1. Antragsteller - Kreis Ostholstein

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1. Antragsteller - Kreis Ostholstein
Lebensräume verbinden - am und im Wasser
im Bereich der Schwentine - Holsteinischen Schweiz
Bild: Sparkasse Ostholstein
Gebietsbezogenes integriertes Entwicklungskonzept
Bewerbungsunterlagen
gemäß EPPD des Landes Schleswig-Holstein im Rahmen
der EU-Gemeinschaftsinitiative LEADER+
Lokale Aktionsgruppe (LAG)
Schwentine - Holsteinische Schweiz
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
2
Inhaltsverzeichnis
1. ANTRAGSTELLER ........................................................................................ 5
2. ABGRENZUNG UND LAGE DER REGION................................................... 5
2.1 Konzentration auf den Kernbereich der Holsteinischen Schweiz ....................................5
2.2 Sozioökonomische Aspekte .................................................................................................6
2.3 Geographisch-naturräumliche Gesichtspunkte .................................................................7
3. STRUKTUR UND ORGANISATION DER LOKALEN AKTIONSGRUPPE
(LAG) ............................................................................................................. 7
3.1 Zusammensetzung ................................................................................................................8
3.2 Organisation der LAG ...........................................................................................................9
4. METHODIK DER ERARBEITUNG DES GIEK............................................... 9
5. AUSGANGSLAGE / BESTANDSAUFNAHME ............................................ 10
5.1 Naturraum und Flächennutzung ........................................................................................11
5.2 Natur und Umwelt ................................................................................................................12
5.3 Bevölkerung .........................................................................................................................13
5.4 Wirtschaft .............................................................................................................................13
5.4.1 Wirtschaftsstruktur und Beschäftigung ...........................................................................14
5.4.2 Landwirtschaft und Fischerei ..........................................................................................14
5.4.3 Tourismus .......................................................................................................................16
5.4.4 Gesundheit, Wellness und Sport ....................................................................................16
5.4.5 Gewerbe, Handwerk und Industrie .................................................................................17
5.5 Beschäftigung und Soziales...............................................................................................18
5.5.1 Entwicklung der Beschäftigung.......................................................................................18
5.5.2 Sozialstruktur ..................................................................................................................19
5.5.3 Dörfliche, ländliche Strukturen ........................................................................................19
5.6 Kultur und Kulturerbe .........................................................................................................19
5.7 Regionale Ansätze nachhaltiger Entwicklung und bestehende Planungen..................20
5.7.1 Regionale Entwicklungsinitiativen...................................................................................20
5.7.2 Lokale Agenda 21 ...........................................................................................................20
5.7.3 Ländliche Struktur- und Entwicklungsanalyse (LSE) ......................................................20
5.7.4 Weitere regionale Planungen..........................................................................................21
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
3
5.7.5 Landesplanungen............................................................................................................21
5.7.6 Integration von LEADER+...............................................................................................21
6. STÄRKEN-SCHWÄCHEN-CHANCEN-RISIKEN (SWOT-ANALYSE) ........ 22
7. ENTWICKLUNGSZIELE .............................................................................. 26
7.1 Schwerpunktthema: Inwertsetzung des natürlichen und kulturellen Potentials ..........26
7.2 Erhalt und Verbesserung der Ökosysteme, Naturräume und natürlichen Ressourcen
................................................................................................................................................26
7.3 Erhalt und Förderung regionaler Kultur sowie ursprünglicher, ländlicher und
dörflichen Strukturen ...........................................................................................................26
7.4 Schonende Nutzung der natürlichen Ressourcen und Verringerung des
Ressourcenverbrauchs........................................................................................................27
7.5 Sicherung und Schaffung wohnortnaher , familienfreundlicher Beschäftigung auch
für Problemgruppen auf dem Arbeitsmarkt .......................................................................27
7.6 Verbesserung der sozialen Funktionen der Region für ältere Menschen und Erhöhung
der Attraktivität für Jüngere ................................................................................................28
7.7 Erhöhung der Motivation und Handlungsfähigkeit der Menschen in der Region ........28
8. ENTWICKLUNGSSTRATEGIE .................................................................... 28
8.1 Die Entwicklungsstrategie im Überblick ...........................................................................30
9. MAßNAHMESCHWERPUNKTE BZW. -BEREICHE ................................... 31
9.1 Inhaltliche Beschreibung der Maßnahmen .......................................................................31
9.1.1 Erhalt und Verbesserung vielfältiger Ökosysteme, Naturräume und natürlicher
Ressourcen .....................................................................................................................31
9.1.2 Erhalt und Förderung regionaler Kultur sowie ursprünglicher ländlicher und dörflicher
Strukturen........................................................................................................................31
9.1.3 Entwicklung naturgerechter Tourismus- und Freizeitstrukturen in den Bereichen
Natursport, Naturerlebnis und Kultur sowie Gesundheit und Wellness..........................32
9.1.4 Erschließeung neuer Einkommensquellen für Landwirte und ortsansässige KMU ........32
9.1.5 Verbesserung von Koordinierung und Informationsaustausch in der Region sowie
Kommunikation nach Außen...........................................................................................32
9.2 Kriterien und Verfahren zur Auswahl der Projekte ..........................................................74
9.2.1 Projektauswahlverfahren.................................................................................................74
9.2.2 Prüfung und Bewertung von Projektanträgen .................................................................75
10. GEBIETS- UND GRENZÜBERSCHREITENDE ZUSAMMENARBEIT...... 78
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
4
10.1 Transnationale Projektplanung........................................................................................78
11. MONITORING- UND BEWERTUNGSSYSTEM ......................................... 78
11.1 Elemente des Monitoring- und Bewertungssystems.....................................................79
11.2 Berichterstattung und Strategieanpassung ...................................................................80
11.2.1 Projektberichte ..............................................................................................................80
11.2.2 LAG Jahresberichte ......................................................................................................80
11.2.3 Zwischen- und Ablußbewertungsberichte.....................................................................80
12. FINANZIERUNGSKONZEPT ..................................................................... 81
Anlagen:
1. Muster für Projektbeschreibungen
2. Flyer der LAG Schwentine-Holsteinische Schweiz
3. Presseausschnitte
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
5
1. Antragsteller
Lokale Aktionsgruppe (LAG)
Schwentine - Holsteinische Schweiz
Geschäftsstelle Kreis Ostholstein
Amt für Planung und Nachhaltige Entwicklung
Lübecker Str. 41
23701 Eutin
Tel.: 04521-788-393
Fax: 04521-788-385
e-mail: [email protected]
2. Abgrenzung und Lage der Region
Die LEADER+ Region der LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz umfaßt den Kern der Holsteinischen Schweiz. Dazu gehören die Orte Plön, Eutin und Malente mit ihren Seen sowie
das Umland. Die Schwentine, die die Region als größtes Fließgewässer von Ost nach West
durchzieht, hat eine wesentliche identitätsstiftende und ökologische Funktion.
Das Region Schwentine - Holsteinische Schweiz liegt im Osten Schleswig-Holsteins zwischen
den Städten Lübeck und Kiel sowie der Ostseeküste.
2.1 Konzentration auf den Kernbereich der Holsteinischen Schweiz
Die Region Schwentine - Holsteinische Schweiz lehnt sich an die traditionelle Abgrenzung der
Holsteinischen Schweiz an und bildet eine homogene Region, sowohl geographischnaturräumlich als auch sozioökonomisch.
Die Region Schwentine - Holsteinische Schweiz ist kreisübergreifend und setzt sich aus Teilen
des Kreises Ostholstein und des Kreises Plön zusammen. Die folgenden Orte und Gemeinden
bilden die Region:
Kreis Ostholstein
Eutin, Malente, Bosau
Amt Schönwalde: Kasseedorf, Schönwalde
Kreis Plön
Stadt Plön
Amt Plön Land: Ascheberg, Bösdorf, Dörnick, Dersau, Grebin, Kalübbe, Lebrade, Nehmten,
Rantzau, Rathjensdorf, Wittmoldt sowie Kirchnüchel (Amt Lütjenburg-Land)
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
6
Die Region Schwentine - Holsteinische Schweiz
Basisdaten (31.12.1999)
Grundfläche: 459 km², Bevölkerung: 57.546 Einwohner, Bevölkerungsdichte: 125 Einw. / km²
2.2 Sozioökonomische Aspekte
Die ländliche Region Schwentine - Holsteinische Schweiz ist wesentlich gekennzeichnet vom
Miteinander und den Wechselwirkungen zwischen den ländlichen Bereichen mit geringer Bevölkerungsdichte und den eher städtischen Bereichen. Eutin und Plön sind Kreisstädte und
bilden die Kernstädte dieses ländlichen Raums. Ebenso wie die ländlichen Bereiche prägen
auch die städtischen Bereiche die Geschichte der Region, das Leben heute und die Entwicklungsperspektiven. Es bestehen sowohl in ökonomischer und sozialer als auch in kultureller und
ökologischer Hinsicht enge Verflechtungen.
Neben Landwirtschaft und Tourismus spielen auch kleine und handwerkliche Betriebe des verarbeitenden Sektors eine wichtige sozioökonomische Rolle. Der landwirtschaftliche Strukturwandel und insgesamt zurückgehende Besucherzahlen stellen die Region vor wirtschaftliche
und soziale Herausforderungen.
Im Kernbereich der Holsteinischen Schweiz besteht eine stark ausgeprägte Identifikation mit
der Region. Die Identität beruht einerseits auf den naturräumlichen und landschaftlichen Charakteristika und der ländlichen Kultur. Andererseits geht sie auf die Geschichte der Städte Plön
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
7
und Eutin als herzögliche Residenzstädte zurück. Malente prägt in diesem Zusammenhang eine
lange Tradition als Ort der Erholung.
Die Region befindet sich in einem sozioökonomischen Spannungsfeld zwischen der Ostseeküste und den Städten Kiel und Lübeck mit ihren Einzugsgebieten. In unmittelbarer Nähe der
Schwentine - Holsteinischen Schweiz liegt im Norden und Osten mit der Ostseeküste, eine dynamische Tourismusregion mit Ausstrahlung ins Küstenhinterland. Von den Städten Kiel und
Lübeck, im Nordwesten und Süden, gehen starke Impulse auf das Umland aus. Sie beeinflussen das Leben und die Entwicklung ihrer Umgebung erheblich. Übereinstimmendes Ziel der
Gemeinden und Orte in der Schwentine - Holsteinischen Schweiz ist es, sich in diesem Spannungsfeld als Region mit einem eigenständigen Charakter zu behaupten.
Einen wichtigen Aspekt in der Abgrenzung der Region bildet die räumliche Orientierung der
Orte und Gemeinden hinsichtlich ihrer sozioökonomischen Entwicklung. Binnenorte bzw. Gemeinden wie etwa Lütjenburg, Lensahn oder Süsel, die von der Ausstrahlung der Ostseeküstenregion geprägt werden, sind nicht Teil der Schwentine - Holsteinischen Schweiz. Auch Orte
und Gemeinden, wie etwa Ahrensbök, Bad Segeberg oder Preetz, die sich in ihrer Entwicklung
stärker an den Städten Kiel oder Lübeck orientieren, liegen nicht in dieser Region.
2.3 Geographisch-naturräumliche Gesichtspunkte
Die Schwentine - Holsteinische Schweiz liegt im östlichen Hügelland Schleswig-Holsteins. Als
eiszeitlich geformte Endmoränenlandschaft ist die Region gekennzeichnet durch ein kleinräumiges Nebeneinander von Seen, Grünlandniederungen, knickreichen Ackerlandschaften
und Wäldchen. Am östlichen Rand geht das Gebiet in den kuppigen Moränenkomplex des
Bungsberggebietes mit dem Bungsberg über, der mit 168 Metern höchsten Erhebung Schleswig-Holsteins.
Die Region wird gebildet vom Gebiet entlang der großen Seen, vom 'Großen Eutiner See' bis
'Großen Plöner See', mit der Schwentine als wichtigem naturräumlich verbindendem Element,
den Orten Eutin, Plön und Bad Malente sowie dem ländlichen Umland mit seinen Dörfern und
Gemeinden.
Das ländliche Umland reicht im Osten bis in das Gebiet um den Bungsberg, mit dem Quellgebiet der Schwentine und einer starken Entwicklungsorientierung der Gemeinden Schönwalde
und Kasseedorf in Richtung Westen. Im Süden wird das Umland durch die Grenzen der Stadt
Eutin sowie die Gemeindegrenzen von Bosau und Nehmten bestimmt, wobei insbesondere der
Nehmtener Forst miteingeschlossen ist. Im Westen schließt die Region mit den Gemeindegrenzen von Kalübbe, Ascheberg und Wittmoldt ab. Im Norden wird das ländliche Einzugsgebiet von
großen Seen und Schwentine durch die Grenzen der Gemeinden Lebrade, Grebin, Rantzau
und Kirchnüchel sowie der Großgemeinde Malente festgeschrieben.
3. Struktur und Organisation der Lokalen Aktionsgruppe (LAG)
Die Lokale Aktionsgruppe (LAG) Schwentine - Holsteinische Schweiz und alle Mitglieder sind in
der Region ansässig.
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
8
3.1 Zusammensetzung
Die Struktur der Lokalen Aktionsgruppe zeichnet sich aus durch ein ausgewogenes Verhältnis
von Vertreterinnen und Vertretern öffentlicher Einrichtungen sowie der Wirtschafts- und Sozialpartner und Verbände der Region. Wirtschafts- und Sozialpartner und Verbände sind mit etwas
mehr als 66% beteiligt. In der LAG sind sektorübergreifend Vertreter der Bereiche vertreten, die
für die Entwicklung der Region entscheidend sind. Die LAG ist kreisübergreifend, ihr gehören
Partner aus den Kreisen Ostholstein und Plön an. Die Mitglieder der LAG sind im Folgenden
aufgelistet:
Kreise, Ämter und Gemeinden
1. Kreis Ostholstein, Amt für Planung und Nachhaltige Entwicklung, Eutin, Horst Weppler
2. Gemeinde Malente, Bürgermeister Michael Koch (Vorstand der Holsteinische Schweiz
Tourismus Vereinigung, Vorstand des Naturparks Holsteinische Schweiz)
3. Gemeinde Kasseedorf, Bürgermeisterin Bettina Hagedorn
4. Stadt Plön, Bürgermeister Ulf Demmin (Vorstand der Holsteinische Schweiz Tourismus
Vereinigung, Vorstand des Naturparks Holsteinische Schweiz)
5. Gemeinde Bösdorf, Bürgermeister Joachim Schmidt (Vorstand des Naturparks Holsteinische Schweiz)
6. Arbeitsamt Eutin, Petra Grimm / Arbeitsamt Plön, Herr Kerssen
Natur-, Umweltschutz und Kultur
7. Wasser-Otter-Mensch e.V., Eutin, Dr. Ulrich Fehlberg
Land-, Gewässer- und Naturnutzer
8. Wasser- und Bodenverband Schwentine, Eutin, Hanna Kirschnick-Schmidt
9. Jagdverband Pro Natur / Kreisjägerschaft, Malente, Gerd Schumacher
10. Kreisangelfischerverband Ostholstein, Jörg Gauger
Tourismus, Kurwesen und Wirtschaft
11. Eutin Tourismus GmbH, Eutin, Carla Krabbe
12. Wirtschaftsvereinigung Malente, Rolf Röhling
Sport, Jugend und Soziales
13. CJD Jugenddorf Godensande, Malente, Günther Möller
14. Sport- und Bildungszentrum des Landesportverbandes Schleswig-Holstein, Malente,
Harald Kitzel
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
9
3.2 Organisation der LAG
Projekt- und
Arbeitsgruppen
Projekte / Projektträger
• Umsetzung konkreter
Maßnahmen
• Umsetzung der Entwicklungsstrategie
• Verwendung und
Nachweis von Mitteln
• Berichterstattung
Projektbegleitung
Bewilligungs
bescheid
Know-how
Projektvorschläge
Kreis Ostholstein
LAG-Geschäftsstelle
• Finanzielle und verwaltungstechnische
Abwicklung
• Haftung für ordnungsgemäße Durchführung
• Erteilung von Bewilligungsbescheiden
• Finanzkompetenz
• Koordinierung und
Organisation der LAG
• Prüfung von
Projektvorschlägen
• Projektübergreifende
Koordinierung
• Finanzverwaltung und
Haushaltsüberwachung
• Projektabrechnung
und -kontrolle
• Monitoring
• Öffentlichkeitsarbeit
Rechenschaftspflicht
• Beratende Projektbegleitung, Unterstützung
• Entwicklung von Projekten u. Projektideen
• Themenspezifische
Koordinierung von Akteuren
• Beteiligung aller Akteure (offene Struktur)
Unterstützung
Ein
setzen
Knowhow
LAG Mitgliederversammlung
Entscheidungsvorbereitung
Berichterstattung
Entscheidungen
Projektinitiativen
• Bewilligung von
Projekten, Benennung
von Projektträgern
• Initiierung von Projekten und Maßnahmen
• Beteiligung, sektorübergreifende Abstimmung, kreisübergreifende Zusammenarbeit
• Weiterentwicklung von
Entwicklungszielen,
-strategie und -instrumenten
4. Methodik der Erarbeitung des GIEK
Die Erarbeitung des vorliegenden GIEK ist in partnerschaftlicher Zusammenarbeit der Mitglieder der Lokalen Aktionsgruppe erfolgt, unter Federführung des Amtes für Planung und
Nachhaltige Entwicklung des Kreises Ostholstein. Unterstützt wurde die Lokale Aktionsgruppe
vom nova-Institut für Ökologie und Innovation. Die Kosten für diese Unterstützung wurden gemeinschaftlich von den Mitgliedern der LAG getragen.
In mehr als zehn Seminaren und moderierten Workshops der LAG, die zwischen Juli 2000 und
Ende 2001 stattgefunden haben, wurden von den lokalen Akteuren, in enger Zusammenarbeit
mit dem nova-Institut, alle wichtigen Elemente des GIEK, von der Regionsabgrenzung über die
Entwicklungsstrategie bis zum Monitoring, entwickelt und abgestimmt. Die Seminare und Workshops hatten einen offenen Charakter: Interessierte Bürger und Akteure der Region, die nicht
der LAG zugehörig sind, haben an den Veranstaltungen teilgenommen.
•
12.07.2000:
Erste Informationsveranstaltung Leader+
•
29.08.2000:
Detailinformationen Leader+ (Kosten und Nutzen für Region und
Akteure, Möglichkeiten für eine kreisübergreifende Zusammenarbeit)
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
10
•
05.10.2000:
Regionsabgrenzung und Struktur der Lokalen Aktionsgruppe
•
01.12.2000:
Gründungsversammlung LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
•
12.01.2001:
Finanzierungsbedingungen, Themenschwerpunkte und Projektideen
•
08.02.2001:
Situationsanalyse, Stärken Schwächen Analyse
•
07.03.2001:
Entwicklungsziele, Aktivitätsfelder, Maßnahmen (Entwicklungsstrategie)
•
27.04.2001:
Entwicklungsstrategie, Maßnahmebereiche und Projektideen
•
30.05.2001:
Projekte, Träger, Finanzierung, Projektauswahl
•
06.07.2001:
Projektauswahl, Träger, Logo
•
12.10.2001:
Gesamtkonzeption und Detailaspekte GIEK (Korrekturen, Ergänzungen)
•
10.01.2002:
Bewerbungsunterlagen (Korrekturen, Ergänzungen)
•
08.04.2002:
Verabschiedung der Bewerbungsunterlagen
Die Bestandaufnahme und die Analyse der Ausgangssituation wurde in Kooperation zwischen
dem Amt für Planung und Nachhaltige Entwicklung des Kreises Ostholstein, den jeweils zuständigen Ämtern des Kreises Plön und dem nova-Institut vorgenommen. Eine Vielzahl von
Experten beider Kreise wurden konsultiert. Besonderes Augenmerk wurde auf die Analyse der
bestehenden regionalen Ansätze nachhaltiger Entwicklung und der vorhandenen Planungen
gelegt, um diese Aktivitäten in der Konzeption des GIEK umfassend zu berücksichtigen.
Ergänzend zu den Seminaren und Workshops wurden vom nova-Institut im Januar 2001 mit
zehn ausgewählten Akteuren der Region, mittels eines Interviewleitfadens, gelenkte Intensivinterviews durchgeführt.
Sowohl mögliche Projektträger als auch die breite Öffentlichkeit wurden durch die lokalen Medien über die Aktivitäten informiert. Pressemitteilungen wurden verbreitet. Ein Faltblatt wurde
erstellt und verbreitet, dass über LEADER+ und die Aktivitäten der Lokalen Aktionsgruppe in
der Schwentine - Holsteinischen Schweiz informiert. Es ist beabsichtigt, eine Medienpartnerschaft mit der regionalen Tageszeitung "Ostholsteiner Anzeiger" zu schließen. Zudem soll in
Kürze eine home-page eingerichtet werden.
5. Ausgangslage / Bestandsaufnahme
Die Schwentine - Holsteinische Schweiz ist eine durch die Landwirtschaft geprägte Region mit
traditionellem Tourismus in den drei Orten und heutigen touristischen Zentren Eutin, Bad Malente-Gremsmühlen und Plön. Mit den Kreisstädten Eutin und Plön verfügt die Region über zwei
Orte mit städtischem Charakter, in denen ausgeprägte Verwaltungsstrukturen, ein starker Einzelhandel sowie kleine und mittelständische Unternehmen des verarbeitenden Sektors angesiedelt sind. Die Region wird durch die Grenze der beiden Kreise Ostholstein und Plön durchschnitten.
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
11
Regionsspezifische Grunddaten
Bevölkerungsdichte
125 Ew/Km²
1
Gemeindeebene
2
Bevölkerungsentwicklung im Durchschnitt der
+0,84%
Jahre 89-99
Gemeindeebene
Entwicklung der sozialversichungspflichtig
-0,12
Beschäftigten im Durchschnitt der Jahre 90-99
Gemeindeebene
Arbeitslosenquote Jahresdurchschnitt 1999
10,5%
3
4
Arbeitsamtsbezirke
Arbeitslosenquote Dezember 1999
10,7%
5
Arbeitsamtsbezirke
Die geringfügige Überschreitung der gemäß Punkt 7.1.2.1.1 des EPPD zulässigen Bevölke2
rungsdichte um 5 EW/km ergibt sich aus der Einbeziehung der städtischen Bereiche Plön,
Eutin und Malente in die Region der LAG. Die Einbeziehung der städtischen Bereiche ist im
Hinblick auf die Umsetzung der Entwicklungsstrategie, insbesondere der Stärkung der Beziehung zwischen Stadt und Umland unbedingt erforderlich.
5.1 Naturraum und Flächennutzung
Die Fläche der Region beträgt 459 km². Der Naturraum ist geomorphologisch betrachtet eine
eiszeitlich geformte Endmoränenlandschaft. Die Landschaft zeichnet sich durch eine Vielzahl
von Seen und Fließgewässern, sanften Hügeln und oft bewaldeten Niederungen aus. Mit dem
Bungsberg bei Schönwalde verfügt die Region über die höchste Erhebung Schleswig-Holsteins.
Der Große Plöner See ist der größte See dieses nördlichsten deutschen Bundeslandes. Die
Agrarlandschaft ist vielfach durch Knicks (Wallhecken) gegliedert. Insgesamt verfügt die
Schwentine - Holsteinische Schweiz über eine große landschaftliche Vielfalt und einen hohen
Anteil an ökologisch wertvollen Gebieten.
Gesamtfläche
459 km²
Anteil an der
Gesamtfläche
Landwirtschaftsfläche
1
6
285,1 km²
62,1%
Berechnung auf Basis der Statistischen Berichte des Statistischen Landesamtes Schleswig-Holstein "Fläche und
Bevölkerung der Gemeinden am 31.12.1999 nach Kreisen und Ämtern"
2
Berechnung auf Basis der Statistischen Berichte des Statistischen Landesamtes Schleswig-Holstein "Fläche und
Bevölkerung der Gemeinden nach Kreisen und Ämtern"
3
Berechnung auf Basis der Statistiken der Arbeitsämter Eutin und Plön u. des Statist. Landesamtes Schleswig-Holstein
(sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort im Juni)
4
Arbeitsamtsbezirk Eutin: 10,8%, Arbeitsamtsbezirk Plön 10,2%
5
Arbeitsamtsbezirk Eutin: 11,2%, Arbeitsamtsbezirk Plön: 10,1%
6
Nutzungsarten der Bodenfläche in den Gemeinden am 31.12.1996, Statistische Berichte des Statistischen Landesamtes Schleswig-Holstein
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
12
6
Waldfläche
66,4 km²
14,5%
Siedlungs- u. Verkehrsfläche
36,6 km²
8,0%
6
67,2 km²
14,6%
6
Wasserfläche
Der Anteil der Waldflächen und der Gewässerflächen in der Schwentine - Holsteinischen
Schweiz überschreitet jeweils den Durchschnitt in Schleswig-Holstein (9,3% bzw. 4,8%) deutlich. Der Anteil der Landwirtschaftsfläche unterschreitet den Landesdurchschnitt von 73%, ebenso wie die Siedlungs- und Verkehrsfläche der Region (Landesdurchschnitt 10,8%).
Die Landwirtschaftsfläche hat von 1992 bis 1996 um 1,1% abgenommen. Profitiert haben davon
vor allem die Waldfläche, die im selben Zeitraum um rund 2,4% zugenommen hat, und die
7
Siedlungs- und Verkehrsfläche, die in dieser Periode um rund 2,8% erweitert wurde .
5.2 Natur und Umwelt
Die Schwentine - Holsteinische Schweiz bildet den Kern des 1986 gegründeten Naturparks
Holsteinische Schweiz. Er ist Schleswig-Holsteins größter Naturpark und weit über die Grenzen des Landes hinaus bekannt. Die Region verfügt über einen hohen Anteil an Schutzgebieten
unterschiedlicher Kategorien und damit über eine Vielzahl ökologisch wertvoller Flächen.
Gesamtfläche
459 km²
Anteil an der
Gesamtfläche
Natur- und Landschafts-
ca 156 km²
ca 34%
ca 40 km²
ca 9%
8
schutzgebiete insgesamt
FFH-Gebiete u. besondere
Schutzgebiete (SPA)
9
Etwa 34% des Gebiets sind als Natur- und Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. Sieben Gebiete mit einer Flächen von insgesamt etwa 750 ha haben den Status eines Naturschutzgebietes. Insgesamt neun Gebiete in der Region sollen als FFH-Gebiete oder besondere Schutzgebiete entsprechend der Vogelschutz-Richtlinie in das europaweite Natura 2000 Netz aufgenommen werden:
•
7
Lachsautal und angrenzende
•
NSG Ascheberger Warder, NSG
Bungsbergwälder
Inseln im Großen Plöner See,
•
Schwentine Quellgebiet
Nehmter Teil des Großen Plöner
•
Keller-Ukleiseegebiet
•
Suhrer See, Schöhsee, Dieksee
Sees, Bischofs-, Heiden-, Viererund Suhrer See, Hohenrader Forst
Nutzungsarten der Bodenfläche in den Gemeinden am 31.12.1996 und am 31.12.1992, Statistische Berichte des
Statistischen Landesamtes Schleswig-Holstein
8
Berechnung auf Basis der amtlichen Daten der Umweltämter der Kreise Eutin und Plön
9
Berechnung auf Basis: "Netz Natura 2000 in Schleswig-Holstein", Ministerium für Umwelt, Natur und Forsten des
Landes Schleswig-Holstein, 2000; "Landschaftsrahmenplan Planungsraum III " Ministerium für Umwelt, Natur und
Forsten des Landes Schleswig-Holstein, 2000; Entwurf "Landschaftsrahmenplan Planungsraum II.
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
13
•
Dannauer See und Umgebung
•
Rixdorfer Teich und Umgebung
•
Kossautal
•
Vogelfreistätte Lebrader Teich
5.3 Bevölkerung
Die Einwohnerzahl der Region Schwentine - Holsteinischen Schweiz beläuft sich auf 57.546
Personen (1999). Die Bevölkerung verteilt sich etwa zu gleichen Teilen auf die beiden Kreisstädte einerseits und die Stadt-/Umlandbereiche und die übrigen ländlichen Räume andererseits. Mit durchschnittlich 385 Einw./ km² liegt die Einwohnerdichte in den Kreisstädten deutlich
höher als in den übrigen Gebieten, in denen im Durchschnitt 56 Einw./ km² leben. Die Großgemeinde Malente nimmt mit 155 Einw./ km² in der Bevölkerungsdichte eine Zwischenstellung
zwischen Stadt und Land ein.
Bevölkerungsentwicklung
Im Durchschnitt der Jahre 1989 bis 1999 hat die Bevölkerung in der Region um 0,84% zugenommen. In den frühen 90er Jahren war ein deutlicher Zuwachs mit Werten von bis zu 2% zu
verzeichnen, der auf eine verstärkte Zuwanderung aus den neuen Bundesländern und von
Deutschstämmigen aus Osteuropa zurückzuführen ist. Seit 1995 liegt der jährlich Zuwachs im
Durchschnitt nur noch bei etwa 0,5%. Die Zahl der Sterbefälle überschreitet in der Region die
Geburten. Die leichten Bevölkerungszugewinne der letzten Jahre sind durch Zuzüge bedingt.
Altersstruktur
Betrachtet man die Alterszusammensetzung der Bevölkerung in den Kreisen Ostholstein und
Plön insgesamt, so zeigt sich, dass von 1995 bis 1999 der Anteil der über 65-Jährigen an der
Bevölkerung um 1% auf 18% zugenommen hat, während die Quote an jungen Menschen bis 15
10
Jahre bei 15% stagniert . Der Anteil der aktiven im Arbeitsleben stehenden Bevölkerung
(Gruppe zwischen 20 und 40 Jahren) hat in diesem Zeitraum um etwa 5% auf 34% zugenommen. Die wesentliche Ursache für die Veränderungen sind Zuzüge.
Die Region ist durch einen überdurchschnittlich hohen Anteil älterer Menschen gekennzeichnet. Der Anteil der jungen Bevölkerung lag 1999 um etwa 2% unter dem Landesdurchschnitt. Die Quote der über 65-Jährigen überschritt den Durchschnitt Schleswig-Holsteins um
2%.
5.4 Wirtschaft
Kennzeichnend für die Wirtschaft der Schwentine - Holsteinischen Schweiz ist ein sich insgesamt positiv entwickelnder Dienstleistungssektor, in dem der Tourismus dominiert. Der Strukturwandel in der Landwirtschaft hinterläßt negative Spuren. Größere industrielle Betriebe sind
in der Region so gut wie nicht angesiedelt. Eine solide Struktur kleiner und handwerklicher Unternehmen bilden eine wichtige Säule der wirtschaftlichen Entwicklung. Das traditionell starke
verarbeitende Gewerbe unterliegt einem negativen Trend.
10
"Bevölkerung nach Alters- und Geburtsjahren in den Kreisfreien Städten und Kreisen" Statistische Berichte des
Statistischen Landesamtes Schleswig-Holstein
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
14
5.4.1 Wirtschaftsstruktur und Beschäftigung
Wie die folgende Tabelle zeigt, sind 1999 mit rund 35%, die meisten Menschen in der Region
im Dienstleistungssektor beschäftigt, der seit 1990 zweistellige Zuwachsraten verzeichnet. An
zweiter und dritter Stelle bei der Beschäftigung folgen das verarbeitende Gewerbe mit rund 17%
und der Handel mit 12,6%. Die Bedeutung des land- und forstwirtschaftlichen Sektors bei der
Beschäftigung betrug 1999 lediglich 3,4%. Aufgrund der Funktionen der Kreisstädte Eutin und
Plön nimmt der Verwaltungsbereich bei den Beschäftigten mit rund 11% eine relativ starke Stellung ein. Neben der Land- und Forstwirtschaft hat auch auch die Bedeutung des verarbeitenden
Gewerbes und des Verwaltungssektors kontinuierlich abgenommen.
11
Beschäftigte nach Wirtschaftsabteilungen in den Arbeitsamtsbezirken Eutin und Plön
1990
1995
1999
Anteil
Anteil
Änderung
90-95
Anteil
Änderung
95-99
Land- u. Forstwirtschaft, Fischerei
4,11%
3,48%
-15,33%
3,42%
-1,72%
Energie, Bergbau
0,78%
0,66%
-15,38%
0,70%
4,55%
Verarbeitendes Gewerbe
20,92%
19,08%
-8,80%
17,13%
-10,22%
Baugewerbe
8,56%
9,24%
7,94%
8,68%
-6,06%
Handel
12,44%
12,40%
-0,32%
12,60%
1,61%
Verkehr, Nachrichten
2,55%
2,63%
3,14%
2,50%
-4,94%
Kredit, Privatversicherungen
3,93%
4,01%
2,04%
4,01%
0,00%
Dienstleistungen
30,07%
31,63%
5,19%
35,19%
11,25%
Organ. o. Erwerbs ., p. Haushalte
3,12%
3,74%
19,87%
4,64%
24,06%
Verwaltung, Sozialversicherung
13,53%
13,12%
-3,03%
11,14%
-15,09%
5.4.2 Landwirtschaft und Fischerei12
In der Schwentine - Holsteinischen Schweiz war im Jahr 1999 eine Zahl von 407 landwirtschaftlichen Betriebe mit einer Landwirtschaftsfläche von 25.044 Hektar angesiedelt. Die Struktur der
Betriebe zeichnete sich durch einen sehr hohen Anteil großer Betriebe mit einer Fläche von
mehr als 50 ha aus: rund 37% (Bundesdurchschnitt 5,6%). Die großbetrieblichen Strukturen
sind typisch für Schleswig-Holstein (39%). Gleichzeitig verfügt die Region aber auch über einen
relativ hohen Anteil kleiner landwirtschaftlicher Betriebe unter 10 ha Fläche. Mit rund 36% liegt
dieser Anteil um etwa 5% über dem Durchschnitt des Landes Schleswig-Holstein. Der Anteil der
mittleren Betriebe mit einer Größe von 10 bis 50 ha liegt mit etwa 24% unter dem Durchschnit
von Land (30%) und Bund (47%).
11
Berechnung auf Basis der Statistiken der Arbeitsämter Eutin und Plön
Daten: Berechnung auf Basis "Agrarstruktur in den Gemeinden Schleswig-Holsteins 1991, 1995, 1999 " Ergebnisse
der Landwirtschaftszählung. Statistische Berichte des Statistischen Landesamtes Kiel., 1993, 1997, 2001.
12
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
15
Seit 1990 hat sich die absolute Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe um rund 30% reduziert.
Dieser Verlust hat sich seit 1995 verschärft: von '95 bis '99 gingen allein 26% der Betriebe verloren. Besonders betroffen waren die kleinen und die mittleren Höfe: Ihre Zahl hat sich von
1990 bis 1999 um 36% bzw. 38% verringert. Aber auch 7% der großen Betriebe über 50 ha
wurden aufgegeben. Sowohl die Zahl der Höfe unter 10 ha als auch die Zahl der Großbetriebe
hat sich in der Schwentine -Holsteinische Schweiz stärker reduziert als im Durchschnitt des
Landes Schleswig-Holstein. Die Landwirtschaftsfläche hat in der gleichen Zeit nicht abgenommen, im Unterschied zum Landestrend, der von 1990 bis 1999 eine Verringerung der Fläche
um 9% verzeichnete.
Zur Sicherung von Einkommen und Existenz kleiner und mittlerer Betriebe werden zusätzliche
Wirtschaftsaktivitäten immer wichtiger.
Regionale Produkte - regionale Vermarktung
Einen wichtigen Bereich bildet die Direktvermarktung und die Verarbeitung der Rohstoffe zu
regionalen und regionaltypischen Produkten. In der Schwentine - Holsteinischen Schweiz
werden von etwa 20 landwirtschaftlichen Betrieben Produkte direkt ab Hof verkauft. An jeweils
zwei Stellen werden ausschließlich Fisch, Wild sowie Obstsäfte oder Likore vermarktet. Zur
Produktpalette gehören auch verarbeitete Produkte von Marmelade und Honig über Wildwurst
und Wildschinken bis hin zu Käse. Vier der Direktvermarkter produzieren nach Richtlinien des
ökologischen Landbaus.
13
Für die Kreise Plön und Ostholstein wurden Einkaufsführer erstellt.
Die Erschließung des Potentials an Produkten, eine Vernetzung von Anbietern und eine Professionalisieung in der Vermarktung auch hinsichtlich Tourismus und Gastronomie hat bislang
nicht stattgefunden oder ist auf Schwierigkeiten gestoßen.
Urlaub auf dem Bauernhof
Ein weiterer wichtiger Bereich zur Erwirtschaftung zusätzlichen Einkommens liegt im Tourismus.
Die Entwicklung von Angeboten zum Urlaub auf dem Bauernhof profitieren vom Bild der Tourismusregion, das mit der Schwentine - Holsteinischen Schweiz bzw. der Holsteinischen
Schweiz in der Region und außerhalb verbunden wird. Eine ganze Reihe von Landwirten bieten
insbesondere Familien mit Kindern ausgereifte Angebote.
14
Fischerei
In der Schwentine - Holsteinischen Schweiz wird von insgesamt fünf Familienunternehmen
Binnenfischerei betrieben: am Plöner See, Dieksee, Kellersee und Großen Eutiner See. Drei
der Betriebe verfügen über eine Fischräucherei, zwei Fischereien betreiben ein Fischbistro bzw.
-imbiss. Ansonsten wird der Fang überwiegend an Haushalte und Restaurants vor Ort verkauft.
Auf den Gewässern der Holsteinischen Schweiz ist der Fischfang um etwa 80% zurückgegangen. Als Ursache wird seitens der Fischerei das zunehmend starke Komoranaufkommen verantwortlich gemacht. Die Fischereibetriebe erschließen sich zusätzliche Einkommen durch Zukauf und Verkauf von Frischfisch und den Verkauf von Angelerlaubnisscheinen. Der größte
Fischereibetrieb Schleswig-Holsteins, Wilcken in Plön, plant für 2003 die Fischerei wegen Unrentabilität aufzugeben.
13
"Produkte aus der Region, Einkaufsführer für den Kreis Ostholstein." Agenda 21 Ostholstein, 2000. "Direktvermarkter
im Kreis Plön - Einkauf auf dem Bauernhof." Kreisverwaltung Plön, 2001.
14
Nach: Kurzbericht des Landesfischereiverbands Schleswig-Holstein zur Situation der Binnenfischerei in der Schwentine - Holsteinischen Schweiz, 2001.
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
16
5.4.3 Tourismus
Die touristische Entwicklung der Region hat sich in den vergangenen Jahren überwiegend auf
die Orte Bad Malente-Gremsmühlen, Eutin und Plön bezogen. Diese drei Orte können als touristisches Kerngebiet von den Stadt-/ Umlandbereichen und übrigen ländlichen Gebieten in der
Region unterschieden werden. Mit Jahrhunderte langer Tradition als Erholungs- und Kurort
steht Bad Malente-Gremsmühlen an der Spitze der Gäste-, Übernachtungs- und Bettenzahlen.
Bad Malente ist ein anerkannter Kneippkurort und wie Eutin als heilklimatischer Kurort anerkannt. Plön hat den Status eines Luftkurortes. Der Anteil der drei Orte am touristischen Aufkommen in Schleswig-Holstein beträgt rund 3%. Im Jahr 1999 haben in der Schwentine - Holsteinischen Schweiz insgesamt rund 75.000 Gäste übernachtet. Es bestand eine Bettenzahl
15
von rund 6.700 . Der Tourismus unterliegt jedoch erheblichen saisonalen Schwankungen.
16
Betrachtet man die Entwicklung der Übernachtungs- und Bettenzahlen von 1995 bis 1999 , so
zeigt sich in Malente ein dramatischer Rückgang von rund 30% bei den Übernachtungen und
circa 11% bei der Bettenzahl. In Eutin hat die Zahl der Übernachtungen um 18,5% und die Bettenzahl um rund 7% abgenommen. Plön verzeichnet in diesem Zeitraum geringe Zuwachsraten.
Insgesamt hat die Zahl der Übernachtungen im touristischen Kerngebiet um rund 20% abgenommen. Die Bettenzahl hat sich um rund 7% reduziert.
Für die Region bleibt daher insgesamt eine negative Entwicklung zu verzeichnen (Gäste: 2%, Übernachtungen: -16%, Betten: -1,5%). Dieser Trend ist unter anderem mit der negativen
Entwicklung im Kurwesen verbunden, als eine Folge der Krankenkassenreformen.
Eine Ausgestaltung touristischer Angebote, die sich an regionaltypischen Aspekten orientiert,
wird in der gesamten Region bislang kaum vollzogen. Auch wenn ein gut beschildertes Netz
von Wander- und Rundwanderwegen, eine Vielzahl von Fahrrad- und Bootsverleihen sowie
Möglichkeiten für Schiffsausflüge und Kutschfahrten besteht, so ist eine systematische Einbindung der Natur- und Kulturpotentiale der Schwentine - Holsteinischen Schweiz in den Tourismus kaum erfolgt. Erste konkrete Überlegungen zur Integration dieser Potentiale wurden im
17
Rahmen des kreisübergreifenden Tourismusentwicklungskonzepts angestellt .
5.4.4 Gesundheit, Wellness und Sport
Die Region Schwentine - Holsteinische Schweiz verfügt über eine sehr gute Ausstattung an
Kur-, Gesundheits und Rehabilitationseinrichtungen. Insbesondere in Bad MalenteGremsmühlen, seit 40 Jahren Kneippheilbad, aber auch in Eutin und Plön bestehen Rehabilitationskliniken und Kurmittelhäuser. In Bad Malente-Gremsmühlen sind Kliniken von überregionaler Bedeutung angesiedelt.
Die Schwentine - Holsteinische Schweiz verfügt über ein umfangreiches Angebot an Sportmöglichkeiten und -strukturen ebenfalls von überregionaler Bedeutung. Zu nennen sind das
Sport- und Bildungszentrum des Landessportbundes Schleswig-Holstein, in dem jährlich 34.000
Leistungssportler, Schüler und Trainer an Lehrgängen teilnehmen und übernachten. In der Re-
15
In den statistischen Erhebungen finden lediglich touristische Betriebe mit einer Bettenzahl von mehr als acht berücksichtigung. Da in der Region eine Vielzahl von kleinen und sehr kleinen touristischen Anbietern mit weniger als acht
Betten besteht, liegt die Bettenzahl insgesamt wesentlich höher.
16
"Übernachtungszahlen nach Kreisen und Gemeinden", "Angebot an Betten nach Kreisen und Gemeinden", "Gästezahlen nach Kreisen und Gemeinden". Statistische Berichte des Statistischen Landesamtes Schleswig-Holstein
17
Vergleiche Kapitel 5.9.4 "Weitere regionale Planungen"
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
17
gion befindet sich die legendäre Sportschule Malente des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes, in der sich bis 1994 die Deutsche Fußballnationalmannschaft auf Turniere vorbereitet hat. Jährlich nehmen hier etwa 8.000 Sportler, Schüler und Trainer an Kursen teil.
Schießstände bieten dem Schießsport hervorragende Möglichkeiten und ein ehemaliger
Schießplatz der Bundeswehr (Sibbersdorf) ist für eine zukünftige Nutzung vorgesehen. In der
Schwentine - Holsteinischen Schweiz bestehen 2 Golfplätze sowie ein umfangreiches Angebote
für Segelsport und Wasserwandern. Darüber hinaus verfügt die Region über eine Vielzahl
von Reiterhöfen und Reitschulen. Es besteht eine lange Reit- und Pferdesporttradition.
5.4.5 Gewerbe, Handwerk und Industrie
Die Wirtschaftsstruktur der Schwentine - Holsteinischen Schweiz im Bereich von Gewerbe,
Handwerk und Industrie zeichnet sich durch eine geringe Anzahl größerer Betriebe und eine
solide Struktur von kleineren handwerklichen Betrieben aus. Lediglich zwei größere Unternehmen mit industriellem Charakter bestehen in der Region: in Malente die Firma Kuhnke GmbH
(Medizintechnik, Maschinenbau, Automotive) mit etwa 700 Mitarbeitern und in Eutin das Elektromotorenwerk Weyer (Elektromotoren für Windkraftanlagen) mit rund 300 Mitarbeitern.
Im Jahr 1995 bestanden in den Orten und Gemeinden der Region insgesamt 337 Handwerks18
betriebe . Etwa 19% der Beschäftigten der Region waren im Handwerk tätig. Die Zahl der
Handwerksunternehmen je 10.000 Einwohner lag bei rund 60 und damit etwa im Durchschnitt
des Landes Schleswig-Holstein. Mit einer Zahl von 234 Betrieben konzentrieren sich mehr als
zwei Drittel dieser KMU auf die zentralen Orte Eutin, Plön und Bad Malente-Gremsmühlen. Die
wirtschaftliche und arbeitsmarktpolitische Bedeutung des Handwerks in der Schwentine - Holsteinischen Schweiz dürfte zugenommen haben, wenn man die Entwicklung des Handwerks in
den Kreisen Ostholstein und Plön von 1994 bis 1999 überträgt: Die Zahl der Betriebe hat sich
um 8%
18
19
erhöht.
Aktuelle Handwerkszählung "Das Handwerk in Schleswig-Holstein 1995 - Ergebnisse der Handwerkszählung 1995 in
regionaler Gliederung". Statistische Berichte des Statistischen Landesamtes Schleswig-Holstein
19
Bericht der Handwerkskammer Lübeck (1999): Betriebsbestand in den Städten und Kreisen am 31.12.1994 und am
31.12.1999 nach Handwerksgruppen
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
18
5.5 Beschäftigung und Soziales
5.5.1 Entwicklung der Beschäftigung
Beschäftigung
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Region Schwentine - Holsteinische Schweiz zeigt in den letzten fünf Jahre einen abnehmenden Trend. Eine leichte Zunahme 1999 konnte die starken Verluste der Jahre 1997 und 1998 nicht ausgleichen.
Entwicklung der sozialversicherungspflichtig
Beschäftigten (am Arbeitsort) von 1995 bis 1999
(Gemeinden der Schwentine - Holsteinische Schweiz)
Anzahl
Änderung in %
1995
15.570
-0,55
1996
15.547
-0,15%
1997
15.158
-2,5%
1998
14.800
-2,36%
1999
14.839
+0,26%
20
Die Statistik der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten vermittelt jedoch kein vollständiges
Bild der tatsächlichen Beschäftigungsentwicklung, da sie die Veränderungen im öffentlichen
Dienst nur teilweise widerspiegelt: Beamte, Berufs- und Zeitsoldaten werden nicht erfaßt. Die
negativen Entwicklungen der für die Region relevanten Bereiche Bundeswehr und Bundesgrenzschutz sind hier nicht vollständig berücksichtigt.
Arbeitslosigkeit
Die Region war in den letzten Jahren von der Zunahme der Arbeitslosigkeit stärker betroffen
als das Land Schleswig-Holstein und die Bundesrepublik Deutschland im Durchschnitt.
21
Entwicklung der Arbeitslosigkeit von 1995 bis 1999
20
21
95
96
97
98
99
Arbeitsamt Eutin
8,0 %
9,1%
10,4
11,0
10,8
Arbeitsamt Plön
8,9 %
9,6 %
10,6
11,2
10,2
Durchschnitt
8,5 %
9,35 %
10,5
11,1
10,5
Schleswig-Holstein
9,1 %
10,0 %
11,2 %
11,2 %
10,6 %
Deutschland
10,4 %
11,5 %
12,7 %
12,3 %
11,7 %
Berechnung auf Basis der Statistiken der Arbeitsämter Eutin, Plön u. des Statist. Landesamtes Schleswig-Holstein
Statistiken der Arbeitsämter Eutin und Plön und Bundesanstallt für Arbeit
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
19
Die Arbeitslosenquote ist in den Arbeitsamtsbezirken Eutin und Plön insgesamt von 1995 bis
1998 um 2,6 % gestiegen, während in Schleswig-Holstein die Steigerung im selben Zeitraum
2,1 % betrug. In der Bundesrepublik erhöhte sich die Quote von 1995 bis 1997 um 2,3 % und
reduzierte sich dann bereits. Die Abnahme der Arbeitslosigkeit von 1998 bis 1999 liegt in der
Region etwa im Durchschnitt Schleswig-Holsteins. Die Arbeitslosenquoten sind zwar niedriger
als im Bundesdurchschnitt, jedoch war auch die Abnahme der Arbeitslosigkeit in der Region
insgesamt schwächer als in Deutschland insgesamt.
Darüber hinaus ist der Arbeitsmarkt in der Schwentine - Holsteinischen Schweiz von einer alternierenden Arbeitslosigkeit geprägt, die im Winter um etwa 2% bis 3% über der Quote des
Sommers liegt. Eine wesentliche Ursache liegt im saisonalen Tourismus.
5.5.2 Sozialstruktur
Die Zahl der Menschen, die als Hilfe zum Lebensunterhalt Sozialhilfe empfangen, und ihre zeitliche Entwicklung gibt wichtige Hinweise auf die Armutssituation in der Region. Da aus Datenschutzgründen nur kreisbezogene Daten veröffentlicht werden, liegen hier für die Schwentine Holsteinische Schweiz keine detailgenauen Informationen vor.
Der Anteil der Sozialhilfeempfänger an der Bevölkerung ist im Durchschnitt der Kreise Ost22
holstein und Plön von 1996 bis 1998 von etwa 3% auf 3,25% gestiegen . Die Quote liegt unter
dem Bundesdurchschnitt von 4%. Der Anteil der Frauen lag in diesen Jahren relativ konstant
bei etwa 58%. Ein Anteil von 37,8% bzw 37,6% von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren
bei den Sozialhilfeempfängern deutet auf den relativ hohen Anteil alleinerziehender Mütter hin.
5.5.3 Dörfliche, ländliche Strukturen
Die mit dem landwirtschaftlichen Strukturwandel verbundene Aufgabe von Höfen und der Verlust von Beschäftigung führt zunehmend zum Zerfall der ursprünglichen dörflichen und ländlichen Strukturen. Grundversorgungsstrukturen und soziale Infrastruktur wie Einzelhandel,
Post, Banken, Gasthäuser etc. sind in vielen kleinen Dörfern nicht mehr vorhanden. Im Kreis
Ostholstein verfügten von 224 Ortsteilen im Jahr 1999 rund 58% über kein Lebensmittelge23
schäft mehr, und etwa 27% hatten keine Gaststätte . Ein Aussterben der Dörfer ist in der
Schwentine - Holsteinischen Schweiz jedoch nicht zu beobachten, da insbesondere aktive
Menschen mittleren Alters und ältere Menschen aus den Städten in die ländlichen Randgebiete
und die Umlandbereiche zuziehen.
5.6 Kultur und Kulturerbe
Die Region Schwentine - Holsteinische Schweiz verfügt über ein reichhaltiges Potential an
regionaler und regionaltypischer Kultur sowie kulturellem Erbe.
Die Kreisstädte Eutin und Plön können auf ein reiches kulturhistorisches Erbe aus ihrer Zeit als
herzögliche Residenzstädte schauen. Im 18. Jahrhundert machte Fürstbischof Friedrich August Herzog von Oldenburg den Eutiner Hof zu einem kulturellen Zentrum des Nordens. Im 19.
Jahrhundert wurde das Plöner Schloß Sommerresidenz des dänischen Königs. Schlösser mit
22
Daten: Kreis Ostholstein Sozialraumbericht 1999; Kreis Plön Kreissozialamt StaLa-HLU-Empfänger Statistiken E 1.2
1996-1999
23
Kreis Ostholstein Sozialraumbericht 1999
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
20
Parks, historische Altstädte und andere kulturhistorisch wertvolle Gebäude sind in Eutin und
Plön gut erhalten.
Daneben verleiht das ländliche Umland mit seinem Mosaik aus kleinen ursprünglichen Bauerndörfern und Fachwerkhäusern einerseits sowie Gutshöfen, Kirchen und Herrenhäusern andererseits der Region ihren typischen kulturlandschaftlichen Charakter. Leerstände von kulturhistorisch wertvollen Gebäuden lassen jedoch viele der Bauwerke langsam verfallen und bedrohen
insbesondere die attraktiven Dorfbilder.
Schließlich besteht in der Schwentine - Holsteinischen Schweiz umfangreiches Wissen über
traditionelle regionale Gerichte und die Herstellung regionaltypischer Produkte. Eine Vielzahl von Kunsthandwerkern und Künstlern z.B. in den Bereichen Keramik, Textil, Glas und
Goldschmiedekunst haben sich in der Region niedergelassen und bieten ein Spektrum von
Werken und Produkten, das in Norddeutschland seinesgleichen sucht.
5.7 Regionale Ansätze nachhaltiger Entwicklung und bestehende Planungen
Regionale Ansätze nachhaltiger Entwicklung und bestehende Planungen in der Schwentine Holsteinischen Schweiz sind von der Aufgliederung der Region in zwei Kreise und der Zuordnung der beiden Kreise zu unterschiedlichen Planungsräumen geprägt. Pläne und regionale
Entwicklungsprozesse werden entsprechend dieser Gliederungen vorgenommen. Spezifisch
auf die Erfordernisse der Region ausgerichtete Planungen bestehen in Form des Entwicklungsplans für den Naturpark Holsteinische Schweiz von 1990 und des kreisübergreifenden Tourismusentwicklungskonzepts von 1999.
5.7.1 Regionale Entwicklungsinitiativen
•
Integrierte Kreisentwicklung Ostholstein
•
Regionalentwicklung in der Technologie-Region K.E.R.N. e.V.
•
Naturpark Holsteinische Schweiz e.V.
•
Arbeitsgemeinschaft der Wasser- und Bodenverbände
•
Wasser-Otter-Mensch e.V.
5.7.2 Lokale Agenda 21
In beiden Kreisen der Region finden Lokale Agenda 21-Prozesse statt. In den Gemeinden Malente und Kasseedorf wurden zudem Beschlüsse zur Initiierung einer Lokalen Agenda 21 gefaßt. Im Kreis Ostholstein wurde der Prozess im Jahr 1997 eingeleitet und das Amt für Planung und nachhaltige Entwicklung gegründet, das sich hier unter anderem mit dem AgendaProzess befaßt. Im Kreis Plön wurden die Aktivitäten zur Lokalen Agenda 21 Ende des Jahres
1998 gestartet.
5.7.3 Ländliche Struktur- und Entwicklungsanalyse (LSE)
Im Rahmen der Politik für den ländlichen Raum der Landesregierung Schleswig-Holstein werden für Gemeinden und teilweise gemeindeübergreifend auf der Ebene der Ämter ländliche
Struktur- und Entwicklungsanalysen erarbeitet. Sie beinhalten sektorübergreifende Entwick-
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
21
lungskonzeptionen und -analysen, die sich durch Beteiligung regionaler Akteure und projektbezogene Planungsansätze auszeichnen. In der Region Schwentine - Holsteinische Schweiz sind
für die Gemeinden Malente und Bosau LSE in der Erarbeitung. Für Plön und das Amt PlönLand sind LSE in der Planung. Der Abschlußbericht für die Gemeinden Altenkrempe, Kasseedorf, Schashagen und Schönwalde a.B. (Bungsbergregion) liegt vor (Stand Juni 2001).
5.7.4 Weitere regionale Planungen
•
Kreisüberschreitendes Tourismusentwicklungskonzept
•
Gesamtkonzeption naturnahe Entwicklung der Schwentine
•
Entwicklungsplan Naturpark Holsteinische Schweiz
5.7.5 Landesplanungen
•
Landesraumordnungsplan - Regionalpläne - Landschaftsrahmenpläne
•
Ländlicher Raum: Entwicklung endogner Potentiale, Berücksichtigung
ökologischer Belange
•
Raum mit besonderer Bedeutung für Tourismus und Erholung
•
Ordnungsraum für Tourismus und Erholung
•
Gebiete mit besonderer Bedeutung für Natur und Landschaft
5.7.6 Integration von LEADER+
Bei der Entwicklung des vorliegenden regionalen Entwicklungskonzepts bzw. LEADER+ Programms für die Region Schwentine - Holsteinische Schweiz wurden die genannten Planungen,
bestehenden Konzeptionen und aktuellen Ergebnisse aus den regionalen Entwicklungsprozessen berücksichtigt. Für den Verlauf des LEADER+ Programms in der Region wird gewährleistet,
dass die Planungsvorgaben eingehalten und vorliegenden Konzepte weiterhin Berücksichtigung finden.
Durch die Möglichkeiten zur flexiblen Anpassung des Programms kann bei Inkrafttreten des
Regionalplans II und des Landschaftsrahmenplanes II auf neue Aspekte zur Entwicklung der
Region reagiert werden. Auch neue Ergebnisse regionaler Entwicklungsinitiativen in der Region, wie etwa die Agenda 21 Prozesse der Kreise, die integrierte regionale Entwicklungskonzeption für Ostholstein oder neu abgeschlossene LSE sollen in den Verlauf des LEADER+ Programms kontinuierlich Eingang finden.
An der LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz sind regionale Schlüsselakteure beteiligt, die,
involviert in die laufenden Prozesse und Planungen der Region, Informations- und Koordinationsfunktionen übernehmen. Durch diese enge Verknüpfung wird ein kontinuierlicher Informationsfluß in beide Richtungen gewährleistet. Der Informationsaustausch erlaubt es, dass die
Fortschritte und Ergebnisse aus LEADER+ auf kurzem Weg Niederschlag in den anderen regionalen Planungen, Prozessen und Maßnahmen in der Region finden.
Ergänzung bestehender Prozesse und Konzepte
Das LEADER+-Programm ergänzt die bestehenden Prozesse und Konzepte in idealer Weise.
In Initiativen und Planungen in den beiden Kreisen Plön und Ostholstein hat der Ansatz der
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
22
integrierten nachhaltigen Regionalentwicklung Eingang gefunden. Beteiligungsorientierte
regionale Entwicklungsprozesse finden aktuell im Rahmen von LSE's, Agenda 21-Prozessen
und der Erarbeitung des regionalen Entwicklungskonzepts Ostholstein statt.
Kreisübergreifende bzw. an den Erfordernissen der Region Schwentine - Holsteinische Schweiz
oder der Holsteinische Schweiz orientierte Planungen haben bisher allein die touristische Entwicklung oder den Naturschutz zum Gegenstand. Sektorübergreifende integrierte Planungen
und Maßnahmen und ein kontinuierlicher Informationsaustausch zwischen den Akteuren fanden, obwohl gewünscht, bislang kreisübergreifend nicht statt.
Im Rahmen des LEADER+ Programms wird die bestehende Planung um einen sektorübergreifende und maßnahmeorientierten Prozess (und Konzeption) ergänzt, der kreisübergreifend
angelegt ist und sich speziell auf die Bedingungen der Schwentine - Holsteinischen Schweiz
bezieht. Darüber hinaus wurde mit der LAG erstmals eine kreisübergreifende Beteiligungsstruktur geschaffen, die einen kontinuierlichen sektorübergreifenden Informationsaustausch
zwischen den Akteuren und entsprechende Abstimmungsprozesse ermöglicht.
LEADER+ soll somit wichtige Impulse für eine kreisübergreifende Zusammenarbeit und die
Durchführung abgestimmter Aktivitäten in der Region Schwentine - Holsteinische Schweiz
herbeiführen. Synergieeffekte durch die Koordinierung von Kräften aus beiden Kreisen sollen
mobilisiert werden. Neue, innovative Maßnahmen sollen gemeinsam entwickelt und erprobt
werden. Die Ergebnisse sollen durch die enge Vernetzung auf unkompliziertem Wege in den
bestehenden Entwicklungsstrukturen Berücksichtigung finden.
6. Stärken-Schwächen-Chancen-Risiken (SWOT-Analyse)
Raum und Organisation
Stärken
Schwächen
•
•
•
•
•
Sich ergänzende kulturelle, soziale und ökonomische Elemente zentraler Orte und ländlicher
Bereiche
Identitätsstiftende, natürliche Verbindung ländlicher und eher städtischer Bereiche durch die
Schwentine
Vielfalt von Lösungsansätzen durch unabhängigen Entwicklungsansätze in den beiden Kreisen
Erfahrung in beteiligungsorientierten Regionalentwicklungs- und Planungsinitiativen
•
•
•
•
•
Chancen
•
•
•
Aufteilung in zwei Kreise, Mangel an kreisübergreifender Planung, mangelnde kreisübergreifende Aktivitäten und schlechter Informationsfluß
Kreisbezogene Gestaltung des ÖPNV
Zuordnung der beiden Kreise zu unterschiedlichen Planungsräumen in der Landesplanung
Mangelnder Informationsaustausch zwischen
den Aktueren in jedem der beiden Kreise, mangelnde Koordination und Kommunikation von
Aktivitäten in der Öffentlichkeit
Keine breite Mobilisierung der Bevölkerung und
Beteiligung weniger Akteure
Baurechtliche Hemmnisse bei der Umnutzung
leerstehender Gebäude
Risiken
Vernetzung von Strukturen und Maßnahmen der •
zentralen Orte mit denen des Umlandes
Kreis- und sektorübergreifende Information,
regionsbezogene Koordination und Zusammen- •
arbeit
Verbesserung der Kommunikation von Aktivitäten, Fortschritten und Potentialen innerhalb der
Region und nach Außen.
Mangelnde regionsbezogene Verwaltungsstrukturen und Planungen können effiziente, regionale Lösungen behindern
Mangelnde interne Kommunikation und Austausch mit anderen Regionen können Innovation und Beteiligung von Akteuren behindern
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
23
Natur und Umwelt
Stärken
Schwächen
•
•
Ausgebauter, wenig naturnaher Zustand von
Schwentine und anderen Fließgewässern und
Feuchtstandorten
•
Ökologische Schwierigkeiten im Bereich der
Uferzonen der Seen und durch Gewässerbelastungen unterschiedlicher Quellen
•
Aufgabe extensiver Bewirtschaftung bedroht das
Fortbestehen kulturbedingter Lebensraumtypen
mit ihrer biologischen Vielfalt
•
Intensive Landnutzung in der Landwirtschaft
durch erhöhten Wettbewerbsdruck
•
Zunahme des Anteils der Siedlungs- und Verkehrsflächen, problematisch bei Flächenversieglung
•
•
•
•
•
eiche Ausstattung an ökologisch wertvollen und
landschaftlich attraktiven Naturräumen, hoher
Anteil an Schutzgebieten sowie an Wald- und
Wasserfläche
Große Artenvielfalt von Flora und Fauna
Zahlreiche und unterschiedliche Biotoptypen in
einem abwechselungsreichen Landschaftsbild
Naturpark Holsteinische Schweiz, Seen und
reine Luft wichtig für Tourismus und Gesundheitswesen
Natur mit wichtigen ökonomischen (Tourismus,
Land- und Gewässerbewirtschaftung, Verarbeitung etc.) und sozialen Potentialen (regionale
Identität, Freizeit, attraktiver Wohnstandort, Bevölkerungszunahme)
Hohe Übereinstimmung bei Naturnutzern und
Schützern sowie der Landesplanung bezgl. einer
naturgerechten Nutzung der Naturpotentiale
Chancen
Risiken
•
•
•
•
•
•
Naturgerechte Nutzung attraktiver Natur- und
Kulturräume; Erhalt durch extensive Bewirtschaftung, Fischerei, Gewässerwirtschaft, Tourismus, Freizeit und verarbeitendes Gewerbe
Entwicklung eines ausgewogenen Verhältnisses
zwischen dem Schutz und der Nutzung der Naturgebiete.
Erhalt traditioneller und Entwicklung neuer extensiver Nutzungen zur Sicherung von Kulturlandschaften und Einkommen
Ausbau des Netzes an Biotopenverbünden
Ökologische Verbesserung der Gewässerstrukturen und Pflege u.a. mit Blick auf die EUWasserrahmenrichtlinie - Etablierung eines integrierten Gewässermanagements
•
•
•
•
Intensivierung der Landwirtschaft und teilweise
intensive touristische Nutzung sind mit Problemen für Naturgebiete und Landschaften verbunden
Aufgabe extensiver Bewirtschaftung: ein Risiko
für das Fortbestehen kulturbedingter Lebensraumtypen mit ihrer biologischen Vielfalt
Nähr- und Schadstoffeintrag in Böden, Grundund Oberflächengewässerwasser
Beeinträchtigung, Verkleinerung, Isolierung und
Verlust naturbetonter Biotope und damit die Abnahme der Artenvielfalt
Abnahme von Vielfalt, Eigenart und Schönheit
des Landschaftsbildes
Kulturgüter und kulturelles Erbe
Stärken
•
•
•
Vielfalt an kulturhistorisch wertvollen Gebäuden, •
landschaftstypischen Dorfbildern
Bestand an regionaltypischen Produkten, traditi- •
onellen Gerichten, typischer Architektur, Kunsthandwerk, Brauchtum und Geschichte
•
Kulturgüter, kulturelles Erbe mit wichtigen ökonomischen (Tourismus, Verarbeitung, Gastronomie etc.) und sozialen Potentialen (regionale
Identität, Attraktivität, Freizeit)
Chancen
•
•
•
Schwächen
Risiken
Gute Möglichkeiten zur Entwicklung kulturtou•
ristischer Angebote
Verbindung von Erhalt kulturell wertvoller Ge•
bäude und Ansiedlung geeigneter Betriebe mit
ökonomischen Impulsen
Erhalt kulturell wertvoller Gebäude und regionatypischer Kultur zur Stärkung regionaler Identität sowie Steigerung der Attraktivität der Region
für Bewohner und Besucher
Bevölkerung und Soziales
Kulturell wertvolle Gebäude sind durch Leerstände vom Verfall bedroht
Fehlende Konzepte für leerfallende Bausubstanz, häufig mit ortsbildprägendem Charakter
Mangelndes Bewußtsein in der Bevölkerung für
regionaltypische Kultur und kulturelles Erbe
Verlust kulturhistorisch wertvoller und, oder
ortsbildprägender Gebäude
Verlust an regionaltypischer Kultur, regionalen
Wurzeln und regionaler Identität
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
24
Stärken
Schwächen
•
Zunahme des Anteils aktiver, im Arbeitsleben
stehender Menschen durch Zuzüge
•
•
Arbeitslosenquote und Anteil der Sozialhilfeemp•
fänger unter dem Bundesdurchschnitt
•
Positive Ansätze zum Erhalt ursprünglicher
dörflicher Strukturen
•
Offener und freundlicher Umgang und Dienstleistungsbewußtsein der Menschen
•
Ausgeprägtes ehrenamtl. Engagement und
Bereitschaft, sich für die Region und Gesellschaft zu betätigen und Entwicklungsprozesse
aktiv zu unterstützen
•
Dichtes Netz an Vereinen als wichtige soziale
Infrastruktur und Keimzelle für Initiativen
•
Gute Ausstattung mit Fort- und Weiterbildungseinrichtungen
•
•
•
•
Überdurchschnittlich hoher Anteil älterer Menschen sowie eine niedrige Quote Junger:
"Überalterung"
Verlust an Beschäftigungsmöglichkeiten, reduzierte Beschäftigungsfunktion, Zunahme der
Zahl an Berufspendlern
Zuzüge in die ländlichen Gebiete in Form reiner
Wohnstandortverlagerung, Stärkung allein der
Wohnfunktion
Annäherung der Arbeitslosenquote an das
höhere nationale Niveau
Insbesondere alleinerziehende Frauen und
Problemgruppen auf dem Arbeitsmarkt sind von
Sozialhilfe anhängig
Abnahme ursprünglichen dörflichen und ländlichen Strukturen sowie der Lebensqualität und
Attraktivität der Dörfer
Chancen
Risiken
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Natur, Natursport und Gesundheit bieten gute
Möglichkeiten den Erfordernissen der Älteren als
auch den Ansprüchen der jüngeren Bevölkerungsgruppe zu entsprechen.
Zielgruppengerechte Angebote für junge Menschen gegen "Überalterung"
Schaffung wohnortnaher und familienfreundlicher Arbeit (dezentrale Beschäftigungsangebote
in ländlichen Bereichen verringern Pendlerverkehr)
Beschäftigung und Qualifikation für Jugendliche,
alleinerziehende Frauen und Problemgruppen
auf dem Arbeitsmarkt
Natur- und kulturbezogener Tourismus, Erschließung zusätzlicher Einkommen für Landwirtschaft und KMU sowie Diensleistungsbetriebe können Beschäftigungsmöglichkeiten bieten
und Chancen für den Erhalt dörflicher und ländlicher Strukturen
Einstellung der Menschen bietet gute Chancen
für die Integration von Neubürgern, für die Verbesserung der Kommunikation und Beteiligung
in der Region
Offener, freundlicher Umgang erleichtert kreisüberschreitende Aktivitäten sowie Kooperationen
•
•
•
•
•
•
Weiterer Anstieg der Quote älterer Menschen
Weiterer Verlust von Beschäftigung vor Ort
durch anhaltenden Strukturwandel in der Landwirtschaft und fortgesetzten Rückgang des Tourismus'
Entwicklung des Umlandes und der ländlichen
Bereiche der Region zum reinen Wohnstandort
Abwanderung junger aktiver Menschen
Soziale Ausgrenzung alleinerziehende Frauen
und Problemgruppen auf dem Arbeitsmarkt
Steigende Belastung der Kommunen durch
Sozialhilfe
Verlust an regionaler Identität durch Abnahme
ursprünglicher dörflichen und ländlichen Strukturen
Völliger Verlust ursprünglicher ländlichen Strukturen und dörflichen Lebensformen
Wirtschaft: Landwirtschaft, Fischerei, Tourismus, Gewerbe
Stärken
Schwächen
•
•
•
•
•
Offenheit der Landwirte für umweltgerechte
Bewirtschaftung und Innovationsbereitschaft
Räumliche Nähe zu Verbrauchern (Bewohner,
Touristen), Strukturen im Tourismus und Gesundheitswesen bieten günstige Voraussetzungen zur Direktvermarktung
Ausbaufähige, bestehende Strukturen 'Urlaub
auf dem Bauerhof'
Binnenfischerei: traditioneller Wirtschaftsbereich,
wichtiges Element regionaler Identität
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Fortschreitender Strukturwandel und Verlust an
Beschäftigungsmöglichkeiten in der Landwirtschaft
Angespannte Einkommenslage vieler landwirtschaftl. Betriebe
Schwache ausgeprägte Direktvermarktung und
Verarbeitung von Produkten auf dem Hof
Rückgang der Binnenfischerei und Aufgabe von
Betrieben
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
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Ausgeprägte touristische Strukturen im touristischen Kerngebiet
Hohe Bekanntheit und positives Image als Tourismusregion intern und extern
Umfangreiche Potentiale für Entwicklung von
natur- und kulturbezogenem, nachhaltigen Tourismus
Umfangreiche Potentiale in verschiedenen Natursportbereichen und im Gesundheitswesen
Konzeptionelle Überlegungungen zur kreisübergreifenden, nachhaltigen Tourismusentwicklung
bestehen
Gute Ausstattung mit kleineren und handwerklichen Betrieben insbesondere des verarbeitenden Sektors
Stark ausgeprägter Kur- und Rehabilitationsbereich
Attraktiver Lebens-, Arbeits- und Freizeitraum
Positive Entwicklung im Dienstleistungssektor
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Fast keine größeren industriellen Betriebe
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Begrenzte Berücksichtigung von Natur und
Kultur sowie Sport im Tourismus
Geringe Betonung regionaler Identität
Rückläufige Zahlen im Tourismus
Mangelnde touristische Strukturen im Umlandbereich
Schwächen in der marktgerechten Weiterentwicklung des Tourismus sowie in Marketing und
Kommunikation
Mangelnde Innovationsbereitschaft privater
Anbieter im Tourismus
Schwächen in der touristischen Organisationsstruktur
Ausgeprägte saisonale Schwankungen im
touristischen Aufkommen und den Beschäftigungsmöglichkeiten
Touristische, handwerkliche u. gewerbliche
Strukturen konzentrieren sich auf eher städtische Bereiche
Relativ große Bedeutung des Verwaltungssektors
Fast keine größeren industriellen Betriebe
Chancen
Risiken
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Erhalt kleiner und mittlerer landwirtschaftlichen
Betriebe durch Schaffung zusätzlicher Einkommensmöglichkeiten
Vertikale und horizontale Vernetzung der landwirtschaftl. u. verarbeitenden Betriebe entlang
regionaler Wertschöpfungsketten
Einbindung der Fischerei in Strukturen zur Regionalvermarktung und Förderung regionaler Produkte und Tourismus sowie Öffentlichkeit
Einvernehmliche Lösung der Kormoranproblematik für die Fischerei
Entwicklung neuer naturgerechter touristischer
Angebote im Bereich Natur und Kultur
Bündelung regionsspezifischer Attraktionen
(Naturerlebnis, Kultur, Gesundheit, Sport, Landwirtschaft) zu einem touristischen Gesamtpaket
Vernetzung der Angebote des Kur- und Gesunheitswesens mit Natursport- und Naturerlebnisangeboten (Wellnesssektor)
Einbindung von "Ferien auf dem Bauernhof" in
andere touristische Angebote
Positive Gesamtentwicklung im Bereich "Urlaub
auf dem Bauernhof“
Bessere Vernetzung von touristischen Angeboten des Kerngebiets mit denen der Umlandbereichen
Neue Organisationsmodelle im Tourismusmarketing
Sektorübergreifende und gebietsübergreifende
Zusammenarbeit
Ortsungebundenheit neuer Technologien auch
für die ländlichen Räume interessant
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Völliger Verlust kleiner und mittelständischer
landw. Strukturen sowie fortschreitenden Beschäftigungsverluste
Völlige Aufgabe der Binnenfischerei
Weiterer Rückgang im Tourismus und damit
Verlust von Beschäftigungsmöglichkeiten
Verlust des positiven Images der Region und der
Bekanntheit
Konzentration der touristischen Entwicklung auf
das Kerngebiet und Übernutzung der natürlichen
Potentiale und Ressourcen
Zunehmendes Verkehrsaufkommen durch
Fremdenverkehr und Naherholung
Standortkonkurrenz für die ländlichen Bereiche bei Gewerbe und Dienstleistungen durch
die eher städtischen Gebiete sowie Kiel und Lübeck
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
26
7. Entwicklungsziele
Die Region Schwentine - Holsteinische Schweiz verfügt über eine besonders reichhaltige Ausstattung an wertvollen Natur- und Kulturgütern, die ein enormes Potential an Entwicklungsmöglichkeiten bieten. Dieses Potential wird bislang bei weitem nicht ausgeschöpft. Nicht nur in
der Entwicklung eines natur- und sozialverträglichen Tourismus versprechen Natur und Kultur
gute Chancen, sondern auch in anderen ökonomischen Feldern. Natur- und Kulturgüter bieten
darüber hinaus gute Möglichkeiten in sozialen Bereichen: Entwicklung von Beschäftigung,
Schaffung zielgruppengerechter Freizeitangebote und Stärkung der regionalen Identität. Bei
einem dauerhaftem Erhalt können Natur und ländliches Kulturerbe gute Impulse für ökonomischen Fortschritte, die Sicherung von Arbeit und soziale Stabilität leisten.
7.1 Schwerpunktthema: Inwertsetzung des natürlichen und kulturellen Potentials
Die inhaltliche Ausrichtung des GIEK und damit des LEADER+ Programms für die Schwentine Holsteinische Schweiz bezieht sich auf den in den Leitlinien der Europäischen Kommission
genannten Schwerpunkt "Inwertsetzung des natürlichen und kulturellen Potentials - einschließlich der Steigerung des Wertes von Flächen im gemeinschaftlichen Interesse, die für NATURA
2000 ausgewählt wurden".
7.2 Erhalt und Verbesserung der Ökosysteme, Naturräume und natürlichen Ressourcen
Die Ökosysteme, Naturräume sowie die natürlichen Ressourcen der Region bilden die Basis für
die biologische Vielfalt sowie viele ökonomische und soziale Perspektiven in der Region. Ohne diese Grundlagen ist die Entwicklung naturbezogener Tourismus- und Freizeitstrukturen
nicht möglich. Die Land- und Forstwirtschaft sowie die Fischerei basieren auf diesen Grundstrukturen. Verschiedene kleine und handwerkliche Verarbeitungsbetriebe sind auf qualitativ
hochwertige Produkte dieser Primärproduzenten angewiesen. Intakte Naturräume tragen zum
Erhalt dieser Wirtschaftsbereiche bei, ebenso wie naturnahe umweltgerechte Bewirtschaftung
wesentlich für die Sicherung vieler Natur- und Kulturlandschaften ist.
Die intakten Natur- und Kulturlandschaften, Naturräume und Ökosysteme prägen nicht nur bei
Besuchern das Bild der Schwentine - Holsteinischen Schweiz, sondern auch bei den Bewohnern. Natur und Umwelt bilden auch ein unverzichtbares Element der regionalen Identität der
Menschen.
Ziel des Leader+-Programms ist daher der Erhalt und die Verbesserung der Ökosysteme,
Naturräume und natürlichen Ressourcen, als wichtige ökologische, ökonomische und soziale Basis der Region auch für die Zukunft.
7.3 Erhalt und Förderung regionaler Kultur sowie ursprünglicher, ländlicher und dörflichen Strukturen
Mit der regionalen Kultur und dem kulturhistorischen Erbe verfügt die Schwentine - Holsteinischen Schweiz über wichtige Potentiale zur Entwicklung kulturbezogener ländlicher Tourismusstrukturen. Darüber hinaus bilden Kultur und kulturhistorisches Erbe wichtige soziale Wurzeln
der Bevölkerung und damit wesentliche Bestandteile der regionalen Identität.
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
27
Mit dem ländlichen Strukturwandel und dem Wandel in den Dörfern der Region drohen regionale und regionaltypische Kultur immer mehr in Vergessenheit zu geraten, zumal dass Bewußtsein für den Wert insbesondere immaterieller Kulturgüter in der Region nicht stark ausgeprägt
ist. Materielle Kulturgüter, wie kulturhistorisch wertvolle Gebäude, drohen zudem durch Leerstände zu verfallen. Wesentlich für die Erhaltung und die Inwertsetzung dieser Potentiale ist
auch die Sicherung intakter ländlicher und dörflicher Strukturen, an die die ländliche und
regionale Kultur vielfach gebunden ist.
Ein weiteres Ziel des Leader+ Programms liegt daher im Erhalt und in der Förderung regionaler
Kultur sowie ländlicher und dörflichen Strukturen.
7.4 Schonende Nutzung der natürlichen Ressourcen und Verringerung
des Ressourcenverbrauchs
Unerläßlich für ein solides Gleichgewicht zwischen dem Erhalt der Natur und Naturräume der
Region und ihrer Nutzung ist der schonende Umgang mit den natürlichen Ressourcen. Die Verringerung des Ressourcenverbrauchs in der Region, die Reduzierung von Belastungen und die
Schließung regionaler Stoffkreisläufe können wesentlich zur Erhaltung der natürlichen Ressourcen in einer hohen Qualität beitragen. Ein hoher Qualitätsstandard bildet eine unabdingbare
Vorausetzung für eine nachhaltige, langfristige Nutzung der Ressourcen und ihre Inwertsetzung.
Ziel des Leader+-Programms ist die schonende Nutzung der natürlichen Ressourcen und die
Verringerung des Ressourcenverbrauchs.
7.5 Sicherung und Schaffung wohnortnaher , familienfreundlicher Beschäftigung auch für Problemgruppen auf dem Arbeitsmarkt
Obwohl die Region seit 1999 wieder einen leicht positiven Trend bei der Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und der Arbeitslosen zu verzeichnen hat, besteht weiterhin in
der Sicherung und Schaffung von Beschäftigung für die Schwentine - Holsteinische Schweiz
eine wichtige Herausforderung.
Ziel des Leader+ Programms ist die Sicherung und Schaffung wohnortnaher, familienfreundlicher Arbeit, um die Beschäftigungssituation langfristig zu verbessern und ein Gleichgewicht
zwischen der Wohnfunktion und der Arbeitsfunktionen der Region zu erhalten. Damit verbinden sich die Unterziele, ländlichen und dörflichen Bereichen zu neuen Impulsen zu verhelfen, die Zahl der Berufspendler zu reduzieren und die Lage insbesondere für alleinerziehende
Frauen und junge Menschen zu verbessern. Dabei geht es auch darum, Sozialhilfeempfängern
bzw. Problemgruppen auf dem Arbeitsmarkt, die Gefahr laufen Sozialhilfe in Anspruch nehmen
zu müssen, besonderes Augenmerk zu schenken.
Beschäftigung und Arbeit im Bereich des natur- und kulturbezogenen Tourismus, der Landschaftspflege sowie der Landwirtschaft, Forstwirtschaft und anderer KMU, die an der Inwertsetzung von Natur und Kultur sowie natürlicher Ressourcen beteiligt sind, sind zum Erreichen dieses Ziels von zentraler Bedeutung.
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
28
7.6 Verbesserung der sozialen Funktionen der Region für ältere Menschen
und Erhöhung der Attraktivität für Jüngere
Die Bevölkerungsstruktur in der Schwentine - Holsteinischen Schweiz zeichnet sich durch einen
Anteil junger Menschen aus, der unter dem Landesdurchschnitt liegt, und eine überproportional
hohe Quote älterer Mitbürger. Die Anforderungen der älteren Menschen an Freizeitstrukturen
und soziale Funktionen der Region steigen. Die jüngere Bevölkerungsgruppe bedarf spezifischer zielgruppengerechter Angebote, die mit dazu beitragen können, die Attraktivität der
Region für sie und ihre Familen zu steigern.
Ziel des Programs ist es, die sozialen Funktionen der Region für ältere und jüngere Menschen
zu verbessern und damit die Attraktivität der Schwentine - Holsteinischen Schweiz insbesondere für jüngere Leute zu steigern.
Die (Weiter-)Entwicklung von Strukturen im Bereich von Natur und Sport, Natur und Gesundheit
sowie die Förderung regionaler Kultur und dörflicher Strukturen, soll insbesondere auch darauf
abzielen, einen Beitrag zur Erfüllung dieser wichtigen sozialen Herausforderungen zu leisten.
Eine Inwertsetzung von Natur und Kultur soll unter anderem im Bezug auf diese sozialen Funktionen für die Bevölkerung erfolgen.
7.7 Erhöhung der Motivation und Handlungsfähigkeit der Menschen in der
Region
Die Schwentine - Holsteinische Schweiz verfügt über eine breites Spektrum an Akteuren, Wissen und Entwicklungspotentialen. Um diese Möglichkeiten für die Region zu mobilisieren, bedarf es der Motivation der Menschen und der Steigerung ihrer Handlungsfähigkeit. Neben dem
Informationsfluß, den es in der Region zu verbessern gilt, bildet die Kreisgrenze ein wesentliches Hemmniss, dessen Überwindung vorangebracht werden soll. Ganz wesentlich für die Motivation und das Engagement ist die Identifikation der Bevölkerung mit ihrer Region (regionale
Identität) sowie die Beteiligung am Entwicklungsprozess - auch eine Frage der Beteiligungsmöglichkeiten.
Ziel des Leader+ Programms ist daher schließlich die Erhöhung der Motivation und der Handlungsfähigkeit der Menschen in der Region durch Verbesserung des Informationsflusses, kreisübergreifende Zusammenarbeit, Stärkung regionaler Identität und ihre Integration in den Entwicklungsprozess. In diesem Zusammenhang soll ein kreisübergreifendes Regionalmanagement etabliert werden.
8. Entwicklungsstrategie
Um diese Entwicklungsziele zu erreichen, sind Anstrengungen der Region und der regionalen
Akteure in fünf Bereichen vorgesehen, von denen sich vier direkt auf die "Inwertsetzung des
natürlichen und kulturellen Potentials - einschließlich der Steigerung des Wertes von Flächen im
gemeinschaftlichen Interesse, die für NATURA 2000 ausgewählt wurden", beziehen. Der fünfte
Bereich beinhaltet die Kommunikation, Koordination und die technische Programmabwicklung
in der Region - das Regionalmanagement.
Es ist vorgesehen, dass jeder der Maßnahmebereiche zum Erreichen mehrerer Ziele beiträgt.
Eine weitgehende Abgrenzung der Maßnahmebereiche wurde vorgenommen, allerdings bestehen Überschneidungen. Diese Überschneidungen tragen dazu bei, Synergieeffekte sowohl
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
29
zwischen den Maßnahmebereichen als auch zwischen den Einzelmaßnahmen zu erzielen. Die
Abstimmung der Einzelprojekte aufeinander sowie die sektorübergreifende Koordinierung erfolgt im Rahmen der LAG Versammlung bzw. durch die Koordinierungsstelle der LAG.
Darüber hinaus sollen sich die Maßnahmen, die im Rahmen von Leader+ durchgeführt werden,
an der Erfüllung fünf sogenannter strategischer Prinzipien orientieren. Diese Grundsätze gelten maßnahme- und maßnahmebereichsübergreifend (horizontal). Sie beziehen sich auf zentrale bzw. strukturelle Stärken und Schwächen der Region und auf wichtige Prinzipien einer integrierten nachhaltigen Entwicklung. Die fünf strategischen Grundsätze lenken die konkrete
Ausgestaltung der einzelnen Maßnahmen in die entsprechende Richtung. Konkreten
Niederschlag gefunden haben diese Prinzipien in den Kriterien zur Projektauswahl.
Die Entwicklungsstrategie ist als kontinuierlicher Lernprozess angelegt und wird, wie der gesamte Entwicklungsprozess, im Rahmen des Monitorings überprüft. Im Rahmen des mehrjährig angelegten regionalen Entwicklungsprozesses können sich regionale Bedingungen und Erfordernisse ändern, können sich Elemente der Entwicklungsstrategie als änderungswürdig erweisen oder übergeordnete Planungsvorgaben neu ausgerichtet werden. Entwicklungsziele,
Maßnahmebereiche oder andere Elemente der Entwicklungsstrategie können daher von der
Versammlung der Lokalen Aktionsgruppe im Laufe des Leader+ Umsetzungsprozesses angepasst werden.
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
30
8.1 Die Entwicklungsstrategie im Überblick
Ziele
1. Erhalt und Verbesserung vielfältiger Ökosysteme, Naturräume und natürlicher Ressourcen
2. Erhalt und Förderung regionaler Kultur sowie ursprünglicher ländlicher und dörflicher Strukturen
3. Sicherung und Schaffung wohnortnaher, familienfreundlicher Arbeit und Beschäftigung auch für Problemgruppen auf dem Arbeitsmarkt
4. Verbesserung der sozialen Funktionen der Region für ältere Menschen und Erhöhung der Attraktivität für Jüngere
5. Erhöhung der Motivation und Handlungsfähigkeit der Menschen in der Region
Strategische Prinzipien für alle Aktivitäten
Schonende Nutzung natürlicher Ressourcen und Verringerung des Ressourcenverbrauchs
Räumliche oder inhaltliche Netzwerkbildung
Kreisübergreifende Zusammenarbeit
Sektorübergreifende Kooperation
Kommunikation und Qualifizierung
Maßnahmen zum
Maßnahmen zum
Maßnahmen zur
Erhalt und zur Verbesserung der Ökosysteme, Naturräume
und natürlichen Ressourcen
Maßnahmen zur
Erhalt und zur Förderung regionaler Kultur sowie ursprünglicher ländlichen und
dörflichen Strukturen
Entwicklung naturgerechter Tourismusund Freizeitstrukturen in Natursport,
Naturerlebnis und
Kultur sowie Gesundheit und Wellness
Erschließung neuer
Einkommensquellen
für Landwirte und
KMU (regionale,
regionaltypische und
ökologische Angebote)
Maßnahmen zur
Koordinierung und
zum Informationsaustausch in der
Region sowie zur
Kommunikation nach
Außen
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
31
9. Maßnahmeschwerpunkte bzw. -bereiche
9.1 Übersicht und inhaltliche Beschreibung der einzelnen Maßnahmen
Im Rahmen des Prozesses zur Entwicklung des vorliegenden GIEKs wurden konkrete Maßnahmen
zur Umsetzung entwickelt. In jeden Maßnahmenbereich wurden für mehrere Projekte Detailplanungen
erarbeitet. Darüber hinaus liegen der LAG für jeden Maßnahmebereich Projekte in unterschiedlichem Stand der Konkretisierung vor. Bei Bewilligung des vorliegenden Leader+ Antrags soll direkt
mit der Durchführung der hier in Detailplanung vorliegenden durchgeplanten Projekte (PD) begonnen werden. Die weiteren bestehenden Projektideen
24
(PI) sollen nach Leader+ Bewilligung ausges-
taltet, einer Bewertung durch die LAG unterzogen und durchgeführt werden.
Schließlich sollen über die Dauer der Leader+-Periode kontinuierlich weitere Maßnahmen durch die
LAG initiiert werden. Ausgehend von der Dynamik, die bereits in der Phase der Erarbeitung des vorliegenden GIEKs entstanden ist, ist damit zu rechnen, dass weitere konkrete Projekte an die LAG
herangetragen werden, die dann entsprechend dem beschriebenem Ablauf geprüft werden. Die Öffentlichkeitsarbeit der LAG in der Region wird dazu beitragen, die Entwicklungsdynamik aufrecht zu
erhalten.
Übersicht
9.1.1 Erhalt und Verbesserung vielfältiger Ökosysteme, Naturräume und natürlicher Ressourcen
1. PD Auenwärter
2. PD Maßnahmen zur Wiederansiedlung des Fischotters an der Schwentine
3. PI Schutz und Förderung der Schilfbestände am Plöner See
4. PD Freizeitaktivitäten rund um das Schießsportzentrum Kasseedorf
5. PI Verbesserung der Durchgängigkeit der Schwentine an der Gremsmühle
6. PI Maßnahmen zur Renaturierung der Schwentine
7. PI Aktion sauberer See
9.1.2 Erhalt und Förderung regionaler Kultur sowie ursprünglicher ländlicher und dörflicher Strukturen
1. PD Inwertsetzung regionaler Kultur und heimischer Produkte (auch PD 9.1.4.1)
2. PD Bungsbergakademie
3. PI Vernetzung und Präsentation kulturhistorischer Substanz
4. PI Alte Försterei
5. PI Regionale Musik in und um ländliche, historische Gebäude
6. PI Hubertus-Jagd - Erhalt und Förderung regionaler, traditioneller Jagdkultur
24
Durchgeplante Projekte werden mit dem Kürzel PD bezeichnet, Projektideen in unterschiedlichen Stufen der
Konkretisierung mit dem Kürzel PI
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
32
7. PI Museumszug „Hein Lüttenborg“
8. PI Umweltpädagogische Früherziehung von Kindern und Jugendlichen der Region
9.1.3 Entwicklung naturgerechter Tourismus- und Freizeitstrukturen in den Bereichen
Natursport, Naturerlebnis und Kultur sowie Gesundheit und Wellness
1. PD Entwicklung eines regionalen Reitwegekonzeptes
2. PD Gesundheitsnetzwerk in Malente: Gesundheit, Sport und Bildung - natürlich
3. PD Informationsnetzwerk Holsteinische Schweiz
4. PD Veranstaltungskalender für den „Naturpark Holsteinische Schweiz“ mit Schwerpunkt Naturund Landeskunde
5. PD Schwentine - Zehnkampf
6. PI Radfernwanderweg an der Schwentine
7. PD Hochseilgarten Malente
8. PI Sommerbiathlon
9. PI Fit mit Pfiff - kombinierter Fitness und Planeten-Lehrpfad
10. PI Ausbildung und Einsatz von Natur- und Kultur Guides
11. PD Umgestaltung des Öhlmühlengeländes – Zukünftige Nutzung
9.1.4 Erschließeung neuer Einkommensquellen für Landwirte und ortsansässige KMU
1. PD Inwertsetzung regionaler Kultur und heimischer Produkte (siehe PD 9.1.2.1)
2. PI Mobile Fischräucherei
3. PI Natur- und Kulturerlebnis Binnenfischerei
4. PI Biogasanlage Gut Behl
9.1.5 Verbesserung von Koordinierung und Informationsaustausch in der Region sowie
Kommunikation nach Außen
1. PD Regionalmanagement als LAG-Geschäftsstelle
Beschreibung der einzelnen Maßnahmen
Auf den folgenden Seiten werden die durchgeplanten Projekte (PD) der LAG SchwentineHolsteinische Schweiz entsprechend der als Anlage 1 beigefügten Musterprojektbeschreibung dargestellt. Die Mitglieder der LAG haben einer Umsetzung der durchgeplanten Projekte bereits zugestimmt.
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
33
Die Projektideen (PI) der LAG sind aufgrund der für die Bewerbungsunterlagen beschränkten Seitenzahl lediglich kurz aufgezählt. Es liegen jedoch auch für die Projektideen genauere Projektbeschreibungen vor.
PD 9.1.1.1
Auenwärter
Projektträger
Wasser- und Bodenverband (WBV) Schwentine, H. Kirschnick-Schmidt, Oberonstr. 1, 23701 Eutin
Projektpartner
Gewässerunterhaltungsverband Schwentinegebiet, Kreis Plön, Herr J. Schmidt
Arbeitsamt Eutin, Frau Grimm
Arbeitsamt Plön, Herr Kerssen
Gewässerpflegewerkstatt Dannau, Kreis Plön, Herr Bureck
Projektziele
Aus Sicht der Wasser- und Bodenverbände sollen ausgewählte Gewässer bzw. Abschnitte der
Schwentine und einzelner Nebengewässer kreisübergreifend in Handarbeit gepflegt und unterhalten
werden. Ziel ist es, durch kleine Maßnahmen die Eigendynamik der Gewässer zu fördern, die Entwicklung zu beobachten und bei Bedarf steuernd einzugreifen, um die Gewässer langfristig in einen guten
ökologischen Zustand zu bringen und den Unterhaltungsaufwand per Räumgerät zu reduzieren.
Es sollen schwer vermittelbare Langzeitarbeitslose (älter als 50 Jahre), die in der Gewässerpflegewerkstatt Dannau entsprechende Fachkenntnisse erworben haben, wieder in den ersten Arbeitsmarkt
integriert werden. Die Tätigkeit im Naturschutz hat einen hohen gesellschaftlichen Stellenwert und
wirkt stark motivierend.
Beitrag zum Erreichen der Entwicklungsziele
Im Rahmen des vorliegenden Projekts wird ein übertragbares, innovatives Modell für die dauerhafte
und ökonomisch effiziente Pflege von Fließgewässern am Beispiel der Schwentine entwickelt und
erprobt. Das Projekt leistet einen wichtigen Beitrag zum Erhalt und zur Verbesserung des Ökosystems
Fließgewässer und der natürlichen Ressource Wasser insgesamt. Ganz konkret erfolgt der Erhalt und
die Verbesserung von Ökosystem, Naturraum und Wasser an der Schwentine
Die modellhafte Durchführung des Projekts mit schwer vermittelbaren Langzeitarbeitslosen leistet
einen Beitrag dazu, wohnortnahe, familienfreundliche Beschäftigung auch für Problemgruppen auf
dem Arbeitsmarkt zu schaffen.
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
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Das Projekt schafft ein wichtiges Modell zur ökonomisch effizienten Umsetzung einer Gewässermanagementkonzeption entsprechend der EU-Wasserrahmenrichtlinie.
Projektmaßnahmen
Über einen Zeitraum von drei Jahren soll eine Kolonne von zwei bis drei Auenwärtern, die beim Verband angesiedelt ist, in der Gewässerunterhaltung bzw. Landschaftspflege eingesetzt werden. Durch
regelmäßige interne Schulungen durch die Verbandsingenieure und ggf. externe Lehrgänge soll das
Verständnis für den Lebensraum Fließgewässer und die wasserwirtschaftlichen Notwendigkeiten gefördert werden, um ein möglichst selbständiges Arbeiten zu erreichen. Die Entwicklung der derart
unterhaltenen Gewässer soll beobachtet und dokumentiert werden, um nach drei Jahren eine Auswertung vorzunehmen. Die Auenwärter werden mit einem geländegängigen Pritschen-Fahrzeug, Anhänger, diversen Arbeitsgeräten (Motorsäge, Freischneider, Schaufel, Spaten etc.), Schutzkleidung und
Handy ausgerüstet. Begleitend zu den Maßnahmen wird durch den Verband eine entsprechende Öffentlichkeitsarbeit durchgeführt.
Innovativer Charakter
Innovativ ist zunächst einmal der kreisübergreifende Ansatz. Die Zuständigkeit der Wasser- und Bodenverbände hat sich bislang an politischen Grenzen orientiert. Hier wird sich erstmalig am Einzugsgebiet ausgerichtet.
Bislang wurden aus Kostengründen die Gewässerunterhaltungsarbeiten maschinell (Räumgerät) ausgeführt, was insbesondere bei kleineren Gewässern zu einer starken Beeinträchtigung des Lebensraumes Fließgewässer geführt hat. Der Ansatz, die Gewässer stärker zu beobachten und nur bei Bedarf gezielt steuernd einzugreifen, ist neu. Ebenso der Ansatz, bei der Gestaltung eines Gewässers
die Eigendynamik zu nutzen.
Langzeitarbeitslose sollen über AB-Maßnahmen in der Gewässerpflege eingesetzt und ihnen so eine
sinnvolle Aufgabe zu gegeben werden.
Modellcharakter, Multiplikatoreffekt, Öffentlichkeitsarbeit
Der innovative Ansatz des Projekts hat Modellcharakter. Dies gilt nicht nur für die Region, sondern
landesweit. In der örtlichen Presse soll über das Projekt berichtet werden. Ebenso auf den Veranstaltungen des Wasser- und Bodenverbandes auf Kreis- und Landesebene. Ebenso wäre Öffentlichkeitsarbeit über die beteiligten Arbeitsämter möglich.
Schonende Nutzung natürlicher Ressourcen, ökologische Tragfähigkeit
Da die Gewässerunterhaltung in Handarbeit mit entsprechender Schulung naturschonender ausgeführt wird als mit dem Räumgerät und insgesamt durch regelmäßige Beobachtung die Unterhaltungsmaßnahmen reduziert werden sollen, wird sich die ökologische Situation an den Gewässern verbessern.
Zeitplanung
Vorlaufphase läuft seit August 2001: 2 Mitarbeiter werden eingearbeitet, geeignete Gewässerstrecken
und Arbeitsabläufe, Geräte und Materialbedarf erprobt.
Projektbeginn ist August 2002, Projektende Juli 2004.
1. Jahr: Erweiterung der Arbeitsgruppe um eine dritte Arbeitskraft / Einarbeitung / Analyse der Kapazitäten und Leistungsfähigkeit / Fortbildung / Öffentlichkeitsarbeit.
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
35
2. Jahr: Festlegung der kontinuierlich durch die Kolonne zu unterhaltenden und zu beobachtenden
Gewässerstrecken / Gewässerunterhaltung und Dokumentation / Aufnahme Ist-Zustand / Fortbildung /
Öffentlichkeitsarbeit.
3. Jahr: kontinuierliche Gewässerpflege und –beobachtung / Aufnahme des Ist-Zustandes / Dokumentation von Gewässerentwicklung / Auswertung der betreuten Strecken / Fortbildung/ Öffentlichkeitsarbeit.
Finanzplanung
über einen Zeitraum von 3 Jahren
Kosten
Lohnkosten
Beiträge Berufsgenossenschaft
Unterhaltung, Betrieb Fahrzeug
Werkzeuge und Ersatzteile
Neubeschaffung Material
Fortbildungskosten
Betreuung durch Geschäftsstelle
Verzinsung u. Abschreibung Fahrzeug *
1 Kraft / Jahr 3 Kräfte / 1 Jahr
Summe für 3 Jahre
28.000,00 €
84.000,00 €
252.000,00 €
400,00 €
1.200,00 €
5.000,00 €
15.000,00 €
1.000,00 €
3.000,00 €
1.000,00 €
3.000,00 €
800,00 €
2,400,00 €
2.000,00 €
6.000,00 €
3.100,00 €
9.300,00 €
97.300,00 €
291.900,00 €
* = bei Nutzung des vorhandenen Fahrzeuges
Diese Kosten sollen auf folgende Träger verteilt werden:
Arbeitsamt (50 +, SAM, Ziel)
Leader
Wasser- und Bodenverband
Förderung in %
50 %
40 %
10 %
Pro Jahr
48.650,00 €
38.920,00 €
9.730,00 €
für 3 Jahre
145.950,00 €
116.760,00 €
29.190,00 €
291.900,00 €
PD 9.1.1.2
Maßnahmen zur Wiederansiedlung des Fischotters an der Schwentine
Projektträger
WASSER OTTER MENSCH e.V., VEREIN FÜR ÖKOSYSTEMSCHUTZ UND -NUTZUNG,
Dr. Ulrich Fehlberg, Oberonstraße 1, D-23701 EUTIN, Tel 04521 - 7069012 - Fax 04521-7069020
Projektpartner
•
Wasser- und Bodenverband Ostholstein, Frau Kirschnick-Schmidt Oberonstrasse 1, 23701 Eutin,
•
Gewässerunterhaltungsverband Schwentine im Kreis Plön, 24211 Schellhorn
•
Kreis Plön, Untere Wasserbehörde, Herr Bähr, 24306 Plön
•
Kreis Ostholstein, Untere Wasserbehörde, 23791 Eutin
Projektziele
Das Ziel besteht darin, die Wiederbesiedelung der schleswig-holsteinischen Gewässer und der angrenzenden Strukturen in der Kulturlandschaft durch den Fischotter zu ermöglichen.
Die Fragmentierung, Zerstörung und Beeinträchtigung schleswig-holsteinischer Feuchtgebietssysteme, die zu einem weitgehenden Rückgang anspruchsvoller gewässergebundener Tier- und Pflanzenarten geführt hat, zu denen auch der Fischotter gehört, erfordert die Schaffung und Vernetzung intak-
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
36
ter Landschaftsstrukturen, die ein zusammenhängendes System von Feuchtgebieten von Mecklenburg-Vorpommern über Schleswig-Holstein bis nach Dänemark bilden sollen.
Der Verein “WASSER OTTER MENSCH e.V.” erstellt die Konzeption und fördert die praktische Umsetzung von Projekten und Maßnahmen zur Bekämpfung der Rückgangsursachen des Fischotters. Im
wesentlichen ist dies die Optimierung seiner tatsächlichen und potentiellen Lebensräume, insbesondere der naturnahen Entwicklung der Gewässersysteme (ökologische Durchlässigkeit der Gewässer,
extensiv genutzte Randstreifen, strukturreiche Ufer und Sohlen, ausreichende Wasserqualität, Vollständigkeit der Nahrungskette, etc.).
Der Fischotter bietet als Leittierart optimale Möglichkeiten, raumbezogene Ansprüche verschiedenster
Nutzer der Kulturlandschaft am Nachhaltigkeitsprinzip abzugleichen.
Mit unserem Ansatz des Naturschutzes soll ein Trias ökonomisch tragfähiger Betriebsziele “Naturschutz – Naturerlebnis (Sanfter Tourismus) – Regionale Vermarktung“ bei Land-, Wasser- und Forstwirtschaft, der Fischereiwirtschaft sowie allen Ebenen der Politik und der Verwaltung eingeführt, bzw.
gefestigt und verstärkt werden.
Das erste Teilprojekt „Schwartau-Trave-Schwentine-Seen“ umfaßt ca. 2000 qkm. Dort wurde durch
Gewässerbegehungen eine aktuelle Grunddatenerfassung (Fischotter-Verbreitung, Habitatbewertung,
Konflikt- und Maßnahmenkatalog für Otterschutzmaßnahmen) erstellt.
Seit Januar 2001 liegt ein Arbeitsplan für die Durchführung von Otterschutzmaßnahmen vor. Danach
erfolgt kontinuierlich bis 2008 eine Festlegung der zeitlichen Abfolge mit den Betroffenen sowie die
Finanzierung (Eigen-, Landes-, Bundes- und EU-Mittel) und Umsetzung der Einzelmaßnahmen. In
2009 ist eine Erfolgskontrolle der Otterschutzmaßnahmen (Verbreitungserhebung, Habitatbewertung,
Hinweise auf Defizite und weiterführende Projekte) vorgesehen.
Projektinhalte
Maßnahmen zur Erhaltung kulturlandschaftlich bedeutsamer Bestandteile des ländlichen Raumes:
Schaffung von Rückzugs- und Ruheräumen für Fischotter an der Schwentine und Erhaltung und Ergänzung von Schutzhecken am Gewässerrand im Bereich Stendorf bis Sibbersdorfer See, im Bereich
Sibbersdorfer See bis Kellersee, Kleiner Eutiner See, Keller See und Schwentine zwischen Kellersee
und Dieksee, Großer Plöner See.
Innovativer Charakter
Bereits seit Frühjahr 1999 wurde intensiv bei den regionalen Verbänden der Wasser- und Landwirtschaft, der Sport- und Berufsfischerei sowie der Jagd- und Forstwirtschaft um Beteiligung und Mitarbeit geworben, das Projekt vorgestellt und sozusagen stetig interaktiv eine Grobzielplanung erstellt
und vervollständigt. Damit wird gewährleistet, daß bereits frühzeitig die betroffenen Gesellschaftsgruppen auf das grenzübergreifende Projekt aufmerksam gemacht wurden. Sie sind permanent an
dem Wachsen des Projektes beteiligt und damit wird der Organisation und Motivation der regionalen
und lokalen Akteure in diesem länderübergreifenden Projekt hohe Bedeutung beigemessen. Das
wichtigste ist, daß die Initiative für diese Maßnahmen aus der Region („von unten“) gekommen ist und
nicht von aussen übergestülpt wurde. Die notwendigen raumwirksamen Maßnahmen werden von vorn
herein - aus den verschiedenen Blickwinkeln- mit den betroffenen gesellschaftlichen Akteuren diskutiert und deren berechtigte Interessen und Ansprüche bei der Planung berücksichtigt. Der Bezug auf
eine Region bietet überschaubare Flächen für „Planer“ und „Betroffene“; d.h. jeder weiß, um welche
Bereiche es geht, kann eigene Betroffenheit erkennen und selbst mitarbeiten.
Modellcharakter
Der fortschreitende Strukturwandel der Landwirtschaft wird aktuell und auch zukünftig die betriebswirtschaftlichen Ergebnisse kleinerer und mittlerer herkömmlicher Betriebe fortschreitend minimieren,
wenn keine Neuorientierung hinsichtlich der Produktionsziele erfolgt. In Kenntnis der Beschlüsse der
EU (Agenda 2000) und des Agenda 21-Prozesses sind für derartige Betriebe neue Produkte und Betriebsziele zur Ergänzung des vorhandenen Spektrums überlebenswichtig.
Mit diesen Ansätzen sollen die Entwicklung und Betreuung regional verankerter, nachhaltiger Bewirtschaftungsmodelle für notwendige landschaftspflegerische Maßnahmen zur Fischotter-Biotoppflege
mit Hilfe des Vereins konzipiert und umgesetzt werden. In regionalen Zentren sollen Konzepte „Natur-
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
37
schutz als Betriebsziel“ von lokalen landwirtschaftlichen bisher "ordnungsgemäß" wirtschaftenden
Betrieben mitentwickelt und auf eigenen Flächen erprobt werden. Dazu wird insbesondere die Beteiligung der Flächeneigentümer in Niederungsbereichen und an Gewässern angestrebt.
Dazu sollen an vielen Orten im Planungsgebiet kleinflächige und großflächige OtterschutzMaßnahmen freiwillig durchgeführt werden. Diese nutzen
•
der Tierart „Fischotter“, die als Leittierart für das gesamte Ökosystem „Gewässer und randbereiche“ steht und Lebensraum gewinnt.
•
dem einzelnen Wirtschaftsbetrieb, der seine Flächen für den Otter nach naturschutzfachlichen
Vorgaben bewirtschaftet und dafür Gelder des „Vertragsnaturschutzes“ als betriebswirtschaftlich
lohnenden Deckungsbeitrag erhält.
Darüberhinaus ermöglicht die Herstellung “fischotter-gerechter” Gewässersysteme
•
durch nachhaltige und schonende Nutzung der Gewässer und der angrenzenden Landschaft,
einen Naturerholungsraum, der auch eine Förderung des sanften Tourismus bedeutet.
•
naturverträglich und nachhaltig produzierenden landwirtschaftlichen Betrieben, die Entwicklung
und Optimierung regionaler Vermarktungssysteme, weil die Kunden in die Region kommen.
Das Auftreten des Fischotters dient als Synonym für naturnahe und ökologisch intakte Gewässerstrukturen. Diese Eigenschaft verleiht der Region ein Prädikat, das die touristische Attraktivität enorm steigern kann. Damit kann der Fischotter als „Werbeträger“ dienen.
Das Umsetzen von dazu notwendigen, naturschutzfachlich richtigen Maßnahmen darf also auch für
die Betroffenen keine wirtschaftlichen Nachteile mit sich bringen, sondern muß wirtschaftliche Vorteile
nach sich ziehen (“Positivsummenspiel”). Dies wird eine Weiterentwicklung der Instrumente des Vertragsnaturschutzes, möglichst unter Beibehaltung der bisherigen Eigentumsverhältnisse vor Ort, und
die Etablierung sonstiger strukturfördernder Instrumente erfordern.
Einhaltung bestehender Planungen und Auflagen
Durch die enge Kooperation mit den Projektpartnern, die gleichzeitig ja auch Planungs- und Genehmigungsbehörden darstellen, wird die Einhaltung relevanter Planungen und Auflagen gewährleistet.
Zeitplanung
Die Maßnahmen werden in den nächsten drei Jahren ( Febr. 2002 bis Dez. 2004) an verschiedenen
Standorten realisiert werden.
Finanzplanung
Die Maßnahmenkosten gliedern sich in jährlich
Planungskosten
7.500 €
Flächenbereitstellung (Pacht)
2.500 €
Pflanzmaterial
1.500 €
Lohnkosten (Pflanzung)
7.500 €
Sonstiges Material
1.000 €
Antlg. Fahrzeug, Maschinen
2.500 €
Gesamtkosten per anno
22.500 € (x 3 Jahre = 67.500 €)
Die Planung sieht vor, daß WASSER; OTTER MENSCH e.V. anteilige Kosten von 50% der Gesamtkosten trägt. Bei den Planungskosten als vorbereitende Untersuchungen sind LEADER+- Finanzierungsanteile von 50% vorgesehen. Für die übrigen Kosten sind die Projektpartner und Drittmittelgeber
mit zusammen 15 % vorgesehen. Der Kofinanzierungsanteil durch Leader+ für die übrigen Kosten ist
mit 35% der jährlichen Gesamtkosten veranschlagt.
Daraus ergeben sich folgende jährliche Finanzierungsanteile:
2002
2003
2004
gesamt
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
38
WOM e.V.
€ 11.250
€ 11.250
€ 11.250
€ 33.750
Projektpartner
€ 2.250
€ 2.250
€ 2.250
€ 6.750
LEADER+
€ 9.000
€ 9.000
€ 9.000
€ 27.000
gesamt
€ 22.500
€ 22.500
€ 22.500
€ 67.500
PD 9.1.1.4
Freizeitaktivitäten rund um das Schießsportzentrum Kasseedorf
Projektträger:
Projektträger ist das Schießsportzentrum Kasseedorf e. V., vertreten durch den Geschäftsführer,
Herrn Peter Heins, Am Bast 10, 23714 Bad Malente (Telefon u. Fax 04523-202689)
Projektpartner:
Partner für die Durchführung des Projektes sind die Kreisjägerschaften Plön, Eutin,
Oldenburg und Lübeck,
Kreisangelfischerverband Ostholstein e. V., vertreten durch Herrn Jörg Gauger, Kremperstraße 18 a,
23737 Neustadt/Holstein (Telefon 04561-17810, Fax 04561-558815),
Historische Furche e. V., vertreten durch Herrn Bernd Schulze-Entrup, Överdiek 17,
23701 Bockholt (Telefon und Fax 04521-1422),
Imkerverband Eutin und Umgebung, vertreten durch Herrn Eberhard Aßmann, Eichblatt 2, 23701 Eutin (Telefon 04521-2665),
Bogenschützenvereinigung Griebel,
Feldbogenschützen Oldenburg, vertreten durch Herrn Harry Dose, Wallstraße 14,
23758 Oldenburg/Holstein (Telefon 04361-3719, Fax 04361-1615),
Bogenschützen TSVDG Holsteinische Schweiz, vertreten durch Herrn Hans-Joachim
Zühlke, Bismarckstraße 11, 23714 Bad Malente (Telefon 04523-4567),
Landesjagdverband Pro Natur, vertreten durch den Landesobmann Gerd Schumacher, Radlandsichten, Bad Malente (Telefon 04523-1622, Fax 04523-7589),
Stiftung Elisabeth Mierendorff, Hilfe für Tiere in Not, Kasseedorf, vertreten durch Herrn Harry Kurz,
Wilhelm-Wisser-Straße 45, 23701 Eutin (Telefon und Fax 04521-3808)
Projektziele:
-
Kooperation von Naturnutzern und Naturschützern durch gemeinsame Verwaltung der Verbände.
-
Gemeinsame Aus- und Fortbildung sowie Jugendarbeit der Jungjäger, Angler, Imker und Bogenschützen; Lernort: "Grünes Klassenzimmer Natur".
-
Ergänzende Zusammenarbeit mit dem Naturpark Holsteinische Schweiz.
-
Schaffung von Arbeitsplätzen.
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
-
Vernetzung und Stärkung der Aktivitäten des ländlichen Raums.
-
Internationale Jugendarbeit an kulturhistorischen Projekten (Kohlenmeiler).
-
Zusammenarbeit mit bestehenden Tourismusverbänden.
39
Projektmaßnahmen:
1. Aus- und Fortbildung und Jugendarbeit:
Ausbildung und Jugendarbeit sowie Präsentation und Unterrichtung in den einzelnen Sparten der
Angler, Jäger, Imker und Bogenschützen. Grundvoraussetzung ist die Anschaffung des nachfolgend aufgeführten Equipments sowie die Bereitstellung von Ausstattung für den Informations- und
Ausbildungsraum.
2. Bodenbörse:
EDV-Einrichtung zum Aufbau der Bodenbörse für Ausgleichsflächen aus der Landwirtschaft durch
Pro Natur im Zuge des Aufbaus einer Flächendatei. Aus der Nähe der Landwirtschaft/Jäger, die
flächendeckend über Kontakte verfügen und Mittler sein können zwischen den Eigentümern der
Fläche, die diese Fläche zum Ausgleich der Natur zur Verfügung halten, und denjenigen, die den
Eingriff vornehmen und den Ausgleich dafür schaffen müssen, kann schneller und unkomplizierter
die Bodenbörse als "Öko-Konto" eingerichtet werden.
Außerdem soll zur Vorbereitung der Maßnahmen für die Rückführung der Modulationsmittel aus
dem Agrarbereich in die Region der Aufbau digitalisiert vorgenommen werden.
3. Freizeitaktivitäten:
Als weiterer Schwerpunkt sollen auf dem Gelände die Freizeitaktivitäten mit Familien und Schulen
vorangetrieben werden. Es geht dabei darum einen Naturlehrpfad einzurichten und die Unterweisung von handwerklichen Fähigkeiten mit den Materialien Holz und Erde vorzustellen. Hierbei sollen die Kinder und Jugendlichen auf dem Gelände dazu spielerisch angeleitet werden. Die Projektpartner werden dazu ihre fachspezifischen Aktivitäten einbringen. Im Zuge der internationalen
Jugendarbeit ist es geplant, jährlich einen Kohlenmeiler mit Jugendlichen zu bauen, um dieses
kulturhistorische Wissen auch an die jüngere Generation weiterzugeben.
4. Direktvermarktung:
Auf dem Gelände soll ein Direktvermarktungszentrum entstehen, dass das Warenangebot um das
heimische Wildbret, den heimischen Fisch und die Angebote der Imkerei abzusetzen. Hier ist es
erforderlich, den Vertrieb und die Werbung dazu vorzubereiten.
5. Managementtraining:
Die vorhandenen Angebote auf dem Gelände sollen für ein Managementtraining mitgenutzt werden. Hierzu erfolgt die Zusammenarbeit mit dem Projekt "Hochseilgarten" in Malente.
Innovativer Charakter, Modellcharakter:
Die geplanten Projektmaßnahmen haben innovativen Charakter, weil Naturschützer und Naturnutzer
sektorenübergreifend, ganzheitlich für Verständnis der unterschiedlichen Lebensräume werben und
die erforderlichen finanziellen Ressourcen und Materialien sektorenübergreifend gemeinsam nutzen.
Im Zuge der Direktvermarktung ist es geplant, mit dem Ländlichen Dienstleistungszentrum Kassee-
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
40
dorf, das von der Ostholsteinischen Behindertenhilfe Eutin betreut wird, auch Personen mit Handicaps
einzubinden.
Multiplikatoreffekt, Öffentlichkeitsarbeit:
Die geplanten Projektmaßnahmen mit den dazugehörigen Events sind geeignet, das Verständnis für
die unterschiedlichen Lebensräume weiter zu transportieren. Die angesprochenen Werbemaßnahmen
werden medienwirksam für die geplanten Projektmaßnahmen eingesetzt.
Zeitplanung:
Beginn der Maßnahme im August 2003; Zeitrahmen zur Umsetzung zwei Jahre.
Finanzplanung:
Kosten zur Projektmaßnahme 1 - Aus- und Fortbildung und Jugendarbeit:
1. Medienraum
-
Unterrichtsmöbel für ca. 50 Personen (50 Stühle, 17 Tische)
ca. 8.000,00 Euro
-
Lehrtafeln, Bildmaterial, Foliensätze, Präparate
ca. 2.000,00 Euro
-
LCD-Projektor, Notebook, Software, Drucker,
Leinwand, Bedienungshardware
ca. 7.500,00 Euro
-
Overheadprojektor
ca.
-
Mobiles Lehraquarium
ca. 1.500,00 Euro
-
Digitalkamera
ca.
-
Videoanlage mit 2 TV-Geräten und Videokamera
ca. 2.500,00 Euro
-
Drahtlose Sprachverstärkeranlage
ca. 1.000,00 Euro
-
Untersuchungskästen für die chemische Wasseranalyse
ca.
-
Zentrale Beleuchtungssteuerung
ca. 1.500,00 Euro
500,00 Euro
750,00 Euro
600,00 Euro
2. Präsentationseinrichtungen für Exkursionen
Zentrales Präsentationsmittel ist das Begehen eines sogenannten
"Naturstieges" am Gewässerufer der Schwentine.
-
Errichtung Naturstieg in Holzbauweise inkl. Material
und Eigenleistung
ca. 5.000,00 Euro
-
Unterstand und Deckung inkl. Material und Eigenleistung
ca. 1.500,00 Euro
-
Ferngläser für Gruppenführung
ca. 2.000,00 Euro
-
Lehrtafeln über Fauna und Flora
ca. 3.500,00 Euro
3. Internationale Jugendarbeit, Farkosten, Unterbringung
und Beköstigung
ca. 4.000,00 Euro
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
41
Summe
ca. 41.850,00 Euro
==============
Personalkosten und Betreuung
Zunächst ist zu planen, dass die Betreuung und Präsentation von ehrenamtlichen Kräften durchgeführt wird.
Die Finanzierung eines sogenannten Verbandsassistenten ist zu prüfen, sofern die Frequentierung
und Auslastung eine konkretere Kostenabschätzung zulässt.
Bei einer regelmäßigen Betreuung der Einrichtung, die kontinuierliche Pflege und Fortentwicklung des
Unterrichtsmaterials durch je einem Akteur sowie die Annahme, dass im Durchschnitt je eine verbandsinterne und zwei externe Veranstaltungen im Monat durchgeführt werden, die von zwei Akteuren durchgeführt werden, sowie ein Gesamtorganisator, kann die folgende überschlagende Summe
genannt werden
jährlich ca. 7.000,00 Euro
Öffentlichkeitsarbeit und Werbung
Informationsbroschüre, Flyer, Anzeigenschaltung, sonstige Medien und die Pressebetreuung sind
Faktoren, die eine erfolgreiche Arbeit ermöglichen.
Hier kann der jährliche Finanzbedarf aufgrund verbandsinterner Erfahrungen nur geschätzt werden
jährlich ca. 2.000,00 Euro
Kosten zur Projektmaßnahme 2 - Bodenbörse:
-
2 PC's einschließlich Software
ca. 10.000,00 Euro
-
Fotokopierer mit intergriertem Drucker
ca. 5.000,00 Euro
Summe
ca. 15.000,00 Euro
==============
Kosten zur Projektmaßnahme 3 bis 5 - Freizeitaktivitäten,
Direktvermarktung und Managementtraining:
-
Einrichtung eines Naturlehrpfades einschl. der Schautafeln
sowie der Arbeitsmaterialien und 2 Sichtplattformen
mit Arbeitsleitung
-
ca. 12.000,00 Euro
Ausstellung von präpariertem Wild und Vogelpräparaten
3 Schauvitrinen
ca. 5.500,00 Euro
-
Vertrieb und Werbung für die Direktvermarktung
ca. 4.500,00 Euro
-
Einrichtung und Pflege einer Homepage
ca. 3.000,00 Euro
Summe
ca. 25.000,00 Euro
==============
Summe Projektmaßnahme 1
ca. 41.850,00 Euro
Summe Projektmaßnahme 2
ca. 15.000,00 Euro
Summe Projektmaßnahmen 3 bis 5
ca. 25.000,00 Euro
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
Gesamt
42
ca. 81.850,00 Euro
==============
Finanzierung
Die Co-Finanzierung erfolgt durch den Projektträger, soweit die anteiligen Mittel aus dem LEADERPlus-Programm zur Verfügung gestellt werden.
PI 9.1.1.3
Schutz und Förderung der Schilfbestände am Plöner See
Projektträger
Umweltamt des Kreises Plön
Projektziele
Bekämpfung des Schilfrückgangs in der Region durch Absammeln von Treibgut und Müll,
temporäres Abzäunen, Wiederanpflanzungen, wissenschaftliche Begleitung
PI 9.1.1.5
Verbesserung der Durchgängigkeit der Schwentine an der Gremsmühle
Projektträger
Wasser- und Bodenverband Schwentine, Eutin
Projektziele
Maßnahmen zur Schaffung der Durchgängigkeit der Schwentine für Otter und andere Gewässerbewohner sowie Aktivierung des Mühlenrades
PI 9.1.1.6
Maßnahmen zur Renaturierung der Schwentine
Projektträger
Wasser- und Bodenverband Schwentine, Eutin
Projektziele
Neuartige Maßnahmen zur Verbindung von Renaturierung und Gewässernutzung der
Schwentine, resultierend aus der Schwentine-Entwicklungskonzeption
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
43
PI 9.1.1.7
Aktion sauberer See
Projektträger
Umweltamt des Kreises Plön
Projektziele
Durchführung einer Pilotveranstaltung zur Absammlung der Seen im Frühjahr entsprechend
dem Pendant „Sauberes Dorf“ und Etablierung als dauerhafte Aktion unter Beteiligung von
Bürgern, Bootsbesitzern und Fischern
PD 9.1.2.1 (auch PD 9.1.4.1)
Inwertsetzung regionaler Kultur und heimischer Produkte
Projektträger
Gemeinde Malente, Bürgermeister Michael Koch, Bahnhofstr. 31, 23714 Bad Malente-Gremsmühlen,
Tel.: 04523-9920-0, Fax: 04523-9920-50
Projektpartner
eventuell in Zusammenarbeit mit der „Lebenshilfe Ostholstein e.V.“
Projektziele
Ziel des vorliegenden Projekts ist die Entwicklung arbeitsfähiger Strukturen zur dauerhaften Inwertsetzung von Produkten und Kultur der Region, die Stärkung des regionalen Bewußtsein für diese Entwicklungsressourcen sowie die Demonstration konkreter Maßnahmen zu ihrer Valorisierung. Ein Demonstrationsvorhaben mit Modellcharakter soll der ländlichen Entwicklung in diesem Bereich erste
konkrete Impulse verleihen.
Zur Nutzung der Chancen, die regionale Produkte und Kultur bieten, sind Arbeitsstrukturen unerläßlich, die in der Lage sind, konkrete Maßnahmen zur Vermarktung regionaler und regionaltypischer
Produkte in Tourismus und Gastronomie zu initiieren und abzustimmen. Dazu sollen Landwirtschaft,
Fischerei und Jägerschaft, Produzenten regionaltypischer und regionaler Produkte, regionales Kunsthandwerk und Kunstschaffende ebenso einbezogen werden wie Gastronomie und Tourismus. Durch
die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Gruppen sollen bereichsübergreifende Maßnahmen auf
den Weg gebracht und Synergieeffekte für die Entwicklung der Region herbeigeführt werden. Zusammen mit den an den Arbeitsstrukturen beteiligten Repräsentanten sollen entsprechende Initiativen
entwickelt und initiiert werden.
Maßnahmen zur Qualifizierung und Entwicklung von Know-how in der Inwertsetzung von regionalen
Produkten und heimischer Kultur, sollen dazu beitragen, den Strukturen zu dauerhafter Arbeitsfähigkeit zu verhelfen.
In der Stärkung des Bewußtseins der Bevölkerung in der Region für die Bedeutung regionaler Kultur
und regionaler Produkte liegt eine wichtige Bedingung zur Mobilisierung und Einbindung lokalen Wissens. Sie ist darüber hinaus wesentlich für die Unterstützung von Maßnahmen zur Valorisierung durch
wichtige regionale Akteure wie etwa Presse und Medien, Wirtschaftsvereinigungen und Unternehmen
sowie die Bevölkerung insgesamt.
Die Durchführung eines ausgewählten Vorhabens zur Inwertsetzung regionaler Produkte und Kultur
mit den Akteuren vor Ort sollen einerseits die Machbarkeit und die Chancen, die dieses Handlungsfeld
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
44
der Region bieten, am konkreten Beispiel demonstrieren und zur Nachahmung anregen. Andererseits
soll das Vorhaben einer nachhaltigen Entwicklung der Region konkrete Impulse verleihen.
Schließlich zielt die Begleitung des Projekts durch öffentlichkeitswirksame Maßnahmen darauf ab,
nicht nur das Bewußtsein für regionale Kultur und heimische Produkte innerhalb der Region zu steigern, sondern auch Besucher auf die Attraktionen, die die Region in diesem Bereich zu bieten hat,
aufmerksam zu machen.
Beitrag zum Erreichen der Entwicklungsziele
Mit der Erfassung regionaler Kultur und heimischer Produkte, der Entwicklung und Qualifizierung arbeitsfähiger Strukturen zur dauerhaften Inwertsetzung von Produkten und Kultur der Region und der
Durchführung eines konkreten Demonstrationsvorhaben trägt das Projekt in erheblicher Breite zum
Erhalt und zur Förderung regionaler Kultur sowie ursprünglicher ländlicher und dörflicher Strukturen
bei.
Die vorgesehenen Maßnahmen zur Verbesserung der Vermarktung regionaler und regionaltypischer
Produkte ebenso wie regionaler Kultur soll ein Beitrag dazu leisten, wohnortnahe, familienfreundliche
Beschäftigung und Arbeit in der Region zu schaffen. Landwirtschaft, Fischerei und Jägerschaft, Produzenten regionaltypischer und regionaler Produkte, regionales Kunsthandwerk und Kunstschaffende
werden ebenso einbezogen wie Gastronomie und Tourismus. Darüber hinaus soll die Berücksichtigung der vom ökonomischen Niedergang bedrohten Dorfkrüge der Region in einem Demonstrationprojekt zu Stabilisierung ihrer wirtschaftlichen Situation führen und damit zum Erhalt einer wichtigen
traditionelle dörfliche Kontaktstellen für ältere und jüngere Menschen beitragen.
Die im vorliegenden Projekt geplante Erfassung und Inwertsetzung regionaler Kultur und heimischer
Produkte in der vorgesehenen Form, insbesondere durch die Information der Bevölkerung und Öffentlichkeitsarbeit in der Region, ist dazu angetan die regionale Identität zu stärken und in den Entwicklungsprozess zu integrieren. Damit wird ein Beitrag zur Erhöhung der Motivation und Handlungsfähigkeit der Menschen in der Region geleistet.
Projektmaßnahmen
Projektleitung und Koordinierung
•
Erfassung der Potentiale und Akteure im Bereich regionaler Produkte und heimischer Kultur;
•
Workshops und Seminare: Schaffung dauerhafter Arbeitsstrukturen und Erarbeitung eines Spektrums von Maßnahmen zur Inwertsetzung regionaler Kultur und heimischer Produkte;
•
Koordinierung eines ausgewählten Demonstrationsvorhabens;
•
Durchführung und Koordinierung von Öffentlichkeitsarbeit und Fachexkursionen;
•
Weitere zeitliche und inhaltliche Konzeption, Planung und Koordinierung aller Maßnahmen sowie
finanzielle und administrative Abwicklung.
Qualifizierung und Know-how Entwicklung
•
Workshops: Ergebnisse der Erfassung regionaler Produkte und heimischer Kultur;
•
Workshops und Seminare: Praktiker aus anderen Regionen und Fachreferenten vermitteln Knowhow und Erfahrung zur Inwertsetzung regionaler Kultur und heimischer Produkte - "Praktiker lernen von Praktikern";
•
Fachexkursionen zu ausgewählten Modellprojekten (z.B.: Biosphärenreservat Rhön, Zentrum für
Umwelt und Kultur Benediktbeuern)
Demonstrationsvorhaben
•
Demonstrationsvorhaben zur Inwertsetzung heimischer Kultur und regionaler Produkte (z.B.: regionale Spezialitäten- und Produktewoche in ausgewählten Dorfgasthäusern; Aktionswoche zur
Präsentation regionaler Geschichten zu heimischen Spezialitäten durch Fischer, Jäger und Landwirte)
•
Abgestimmte Öffentlichkeitsarbeit und Informationsmaterial
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
45
Information und Öffentlichkeitsarbeit
•
Regionale Informationsveranstaltungen: Maßnahmen und Bedeutung regionaler Produkte und
heimischer Kultur für die regionale Entwicklung, Projektergebnisse
•
Präsentation von Projektergebnissen im Rahmen einer Messe
•
Attraktive Broschüre für Besucher: regionaler Produkte und heimischer Kultur
Innovativer Charakter
Eine systematische Erfassung und Sammlung regionatypischer Produkte und heimischer Kulturelemente besteht ebenso wenig, wie eine Kompetenzgruppe zu diesem Thema. Die Inwertsetzung regionatypischer Produkte und heimischer Kultur insbesondere in Tourismus und Gastronomie ist bislang in
der Region schwach ausgeprägt. Öffentlichkeitswirksame Maßnahmen, die zur Stärkung des Bewußtseins für die regionale Kultur und zur Steigerung regionaler Identität beitragen bestehen ebenso wenig
diesbezügliche Qualifizierungsmaßnahmen.
Modellcharakter, Multiplikatoreffekt und Öffentlichkeitsarbeit
Das Projekt hat Modellcharakter für die Region und bildet einen wesentlichen Kristallisationspunkt für
die Inwertsetzung regionaler Kultur und heimischer Produkte. Im Rahmen der Kompetenzgruppe werden Modellprojekte entwickelt. Ein Demonstrationsprojekt mit Modellcharakter wird durchgeführt. Für
andere Regionen hat das Projekt Modellcharakter insbesondere im Bezug auf die Konzeption. Langfristige Perpektiven sind mit kurzfristigen Orientierungen verbunden. Qualifikation und Öffentlichkeitsarbeit werden als zentrale Instrumente zur Inwertsetzung von Kultur und regionalen Produkten eingesetzt. Multiplikatoreffekte werden durch die Etablierung der Kompetenzgruppe und ihrer Qualifikation,
zur Entwicklung konkreter weiterer Projekte, erzielt. Gleichzeitig leisten die umfangreichen Maßnmahmen zur Öffentlichkeitsarbeit wichtige Multiplikationsfunktionen.
Schonenende Nutzung natürlicher Ressourcen, ökolog. Tragfähigkeit
Die Maßnahmen, die im Rahmen des Projekts durchgeführt werden, haben keine negativen Auswirkungen auf Natur und Umwelt. Regionale Produkte oder heimisches Kulturgut, die mit negativen ökologischen Effekten verbunden sind, werden im Rahmen des Projekts nicht berücksichtigt. Die Vermarktung regionaler Produkte kann wesentlich zu einer naturgerechten und extensiven Bewirtschaftung der Kulturlandschaft und damit zum Erhalt der biologischen Vielfalt beitragen.
Zeitplanung
Projektbeginn Mitte 2002, Projektende Dezember 2004
Finanzplanung (in €)
Projektleitung u. Koordinierung
1. Jahr
2. Jahr
3.Jahr
Gesamt
Personalkosten
(1,5 Stellen, externe Beratung)
82.500
82.500
82.500
247.500
Sachkosten
13.050
8.300
8.300
29.650
Summe
95.550
90.300
90.300
277.150
4.040
4.040
4.040
12.120
0
26.000
0
26.000
1.000
1.000
21.000
23.000
Qualifizierung und Know-how Entwicklung
Demonstrationsvorhaben
Information und Öffentlichkeitsarbeit
Summe Personalkosten
Summe Sachkosten
Gesamtkosten
247.500
90.770
338.270
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
46
Finanzierung
LEADER+
ABM
0,40
1 Stelle Projektleitung
1 Stelle Mitarbeit
Eigenmittel
Gesamt
135.308
135.000
67.500
462
338.270
PD 9.1.2.2
Bungsbergakademie
Projektträger
Bungsbergakademie e.V. 1. Vorsitzender: Karl-Friedrich Linke, Vinzier 32, 23717 Kasseedorf. Geschäftsstelle: Amtsverwaltung Schönwalde, 23744 Schönwalde
Projektpartner
Gemeinde Schönwalde, Gemeinde Kasseedorf, Herzoglich Oldenburgische Forstverwaltung, Böger
Stiftung, Volkshochschulen der Region.
Projektziele
Umweltbildung im Jugend- und Erwachsenenbereich; Erhaltung eines kulturhistorisch wertvollen Gebäudes sowie einer bedeutenden Parkanlage (Doktorhaus in Schönwalde); Aufbau einer Informationsplattform zur Diskussion und Lösung von Fragen der naturverträglichen Naturnutzung und des
Naturschutzes. Entwicklung von Konzepten, die den Naturraum des Projektgebietes einem nachhaltigen und umweltverträglichen Tourismus öffnen (gemäß der Agenda 21 und Tourismuskonzept für die
Kreis Ostholstein und Plön sowie der Maßgaben der Ländlichen Struktur- und Entwicklungsanalyse).
Projektmaßnahmen
Die Bungsbergakademie ist bestrebt, folgende Maßnahmen durchzuführen:
•
Aufbau und Betrieb des Doktorhauses in Schönwalde als Schulungs- und Forschungszentrum
•
Entwicklung von Konzepten in den Bereichen Natur, Kultur, Tourismus, Landwirtschaft, Forst,
Jagd und Fischerei
•
Koordinierung von Forschungsprojekten, beispielsweise zur Gutswirtschaft im 20. Jahrhundert
(gemeinsam mit dem Institut für Europäische Ethnologie/Volkskunde der CAU Kiel und dem Dorfmuseum Schönwalde, Prof. Dr. Silke Göttsch und Dr. Hubertus Hiller) oder die Erarbeitung eines Managementplanes für das Gebiet der Oberen Schwentine (gemeinsam mit den lokalen Akteuren)
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
47
Innovativer Charakter
Bisher hat es keine Institution gegeben, die die gesamte Region als vielfältigen Wirtschafts-, Kulturund Naturraum begreift, und bestrebt ist, möglichst zahlreichen Interessenvetretungen, Verwaltungen,
Vereinen, Verbänden und interessierten Bürgern die Möglichkeit eine organisatorische Plattform zu
bieten, auf der Fragen und Probleme des Naturnutzung, des Naturschutzes, der ökologischnachhaltigen Wirtschafts- bzw. Tourismusentwicklung thematisiert, diskutiert und gelöst werden können.
Modellcharakter, Multiplikatoreffekt, Öffentlichkeitsarbeit
Die Bungsbergakademie hat bereits im Jahr 2001 begonnen, mit rund 20 Veranstaltungen und û gemeinsam mit dem Dorfmuseum Schönwalde û zahlreichen waldpädagogischen Aktionen die oben
skizzierten satzungsmäßig verankerten Projektziele zu verwirklichen. Darüber hinaus ist es der
Bungsbergakademie mit den Veranstaltungen sowie mit einer vielbeachteten Sonderausstellung in
den Räumen der Amtsverwaltung Schönwalde gelungen, auf ihre Aktivitäten hinzuweisen und eine
breite Akzeptanz bei den Verwaltungen, Vereinen Verbänden und der interessierten Öffentlichkeit zu
schaffen. Nicht zuletzt hat die Bungsbergakademie bei verschiedenen Veranstaltungen und in mehreren Pressegesprächen auf ihre Kompetenzen hingewiesen. Die Bungsbergakademie hat ein Informationsblatt herausgegeben, in dem die Ziele für die interessierte Öfentlichkeit umrissen sind.
Schonende Nutzung der natürlichen Ressourcen, ökologische Tragfähigkeit
Die Bungsbergakademie hat sich bereits in ihrer Satzung zur Einhaltung bestehender Auflagen und
Planungen verpflichtet. In dieser Hinsicht werden beispielsweise die Belange und Anregungen des
Denkmalschutzes, die B-Pläne der Gemeinde Schönwalde sowie die Vorgaben der LSE berücksichtigt.
Einhaltung bestehender Planungen und Auflagen
In dieser Hinsicht gelten die im vorhergehenden Punkt getroffenen Aussagen
Zeitplanung
Das Projekt " Bungsbergakademie " ist auf Dauer ausgelegt, die Projektfördermaßnahmen hinsichtlich
des Doktorhauses auf 36 Monate. Beabsichtigt ist neben dem Aufbau und Betrieb des Doktorhauses
als Bildungs- und Forschungszentrum die Einrichtung einer bis eineinhalb Stellen, damit die von der
Bungsbergakademie initiierten Maßnahmen, Veranstaltungen und Forschungsvorhaben vorbereitet,
begleitet und durchgeführt werden können.
Finanzplanung
Ersteinrichtung und Ausstattung
Sachkosten
EDV/ Verwaltung
8000,00 EUR
Seminarraum
40000,00 EUR
Seminartechnik
16500,00 EUR
Zwei Arbeitsräume
14500,00 EUR
Leseraum
13000,00 EUR
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
Summe
48
92000,00 EUR
Finanzierung A.
Eigenleistung Gemeinde
46000,00 EUR
Landeszuwendung
46000,00 EUR
Summe
92000,00 EUR
Geschäftsbetrieb
Personalkosten
-Ordentl. Geschäftsbetrieb
1 Stelle ABM
-Schulungsbetrieb
½ Stelle
Sachkosten
Betriebskosten
3500,00 EUR
4100,00 EUR
Werbung
255,00 EUR
EDV
255,00 EUR
Kommunikation
Gebäudeunterhaltung
10000,00 EUR
1590,00 EUR
2556,00 EUR
Sonstiges
Summe
1044,00 EUR
23300,00 EUR
Finanzierung B.
Einnahmen, Eigenleistung
Gemeindezuschüsse
12945,00 EUR
Leader +
10355,00 EUR
Summe
Finanzierungsvolumen 115.300,00 EUR
23300,00 EUR
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
49
PI 9.1.2.3
Vernetzung und Präsentation kulturhistorischer Substanz
Projektträger
Förderverein Dorfmuseum Schönwalde
Projektziele
Konzeption zur Besichtigung der Güter, Herrenhäuser und anderen historischen Gebäuden
sowie Schaffung eines Kulturführers
PI 9.1.2.4
„Alte Försterei“
Projektträger
Gemeinde Kasseedorf
Projektziele
Erhaltung eines kulturhistorischen Gebäudes durch tourismusbezogene Information und
Veranstaltungen zu regionaler Natur und Kultur
PI 9.1.2.5
Regionale Musik in und um ländliche, historische Gebäude
Projektziele
Initiierung einer Veranstaltungsreihe zu regionaler Musik in ländlichen kulturhistorischen Gebäuden der Region
PI 9.1.2.6
Hubertus-Jagd – Erhalt und Förderung regionaler, traditioneller
Jagdkultur
Projektziele
Initiierung regelmäßiger Veranstaltungen zur Schaffung von Öffentlichkeit für die traditionelle
Hubertusjagd
PI 9.1.2.7
Museumszug „Hein Lüttenborg“
Projektträger
Holsteinische Schweiz Tourismus GmbH
Projektziele
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
50
Touristische Vermarktung des Museumszuges „Hein Lüttenborg“ von Bad MalenteGremsmühlen nach Lütjenburg
PI 9.1.2.8
Umweltpädagogische Früherziehung von Kindern und Jugendlichen der Region
Projektträger
Kreisjägerschaft Eutin e.V.
Projektziele
Kulturhistorische Ausstellung „Rund ums Horn“ als Dauerausstellung
PD 9.1.3.1
Entwicklung eines regionalen Reitwegekonzeptes
Projektträger
CJD Eutin, Günter Möller, Albert-Mahlstedt-Sztraße, 23701 Eutin, Tel.: 04521/ 706960, Fax: 04521/
70696
Projektpartner
Reiterbünde der Kreise, Reitvereine der Region, Kreise Plön und Ostholstein, Gemeinden des Projektgebietes, Landesforstverwaltung
Projektziele
Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines Konzeptes zur Vernetzung bereits bestehender Reitwege
in der Region. Darüberhinaus soll die Neueinrichtung von Reitwegen vorbereitet werden, wenn Lücken im System festgestellt werden. Möglichkeiten der Vermarktung des Produktes Freizeit- und
Sportreiten sollen erarbeitet werden.
Das Projekt ist somit dem LAG-Handlungsschwerpunkt “Entwicklung umweltgerechter Tourismus- und
Freizeitstrukturen” zuzuordnen. Es dient dem Erhalt und der Förderung regionaler Kultur, da Pferde
und Reiten schon in vergangenen Jahrhunderten ein wichtiger Bestandteil der Kultur insbesondere auf
dem Lande war. In der Folge wird die Weiterentwicklung des Reitsports zu neuen Arbeitsplätzen führen. Die Unterhaltung des dann geschaffenen Reitwegenetzes bietet insbesondere Arbeitsplätze für
gering qualifizierte Menschen. Aber auch andere Dienstleistungen im Tourismusbereich werden dann
gefordert sein. Insofern erwarten wir durch das Projekt eine Verbesserung der sozialen Funktion der
Region sowohl für ältere als auch für jüngere Menschen
Beitrag zum Erreichen der Entwicklungsziele
Im Einzelnen sollen während der Projektlaufzeit folgende einzelne Arbeitsschritte durchgeführt werden:
a. Bestandsaufnahme ausgewiesener Reitwege
b. Abgestimmte Planung für Lückenschließung
c. Entwicklung eines Tourismuskonzeptes ( Wanderreiten, Heuhotel)
d. Entwicklung eines Konzeptes für Öffentlichkeitsarbeit (Beschilderung, Prospekte, Karten )
d. Arbeitsvorbereitung für Wegebau, Pflegekonzept, Beschilderung
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
51
e. Koordinierung der aktiven Vereine und Verbände
Förderbereich: Vorbereitende Untersuchung
Innovativer Charakter
Reitwege wurden bisher in der Region isoliert voneinander und lokal begrenzt ausgewiesen. Eine
Abstimmung über Gemeinde-oder Kreisgrenzen hinweg erfolgte kaum. Das hier beschriebene Projekt
soll dazu führen, daß eine Verbindung der lokalen Netze zu einem regionalen Netz erfolgen kann,
wobei auch die Ausweitung über die Region “Schwentine-Holsteinische Schweiz” hinaus schon mit
angedacht werden soll. Damit kann für unsere Region ein Tourismus-Produkt attraktiv werden, das
hier bisher kaum eine Rolle spielte, das Wanderreiten, die Urlaubsreise auf dem Pferd von einem Ort
zum anderen. Aber auch für reitende Tagestouristen und nicht zuletzt für die Reitsportler aus der Region selbst erhöht das Projekt die Attraktivität.
Modellcharakter, Multiplikatoreffekt, Öffentlichkeitsarbeit
Wir erhoffen uns durch das Projekt, daß zukünftig überregional die Region “Schwentine-Holsteinische
Schweiz” mit dem Begriff “reiterfreundlich” oder “Reitsportregion” in Verbindung gesehen wird. Die
Weiterführung des Projektes z.B. landesweit soll vorbereitet werden, indem schon von Beginn an Abstimmungsgespräche mit Nachbarregionen geführt werden. Das vorgesehene Beschilderungs- und
Kartensystem soll leicht übertragbar sein.
Schonende Nutzung natürlichen Ressourcen, ökologische Tragfähigkeit
Es ist gewährleistet, daß die zukünftige Reitwegeplanung angepaßt an örtliche Gegebenheiten und
Eigenheiten der Landschaft zu erfolgen hat. Ein Bau von “Reitautobahnen”soll durch diese Planung
vermieden werden. Die Öffentlichkeitsarbeit zu diesem Projekt und z. B. die Beschilderung der Wege
wird dazu beitragen, dass das wilde Reiten durch Wald und Flur mit der möglichen Zerstörung ökologisch wichtiger Biotope weitgehend unterbleibt.
Einhaltung bestehender Planungen und Auflagen
Das vorgesehene Projekt berührt natürlich Belange von Landschaftsrahmenplänen, Regionalplänen,
Flächennutzungsplänen u.a. Auch Eigentumsfragen sind natürlich zu klären. Die Einbindung der Gebietskörperschaften in die Projektplaniung gewährleistet, dass mögliche Fehlplanungen vermieden
werden können. Die Beteiligung der Kreise z.B. als Untere Naturschutzbehörden stellt sicher, dass
Umweltbelange ausreichend berücksichtigt werden.
Zeitplanung
Als Projektlaufzeit ist zunächst ein Jahr vorgesehen. Begonnen werden kann jederzeit. Es ist vorgesehen, eine Stelle mit 39 Stunden/Woche einzurichten, die über eine Strukturanpassungsmaßnahme
(SAM) des Arbeitsamtes gefördert wird.
Finanzplanung
Personalkosten
1 Stelle CJD CII/2 (SAM 80%)
30.540 €
Sachkosten
Summe
Büro 20 qm á 12,- DM
1.440 €
Kfz-Kosten (25.000 km)
2.400 €
Verwaltung
1.527 €
AfA PC
667 €
Reisekosten
500 €
Indirekte Kosten / Overhead
3.054 €
Sonstiges
1.000 €
41.128 €
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
52
Finanzierung
Projektmittel LEADER
Kofinanzierung
20.564 €
Arbeitsamt
11.622 €
Land SH
5.100 €
Eigenmittel
3.842 €
Summe
41.128 €
PD 9.1.3.2
Gesundheitsnetzwerk in Malente - Gesundheit, Sport und Bildung –
natürlich
Projektträger
Sport- und Bildungszentrum Malente; Harald Kitzel, Eutiner Str. 45, 23714 Malente
Projektpartner
•
Curtius-Klinik, Fachklinik für Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin, die verantwortliche Person ist die Geschäftsführerin Annette Nedderhoff
•
Klinikum Holsteinische Schweiz mit dem leitenden Bereichsarzt Dr. Uwe Becker und dem Klinikdirektor Mrosowsky.
•
das CJD Malente – Bildungszentrum - als Seminar- und Tagungsstätte in Zusammenarbeit mit der
Hochseilgarten GmbH & Co KG. , Ansprechpartner ist der Studienleiter Heino Kruse (Lehrer)
Projektziele
Die Landesregierung unter Ministerpräsidentin Heide Simonis strebt eine qualitative und quantitave
Erweiterung der Gesundheitsstandorte in Schleswig-Holstein an.
Schwerpunkt der Landespolitik ist unter anderem die Stärkung eines freien Gesundheits-marktes,
wozu die Integration von Leistungen gehört, die bisher überwiegend getrennt angeboten werden.
Komplettangebote aus einer Hand sind gefragt mit den Schwerpunkten Sport und Fitness, Gesundheit
und Freizeit, Tourismuswirtschaft und Kultur, Nahrung und Genuß. „Das Land ist bekannt als Kur- und
Bäderland, für seine bedeutenden medizinischen Kompetenzen, für seine innovative Medizintechnik,
als führender Rehabilitationsanbieter, für sein gesundes Klima, schöne Landschaft und gutes kulturelles Angebot“ (Zitat: Krankenhausgesellschaft Schleswig-Holstein, Papier zur Gesundheitspolitik).
Hintergrund aller Überlegungen ist es,
•
den touristische Standort und den Bekanntheitsgrad von Bad Malente und der Holsteinischen
Schweiz mit dem Segment Gesundheits- und Wellness-Urlaub auszubauen
•
eine attraktive Angebots-Erweiterung im Tourismus-Bereich vorzunehmen, um insbesondere nicht
organisierte Einzelpersonen als zusätzliches Gästepotentiale zu erschließen
•
dabei dem potentiellen Kunden die Möglichkeit zu einer einmaligen und innovativen Kurs- bzw.
Gesundheitswoche aufzuzeigen.
Projektmaßnahmen
Vorbereitende Untersuchung und Weiterbildungsmaßnahmen
In mehrmaligen Gesprächsrunden der beteiligten Projektverantwortlichen wurden das Programmgerüst und Inhalte der Gesundheitswoche festgelegt. Nach der Zuordnung der ermittelten Schwerpunkte
auf die entsprechenden Projektpartner und der Erhebung einer vorläufigen Preiskalkulation erfolgte
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
53
eine Zielgruppen-Analyse mit dem Hintergrund, eine relevante Vermarktungsstrategie einschlagen zu
können.
Zum Zwecke der Vorbereitung auf die geplanten Gesundheitswochen besteht ferner für die Projektverantwortlichen die Notwendigkeit, an Fortbildungen und Diskussionsforen im Bereich des Tourismus-Wesens teilzunehmen. Ferner wird Dozenten der beteiligten Organisationen die Möglichkeit zur
fachbezogenen und veranstaltungs-adäquaten Schulung und Weiterbildung geboten. Die Projektverantwortlichen gehen davon aus., dass Schulungsmaßnahmen für Mitarbeiter zu 60 % förderfähig sind.
Erschließen der Vertriebswege
Folgende Erschließungswege für das diskutierte Gesundheitsprojekt werden in der Vorlaufphase von
allen Projektpartnern in unterschiedlicher Ausprägung wahrgenommen:
•
Kontaktaufnahme zu Reiseveranstaltern, die unsere Produktlinie vertreten
•
Kontaktaufnahme zu nachbarschaftlichen Tourismus-Organisationen, um möglichst breitgefächert das Konzept vorzustellen
•
Tourismuns-Agentur Schleswig-Holstein
•
Besuche von Tourismusveranstaltungen und Messen
Werbemaßnahmen
•
Erstellung des Werbe-Flyers, Beauftragung einer Druckerei
•
Anzeigenschaltung im Rahmen eines Marketing-Mix
•
redaktionelle Beiträge in Mitglieder-Zeitungen der Krankenkassen
•
Mailing-Aktionen
•
Internet-Auftritt
Die Projektverantwortlichen gehen davon aus., dass Maßnahmen im Bereich Marketing zu 35 % förderfähig sind.
Kleine Infrastrukturinvestitionen
Für diverse Unterrichtseinheiten und für den Therapie-Betrieb müssen verschiedene Sportgeräte (z.B.
Spinning-Räder), anderes Kleinmaterial (z.B. Decken) sowie Verbrauchsmittel angeschafft werden.
Die Projektverantwortlichen gehen davon aus., dass Infrastrukturmaßnahmen zu 60 % förderfähig
sind.
Innovativer Charakter des Projekts
Grundlage des Projektes ist die Erkenntnis, dass sich Beherbergungsbetriebe und Gesundheitseinrichtungen in der Region Holsteinische Schweiz aufgrund des Strukturwandels im Gesundheitstourismus stärker an den Bedürfnissen der Menschen orientieren müssen.
Gerade der Einzelne erkennt und übernimmt die Bereitschaft, auch in der Gestaltung der Urlaubswochen seine Gesundheit durch aktiv-präventive Aspekte zu erhalten bzw. zu fördern.
Um hierfür adäquate Möglichkeiten zu schaffen, muss eine Vernetzung der in Bad Malente auf dem
Feld der Gesundheitsvorsorge tätigen Institutionen stattfinden. Nur durch Kooperationen zwischen
den Anbietern einzelner Dienstleistungen kann diese innovative, fachübergreifende Herausforderung
im Gesundheitstourismus bewerkstelligt werden.
Modellcharakter, Multiplikatoreneffekt, Öffentlichkeitsarbeit
Die Gesundheitsinitiative des Ministeriums für Umwelt, Natur und Forsten des Landes SchleswigHolstein möchte innerhalb des Leitprojektes „Modellregion Natürlich Erleben“ den vorsorgenden Gesundheitsschutz außerhalb des traditionellen Gesundheitswesens fördern.
Hiermit in Zusammenhang steht das Leitmotiv „gesund leben in einer attraktiven Umwelt“, was durch
die angedachte Programminitiative der Projektpartner in hervorragender Weise realisiert wird.
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
54
Auch die landschaftlich reizvolle Lage zwischen Wasser und Wald stellt ein starkes Aufforderungsprofil dar, um sportliche Betätigungen in der natürlichen Umwelt zu genießen.
Aber auch bei wechselhaftem Wetter stehen bei den Projektpartnern genügend Indoor-Einrichtungen
zur Verfügung, um sowohl die breite Palette des Gesundheits- und Freizeitsports als auch mentale
und Entspannungsphasen mit und ohne Wellness-Charakter auszuüben.
Insgesamt wird mit diesem Netzwerk-Projekt eine modellhafte Entwicklung geleistet zu einer umweltgerechten Tourismus- und Freizeit-Struktur, die charakterisiert werden kann mit Wellness, Erlebnis,
Vitalität und Körpergefühl.
Einhaltung bestehender Planungen und Auflagen
Die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen und kommunaler Auflagen ist als selbstverständlich anzusehen.
Schonende Nutzung natürlicher Ressourcen, ökologische Tragfähigkeit
Das Sport- und Bildungszentrum Malente als leitender Projektpartner ist als erste Sportschule in
Deutschland 1998 nach Öko-Audit-Richtlinien zertifiziert worden.
Mitarbeiterschaft, Lieferanten und Gäste der Sportschule werden regelmäßig über die Bemühungen
und Erfolge des Umwelt-Management-Systems aufgeklärt. Hieraus ergibt sich eine enge Verpflichtung
gegenüber allen umweltrelevanten Auswirkungen sowie eine Ausstrahlung auf die Partnerorganisationen im Hinblick auf ressourcenschonenden Umgang bei allen Aktivitäten.
Zeitplanung
ab 01/02:
Vorplanungen und Überlegungen zur administrativen Anbindung des Projekts, zu Programminhalten und zur Marketing-Strategie
Kontaktaufnahme zu interessierten Hotels, Pensionen
07/02 – 09/02
Durchführung von mindestens vier (siehe Anhang 2) Gesundheitswochen,
jeweils in Absprache mit den Projektpartnern und den Tourismus-Organisationen
04/03 – 10/03
Durchführung von mindestens sechs Gesundheitswochen, jeweils in Absprache mit
den Projektpartnern und den Tourismus-Organisationen
04/04 – 10/04
Durchführung von mindestens acht Gesundheitswochen, jeweils in Absprache mit den
Projektpartnern und den Tourismus-Organisationen
Finanzplanung
Jahr
2002
2003
2004
4
6
8
8.000,00
9.000,00
10.000,00
4.000,00
4.000,00
4.000,00
1.1.3. Klinik. Holst. Schweiz (2 Std./Woche)
2.000,00
2.000,00
2.000,00
1.1.4. CJD
2.000,00
2.000,00
2.000,00
16.000,00
17.000,00
18.000,00
7.200,00
9.600,00
geplante Wochen
Teilnehmerbeitrag = 328 Euro
in der Übersicht alle Beträge in Euro
1. Personal
1.1. Anteilige Personal- u. Sachbearbeiterkosten
1.1.1. SBZ
(8 Std./Woche im 1. Jahr)
1.1.2. Curtius-Klinik
(4 Std./Woche)
(2 Std. /Woche)
Gesamt 1.1.
1.2. Referenten-, Dozentenkosten, ärztliche Honorare und Schulungskosten
1.2.1. SBZ (25 Eht.+ Reisekosten pro Woche)
4.800,00
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
1.2.2. Curtius-Klinik
(10 Eht. pro Woche)
55
1.000,00
1.500,00
2.000,00
1.2.3. KHS 40 x 77 Euro im 1. Jahr
3.080,00
4.620,00
6.160,00
1.2.4. CJD/HSG 40 x 80 Euro im 2. Jahr
3.200,00
4.800,00
6.400,00
200,00
300,00
400,00
Gesamt 1.2.
* der enthaltene Anteil der Schulungskosten beträgt etwa
30 % (ca. 4.000 Euro)
12.280,00
18.420,00
24.560,00
Gesamt 1. Personal
28.280,00
35.420,00
42.560,00
1.2.5. TSM
2. Infrastrukturmassnahmen
2.1. Anteilige Büro-, Raum- und Hallenmieten sowie anteilige Nutzung der Büroausstattung, der Telekommunikationstechnik und Porto
2.1.1. SBZ
2.000,00
2.000,00
2.000,00
2.1.2. Curtius
1.000,00
1.000,00
1.000,00
2.1.3. KHS
1.000,00
1.000,00
1.000,00
2.1.4. CJD/HSG
1.000,00
1.000,00
1.000,00
2.2.1. SBZ
3.000,00
3.000,00
3.000,00
2.2.2. Curtius
2.000,00
2.000,00
2.000,00
2.2.3. KHS
2.000,00
2.000,00
2.000,00
2.2.4. CJD/HSG
2.000,00
2.000,00
2.000,00
14.000,00
14.000,00
14.000,00
4.000,00
4.000,00
4.000,00
10.000,00
10.000,00
10.000,00
3.3. Mailing-Aktionen
9.000,00
9.000,00
8.000,00
3.4. Besuche von Messen und Veranstaltungen
3.000,00
3.000,00
3.000,00
3.5. Internet-Auftritt und Pflege
2.000,00
1.000,00
1.000,00
Gesamt 3. Marketing
28.000,00
27.000,00
26.000,00
Gesamtkosten 1 - 3
70.280,00
76.420,00
82.560,00
13.100,00
19.200,00
25.300,00
2.1. Zu Schulungskosten Personal 60 % *(siehe 1.2.)
2.400,00
2.400,00
2.400,00
2.2. Zu Infrastrukturmaßnahmen 60 %
8.400,00
8.400,00
8.400,00
2.3. Zu Marketing/Öffentlichkeitsarbeit 35 %
9.800,00
9.500,00
9.100,00
2.2. Anschaffung Material
Gesamt 2. Infrastrukturmaßnahmen
3. Marketing/Öffentlichkeitsarbeit
3.1. Flyer, Layout und Druck
3.2. Insertionen
Finanzierung
1. Teilnehmerbeiträge 10 TN a. 328,00 EURO x Wochen
2. Leader+
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
56
3. Eigenanteil der beteiligten Organisationen
3.1. SBZ
10.000,00
10.000,00
10.000,00
3.2. Curtius-Klinik
10.000,00
10.000,00
10.000,00
3.3. KHS
10.000,00
10.000,00
10.000,00
6.580,00
6.920,00
7.360,00
70.280,00
76.420,00
82.560,00
3.4. CJD/HSG
Summe
PD 9.1.3.3
Informationsnetzwerk Holsteinische Schweiz
Projektträger:
Die Trägerschaft muss noch genau geklärt werden; eventuell:
•
Naturpark Holsteinische Schweiz
•
Holsteinische Schweiz Tourismus e.V.
•
Gemeinden
Projektziele:
•
Aufbau eines einheitlichen Informationssystems für Touristen und Einheimische, das besonders
die in diesem Antrag angesprochenen Themenschwerpunkte (z.B. Landwirtschaft; Natur und
Umwelt; Wasser; Kulturlandschaft; neue Energien und weitere) aufnimmt.
•
Erfassung und Ausbau von bestehenden Schwerpunkten (z.B. Naturparkhaus Plön, Ölmühlengelände für Wasser, Schießplatz Kasseedorf für Jagd, Wald usw.) bzw. Neuanlage von Schwerpunkten zu/als Kristallisationspunkte zur Besucherinformation.
•
Ausrichtung aller Informationsmedien an diesem Informationssystem
•
Vernetzung der Schwerpunkte durch ÖPNV- Angebote und Fahrradwege (siehe auch Projekt
zum Bau kostengünstiger Fahrradwege)
•
Vermarktung der vorhandenen speziellen thematischen Rundtouren (Fahrrad und Wanderwege)
um die Schwerpunkte herum
•
Konzept zur Ausbildung und Qualifizierung von Personen, die als „guids“ thematische Führungen
machen können
•
Ggf. Schaffung von Beschäftigungsmöglichkeiten für arbeitslose Jugendliche ohne Schulabschluss in den Schwerpunktbereichen
Projektanlass und Projekthintergrund:
Die Holsteinische Schweiz ist gekennzeichnet durch eine vor allem mit dem Tourismus gewachsene
Informationslandschaft. Diese ist gekennzeichnet durch keine einheitliche Informationsstrategie. Erste
erfolgreiche Schritte sind in der Informationsvermittlung durch die Gründung des Vereins Holsteinsiche
Schweiz Tourismus und die Errichtung des Naturparkhauses beschritten worden. Es werden aber
immernoch in den einzelnen Orten zwar zahlreiche, aber doch nicht abgestimmte einzelne Angebote
angeboten. Zudem ist die mit der Errichtung des Naturparkhauses vorgesehene Errichtung von weite-
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
57
ren Informationsschwerpunkten noch nicht erfolgt. Wenn man sich zum Beispiel über Direktvermarktung und Landwirtschaft oder Natur in der Holsteinischen Schweiz informieren will, kann man das nicht
hauptsächlich an einem Ort tun, sondern man ist auf verschiedene Orte und Anlässe angewiesen, die
nicht einfach zugänglich sind.
Sinn dieses Leitprojektes ist es also, die bestehenden Ansätze themenspezifisch zu sogenannten
Schwerpunkten (oder „Kristallisationspunkten“) zu entwickeln, die als erste Hauptanlaufpunkte fungieren sollen. Ggf. müssen Schwerpunkte noch neu geschaffen werden, wenn zur Zeit noch kein Ansatzpunkt vorhanden ist (Landwirtschaft).
An diesen Punkten soll dann möglichst umfassend die Erstinformation erfolgen. Bestandteil des Konzeptes ist aber auch, dass hier auf andere Informationsquellen und –orte, die vertiefende Informationen bieten, verwiesen wird. So entstünde ein Informationsnetzwerk, dass zielgerichtet auf die Wünsche der Touristen abgestimmt werden könnte. Wie beschrieben, sind diese Punkte teilweise schon
vorhanden und informieren über einen Themenbereich. Aber auch hier ist der Gedanke der Vernetzung noch nicht genügend ausgeprägt. Gerade aber zum Thema Landwirtschaft- Verbraucher- Direktvermarktung ist noch kein Schwerpunkt vorhanden. Dieser ließe sich z.B. in Verbindung mit der
Errichtung eines „Gläsernen Bauernhofes“ verbinden, der auch geplant ist.
Beitrag des Projektes zum Erreichen der Entwicklungsziele:
•
Vorrangiges Ziel des Projektes ist die Verbesserung der Information für Touristen und damitz
eine Steigerung der Attraktivität der Region für Touristen.
•
Daneben setzt besonders die Schaffung von neuen Einkommensquellen im Bereich der Landwirtschaft eine stärkere Einbeziehung von Touristen und damit auch Verbrauchern in diesbezügliche Themen voraus. Eine Auseinandersetzung zum Beispiel mit der Erzeugung von Nahrungsmitteln oder den Schönheiten von Natur und Landschaft setzt zwingend voraus, dass die entsprechenden Personen einen leichten Zugang zu diesbezüglichen Informationen haben. Ist diese
Kette zwischen Erzeuger und Konsument nicht geschlossen, können sich die positiven Ergebnisse nicht einstellen. Damit entspricht das Projekt einmal dem Ziel, neue Aufgabenfelder in der
Landwirtschaft zu erschließen und weiter dem Ziel, die ländlichen Strukturen in die touristische
Infrastruktur und die Vermarktung mit einzubeziehen.
•
Positiv für die Durchführung des Projektes ist die Tatsache, dass sowohl in der Holsteinsichen
Schweiz als auch in Ostholstein insgesamt schon eine ganze Reihe von guten Beispielen vorhanden sind (z.B. Museumshof Lensahn; Bauernhöfe mit Direktvermarktung; Bauernhöfe mit Urlaub auf dem Bauernhof), deren Erfahrungen genutzt werden können.
Projektinhalte:
Das Projekt unterteilt sich in 2 Abschnitte. Im Vordergrund der ersten Phase steht die Entwicklung
eines Konzeptes für das „Informationsnetzwerk Holsteinische Schweiz“. Dazu gehört die Auswahl der
für die Region geeigneten thematischen Schwerpunkte, der Ansatzpunkte vor Ort und deren Verknüpfung. Es ist unbedingt erforderlich, bestehende Konzepte mit einzubeziehen, um nicht das Rad neu zu
erfinden und Kosten zu sparen und bestehende Initiativen zu unterstützen. Außerdem soll in Abstimmung mit der Holsteinischen Schweiz Tourismus e.V. ein Informationssystem entwickelt werden, dass
die Wünsche der „zu Informierenden“ nach leichter Zugänglichkeit mit den Bedürfnissen der „Informierenden“ verbindet. In der zweiten Phase soll dann das Konzept umgesetzt werden und Eingang in die
weitere Verwirklichung der Maßnahmen dieses Konzeptes und Sonstiger finden.
Arbeitsschritte im einzelnen:
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
58
Phase 1 (Konzept)
1.
Grundlagenermittlung: Welche Themen sind für die Menschen in der Holsteinischen Schweiz
und für Touristen wichtig, worüber soll informiert werden? Einbeziehung schon bestehender
Konzepte; Wo sind schon Ansatzpunkte, die zu Schwerpunkten werden könnten? Gibt es Träger, die diese Funktion ausüben können? Wie können neue Träger gefunden werden?
2.
Konzepterarbeitung: Auswahl von Informationsschwerpunkten; Erarbeitung der Informationsstrategie, Besprechung mit den Trägern, Leitfaden zur Information; Konzept für die Vernetzung
(Wegeführung, Fahrrad, ÖPNV); Erarbeitung einer Kommunikationsstrategie in Zusammenarbeit mit den Tourismusorganisationen
Phase 2 (Umsetzung)
1.
Etablierung der Informationsschwerpunkte (Beratung; Ausbildung; Ausbildung von Guids; Hilfe
bei der Umsetzung; ...)
2.
Beratung der Informationspunkte, die nicht die Schwerpunkte bilden hinsichtlich deren Einbindung
3.
Ausarbeitung von themenbezogenen Rundwegen im Zusammenhang mit den Schwerpunkten
4.
Vernetzung der Schwerpunkte durch ÖPNV- Maßnahmen und Radwegbeschilderung
5.
Umstellung der Marketingmaßnahmen im Tourismusbereich
Innovativer Charakter / Modellcharakter des Projektes:
Durch das Projekt wird verstärkt die enge Beziehung zwischen den Anbietern von Informationen und
den Empfängern auf breiter Front in den Vordergrund gestellt. Damit wird für die in der Landwirtschaft
tätigen oder die im ländlichen Raum lebenden Menschen die Möglichkeit eröffnet, durch direkte Kommunikation zum Beispiel die Erzeugung von landwirtschaftlichen Produkten oder die Entwicklung von
Naturräumen unter Einbeziehung der Landwirtschaft den Verbrauchern, die sich als Touristen in der
Region befinden, näher zu bringen. Damit würde nicht „über etwas“ informiert, sondern die Betroffenen informieren selbst über ihre Erzeugung, ihre Heimat oder ihre Natur.
Öffentlichkeitsarbeit:
Ein Informationsnetzwerk, das die kundenfreundliche Information für Touristen in der Holstienischen
Schweiz zum Ziel hat, ist schon von der Anlage her ein Konzept mit Öffentlichkeitswirksamkeit. Besonders wichtig ist aber in diesem Zusammenhang, dass das Konzept in der Phase 1 mit den Beteiligen besprochen wird, damit auch eine Identifikation erfolgen kann.
Evaluierung, Monitoring:
Ziel der Phase 1 ist die Erarbeitung eines umsetzungsfähigen Konzeptes für das „Informationsnetzwerk Holsteinische Schweiz“. Damit ist das Ergebnis klar definiert. Als Zwischenkontrolle sind monatliche Berichte/Abstimmungsgespräche an/mit die/der Geschäftsstelle bzw. die/der Mitgliederversammlung vorgesehen.
Zeitplanung:
•
Phase 1 ab Herbst 2002 bis Mitte 2003
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
59
•
Phase 2: nach Beendigung von Phase 1 (die Ergebnisse von Phase 1 fließen in die Konzeption
der Phase 2 ein)
•
Nach Ablauf der Projektlaufzeit eigenständige Fortführung durch die jeweiligen Projektträger
Finanzplanung:
Kosten in Euro
2002
2003
2004
Summe
Förderung
Förderung
in %
in Euro
Personalkosten
30.000
45.000
a.) Phase 1
15.000
b.) Phase 2
Abhängig vom Ergebnis Phase 1
100 %
45.000
100 %
10.000
100 %
55.000
Sachkosten
a.) Phase 1
3.000
b.) Phase 2
10.000
7.000
Abhängig vom Ergebnis Phase 1
18.000
37.000
55.000
Summe
Finanzierung (in Euro)
2002
2003
2003
Summe
Projektträger
9.000
18.500
27.500
Zuschuss
9.000
18.500
27.500
18.000
37.000
55.000
Leader +
Summe
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
60
PD 9.1.3.4
Veranstaltungskalender für den „Naturpark Holsteinische Schweiz“
mit Schwerpunkt Natur- und Landeskunde
Projektträger
Naturpark Holsteinische Schweiz e.V., Thea Daubitz, Schlossgebiet 9, 24306 Plön, Tel.
04522/749376, FAX: 04522/749377
Projektpartner
Arbeitsamt Plön, Herr Kerssen, Lütjenburger Str. 9 – 10, 24306 Plön, Tel. 04522/7473-12
Bingo - Projektförderung, Herr Schadt, Mühle Westeraccum, 26553 Dornum
Projektziele
•
Bündelung der natur- und landeskundlichen Veranstaltungen und Bekanntmachung der wichtigsten kulturellen Angebote der Region (Transparenz)
•
Attraktivitätssteigerung der Region (Regionalförderung)
•
Präsentation des Naturparks Holsteinische Schweiz als vielfältiges „Naturparadies“ mit kultureller Eigenheit nach innen (Wir-Gefühl) und außen (Vermarktung)
•
Förderung von umweltverträglichen Erholungsaktivitäten
•
Naturschutz (Qualifizierung)
Beitrag zum Erreichen der Entwicklungsziele
Dem Urlauber sind normalerweise die einschlägigen Anbieter von regionalen Veranstaltungen nicht
bekannt. Für ihn ist es während der Kürze seines Aufenthaltes (angenommenen 2 Wochen) schwierig,
wenn nicht unmöglich, umfassende Informationen über das vielfältige Angebot in der Region zu erhalten. Die Palette der Anbieter ist groß.
Die Herausgabe eines entsprechenden Veranstaltungskalenders trägt zur Attraktivitätssteigerung der
Region bei, weil dem Urlauber die Möglichkeit gegeben wird, einfach umfassende Informationen zur
Freizeitgestaltung erhalten zu können. Gleichzeitig werden bestehende Angebote der Region vernetzt.
Umgekehrt erhalten die oft finanzschwachen Anbieter von natur- und landeskundlichen oder kulturellen Veranstaltungen (Naturschutz- und Heimatvereine etc.) zwei attraktive und leistungsfähige Medien
(internet und Broschüre) für die gemeinsame Veröffentlichung ihrer Veranstaltungsangebote. Dadurch
wird das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Kommunikation der Aktiven im Naturpark Holsteinische
Schweiz gefördert. Durch die bessere Bekanntmachung der einzelnen Veranstaltungen können mehr
Menschen über ökologische Zusammenhänge und die Ziele des Naturschutzes informiert werden.
Projektinhalte
Die natur- und landeskundlichen Veranstaltungen und die wichtigsten kulturellen Angebote im Naturpark Holsteinische Schweiz sollen in einem Veranstaltungskalender, der regelmäßig im Internet und
als Broschüre erscheint, veröffentlicht werden.
1.) Einstellung einer AB-Kraft für die Laufzeit von 2 Jahren durch den Naturparkverein Anforderungsprofil: möglichst naturwissenschaftlich orientierte Ausbildung, gutes Schriftdeutsch, sicherer Umgang mit EDV
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
61
Rahmen: 30 Wochenstunden, Vergütung je nach Ausbildung (max. BAT IV b)
2.) Bereitstellung eines Veranstaltungskalenders im Internet (Datenbank mit Suchkriterien) über eine
entsprechende Internetfirma für den Naturparkverein.
3.) Herausgabe und Vertrieb des Veranstaltungskalenders als Broschüre (3 X im Jahr, insgesamt
19.000 Exemplare/Jahr).
Die AB-Kraft wird vom Naturparkverein für die Dauer von 2 Jahren eingestellt. Die Anleitung, Aufsicht
und Kontrolle erfolgt über die hauptamtliche Geschäftsstelle des Naturparkvereins. Hierfür werden
durchschnittlich 1 h/Woche eingeplant. Zur Arbeitszeiterfassung werden Zeiterfassungslisten geführt.
Die AB-Kraft ist über die Betriebshaftpflicht (Kommunaler Schadensausgleich) des Naturparkvereins
versichert. Der Arbeitsplatz der AB-Kraft befindet sich wegen Platzmangels nicht im Bürobereich der
Geschäftsstelle im Naturpark-Haus Plön sondern in räumlicher Nähe bei der benachbarten Kreisverwaltung Plön. Hier kann ein Tul-Arbeitsplatz (mit internetfähiger PC-Anlage) gegen Erstattung der
Sach- und Gemeinkosten zur Verfügung gestellt werden.
Die Veranstaltungstermine sollen von der AB-Kraft kontinuierlich erfaßt und zusammengestellt werden. Hierfür ist eine Recherche bei den Anbietern in der Region und evtl. eine redaktionelle Bearbeitung der gelieferten Textbeiträge notwendig. Die Programmierung und Bereitstellung einer Datenbank
inkl. Design als Veranstaltungskalender im Internet soll durch eine einschlägige Firma erfolgen. Es soll
dabei geprüft werden, ob eine Kompatibilität mit anderen Internetangeboten in der Region hergestellt
werden kann, so daß ein gemeinsamer Datenpool gegenseitig nutzbar wäre. Die Eingabe und Bearbeitung der Daten für das Internet soll nach einer kurzen Schulung durch die Internetfirma von der ABKraft erfolgen. Gleichzeitig ist vorgesehen, daß die einzelnen Veranstalter ihre Veranstaltungen auch
selbstständig über das Internet in den Veranstaltungskalender des Naturparks eingeben können, so
daß in diesem Fall nur noch die Freischaltung durch den Naturparkverein erfolgen müßte. Nach der
Anschubphase (Projektdauer 2 Jahre) könnte so erreicht werden, daß der Veranstaltungskalender
später auch bei reduziertem Personaleinsatz weiter im Netz erscheinen kann. Die parallel zum Internet herausgegebene Broschüre ist derzeit noch notwendig, da ein großer Teil der Zielgruppe (Touristen über ihre Vermieter) noch nicht „am Netz“ ist. Ziel ist es, die Auflagenhöhe mittelfristig zu reduzieren und die Finanzierung über Anzeigen und Beiträge der Veranstalter zu regeln. Zu den Aufgaben
der AB-Kraft gehört es auch, die drucktechnische Umsetzung der Broschüre vorzubereiten und zu
begleiten.
zu 2.) Broschüre
erscheint 3 x /Jahr (März bis Juni/6.000 Ex., Juli bis Oktober/10.000 Ex.; Nov. bis Feb./3.000 Ex.)
Umfang: 48 bis 60 Seiten (ca. 1.200 Veranstaltungen/Jahr)
Gliederung: Titel; Übersicht – Inhaltsverzeichnis; Übersichtskarte; Termine (nach Kategorie und ggf.
Datum sortiert)
Kategorien: regelmäßige; Einzeltermine; Termine nach Vereinbarung; Ausstellungen; evtl. Anzeigen
Die Typen der einzelnen Veranstaltungen (z.B. Fledermausexkursion, geologische Exkursion oder
ornithologische Wanderung) sollen durch unterschiedliche Symbole (insgesamt ca. 15) gekennzeichnet werden.
zu 3.) Internet:
Datenbank:
Verlinkung mit homepage Naturpark, www.naturpark-holsteinische-schweiz.de
Suchkriterien: Orte; Datum; Typ; Veranstalter; nach Vereinbarung
Aktualisierung: monatlich (bzw. wöchentlich)
Erfassung der Daten durch Naturpark (AB-Kraft) bzw. Veranstalter (über das Internet)
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
62
Innovativer Charakter
Derzeit gibt es im Naturpark Holsteinische Schweiz keinen einheitlichen Veranstaltungskalender (weder als Printmedium noch im Internet). Der Kreis Ostholstein und einige Gemeinden geben jeweils für
ihr Gebiet eigene Publikationen heraus. Darüber hinaus veröffentlichen die jeweiligen Anbieter eigene
Programmblätter. Die Schaffung eines zentralen Datenpools für Veranstaltungen in der Region könnte
auch für andere Tourismusregionen Vorbild sein.
Multiplikatoreneffekt, Öffentlichkeitsarbeit
•
Möglichkeit der Verlinkung für andere (Tourismusverband, Kurverwaltungen, Naturschutzverbände)
•
Das Veranstaltungsheft wird über alle beteiligten Veranstalter angeboten. Dadurch potenziert
sich die Verbreitung der Angebote jedes einzelnen Anbieters.
•
Bekanntmachung in der örtlichen Presse
•
Flächendeckender Versand der Broschüre an alle wichtigen Verteiler (Kurverwaltungen etc.)
•
Hinweis in der Broschüre auf die Internetadresse und umgekehrt
•
Hinweis auf website in Publikationen des Naturparkvereins
Evaluierung, Monitoring
•
Ermittlung der tatsächlich an den Verteilerstellen abgenommen Anzahl der Broschüren
•
Ermittlung der Frequentierung („hits“) der Internetseite
Zeitplan
Projektdauer 2 Kalenderjahre (2002, 2003); mit dem Projekt kann erst nach Bewilligung aller beantragten Fördermittel begonnen werden.
Finanzplanung
Kosten:
Haushaltsjahr:
2002
2003
Gesamt
€
€
€
1.560
1.560
3.120
27.000
27.500
54.500
14.000
14.000
28.000
1.000
1.000
2.000
2.550
2.550
5.100
10.250
10.250
20.500
- Verpackung/Versand
1.000
1.000
2.000
- Porto
1.000
1.000
2.000
Währung:
Personalkosten
- Overhaed
- Gehalt (BAT IV b 80%, 30 h)
Sachkosten
- Gemein- und Sachkosten
- Fahrtkosten
Broschüre
- Layout
- Druckkosten
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
63
Internet
- Design
4.200
0
4.200
- Schulung
2.000
0
2.000
- laufende Kosten
7.000
7.000
14.000
71.560
65.860
137.420
2002
2003
Gesamt
€
€
€
LEADER+*
35.780
32.930
68.710
Arbeitsamt*
28.700
29.050
57.750
Bingo-Projektförderung
3.500
3.500
7.000
Eigenmittel
2.020
380
2.400
Eigenleistungen
1.560
1.560
3.120
71.560
65.860
137.420
Gesamt
Finanzierung
Haushaltsjahr
Währung
Gesamt
* ohne Zusage!
PD 9.1.3.5
Schwentine – Zehnkampf
Projektträger
Sport- und Bildungszentrum Malente; Harald Kitzel, Eutiner Str. 45, 23714 Malente
Projektziele
Ein kombinierter Mehrkampf mit und ohne Fortbewegungsmitteln entlang des Schwentine-Laufs. Geplant ist, entlang der Schwentine im nächsten Jahr und in den folgenden Jahren ein breitensportliches
Event stattfinden zu lassen, dass in dieser Form einmalig ist. Sportliche Bewegung, naturnahes Erleben und touristische Reize werden dabei in Verbindung gebracht.
Projektmaßnahmen
Zehn verschiedene Disziplinen müssen absolviert werden, wobei es eine Kombination geben soll aus:
•
Sportarten, die mit Hilfe von Fortbewegungsmitteln Strecken überwinden und
•
stationären Sportarten zur Entspannung und Erholung
Die Sportarten sind bewußt so gewählt, dass sie entweder bekannt sind oder relativ wenig Aufwand
erlernt werden können. Auf technisch schwierigere Disziplinen, wie zum Beispiel das Segeln und das
Inline-Skaten wurde bei der Auswahl der Sportangebote verzichtet, um keine Hemmschwellen für
potentielle Teilnehmer aufzuzbauen.
Der Startpunkt ist vorgesehen in Kasseedorf (Marktplatz), bis zum Ziel in Plön (entweder die ehemalige Fünf-Seen-Kaserne oder die MUS) sind ca 20 km auf verschiedene Art und Weise zu überwinden.
Eine Zeitnahme bzw. eine Punktbewertung erfolgt bewußt nicht, um den breitensportlichen Charakter
dieses Sportangebots zu dokumentieren. Vorrangig zählt bei diesem Mehrkampf das olympische
Motto („Dabei sein ist alles“) sowie das „Finisher-Prinzip“ der frühen Triathlon-Jahre (Schaffen und
Ankommen).
Die Verbindung beider politischer Kreise sollte durch die Anwesenheit der Landräte dargestellt werden: Z.B. könnte der Startschuß durch den Landrat des Kreises OH vorgenommen werden und die
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
64
Siegerehrung in Plön durch den Landrat des Kreises Plön. Startgebühr: Eine nicht zu hohe Startgebühr wird es allen Interessierten – insbesondere Familien – ermöglichen, diese abwechslungsreiche
und spannende sportliche Erfahrung zu bestehen. Die Startgebühr (10 Euro für Einzelstarter und 20
Euro für Familien ?!) sollte folgende Gegenleistungen/Belohnungen beinhalten:
•
Getränke und ein kleiner Imbiß während der Pausen
•
ein buntes T-Shirt, (das gleichzeitig öffentlichkeitswirksam die Region „Schwentine“ verkörpert) für jede/n, evtl. mit einem passenden, motivierenden Aufdruck
•
(„Schwentine-10-Kampf 2003 = ICH WAR DABEI !“)
•
eine „Finisher-Medaille“ oder eine mit der Schwentine in Zusammenhang stehende andere
Auszeichnung
•
die Eintritts- und Leihgebühren für Sportgeräte und Schwimmhallen
•
den Rücktransport-Service von Plön nach Kasseedorf
Folgender vorläufiger Ablauf ist vorgesehen:
von
nach
Sportart
alternative Sportart Entfernung
z.B. für Kinder
1.
Kasseedorf Marktplatz
Sibbersdorf
Schießplatz
Walking
./.
3,5 Km
2.
Schießplatz
stationär
Bogenschießen
Pfeilwerfen
0
3.
Schießplatz
Badeanstalt
Laufen
Gehen
3,5 Km
4.
Badeanstalt
Germania Ruderverein
Rudern
Tretbootfahren
0,5 Km
5.
Schwimmhalle Eutin
stationär
Schwimmen
0,2 Km
6.
Schwimmhalle Eutin
Schwimmhalle
Malente
Wandern
6,5 Km
7.
Schwimmhalle Malente
stationär
Aqua-Jogging
0,1 Km
Schwimmhalle Malente
KellerseeBadestelle
Transfer
0,8 Km
8.
Kellersee-Badestelle
DiekseePromenade
Kanufahren
durch die
Schwentine
2,5 Km
9.
Dieksee-Promenade
Eingang Holm
Kick-Board
0,7 Km
10.
Eingang Holm
Plön (MUS oder 5- Radfahren
Seen-Kaserne)
7 Km
Zeitplanung
2002:
Abklärung aller organisatorischen und Finanzierungsfragen, Kontaktaufnahme
mit den beteiligten Vereinen und Institutionen
2003:
Veranstaltungstermin am ersten Wochenende evtl. im Mai,
Finanzplanung
Die tatsächlichen Kosten einer derartigen Veranstaltung hängen natürlich stark von den Teilnehmerzahl ab. Im ersten Jahr erfolgt die Kalkulation auf der Basis von 70 Personen, für das zweite und dritte
Jahr lautet die Prognose 120 bzw. 150 Teilnehmer.
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
65
1. Jahr
2. Jahr
3. Jahr
70
120
150
Planungskosten (Telefon, Kopien u.a.)
2.000,00 €
1.500,00 €
1.000,00 €
Gerätekosten (Anschaffung und Leihgebühren
für Kanu, Kick-Boards, Fahrräder)
1.500,00 €
1.000,00 €
1.000,00 €
500,00 €
500,00 €
500,00 €
Personal- und Helferkosten:
2.500,00 €
2.500,00 €
2.500,00 €
Genehmigungen: Gema u.a.
300,00 €
300,00 €
300,00 €
Rücktransport (Bus)
300,00 €
300,00 €
300,00 €
Auszeichnungen (T-Shirts, Medaillen)
1.000,00 €
1.700,00 €
2.100,00 €
Getränke/Imbiß für Teilnehmer und Helfer
1.000,00 €
1.500,00 €
2.000,00 €
Nebenkosten, z.B.:
2.000,00 €
2.000,00 €
2.000,00 €
11.100,00 €
11.300,00 €
11.700,00 €
700,00 €
1.200,00 €
1.500,00 €
Leistung Kreis OH
2.000,00 €
2.000,00 €
2.000,00 €
Leistung Kreis Plön
2.000,00 €
2.000,00 €
2.000,00 €
800,00 €
500,00 €
600,00 €
5.600,00 €
5.600,00 €
5.600,00 €
Prognose Teilnehmerzahl
Eintrittsgebühren für Schwimmhallen
Druck der Ausschreibung, Info-Broschüre,
Werbekosten, Ausschilderung für die Anfahrt,
Bewirtung Gäste/Presse
Summe
Finanzierung
Teilnehmerleistung
Werbe- und Druckkostenzuschuß
Leistung LAG
PD 9.1.3.7
Hochseilgarten Malente
Projektträger:
Hochseilgarten Malente GmbH & Co. KG
Godenbergstr. 10, 23714 Bad Malente (Heino Kruse, Rainer Olbrisch)
Projektpartner
CJD Malente -Bildungszentrum-, Godenbergstr. 10, 23714 Bad Malente
Ferienhof Radlandsichten, 23714 Bad Malente (Frank Schumacher)
Projektziele:
1.
Schaffung eines neuen, attraktiven und innovativen Angebots in den Bereichen Firmentrainings und Tourismus auf dem Gelände eines landwirtschaftlichen Betriebes
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
66
2. Schaffung eines neuen, attraktiven Angebots in den Bereichen Jugend- und Vereinsarbeit (Schüler, Jugendfeuerwehren, Sportvereine, Auszubildende) auf dem Gelände
eines landwirtschaftlichen Betriebes
3. Nachhaltige Nutzung der Landschaft „Holsteinische Schweiz“ im Sinne eines sanften
Tourismus
4. Erzeugung von Synergien durch Kooperation mit einem landwirtschaftlichen Betrieb
(Ferien auf dem Bauernhof), einem Bildungszentrum und einer Kanu-Mietstation
5. Vernetzung mit bestehenden und neuen Angeboten von Hotels, Sport-, Gesundheitsund Kureinrichtungen der Region
6. Akquisition einer attraktiven neuen Klientel für die Region, Firmen und Touristen, die
aktiv Sport und Bildung in einer intakten Natur erfahren wollen
Projektmaßnahmen:
1. Projektleitung und Koordinierung: Erstellung und Durchführung zielgruppenorientierter Konzepte, Einsatzplanung und Leitung von Trainern, Koordinierung von Terminen, Durchführung von Öffentlichkeitsarbeit, Messen und allg. Werbeveranstaltungen
2. Trainings- und Qualifizierungsmaßnahmen: Training von speziellen Sicherungstechniken, Qualifikation für den Umgang mit Schüler- und Jugendgruppen, Qualifikation für die Durchführung von Trainings und Events mit Firmen und Touristen sowie
kundenorientiertes Verhalten
3. Information, Öffentlichkeitsarbeit, Werbemaßnahmen: Gestaltung und Herstellung
von Flyern sowie von allgemeinen Werbe- und Informationsbroschüren, Gestaltung
und Durchführung von Messeauftritten, Darstellung der erlebnisorientierten Zielsetzungen
4. Infrastrukturmaßnahmen: Beschilderung in der Gemeinde Malente, Ausbau eines
Raumes für Verwaltungsarbeit sowie Gästebetreuung
Innovativer Charakter:
In den USA sind Hochseilgärten seit über 30 Jahren in vielen Regionen als attraktive OutdoorTrainings-Szenarien etabliert. Seit Juli 2001 bietet sich für Gruppen und Projektteams nun auch in
Schleswig-Holstein auf Grund privater Innovationsbereitschaft diese einmalige Gelegenheit, begleitet
von geschulten Sicherheitstrainern den Horizont ihrer Möglichkeiten neu zu entdecken.
Der Hochseilgarten als Trainingsinstrument spricht Firmengruppen für spezielle Trainings uns Events
an, die sich in Malenter Hotels und Bildungszentren sowie in Ferienwohnungen landwirtschaftlicher
Betriebe für ihre Veranstaltungen einbuchen. Er richtet sich an alle touristische Zielgruppen, die die
Holsteinische Schweiz als Urlaubsregion gewählt haben und einen aktiven, erlebnisreichen Urlaub
verbringen wollen.
Wir wollen gerade im Bereich der Jugendarbeit Akzente setzen:
Wir wollen das Selbstvertrauen unserer jungen Gäste stärken und sie zum Erreichen gemeinsamer
Ziele befähigen. Beides lernt man nicht aus Büchern, sondern aus Erlebnissen.
Unser Projekt bietet diese einmaligen Erlebnisse speziell für Schülergruppen, die Jugendarbeit in
Feuerwehren und Sportvereinen sowie für die offene Jugendarbeit.
Modellcharakter, Multiplikatoreneffekt und Öffentlichkeitsarbeit:
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
67
Dieses Projekt hat Modellcharakter für Schleswig-Holstein. Es kombiniert auf einmalige Art und Weise
erlebnisorientiertes Lernen, persönlichkeitsorientierte und persönlichkeitsbildende Methoden sowie
„sanften Tourismus“.
Durch die gezielte Ansprache von Firmen soll das Projekt „Hochseilgarten Malente“ ganzjährig MitarbeiterInnen aus dem gesamten Norddeutschen Raum in die Tourismusregion „Holsteinische Schweiz“
ziehen. „Lernen und Leben in der Holsteinischen Schweiz“ wird das Motto sein, das wir nutzen werden, um durch zielgruppenspezifische Öffentlichkeitsarbeit und Werbung in Printmedien, auf Messen
und Weiterbildungskongressen sowie im Internet auf dieses Projekt aufmerksam zu machen.
Im Rahmen der Jugendarbeit bietet dieses Projekt ausgezeichnete Chancen in der pädagogischen
und psychosozialen Betreuung von Jugendlichen und Kindern. Der Hochseilgarten eignet sich insbesondere für das Training von Jugendgruppenleitern aller Vereine und Organisationen. Speziell lassen
sich aber auch Trainings mit verhaltensauffälligen Schülern und jungen Menschen durchführen, um
Teamgeist sowie das Leben in sozialen Gemeinschaften zu vermitteln.
Eine weitere Besonderheit diese Projektes ist die Kooperation zwischen dem landwirtschaftlichen
Betrieb „Hof Radlandsichten“ und der Hochseilgarten GmbH & Co. KG. Der Betrieb des Hochseilgartens, der landwirtschaftliche Betrieb sowie das Hofcafé ergänzen sich wirtschaftlich sinnvoll und ökologisch nachhaltig und bilden in dieser Form eine in der Region modellhafte Kooperation.
Zeitplanung:
Projektbeginn: Frühjahr / Sommer 2002
Projektende:
Dezember 2004
Finanzplanung:
Kosten
Kosten 2002
Kosten 2003
Kosten 2004
Gesamt
Planungskosten
€ 4.500,-
€ 2.500,-
€ 2.500,-
€ 9.500,-
Personalkosten
€ 20.000,-
€ 20.000,-
€ 20.000,-
€ 60.000,-
Training + Qualifizierung € 11.500,-
€ 11.500,-
€ 11.500,-
€ 34.500,-
Information, Öffentlichkeitsarbeit, Werbung
€ 3.000,-
€ 3.000,-
€ 3.000,-
€ 9.000,-
Infrastruktur
€ 5.000,-
€ 2.000,-
€ 2.000,-
€ 9.000,-
Summe
€ 44.000,-
€ 39.000,-
€ 39.000,-
€ 122.000,-
Finanzierungsanteile
2002
2003
2004
gesamt
Hochseilgarten
GmbH & Co. KG
€ 10.000,-
€ 5.000,-
€ 3.000,-
€ 18.000,-
Einnahmen
€ 16.400,-
€ 18.400,-
€ 20.400,-
€ 55.200,-
Leader+
€ 17.600,-
€ 15.600,-
€ 15.600,-
€ 48.800,-
Summe
€ 44.000,-
€ 39.000,-
€ 39.000,-
€ 122.000,-
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
68
PD 9.1.3.11
Umgestaltung des Ölmühlengeländes – Zukünftige Nutzung
(Schwentine-Infozentrum an der Öhlmühle)
Projektträger
Projektträger ist die Kreisjägerschaft Plön im Landesjagdverband Schleswig-Holstein e.V.. Für die
Durchführung des Projektes ist der stellvertretende Vorsitzende, Claus-Henrick Estorff, Große Heide
10, 24306 Bösdorf verantwortlich (Tel. 04522-8576, e-mail [email protected]).
Projektpartner
Partner für die Durchführung des Projekts sind der Kreis Plön – untere Wasserbehörde(Herr Bähr),
der Verein Wasser-Otter-Mensch e.V. (Frau Kirschnick-Schmidt), GUV Schwentine (Plön und OH.),
der Wassersportverein Plön-Fegetasche (T.Zimmermann) und der Sportanglerverein Plön und Umgebung (J.Zimmermann). Eine Abstimmung mit und Einbeziehung von gleichgelagerten Infozentren (Naturparkhaus etc) soll erfolgen. Dies gilt auch für Anbieter im Bereich Fahrrad- oder Kanuverleih, Gastronomie etc..
Erfahrungen, Referenzen
Im Verein Wasser-Otter-Mensch e.V. sind fast alle o.g. Partner als Mitglied vertreten. Durch den Einsatz des Vereins und des WBV Ostholsteins wurde z.B. die Schwartau zum TEN-Projekt. Schwartau
und Schwentine wurden bzw. werden im Auftrag des Vereins hinsichtlich Durchgängigkeit und Gefährdungspotential für Wasserorganismen sowie Vorkommen von Fischottern kartiert. Im Bereich der
Kossau wurden bereits drei Maßnahmen durch Initiative der Kreisjägerschaft erfolgreich umgesetzt.
Projektziele
Naturnahe Umgestaltung der Schwentine und der angrenzenden Wiesen zwischen Höftsee und Großem Plöner See mit Wiederherstellung der Durchgängigkeit für Gewässerorganismen (Biotopverbund).
Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen die „Faszination Wasser“ vermitteln und sie nachhaltig zu
sensibilisieren, durch Darstellung der ökologischen Abhängigkeiten von Tieren, Pflanzen und Menschen. Daraus resultierend eine naturverträgliche Lenkung des Tourismus zu Lande und zu Wasser
mit kompetenter Vermittlung der Attraktionen von Plön und Erfolgen im Naturschutz.
Vermeidung langer Informationswege für Touristen. Stärkung des Wirtschaftszweigs Tourismus.
Projektmaßnahmen
Abbau des Wehres am Höftsee mit Ersatz des Sohlabsturzes durch eine abgestufte Rausche.
Revitalisierung des vorhandenen Totarmes.
Anlage eines Bruchwaldstreifens entlang der Schwentine im Bereich von der B76 bis zum Totarm.
Umgestaltung des Betonbrunnens in eine „Feldsteinquelle“ mit anschließendem offenen Bachlauf in
den Totarm.
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
69
Einbau eines Spielteiches zwischen „Quelle“ und Totarm mit der Möglichkeit für Kinder, dort Wasser
zu stauen (max. Tiefe 30 cm).
Bau eines Austellungs- und Informationspavillions neben dem bestehenden Wohngebäude als Anlaufstelle für Wasserwanderer und andere Touristen (Routenplanung per PC mit Kartenausdruck,
Beschreibung von Angelrevieren, Darstellung von Naturschutzerfolgen und ökologischen
Abhängigkeiten etc durch Nutzung der „Ortskenntnisse“ der beteiligten Vereine)
Innovativer Charakter des Projekts
Es wird das KnowHow ortsansässiger Vereine für die Begeisterung von Touristen genutzt. Mit mehr
Engagement und Kompetenz wird eine höhere Bindung der Touristen an die Region erreicht.
Wasserwanderer erhalten für sie relevante Informationen (besonders interessante Routen, mögliche
Gefahren, Befahrensverbote) direkt am Wasser.
Mit Hilfe von PC’s und der Computerkarte des Landesvermessungamtes können Touristen vor Ort
ihre eigene Route zu Lande und/oder zu Wasser planen und ausdrucken.
Durch die Lage werden bestehende Touristenströme (Wanderweg, Schwentine, benachbarte Anlegestellen der 5-Seen- und der Großen-Plöner-Seerundfahrt genutzt. Die Informationsvermittlung orientiert sich am Touristen und nicht umgekehrt
Modellcharakter
Das Projekt hat Modellcharakter für die Umsetzung der EU-WRRL (die Schwentine ist eine
von drei Modellregionen in S.-H.).
Die Einbindung von sogenannten Naturnutzerverbänden in den Naturschutz und den Tourismus ist
neu.
Durch die bestehende hohe Besucherfrequentierung des Geländes ist eine starke öffentliche Wirkung
des Projekts zu erwarten.
Einhaltung bestehender Planungen und Auflagen
Die Projektmaßnahmen sind sowohl konform mit dem L-Plan der Stadt Plön, den Zielen des Biotopverbundsystems S.-H. als auch der EU-WRRL. Durch die Beteiligung der Stadt Plön und der UNB des
Kreises ist die Einhaltung relevanter Planungen und Auflagen gewährleistet.
Schonende Nutzung natürlicher Ressourcen, ökologische Tragfähigkeit
Durch die Sensibilisierung insbesondere von Wassersportlern wird ein schonenderer Umgang mit der
Ressource Wasser erreicht. Die Umgestaltungsmaßnahmen am Wasserlauf und im Gelände tragen
zur Revitalisierung der Schwentine in diesem Bereich bei.
Zeitplanung
Die Maßnahmen können im Frühjahr 2002 begonnen werden. Bis dahin können die Verantwortlichkeiten für die einzelnen Maßnahmen festgelegt werden. Wasser-, Erd- und Pflanzarbeiten können bis
Ende Juni 2002 abgeschlossen sein. Die Erstellung des Informations- und Ausstellungspavillions
(Rohbau) sollte bis zum Oktober 2002, die Inneneinrichtung bis Frühjahr 2003 abgeschlossen sein.
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
70
Finanzplanung
Die Gesamtkosten des Projekts werden mit ca. Euro 160000,- kalkuliert. Je 50 % für die naturnahe
Umgestaltung sowie den Bau und Einrichtung des Infozentrums. Die laufenden jährlichen Kosten für
Unterhalt des Infozentrums (incl. Personal) ca. Euro 35000,-.
Die Finanzierung soll durch Fördermittel des Kreises (Eingriffausgleichszahlungen), des Landes (Bingolotto) des Bundes und der EU (LEADER PLUS) erfolgen. Kofinanzierung erfolgt durch die beteiligten Vereinen durch monetäre und Sachleistungen (z.B. Mittel für Öffentlichkeitsarbeit, Arbeitsdienste).
Die Personalkosten könnten durch den Einsatz von ABM-Kräften oder Zivildienstleistenden minimiert
werden. Es ist zu prüfen, ob z.B. durch den zentralen Verkauf von Angelscheinen, Bootsvermietung,
Verkauf von Computerkarten etc laufende Kosten gedeckt werden könnten.
PI 9.1.3.6
Radfernwanderweg an der Schwentine
Projektträger
Eutin GmbH
Projektziele
Planung, Koordinierung und Ausschilderung eines Radfernweges und Vermarktung im touristischen
Angebot
PI 9.1.3.8
Sommerbiathlon
Projektziele
Schaffung eines innovativen, regelmäßigen und öffentlichkeitswirksamen Natursportevents in Anlehnung an die Wintersportart
PI 9.1.3.9
Fit mit Pfiff – kombinierter Fitness- und Planetenlehrpfad
Projektziele
Errichtung und Vermarktung eines Planetenlehrpfades in Kombination mit Wanderung und FitnessÜbungen (Wissensvermittlung über Planeten und Naturerlebnis sowie Sport und Gesundheit)
PI 9.1.3.10
Ausbildung und Einsatz von Natur- und Kultur-Guides
Projektziele
Entwicklung und Durchführung von Kursen zur Ausbildung von regionalen Natur- und Kultur-Guides
sowie Modelleinsatz
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
71
PI 9.1.4.2
Mobile Fischräucherei
Projektziele
Etablierung und Vermarktung einer mobilen Fischräucherei; Schaffung einer kulturhistorischen Attraktion; Stärkung der heimischen Fischerei
PI 9.1.4.3
Natur- und Kulturerlebnis Binnenfischerei
Projektziele
Etablierung und Vermarktung von Fischereiausfahrten als touristisches Erlebnis zur Schaffung einer
natur- und kulturhistorischen Attraktion und Stärkung der heimischen Fischerei
PI 9.1.4.4
Biogasanlage Gut Behl
Projektträger
Gut Behl in Kooperation mit sechs landwirtschaftlichen Betrieben
Projektziele
Modellprojekt zur Erzeugung von Energie aus Gülle: Vorstudie zur Errichtung der Anlage; Arbeitskräfte für den Modellbetrieb und die Öffentlichkeitsarbeit
PD 9.1.5.1
Regionalmanagement als LAG - Geschäftsstelle
Projektträger
Wie schon unter Punkt 3 (Struktur und Organisation der LAG) dargelegt, soll die LAG- Geschäftsstelle
beim Kreis Ostholstein eingerichtet werden. Die Etablierung des Regionalmanagements soll daran
angeknüpft werden.
Projektpartner
Keine weiteren direkt beteiligten Partner
Projektziele
Ø
Durchführung aller der Geschäftsstelle der LAG gemäß Punkt 3 obliegenden Aufgaben (Koordinierung der LAG; Prüfung von Projektvorschlägen; Finanz- und Haushaltsüberwachung;
Projektabrechnung; Monitoring; Öffentlichkeitsarbeit ...)
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
Ø
72
Einführung eines Regionalmanagements für die Region auf 3 Ebenen: normatives (begründendes), strategisches (ausrichtendes) und operatives (umsetzendes) Management
Beitrag zum Erreichen der Entwicklungsziele
Ø
Ohne die Wahrnehmung der Funktion einer Geschäftsstelle und der Etablierung eines Regionalmanagements ist eine Umsetzung der Leader+- Strategie nicht gewährleistet. Neben der
Erledigung der organisatorischen und finanziellen Aufgaben steht die Umsetzung der im GIEK
benannten Entwicklungsziele im Vordergrund. Vor allem die verwaltungsmäßige Teilung der
Region (2 Kreise, 2 Planungsregionen, 2 Arbeitsamtsbezirke usw) erfordert neue und zielgerichtete Organisations- und Gestaltungsformen. Die Etablierung eines Regionalmanagements
soll diese Schwäche in der Region überwinden und die endogenen Potentiale nutzbar machen.
Ø
Schon während der Vorbereitung des Leader+- Antrages haben die an der LAG Beteiligten
festgestellt, dass erhebliche gemeinsame Potentiale für die regionale Entwicklung bestehen,
die nur gemeinsam und mit abgestimmten Strategien erschlossen werden können.
Ø
Durch die Ansiedlung des Regionalmanagements beim Kreis Ostholstein können die dortigen
Erfahrungen in diesem Bereich genutzt werden. Diese Erfahrungen beruhen insbesondere auf
der dortigen Erarbeitung des Regionalen Entwicklungskonzeptes für den Kreis (RegiOH) und
zahlreichen Beteiligungen an EU- und sonstigen Förderprogrammen (interreg, Regionen aktiv, LSE, ..). Dadurch wird auch die Integration in weitere Planungen sichergestellt, die zum
Erreichen der Ziele des GIEK erforderlich ist.
Projektinhalte
1. Aufgaben der LAG- Geschäftsstelle
Ø Koordinierung der Organisation der LAG
Ø Akquirierung, Prüfung und Bewilligung von Projektvorschlägen
Ø Projektübergreifende Koordinierung und Umsetzung des GIEK
Ø Projektabrechnung und –kontrolle
Ø Finanzverwaltung und Haushaltsüberwachung (gemäß EPPD Leader+- Schleswig- Holstein)
Ø Monitoring
Ø Öffentlichkeitsarbeit
2.
Nachhaltige Regionalentwicklung durch Etablierung eines Regionalmanagements
Ø Fortsetzung der Erarbeitung von Visionen, Leitbildern und Entwicklungsstrategien für die Region
Ø Initiierung und Steuerung von Entwicklungsimpulsen und –prozessen
Ø Herstellung eines regionalen Konsenses
Ø Zusammenführung, Bündelung und Koordinierung der regionalen Ressourcen
Ø Aktivierung, Stärkung und Nutzung des Humankapitals besonders vor dem Hintergrund der
verwaltungsmäßigen Trennung
Ø Mobilisierung regionaler und sektoraler Innovationspotentiale
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
73
Innovativer Charakter, Modellcharakter
In der Region sind diese Ansätze bisher kaum verfolgt worden. Über die Kreisgrenze hinweg bestehen
abgestimmte Planungen nur durch den Naturpark oder bei der Erarbeitung und Umsetzung des Tourismusentwicklungskonzeptes. Somit stellt der gewählte Entwicklungsansatz in der Region ein neues
Modell der gemeinsamen Verfolgung einer Entwicklung dar. Sofern sich dieses Modell bewährt, ist es
auch auf andere Regionen übertragbar. Gleichzeitig sollen die Erfahrungen anderer Regionen einbezogen werden.
Multiplikatoreffekt, Öffentlichkeitsarbeit
Schon in der Erarbeitung dieser Bewerbung ist dem Thema Öffentlichkeit und der Einbindung von
Akteuren große Bedeutung beigemessen worden. Diese Vorgehensweise soll fortgesetzt werden und
durch eine Medienpartnerschaft mit der Regionalzeitung, dem „Ostholsteiner Anzeiger“ ergänzt werden. Besonders die Identität der Bewohner und Akteure mit der Region soll durch imagefördernde
Maßnahmen (Logo, Slogan, Flyer, ...) und Öffentlichkeitsarbeit gestärkt werden.
Evaluierung, Monitoring
Das Monitoring des Projektes erfolgt anhand der unter Punkt 11. beschriebenen Grundsätze und Vorgehensweisen. Dabei ist zu beachten, dass dieses Projekt sich vorwiegend mit den unter Punkt 4-6
genannten Bereichen (Beteiligungsorientierter kooperativer Erwerb von Fachwissen, Partnerschaftliche und zweckmäßige Strukturen und Belebend-inspirierende regionale Identität und Kultur) beschäftigt. Die jährlichen Fortschrittsberichte enthalten Informationen zur Ergebnis- und Wirkungsbewertung
sowie zur Prozessbewertung
Zeitplanung
Da dieses Projekt zur Aufrechterhaltung der Leader+- Struktur notwendig und unverzichtbar ist, ist die
Laufzeit projektbegleitend von Anfang bis Ende (2002 bis 2006) vorgesehen.
Organisation/ Finanzplanung
1. Organisation
Zur Erledigung der Aufgaben werden beim Kreis Ostholstein für die Dauer des Leader +- Programms
2 halbe Stellen im Amt für Planung und Nachhaltige Entwicklung eingerichtet. Die eine Stelle beinhaltet die Wahrnehmung Leitungsfunktion und die Etablierung des Regionalmanagements, die andere
die verwaltungsmäßige Abwicklung. Die Stundenanteile schwanken. Während am Anfang mehr Stunden im Bereich Leitung anfallen, ist später mit einer Erhöhung des Anteils an verwaltungsbezogener
Sachbearbeitung zu rechnen. Die Stellen sind dem für Planung und Regionalentwicklung zuständigen
Amt zugeordnet. Neben den Personalkosten fallen noch weitere Kosten an, die in der folgenden Auflistung beschrieben sind:
2. Kosten
2002
2003
2004
2005
2006
Personalkosten (Geschäftsführung; BAT IV
a; ½ Stelle, 2002 und 2003 mehr Stunden)
8.000€
17.000€
15.000€
15.000€
15.000€
Personalkosten (Sachbearbeitung; BAT VI;
½ Stelle, 2002 und 2003 weniger Stunden)
3.700€
8.000€
10.000€
10.000€
10.000€
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
74
Sachkosten (30 % der Personalkosten):
Büroeinrichtung und -bedarf, Telekommunikation, PC
3.500€
7.500€
7.500€
7.500€
7.500€
Regionalmarketing, Informationsmaterial
(Broschüren, Flyer usw.)
5.000€
7.500€
7.500€
5.000€
2.500€
0€
500€
500€
500€
1.000€
500€
500€
500€
500€
1.000€
2.000€
2.500€
1.500€
1.500€
500€
0€
300€
300€
300€
300€
300€
700€
700€
700€
700€
23.000€
44.500€
43.500€
41.000€
38.500€
Berichte usw. im Rahmen des Monitoringund Bewertungssystems
Veranstaltungen in der Region
Veranstaltungen extern (Leader- Vernetzungsstelle; Partner in Schweden, ...)
Fortbildung
Sonstiges
Summe
Gesamtsumme
190.500€
3. Finanzierung
2002
2003
2004
2005
2006
10.000€
20.000€
20.000€
19.000€
18.000€
0€
0€
0€
0€
0€
1.000€
1.750€
1.250€
1.000€
1.250€
500€
500€
500€
500€
500€
Zuschuss Leader + (50 %)
11.500€
22.250€
21.750€
20.500€
19.750€
Summe
23.000€
44.500€
43.500€
41.000€
38.500€
Kreis Ostholstein
Kreis Plön
Gemeinden
Verbände und Vereine
Gesamtsumme
190.500€
9.2 Kriterien und Verfahren zur Auswahl der Projekte
9.2.1 Projektauswahlverfahren
Das Verfahren zur Auswahl von Projekten für den Leader+ Prozess in der Schwentine - Holsteinischen Schweiz vollzieht sich entsprechend der in Kapitel 3.2 dargestellten Organisationsstruktur.
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
75
9.2.2 Prüfung und Bewertung von Projektanträgen
Ausschlaggebendes Instrument zur Prüfung und Bewertung von Projektanträgen ist die Projektauswahl-Bewertungsmatrix (siehe folgende Seiten). Sie wird von der LAG Geschäftsstelle und, im Bezug auf die ordnungsgemäße Abwicklung und die Finanzen eines Projekts, vom Kreis Ostholstein
eingesetzt. Das Ergebniss der Prüfung liefert der LAG Versammlung wichtige, überschaubare
Informationen zur Entscheidung über die Bewilligung von Projekten. Die Matrix gewährleistet
Transparenz bei der Prüfung und Bewertung und soll dazu beitragen, den Erfolg des Leader+ Programms in der Schwentine - Holsteinischen Schweiz auf der Projektebene zu sichern.
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
76
Projektauswahl-Bewertungsmatrix
1. Grundlegende Eingangskriterien
•
Förderfähigkeit gemäß den Bestimmung der EU, des Bundes und des Landes
•
Einhaltung bestehender Auflagen und Planungen (Landschafts- und Naturschutz, Umweltschutz, Flächennutzung, Denkmalschutz etc.)
•
Wirtschaftliche Tragfähigkeit: Eigenmittel und Solvenz, klare Finanzplanung, realistische Kosten-Nutzen-Relation
•
Übereinstimmung der Aktivitäten mit den in LEADER förderfähigen Maßnahmen und Einhaltung der Zuschusshöhe 25
•
Übereinstimmung mit den Zielen und der Entwicklungsstrategie der Schwentine - Holsteinischen Schweiz
•
Übereinstimmung mit mindestens einem der Handlungsfelder
•
Schonende Nutzung der natürlichen Ressourcen und ökologische Tragfähigkeit
•
Innovationswert (neue Produkte, neue Dienstleistungen, neue Strukturen etc.)
•
Modellcharakter und Multiplikatoreffekt
•
Klare Projektkonzeption bezüglich verantwortlicher Trägerschaft, Zielstellung, Maßnahmen, Durchführung und Zeitplanung
•
Projektträger aus der Region und mit ausreichender Erfahrung zur Durchführung des Projekts
Einzeibewertung
+
0
–
?
Bereichsbewertung
+
0
–
?
Gesamtbewertung
+
0
–
2. Allgemeine Kriterien
•
Mittel- bis langfristige Tragfähigkeit (finanziell und strukturell) des Projekts nach Ablauf der Förderung
•
Räumliche oder inhaltliche Netzwerkbildung
•
Kreisübergreifende Zusammenarbeit
•
Sektorübergreifende Zusammenarbeit
•
Förderung der Kommunikation und/oder der Qualifizierung
3. Erhalt und Verbesserung vielfältiger Ökosysteme, Naturräume und natürlicher Ressourcen
•
Entwicklung / Umsetzung von Pflege-, Nutzungskonzeptionen
•
Entwicklung / Umsetzung innovativer Konzepte zum Erhalt naturnaher Gewässerstrukturen und Niederungen
•
Entwicklung / Umsetzung innovativer Konzepte zur Biotopvernetzung
•
Entwicklung / Umsetzung innovativer Konzepte zur naturgerechten Landnutzung und zur Reduzierung v. Nährstoffbelastungen
•
Entwicklung / Umsetzung umweltgerechter Nutzungskonzeptionen für Konversionsflächen
25
Schulungsmaßnahmen: bis zu 60%; vorbereitende Untersuchungen: bis zu 50%; Investitionen in landwirtschaftlichen Betrieben: bis zu 35%; Investitionen in KMU: bis zu 28%; kleine Infrastrukturinvestitionen: bis zu 60% (nur öff. Zuwendungsempfänger); Maßnahmen zur Erhaltung kulturhistorisch und kulturlandschaftlich bedeutsamer sowie ortsbildprägender Bestandteile des ländlichen
Raums: bis zu 60% bei öff. Zuwendungsempf., bis zu 35% bei Privaten; Werbemaßnahmen: bis zu 35%; Kulturmaßnahmen bis zu 30%.
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
•
77
Sicherung und Schaffung wohnortnaher, familienfreundlicher Arbeit und Beschäftigung auch für Problemgruppen am Arbeitsmarkt
4. Erhalt und Förderung regionaler Kultur sowie ursprüngliche ländlicher und dörflicher Strukturen
•
Erfassung, Pflege und Förderung regionalen Kulturguts, regionaler Kunst, des Kunsthandwerks sowie ländlichen Brauchtums
•
Erhalt und Wiederbelebung kulturhistorisch wertvoller Bausubstanz und Siedlungsstrukturen
•
Erhalt traditioneller dörflicher Kontaktstellen und soziokultureller Bezugspunkte
•
Entwicklung / Umsetzung innovativer Konzepte zur ökonomischen Nutzung leerstehender kulturhistorisch wertvoller Gebäude
•
Verbesserung der sozialen Funktionen und der Attraktivität der Region für jüngere und ältere Menschen
•
Sicherung und Schaffung wohnortnaher, familienfreundlicher Arbeit und Beschäftigung auch für Problemgruppen am Arbeitsmarkt
5. Entwicklung umweltgerechter Tourismus- u. Freizeitstrukturen (Natursport, Naturerlebnis, Kultur, Wellness etc.)
•
Entwicklung / Umsetzung von Konzeptionen zur Vernetzung bestehender Angeboten in Natur, Natursport und Kultur
•
Entwicklung / Realisierung neuer Angebote in Natur, Natursport und Kultur
•
Entwicklung / Realisierung innovativer Wellness-Angebote (Natur, Natursport, Gesundheit)
•
Integration regionaler Kultur, regionstypischer Produkte etc. in Gastronomie und Übernachtung
•
Verbesserung der sozialen Funktionen und der Attraktivität der Region für jüngere und ältere Menschen
•
Sicherung und Schaffung wohnortnaher, familienfreundlicher Arbeit und Beschäftigung auch für Problemgruppen am Arbeitsmarkt
6. Neue Einkommensquellen für Landwirte u. ortsansässige KMU (regionale, regionaltypische, ökologische Produkte)
•
Koordinierung von Strukturen zur regionalen Vermarktung regionaler, regionaltypischer, ökologischer Produkte
•
Förderung regionalspezifischer Landnutzungsformen und Wirtschaftsweisen in Landwirtschaft, Handwerk und Gewerbe
•
Förderung von Zusammenschlüssen von Betrieben und Akteuren entlang regionaler Wertschöpfungsketten
•
Förderung der Vermarktung regionaler Produkte und Dienstleistungen in Tourismus und Gesundheitswesen
•
Entwicklung neuer Produkte oder Dienstleistungen
•
Sicherung und Schaffung wohnortnaher, familienfreundlicher Arbeit und Beschäftigung auch für Problemgruppen am Arbeitsmarkt
7. Verbesserung von Koordinierung und Informationsaustausch in der Region sowie Kommunikation nach Außen
•
Öffentlichkeitswirksame Maßnahmen zur Mobilisierung regionaler Akteuren bzw. kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit
•
Kommunikation von Entwicklungsergebnissen nach Außen - Erfahrungsaustausch mit anderen Regionen
•
Koordinierung der LAG und Gewährleistung eines intensiven Informationsflusses innerhalb der LAG
•
Beratung und Begleitung potentieller und tatsächlicher Projektträger bezüglich Projektentwicklung und -management
•
Mobilisierung weiterer regionaler Akteure und Know-how-Träger und Integration in den regionalen Entwicklungsprozess
•
Kreisübergreifende Ausrichtung der Aktivitäten
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
78
10. Gebiets- und grenzüberschreitende Zusammenarbeit
Die Planung der lokalen Aktionsgruppe Schwentine - Holsteinische Schweiz für die transnationale
Zusammenarbeit mit der LEADER+ Aktionsgruppe Sommenbygden in Schweden ist bereits fortgeschritten. Eine verbindliche Absichtserklärung des schwedischen Partners, der bereits Mitte des
Jahres 2001 mit der Durchführung seines LEADER+ Programms begonnen hat, liegt vor. Eine
gebietsüberschreitende Zusammenarbeit auf nationaler Ebene ist vorgesehen. Infrage käme eine
Kooperation mit der schleswig-holsteinischen Region Eider-Treene-Sorge, bei Leader+ Bewilligung
dort.
10.1 Transnationale Projektplanung
Projekttitel
Wellness tourism network - Integration ländlicher Kultur, Natur und regionaltypischer Produkte
Projektziele
Ziel des Projekts ist,
•
die gemeinsame Entwicklung neuer Angebote im Gesundheits- und Wellnesstourismus,
die sich auf die Integration von ländlicher Kultur, Natur und regionaltypischen Produkten
stützen;
•
die Erarbeitung eines methodisches Vorgehen für die Angebotsentwicklung.
Voraussetzung dieses Ziel zu erreichen, ist der Austausch zu:
•
Auswahl und Funktion von Elementen ländlicher Kultur, Natur und regionaltypischer Produkte zur Nutzung im Gesundheits- und Wellnesstourismus;
•
Vernetzung von Anbietern und Integration dieser Elemente zu einheitlichen Angeboten;
•
Umsetzung solch komplexer Angebote.
Die Maßnahmen insgesamt zielen auf die Entwicklung neuer innovative Angebote in der Schwentine-Holsteinischen Schweiz, die sich im Europäischen Wettbewerb der Regionen als konkurrenzfähig erweisen. Die Ergebnisse sollen die regionalen Akteure bei der Projekt- und Angebotsentwicklung wesentlich unterstützen.
Eine Detailplanung des Projekts liegt in der Langfassung der Konzeption vor.
11. Monitoring- und Bewertungssystem
Das Monitoringsystem, das für die Durchführung des Leader+ Programms in der Schwentine Holsteinischen Schweiz speziell entwickelt wurde, hat die folgenden Funktionen:
•
Gewährleistung finanzieller, fachlicher, technischer und zeitlicher Kontrolle sowie Transparenz
und Dokumentation der Einzelprojekte,
•
Erfassung der Effekte, Fortschritte und Wirksamkeit der Einzelprojekte, des Gesamtprogramms
und des Entwicklungsprozesses hinsichtlich der Zielerreichung der Entwicklungskonzeption
und der Leaderphilosophie,
•
Steuerung von Einzelprojekten sowie des Gesamtprozesses im Sinne eines kontinuierlichen
Lernprozesses,
•
Erreichen der Ziele der Entwicklungskonzeption und Gewährleistungs der Leaderphilosophie
auf einem hohen Niveau.
Das gewählte Verfahren orientiert sich an den Vorgaben des LEADER+-Programms des Landes
Scheswig-Holstein sowie an den Begleitungs- und Bewertungsmethoden, die von der Europäi-
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
79
26
schen Kommission - Generaldirektion Regionalpolitik und Kohäsion , der Europäischen Leader
27
28
Beobachtungsstelle AEIDL sowie der deutschen LEADER Vernetzungsstelle vorgeschlagen
wurden. Das hier gewählte Vorgehen soll im Laufe des regionalen Entwicklungsprozesses durch
die LAG weiterentwickelt und an spezifische neue Anforderungen kontinuierlich angepasst werden.
11.1 Elemente des Monitoring- und Bewertungssystems
Das Monitoring- und Bewertungssystem setzt sich aus den folgenden vier Elementen zusammen:
1. Projektauswahl und Bewertungsmatrix: Vorabprüfung und -bewertung von Projekten und Projektvorschlägen auf Übereinstimmung mit den fachlichen, konzeptionellen und verwaltungstechnischen Anforderungen des Leader-Programms im Sinne einer ex-ante Bewertung durch
die LAG.
2. Projektfortschrittskontrolle: kontinuierliche Kontrolle der Einzelprojekte im Hinblick auf die Einhaltung der Planung und Finanzierungsbedingungen. Wichtige Informationen zur Berichterstattung gegenüber dem Fördermittelgeber werden erfasst.
3. Projektbezogene Ergebnis- und Wirkungsbewertung: die projektbezogene Ergebnis- und Wirkungsbewertung zielt auf die quantitative und qualitative Erfassung der Ergebnisse der Einzelprojekte sowie die Erfassung der entsprechenden Beiträge zum Erreichen der Ziele der
Entwicklungskonzeption.
4. Programm-, prozessbezogene Wirkungsbewertung: die Wirkung des Leader+-Programms in
seiner Gesamtheit und des damit verbundene Entwicklungsprozesses soll qualitativ in regelmäßigen Abständen erfasst werden, um Fortschritte zu erkennen und gegebenenfalls
Schwachstellen zu beseitigen. Fragen in den folgenden 8 Schlüsselbereichen werden behandelt. Für die Abstufung der Bewertung wird die klassische 6er-Notenskala verwendet.
1. Räumliche Aufwertung der der Lebensbedingungen (Dorf, Natur und Infrastruktur)
2. Neue Erwerbsfelder und ländliche Dynamik
3. Erlebnisorientiert-strategische Erschließung neuer Märkte
4. Beteiligungsorientierter kooperativer Erwerb von Fachwissen
(Kow-how-Transfer, Innovation und Kooperation
5. Partnerschaftliche und zweckmäßige Strukturen
6. Belebend-inspirierende regionale Identität und Kultur
7. Sympatischer Charakter der Region (Image)
8. Soziale und wirtschaftliche Attraktivität
Die Ergebnisse werden mit Hilfe des Programms MS-Excel in ein Netz-Diagramm übertragen.
26
Europäische Kommission, Generaldirektion Regionalpolitik und Kohäsion: "Der neue Programmzeitraum 2000-2006:
methodische Arbeitspapiere - Arbeitspapiere 3 - Indikatoren für die Begleitung und Bewertung: eine indikative Methode".
27
Samuel Thirion: " Sytematisierung der partizipativen Selbstbewertung - die SAP-Methode in Portugal". Ottmar Seibert:
"Engpassanalyse - eine Methode für die Bewertung von qualitativen Merkmalen im ländlichen Entwicklungsprozess".
28
Robert Lukesch: "Der Innovationskompass, ein interaktives Bewertungsinstrument für nachhaltige ländliche Entwicklung".
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
80
Räumliche
Lebensbedingungen
6,00
Soziale und w irtschaftliche
Attraktivität
4,00
Ländliche Erw erbsdynamik
2,00
0,00
Charakter der Region
Regionale Identität und Kultur
Erschließung neuer Märkt
Erw erb von Fachw issen
Partnerschaftliche Strukturen
11.2 Berichterstattung und Strategieanpassung
11.2.1 Projektberichte
Zur Dokumentation der Projektmaßnahmen und -fortschritte bzw. der Endergebnisse von Projekten
sowie der Verwendung der Mittel werden von den Projektträgern jährliche Projektsachstandsbzw. Fortschrittsberichte erstellt. In den Projektberichten bzw. den Projektabschlußberichten
werden von den Projektträgern auch mittels Indikatoren quantitative, projektbezogene Ergebnisund Wirkungsbewertungen vorgenommen.
11.2.2 LAG Jahresberichte
In den LAG Jahresberichten wird die zeit- und plangerechte Durchführung des LEADER+ Programms erfasst und beschrieben. Gleichzeitig werden in diesen jährlichen Berichten die projektbezogenen Ergebnis- und Wirkungsbewertungen auf Programmebene zusammengefaßt.
11.2.3 Zwischen- und Ablußbewertungsberichte
Von der LAG Geschäftsstelle wird alle zwei Jahre eine partizpative Selbstbewertung zur qualitativen Erfassung der Effekte, Fortschritte und Wirksamkeit des Gesamtprogramms und des Entwicklungsprozesses durchgeführt. Dabei geht es um das Erreichen der Ziele der Entwicklungskonzeption und der Leaderphilosophie. Die Ergebnisse werden in Zwischen- bzw. Abschlußbewertungsberichten festgehalten.
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
12.
81
Finanzierungskonzept
Die Umsetzung des Konzeptes soll entsprechend des folgenden Kosten- und Finanzierungsplanes erfolgen. Bei der Aufstellung des Finanzierungsplanes wurden für die PDs
(durchgeplante Projekte) feste Kostenermittlungen zugrunde gelegt; bei den PIs (Projektideen) handelt es sich zum Teil um Kostenschätzungen, zum Teil um feste Kostenermittlungen. Die Bereitstellung der Kofinanzierungsmittel erfolgt durch die jeweiligen Projekt- bzw. Maßnahmenträger entsprechend der verfügbaren Haushaltsmittel.
Handlungsfeld
Gesamt-
Förderanteil
kosten
LEADER+
Land
Kreise / Ge-
Andere
meinden
(Arbeitsamt
Private / LAG
Gesamtkosten
etc.)
2002
Erhalt und Verbesserung vielfältiger Ökosysteme,
631.250
279.685
291.900
PD 9.1.1.2 Wiederansiedlung Fischotter
0
40.000
2003
2004
207.700
30.000
119.800
160.725
160.725
116.760
145.950
29.190
97.300
97.300
97.300
67.500
27.000
6.750
33.750
22.500
22.500
22.500
PI 9.1.1.3 Schilfbestand Plöner See
50.000
25.000
25.000
PD 9.1.1.4 Schießsportzentrum Kasseedorf
81.850
40.925
40.925
40.925
PI 9.1.1.5 Durchgängigkeit Schwentine
30.000
15.000
15.000
100.000
50.000
25.000
10.000
5.000
Naturräume und natürlicher Ressourcen
PD 9.1.1.1 Auenwärter
PI 9.1.1.6 Renaturierung Schwentine
PI 9.1.1.7 Aktion Sauberer See
40.925
25.000
5.000
2005
2006
0
0
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
Erhalt und Förderung regionaler Kultur sowie
82
703.570
178.163
46.000
136.907
202.500
100.590
159.790
153.765
PD 9.1.2.1 (siehe PD 9.1.4.1) Inwertsetzung
338.270
135.308
PD 9.1.2.2 Bungsbergakademie
115.300
10.355
50.000
25.000
25.000
100.000
50.000
20.000
PI 9.1.2.5 Regionale Musik
15.000
7.500
7.500
PI 9.1.2.6 Jagdkultur
15.000
7.500
PI 9.1.2.7 "Hein Lüttenborg"
50.000
25.000
PI 9.1.2.8 Umweltpädagogische Früherziehung
20.000
10.000
943.908
405.674
5.100
41.128
20.564
5.100
PD 9.1.3.2 Gesundheitsnetzwerk
229.260
60.800
168.460
70.280
76.420
PD 9.1.3.3 Informationsnetzwerk
55.000
27.500
27.500
18.000
37.000
PD 9.1.3.4 Veranstaltungskalender
137.420
68.710
64.750
5.520
71.560
65.860
PD 9.1.3.5 Schwentine-Zehnkampf
34.100
16.800
12.000
3.400
1.900
11.100
11.300
PI 9.1.3.6 Radfernwanderweg
40.000
20.000
20.000
10.000
38.425
462
202.500
100.590
121.340
115.340
38.450
38.425
38.425
305.708
168.260
35.000
0
ursprünglicher ländlicher und dörflicher Strukturen
PI 9.1.2.3 Vernetzung
PI 9.1.1.4 Alte Försterei
Entwicklung naturgerechter Tourismus- und Frei-
46.000
58.945
10.000
20.000
7.500
25.000
10.000
32.000
207.472
305.222
11.622
3.842
249.940
zeitstrukturen in den Bereichen Natursport, Naturerlebnis und Kultur sowie Gesundheit und Wellness
PD 9.1.3.1 Reitwegekonzept
41.128
82.560
11.700
20.000
LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz
83
PD 9.1.3.7 Hochseilgarten
122.000
48.800
PI 9.1.3.8 Sommerbiathlon
30.000
15.000
PI 9.1.3.9 Fitness- und Planetenlehrpfad
45.000
22.500
PI 9.1.3.10 Natur- und Kultur-Guides
50.000
25.000
160.000
80.000
50.000
25.000
338.270
PI 9.1.4.2 Fischräucherei
PD 9.1.3.11 Öhlmühle
55.200
18.000
44.000
39.000
39.000
15.000
22.500
25.000
40.000
40.000
35.000
35.000
35.000
35.000
5.000
0
0
0
0
0
0
135.308
462
202.500
100.590
121.340
115.340
20.000
10.000
10.000
PI 9.1.4.3 Binnenfischerei
20.000
10.000
10.000
PI 9.1.4.4 Biogasanlage
10.000
5.000
5.000
190.500
95.750
93.250
2.000
23.000
44.500
43.500
41.000
38.500
190.500
95.750
93.250
2.000
23.000
44.500
43.500
41.000
38.500
2.519.228
984.272
337.222
493.330
670.723
526.250
114.425
58.500
Erschließung neuer Einkommensquellen für Land-
0
20.000
wirte und ortsansässige KMU
PD 9.1.4.1 (siehe PD 9.1.2.1)
Verbesserung von Koordinierung und Informationsaustausch in der Region sowie Kommunikation
nach aussen
PD 9.1.5.1 Regionalmanagement
Insgesamt
51.100
307.157
617.672

Documents pareils