit dem landwirtschaftlichen Strukturwandel verbundene Aufgabe von Höfen und der Verlust von Beschäftigung führt zunehmend zum Zerfall der ursprünglichen dörflichen und ländlichen Strukturen. Grundversorgungsstrukturen und soziale Infrastruktur wie Einzelhandel, Post, Banken, Gasthäuser etc. sind in vielen kleinen Dörfern nicht mehr vorhanden. Im Kreis Ostholstein verfügten von 224 Ortsteilen im Jahr 1999 rund 58% über kein Lebensmittelge23 schäft mehr, und etwa 27% hatten keine Gaststätte . Ein Aussterben der Dörfer ist in der Schwentine - Holsteinischen Schweiz jedoch nicht zu beobachten, da insbesondere aktive Menschen mittleren Alters und ältere Menschen aus den Städten in die ländlichen Randgebiete und die Umlandbereiche zuziehen. 5.6 Kultur und Kulturerbe Die Region Schwentine - Holsteinische Schweiz verfügt über ein reichhaltiges Potential an regionaler und regionaltypischer Kultur sowie kulturellem Erbe. Die Kreisstädte Eutin und Plön können auf ein reiches kulturhistorisches Erbe aus ihrer Zeit als herzögliche Residenzstädte schauen. Im 18. Jahrhundert machte Fürstbischof Friedrich August Herzog von Oldenburg den Eutiner Hof zu einem kulturellen Zentrum des Nordens. Im 19. Jahrhundert wurde das Plöner Schloß Sommerresidenz des dänischen Königs. Schlösser mit 22 Daten: Kreis Ostholstein Sozialraumbericht 1999; Kreis Plön Kreissozialamt StaLa-HLU-Empfänger Statistiken E 1.2 1996-1999 23 Kreis Ostholstein Sozialraumbericht 1999 LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 20 Parks, historische Altstädte und andere kulturhistorisch wertvolle Gebäude sind in Eutin und Plön gut erhalten. Daneben verleiht das ländliche Umland mit seinem Mosaik aus kleinen ursprünglichen Bauerndörfern und Fachwerkhäusern einerseits sowie Gutshöfen, Kirchen und Herrenhäusern andererseits der Region ihren typischen kulturlandschaftlichen Charakter. Leerstände von kulturhistorisch wertvollen Gebäuden lassen jedoch viele der Bauwerke langsam verfallen und bedrohen insbesondere die attraktiven Dorfbilder. Schließlich besteht in der Schwentine - Holsteinischen Schweiz umfangreiches Wissen über traditionelle regionale Gerichte und die Herstellung regionaltypischer Produkte. Eine Vielzahl von Kunsthandwerkern und Künstlern z.B. in den Bereichen Keramik, Textil, Glas und Goldschmiedekunst haben sich in der Region niedergelassen und bieten ein Spektrum von Werken und Produkten, das in Norddeutschland seinesgleichen sucht. 5.7 Regionale Ansätze nachhaltiger Entwicklung und bestehende Planungen Regionale Ansätze nachhaltiger Entwicklung und bestehende Planungen in der Schwentine Holsteinischen Schweiz sind von der Aufgliederung der Region in zwei Kreise und der Zuordnung der beiden Kreise zu unterschiedlichen Planungsräumen geprägt. Pläne und regionale Entwicklungsprozesse werden entsprechend dieser Gliederungen vorgenommen. Spezifisch auf die Erfordernisse der Region ausgerichtete Planungen bestehen in Form des Entwicklungsplans für den Naturpark Holsteinische Schweiz von 1990 und des kreisübergreifenden Tourismusentwicklungskonzepts von 1999. 5.7.1 Regionale Entwicklungsinitiativen • Integrierte Kreisentwicklung Ostholstein • Regionalentwicklung in der Technologie-Region K.E.R.N. e.V. • Naturpark Holsteinische Schweiz e.V. • Arbeitsgemeinschaft der Wasser- und Bodenverbände • Wasser-Otter-Mensch e.V. 5.7.2 Lokale Agenda 21 In beiden Kreisen der Region finden Lokale Agenda 21-Prozesse statt. In den Gemeinden Malente und Kasseedorf wurden zudem Beschlüsse zur Initiierung einer Lokalen Agenda 21 gefaßt. Im Kreis Ostholstein wurde der Prozess im Jahr 1997 eingeleitet und das Amt für Planung und nachhaltige Entwicklung gegründet, das sich hier unter anderem mit dem AgendaProzess befaßt. Im Kreis Plön wurden die Aktivitäten zur Lokalen Agenda 21 Ende des Jahres 1998 gestartet. 5.7.3 Ländliche Struktur- und Entwicklungsanalyse (LSE) Im Rahmen der Politik für den ländlichen Raum der Landesregierung Schleswig-Holstein werden für Gemeinden und teilweise gemeindeübergreifend auf der Ebene der Ämter ländliche Struktur- und Entwicklungsanalysen erarbeitet. Sie beinhalten sektorübergreifende Entwick- LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 21 lungskonzeptionen und -analysen, die sich durch Beteiligung regionaler Akteure und projektbezogene Planungsansätze auszeichnen. In der Region Schwentine - Holsteinische Schweiz sind für die Gemeinden Malente und Bosau LSE in der Erarbeitung. Für Plön und das Amt PlönLand sind LSE in der Planung. Der Abschlußbericht für die Gemeinden Altenkrempe, Kasseedorf, Schashagen und Schönwalde a.B. (Bungsbergregion) liegt vor (Stand Juni 2001). 5.7.4 Weitere regionale Planungen • Kreisüberschreitendes Tourismusentwicklungskonzept • Gesamtkonzeption naturnahe Entwicklung der Schwentine • Entwicklungsplan Naturpark Holsteinische Schweiz 5.7.5 Landesplanungen • Landesraumordnungsplan - Regionalpläne - Landschaftsrahmenpläne • Ländlicher Raum: Entwicklung endogner Potentiale, Berücksichtigung ökologischer Belange • Raum mit besonderer Bedeutung für Tourismus und Erholung • Ordnungsraum für Tourismus und Erholung • Gebiete mit besonderer Bedeutung für Natur und Landschaft 5.7.6 Integration von LEADER+ Bei der Entwicklung des vorliegenden regionalen Entwicklungskonzepts bzw. LEADER+ Programms für die Region Schwentine - Holsteinische Schweiz wurden die genannten Planungen, bestehenden Konzeptionen und aktuellen Ergebnisse aus den regionalen Entwicklungsprozessen berücksichtigt. Für den Verlauf des LEADER+ Programms in der Region wird gewährleistet, dass die Planungsvorgaben eingehalten und vorliegenden Konzepte weiterhin Berücksichtigung finden. Durch die Möglichkeiten zur flexiblen Anpassung des Programms kann bei Inkrafttreten des Regionalplans II und des Landschaftsrahmenplanes II auf neue Aspekte zur Entwicklung der Region reagiert werden. Auch neue Ergebnisse regionaler Entwicklungsinitiativen in der Region, wie etwa die Agenda 21 Prozesse der Kreise, die integrierte regionale Entwicklungskonzeption für Ostholstein oder neu abgeschlossene LSE sollen in den Verlauf des LEADER+ Programms kontinuierlich Eingang finden. An der LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz sind regionale Schlüsselakteure beteiligt, die, involviert in die laufenden Prozesse und Planungen der Region, Informations- und Koordinationsfunktionen übernehmen. Durch diese enge Verknüpfung wird ein kontinuierlicher Informationsfluß in beide Richtungen gewährleistet. Der Informationsaustausch erlaubt es, dass die Fortschritte und Ergebnisse aus LEADER+ auf kurzem Weg Niederschlag in den anderen regionalen Planungen, Prozessen und Maßnahmen in der Region finden. Ergänzung bestehender Prozesse und Konzepte Das LEADER+-Programm ergänzt die bestehenden Prozesse und Konzepte in idealer Weise. In Initiativen und Planungen in den beiden Kreisen Plön und Ostholstein hat der Ansatz der LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 22 integrierten nachhaltigen Regionalentwicklung Eingang gefunden. Beteiligungsorientierte regionale Entwicklungsprozesse finden aktuell im Rahmen von LSE's, Agenda 21-Prozessen und der Erarbeitung des regionalen Entwicklungskonzepts Ostholstein statt. Kreisübergreifende bzw. an den Erfordernissen der Region Schwentine - Holsteinische Schweiz oder der Holsteinische Schweiz orientierte Planungen haben bisher allein die touristische Entwicklung oder den Naturschutz zum Gegenstand. Sektorübergreifende integrierte Planungen und Maßnahmen und ein kontinuierlicher Informationsaustausch zwischen den Akteuren fanden, obwohl gewünscht, bislang kreisübergreifend nicht statt. Im Rahmen des LEADER+ Programms wird die bestehende Planung um einen sektorübergreifende und maßnahmeorientierten Prozess (und Konzeption) ergänzt, der kreisübergreifend angelegt ist und sich speziell auf die Bedingungen der Schwentine - Holsteinischen Schweiz bezieht. Darüber hinaus wurde mit der LAG erstmals eine kreisübergreifende Beteiligungsstruktur geschaffen, die einen kontinuierlichen sektorübergreifenden Informationsaustausch zwischen den Akteuren und entsprechende Abstimmungsprozesse ermöglicht. LEADER+ soll somit wichtige Impulse für eine kreisübergreifende Zusammenarbeit und die Durchführung abgestimmter Aktivitäten in der Region Schwentine - Holsteinische Schweiz herbeiführen. Synergieeffekte durch die Koordinierung von Kräften aus beiden Kreisen sollen mobilisiert werden. Neue, innovative Maßnahmen sollen gemeinsam entwickelt und erprobt werden. Die Ergebnisse sollen durch die enge Vernetzung auf unkompliziertem Wege in den bestehenden Entwicklungsstrukturen Berücksichtigung finden. 6. Stärken-Schwächen-Chancen-Risiken (SWOT-Analyse) Raum und Organisation Stärken Schwächen • • • • • Sich ergänzende kulturelle, soziale und ökonomische Elemente zentraler Orte und ländlicher Bereiche Identitätsstiftende, natürliche Verbindung ländlicher und eher städtischer Bereiche durch die Schwentine Vielfalt von Lösungsansätzen durch unabhängigen Entwicklungsansätze in den beiden Kreisen Erfahrung in beteiligungsorientierten Regionalentwicklungs- und Planungsinitiativen • • • • • Chancen • • • Aufteilung in zwei Kreise, Mangel an kreisübergreifender Planung, mangelnde kreisübergreifende Aktivitäten und schlechter Informationsfluß Kreisbezogene Gestaltung des ÖPNV Zuordnung der beiden Kreise zu unterschiedlichen Planungsräumen in der Landesplanung Mangelnder Informationsaustausch zwischen den Aktueren in jedem der beiden Kreise, mangelnde Koordination und Kommunikation von Aktivitäten in der Öffentlichkeit Keine breite Mobilisierung der Bevölkerung und Beteiligung weniger Akteure Baurechtliche Hemmnisse bei der Umnutzung leerstehender Gebäude Risiken Vernetzung von Strukturen und Maßnahmen der • zentralen Orte mit denen des Umlandes Kreis- und sektorübergreifende Information, regionsbezogene Koordination und Zusammen- • arbeit Verbesserung der Kommunikation von Aktivitäten, Fortschritten und Potentialen innerhalb der Region und nach Außen. Mangelnde regionsbezogene Verwaltungsstrukturen und Planungen können effiziente, regionale Lösungen behindern Mangelnde interne Kommunikation und Austausch mit anderen Regionen können Innovation und Beteiligung von Akteuren behindern LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 23 Natur und Umwelt Stärken Schwächen • • Ausgebauter, wenig naturnaher Zustand von Schwentine und anderen Fließgewässern und Feuchtstandorten • Ökologische Schwierigkeiten im Bereich der Uferzonen der Seen und durch Gewässerbelastungen unterschiedlicher Quellen • Aufgabe extensiver Bewirtschaftung bedroht das Fortbestehen kulturbedingter Lebensraumtypen mit ihrer biologischen Vielfalt • Intensive Landnutzung in der Landwirtschaft durch erhöhten Wettbewerbsdruck • Zunahme des Anteils der Siedlungs- und Verkehrsflächen, problematisch bei Flächenversieglung • • • • • eiche Ausstattung an ökologisch wertvollen und landschaftlich attraktiven Naturräumen, hoher Anteil an Schutzgebieten sowie an Wald- und Wasserfläche Große Artenvielfalt von Flora und Fauna Zahlreiche und unterschiedliche Biotoptypen in einem abwechselungsreichen Landschaftsbild Naturpark Holsteinische Schweiz, Seen und reine Luft wichtig für Tourismus und Gesundheitswesen Natur mit wichtigen ökonomischen (Tourismus, Land- und Gewässerbewirtschaftung, Verarbeitung etc.) und sozialen Potentialen (regionale Identität, Freizeit, attraktiver Wohnstandort, Bevölkerungszunahme) Hohe Übereinstimmung bei Naturnutzern und Schützern sowie der Landesplanung bezgl. einer naturgerechten Nutzung der Naturpotentiale Chancen Risiken • • • • • • Naturgerechte Nutzung attraktiver Natur- und Kulturräume; Erhalt durch extensive Bewirtschaftung, Fischerei, Gewässerwirtschaft, Tourismus, Freizeit und verarbeitendes Gewerbe Entwicklung eines ausgewogenen Verhältnisses zwischen dem Schutz und der Nutzung der Naturgebiete. Erhalt traditioneller und Entwicklung neuer extensiver Nutzungen zur Sicherung von Kulturlandschaften und Einkommen Ausbau des Netzes an Biotopenverbünden Ökologische Verbesserung der Gewässerstrukturen und Pflege u.a. mit Blick auf die EUWasserrahmenrichtlinie - Etablierung eines integrierten Gewässermanagements • • • • Intensivierung der Landwirtschaft und teilweise intensive touristische Nutzung sind mit Problemen für Naturgebiete und Landschaften verbunden Aufgabe extensiver Bewirtschaftung: ein Risiko für das Fortbestehen kulturbedingter Lebensraumtypen mit ihrer biologischen Vielfalt Nähr- und Schadstoffeintrag in Böden, Grundund Oberflächengewässerwasser Beeinträchtigung, Verkleinerung, Isolierung und Verlust naturbetonter Biotope und damit die Abnahme der Artenvielfalt Abnahme von Vielfalt, Eigenart und Schönheit des Landschaftsbildes Kulturgüter und kulturelles Erbe Stärken • • • Vielfalt an kulturhistorisch wertvollen Gebäuden, • landschaftstypischen Dorfbildern Bestand an regionaltypischen Produkten, traditi- • onellen Gerichten, typischer Architektur, Kunsthandwerk, Brauchtum und Geschichte • Kulturgüter, kulturelles Erbe mit wichtigen ökonomischen (Tourismus, Verarbeitung, Gastronomie etc.) und sozialen Potentialen (regionale Identität, Attraktivität, Freizeit) Chancen • • • Schwächen Risiken Gute Möglichkeiten zur Entwicklung kulturtou• ristischer Angebote Verbindung von Erhalt kulturell wertvoller Ge• bäude und Ansiedlung geeigneter Betriebe mit ökonomischen Impulsen Erhalt kulturell wertvoller Gebäude und regionatypischer Kultur zur Stärkung regionaler Identität sowie Steigerung der Attraktivität der Region für Bewohner und Besucher Bevölkerung und Soziales Kulturell wertvolle Gebäude sind durch Leerstände vom Verfall bedroht Fehlende Konzepte für leerfallende Bausubstanz, häufig mit ortsbildprägendem Charakter Mangelndes Bewußtsein in der Bevölkerung für regionaltypische Kultur und kulturelles Erbe Verlust kulturhistorisch wertvoller und, oder ortsbildprägender Gebäude Verlust an regionaltypischer Kultur, regionalen Wurzeln und regionaler Identität LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 24 Stärken Schwächen • Zunahme des Anteils aktiver, im Arbeitsleben stehender Menschen durch Zuzüge • • Arbeitslosenquote und Anteil der Sozialhilfeemp• fänger unter dem Bundesdurchschnitt • Positive Ansätze zum Erhalt ursprünglicher dörflicher Strukturen • Offener und freundlicher Umgang und Dienstleistungsbewußtsein der Menschen • Ausgeprägtes ehrenamtl. Engagement und Bereitschaft, sich für die Region und Gesellschaft zu betätigen und Entwicklungsprozesse aktiv zu unterstützen • Dichtes Netz an Vereinen als wichtige soziale Infrastruktur und Keimzelle für Initiativen • Gute Ausstattung mit Fort- und Weiterbildungseinrichtungen • • • • Überdurchschnittlich hoher Anteil älterer Menschen sowie eine niedrige Quote Junger: "Überalterung" Verlust an Beschäftigungsmöglichkeiten, reduzierte Beschäftigungsfunktion, Zunahme der Zahl an Berufspendlern Zuzüge in die ländlichen Gebiete in Form reiner Wohnstandortverlagerung, Stärkung allein der Wohnfunktion Annäherung der Arbeitslosenquote an das höhere nationale Niveau Insbesondere alleinerziehende Frauen und Problemgruppen auf dem Arbeitsmarkt sind von Sozialhilfe anhängig Abnahme ursprünglichen dörflichen und ländlichen Strukturen sowie der Lebensqualität und Attraktivität der Dörfer Chancen Risiken • • • • • • • • • Natur, Natursport und Gesundheit bieten gute Möglichkeiten den Erfordernissen der Älteren als auch den Ansprüchen der jüngeren Bevölkerungsgruppe zu entsprechen. Zielgruppengerechte Angebote für junge Menschen gegen "Überalterung" Schaffung wohnortnaher und familienfreundlicher Arbeit (dezentrale Beschäftigungsangebote in ländlichen Bereichen verringern Pendlerverkehr) Beschäftigung und Qualifikation für Jugendliche, alleinerziehende Frauen und Problemgruppen auf dem Arbeitsmarkt Natur- und kulturbezogener Tourismus, Erschließung zusätzlicher Einkommen für Landwirtschaft und KMU sowie Diensleistungsbetriebe können Beschäftigungsmöglichkeiten bieten und Chancen für den Erhalt dörflicher und ländlicher Strukturen Einstellung der Menschen bietet gute Chancen für die Integration von Neubürgern, für die Verbesserung der Kommunikation und Beteiligung in der Region Offener, freundlicher Umgang erleichtert kreisüberschreitende Aktivitäten sowie Kooperationen • • • • • • Weiterer Anstieg der Quote älterer Menschen Weiterer Verlust von Beschäftigung vor Ort durch anhaltenden Strukturwandel in der Landwirtschaft und fortgesetzten Rückgang des Tourismus' Entwicklung des Umlandes und der ländlichen Bereiche der Region zum reinen Wohnstandort Abwanderung junger aktiver Menschen Soziale Ausgrenzung alleinerziehende Frauen und Problemgruppen auf dem Arbeitsmarkt Steigende Belastung der Kommunen durch Sozialhilfe Verlust an regionaler Identität durch Abnahme ursprünglicher dörflichen und ländlichen Strukturen Völliger Verlust ursprünglicher ländlichen Strukturen und dörflichen Lebensformen Wirtschaft: Landwirtschaft, Fischerei, Tourismus, Gewerbe Stärken Schwächen • • • • • Offenheit der Landwirte für umweltgerechte Bewirtschaftung und Innovationsbereitschaft Räumliche Nähe zu Verbrauchern (Bewohner, Touristen), Strukturen im Tourismus und Gesundheitswesen bieten günstige Voraussetzungen zur Direktvermarktung Ausbaufähige, bestehende Strukturen 'Urlaub auf dem Bauerhof' Binnenfischerei: traditioneller Wirtschaftsbereich, wichtiges Element regionaler Identität • • • Fortschreitender Strukturwandel und Verlust an Beschäftigungsmöglichkeiten in der Landwirtschaft Angespannte Einkommenslage vieler landwirtschaftl. Betriebe Schwache ausgeprägte Direktvermarktung und Verarbeitung von Produkten auf dem Hof Rückgang der Binnenfischerei und Aufgabe von Betrieben LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz • • • Ausgeprägte touristische Strukturen im touristischen Kerngebiet Hohe Bekanntheit und positives Image als Tourismusregion intern und extern Umfangreiche Potentiale für Entwicklung von natur- und kulturbezogenem, nachhaltigen Tourismus Umfangreiche Potentiale in verschiedenen Natursportbereichen und im Gesundheitswesen Konzeptionelle Überlegungungen zur kreisübergreifenden, nachhaltigen Tourismusentwicklung bestehen Gute Ausstattung mit kleineren und handwerklichen Betrieben insbesondere des verarbeitenden Sektors Stark ausgeprägter Kur- und Rehabilitationsbereich Attraktiver Lebens-, Arbeits- und Freizeitraum Positive Entwicklung im Dienstleistungssektor • Fast keine größeren industriellen Betriebe • • • • • • 25 • • • • • • • • • • • Begrenzte Berücksichtigung von Natur und Kultur sowie Sport im Tourismus Geringe Betonung regionaler Identität Rückläufige Zahlen im Tourismus Mangelnde touristische Strukturen im Umlandbereich Schwächen in der marktgerechten Weiterentwicklung des Tourismus sowie in Marketing und Kommunikation Mangelnde Innovationsbereitschaft privater Anbieter im Tourismus Schwächen in der touristischen Organisationsstruktur Ausgeprägte saisonale Schwankungen im touristischen Aufkommen und den Beschäftigungsmöglichkeiten Touristische, handwerkliche u. gewerbliche Strukturen konzentrieren sich auf eher städtische Bereiche Relativ große Bedeutung des Verwaltungssektors Fast keine größeren industriellen Betriebe Chancen Risiken • • • • • • • • • • • • • • Erhalt kleiner und mittlerer landwirtschaftlichen Betriebe durch Schaffung zusätzlicher Einkommensmöglichkeiten Vertikale und horizontale Vernetzung der landwirtschaftl. u. verarbeitenden Betriebe entlang regionaler Wertschöpfungsketten Einbindung der Fischerei in Strukturen zur Regionalvermarktung und Förderung regionaler Produkte und Tourismus sowie Öffentlichkeit Einvernehmliche Lösung der Kormoranproblematik für die Fischerei Entwicklung neuer naturgerechter touristischer Angebote im Bereich Natur und Kultur Bündelung regionsspezifischer Attraktionen (Naturerlebnis, Kultur, Gesundheit, Sport, Landwirtschaft) zu einem touristischen Gesamtpaket Vernetzung der Angebote des Kur- und Gesunheitswesens mit Natursport- und Naturerlebnisangeboten (Wellnesssektor) Einbindung von "Ferien auf dem Bauernhof" in andere touristische Angebote Positive Gesamtentwicklung im Bereich "Urlaub auf dem Bauernhof“ Bessere Vernetzung von touristischen Angeboten des Kerngebiets mit denen der Umlandbereichen Neue Organisationsmodelle im Tourismusmarketing Sektorübergreifende und gebietsübergreifende Zusammenarbeit Ortsungebundenheit neuer Technologien auch für die ländlichen Räume interessant • • • • • • Völliger Verlust kleiner und mittelständischer landw. Strukturen sowie fortschreitenden Beschäftigungsverluste Völlige Aufgabe der Binnenfischerei Weiterer Rückgang im Tourismus und damit Verlust von Beschäftigungsmöglichkeiten Verlust des positiven Images der Region und der Bekanntheit Konzentration der touristischen Entwicklung auf das Kerngebiet und Übernutzung der natürlichen Potentiale und Ressourcen Zunehmendes Verkehrsaufkommen durch Fremdenverkehr und Naherholung Standortkonkurrenz für die ländlichen Bereiche bei Gewerbe und Dienstleistungen durch die eher städtischen Gebiete sowie Kiel und Lübeck LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 26 7. Entwicklungsziele Die Region Schwentine - Holsteinische Schweiz verfügt über eine besonders reichhaltige Ausstattung an wertvollen Natur- und Kulturgütern, die ein enormes Potential an Entwicklungsmöglichkeiten bieten. Dieses Potential wird bislang bei weitem nicht ausgeschöpft. Nicht nur in der Entwicklung eines natur- und sozialverträglichen Tourismus versprechen Natur und Kultur gute Chancen, sondern auch in anderen ökonomischen Feldern. Natur- und Kulturgüter bieten darüber hinaus gute Möglichkeiten in sozialen Bereichen: Entwicklung von Beschäftigung, Schaffung zielgruppengerechter Freizeitangebote und Stärkung der regionalen Identität. Bei einem dauerhaftem Erhalt können Natur und ländliches Kulturerbe gute Impulse für ökonomischen Fortschritte, die Sicherung von Arbeit und soziale Stabilität leisten. 7.1 Schwerpunktthema: Inwertsetzung des natürlichen und kulturellen Potentials Die inhaltliche Ausrichtung des GIEK und damit des LEADER+ Programms für die Schwentine Holsteinische Schweiz bezieht sich auf den in den Leitlinien der Europäischen Kommission genannten Schwerpunkt "Inwertsetzung des natürlichen und kulturellen Potentials - einschließlich der Steigerung des Wertes von Flächen im gemeinschaftlichen Interesse, die für NATURA 2000 ausgewählt wurden". 7.2 Erhalt und Verbesserung der Ökosysteme, Naturräume und natürlichen Ressourcen Die Ökosysteme, Naturräume sowie die natürlichen Ressourcen der Region bilden die Basis für die biologische Vielfalt sowie viele ökonomische und soziale Perspektiven in der Region. Ohne diese Grundlagen ist die Entwicklung naturbezogener Tourismus- und Freizeitstrukturen nicht möglich. Die Land- und Forstwirtschaft sowie die Fischerei basieren auf diesen Grundstrukturen. Verschiedene kleine und handwerkliche Verarbeitungsbetriebe sind auf qualitativ hochwertige Produkte dieser Primärproduzenten angewiesen. Intakte Naturräume tragen zum Erhalt dieser Wirtschaftsbereiche bei, ebenso wie naturnahe umweltgerechte Bewirtschaftung wesentlich für die Sicherung vieler Natur- und Kulturlandschaften ist. Die intakten Natur- und Kulturlandschaften, Naturräume und Ökosysteme prägen nicht nur bei Besuchern das Bild der Schwentine - Holsteinischen Schweiz, sondern auch bei den Bewohnern. Natur und Umwelt bilden auch ein unverzichtbares Element der regionalen Identität der Menschen. Ziel des Leader+-Programms ist daher der Erhalt und die Verbesserung der Ökosysteme, Naturräume und natürlichen Ressourcen, als wichtige ökologische, ökonomische und soziale Basis der Region auch für die Zukunft. 7.3 Erhalt und Förderung regionaler Kultur sowie ursprünglicher, ländlicher und dörflichen Strukturen Mit der regionalen Kultur und dem kulturhistorischen Erbe verfügt die Schwentine - Holsteinischen Schweiz über wichtige Potentiale zur Entwicklung kulturbezogener ländlicher Tourismusstrukturen. Darüber hinaus bilden Kultur und kulturhistorisches Erbe wichtige soziale Wurzeln der Bevölkerung und damit wesentliche Bestandteile der regionalen Identität. LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 27 Mit dem ländlichen Strukturwandel und dem Wandel in den Dörfern der Region drohen regionale und regionaltypische Kultur immer mehr in Vergessenheit zu geraten, zumal dass Bewußtsein für den Wert insbesondere immaterieller Kulturgüter in der Region nicht stark ausgeprägt ist. Materielle Kulturgüter, wie kulturhistorisch wertvolle Gebäude, drohen zudem durch Leerstände zu verfallen. Wesentlich für die Erhaltung und die Inwertsetzung dieser Potentiale ist auch die Sicherung intakter ländlicher und dörflicher Strukturen, an die die ländliche und regionale Kultur vielfach gebunden ist. Ein weiteres Ziel des Leader+ Programms liegt daher im Erhalt und in der Förderung regionaler Kultur sowie ländlicher und dörflichen Strukturen. 7.4 Schonende Nutzung der natürlichen Ressourcen und Verringerung des Ressourcenverbrauchs Unerläßlich für ein solides Gleichgewicht zwischen dem Erhalt der Natur und Naturräume der Region und ihrer Nutzung ist der schonende Umgang mit den natürlichen Ressourcen. Die Verringerung des Ressourcenverbrauchs in der Region, die Reduzierung von Belastungen und die Schließung regionaler Stoffkreisläufe können wesentlich zur Erhaltung der natürlichen Ressourcen in einer hohen Qualität beitragen. Ein hoher Qualitätsstandard bildet eine unabdingbare Vorausetzung für eine nachhaltige, langfristige Nutzung der Ressourcen und ihre Inwertsetzung. Ziel des Leader+-Programms ist die schonende Nutzung der natürlichen Ressourcen und die Verringerung des Ressourcenverbrauchs. 7.5 Sicherung und Schaffung wohnortnaher , familienfreundlicher Beschäftigung auch für Problemgruppen auf dem Arbeitsmarkt Obwohl die Region seit 1999 wieder einen leicht positiven Trend bei der Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und der Arbeitslosen zu verzeichnen hat, besteht weiterhin in der Sicherung und Schaffung von Beschäftigung für die Schwentine - Holsteinische Schweiz eine wichtige Herausforderung. Ziel des Leader+ Programms ist die Sicherung und Schaffung wohnortnaher, familienfreundlicher Arbeit, um die Beschäftigungssituation langfristig zu verbessern und ein Gleichgewicht zwischen der Wohnfunktion und der Arbeitsfunktionen der Region zu erhalten. Damit verbinden sich die Unterziele, ländlichen und dörflichen Bereichen zu neuen Impulsen zu verhelfen, die Zahl der Berufspendler zu reduzieren und die Lage insbesondere für alleinerziehende Frauen und junge Menschen zu verbessern. Dabei geht es auch darum, Sozialhilfeempfängern bzw. Problemgruppen auf dem Arbeitsmarkt, die Gefahr laufen Sozialhilfe in Anspruch nehmen zu müssen, besonderes Augenmerk zu schenken. Beschäftigung und Arbeit im Bereich des natur- und kulturbezogenen Tourismus, der Landschaftspflege sowie der Landwirtschaft, Forstwirtschaft und anderer KMU, die an der Inwertsetzung von Natur und Kultur sowie natürlicher Ressourcen beteiligt sind, sind zum Erreichen dieses Ziels von zentraler Bedeutung. LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 28 7.6 Verbesserung der sozialen Funktionen der Region für ältere Menschen und Erhöhung der Attraktivität für Jüngere Die Bevölkerungsstruktur in der Schwentine - Holsteinischen Schweiz zeichnet sich durch einen Anteil junger Menschen aus, der unter dem Landesdurchschnitt liegt, und eine überproportional hohe Quote älterer Mitbürger. Die Anforderungen der älteren Menschen an Freizeitstrukturen und soziale Funktionen der Region steigen. Die jüngere Bevölkerungsgruppe bedarf spezifischer zielgruppengerechter Angebote, die mit dazu beitragen können, die Attraktivität der Region für sie und ihre Familen zu steigern. Ziel des Programs ist es, die sozialen Funktionen der Region für ältere und jüngere Menschen zu verbessern und damit die Attraktivität der Schwentine - Holsteinischen Schweiz insbesondere für jüngere Leute zu steigern. Die (Weiter-)Entwicklung von Strukturen im Bereich von Natur und Sport, Natur und Gesundheit sowie die Förderung regionaler Kultur und dörflicher Strukturen, soll insbesondere auch darauf abzielen, einen Beitrag zur Erfüllung dieser wichtigen sozialen Herausforderungen zu leisten. Eine Inwertsetzung von Natur und Kultur soll unter anderem im Bezug auf diese sozialen Funktionen für die Bevölkerung erfolgen. 7.7 Erhöhung der Motivation und Handlungsfähigkeit der Menschen in der Region Die Schwentine - Holsteinische Schweiz verfügt über eine breites Spektrum an Akteuren, Wissen und Entwicklungspotentialen. Um diese Möglichkeiten für die Region zu mobilisieren, bedarf es der Motivation der Menschen und der Steigerung ihrer Handlungsfähigkeit. Neben dem Informationsfluß, den es in der Region zu verbessern gilt, bildet die Kreisgrenze ein wesentliches Hemmniss, dessen Überwindung vorangebracht werden soll. Ganz wesentlich für die Motivation und das Engagement ist die Identifikation der Bevölkerung mit ihrer Region (regionale Identität) sowie die Beteiligung am Entwicklungsprozess - auch eine Frage der Beteiligungsmöglichkeiten. Ziel des Leader+ Programms ist daher schließlich die Erhöhung der Motivation und der Handlungsfähigkeit der Menschen in der Region durch Verbesserung des Informationsflusses, kreisübergreifende Zusammenarbeit, Stärkung regionaler Identität und ihre Integration in den Entwicklungsprozess. In diesem Zusammenhang soll ein kreisübergreifendes Regionalmanagement etabliert werden. 8. Entwicklungsstrategie Um diese Entwicklungsziele zu erreichen, sind Anstrengungen der Region und der regionalen Akteure in fünf Bereichen vorgesehen, von denen sich vier direkt auf die "Inwertsetzung des natürlichen und kulturellen Potentials - einschließlich der Steigerung des Wertes von Flächen im gemeinschaftlichen Interesse, die für NATURA 2000 ausgewählt wurden", beziehen. Der fünfte Bereich beinhaltet die Kommunikation, Koordination und die technische Programmabwicklung in der Region - das Regionalmanagement. Es ist vorgesehen, dass jeder der Maßnahmebereiche zum Erreichen mehrerer Ziele beiträgt. Eine weitgehende Abgrenzung der Maßnahmebereiche wurde vorgenommen, allerdings bestehen Überschneidungen. Diese Überschneidungen tragen dazu bei, Synergieeffekte sowohl LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 29 zwischen den Maßnahmebereichen als auch zwischen den Einzelmaßnahmen zu erzielen. Die Abstimmung der Einzelprojekte aufeinander sowie die sektorübergreifende Koordinierung erfolgt im Rahmen der LAG Versammlung bzw. durch die Koordinierungsstelle der LAG. Darüber hinaus sollen sich die Maßnahmen, die im Rahmen von Leader+ durchgeführt werden, an der Erfüllung fünf sogenannter strategischer Prinzipien orientieren. Diese Grundsätze gelten maßnahme- und maßnahmebereichsübergreifend (horizontal). Sie beziehen sich auf zentrale bzw. strukturelle Stärken und Schwächen der Region und auf wichtige Prinzipien einer integrierten nachhaltigen Entwicklung. Die fünf strategischen Grundsätze lenken die konkrete Ausgestaltung der einzelnen Maßnahmen in die entsprechende Richtung. Konkreten Niederschlag gefunden haben diese Prinzipien in den Kriterien zur Projektauswahl. Die Entwicklungsstrategie ist als kontinuierlicher Lernprozess angelegt und wird, wie der gesamte Entwicklungsprozess, im Rahmen des Monitorings überprüft. Im Rahmen des mehrjährig angelegten regionalen Entwicklungsprozesses können sich regionale Bedingungen und Erfordernisse ändern, können sich Elemente der Entwicklungsstrategie als änderungswürdig erweisen oder übergeordnete Planungsvorgaben neu ausgerichtet werden. Entwicklungsziele, Maßnahmebereiche oder andere Elemente der Entwicklungsstrategie können daher von der Versammlung der Lokalen Aktionsgruppe im Laufe des Leader+ Umsetzungsprozesses angepasst werden. LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 30 8.1 Die Entwicklungsstrategie im Überblick Ziele 1. Erhalt und Verbesserung vielfältiger Ökosysteme, Naturräume und natürlicher Ressourcen 2. Erhalt und Förderung regionaler Kultur sowie ursprünglicher ländlicher und dörflicher Strukturen 3. Sicherung und Schaffung wohnortnaher, familienfreundlicher Arbeit und Beschäftigung auch für Problemgruppen auf dem Arbeitsmarkt 4. Verbesserung der sozialen Funktionen der Region für ältere Menschen und Erhöhung der Attraktivität für Jüngere 5. Erhöhung der Motivation und Handlungsfähigkeit der Menschen in der Region Strategische Prinzipien für alle Aktivitäten Schonende Nutzung natürlicher Ressourcen und Verringerung des Ressourcenverbrauchs Räumliche oder inhaltliche Netzwerkbildung Kreisübergreifende Zusammenarbeit Sektorübergreifende Kooperation Kommunikation und Qualifizierung Maßnahmen zum Maßnahmen zum Maßnahmen zur Erhalt und zur Verbesserung der Ökosysteme, Naturräume und natürlichen Ressourcen Maßnahmen zur Erhalt und zur Förderung regionaler Kultur sowie ursprünglicher ländlichen und dörflichen Strukturen Entwicklung naturgerechter Tourismusund Freizeitstrukturen in Natursport, Naturerlebnis und Kultur sowie Gesundheit und Wellness Erschließung neuer Einkommensquellen für Landwirte und KMU (regionale, regionaltypische und ökologische Angebote) Maßnahmen zur Koordinierung und zum Informationsaustausch in der Region sowie zur Kommunikation nach Außen LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 31 9. Maßnahmeschwerpunkte bzw. -bereiche 9.1 Übersicht und inhaltliche Beschreibung der einzelnen Maßnahmen Im Rahmen des Prozesses zur Entwicklung des vorliegenden GIEKs wurden konkrete Maßnahmen zur Umsetzung entwickelt. In jeden Maßnahmenbereich wurden für mehrere Projekte Detailplanungen erarbeitet. Darüber hinaus liegen der LAG für jeden Maßnahmebereich Projekte in unterschiedlichem Stand der Konkretisierung vor. Bei Bewilligung des vorliegenden Leader+ Antrags soll direkt mit der Durchführung der hier in Detailplanung vorliegenden durchgeplanten Projekte (PD) begonnen werden. Die weiteren bestehenden Projektideen 24 (PI) sollen nach Leader+ Bewilligung ausges- taltet, einer Bewertung durch die LAG unterzogen und durchgeführt werden. Schließlich sollen über die Dauer der Leader+-Periode kontinuierlich weitere Maßnahmen durch die LAG initiiert werden. Ausgehend von der Dynamik, die bereits in der Phase der Erarbeitung des vorliegenden GIEKs entstanden ist, ist damit zu rechnen, dass weitere konkrete Projekte an die LAG herangetragen werden, die dann entsprechend dem beschriebenem Ablauf geprüft werden. Die Öffentlichkeitsarbeit der LAG in der Region wird dazu beitragen, die Entwicklungsdynamik aufrecht zu erhalten. Übersicht 9.1.1 Erhalt und Verbesserung vielfältiger Ökosysteme, Naturräume und natürlicher Ressourcen 1. PD Auenwärter 2. PD Maßnahmen zur Wiederansiedlung des Fischotters an der Schwentine 3. PI Schutz und Förderung der Schilfbestände am Plöner See 4. PD Freizeitaktivitäten rund um das Schießsportzentrum Kasseedorf 5. PI Verbesserung der Durchgängigkeit der Schwentine an der Gremsmühle 6. PI Maßnahmen zur Renaturierung der Schwentine 7. PI Aktion sauberer See 9.1.2 Erhalt und Förderung regionaler Kultur sowie ursprünglicher ländlicher und dörflicher Strukturen 1. PD Inwertsetzung regionaler Kultur und heimischer Produkte (auch PD 9.1.4.1) 2. PD Bungsbergakademie 3. PI Vernetzung und Präsentation kulturhistorischer Substanz 4. PI Alte Försterei 5. PI Regionale Musik in und um ländliche, historische Gebäude 6. PI Hubertus-Jagd - Erhalt und Förderung regionaler, traditioneller Jagdkultur 24 Durchgeplante Projekte werden mit dem Kürzel PD bezeichnet, Projektideen in unterschiedlichen Stufen der Konkretisierung mit dem Kürzel PI LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 32 7. PI Museumszug „Hein Lüttenborg“ 8. PI Umweltpädagogische Früherziehung von Kindern und Jugendlichen der Region 9.1.3 Entwicklung naturgerechter Tourismus- und Freizeitstrukturen in den Bereichen Natursport, Naturerlebnis und Kultur sowie Gesundheit und Wellness 1. PD Entwicklung eines regionalen Reitwegekonzeptes 2. PD Gesundheitsnetzwerk in Malente: Gesundheit, Sport und Bildung - natürlich 3. PD Informationsnetzwerk Holsteinische Schweiz 4. PD Veranstaltungskalender für den „Naturpark Holsteinische Schweiz“ mit Schwerpunkt Naturund Landeskunde 5. PD Schwentine - Zehnkampf 6. PI Radfernwanderweg an der Schwentine 7. PD Hochseilgarten Malente 8. PI Sommerbiathlon 9. PI Fit mit Pfiff - kombinierter Fitness und Planeten-Lehrpfad 10. PI Ausbildung und Einsatz von Natur- und Kultur Guides 11. PD Umgestaltung des Öhlmühlengeländes – Zukünftige Nutzung 9.1.4 Erschließeung neuer Einkommensquellen für Landwirte und ortsansässige KMU 1. PD Inwertsetzung regionaler Kultur und heimischer Produkte (siehe PD 9.1.2.1) 2. PI Mobile Fischräucherei 3. PI Natur- und Kulturerlebnis Binnenfischerei 4. PI Biogasanlage Gut Behl 9.1.5 Verbesserung von Koordinierung und Informationsaustausch in der Region sowie Kommunikation nach Außen 1. PD Regionalmanagement als LAG-Geschäftsstelle Beschreibung der einzelnen Maßnahmen Auf den folgenden Seiten werden die durchgeplanten Projekte (PD) der LAG SchwentineHolsteinische Schweiz entsprechend der als Anlage 1 beigefügten Musterprojektbeschreibung dargestellt. Die Mitglieder der LAG haben einer Umsetzung der durchgeplanten Projekte bereits zugestimmt. LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 33 Die Projektideen (PI) der LAG sind aufgrund der für die Bewerbungsunterlagen beschränkten Seitenzahl lediglich kurz aufgezählt. Es liegen jedoch auch für die Projektideen genauere Projektbeschreibungen vor. PD 9.1.1.1 Auenwärter Projektträger Wasser- und Bodenverband (WBV) Schwentine, H. Kirschnick-Schmidt, Oberonstr. 1, 23701 Eutin Projektpartner Gewässerunterhaltungsverband Schwentinegebiet, Kreis Plön, Herr J. Schmidt Arbeitsamt Eutin, Frau Grimm Arbeitsamt Plön, Herr Kerssen Gewässerpflegewerkstatt Dannau, Kreis Plön, Herr Bureck Projektziele Aus Sicht der Wasser- und Bodenverbände sollen ausgewählte Gewässer bzw. Abschnitte der Schwentine und einzelner Nebengewässer kreisübergreifend in Handarbeit gepflegt und unterhalten werden. Ziel ist es, durch kleine Maßnahmen die Eigendynamik der Gewässer zu fördern, die Entwicklung zu beobachten und bei Bedarf steuernd einzugreifen, um die Gewässer langfristig in einen guten ökologischen Zustand zu bringen und den Unterhaltungsaufwand per Räumgerät zu reduzieren. Es sollen schwer vermittelbare Langzeitarbeitslose (älter als 50 Jahre), die in der Gewässerpflegewerkstatt Dannau entsprechende Fachkenntnisse erworben haben, wieder in den ersten Arbeitsmarkt integriert werden. Die Tätigkeit im Naturschutz hat einen hohen gesellschaftlichen Stellenwert und wirkt stark motivierend. Beitrag zum Erreichen der Entwicklungsziele Im Rahmen des vorliegenden Projekts wird ein übertragbares, innovatives Modell für die dauerhafte und ökonomisch effiziente Pflege von Fließgewässern am Beispiel der Schwentine entwickelt und erprobt. Das Projekt leistet einen wichtigen Beitrag zum Erhalt und zur Verbesserung des Ökosystems Fließgewässer und der natürlichen Ressource Wasser insgesamt. Ganz konkret erfolgt der Erhalt und die Verbesserung von Ökosystem, Naturraum und Wasser an der Schwentine Die modellhafte Durchführung des Projekts mit schwer vermittelbaren Langzeitarbeitslosen leistet einen Beitrag dazu, wohnortnahe, familienfreundliche Beschäftigung auch für Problemgruppen auf dem Arbeitsmarkt zu schaffen. LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 34 Das Projekt schafft ein wichtiges Modell zur ökonomisch effizienten Umsetzung einer Gewässermanagementkonzeption entsprechend der EU-Wasserrahmenrichtlinie. Projektmaßnahmen Über einen Zeitraum von drei Jahren soll eine Kolonne von zwei bis drei Auenwärtern, die beim Verband angesiedelt ist, in der Gewässerunterhaltung bzw. Landschaftspflege eingesetzt werden. Durch regelmäßige interne Schulungen durch die Verbandsingenieure und ggf. externe Lehrgänge soll das Verständnis für den Lebensraum Fließgewässer und die wasserwirtschaftlichen Notwendigkeiten gefördert werden, um ein möglichst selbständiges Arbeiten zu erreichen. Die Entwicklung der derart unterhaltenen Gewässer soll beobachtet und dokumentiert werden, um nach drei Jahren eine Auswertung vorzunehmen. Die Auenwärter werden mit einem geländegängigen Pritschen-Fahrzeug, Anhänger, diversen Arbeitsgeräten (Motorsäge, Freischneider, Schaufel, Spaten etc.), Schutzkleidung und Handy ausgerüstet. Begleitend zu den Maßnahmen wird durch den Verband eine entsprechende Öffentlichkeitsarbeit durchgeführt. Innovativer Charakter Innovativ ist zunächst einmal der kreisübergreifende Ansatz. Die Zuständigkeit der Wasser- und Bodenverbände hat sich bislang an politischen Grenzen orientiert. Hier wird sich erstmalig am Einzugsgebiet ausgerichtet. Bislang wurden aus Kostengründen die Gewässerunterhaltungsarbeiten maschinell (Räumgerät) ausgeführt, was insbesondere bei kleineren Gewässern zu einer starken Beeinträchtigung des Lebensraumes Fließgewässer geführt hat. Der Ansatz, die Gewässer stärker zu beobachten und nur bei Bedarf gezielt steuernd einzugreifen, ist neu. Ebenso der Ansatz, bei der Gestaltung eines Gewässers die Eigendynamik zu nutzen. Langzeitarbeitslose sollen über AB-Maßnahmen in der Gewässerpflege eingesetzt und ihnen so eine sinnvolle Aufgabe zu gegeben werden. Modellcharakter, Multiplikatoreffekt, Öffentlichkeitsarbeit Der innovative Ansatz des Projekts hat Modellcharakter. Dies gilt nicht nur für die Region, sondern landesweit. In der örtlichen Presse soll über das Projekt berichtet werden. Ebenso auf den Veranstaltungen des Wasser- und Bodenverbandes auf Kreis- und Landesebene. Ebenso wäre Öffentlichkeitsarbeit über die beteiligten Arbeitsämter möglich. Schonende Nutzung natürlicher Ressourcen, ökologische Tragfähigkeit Da die Gewässerunterhaltung in Handarbeit mit entsprechender Schulung naturschonender ausgeführt wird als mit dem Räumgerät und insgesamt durch regelmäßige Beobachtung die Unterhaltungsmaßnahmen reduziert werden sollen, wird sich die ökologische Situation an den Gewässern verbessern. Zeitplanung Vorlaufphase läuft seit August 2001: 2 Mitarbeiter werden eingearbeitet, geeignete Gewässerstrecken und Arbeitsabläufe, Geräte und Materialbedarf erprobt. Projektbeginn ist August 2002, Projektende Juli 2004. 1. Jahr: Erweiterung der Arbeitsgruppe um eine dritte Arbeitskraft / Einarbeitung / Analyse der Kapazitäten und Leistungsfähigkeit / Fortbildung / Öffentlichkeitsarbeit. LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 35 2. Jahr: Festlegung der kontinuierlich durch die Kolonne zu unterhaltenden und zu beobachtenden Gewässerstrecken / Gewässerunterhaltung und Dokumentation / Aufnahme Ist-Zustand / Fortbildung / Öffentlichkeitsarbeit. 3. Jahr: kontinuierliche Gewässerpflege und –beobachtung / Aufnahme des Ist-Zustandes / Dokumentation von Gewässerentwicklung / Auswertung der betreuten Strecken / Fortbildung/ Öffentlichkeitsarbeit. Finanzplanung über einen Zeitraum von 3 Jahren Kosten Lohnkosten Beiträge Berufsgenossenschaft Unterhaltung, Betrieb Fahrzeug Werkzeuge und Ersatzteile Neubeschaffung Material Fortbildungskosten Betreuung durch Geschäftsstelle Verzinsung u. Abschreibung Fahrzeug * 1 Kraft / Jahr 3 Kräfte / 1 Jahr Summe für 3 Jahre 28.000,00 € 84.000,00 € 252.000,00 € 400,00 € 1.200,00 € 5.000,00 € 15.000,00 € 1.000,00 € 3.000,00 € 1.000,00 € 3.000,00 € 800,00 € 2,400,00 € 2.000,00 € 6.000,00 € 3.100,00 € 9.300,00 € 97.300,00 € 291.900,00 € * = bei Nutzung des vorhandenen Fahrzeuges Diese Kosten sollen auf folgende Träger verteilt werden: Arbeitsamt (50 +, SAM, Ziel) Leader Wasser- und Bodenverband Förderung in % 50 % 40 % 10 % Pro Jahr 48.650,00 € 38.920,00 € 9.730,00 € für 3 Jahre 145.950,00 € 116.760,00 € 29.190,00 € 291.900,00 € PD 9.1.1.2 Maßnahmen zur Wiederansiedlung des Fischotters an der Schwentine Projektträger WASSER OTTER MENSCH e.V., VEREIN FÜR ÖKOSYSTEMSCHUTZ UND -NUTZUNG, Dr. Ulrich Fehlberg, Oberonstraße 1, D-23701 EUTIN, Tel 04521 - 7069012 - Fax 04521-7069020 Projektpartner • Wasser- und Bodenverband Ostholstein, Frau Kirschnick-Schmidt Oberonstrasse 1, 23701 Eutin, • Gewässerunterhaltungsverband Schwentine im Kreis Plön, 24211 Schellhorn • Kreis Plön, Untere Wasserbehörde, Herr Bähr, 24306 Plön • Kreis Ostholstein, Untere Wasserbehörde, 23791 Eutin Projektziele Das Ziel besteht darin, die Wiederbesiedelung der schleswig-holsteinischen Gewässer und der angrenzenden Strukturen in der Kulturlandschaft durch den Fischotter zu ermöglichen. Die Fragmentierung, Zerstörung und Beeinträchtigung schleswig-holsteinischer Feuchtgebietssysteme, die zu einem weitgehenden Rückgang anspruchsvoller gewässergebundener Tier- und Pflanzenarten geführt hat, zu denen auch der Fischotter gehört, erfordert die Schaffung und Vernetzung intak- LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 36 ter Landschaftsstrukturen, die ein zusammenhängendes System von Feuchtgebieten von Mecklenburg-Vorpommern über Schleswig-Holstein bis nach Dänemark bilden sollen. Der Verein “WASSER OTTER MENSCH e.V.” erstellt die Konzeption und fördert die praktische Umsetzung von Projekten und Maßnahmen zur Bekämpfung der Rückgangsursachen des Fischotters. Im wesentlichen ist dies die Optimierung seiner tatsächlichen und potentiellen Lebensräume, insbesondere der naturnahen Entwicklung der Gewässersysteme (ökologische Durchlässigkeit der Gewässer, extensiv genutzte Randstreifen, strukturreiche Ufer und Sohlen, ausreichende Wasserqualität, Vollständigkeit der Nahrungskette, etc.). Der Fischotter bietet als Leittierart optimale Möglichkeiten, raumbezogene Ansprüche verschiedenster Nutzer der Kulturlandschaft am Nachhaltigkeitsprinzip abzugleichen. Mit unserem Ansatz des Naturschutzes soll ein Trias ökonomisch tragfähiger Betriebsziele “Naturschutz – Naturerlebnis (Sanfter Tourismus) – Regionale Vermarktung“ bei Land-, Wasser- und Forstwirtschaft, der Fischereiwirtschaft sowie allen Ebenen der Politik und der Verwaltung eingeführt, bzw. gefestigt und verstärkt werden. Das erste Teilprojekt „Schwartau-Trave-Schwentine-Seen“ umfaßt ca. 2000 qkm. Dort wurde durch Gewässerbegehungen eine aktuelle Grunddatenerfassung (Fischotter-Verbreitung, Habitatbewertung, Konflikt- und Maßnahmenkatalog für Otterschutzmaßnahmen) erstellt. Seit Januar 2001 liegt ein Arbeitsplan für die Durchführung von Otterschutzmaßnahmen vor. Danach erfolgt kontinuierlich bis 2008 eine Festlegung der zeitlichen Abfolge mit den Betroffenen sowie die Finanzierung (Eigen-, Landes-, Bundes- und EU-Mittel) und Umsetzung der Einzelmaßnahmen. In 2009 ist eine Erfolgskontrolle der Otterschutzmaßnahmen (Verbreitungserhebung, Habitatbewertung, Hinweise auf Defizite und weiterführende Projekte) vorgesehen. Projektinhalte Maßnahmen zur Erhaltung kulturlandschaftlich bedeutsamer Bestandteile des ländlichen Raumes: Schaffung von Rückzugs- und Ruheräumen für Fischotter an der Schwentine und Erhaltung und Ergänzung von Schutzhecken am Gewässerrand im Bereich Stendorf bis Sibbersdorfer See, im Bereich Sibbersdorfer See bis Kellersee, Kleiner Eutiner See, Keller See und Schwentine zwischen Kellersee und Dieksee, Großer Plöner See. Innovativer Charakter Bereits seit Frühjahr 1999 wurde intensiv bei den regionalen Verbänden der Wasser- und Landwirtschaft, der Sport- und Berufsfischerei sowie der Jagd- und Forstwirtschaft um Beteiligung und Mitarbeit geworben, das Projekt vorgestellt und sozusagen stetig interaktiv eine Grobzielplanung erstellt und vervollständigt. Damit wird gewährleistet, daß bereits frühzeitig die betroffenen Gesellschaftsgruppen auf das grenzübergreifende Projekt aufmerksam gemacht wurden. Sie sind permanent an dem Wachsen des Projektes beteiligt und damit wird der Organisation und Motivation der regionalen und lokalen Akteure in diesem länderübergreifenden Projekt hohe Bedeutung beigemessen. Das wichtigste ist, daß die Initiative für diese Maßnahmen aus der Region („von unten“) gekommen ist und nicht von aussen übergestülpt wurde. Die notwendigen raumwirksamen Maßnahmen werden von vorn herein - aus den verschiedenen Blickwinkeln- mit den betroffenen gesellschaftlichen Akteuren diskutiert und deren berechtigte Interessen und Ansprüche bei der Planung berücksichtigt. Der Bezug auf eine Region bietet überschaubare Flächen für „Planer“ und „Betroffene“; d.h. jeder weiß, um welche Bereiche es geht, kann eigene Betroffenheit erkennen und selbst mitarbeiten. Modellcharakter Der fortschreitende Strukturwandel der Landwirtschaft wird aktuell und auch zukünftig die betriebswirtschaftlichen Ergebnisse kleinerer und mittlerer herkömmlicher Betriebe fortschreitend minimieren, wenn keine Neuorientierung hinsichtlich der Produktionsziele erfolgt. In Kenntnis der Beschlüsse der EU (Agenda 2000) und des Agenda 21-Prozesses sind für derartige Betriebe neue Produkte und Betriebsziele zur Ergänzung des vorhandenen Spektrums überlebenswichtig. Mit diesen Ansätzen sollen die Entwicklung und Betreuung regional verankerter, nachhaltiger Bewirtschaftungsmodelle für notwendige landschaftspflegerische Maßnahmen zur Fischotter-Biotoppflege mit Hilfe des Vereins konzipiert und umgesetzt werden. In regionalen Zentren sollen Konzepte „Natur- LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 37 schutz als Betriebsziel“ von lokalen landwirtschaftlichen bisher "ordnungsgemäß" wirtschaftenden Betrieben mitentwickelt und auf eigenen Flächen erprobt werden. Dazu wird insbesondere die Beteiligung der Flächeneigentümer in Niederungsbereichen und an Gewässern angestrebt. Dazu sollen an vielen Orten im Planungsgebiet kleinflächige und großflächige OtterschutzMaßnahmen freiwillig durchgeführt werden. Diese nutzen • der Tierart „Fischotter“, die als Leittierart für das gesamte Ökosystem „Gewässer und randbereiche“ steht und Lebensraum gewinnt. • dem einzelnen Wirtschaftsbetrieb, der seine Flächen für den Otter nach naturschutzfachlichen Vorgaben bewirtschaftet und dafür Gelder des „Vertragsnaturschutzes“ als betriebswirtschaftlich lohnenden Deckungsbeitrag erhält. Darüberhinaus ermöglicht die Herstellung “fischotter-gerechter” Gewässersysteme • durch nachhaltige und schonende Nutzung der Gewässer und der angrenzenden Landschaft, einen Naturerholungsraum, der auch eine Förderung des sanften Tourismus bedeutet. • naturverträglich und nachhaltig produzierenden landwirtschaftlichen Betrieben, die Entwicklung und Optimierung regionaler Vermarktungssysteme, weil die Kunden in die Region kommen. Das Auftreten des Fischotters dient als Synonym für naturnahe und ökologisch intakte Gewässerstrukturen. Diese Eigenschaft verleiht der Region ein Prädikat, das die touristische Attraktivität enorm steigern kann. Damit kann der Fischotter als „Werbeträger“ dienen. Das Umsetzen von dazu notwendigen, naturschutzfachlich richtigen Maßnahmen darf also auch für die Betroffenen keine wirtschaftlichen Nachteile mit sich bringen, sondern muß wirtschaftliche Vorteile nach sich ziehen (“Positivsummenspiel”). Dies wird eine Weiterentwicklung der Instrumente des Vertragsnaturschutzes, möglichst unter Beibehaltung der bisherigen Eigentumsverhältnisse vor Ort, und die Etablierung sonstiger strukturfördernder Instrumente erfordern. Einhaltung bestehender Planungen und Auflagen Durch die enge Kooperation mit den Projektpartnern, die gleichzeitig ja auch Planungs- und Genehmigungsbehörden darstellen, wird die Einhaltung relevanter Planungen und Auflagen gewährleistet. Zeitplanung Die Maßnahmen werden in den nächsten drei Jahren ( Febr. 2002 bis Dez. 2004) an verschiedenen Standorten realisiert werden. Finanzplanung Die Maßnahmenkosten gliedern sich in jährlich Planungskosten 7.500 € Flächenbereitstellung (Pacht) 2.500 € Pflanzmaterial 1.500 € Lohnkosten (Pflanzung) 7.500 € Sonstiges Material 1.000 € Antlg. Fahrzeug, Maschinen 2.500 € Gesamtkosten per anno 22.500 € (x 3 Jahre = 67.500 €) Die Planung sieht vor, daß WASSER; OTTER MENSCH e.V. anteilige Kosten von 50% der Gesamtkosten trägt. Bei den Planungskosten als vorbereitende Untersuchungen sind LEADER+- Finanzierungsanteile von 50% vorgesehen. Für die übrigen Kosten sind die Projektpartner und Drittmittelgeber mit zusammen 15 % vorgesehen. Der Kofinanzierungsanteil durch Leader+ für die übrigen Kosten ist mit 35% der jährlichen Gesamtkosten veranschlagt. Daraus ergeben sich folgende jährliche Finanzierungsanteile: 2002 2003 2004 gesamt LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 38 WOM e.V. € 11.250 € 11.250 € 11.250 € 33.750 Projektpartner € 2.250 € 2.250 € 2.250 € 6.750 LEADER+ € 9.000 € 9.000 € 9.000 € 27.000 gesamt € 22.500 € 22.500 € 22.500 € 67.500 PD 9.1.1.4 Freizeitaktivitäten rund um das Schießsportzentrum Kasseedorf Projektträger: Projektträger ist das Schießsportzentrum Kasseedorf e. V., vertreten durch den Geschäftsführer, Herrn Peter Heins, Am Bast 10, 23714 Bad Malente (Telefon u. Fax 04523-202689) Projektpartner: Partner für die Durchführung des Projektes sind die Kreisjägerschaften Plön, Eutin, Oldenburg und Lübeck, Kreisangelfischerverband Ostholstein e. V., vertreten durch Herrn Jörg Gauger, Kremperstraße 18 a, 23737 Neustadt/Holstein (Telefon 04561-17810, Fax 04561-558815), Historische Furche e. V., vertreten durch Herrn Bernd Schulze-Entrup, Överdiek 17, 23701 Bockholt (Telefon und Fax 04521-1422), Imkerverband Eutin und Umgebung, vertreten durch Herrn Eberhard Aßmann, Eichblatt 2, 23701 Eutin (Telefon 04521-2665), Bogenschützenvereinigung Griebel, Feldbogenschützen Oldenburg, vertreten durch Herrn Harry Dose, Wallstraße 14, 23758 Oldenburg/Holstein (Telefon 04361-3719, Fax 04361-1615), Bogenschützen TSVDG Holsteinische Schweiz, vertreten durch Herrn Hans-Joachim Zühlke, Bismarckstraße 11, 23714 Bad Malente (Telefon 04523-4567), Landesjagdverband Pro Natur, vertreten durch den Landesobmann Gerd Schumacher, Radlandsichten, Bad Malente (Telefon 04523-1622, Fax 04523-7589), Stiftung Elisabeth Mierendorff, Hilfe für Tiere in Not, Kasseedorf, vertreten durch Herrn Harry Kurz, Wilhelm-Wisser-Straße 45, 23701 Eutin (Telefon und Fax 04521-3808) Projektziele: - Kooperation von Naturnutzern und Naturschützern durch gemeinsame Verwaltung der Verbände. - Gemeinsame Aus- und Fortbildung sowie Jugendarbeit der Jungjäger, Angler, Imker und Bogenschützen; Lernort: "Grünes Klassenzimmer Natur". - Ergänzende Zusammenarbeit mit dem Naturpark Holsteinische Schweiz. - Schaffung von Arbeitsplätzen. LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz - Vernetzung und Stärkung der Aktivitäten des ländlichen Raums. - Internationale Jugendarbeit an kulturhistorischen Projekten (Kohlenmeiler). - Zusammenarbeit mit bestehenden Tourismusverbänden. 39 Projektmaßnahmen: 1. Aus- und Fortbildung und Jugendarbeit: Ausbildung und Jugendarbeit sowie Präsentation und Unterrichtung in den einzelnen Sparten der Angler, Jäger, Imker und Bogenschützen. Grundvoraussetzung ist die Anschaffung des nachfolgend aufgeführten Equipments sowie die Bereitstellung von Ausstattung für den Informations- und Ausbildungsraum. 2. Bodenbörse: EDV-Einrichtung zum Aufbau der Bodenbörse für Ausgleichsflächen aus der Landwirtschaft durch Pro Natur im Zuge des Aufbaus einer Flächendatei. Aus der Nähe der Landwirtschaft/Jäger, die flächendeckend über Kontakte verfügen und Mittler sein können zwischen den Eigentümern der Fläche, die diese Fläche zum Ausgleich der Natur zur Verfügung halten, und denjenigen, die den Eingriff vornehmen und den Ausgleich dafür schaffen müssen, kann schneller und unkomplizierter die Bodenbörse als "Öko-Konto" eingerichtet werden. Außerdem soll zur Vorbereitung der Maßnahmen für die Rückführung der Modulationsmittel aus dem Agrarbereich in die Region der Aufbau digitalisiert vorgenommen werden. 3. Freizeitaktivitäten: Als weiterer Schwerpunkt sollen auf dem Gelände die Freizeitaktivitäten mit Familien und Schulen vorangetrieben werden. Es geht dabei darum einen Naturlehrpfad einzurichten und die Unterweisung von handwerklichen Fähigkeiten mit den Materialien Holz und Erde vorzustellen. Hierbei sollen die Kinder und Jugendlichen auf dem Gelände dazu spielerisch angeleitet werden. Die Projektpartner werden dazu ihre fachspezifischen Aktivitäten einbringen. Im Zuge der internationalen Jugendarbeit ist es geplant, jährlich einen Kohlenmeiler mit Jugendlichen zu bauen, um dieses kulturhistorische Wissen auch an die jüngere Generation weiterzugeben. 4. Direktvermarktung: Auf dem Gelände soll ein Direktvermarktungszentrum entstehen, dass das Warenangebot um das heimische Wildbret, den heimischen Fisch und die Angebote der Imkerei abzusetzen. Hier ist es erforderlich, den Vertrieb und die Werbung dazu vorzubereiten. 5. Managementtraining: Die vorhandenen Angebote auf dem Gelände sollen für ein Managementtraining mitgenutzt werden. Hierzu erfolgt die Zusammenarbeit mit dem Projekt "Hochseilgarten" in Malente. Innovativer Charakter, Modellcharakter: Die geplanten Projektmaßnahmen haben innovativen Charakter, weil Naturschützer und Naturnutzer sektorenübergreifend, ganzheitlich für Verständnis der unterschiedlichen Lebensräume werben und die erforderlichen finanziellen Ressourcen und Materialien sektorenübergreifend gemeinsam nutzen. Im Zuge der Direktvermarktung ist es geplant, mit dem Ländlichen Dienstleistungszentrum Kassee- LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 40 dorf, das von der Ostholsteinischen Behindertenhilfe Eutin betreut wird, auch Personen mit Handicaps einzubinden. Multiplikatoreffekt, Öffentlichkeitsarbeit: Die geplanten Projektmaßnahmen mit den dazugehörigen Events sind geeignet, das Verständnis für die unterschiedlichen Lebensräume weiter zu transportieren. Die angesprochenen Werbemaßnahmen werden medienwirksam für die geplanten Projektmaßnahmen eingesetzt. Zeitplanung: Beginn der Maßnahme im August 2003; Zeitrahmen zur Umsetzung zwei Jahre. Finanzplanung: Kosten zur Projektmaßnahme 1 - Aus- und Fortbildung und Jugendarbeit: 1. Medienraum - Unterrichtsmöbel für ca. 50 Personen (50 Stühle, 17 Tische) ca. 8.000,00 Euro - Lehrtafeln, Bildmaterial, Foliensätze, Präparate ca. 2.000,00 Euro - LCD-Projektor, Notebook, Software, Drucker, Leinwand, Bedienungshardware ca. 7.500,00 Euro - Overheadprojektor ca. - Mobiles Lehraquarium ca. 1.500,00 Euro - Digitalkamera ca. - Videoanlage mit 2 TV-Geräten und Videokamera ca. 2.500,00 Euro - Drahtlose Sprachverstärkeranlage ca. 1.000,00 Euro - Untersuchungskästen für die chemische Wasseranalyse ca. - Zentrale Beleuchtungssteuerung ca. 1.500,00 Euro 500,00 Euro 750,00 Euro 600,00 Euro 2. Präsentationseinrichtungen für Exkursionen Zentrales Präsentationsmittel ist das Begehen eines sogenannten "Naturstieges" am Gewässerufer der Schwentine. - Errichtung Naturstieg in Holzbauweise inkl. Material und Eigenleistung ca. 5.000,00 Euro - Unterstand und Deckung inkl. Material und Eigenleistung ca. 1.500,00 Euro - Ferngläser für Gruppenführung ca. 2.000,00 Euro - Lehrtafeln über Fauna und Flora ca. 3.500,00 Euro 3. Internationale Jugendarbeit, Farkosten, Unterbringung und Beköstigung ca. 4.000,00 Euro LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 41 Summe ca. 41.850,00 Euro ============== Personalkosten und Betreuung Zunächst ist zu planen, dass die Betreuung und Präsentation von ehrenamtlichen Kräften durchgeführt wird. Die Finanzierung eines sogenannten Verbandsassistenten ist zu prüfen, sofern die Frequentierung und Auslastung eine konkretere Kostenabschätzung zulässt. Bei einer regelmäßigen Betreuung der Einrichtung, die kontinuierliche Pflege und Fortentwicklung des Unterrichtsmaterials durch je einem Akteur sowie die Annahme, dass im Durchschnitt je eine verbandsinterne und zwei externe Veranstaltungen im Monat durchgeführt werden, die von zwei Akteuren durchgeführt werden, sowie ein Gesamtorganisator, kann die folgende überschlagende Summe genannt werden jährlich ca. 7.000,00 Euro Öffentlichkeitsarbeit und Werbung Informationsbroschüre, Flyer, Anzeigenschaltung, sonstige Medien und die Pressebetreuung sind Faktoren, die eine erfolgreiche Arbeit ermöglichen. Hier kann der jährliche Finanzbedarf aufgrund verbandsinterner Erfahrungen nur geschätzt werden jährlich ca. 2.000,00 Euro Kosten zur Projektmaßnahme 2 - Bodenbörse: - 2 PC's einschließlich Software ca. 10.000,00 Euro - Fotokopierer mit intergriertem Drucker ca. 5.000,00 Euro Summe ca. 15.000,00 Euro ============== Kosten zur Projektmaßnahme 3 bis 5 - Freizeitaktivitäten, Direktvermarktung und Managementtraining: - Einrichtung eines Naturlehrpfades einschl. der Schautafeln sowie der Arbeitsmaterialien und 2 Sichtplattformen mit Arbeitsleitung - ca. 12.000,00 Euro Ausstellung von präpariertem Wild und Vogelpräparaten 3 Schauvitrinen ca. 5.500,00 Euro - Vertrieb und Werbung für die Direktvermarktung ca. 4.500,00 Euro - Einrichtung und Pflege einer Homepage ca. 3.000,00 Euro Summe ca. 25.000,00 Euro ============== Summe Projektmaßnahme 1 ca. 41.850,00 Euro Summe Projektmaßnahme 2 ca. 15.000,00 Euro Summe Projektmaßnahmen 3 bis 5 ca. 25.000,00 Euro LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz Gesamt 42 ca. 81.850,00 Euro ============== Finanzierung Die Co-Finanzierung erfolgt durch den Projektträger, soweit die anteiligen Mittel aus dem LEADERPlus-Programm zur Verfügung gestellt werden. PI 9.1.1.3 Schutz und Förderung der Schilfbestände am Plöner See Projektträger Umweltamt des Kreises Plön Projektziele Bekämpfung des Schilfrückgangs in der Region durch Absammeln von Treibgut und Müll, temporäres Abzäunen, Wiederanpflanzungen, wissenschaftliche Begleitung PI 9.1.1.5 Verbesserung der Durchgängigkeit der Schwentine an der Gremsmühle Projektträger Wasser- und Bodenverband Schwentine, Eutin Projektziele Maßnahmen zur Schaffung der Durchgängigkeit der Schwentine für Otter und andere Gewässerbewohner sowie Aktivierung des Mühlenrades PI 9.1.1.6 Maßnahmen zur Renaturierung der Schwentine Projektträger Wasser- und Bodenverband Schwentine, Eutin Projektziele Neuartige Maßnahmen zur Verbindung von Renaturierung und Gewässernutzung der Schwentine, resultierend aus der Schwentine-Entwicklungskonzeption LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 43 PI 9.1.1.7 Aktion sauberer See Projektträger Umweltamt des Kreises Plön Projektziele Durchführung einer Pilotveranstaltung zur Absammlung der Seen im Frühjahr entsprechend dem Pendant „Sauberes Dorf“ und Etablierung als dauerhafte Aktion unter Beteiligung von Bürgern, Bootsbesitzern und Fischern PD 9.1.2.1 (auch PD 9.1.4.1) Inwertsetzung regionaler Kultur und heimischer Produkte Projektträger Gemeinde Malente, Bürgermeister Michael Koch, Bahnhofstr. 31, 23714 Bad Malente-Gremsmühlen, Tel.: 04523-9920-0, Fax: 04523-9920-50 Projektpartner eventuell in Zusammenarbeit mit der „Lebenshilfe Ostholstein e.V.“ Projektziele Ziel des vorliegenden Projekts ist die Entwicklung arbeitsfähiger Strukturen zur dauerhaften Inwertsetzung von Produkten und Kultur der Region, die Stärkung des regionalen Bewußtsein für diese Entwicklungsressourcen sowie die Demonstration konkreter Maßnahmen zu ihrer Valorisierung. Ein Demonstrationsvorhaben mit Modellcharakter soll der ländlichen Entwicklung in diesem Bereich erste konkrete Impulse verleihen. Zur Nutzung der Chancen, die regionale Produkte und Kultur bieten, sind Arbeitsstrukturen unerläßlich, die in der Lage sind, konkrete Maßnahmen zur Vermarktung regionaler und regionaltypischer Produkte in Tourismus und Gastronomie zu initiieren und abzustimmen. Dazu sollen Landwirtschaft, Fischerei und Jägerschaft, Produzenten regionaltypischer und regionaler Produkte, regionales Kunsthandwerk und Kunstschaffende ebenso einbezogen werden wie Gastronomie und Tourismus. Durch die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Gruppen sollen bereichsübergreifende Maßnahmen auf den Weg gebracht und Synergieeffekte für die Entwicklung der Region herbeigeführt werden. Zusammen mit den an den Arbeitsstrukturen beteiligten Repräsentanten sollen entsprechende Initiativen entwickelt und initiiert werden. Maßnahmen zur Qualifizierung und Entwicklung von Know-how in der Inwertsetzung von regionalen Produkten und heimischer Kultur, sollen dazu beitragen, den Strukturen zu dauerhafter Arbeitsfähigkeit zu verhelfen. In der Stärkung des Bewußtseins der Bevölkerung in der Region für die Bedeutung regionaler Kultur und regionaler Produkte liegt eine wichtige Bedingung zur Mobilisierung und Einbindung lokalen Wissens. Sie ist darüber hinaus wesentlich für die Unterstützung von Maßnahmen zur Valorisierung durch wichtige regionale Akteure wie etwa Presse und Medien, Wirtschaftsvereinigungen und Unternehmen sowie die Bevölkerung insgesamt. Die Durchführung eines ausgewählten Vorhabens zur Inwertsetzung regionaler Produkte und Kultur mit den Akteuren vor Ort sollen einerseits die Machbarkeit und die Chancen, die dieses Handlungsfeld LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 44 der Region bieten, am konkreten Beispiel demonstrieren und zur Nachahmung anregen. Andererseits soll das Vorhaben einer nachhaltigen Entwicklung der Region konkrete Impulse verleihen. Schließlich zielt die Begleitung des Projekts durch öffentlichkeitswirksame Maßnahmen darauf ab, nicht nur das Bewußtsein für regionale Kultur und heimische Produkte innerhalb der Region zu steigern, sondern auch Besucher auf die Attraktionen, die die Region in diesem Bereich zu bieten hat, aufmerksam zu machen. Beitrag zum Erreichen der Entwicklungsziele Mit der Erfassung regionaler Kultur und heimischer Produkte, der Entwicklung und Qualifizierung arbeitsfähiger Strukturen zur dauerhaften Inwertsetzung von Produkten und Kultur der Region und der Durchführung eines konkreten Demonstrationsvorhaben trägt das Projekt in erheblicher Breite zum Erhalt und zur Förderung regionaler Kultur sowie ursprünglicher ländlicher und dörflicher Strukturen bei. Die vorgesehenen Maßnahmen zur Verbesserung der Vermarktung regionaler und regionaltypischer Produkte ebenso wie regionaler Kultur soll ein Beitrag dazu leisten, wohnortnahe, familienfreundliche Beschäftigung und Arbeit in der Region zu schaffen. Landwirtschaft, Fischerei und Jägerschaft, Produzenten regionaltypischer und regionaler Produkte, regionales Kunsthandwerk und Kunstschaffende werden ebenso einbezogen wie Gastronomie und Tourismus. Darüber hinaus soll die Berücksichtigung der vom ökonomischen Niedergang bedrohten Dorfkrüge der Region in einem Demonstrationprojekt zu Stabilisierung ihrer wirtschaftlichen Situation führen und damit zum Erhalt einer wichtigen traditionelle dörfliche Kontaktstellen für ältere und jüngere Menschen beitragen. Die im vorliegenden Projekt geplante Erfassung und Inwertsetzung regionaler Kultur und heimischer Produkte in der vorgesehenen Form, insbesondere durch die Information der Bevölkerung und Öffentlichkeitsarbeit in der Region, ist dazu angetan die regionale Identität zu stärken und in den Entwicklungsprozess zu integrieren. Damit wird ein Beitrag zur Erhöhung der Motivation und Handlungsfähigkeit der Menschen in der Region geleistet. Projektmaßnahmen Projektleitung und Koordinierung • Erfassung der Potentiale und Akteure im Bereich regionaler Produkte und heimischer Kultur; • Workshops und Seminare: Schaffung dauerhafter Arbeitsstrukturen und Erarbeitung eines Spektrums von Maßnahmen zur Inwertsetzung regionaler Kultur und heimischer Produkte; • Koordinierung eines ausgewählten Demonstrationsvorhabens; • Durchführung und Koordinierung von Öffentlichkeitsarbeit und Fachexkursionen; • Weitere zeitliche und inhaltliche Konzeption, Planung und Koordinierung aller Maßnahmen sowie finanzielle und administrative Abwicklung. Qualifizierung und Know-how Entwicklung • Workshops: Ergebnisse der Erfassung regionaler Produkte und heimischer Kultur; • Workshops und Seminare: Praktiker aus anderen Regionen und Fachreferenten vermitteln Knowhow und Erfahrung zur Inwertsetzung regionaler Kultur und heimischer Produkte - "Praktiker lernen von Praktikern"; • Fachexkursionen zu ausgewählten Modellprojekten (z.B.: Biosphärenreservat Rhön, Zentrum für Umwelt und Kultur Benediktbeuern) Demonstrationsvorhaben • Demonstrationsvorhaben zur Inwertsetzung heimischer Kultur und regionaler Produkte (z.B.: regionale Spezialitäten- und Produktewoche in ausgewählten Dorfgasthäusern; Aktionswoche zur Präsentation regionaler Geschichten zu heimischen Spezialitäten durch Fischer, Jäger und Landwirte) • Abgestimmte Öffentlichkeitsarbeit und Informationsmaterial LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 45 Information und Öffentlichkeitsarbeit • Regionale Informationsveranstaltungen: Maßnahmen und Bedeutung regionaler Produkte und heimischer Kultur für die regionale Entwicklung, Projektergebnisse • Präsentation von Projektergebnissen im Rahmen einer Messe • Attraktive Broschüre für Besucher: regionaler Produkte und heimischer Kultur Innovativer Charakter Eine systematische Erfassung und Sammlung regionatypischer Produkte und heimischer Kulturelemente besteht ebenso wenig, wie eine Kompetenzgruppe zu diesem Thema. Die Inwertsetzung regionatypischer Produkte und heimischer Kultur insbesondere in Tourismus und Gastronomie ist bislang in der Region schwach ausgeprägt. Öffentlichkeitswirksame Maßnahmen, die zur Stärkung des Bewußtseins für die regionale Kultur und zur Steigerung regionaler Identität beitragen bestehen ebenso wenig diesbezügliche Qualifizierungsmaßnahmen. Modellcharakter, Multiplikatoreffekt und Öffentlichkeitsarbeit Das Projekt hat Modellcharakter für die Region und bildet einen wesentlichen Kristallisationspunkt für die Inwertsetzung regionaler Kultur und heimischer Produkte. Im Rahmen der Kompetenzgruppe werden Modellprojekte entwickelt. Ein Demonstrationsprojekt mit Modellcharakter wird durchgeführt. Für andere Regionen hat das Projekt Modellcharakter insbesondere im Bezug auf die Konzeption. Langfristige Perpektiven sind mit kurzfristigen Orientierungen verbunden. Qualifikation und Öffentlichkeitsarbeit werden als zentrale Instrumente zur Inwertsetzung von Kultur und regionalen Produkten eingesetzt. Multiplikatoreffekte werden durch die Etablierung der Kompetenzgruppe und ihrer Qualifikation, zur Entwicklung konkreter weiterer Projekte, erzielt. Gleichzeitig leisten die umfangreichen Maßnmahmen zur Öffentlichkeitsarbeit wichtige Multiplikationsfunktionen. Schonenende Nutzung natürlicher Ressourcen, ökolog. Tragfähigkeit Die Maßnahmen, die im Rahmen des Projekts durchgeführt werden, haben keine negativen Auswirkungen auf Natur und Umwelt. Regionale Produkte oder heimisches Kulturgut, die mit negativen ökologischen Effekten verbunden sind, werden im Rahmen des Projekts nicht berücksichtigt. Die Vermarktung regionaler Produkte kann wesentlich zu einer naturgerechten und extensiven Bewirtschaftung der Kulturlandschaft und damit zum Erhalt der biologischen Vielfalt beitragen. Zeitplanung Projektbeginn Mitte 2002, Projektende Dezember 2004 Finanzplanung (in €) Projektleitung u. Koordinierung 1. Jahr 2. Jahr 3.Jahr Gesamt Personalkosten (1,5 Stellen, externe Beratung) 82.500 82.500 82.500 247.500 Sachkosten 13.050 8.300 8.300 29.650 Summe 95.550 90.300 90.300 277.150 4.040 4.040 4.040 12.120 0 26.000 0 26.000 1.000 1.000 21.000 23.000 Qualifizierung und Know-how Entwicklung Demonstrationsvorhaben Information und Öffentlichkeitsarbeit Summe Personalkosten Summe Sachkosten Gesamtkosten 247.500 90.770 338.270 LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 46 Finanzierung LEADER+ ABM 0,40 1 Stelle Projektleitung 1 Stelle Mitarbeit Eigenmittel Gesamt 135.308 135.000 67.500 462 338.270 PD 9.1.2.2 Bungsbergakademie Projektträger Bungsbergakademie e.V. 1. Vorsitzender: Karl-Friedrich Linke, Vinzier 32, 23717 Kasseedorf. Geschäftsstelle: Amtsverwaltung Schönwalde, 23744 Schönwalde Projektpartner Gemeinde Schönwalde, Gemeinde Kasseedorf, Herzoglich Oldenburgische Forstverwaltung, Böger Stiftung, Volkshochschulen der Region. Projektziele Umweltbildung im Jugend- und Erwachsenenbereich; Erhaltung eines kulturhistorisch wertvollen Gebäudes sowie einer bedeutenden Parkanlage (Doktorhaus in Schönwalde); Aufbau einer Informationsplattform zur Diskussion und Lösung von Fragen der naturverträglichen Naturnutzung und des Naturschutzes. Entwicklung von Konzepten, die den Naturraum des Projektgebietes einem nachhaltigen und umweltverträglichen Tourismus öffnen (gemäß der Agenda 21 und Tourismuskonzept für die Kreis Ostholstein und Plön sowie der Maßgaben der Ländlichen Struktur- und Entwicklungsanalyse). Projektmaßnahmen Die Bungsbergakademie ist bestrebt, folgende Maßnahmen durchzuführen: • Aufbau und Betrieb des Doktorhauses in Schönwalde als Schulungs- und Forschungszentrum • Entwicklung von Konzepten in den Bereichen Natur, Kultur, Tourismus, Landwirtschaft, Forst, Jagd und Fischerei • Koordinierung von Forschungsprojekten, beispielsweise zur Gutswirtschaft im 20. Jahrhundert (gemeinsam mit dem Institut für Europäische Ethnologie/Volkskunde der CAU Kiel und dem Dorfmuseum Schönwalde, Prof. Dr. Silke Göttsch und Dr. Hubertus Hiller) oder die Erarbeitung eines Managementplanes für das Gebiet der Oberen Schwentine (gemeinsam mit den lokalen Akteuren) LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 47 Innovativer Charakter Bisher hat es keine Institution gegeben, die die gesamte Region als vielfältigen Wirtschafts-, Kulturund Naturraum begreift, und bestrebt ist, möglichst zahlreichen Interessenvetretungen, Verwaltungen, Vereinen, Verbänden und interessierten Bürgern die Möglichkeit eine organisatorische Plattform zu bieten, auf der Fragen und Probleme des Naturnutzung, des Naturschutzes, der ökologischnachhaltigen Wirtschafts- bzw. Tourismusentwicklung thematisiert, diskutiert und gelöst werden können. Modellcharakter, Multiplikatoreffekt, Öffentlichkeitsarbeit Die Bungsbergakademie hat bereits im Jahr 2001 begonnen, mit rund 20 Veranstaltungen und û gemeinsam mit dem Dorfmuseum Schönwalde û zahlreichen waldpädagogischen Aktionen die oben skizzierten satzungsmäßig verankerten Projektziele zu verwirklichen. Darüber hinaus ist es der Bungsbergakademie mit den Veranstaltungen sowie mit einer vielbeachteten Sonderausstellung in den Räumen der Amtsverwaltung Schönwalde gelungen, auf ihre Aktivitäten hinzuweisen und eine breite Akzeptanz bei den Verwaltungen, Vereinen Verbänden und der interessierten Öffentlichkeit zu schaffen. Nicht zuletzt hat die Bungsbergakademie bei verschiedenen Veranstaltungen und in mehreren Pressegesprächen auf ihre Kompetenzen hingewiesen. Die Bungsbergakademie hat ein Informationsblatt herausgegeben, in dem die Ziele für die interessierte Öfentlichkeit umrissen sind. Schonende Nutzung der natürlichen Ressourcen, ökologische Tragfähigkeit Die Bungsbergakademie hat sich bereits in ihrer Satzung zur Einhaltung bestehender Auflagen und Planungen verpflichtet. In dieser Hinsicht werden beispielsweise die Belange und Anregungen des Denkmalschutzes, die B-Pläne der Gemeinde Schönwalde sowie die Vorgaben der LSE berücksichtigt. Einhaltung bestehender Planungen und Auflagen In dieser Hinsicht gelten die im vorhergehenden Punkt getroffenen Aussagen Zeitplanung Das Projekt " Bungsbergakademie " ist auf Dauer ausgelegt, die Projektfördermaßnahmen hinsichtlich des Doktorhauses auf 36 Monate. Beabsichtigt ist neben dem Aufbau und Betrieb des Doktorhauses als Bildungs- und Forschungszentrum die Einrichtung einer bis eineinhalb Stellen, damit die von der Bungsbergakademie initiierten Maßnahmen, Veranstaltungen und Forschungsvorhaben vorbereitet, begleitet und durchgeführt werden können. Finanzplanung Ersteinrichtung und Ausstattung Sachkosten EDV/ Verwaltung 8000,00 EUR Seminarraum 40000,00 EUR Seminartechnik 16500,00 EUR Zwei Arbeitsräume 14500,00 EUR Leseraum 13000,00 EUR LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz Summe 48 92000,00 EUR Finanzierung A. Eigenleistung Gemeinde 46000,00 EUR Landeszuwendung 46000,00 EUR Summe 92000,00 EUR Geschäftsbetrieb Personalkosten -Ordentl. Geschäftsbetrieb 1 Stelle ABM -Schulungsbetrieb ½ Stelle Sachkosten Betriebskosten 3500,00 EUR 4100,00 EUR Werbung 255,00 EUR EDV 255,00 EUR Kommunikation Gebäudeunterhaltung 10000,00 EUR 1590,00 EUR 2556,00 EUR Sonstiges Summe 1044,00 EUR 23300,00 EUR Finanzierung B. Einnahmen, Eigenleistung Gemeindezuschüsse 12945,00 EUR Leader + 10355,00 EUR Summe Finanzierungsvolumen 115.300,00 EUR 23300,00 EUR LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 49 PI 9.1.2.3 Vernetzung und Präsentation kulturhistorischer Substanz Projektträger Förderverein Dorfmuseum Schönwalde Projektziele Konzeption zur Besichtigung der Güter, Herrenhäuser und anderen historischen Gebäuden sowie Schaffung eines Kulturführers PI 9.1.2.4 „Alte Försterei“ Projektträger Gemeinde Kasseedorf Projektziele Erhaltung eines kulturhistorischen Gebäudes durch tourismusbezogene Information und Veranstaltungen zu regionaler Natur und Kultur PI 9.1.2.5 Regionale Musik in und um ländliche, historische Gebäude Projektziele Initiierung einer Veranstaltungsreihe zu regionaler Musik in ländlichen kulturhistorischen Gebäuden der Region PI 9.1.2.6 Hubertus-Jagd – Erhalt und Förderung regionaler, traditioneller Jagdkultur Projektziele Initiierung regelmäßiger Veranstaltungen zur Schaffung von Öffentlichkeit für die traditionelle Hubertusjagd PI 9.1.2.7 Museumszug „Hein Lüttenborg“ Projektträger Holsteinische Schweiz Tourismus GmbH Projektziele LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 50 Touristische Vermarktung des Museumszuges „Hein Lüttenborg“ von Bad MalenteGremsmühlen nach Lütjenburg PI 9.1.2.8 Umweltpädagogische Früherziehung von Kindern und Jugendlichen der Region Projektträger Kreisjägerschaft Eutin e.V. Projektziele Kulturhistorische Ausstellung „Rund ums Horn“ als Dauerausstellung PD 9.1.3.1 Entwicklung eines regionalen Reitwegekonzeptes Projektträger CJD Eutin, Günter Möller, Albert-Mahlstedt-Sztraße, 23701 Eutin, Tel.: 04521/ 706960, Fax: 04521/ 70696 Projektpartner Reiterbünde der Kreise, Reitvereine der Region, Kreise Plön und Ostholstein, Gemeinden des Projektgebietes, Landesforstverwaltung Projektziele Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines Konzeptes zur Vernetzung bereits bestehender Reitwege in der Region. Darüberhinaus soll die Neueinrichtung von Reitwegen vorbereitet werden, wenn Lücken im System festgestellt werden. Möglichkeiten der Vermarktung des Produktes Freizeit- und Sportreiten sollen erarbeitet werden. Das Projekt ist somit dem LAG-Handlungsschwerpunkt “Entwicklung umweltgerechter Tourismus- und Freizeitstrukturen” zuzuordnen. Es dient dem Erhalt und der Förderung regionaler Kultur, da Pferde und Reiten schon in vergangenen Jahrhunderten ein wichtiger Bestandteil der Kultur insbesondere auf dem Lande war. In der Folge wird die Weiterentwicklung des Reitsports zu neuen Arbeitsplätzen führen. Die Unterhaltung des dann geschaffenen Reitwegenetzes bietet insbesondere Arbeitsplätze für gering qualifizierte Menschen. Aber auch andere Dienstleistungen im Tourismusbereich werden dann gefordert sein. Insofern erwarten wir durch das Projekt eine Verbesserung der sozialen Funktion der Region sowohl für ältere als auch für jüngere Menschen Beitrag zum Erreichen der Entwicklungsziele Im Einzelnen sollen während der Projektlaufzeit folgende einzelne Arbeitsschritte durchgeführt werden: a. Bestandsaufnahme ausgewiesener Reitwege b. Abgestimmte Planung für Lückenschließung c. Entwicklung eines Tourismuskonzeptes ( Wanderreiten, Heuhotel) d. Entwicklung eines Konzeptes für Öffentlichkeitsarbeit (Beschilderung, Prospekte, Karten ) d. Arbeitsvorbereitung für Wegebau, Pflegekonzept, Beschilderung LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 51 e. Koordinierung der aktiven Vereine und Verbände Förderbereich: Vorbereitende Untersuchung Innovativer Charakter Reitwege wurden bisher in der Region isoliert voneinander und lokal begrenzt ausgewiesen. Eine Abstimmung über Gemeinde-oder Kreisgrenzen hinweg erfolgte kaum. Das hier beschriebene Projekt soll dazu führen, daß eine Verbindung der lokalen Netze zu einem regionalen Netz erfolgen kann, wobei auch die Ausweitung über die Region “Schwentine-Holsteinische Schweiz” hinaus schon mit angedacht werden soll. Damit kann für unsere Region ein Tourismus-Produkt attraktiv werden, das hier bisher kaum eine Rolle spielte, das Wanderreiten, die Urlaubsreise auf dem Pferd von einem Ort zum anderen. Aber auch für reitende Tagestouristen und nicht zuletzt für die Reitsportler aus der Region selbst erhöht das Projekt die Attraktivität. Modellcharakter, Multiplikatoreffekt, Öffentlichkeitsarbeit Wir erhoffen uns durch das Projekt, daß zukünftig überregional die Region “Schwentine-Holsteinische Schweiz” mit dem Begriff “reiterfreundlich” oder “Reitsportregion” in Verbindung gesehen wird. Die Weiterführung des Projektes z.B. landesweit soll vorbereitet werden, indem schon von Beginn an Abstimmungsgespräche mit Nachbarregionen geführt werden. Das vorgesehene Beschilderungs- und Kartensystem soll leicht übertragbar sein. Schonende Nutzung natürlichen Ressourcen, ökologische Tragfähigkeit Es ist gewährleistet, daß die zukünftige Reitwegeplanung angepaßt an örtliche Gegebenheiten und Eigenheiten der Landschaft zu erfolgen hat. Ein Bau von “Reitautobahnen”soll durch diese Planung vermieden werden. Die Öffentlichkeitsarbeit zu diesem Projekt und z. B. die Beschilderung der Wege wird dazu beitragen, dass das wilde Reiten durch Wald und Flur mit der möglichen Zerstörung ökologisch wichtiger Biotope weitgehend unterbleibt. Einhaltung bestehender Planungen und Auflagen Das vorgesehene Projekt berührt natürlich Belange von Landschaftsrahmenplänen, Regionalplänen, Flächennutzungsplänen u.a. Auch Eigentumsfragen sind natürlich zu klären. Die Einbindung der Gebietskörperschaften in die Projektplaniung gewährleistet, dass mögliche Fehlplanungen vermieden werden können. Die Beteiligung der Kreise z.B. als Untere Naturschutzbehörden stellt sicher, dass Umweltbelange ausreichend berücksichtigt werden. Zeitplanung Als Projektlaufzeit ist zunächst ein Jahr vorgesehen. Begonnen werden kann jederzeit. Es ist vorgesehen, eine Stelle mit 39 Stunden/Woche einzurichten, die über eine Strukturanpassungsmaßnahme (SAM) des Arbeitsamtes gefördert wird. Finanzplanung Personalkosten 1 Stelle CJD CII/2 (SAM 80%) 30.540 € Sachkosten Summe Büro 20 qm á 12,- DM 1.440 € Kfz-Kosten (25.000 km) 2.400 € Verwaltung 1.527 € AfA PC 667 € Reisekosten 500 € Indirekte Kosten / Overhead 3.054 € Sonstiges 1.000 € 41.128 € LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 52 Finanzierung Projektmittel LEADER Kofinanzierung 20.564 € Arbeitsamt 11.622 € Land SH 5.100 € Eigenmittel 3.842 € Summe 41.128 € PD 9.1.3.2 Gesundheitsnetzwerk in Malente - Gesundheit, Sport und Bildung – natürlich Projektträger Sport- und Bildungszentrum Malente; Harald Kitzel, Eutiner Str. 45, 23714 Malente Projektpartner • Curtius-Klinik, Fachklinik für Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin, die verantwortliche Person ist die Geschäftsführerin Annette Nedderhoff • Klinikum Holsteinische Schweiz mit dem leitenden Bereichsarzt Dr. Uwe Becker und dem Klinikdirektor Mrosowsky. • das CJD Malente – Bildungszentrum - als Seminar- und Tagungsstätte in Zusammenarbeit mit der Hochseilgarten GmbH & Co KG. , Ansprechpartner ist der Studienleiter Heino Kruse (Lehrer) Projektziele Die Landesregierung unter Ministerpräsidentin Heide Simonis strebt eine qualitative und quantitave Erweiterung der Gesundheitsstandorte in Schleswig-Holstein an. Schwerpunkt der Landespolitik ist unter anderem die Stärkung eines freien Gesundheits-marktes, wozu die Integration von Leistungen gehört, die bisher überwiegend getrennt angeboten werden. Komplettangebote aus einer Hand sind gefragt mit den Schwerpunkten Sport und Fitness, Gesundheit und Freizeit, Tourismuswirtschaft und Kultur, Nahrung und Genuß. „Das Land ist bekannt als Kur- und Bäderland, für seine bedeutenden medizinischen Kompetenzen, für seine innovative Medizintechnik, als führender Rehabilitationsanbieter, für sein gesundes Klima, schöne Landschaft und gutes kulturelles Angebot“ (Zitat: Krankenhausgesellschaft Schleswig-Holstein, Papier zur Gesundheitspolitik). Hintergrund aller Überlegungen ist es, • den touristische Standort und den Bekanntheitsgrad von Bad Malente und der Holsteinischen Schweiz mit dem Segment Gesundheits- und Wellness-Urlaub auszubauen • eine attraktive Angebots-Erweiterung im Tourismus-Bereich vorzunehmen, um insbesondere nicht organisierte Einzelpersonen als zusätzliches Gästepotentiale zu erschließen • dabei dem potentiellen Kunden die Möglichkeit zu einer einmaligen und innovativen Kurs- bzw. Gesundheitswoche aufzuzeigen. Projektmaßnahmen Vorbereitende Untersuchung und Weiterbildungsmaßnahmen In mehrmaligen Gesprächsrunden der beteiligten Projektverantwortlichen wurden das Programmgerüst und Inhalte der Gesundheitswoche festgelegt. Nach der Zuordnung der ermittelten Schwerpunkte auf die entsprechenden Projektpartner und der Erhebung einer vorläufigen Preiskalkulation erfolgte LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 53 eine Zielgruppen-Analyse mit dem Hintergrund, eine relevante Vermarktungsstrategie einschlagen zu können. Zum Zwecke der Vorbereitung auf die geplanten Gesundheitswochen besteht ferner für die Projektverantwortlichen die Notwendigkeit, an Fortbildungen und Diskussionsforen im Bereich des Tourismus-Wesens teilzunehmen. Ferner wird Dozenten der beteiligten Organisationen die Möglichkeit zur fachbezogenen und veranstaltungs-adäquaten Schulung und Weiterbildung geboten. Die Projektverantwortlichen gehen davon aus., dass Schulungsmaßnahmen für Mitarbeiter zu 60 % förderfähig sind. Erschließen der Vertriebswege Folgende Erschließungswege für das diskutierte Gesundheitsprojekt werden in der Vorlaufphase von allen Projektpartnern in unterschiedlicher Ausprägung wahrgenommen: • Kontaktaufnahme zu Reiseveranstaltern, die unsere Produktlinie vertreten • Kontaktaufnahme zu nachbarschaftlichen Tourismus-Organisationen, um möglichst breitgefächert das Konzept vorzustellen • Tourismuns-Agentur Schleswig-Holstein • Besuche von Tourismusveranstaltungen und Messen Werbemaßnahmen • Erstellung des Werbe-Flyers, Beauftragung einer Druckerei • Anzeigenschaltung im Rahmen eines Marketing-Mix • redaktionelle Beiträge in Mitglieder-Zeitungen der Krankenkassen • Mailing-Aktionen • Internet-Auftritt Die Projektverantwortlichen gehen davon aus., dass Maßnahmen im Bereich Marketing zu 35 % förderfähig sind. Kleine Infrastrukturinvestitionen Für diverse Unterrichtseinheiten und für den Therapie-Betrieb müssen verschiedene Sportgeräte (z.B. Spinning-Räder), anderes Kleinmaterial (z.B. Decken) sowie Verbrauchsmittel angeschafft werden. Die Projektverantwortlichen gehen davon aus., dass Infrastrukturmaßnahmen zu 60 % förderfähig sind. Innovativer Charakter des Projekts Grundlage des Projektes ist die Erkenntnis, dass sich Beherbergungsbetriebe und Gesundheitseinrichtungen in der Region Holsteinische Schweiz aufgrund des Strukturwandels im Gesundheitstourismus stärker an den Bedürfnissen der Menschen orientieren müssen. Gerade der Einzelne erkennt und übernimmt die Bereitschaft, auch in der Gestaltung der Urlaubswochen seine Gesundheit durch aktiv-präventive Aspekte zu erhalten bzw. zu fördern. Um hierfür adäquate Möglichkeiten zu schaffen, muss eine Vernetzung der in Bad Malente auf dem Feld der Gesundheitsvorsorge tätigen Institutionen stattfinden. Nur durch Kooperationen zwischen den Anbietern einzelner Dienstleistungen kann diese innovative, fachübergreifende Herausforderung im Gesundheitstourismus bewerkstelligt werden. Modellcharakter, Multiplikatoreneffekt, Öffentlichkeitsarbeit Die Gesundheitsinitiative des Ministeriums für Umwelt, Natur und Forsten des Landes SchleswigHolstein möchte innerhalb des Leitprojektes „Modellregion Natürlich Erleben“ den vorsorgenden Gesundheitsschutz außerhalb des traditionellen Gesundheitswesens fördern. Hiermit in Zusammenhang steht das Leitmotiv „gesund leben in einer attraktiven Umwelt“, was durch die angedachte Programminitiative der Projektpartner in hervorragender Weise realisiert wird. LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 54 Auch die landschaftlich reizvolle Lage zwischen Wasser und Wald stellt ein starkes Aufforderungsprofil dar, um sportliche Betätigungen in der natürlichen Umwelt zu genießen. Aber auch bei wechselhaftem Wetter stehen bei den Projektpartnern genügend Indoor-Einrichtungen zur Verfügung, um sowohl die breite Palette des Gesundheits- und Freizeitsports als auch mentale und Entspannungsphasen mit und ohne Wellness-Charakter auszuüben. Insgesamt wird mit diesem Netzwerk-Projekt eine modellhafte Entwicklung geleistet zu einer umweltgerechten Tourismus- und Freizeit-Struktur, die charakterisiert werden kann mit Wellness, Erlebnis, Vitalität und Körpergefühl. Einhaltung bestehender Planungen und Auflagen Die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen und kommunaler Auflagen ist als selbstverständlich anzusehen. Schonende Nutzung natürlicher Ressourcen, ökologische Tragfähigkeit Das Sport- und Bildungszentrum Malente als leitender Projektpartner ist als erste Sportschule in Deutschland 1998 nach Öko-Audit-Richtlinien zertifiziert worden. Mitarbeiterschaft, Lieferanten und Gäste der Sportschule werden regelmäßig über die Bemühungen und Erfolge des Umwelt-Management-Systems aufgeklärt. Hieraus ergibt sich eine enge Verpflichtung gegenüber allen umweltrelevanten Auswirkungen sowie eine Ausstrahlung auf die Partnerorganisationen im Hinblick auf ressourcenschonenden Umgang bei allen Aktivitäten. Zeitplanung ab 01/02: Vorplanungen und Überlegungen zur administrativen Anbindung des Projekts, zu Programminhalten und zur Marketing-Strategie Kontaktaufnahme zu interessierten Hotels, Pensionen 07/02 – 09/02 Durchführung von mindestens vier (siehe Anhang 2) Gesundheitswochen, jeweils in Absprache mit den Projektpartnern und den Tourismus-Organisationen 04/03 – 10/03 Durchführung von mindestens sechs Gesundheitswochen, jeweils in Absprache mit den Projektpartnern und den Tourismus-Organisationen 04/04 – 10/04 Durchführung von mindestens acht Gesundheitswochen, jeweils in Absprache mit den Projektpartnern und den Tourismus-Organisationen Finanzplanung Jahr 2002 2003 2004 4 6 8 8.000,00 9.000,00 10.000,00 4.000,00 4.000,00 4.000,00 1.1.3. Klinik. Holst. Schweiz (2 Std./Woche) 2.000,00 2.000,00 2.000,00 1.1.4. CJD 2.000,00 2.000,00 2.000,00 16.000,00 17.000,00 18.000,00 7.200,00 9.600,00 geplante Wochen Teilnehmerbeitrag = 328 Euro in der Übersicht alle Beträge in Euro 1. Personal 1.1. Anteilige Personal- u. Sachbearbeiterkosten 1.1.1. SBZ (8 Std./Woche im 1. Jahr) 1.1.2. Curtius-Klinik (4 Std./Woche) (2 Std. /Woche) Gesamt 1.1. 1.2. Referenten-, Dozentenkosten, ärztliche Honorare und Schulungskosten 1.2.1. SBZ (25 Eht.+ Reisekosten pro Woche) 4.800,00 LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 1.2.2. Curtius-Klinik (10 Eht. pro Woche) 55 1.000,00 1.500,00 2.000,00 1.2.3. KHS 40 x 77 Euro im 1. Jahr 3.080,00 4.620,00 6.160,00 1.2.4. CJD/HSG 40 x 80 Euro im 2. Jahr 3.200,00 4.800,00 6.400,00 200,00 300,00 400,00 Gesamt 1.2. * der enthaltene Anteil der Schulungskosten beträgt etwa 30 % (ca. 4.000 Euro) 12.280,00 18.420,00 24.560,00 Gesamt 1. Personal 28.280,00 35.420,00 42.560,00 1.2.5. TSM 2. Infrastrukturmassnahmen 2.1. Anteilige Büro-, Raum- und Hallenmieten sowie anteilige Nutzung der Büroausstattung, der Telekommunikationstechnik und Porto 2.1.1. SBZ 2.000,00 2.000,00 2.000,00 2.1.2. Curtius 1.000,00 1.000,00 1.000,00 2.1.3. KHS 1.000,00 1.000,00 1.000,00 2.1.4. CJD/HSG 1.000,00 1.000,00 1.000,00 2.2.1. SBZ 3.000,00 3.000,00 3.000,00 2.2.2. Curtius 2.000,00 2.000,00 2.000,00 2.2.3. KHS 2.000,00 2.000,00 2.000,00 2.2.4. CJD/HSG 2.000,00 2.000,00 2.000,00 14.000,00 14.000,00 14.000,00 4.000,00 4.000,00 4.000,00 10.000,00 10.000,00 10.000,00 3.3. Mailing-Aktionen 9.000,00 9.000,00 8.000,00 3.4. Besuche von Messen und Veranstaltungen 3.000,00 3.000,00 3.000,00 3.5. Internet-Auftritt und Pflege 2.000,00 1.000,00 1.000,00 Gesamt 3. Marketing 28.000,00 27.000,00 26.000,00 Gesamtkosten 1 - 3 70.280,00 76.420,00 82.560,00 13.100,00 19.200,00 25.300,00 2.1. Zu Schulungskosten Personal 60 % *(siehe 1.2.) 2.400,00 2.400,00 2.400,00 2.2. Zu Infrastrukturmaßnahmen 60 % 8.400,00 8.400,00 8.400,00 2.3. Zu Marketing/Öffentlichkeitsarbeit 35 % 9.800,00 9.500,00 9.100,00 2.2. Anschaffung Material Gesamt 2. Infrastrukturmaßnahmen 3. Marketing/Öffentlichkeitsarbeit 3.1. Flyer, Layout und Druck 3.2. Insertionen Finanzierung 1. Teilnehmerbeiträge 10 TN a. 328,00 EURO x Wochen 2. Leader+ LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 56 3. Eigenanteil der beteiligten Organisationen 3.1. SBZ 10.000,00 10.000,00 10.000,00 3.2. Curtius-Klinik 10.000,00 10.000,00 10.000,00 3.3. KHS 10.000,00 10.000,00 10.000,00 6.580,00 6.920,00 7.360,00 70.280,00 76.420,00 82.560,00 3.4. CJD/HSG Summe PD 9.1.3.3 Informationsnetzwerk Holsteinische Schweiz Projektträger: Die Trägerschaft muss noch genau geklärt werden; eventuell: • Naturpark Holsteinische Schweiz • Holsteinische Schweiz Tourismus e.V. • Gemeinden Projektziele: • Aufbau eines einheitlichen Informationssystems für Touristen und Einheimische, das besonders die in diesem Antrag angesprochenen Themenschwerpunkte (z.B. Landwirtschaft; Natur und Umwelt; Wasser; Kulturlandschaft; neue Energien und weitere) aufnimmt. • Erfassung und Ausbau von bestehenden Schwerpunkten (z.B. Naturparkhaus Plön, Ölmühlengelände für Wasser, Schießplatz Kasseedorf für Jagd, Wald usw.) bzw. Neuanlage von Schwerpunkten zu/als Kristallisationspunkte zur Besucherinformation. • Ausrichtung aller Informationsmedien an diesem Informationssystem • Vernetzung der Schwerpunkte durch ÖPNV- Angebote und Fahrradwege (siehe auch Projekt zum Bau kostengünstiger Fahrradwege) • Vermarktung der vorhandenen speziellen thematischen Rundtouren (Fahrrad und Wanderwege) um die Schwerpunkte herum • Konzept zur Ausbildung und Qualifizierung von Personen, die als „guids“ thematische Führungen machen können • Ggf. Schaffung von Beschäftigungsmöglichkeiten für arbeitslose Jugendliche ohne Schulabschluss in den Schwerpunktbereichen Projektanlass und Projekthintergrund: Die Holsteinische Schweiz ist gekennzeichnet durch eine vor allem mit dem Tourismus gewachsene Informationslandschaft. Diese ist gekennzeichnet durch keine einheitliche Informationsstrategie. Erste erfolgreiche Schritte sind in der Informationsvermittlung durch die Gründung des Vereins Holsteinsiche Schweiz Tourismus und die Errichtung des Naturparkhauses beschritten worden. Es werden aber immernoch in den einzelnen Orten zwar zahlreiche, aber doch nicht abgestimmte einzelne Angebote angeboten. Zudem ist die mit der Errichtung des Naturparkhauses vorgesehene Errichtung von weite- LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 57 ren Informationsschwerpunkten noch nicht erfolgt. Wenn man sich zum Beispiel über Direktvermarktung und Landwirtschaft oder Natur in der Holsteinischen Schweiz informieren will, kann man das nicht hauptsächlich an einem Ort tun, sondern man ist auf verschiedene Orte und Anlässe angewiesen, die nicht einfach zugänglich sind. Sinn dieses Leitprojektes ist es also, die bestehenden Ansätze themenspezifisch zu sogenannten Schwerpunkten (oder „Kristallisationspunkten“) zu entwickeln, die als erste Hauptanlaufpunkte fungieren sollen. Ggf. müssen Schwerpunkte noch neu geschaffen werden, wenn zur Zeit noch kein Ansatzpunkt vorhanden ist (Landwirtschaft). An diesen Punkten soll dann möglichst umfassend die Erstinformation erfolgen. Bestandteil des Konzeptes ist aber auch, dass hier auf andere Informationsquellen und –orte, die vertiefende Informationen bieten, verwiesen wird. So entstünde ein Informationsnetzwerk, dass zielgerichtet auf die Wünsche der Touristen abgestimmt werden könnte. Wie beschrieben, sind diese Punkte teilweise schon vorhanden und informieren über einen Themenbereich. Aber auch hier ist der Gedanke der Vernetzung noch nicht genügend ausgeprägt. Gerade aber zum Thema Landwirtschaft- Verbraucher- Direktvermarktung ist noch kein Schwerpunkt vorhanden. Dieser ließe sich z.B. in Verbindung mit der Errichtung eines „Gläsernen Bauernhofes“ verbinden, der auch geplant ist. Beitrag des Projektes zum Erreichen der Entwicklungsziele: • Vorrangiges Ziel des Projektes ist die Verbesserung der Information für Touristen und damitz eine Steigerung der Attraktivität der Region für Touristen. • Daneben setzt besonders die Schaffung von neuen Einkommensquellen im Bereich der Landwirtschaft eine stärkere Einbeziehung von Touristen und damit auch Verbrauchern in diesbezügliche Themen voraus. Eine Auseinandersetzung zum Beispiel mit der Erzeugung von Nahrungsmitteln oder den Schönheiten von Natur und Landschaft setzt zwingend voraus, dass die entsprechenden Personen einen leichten Zugang zu diesbezüglichen Informationen haben. Ist diese Kette zwischen Erzeuger und Konsument nicht geschlossen, können sich die positiven Ergebnisse nicht einstellen. Damit entspricht das Projekt einmal dem Ziel, neue Aufgabenfelder in der Landwirtschaft zu erschließen und weiter dem Ziel, die ländlichen Strukturen in die touristische Infrastruktur und die Vermarktung mit einzubeziehen. • Positiv für die Durchführung des Projektes ist die Tatsache, dass sowohl in der Holsteinsichen Schweiz als auch in Ostholstein insgesamt schon eine ganze Reihe von guten Beispielen vorhanden sind (z.B. Museumshof Lensahn; Bauernhöfe mit Direktvermarktung; Bauernhöfe mit Urlaub auf dem Bauernhof), deren Erfahrungen genutzt werden können. Projektinhalte: Das Projekt unterteilt sich in 2 Abschnitte. Im Vordergrund der ersten Phase steht die Entwicklung eines Konzeptes für das „Informationsnetzwerk Holsteinische Schweiz“. Dazu gehört die Auswahl der für die Region geeigneten thematischen Schwerpunkte, der Ansatzpunkte vor Ort und deren Verknüpfung. Es ist unbedingt erforderlich, bestehende Konzepte mit einzubeziehen, um nicht das Rad neu zu erfinden und Kosten zu sparen und bestehende Initiativen zu unterstützen. Außerdem soll in Abstimmung mit der Holsteinischen Schweiz Tourismus e.V. ein Informationssystem entwickelt werden, dass die Wünsche der „zu Informierenden“ nach leichter Zugänglichkeit mit den Bedürfnissen der „Informierenden“ verbindet. In der zweiten Phase soll dann das Konzept umgesetzt werden und Eingang in die weitere Verwirklichung der Maßnahmen dieses Konzeptes und Sonstiger finden. Arbeitsschritte im einzelnen: LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 58 Phase 1 (Konzept) 1. Grundlagenermittlung: Welche Themen sind für die Menschen in der Holsteinischen Schweiz und für Touristen wichtig, worüber soll informiert werden? Einbeziehung schon bestehender Konzepte; Wo sind schon Ansatzpunkte, die zu Schwerpunkten werden könnten? Gibt es Träger, die diese Funktion ausüben können? Wie können neue Träger gefunden werden? 2. Konzepterarbeitung: Auswahl von Informationsschwerpunkten; Erarbeitung der Informationsstrategie, Besprechung mit den Trägern, Leitfaden zur Information; Konzept für die Vernetzung (Wegeführung, Fahrrad, ÖPNV); Erarbeitung einer Kommunikationsstrategie in Zusammenarbeit mit den Tourismusorganisationen Phase 2 (Umsetzung) 1. Etablierung der Informationsschwerpunkte (Beratung; Ausbildung; Ausbildung von Guids; Hilfe bei der Umsetzung; ...) 2. Beratung der Informationspunkte, die nicht die Schwerpunkte bilden hinsichtlich deren Einbindung 3. Ausarbeitung von themenbezogenen Rundwegen im Zusammenhang mit den Schwerpunkten 4. Vernetzung der Schwerpunkte durch ÖPNV- Maßnahmen und Radwegbeschilderung 5. Umstellung der Marketingmaßnahmen im Tourismusbereich Innovativer Charakter / Modellcharakter des Projektes: Durch das Projekt wird verstärkt die enge Beziehung zwischen den Anbietern von Informationen und den Empfängern auf breiter Front in den Vordergrund gestellt. Damit wird für die in der Landwirtschaft tätigen oder die im ländlichen Raum lebenden Menschen die Möglichkeit eröffnet, durch direkte Kommunikation zum Beispiel die Erzeugung von landwirtschaftlichen Produkten oder die Entwicklung von Naturräumen unter Einbeziehung der Landwirtschaft den Verbrauchern, die sich als Touristen in der Region befinden, näher zu bringen. Damit würde nicht „über etwas“ informiert, sondern die Betroffenen informieren selbst über ihre Erzeugung, ihre Heimat oder ihre Natur. Öffentlichkeitsarbeit: Ein Informationsnetzwerk, das die kundenfreundliche Information für Touristen in der Holstienischen Schweiz zum Ziel hat, ist schon von der Anlage her ein Konzept mit Öffentlichkeitswirksamkeit. Besonders wichtig ist aber in diesem Zusammenhang, dass das Konzept in der Phase 1 mit den Beteiligen besprochen wird, damit auch eine Identifikation erfolgen kann. Evaluierung, Monitoring: Ziel der Phase 1 ist die Erarbeitung eines umsetzungsfähigen Konzeptes für das „Informationsnetzwerk Holsteinische Schweiz“. Damit ist das Ergebnis klar definiert. Als Zwischenkontrolle sind monatliche Berichte/Abstimmungsgespräche an/mit die/der Geschäftsstelle bzw. die/der Mitgliederversammlung vorgesehen. Zeitplanung: • Phase 1 ab Herbst 2002 bis Mitte 2003 LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 59 • Phase 2: nach Beendigung von Phase 1 (die Ergebnisse von Phase 1 fließen in die Konzeption der Phase 2 ein) • Nach Ablauf der Projektlaufzeit eigenständige Fortführung durch die jeweiligen Projektträger Finanzplanung: Kosten in Euro 2002 2003 2004 Summe Förderung Förderung in % in Euro Personalkosten 30.000 45.000 a.) Phase 1 15.000 b.) Phase 2 Abhängig vom Ergebnis Phase 1 100 % 45.000 100 % 10.000 100 % 55.000 Sachkosten a.) Phase 1 3.000 b.) Phase 2 10.000 7.000 Abhängig vom Ergebnis Phase 1 18.000 37.000 55.000 Summe Finanzierung (in Euro) 2002 2003 2003 Summe Projektträger 9.000 18.500 27.500 Zuschuss 9.000 18.500 27.500 18.000 37.000 55.000 Leader + Summe LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 60 PD 9.1.3.4 Veranstaltungskalender für den „Naturpark Holsteinische Schweiz“ mit Schwerpunkt Natur- und Landeskunde Projektträger Naturpark Holsteinische Schweiz e.V., Thea Daubitz, Schlossgebiet 9, 24306 Plön, Tel. 04522/749376, FAX: 04522/749377 Projektpartner Arbeitsamt Plön, Herr Kerssen, Lütjenburger Str. 9 – 10, 24306 Plön, Tel. 04522/7473-12 Bingo - Projektförderung, Herr Schadt, Mühle Westeraccum, 26553 Dornum Projektziele • Bündelung der natur- und landeskundlichen Veranstaltungen und Bekanntmachung der wichtigsten kulturellen Angebote der Region (Transparenz) • Attraktivitätssteigerung der Region (Regionalförderung) • Präsentation des Naturparks Holsteinische Schweiz als vielfältiges „Naturparadies“ mit kultureller Eigenheit nach innen (Wir-Gefühl) und außen (Vermarktung) • Förderung von umweltverträglichen Erholungsaktivitäten • Naturschutz (Qualifizierung) Beitrag zum Erreichen der Entwicklungsziele Dem Urlauber sind normalerweise die einschlägigen Anbieter von regionalen Veranstaltungen nicht bekannt. Für ihn ist es während der Kürze seines Aufenthaltes (angenommenen 2 Wochen) schwierig, wenn nicht unmöglich, umfassende Informationen über das vielfältige Angebot in der Region zu erhalten. Die Palette der Anbieter ist groß. Die Herausgabe eines entsprechenden Veranstaltungskalenders trägt zur Attraktivitätssteigerung der Region bei, weil dem Urlauber die Möglichkeit gegeben wird, einfach umfassende Informationen zur Freizeitgestaltung erhalten zu können. Gleichzeitig werden bestehende Angebote der Region vernetzt. Umgekehrt erhalten die oft finanzschwachen Anbieter von natur- und landeskundlichen oder kulturellen Veranstaltungen (Naturschutz- und Heimatvereine etc.) zwei attraktive und leistungsfähige Medien (internet und Broschüre) für die gemeinsame Veröffentlichung ihrer Veranstaltungsangebote. Dadurch wird das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Kommunikation der Aktiven im Naturpark Holsteinische Schweiz gefördert. Durch die bessere Bekanntmachung der einzelnen Veranstaltungen können mehr Menschen über ökologische Zusammenhänge und die Ziele des Naturschutzes informiert werden. Projektinhalte Die natur- und landeskundlichen Veranstaltungen und die wichtigsten kulturellen Angebote im Naturpark Holsteinische Schweiz sollen in einem Veranstaltungskalender, der regelmäßig im Internet und als Broschüre erscheint, veröffentlicht werden. 1.) Einstellung einer AB-Kraft für die Laufzeit von 2 Jahren durch den Naturparkverein Anforderungsprofil: möglichst naturwissenschaftlich orientierte Ausbildung, gutes Schriftdeutsch, sicherer Umgang mit EDV LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 61 Rahmen: 30 Wochenstunden, Vergütung je nach Ausbildung (max. BAT IV b) 2.) Bereitstellung eines Veranstaltungskalenders im Internet (Datenbank mit Suchkriterien) über eine entsprechende Internetfirma für den Naturparkverein. 3.) Herausgabe und Vertrieb des Veranstaltungskalenders als Broschüre (3 X im Jahr, insgesamt 19.000 Exemplare/Jahr). Die AB-Kraft wird vom Naturparkverein für die Dauer von 2 Jahren eingestellt. Die Anleitung, Aufsicht und Kontrolle erfolgt über die hauptamtliche Geschäftsstelle des Naturparkvereins. Hierfür werden durchschnittlich 1 h/Woche eingeplant. Zur Arbeitszeiterfassung werden Zeiterfassungslisten geführt. Die AB-Kraft ist über die Betriebshaftpflicht (Kommunaler Schadensausgleich) des Naturparkvereins versichert. Der Arbeitsplatz der AB-Kraft befindet sich wegen Platzmangels nicht im Bürobereich der Geschäftsstelle im Naturpark-Haus Plön sondern in räumlicher Nähe bei der benachbarten Kreisverwaltung Plön. Hier kann ein Tul-Arbeitsplatz (mit internetfähiger PC-Anlage) gegen Erstattung der Sach- und Gemeinkosten zur Verfügung gestellt werden. Die Veranstaltungstermine sollen von der AB-Kraft kontinuierlich erfaßt und zusammengestellt werden. Hierfür ist eine Recherche bei den Anbietern in der Region und evtl. eine redaktionelle Bearbeitung der gelieferten Textbeiträge notwendig. Die Programmierung und Bereitstellung einer Datenbank inkl. Design als Veranstaltungskalender im Internet soll durch eine einschlägige Firma erfolgen. Es soll dabei geprüft werden, ob eine Kompatibilität mit anderen Internetangeboten in der Region hergestellt werden kann, so daß ein gemeinsamer Datenpool gegenseitig nutzbar wäre. Die Eingabe und Bearbeitung der Daten für das Internet soll nach einer kurzen Schulung durch die Internetfirma von der ABKraft erfolgen. Gleichzeitig ist vorgesehen, daß die einzelnen Veranstalter ihre Veranstaltungen auch selbstständig über das Internet in den Veranstaltungskalender des Naturparks eingeben können, so daß in diesem Fall nur noch die Freischaltung durch den Naturparkverein erfolgen müßte. Nach der Anschubphase (Projektdauer 2 Jahre) könnte so erreicht werden, daß der Veranstaltungskalender später auch bei reduziertem Personaleinsatz weiter im Netz erscheinen kann. Die parallel zum Internet herausgegebene Broschüre ist derzeit noch notwendig, da ein großer Teil der Zielgruppe (Touristen über ihre Vermieter) noch nicht „am Netz“ ist. Ziel ist es, die Auflagenhöhe mittelfristig zu reduzieren und die Finanzierung über Anzeigen und Beiträge der Veranstalter zu regeln. Zu den Aufgaben der AB-Kraft gehört es auch, die drucktechnische Umsetzung der Broschüre vorzubereiten und zu begleiten. zu 2.) Broschüre erscheint 3 x /Jahr (März bis Juni/6.000 Ex., Juli bis Oktober/10.000 Ex.; Nov. bis Feb./3.000 Ex.) Umfang: 48 bis 60 Seiten (ca. 1.200 Veranstaltungen/Jahr) Gliederung: Titel; Übersicht – Inhaltsverzeichnis; Übersichtskarte; Termine (nach Kategorie und ggf. Datum sortiert) Kategorien: regelmäßige; Einzeltermine; Termine nach Vereinbarung; Ausstellungen; evtl. Anzeigen Die Typen der einzelnen Veranstaltungen (z.B. Fledermausexkursion, geologische Exkursion oder ornithologische Wanderung) sollen durch unterschiedliche Symbole (insgesamt ca. 15) gekennzeichnet werden. zu 3.) Internet: Datenbank: Verlinkung mit homepage Naturpark, www.naturpark-holsteinische-schweiz.de Suchkriterien: Orte; Datum; Typ; Veranstalter; nach Vereinbarung Aktualisierung: monatlich (bzw. wöchentlich) Erfassung der Daten durch Naturpark (AB-Kraft) bzw. Veranstalter (über das Internet) LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 62 Innovativer Charakter Derzeit gibt es im Naturpark Holsteinische Schweiz keinen einheitlichen Veranstaltungskalender (weder als Printmedium noch im Internet). Der Kreis Ostholstein und einige Gemeinden geben jeweils für ihr Gebiet eigene Publikationen heraus. Darüber hinaus veröffentlichen die jeweiligen Anbieter eigene Programmblätter. Die Schaffung eines zentralen Datenpools für Veranstaltungen in der Region könnte auch für andere Tourismusregionen Vorbild sein. Multiplikatoreneffekt, Öffentlichkeitsarbeit • Möglichkeit der Verlinkung für andere (Tourismusverband, Kurverwaltungen, Naturschutzverbände) • Das Veranstaltungsheft wird über alle beteiligten Veranstalter angeboten. Dadurch potenziert sich die Verbreitung der Angebote jedes einzelnen Anbieters. • Bekanntmachung in der örtlichen Presse • Flächendeckender Versand der Broschüre an alle wichtigen Verteiler (Kurverwaltungen etc.) • Hinweis in der Broschüre auf die Internetadresse und umgekehrt • Hinweis auf website in Publikationen des Naturparkvereins Evaluierung, Monitoring • Ermittlung der tatsächlich an den Verteilerstellen abgenommen Anzahl der Broschüren • Ermittlung der Frequentierung („hits“) der Internetseite Zeitplan Projektdauer 2 Kalenderjahre (2002, 2003); mit dem Projekt kann erst nach Bewilligung aller beantragten Fördermittel begonnen werden. Finanzplanung Kosten: Haushaltsjahr: 2002 2003 Gesamt € € € 1.560 1.560 3.120 27.000 27.500 54.500 14.000 14.000 28.000 1.000 1.000 2.000 2.550 2.550 5.100 10.250 10.250 20.500 - Verpackung/Versand 1.000 1.000 2.000 - Porto 1.000 1.000 2.000 Währung: Personalkosten - Overhaed - Gehalt (BAT IV b 80%, 30 h) Sachkosten - Gemein- und Sachkosten - Fahrtkosten Broschüre - Layout - Druckkosten LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 63 Internet - Design 4.200 0 4.200 - Schulung 2.000 0 2.000 - laufende Kosten 7.000 7.000 14.000 71.560 65.860 137.420 2002 2003 Gesamt € € € LEADER+* 35.780 32.930 68.710 Arbeitsamt* 28.700 29.050 57.750 Bingo-Projektförderung 3.500 3.500 7.000 Eigenmittel 2.020 380 2.400 Eigenleistungen 1.560 1.560 3.120 71.560 65.860 137.420 Gesamt Finanzierung Haushaltsjahr Währung Gesamt * ohne Zusage! PD 9.1.3.5 Schwentine – Zehnkampf Projektträger Sport- und Bildungszentrum Malente; Harald Kitzel, Eutiner Str. 45, 23714 Malente Projektziele Ein kombinierter Mehrkampf mit und ohne Fortbewegungsmitteln entlang des Schwentine-Laufs. Geplant ist, entlang der Schwentine im nächsten Jahr und in den folgenden Jahren ein breitensportliches Event stattfinden zu lassen, dass in dieser Form einmalig ist. Sportliche Bewegung, naturnahes Erleben und touristische Reize werden dabei in Verbindung gebracht. Projektmaßnahmen Zehn verschiedene Disziplinen müssen absolviert werden, wobei es eine Kombination geben soll aus: • Sportarten, die mit Hilfe von Fortbewegungsmitteln Strecken überwinden und • stationären Sportarten zur Entspannung und Erholung Die Sportarten sind bewußt so gewählt, dass sie entweder bekannt sind oder relativ wenig Aufwand erlernt werden können. Auf technisch schwierigere Disziplinen, wie zum Beispiel das Segeln und das Inline-Skaten wurde bei der Auswahl der Sportangebote verzichtet, um keine Hemmschwellen für potentielle Teilnehmer aufzuzbauen. Der Startpunkt ist vorgesehen in Kasseedorf (Marktplatz), bis zum Ziel in Plön (entweder die ehemalige Fünf-Seen-Kaserne oder die MUS) sind ca 20 km auf verschiedene Art und Weise zu überwinden. Eine Zeitnahme bzw. eine Punktbewertung erfolgt bewußt nicht, um den breitensportlichen Charakter dieses Sportangebots zu dokumentieren. Vorrangig zählt bei diesem Mehrkampf das olympische Motto („Dabei sein ist alles“) sowie das „Finisher-Prinzip“ der frühen Triathlon-Jahre (Schaffen und Ankommen). Die Verbindung beider politischer Kreise sollte durch die Anwesenheit der Landräte dargestellt werden: Z.B. könnte der Startschuß durch den Landrat des Kreises OH vorgenommen werden und die LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 64 Siegerehrung in Plön durch den Landrat des Kreises Plön. Startgebühr: Eine nicht zu hohe Startgebühr wird es allen Interessierten – insbesondere Familien – ermöglichen, diese abwechslungsreiche und spannende sportliche Erfahrung zu bestehen. Die Startgebühr (10 Euro für Einzelstarter und 20 Euro für Familien ?!) sollte folgende Gegenleistungen/Belohnungen beinhalten: • Getränke und ein kleiner Imbiß während der Pausen • ein buntes T-Shirt, (das gleichzeitig öffentlichkeitswirksam die Region „Schwentine“ verkörpert) für jede/n, evtl. mit einem passenden, motivierenden Aufdruck • („Schwentine-10-Kampf 2003 = ICH WAR DABEI !“) • eine „Finisher-Medaille“ oder eine mit der Schwentine in Zusammenhang stehende andere Auszeichnung • die Eintritts- und Leihgebühren für Sportgeräte und Schwimmhallen • den Rücktransport-Service von Plön nach Kasseedorf Folgender vorläufiger Ablauf ist vorgesehen: von nach Sportart alternative Sportart Entfernung z.B. für Kinder 1. Kasseedorf Marktplatz Sibbersdorf Schießplatz Walking ./. 3,5 Km 2. Schießplatz stationär Bogenschießen Pfeilwerfen 0 3. Schießplatz Badeanstalt Laufen Gehen 3,5 Km 4. Badeanstalt Germania Ruderverein Rudern Tretbootfahren 0,5 Km 5. Schwimmhalle Eutin stationär Schwimmen 0,2 Km 6. Schwimmhalle Eutin Schwimmhalle Malente Wandern 6,5 Km 7. Schwimmhalle Malente stationär Aqua-Jogging 0,1 Km Schwimmhalle Malente KellerseeBadestelle Transfer 0,8 Km 8. Kellersee-Badestelle DiekseePromenade Kanufahren durch die Schwentine 2,5 Km 9. Dieksee-Promenade Eingang Holm Kick-Board 0,7 Km 10. Eingang Holm Plön (MUS oder 5- Radfahren Seen-Kaserne) 7 Km Zeitplanung 2002: Abklärung aller organisatorischen und Finanzierungsfragen, Kontaktaufnahme mit den beteiligten Vereinen und Institutionen 2003: Veranstaltungstermin am ersten Wochenende evtl. im Mai, Finanzplanung Die tatsächlichen Kosten einer derartigen Veranstaltung hängen natürlich stark von den Teilnehmerzahl ab. Im ersten Jahr erfolgt die Kalkulation auf der Basis von 70 Personen, für das zweite und dritte Jahr lautet die Prognose 120 bzw. 150 Teilnehmer. LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 65 1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr 70 120 150 Planungskosten (Telefon, Kopien u.a.) 2.000,00 € 1.500,00 € 1.000,00 € Gerätekosten (Anschaffung und Leihgebühren für Kanu, Kick-Boards, Fahrräder) 1.500,00 € 1.000,00 € 1.000,00 € 500,00 € 500,00 € 500,00 € Personal- und Helferkosten: 2.500,00 € 2.500,00 € 2.500,00 € Genehmigungen: Gema u.a. 300,00 € 300,00 € 300,00 € Rücktransport (Bus) 300,00 € 300,00 € 300,00 € Auszeichnungen (T-Shirts, Medaillen) 1.000,00 € 1.700,00 € 2.100,00 € Getränke/Imbiß für Teilnehmer und Helfer 1.000,00 € 1.500,00 € 2.000,00 € Nebenkosten, z.B.: 2.000,00 € 2.000,00 € 2.000,00 € 11.100,00 € 11.300,00 € 11.700,00 € 700,00 € 1.200,00 € 1.500,00 € Leistung Kreis OH 2.000,00 € 2.000,00 € 2.000,00 € Leistung Kreis Plön 2.000,00 € 2.000,00 € 2.000,00 € 800,00 € 500,00 € 600,00 € 5.600,00 € 5.600,00 € 5.600,00 € Prognose Teilnehmerzahl Eintrittsgebühren für Schwimmhallen Druck der Ausschreibung, Info-Broschüre, Werbekosten, Ausschilderung für die Anfahrt, Bewirtung Gäste/Presse Summe Finanzierung Teilnehmerleistung Werbe- und Druckkostenzuschuß Leistung LAG PD 9.1.3.7 Hochseilgarten Malente Projektträger: Hochseilgarten Malente GmbH & Co. KG Godenbergstr. 10, 23714 Bad Malente (Heino Kruse, Rainer Olbrisch) Projektpartner CJD Malente -Bildungszentrum-, Godenbergstr. 10, 23714 Bad Malente Ferienhof Radlandsichten, 23714 Bad Malente (Frank Schumacher) Projektziele: 1. Schaffung eines neuen, attraktiven und innovativen Angebots in den Bereichen Firmentrainings und Tourismus auf dem Gelände eines landwirtschaftlichen Betriebes LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 66 2. Schaffung eines neuen, attraktiven Angebots in den Bereichen Jugend- und Vereinsarbeit (Schüler, Jugendfeuerwehren, Sportvereine, Auszubildende) auf dem Gelände eines landwirtschaftlichen Betriebes 3. Nachhaltige Nutzung der Landschaft „Holsteinische Schweiz“ im Sinne eines sanften Tourismus 4. Erzeugung von Synergien durch Kooperation mit einem landwirtschaftlichen Betrieb (Ferien auf dem Bauernhof), einem Bildungszentrum und einer Kanu-Mietstation 5. Vernetzung mit bestehenden und neuen Angeboten von Hotels, Sport-, Gesundheitsund Kureinrichtungen der Region 6. Akquisition einer attraktiven neuen Klientel für die Region, Firmen und Touristen, die aktiv Sport und Bildung in einer intakten Natur erfahren wollen Projektmaßnahmen: 1. Projektleitung und Koordinierung: Erstellung und Durchführung zielgruppenorientierter Konzepte, Einsatzplanung und Leitung von Trainern, Koordinierung von Terminen, Durchführung von Öffentlichkeitsarbeit, Messen und allg. Werbeveranstaltungen 2. Trainings- und Qualifizierungsmaßnahmen: Training von speziellen Sicherungstechniken, Qualifikation für den Umgang mit Schüler- und Jugendgruppen, Qualifikation für die Durchführung von Trainings und Events mit Firmen und Touristen sowie kundenorientiertes Verhalten 3. Information, Öffentlichkeitsarbeit, Werbemaßnahmen: Gestaltung und Herstellung von Flyern sowie von allgemeinen Werbe- und Informationsbroschüren, Gestaltung und Durchführung von Messeauftritten, Darstellung der erlebnisorientierten Zielsetzungen 4. Infrastrukturmaßnahmen: Beschilderung in der Gemeinde Malente, Ausbau eines Raumes für Verwaltungsarbeit sowie Gästebetreuung Innovativer Charakter: In den USA sind Hochseilgärten seit über 30 Jahren in vielen Regionen als attraktive OutdoorTrainings-Szenarien etabliert. Seit Juli 2001 bietet sich für Gruppen und Projektteams nun auch in Schleswig-Holstein auf Grund privater Innovationsbereitschaft diese einmalige Gelegenheit, begleitet von geschulten Sicherheitstrainern den Horizont ihrer Möglichkeiten neu zu entdecken. Der Hochseilgarten als Trainingsinstrument spricht Firmengruppen für spezielle Trainings uns Events an, die sich in Malenter Hotels und Bildungszentren sowie in Ferienwohnungen landwirtschaftlicher Betriebe für ihre Veranstaltungen einbuchen. Er richtet sich an alle touristische Zielgruppen, die die Holsteinische Schweiz als Urlaubsregion gewählt haben und einen aktiven, erlebnisreichen Urlaub verbringen wollen. Wir wollen gerade im Bereich der Jugendarbeit Akzente setzen: Wir wollen das Selbstvertrauen unserer jungen Gäste stärken und sie zum Erreichen gemeinsamer Ziele befähigen. Beides lernt man nicht aus Büchern, sondern aus Erlebnissen. Unser Projekt bietet diese einmaligen Erlebnisse speziell für Schülergruppen, die Jugendarbeit in Feuerwehren und Sportvereinen sowie für die offene Jugendarbeit. Modellcharakter, Multiplikatoreneffekt und Öffentlichkeitsarbeit: LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 67 Dieses Projekt hat Modellcharakter für Schleswig-Holstein. Es kombiniert auf einmalige Art und Weise erlebnisorientiertes Lernen, persönlichkeitsorientierte und persönlichkeitsbildende Methoden sowie „sanften Tourismus“. Durch die gezielte Ansprache von Firmen soll das Projekt „Hochseilgarten Malente“ ganzjährig MitarbeiterInnen aus dem gesamten Norddeutschen Raum in die Tourismusregion „Holsteinische Schweiz“ ziehen. „Lernen und Leben in der Holsteinischen Schweiz“ wird das Motto sein, das wir nutzen werden, um durch zielgruppenspezifische Öffentlichkeitsarbeit und Werbung in Printmedien, auf Messen und Weiterbildungskongressen sowie im Internet auf dieses Projekt aufmerksam zu machen. Im Rahmen der Jugendarbeit bietet dieses Projekt ausgezeichnete Chancen in der pädagogischen und psychosozialen Betreuung von Jugendlichen und Kindern. Der Hochseilgarten eignet sich insbesondere für das Training von Jugendgruppenleitern aller Vereine und Organisationen. Speziell lassen sich aber auch Trainings mit verhaltensauffälligen Schülern und jungen Menschen durchführen, um Teamgeist sowie das Leben in sozialen Gemeinschaften zu vermitteln. Eine weitere Besonderheit diese Projektes ist die Kooperation zwischen dem landwirtschaftlichen Betrieb „Hof Radlandsichten“ und der Hochseilgarten GmbH & Co. KG. Der Betrieb des Hochseilgartens, der landwirtschaftliche Betrieb sowie das Hofcafé ergänzen sich wirtschaftlich sinnvoll und ökologisch nachhaltig und bilden in dieser Form eine in der Region modellhafte Kooperation. Zeitplanung: Projektbeginn: Frühjahr / Sommer 2002 Projektende: Dezember 2004 Finanzplanung: Kosten Kosten 2002 Kosten 2003 Kosten 2004 Gesamt Planungskosten € 4.500,- € 2.500,- € 2.500,- € 9.500,- Personalkosten € 20.000,- € 20.000,- € 20.000,- € 60.000,- Training + Qualifizierung € 11.500,- € 11.500,- € 11.500,- € 34.500,- Information, Öffentlichkeitsarbeit, Werbung € 3.000,- € 3.000,- € 3.000,- € 9.000,- Infrastruktur € 5.000,- € 2.000,- € 2.000,- € 9.000,- Summe € 44.000,- € 39.000,- € 39.000,- € 122.000,- Finanzierungsanteile 2002 2003 2004 gesamt Hochseilgarten GmbH & Co. KG € 10.000,- € 5.000,- € 3.000,- € 18.000,- Einnahmen € 16.400,- € 18.400,- € 20.400,- € 55.200,- Leader+ € 17.600,- € 15.600,- € 15.600,- € 48.800,- Summe € 44.000,- € 39.000,- € 39.000,- € 122.000,- LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 68 PD 9.1.3.11 Umgestaltung des Ölmühlengeländes – Zukünftige Nutzung (Schwentine-Infozentrum an der Öhlmühle) Projektträger Projektträger ist die Kreisjägerschaft Plön im Landesjagdverband Schleswig-Holstein e.V.. Für die Durchführung des Projektes ist der stellvertretende Vorsitzende, Claus-Henrick Estorff, Große Heide 10, 24306 Bösdorf verantwortlich (Tel. 04522-8576, e-mail [email protected]). Projektpartner Partner für die Durchführung des Projekts sind der Kreis Plön – untere Wasserbehörde(Herr Bähr), der Verein Wasser-Otter-Mensch e.V. (Frau Kirschnick-Schmidt), GUV Schwentine (Plön und OH.), der Wassersportverein Plön-Fegetasche (T.Zimmermann) und der Sportanglerverein Plön und Umgebung (J.Zimmermann). Eine Abstimmung mit und Einbeziehung von gleichgelagerten Infozentren (Naturparkhaus etc) soll erfolgen. Dies gilt auch für Anbieter im Bereich Fahrrad- oder Kanuverleih, Gastronomie etc.. Erfahrungen, Referenzen Im Verein Wasser-Otter-Mensch e.V. sind fast alle o.g. Partner als Mitglied vertreten. Durch den Einsatz des Vereins und des WBV Ostholsteins wurde z.B. die Schwartau zum TEN-Projekt. Schwartau und Schwentine wurden bzw. werden im Auftrag des Vereins hinsichtlich Durchgängigkeit und Gefährdungspotential für Wasserorganismen sowie Vorkommen von Fischottern kartiert. Im Bereich der Kossau wurden bereits drei Maßnahmen durch Initiative der Kreisjägerschaft erfolgreich umgesetzt. Projektziele Naturnahe Umgestaltung der Schwentine und der angrenzenden Wiesen zwischen Höftsee und Großem Plöner See mit Wiederherstellung der Durchgängigkeit für Gewässerorganismen (Biotopverbund). Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen die „Faszination Wasser“ vermitteln und sie nachhaltig zu sensibilisieren, durch Darstellung der ökologischen Abhängigkeiten von Tieren, Pflanzen und Menschen. Daraus resultierend eine naturverträgliche Lenkung des Tourismus zu Lande und zu Wasser mit kompetenter Vermittlung der Attraktionen von Plön und Erfolgen im Naturschutz. Vermeidung langer Informationswege für Touristen. Stärkung des Wirtschaftszweigs Tourismus. Projektmaßnahmen Abbau des Wehres am Höftsee mit Ersatz des Sohlabsturzes durch eine abgestufte Rausche. Revitalisierung des vorhandenen Totarmes. Anlage eines Bruchwaldstreifens entlang der Schwentine im Bereich von der B76 bis zum Totarm. Umgestaltung des Betonbrunnens in eine „Feldsteinquelle“ mit anschließendem offenen Bachlauf in den Totarm. LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 69 Einbau eines Spielteiches zwischen „Quelle“ und Totarm mit der Möglichkeit für Kinder, dort Wasser zu stauen (max. Tiefe 30 cm). Bau eines Austellungs- und Informationspavillions neben dem bestehenden Wohngebäude als Anlaufstelle für Wasserwanderer und andere Touristen (Routenplanung per PC mit Kartenausdruck, Beschreibung von Angelrevieren, Darstellung von Naturschutzerfolgen und ökologischen Abhängigkeiten etc durch Nutzung der „Ortskenntnisse“ der beteiligten Vereine) Innovativer Charakter des Projekts Es wird das KnowHow ortsansässiger Vereine für die Begeisterung von Touristen genutzt. Mit mehr Engagement und Kompetenz wird eine höhere Bindung der Touristen an die Region erreicht. Wasserwanderer erhalten für sie relevante Informationen (besonders interessante Routen, mögliche Gefahren, Befahrensverbote) direkt am Wasser. Mit Hilfe von PC’s und der Computerkarte des Landesvermessungamtes können Touristen vor Ort ihre eigene Route zu Lande und/oder zu Wasser planen und ausdrucken. Durch die Lage werden bestehende Touristenströme (Wanderweg, Schwentine, benachbarte Anlegestellen der 5-Seen- und der Großen-Plöner-Seerundfahrt genutzt. Die Informationsvermittlung orientiert sich am Touristen und nicht umgekehrt Modellcharakter Das Projekt hat Modellcharakter für die Umsetzung der EU-WRRL (die Schwentine ist eine von drei Modellregionen in S.-H.). Die Einbindung von sogenannten Naturnutzerverbänden in den Naturschutz und den Tourismus ist neu. Durch die bestehende hohe Besucherfrequentierung des Geländes ist eine starke öffentliche Wirkung des Projekts zu erwarten. Einhaltung bestehender Planungen und Auflagen Die Projektmaßnahmen sind sowohl konform mit dem L-Plan der Stadt Plön, den Zielen des Biotopverbundsystems S.-H. als auch der EU-WRRL. Durch die Beteiligung der Stadt Plön und der UNB des Kreises ist die Einhaltung relevanter Planungen und Auflagen gewährleistet. Schonende Nutzung natürlicher Ressourcen, ökologische Tragfähigkeit Durch die Sensibilisierung insbesondere von Wassersportlern wird ein schonenderer Umgang mit der Ressource Wasser erreicht. Die Umgestaltungsmaßnahmen am Wasserlauf und im Gelände tragen zur Revitalisierung der Schwentine in diesem Bereich bei. Zeitplanung Die Maßnahmen können im Frühjahr 2002 begonnen werden. Bis dahin können die Verantwortlichkeiten für die einzelnen Maßnahmen festgelegt werden. Wasser-, Erd- und Pflanzarbeiten können bis Ende Juni 2002 abgeschlossen sein. Die Erstellung des Informations- und Ausstellungspavillions (Rohbau) sollte bis zum Oktober 2002, die Inneneinrichtung bis Frühjahr 2003 abgeschlossen sein. LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 70 Finanzplanung Die Gesamtkosten des Projekts werden mit ca. Euro 160000,- kalkuliert. Je 50 % für die naturnahe Umgestaltung sowie den Bau und Einrichtung des Infozentrums. Die laufenden jährlichen Kosten für Unterhalt des Infozentrums (incl. Personal) ca. Euro 35000,-. Die Finanzierung soll durch Fördermittel des Kreises (Eingriffausgleichszahlungen), des Landes (Bingolotto) des Bundes und der EU (LEADER PLUS) erfolgen. Kofinanzierung erfolgt durch die beteiligten Vereinen durch monetäre und Sachleistungen (z.B. Mittel für Öffentlichkeitsarbeit, Arbeitsdienste). Die Personalkosten könnten durch den Einsatz von ABM-Kräften oder Zivildienstleistenden minimiert werden. Es ist zu prüfen, ob z.B. durch den zentralen Verkauf von Angelscheinen, Bootsvermietung, Verkauf von Computerkarten etc laufende Kosten gedeckt werden könnten. PI 9.1.3.6 Radfernwanderweg an der Schwentine Projektträger Eutin GmbH Projektziele Planung, Koordinierung und Ausschilderung eines Radfernweges und Vermarktung im touristischen Angebot PI 9.1.3.8 Sommerbiathlon Projektziele Schaffung eines innovativen, regelmäßigen und öffentlichkeitswirksamen Natursportevents in Anlehnung an die Wintersportart PI 9.1.3.9 Fit mit Pfiff – kombinierter Fitness- und Planetenlehrpfad Projektziele Errichtung und Vermarktung eines Planetenlehrpfades in Kombination mit Wanderung und FitnessÜbungen (Wissensvermittlung über Planeten und Naturerlebnis sowie Sport und Gesundheit) PI 9.1.3.10 Ausbildung und Einsatz von Natur- und Kultur-Guides Projektziele Entwicklung und Durchführung von Kursen zur Ausbildung von regionalen Natur- und Kultur-Guides sowie Modelleinsatz LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 71 PI 9.1.4.2 Mobile Fischräucherei Projektziele Etablierung und Vermarktung einer mobilen Fischräucherei; Schaffung einer kulturhistorischen Attraktion; Stärkung der heimischen Fischerei PI 9.1.4.3 Natur- und Kulturerlebnis Binnenfischerei Projektziele Etablierung und Vermarktung von Fischereiausfahrten als touristisches Erlebnis zur Schaffung einer natur- und kulturhistorischen Attraktion und Stärkung der heimischen Fischerei PI 9.1.4.4 Biogasanlage Gut Behl Projektträger Gut Behl in Kooperation mit sechs landwirtschaftlichen Betrieben Projektziele Modellprojekt zur Erzeugung von Energie aus Gülle: Vorstudie zur Errichtung der Anlage; Arbeitskräfte für den Modellbetrieb und die Öffentlichkeitsarbeit PD 9.1.5.1 Regionalmanagement als LAG - Geschäftsstelle Projektträger Wie schon unter Punkt 3 (Struktur und Organisation der LAG) dargelegt, soll die LAG- Geschäftsstelle beim Kreis Ostholstein eingerichtet werden. Die Etablierung des Regionalmanagements soll daran angeknüpft werden. Projektpartner Keine weiteren direkt beteiligten Partner Projektziele Ø Durchführung aller der Geschäftsstelle der LAG gemäß Punkt 3 obliegenden Aufgaben (Koordinierung der LAG; Prüfung von Projektvorschlägen; Finanz- und Haushaltsüberwachung; Projektabrechnung; Monitoring; Öffentlichkeitsarbeit ...) LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz Ø 72 Einführung eines Regionalmanagements für die Region auf 3 Ebenen: normatives (begründendes), strategisches (ausrichtendes) und operatives (umsetzendes) Management Beitrag zum Erreichen der Entwicklungsziele Ø Ohne die Wahrnehmung der Funktion einer Geschäftsstelle und der Etablierung eines Regionalmanagements ist eine Umsetzung der Leader+- Strategie nicht gewährleistet. Neben der Erledigung der organisatorischen und finanziellen Aufgaben steht die Umsetzung der im GIEK benannten Entwicklungsziele im Vordergrund. Vor allem die verwaltungsmäßige Teilung der Region (2 Kreise, 2 Planungsregionen, 2 Arbeitsamtsbezirke usw) erfordert neue und zielgerichtete Organisations- und Gestaltungsformen. Die Etablierung eines Regionalmanagements soll diese Schwäche in der Region überwinden und die endogenen Potentiale nutzbar machen. Ø Schon während der Vorbereitung des Leader+- Antrages haben die an der LAG Beteiligten festgestellt, dass erhebliche gemeinsame Potentiale für die regionale Entwicklung bestehen, die nur gemeinsam und mit abgestimmten Strategien erschlossen werden können. Ø Durch die Ansiedlung des Regionalmanagements beim Kreis Ostholstein können die dortigen Erfahrungen in diesem Bereich genutzt werden. Diese Erfahrungen beruhen insbesondere auf der dortigen Erarbeitung des Regionalen Entwicklungskonzeptes für den Kreis (RegiOH) und zahlreichen Beteiligungen an EU- und sonstigen Förderprogrammen (interreg, Regionen aktiv, LSE, ..). Dadurch wird auch die Integration in weitere Planungen sichergestellt, die zum Erreichen der Ziele des GIEK erforderlich ist. Projektinhalte 1. Aufgaben der LAG- Geschäftsstelle Ø Koordinierung der Organisation der LAG Ø Akquirierung, Prüfung und Bewilligung von Projektvorschlägen Ø Projektübergreifende Koordinierung und Umsetzung des GIEK Ø Projektabrechnung und –kontrolle Ø Finanzverwaltung und Haushaltsüberwachung (gemäß EPPD Leader+- Schleswig- Holstein) Ø Monitoring Ø Öffentlichkeitsarbeit 2. Nachhaltige Regionalentwicklung durch Etablierung eines Regionalmanagements Ø Fortsetzung der Erarbeitung von Visionen, Leitbildern und Entwicklungsstrategien für die Region Ø Initiierung und Steuerung von Entwicklungsimpulsen und –prozessen Ø Herstellung eines regionalen Konsenses Ø Zusammenführung, Bündelung und Koordinierung der regionalen Ressourcen Ø Aktivierung, Stärkung und Nutzung des Humankapitals besonders vor dem Hintergrund der verwaltungsmäßigen Trennung Ø Mobilisierung regionaler und sektoraler Innovationspotentiale LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 73 Innovativer Charakter, Modellcharakter In der Region sind diese Ansätze bisher kaum verfolgt worden. Über die Kreisgrenze hinweg bestehen abgestimmte Planungen nur durch den Naturpark oder bei der Erarbeitung und Umsetzung des Tourismusentwicklungskonzeptes. Somit stellt der gewählte Entwicklungsansatz in der Region ein neues Modell der gemeinsamen Verfolgung einer Entwicklung dar. Sofern sich dieses Modell bewährt, ist es auch auf andere Regionen übertragbar. Gleichzeitig sollen die Erfahrungen anderer Regionen einbezogen werden. Multiplikatoreffekt, Öffentlichkeitsarbeit Schon in der Erarbeitung dieser Bewerbung ist dem Thema Öffentlichkeit und der Einbindung von Akteuren große Bedeutung beigemessen worden. Diese Vorgehensweise soll fortgesetzt werden und durch eine Medienpartnerschaft mit der Regionalzeitung, dem „Ostholsteiner Anzeiger“ ergänzt werden. Besonders die Identität der Bewohner und Akteure mit der Region soll durch imagefördernde Maßnahmen (Logo, Slogan, Flyer, ...) und Öffentlichkeitsarbeit gestärkt werden. Evaluierung, Monitoring Das Monitoring des Projektes erfolgt anhand der unter Punkt 11. beschriebenen Grundsätze und Vorgehensweisen. Dabei ist zu beachten, dass dieses Projekt sich vorwiegend mit den unter Punkt 4-6 genannten Bereichen (Beteiligungsorientierter kooperativer Erwerb von Fachwissen, Partnerschaftliche und zweckmäßige Strukturen und Belebend-inspirierende regionale Identität und Kultur) beschäftigt. Die jährlichen Fortschrittsberichte enthalten Informationen zur Ergebnis- und Wirkungsbewertung sowie zur Prozessbewertung Zeitplanung Da dieses Projekt zur Aufrechterhaltung der Leader+- Struktur notwendig und unverzichtbar ist, ist die Laufzeit projektbegleitend von Anfang bis Ende (2002 bis 2006) vorgesehen. Organisation/ Finanzplanung 1. Organisation Zur Erledigung der Aufgaben werden beim Kreis Ostholstein für die Dauer des Leader +- Programms 2 halbe Stellen im Amt für Planung und Nachhaltige Entwicklung eingerichtet. Die eine Stelle beinhaltet die Wahrnehmung Leitungsfunktion und die Etablierung des Regionalmanagements, die andere die verwaltungsmäßige Abwicklung. Die Stundenanteile schwanken. Während am Anfang mehr Stunden im Bereich Leitung anfallen, ist später mit einer Erhöhung des Anteils an verwaltungsbezogener Sachbearbeitung zu rechnen. Die Stellen sind dem für Planung und Regionalentwicklung zuständigen Amt zugeordnet. Neben den Personalkosten fallen noch weitere Kosten an, die in der folgenden Auflistung beschrieben sind: 2. Kosten 2002 2003 2004 2005 2006 Personalkosten (Geschäftsführung; BAT IV a; ½ Stelle, 2002 und 2003 mehr Stunden) 8.000€ 17.000€ 15.000€ 15.000€ 15.000€ Personalkosten (Sachbearbeitung; BAT VI; ½ Stelle, 2002 und 2003 weniger Stunden) 3.700€ 8.000€ 10.000€ 10.000€ 10.000€ LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 74 Sachkosten (30 % der Personalkosten): Büroeinrichtung und -bedarf, Telekommunikation, PC 3.500€ 7.500€ 7.500€ 7.500€ 7.500€ Regionalmarketing, Informationsmaterial (Broschüren, Flyer usw.) 5.000€ 7.500€ 7.500€ 5.000€ 2.500€ 0€ 500€ 500€ 500€ 1.000€ 500€ 500€ 500€ 500€ 1.000€ 2.000€ 2.500€ 1.500€ 1.500€ 500€ 0€ 300€ 300€ 300€ 300€ 300€ 700€ 700€ 700€ 700€ 23.000€ 44.500€ 43.500€ 41.000€ 38.500€ Berichte usw. im Rahmen des Monitoringund Bewertungssystems Veranstaltungen in der Region Veranstaltungen extern (Leader- Vernetzungsstelle; Partner in Schweden, ...) Fortbildung Sonstiges Summe Gesamtsumme 190.500€ 3. Finanzierung 2002 2003 2004 2005 2006 10.000€ 20.000€ 20.000€ 19.000€ 18.000€ 0€ 0€ 0€ 0€ 0€ 1.000€ 1.750€ 1.250€ 1.000€ 1.250€ 500€ 500€ 500€ 500€ 500€ Zuschuss Leader + (50 %) 11.500€ 22.250€ 21.750€ 20.500€ 19.750€ Summe 23.000€ 44.500€ 43.500€ 41.000€ 38.500€ Kreis Ostholstein Kreis Plön Gemeinden Verbände und Vereine Gesamtsumme 190.500€ 9.2 Kriterien und Verfahren zur Auswahl der Projekte 9.2.1 Projektauswahlverfahren Das Verfahren zur Auswahl von Projekten für den Leader+ Prozess in der Schwentine - Holsteinischen Schweiz vollzieht sich entsprechend der in Kapitel 3.2 dargestellten Organisationsstruktur. LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 75 9.2.2 Prüfung und Bewertung von Projektanträgen Ausschlaggebendes Instrument zur Prüfung und Bewertung von Projektanträgen ist die Projektauswahl-Bewertungsmatrix (siehe folgende Seiten). Sie wird von der LAG Geschäftsstelle und, im Bezug auf die ordnungsgemäße Abwicklung und die Finanzen eines Projekts, vom Kreis Ostholstein eingesetzt. Das Ergebniss der Prüfung liefert der LAG Versammlung wichtige, überschaubare Informationen zur Entscheidung über die Bewilligung von Projekten. Die Matrix gewährleistet Transparenz bei der Prüfung und Bewertung und soll dazu beitragen, den Erfolg des Leader+ Programms in der Schwentine - Holsteinischen Schweiz auf der Projektebene zu sichern. LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 76 Projektauswahl-Bewertungsmatrix 1. Grundlegende Eingangskriterien • Förderfähigkeit gemäß den Bestimmung der EU, des Bundes und des Landes • Einhaltung bestehender Auflagen und Planungen (Landschafts- und Naturschutz, Umweltschutz, Flächennutzung, Denkmalschutz etc.) • Wirtschaftliche Tragfähigkeit: Eigenmittel und Solvenz, klare Finanzplanung, realistische Kosten-Nutzen-Relation • Übereinstimmung der Aktivitäten mit den in LEADER förderfähigen Maßnahmen und Einhaltung der Zuschusshöhe 25 • Übereinstimmung mit den Zielen und der Entwicklungsstrategie der Schwentine - Holsteinischen Schweiz • Übereinstimmung mit mindestens einem der Handlungsfelder • Schonende Nutzung der natürlichen Ressourcen und ökologische Tragfähigkeit • Innovationswert (neue Produkte, neue Dienstleistungen, neue Strukturen etc.) • Modellcharakter und Multiplikatoreffekt • Klare Projektkonzeption bezüglich verantwortlicher Trägerschaft, Zielstellung, Maßnahmen, Durchführung und Zeitplanung • Projektträger aus der Region und mit ausreichender Erfahrung zur Durchführung des Projekts Einzeibewertung + 0 – ? Bereichsbewertung + 0 – ? Gesamtbewertung + 0 – 2. Allgemeine Kriterien • Mittel- bis langfristige Tragfähigkeit (finanziell und strukturell) des Projekts nach Ablauf der Förderung • Räumliche oder inhaltliche Netzwerkbildung • Kreisübergreifende Zusammenarbeit • Sektorübergreifende Zusammenarbeit • Förderung der Kommunikation und/oder der Qualifizierung 3. Erhalt und Verbesserung vielfältiger Ökosysteme, Naturräume und natürlicher Ressourcen • Entwicklung / Umsetzung von Pflege-, Nutzungskonzeptionen • Entwicklung / Umsetzung innovativer Konzepte zum Erhalt naturnaher Gewässerstrukturen und Niederungen • Entwicklung / Umsetzung innovativer Konzepte zur Biotopvernetzung • Entwicklung / Umsetzung innovativer Konzepte zur naturgerechten Landnutzung und zur Reduzierung v. Nährstoffbelastungen • Entwicklung / Umsetzung umweltgerechter Nutzungskonzeptionen für Konversionsflächen 25 Schulungsmaßnahmen: bis zu 60%; vorbereitende Untersuchungen: bis zu 50%; Investitionen in landwirtschaftlichen Betrieben: bis zu 35%; Investitionen in KMU: bis zu 28%; kleine Infrastrukturinvestitionen: bis zu 60% (nur öff. Zuwendungsempfänger); Maßnahmen zur Erhaltung kulturhistorisch und kulturlandschaftlich bedeutsamer sowie ortsbildprägender Bestandteile des ländlichen Raums: bis zu 60% bei öff. Zuwendungsempf., bis zu 35% bei Privaten; Werbemaßnahmen: bis zu 35%; Kulturmaßnahmen bis zu 30%. LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz • 77 Sicherung und Schaffung wohnortnaher, familienfreundlicher Arbeit und Beschäftigung auch für Problemgruppen am Arbeitsmarkt 4. Erhalt und Förderung regionaler Kultur sowie ursprüngliche ländlicher und dörflicher Strukturen • Erfassung, Pflege und Förderung regionalen Kulturguts, regionaler Kunst, des Kunsthandwerks sowie ländlichen Brauchtums • Erhalt und Wiederbelebung kulturhistorisch wertvoller Bausubstanz und Siedlungsstrukturen • Erhalt traditioneller dörflicher Kontaktstellen und soziokultureller Bezugspunkte • Entwicklung / Umsetzung innovativer Konzepte zur ökonomischen Nutzung leerstehender kulturhistorisch wertvoller Gebäude • Verbesserung der sozialen Funktionen und der Attraktivität der Region für jüngere und ältere Menschen • Sicherung und Schaffung wohnortnaher, familienfreundlicher Arbeit und Beschäftigung auch für Problemgruppen am Arbeitsmarkt 5. Entwicklung umweltgerechter Tourismus- u. Freizeitstrukturen (Natursport, Naturerlebnis, Kultur, Wellness etc.) • Entwicklung / Umsetzung von Konzeptionen zur Vernetzung bestehender Angeboten in Natur, Natursport und Kultur • Entwicklung / Realisierung neuer Angebote in Natur, Natursport und Kultur • Entwicklung / Realisierung innovativer Wellness-Angebote (Natur, Natursport, Gesundheit) • Integration regionaler Kultur, regionstypischer Produkte etc. in Gastronomie und Übernachtung • Verbesserung der sozialen Funktionen und der Attraktivität der Region für jüngere und ältere Menschen • Sicherung und Schaffung wohnortnaher, familienfreundlicher Arbeit und Beschäftigung auch für Problemgruppen am Arbeitsmarkt 6. Neue Einkommensquellen für Landwirte u. ortsansässige KMU (regionale, regionaltypische, ökologische Produkte) • Koordinierung von Strukturen zur regionalen Vermarktung regionaler, regionaltypischer, ökologischer Produkte • Förderung regionalspezifischer Landnutzungsformen und Wirtschaftsweisen in Landwirtschaft, Handwerk und Gewerbe • Förderung von Zusammenschlüssen von Betrieben und Akteuren entlang regionaler Wertschöpfungsketten • Förderung der Vermarktung regionaler Produkte und Dienstleistungen in Tourismus und Gesundheitswesen • Entwicklung neuer Produkte oder Dienstleistungen • Sicherung und Schaffung wohnortnaher, familienfreundlicher Arbeit und Beschäftigung auch für Problemgruppen am Arbeitsmarkt 7. Verbesserung von Koordinierung und Informationsaustausch in der Region sowie Kommunikation nach Außen • Öffentlichkeitswirksame Maßnahmen zur Mobilisierung regionaler Akteuren bzw. kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit • Kommunikation von Entwicklungsergebnissen nach Außen - Erfahrungsaustausch mit anderen Regionen • Koordinierung der LAG und Gewährleistung eines intensiven Informationsflusses innerhalb der LAG • Beratung und Begleitung potentieller und tatsächlicher Projektträger bezüglich Projektentwicklung und -management • Mobilisierung weiterer regionaler Akteure und Know-how-Träger und Integration in den regionalen Entwicklungsprozess • Kreisübergreifende Ausrichtung der Aktivitäten LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 78 10. Gebiets- und grenzüberschreitende Zusammenarbeit Die Planung der lokalen Aktionsgruppe Schwentine - Holsteinische Schweiz für die transnationale Zusammenarbeit mit der LEADER+ Aktionsgruppe Sommenbygden in Schweden ist bereits fortgeschritten. Eine verbindliche Absichtserklärung des schwedischen Partners, der bereits Mitte des Jahres 2001 mit der Durchführung seines LEADER+ Programms begonnen hat, liegt vor. Eine gebietsüberschreitende Zusammenarbeit auf nationaler Ebene ist vorgesehen. Infrage käme eine Kooperation mit der schleswig-holsteinischen Region Eider-Treene-Sorge, bei Leader+ Bewilligung dort. 10.1 Transnationale Projektplanung Projekttitel Wellness tourism network - Integration ländlicher Kultur, Natur und regionaltypischer Produkte Projektziele Ziel des Projekts ist, • die gemeinsame Entwicklung neuer Angebote im Gesundheits- und Wellnesstourismus, die sich auf die Integration von ländlicher Kultur, Natur und regionaltypischen Produkten stützen; • die Erarbeitung eines methodisches Vorgehen für die Angebotsentwicklung. Voraussetzung dieses Ziel zu erreichen, ist der Austausch zu: • Auswahl und Funktion von Elementen ländlicher Kultur, Natur und regionaltypischer Produkte zur Nutzung im Gesundheits- und Wellnesstourismus; • Vernetzung von Anbietern und Integration dieser Elemente zu einheitlichen Angeboten; • Umsetzung solch komplexer Angebote. Die Maßnahmen insgesamt zielen auf die Entwicklung neuer innovative Angebote in der Schwentine-Holsteinischen Schweiz, die sich im Europäischen Wettbewerb der Regionen als konkurrenzfähig erweisen. Die Ergebnisse sollen die regionalen Akteure bei der Projekt- und Angebotsentwicklung wesentlich unterstützen. Eine Detailplanung des Projekts liegt in der Langfassung der Konzeption vor. 11. Monitoring- und Bewertungssystem Das Monitoringsystem, das für die Durchführung des Leader+ Programms in der Schwentine Holsteinischen Schweiz speziell entwickelt wurde, hat die folgenden Funktionen: • Gewährleistung finanzieller, fachlicher, technischer und zeitlicher Kontrolle sowie Transparenz und Dokumentation der Einzelprojekte, • Erfassung der Effekte, Fortschritte und Wirksamkeit der Einzelprojekte, des Gesamtprogramms und des Entwicklungsprozesses hinsichtlich der Zielerreichung der Entwicklungskonzeption und der Leaderphilosophie, • Steuerung von Einzelprojekten sowie des Gesamtprozesses im Sinne eines kontinuierlichen Lernprozesses, • Erreichen der Ziele der Entwicklungskonzeption und Gewährleistungs der Leaderphilosophie auf einem hohen Niveau. Das gewählte Verfahren orientiert sich an den Vorgaben des LEADER+-Programms des Landes Scheswig-Holstein sowie an den Begleitungs- und Bewertungsmethoden, die von der Europäi- LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 79 26 schen Kommission - Generaldirektion Regionalpolitik und Kohäsion , der Europäischen Leader 27 28 Beobachtungsstelle AEIDL sowie der deutschen LEADER Vernetzungsstelle vorgeschlagen wurden. Das hier gewählte Vorgehen soll im Laufe des regionalen Entwicklungsprozesses durch die LAG weiterentwickelt und an spezifische neue Anforderungen kontinuierlich angepasst werden. 11.1 Elemente des Monitoring- und Bewertungssystems Das Monitoring- und Bewertungssystem setzt sich aus den folgenden vier Elementen zusammen: 1. Projektauswahl und Bewertungsmatrix: Vorabprüfung und -bewertung von Projekten und Projektvorschlägen auf Übereinstimmung mit den fachlichen, konzeptionellen und verwaltungstechnischen Anforderungen des Leader-Programms im Sinne einer ex-ante Bewertung durch die LAG. 2. Projektfortschrittskontrolle: kontinuierliche Kontrolle der Einzelprojekte im Hinblick auf die Einhaltung der Planung und Finanzierungsbedingungen. Wichtige Informationen zur Berichterstattung gegenüber dem Fördermittelgeber werden erfasst. 3. Projektbezogene Ergebnis- und Wirkungsbewertung: die projektbezogene Ergebnis- und Wirkungsbewertung zielt auf die quantitative und qualitative Erfassung der Ergebnisse der Einzelprojekte sowie die Erfassung der entsprechenden Beiträge zum Erreichen der Ziele der Entwicklungskonzeption. 4. Programm-, prozessbezogene Wirkungsbewertung: die Wirkung des Leader+-Programms in seiner Gesamtheit und des damit verbundene Entwicklungsprozesses soll qualitativ in regelmäßigen Abständen erfasst werden, um Fortschritte zu erkennen und gegebenenfalls Schwachstellen zu beseitigen. Fragen in den folgenden 8 Schlüsselbereichen werden behandelt. Für die Abstufung der Bewertung wird die klassische 6er-Notenskala verwendet. 1. Räumliche Aufwertung der der Lebensbedingungen (Dorf, Natur und Infrastruktur) 2. Neue Erwerbsfelder und ländliche Dynamik 3. Erlebnisorientiert-strategische Erschließung neuer Märkte 4. Beteiligungsorientierter kooperativer Erwerb von Fachwissen (Kow-how-Transfer, Innovation und Kooperation 5. Partnerschaftliche und zweckmäßige Strukturen 6. Belebend-inspirierende regionale Identität und Kultur 7. Sympatischer Charakter der Region (Image) 8. Soziale und wirtschaftliche Attraktivität Die Ergebnisse werden mit Hilfe des Programms MS-Excel in ein Netz-Diagramm übertragen. 26 Europäische Kommission, Generaldirektion Regionalpolitik und Kohäsion: "Der neue Programmzeitraum 2000-2006: methodische Arbeitspapiere - Arbeitspapiere 3 - Indikatoren für die Begleitung und Bewertung: eine indikative Methode". 27 Samuel Thirion: " Sytematisierung der partizipativen Selbstbewertung - die SAP-Methode in Portugal". Ottmar Seibert: "Engpassanalyse - eine Methode für die Bewertung von qualitativen Merkmalen im ländlichen Entwicklungsprozess". 28 Robert Lukesch: "Der Innovationskompass, ein interaktives Bewertungsinstrument für nachhaltige ländliche Entwicklung". LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 80 Räumliche Lebensbedingungen 6,00 Soziale und w irtschaftliche Attraktivität 4,00 Ländliche Erw erbsdynamik 2,00 0,00 Charakter der Region Regionale Identität und Kultur Erschließung neuer Märkt Erw erb von Fachw issen Partnerschaftliche Strukturen 11.2 Berichterstattung und Strategieanpassung 11.2.1 Projektberichte Zur Dokumentation der Projektmaßnahmen und -fortschritte bzw. der Endergebnisse von Projekten sowie der Verwendung der Mittel werden von den Projektträgern jährliche Projektsachstandsbzw. Fortschrittsberichte erstellt. In den Projektberichten bzw. den Projektabschlußberichten werden von den Projektträgern auch mittels Indikatoren quantitative, projektbezogene Ergebnisund Wirkungsbewertungen vorgenommen. 11.2.2 LAG Jahresberichte In den LAG Jahresberichten wird die zeit- und plangerechte Durchführung des LEADER+ Programms erfasst und beschrieben. Gleichzeitig werden in diesen jährlichen Berichten die projektbezogenen Ergebnis- und Wirkungsbewertungen auf Programmebene zusammengefaßt. 11.2.3 Zwischen- und Ablußbewertungsberichte Von der LAG Geschäftsstelle wird alle zwei Jahre eine partizpative Selbstbewertung zur qualitativen Erfassung der Effekte, Fortschritte und Wirksamkeit des Gesamtprogramms und des Entwicklungsprozesses durchgeführt. Dabei geht es um das Erreichen der Ziele der Entwicklungskonzeption und der Leaderphilosophie. Die Ergebnisse werden in Zwischen- bzw. Abschlußbewertungsberichten festgehalten. LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 12. 81 Finanzierungskonzept Die Umsetzung des Konzeptes soll entsprechend des folgenden Kosten- und Finanzierungsplanes erfolgen. Bei der Aufstellung des Finanzierungsplanes wurden für die PDs (durchgeplante Projekte) feste Kostenermittlungen zugrunde gelegt; bei den PIs (Projektideen) handelt es sich zum Teil um Kostenschätzungen, zum Teil um feste Kostenermittlungen. Die Bereitstellung der Kofinanzierungsmittel erfolgt durch die jeweiligen Projekt- bzw. Maßnahmenträger entsprechend der verfügbaren Haushaltsmittel. Handlungsfeld Gesamt- Förderanteil kosten LEADER+ Land Kreise / Ge- Andere meinden (Arbeitsamt Private / LAG Gesamtkosten etc.) 2002 Erhalt und Verbesserung vielfältiger Ökosysteme, 631.250 279.685 291.900 PD 9.1.1.2 Wiederansiedlung Fischotter 0 40.000 2003 2004 207.700 30.000 119.800 160.725 160.725 116.760 145.950 29.190 97.300 97.300 97.300 67.500 27.000 6.750 33.750 22.500 22.500 22.500 PI 9.1.1.3 Schilfbestand Plöner See 50.000 25.000 25.000 PD 9.1.1.4 Schießsportzentrum Kasseedorf 81.850 40.925 40.925 40.925 PI 9.1.1.5 Durchgängigkeit Schwentine 30.000 15.000 15.000 100.000 50.000 25.000 10.000 5.000 Naturräume und natürlicher Ressourcen PD 9.1.1.1 Auenwärter PI 9.1.1.6 Renaturierung Schwentine PI 9.1.1.7 Aktion Sauberer See 40.925 25.000 5.000 2005 2006 0 0 LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz Erhalt und Förderung regionaler Kultur sowie 82 703.570 178.163 46.000 136.907 202.500 100.590 159.790 153.765 PD 9.1.2.1 (siehe PD 9.1.4.1) Inwertsetzung 338.270 135.308 PD 9.1.2.2 Bungsbergakademie 115.300 10.355 50.000 25.000 25.000 100.000 50.000 20.000 PI 9.1.2.5 Regionale Musik 15.000 7.500 7.500 PI 9.1.2.6 Jagdkultur 15.000 7.500 PI 9.1.2.7 "Hein Lüttenborg" 50.000 25.000 PI 9.1.2.8 Umweltpädagogische Früherziehung 20.000 10.000 943.908 405.674 5.100 41.128 20.564 5.100 PD 9.1.3.2 Gesundheitsnetzwerk 229.260 60.800 168.460 70.280 76.420 PD 9.1.3.3 Informationsnetzwerk 55.000 27.500 27.500 18.000 37.000 PD 9.1.3.4 Veranstaltungskalender 137.420 68.710 64.750 5.520 71.560 65.860 PD 9.1.3.5 Schwentine-Zehnkampf 34.100 16.800 12.000 3.400 1.900 11.100 11.300 PI 9.1.3.6 Radfernwanderweg 40.000 20.000 20.000 10.000 38.425 462 202.500 100.590 121.340 115.340 38.450 38.425 38.425 305.708 168.260 35.000 0 ursprünglicher ländlicher und dörflicher Strukturen PI 9.1.2.3 Vernetzung PI 9.1.1.4 Alte Försterei Entwicklung naturgerechter Tourismus- und Frei- 46.000 58.945 10.000 20.000 7.500 25.000 10.000 32.000 207.472 305.222 11.622 3.842 249.940 zeitstrukturen in den Bereichen Natursport, Naturerlebnis und Kultur sowie Gesundheit und Wellness PD 9.1.3.1 Reitwegekonzept 41.128 82.560 11.700 20.000 LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 83 PD 9.1.3.7 Hochseilgarten 122.000 48.800 PI 9.1.3.8 Sommerbiathlon 30.000 15.000 PI 9.1.3.9 Fitness- und Planetenlehrpfad 45.000 22.500 PI 9.1.3.10 Natur- und Kultur-Guides 50.000 25.000 160.000 80.000 50.000 25.000 338.270 PI 9.1.4.2 Fischräucherei PD 9.1.3.11 Öhlmühle 55.200 18.000 44.000 39.000 39.000 15.000 22.500 25.000 40.000 40.000 35.000 35.000 35.000 35.000 5.000 0 0 0 0 0 0 135.308 462 202.500 100.590 121.340 115.340 20.000 10.000 10.000 PI 9.1.4.3 Binnenfischerei 20.000 10.000 10.000 PI 9.1.4.4 Biogasanlage 10.000 5.000 5.000 190.500 95.750 93.250 2.000 23.000 44.500 43.500 41.000 38.500 190.500 95.750 93.250 2.000 23.000 44.500 43.500 41.000 38.500 2.519.228 984.272 337.222 493.330 670.723 526.250 114.425 58.500 Erschließung neuer Einkommensquellen für Land- 0 20.000 wirte und ortsansässige KMU PD 9.1.4.1 (siehe PD 9.1.2.1) Verbesserung von Koordinierung und Informationsaustausch in der Region sowie Kommunikation nach aussen PD 9.1.5.1 Regionalmanagement Insgesamt 51.100 307.157 617.672