Zahnradpumpen Betriebs- und Wartungsanleitung

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Zahnradpumpen Betriebs- und Wartungsanleitung
Zahnradpumpen
Betriebs- und Wartungsanleitung
KF 0
Inhalt
Kennzeichnung von Sicherheitshinweisen
3
Allgemeine Sicherheitshinweise
3
Herstelleradresse
3
Zur Dokumentation
4
Gerätebeschreibung
4
Allgemeines
4
Aufbau
4
Bestimmungsgemäßer Gebrauch
5
Technische Daten
5
Erläuterungen zum Typenschlüssel
5
Allgemeine Angaben
6
Übersicht Betriebsdruck Druckseite
6
Übersicht Betriebsdruck Saugseite und Betriebstemperatur
7
Übersicht Werkstoffe
7
Korrosionsschutz
7
Ausführung Saug- und Druckleitung
8
Saugleitung
8
Druckleitung
9
Quenchanschluß
9
Pumpe einbauen
10
Mechanischer Einbau
10
Festlegung der Drehrichtung
11
Inbetriebnahme
11
Pumpe ausbauen
12
Wartung
13
Dichtungen
13
Drehrichtungsänderung der Pumpe
13
Instandsetzung
14
Rücksendung
14
Störfälle erkennen und beseitigen
14
2
BKF-0008-10.00-D
Sicherheit
Kennzeichnung von Sicherheitshinweisen
Die in dieser Betriebsanleitung enthaltenen Sicherheitshinweise sind mit dem Achtung-Symbol
gekennzeichnet.
Werden diese Hinweise nicht beachtet, können Gefahren für Mensch und Gerät die Folge sein.
Weitere Hinweise, die nicht vor Gefahren warnen, sondern Tips zum optimalen Arbeiten geben,
sind mit einer Hand gekennzeichnet.
Allgemeine Sicherheitshinweise
Die Betriebssicherheit der gelieferten Pumpe ist nur bei bestimmungsgemäßer
Verwendung gewährleistet (siehe Kapitel "Gerätebeschreibung"). Die angegebenen
Grenzwerte (Siehe auch Kapitel "Technische Daten") dürfen keinesfalls
überschritten werden.
Das Personal, das mit dem Einbau, der Bedienung und der Instandhaltung der Pumpe
beauftragt wird, muß die entsprechenden Qualifikationen aufweisen; dies kann durch
Schulung oder entsprechende Unterweisung geschehen. Dem Personal muß der Inhalt der
vorliegenden Betriebsanleitung bekannt sein.
Bei allen Arbeiten sind die bestehenden nationalen Vorschriften zur Unfallverhütung und
Sicherheit am Arbeitsplatz sowie ggf. interne Vorschriften des Betreibers einzuhalten, auch
wenn diese nicht in dieser Anleitung genannt werden.
Leckagen gefährlicher Fördergüter müssen so aufgefangen und entsorgt werden, dass
keine Gefährdung für Personen und die Umwelt entsteht. Dabei sind die gesetzlichen
Bestimmungen einzuhalten.
Bei allen Arbeiten an der Pumpe und dem Ausbau müssen die Anschlußleitungen drucklos
gemacht werden!
Der Betreiber muß sicherstellen, dass die vorliegenden Betriebsanleitung jederzeit für das
zuständige Personal zugänglich ist.
Herstelleradresse
Kracht GmbH
Gewerbestraße 20
58791 Werdohl
Tel.:
0 23 92 / 935-0
Fax:
0 23 92 / 935-209
e-mail: [email protected]
Internet: www.kracht-hydraulik.de
BKF-0008-10.00-D
3
Zur Dokumentation
Die vorliegende Betriebsanleitung beschreibt den Einbau, den Betrieb und die Instandhaltung der
KRACHT-Förderpumpe KF 0.
Das Gerät wird in verschiedenen Ausführungen hergestellt. Welche Ausführung im Einzelfall
vorliegt, ist dem Typenschild am Gerät zu entnehmen. Der Aufbau der Typenbezeichnung und
eine nähere Beschreibung sind im Kapitel ”Technische Daten” und ”Gerätebeschreibung” zu
finden.
Gerätebeschreibung
Allgemeines
KRACHT-Pumpen der Baureihe KF 0 sind Außenzahnradpumpen, die nach dem Verdrängerprinzip arbeiten. Zwei miteinander im Eingriff befindliche Zahnräder erzeugen bei Drehung einen
Unterdruck im Pumpeneintritt (Saugseite), so dass die zu fördernde Flüssigkeit einströmen kann.
Der Flüssigkeitstransport erfolgt durch Mitnahme in den Zahnlücken entlang der Radkammerwandung. Im Pumpenauslaß (Druckseite) wird durch Eintauchen der Zähne in die gefüllten Zahnlücken ein entsprechendes Volumen verdrängt. Pro Radumdrehung wird das sog. geometrische
Fördervolumen Vg verdrängt. Ein Wert, der zur Kennzeichnung der Pumpengröße als Nennvolumen Vgn in technischen Unterlagen genannt ist. Die tatsächlich geförderte Flüssigkeitsmenge
entspricht nicht dem theoretischen Wert, sie wird durch Verluste aufgrund der notwendigen Spiele
reduziert. Die Verluste sind geringer, je niedriger der Betriebsdruck und je größer die Viskosität ist.
Das Seitenspiel zwischen Zahnrad und Gehäuse-Stirnflächen ist so bemessen, dass der zulässige
Betriebsdruck sicher beherrscht wird und die Verluste möglichst gering sind.
Zahnradpumpen sind in weiten Grenzen selbstansaugend. Erst nach Vorgabe äußerer
Belastungen z.B. durch Förderhöhen, Ausflußwiderstände, Leitungselemente etc. stellt sich der
zum Überwinden dieser Widerstände erforderliche Arbeitsdruck ein.
Aufbau
4
1
Gehäuse
2
Flanschdeckel
3
Abschlußdeckel
4
Getriebe
5
Lagerbuchse
6
Wellendichtring
BKF-0008-10.00-D
Bestimmungsgemäßer Gebrauch
Die KF ist eine Pumpe zur kontinuierlichen Förderung von Flüssigkeiten. Sie wird eingesetzt zum
Dosieren von Flüssigkeiten in verfahrenstechnischen Prozessen und zum Fördern von Flüssigkeiten die über eine ausreichende Mindestschmierfähigkeit verfügen. Die verschiedenen Dichtungsvarianten und –werkstoffe erlauben den Einsatz bei unterschiedlichsten Medien.
Es muß sichergestellt werden, dass das zu fördernde Medium mit den in der Pumpe verwendeten
Materialien verträglich ist (siehe Kapitel "Technische Daten").
Die im Kapitel "Technische Daten" aufgeführten maximal zulässigen Betriebsdaten sind unbedingt
zu beachten.
Technische Daten
Erläuterungen zum Typenschlüssel
Produktname
Nenngröße
0,5 – 0,8 – 1 – 1,6 – 2 – 2,5 – 3 - 4
Befestigung
S Flanschbefestigung
Vorsatzflansch
F Winkelfuß
0 ohne Winkelfuß
P Wellenende zylindrisch
0 ohne 2.Wellenende
A Abschlußdeckel
KF 0/
0,5
S
1
0
K
P0A
0DL
1/
100
Bestellbeispiel
Drehrichtung
1 rechts
2 links
Anschlußart
K Rohrgewinde
0 Konstruktionskennziffer
D Gehäusewerkstoff GG
L Getriebeausf. geradverzahnt
Dichtung
1
2
32
BKF-0008-10.00-D
NBR
FPM
PTFE
Sondernummer
100 Standard
107 Doppel-RWDR Quench oben
133 Doppel-RWDR Quench seitlich
5
Allgemeine Angaben
Bauart
Außenzahnradpumpe
Werkstoffe
siehe Übersicht "Werkstoffe"
Befestigungsart
Flansch- , Fußbefestigung
Antriebswellenende
zylindrisch
Leitungsanschluß
Rohrgewinde KF 0/0,5 ...1 G 3/8
KF 0/1,6 ...4 G 1/2
Drehrichtung
rechts oder links
Einbaulage
beliebig, siehe Kapitel „Ausführung Saug- und
Druckseite“
Gewicht
2,2 kg
∅ 10k6 – 25 lang
Viskosität
νmin
νmax
Umgebungstemperatur
ϑu min
ϑu max
Fördermitteltemperatur
ϑ
siehe Übersicht "Betriebsdruck Saugseite und
Fördermitteltemperatur“
Betriebsdruck Saugseite
ps
siehe Übersicht "Betriebsdruck Saugseite und
Fördermitteltemperatur“
Betriebsdruck Druckseite
pd
siehe Übersicht "Betriebsdruck Druckseite“
Drehzahl
nmin
nmax
10 mm²/s
20000 mm²/s
-20 °C
60 °C
100 1/min
3000 1/min
Filterfeinheit ≤ 60 µm
Filterung
Übersicht Betriebsdruck Druckseite
geom.
Fördervolumen
Nenngröße
Vg
cm³
zul. Betriebsdruck in bar für Viskosität
10 mm²/s
30 mm²/s
100 mm²/s
> 500 mm²/s
0,5
0,498
10
30
50
60
0,8
0,797
15
40
60
70
1
0,996
15
40
60
70
1,6
1,612
20
60
80
100
2
2,015
20
60
80
100
2,5
2,513
30
60
100
120
3
3,010
30
60
100
120
4
4,006
40
80
120
120
-1
Die Werte sind gültig für den Drehzahlbereich n= 1000...3000 min .
Für Drehzahlen < 1000 min-1 sind die max. Betriebsdrücke zu reduzieren.
Enthält die Förderflüssigkeit abrasive Bestandteile, sind die zul. Betriebsdrücke für alle Viskositätsbereiche erheblich zu reduzieren.
6
BKF-0008-10.00-D
Übersicht Betriebsdruck Saugseite und Betriebstemperatur
Betriebsdruck Saugseite
Dichtungsart
pe min
pe max
ϑmin
ϑmax
bar
bar
°C
°C
1
2
2
-0,4*
32
*
Zul. Betriebsmitteltemperatur
2
90
-10
2
150
200
kurzfristig für den Anfahrzustand –0,6 bar zulässig.
Übersicht Werkstoffe
Dichtungsart*
Gehäuse/
Deckel
1
2
GG 30
Getriebe
16 MnCr 5 (1.7139), vernickelt
mit Hartstoffeinlagerungen
32
*
Lagerung
Wellendichtung
O-Ring
Wellendichtring NBR
NBR
Wellendichtring FPM
FPM
Wellendichtring PTFE
FEP
siehe Typbezeichnung an der Pumpe KF ...
Für bestimmte Betriebsbedingungen sind die genannten Minimum- bzw.
Maximumkenngrößen nicht anwendbar !
Korrosionsschutz
Alle Pumpen werden im Werk mit mineralischem Hydrauliköl auf ihre Funktion überprüft und Saugund Druckanschluß mit einem Stopfen verschlossen. Das verbleibende Restöl konserviert die
Innenteile für eine Dauer von ca. 6 Monaten. Von außen sind die Pumpen mit einer Lackierung
versehen.
Während des Transportes und der Lagerung dürfen die Pumpen keinen Witterungseinflüssen und
starken Temperaturschwankungen ausgesetzt sein und müssen trocken gelagert werden.
Sollen die Pumpen über einen längeren Zeitraum gelagert werden, sind die Anschlußflächen und
die Innenräume der Pumpe mit geeignetem Korrosionsschutzöl zu behandeln. Ferner ist die
Feuchtigkeit durch feuchtigkeitsaufnehmende Mittel von der Pumpe fernzuhalten.
Ist während des Transportes mit hoher Luftfeuchtigkeit oder aggresiver Atmosphäre zu rechnen,
sind geeignete korrosionsverhindernde Maßnahmen durchzuführen.
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Ausführung Saug- und Druckleitung
Es dürfen nur Rohrleitungen und Anschlüsse verwendet werden, die für den zu
erwartenden Druckbereich zugelassen sind.
Die Vorschriften des jeweiligen Herstellers sind zu beachten !
Die Rohrleitungen müssen absolut spannungsfrei an den Pumpenstutzen anliegen.
Die Rohrleitungen sind so auszuführen, dass auch während des Betriebes keine Spannungen
durch die Rohrleitungen, z.B. durch Längenänderung aufgrund von Temperaturschwankungen, auf
die Pumpe übertragen werden können.
Saugleitung
Die Konzipierung der Saugleitung ist mit größter Sorgfalt durchzuführen, da hiervon das Betriebsverhalten der Pumpe stark beeinflußt wird.
• Die Saugleitung ist möglichst kurz und geradlinig zu verlegen.
• Große Ansaughöhen vermeiden.
• Zusätzliche Leitungswiderstände, wie Formteile, Armaturen und engmaschige Saugfilter erhöhen den Rohrleitungswiderstand der Saugleitung und sind zu vermeiden.
• Der Unterdruck in der Saugleitung ergibt sich aus der Summe aller saugseitigen Widerstände
und der Ansaughöhe unter Berücksichtigung der medienspezifischen Daten.
• Bei der Verlegung der Saugleitung im Medienbehälter ist auf ein ungehindertes Ansaugen zu
achten, die Abstände zum Boden und zu Schottwänden muß ausreichend groß sein.
• Die Saugöffnung muß einen ausreichenden Abstand zum tiefsten Flüssigkeitsspiegel aufweisen.
• Bei der Verwendung von Schlauchleitungen auf der Pumpensaugseite ist auf eine ausreichende Stabilität der Schläuche zu achten, so dass sie durch die Saugwirkung nicht eingeschnürt werden.
• Die medienspezifischen Eigenschaften sind zu beachten, z.B. ist bei wasserhaltigen Dispersionen und Lösungen die Betriebstemperatur auf max. 50°C begrenzt, die Pumpe muß unterhalb des Flüssigkeitsspiegels angeordnet sein und die Drehzahl ist auf max. 1500 1/min zu
begrenzen.
• Empfohlene Strömungsgeschwindigkeit in der Saugleitung max 1,5 m/s.
pVakuum
• Soll die Pumpe aus einem unter Vakuum stehenden Behälter
ansaugen, so ist die Pumpe ca. 0,8 m unterhalb des Behälters
anzuordnen. Die Saugleitung muß geradlinig und ohne Widerstände verlegt sein.
Für diesen Einsatzfall dürfen nur Pumpen mit Doppeldichtung
und Flüssigkeitsvorlage verwendet werden.
Der Behälter darf erst dann mit Vakuum beaufschlagt werden,
wenn das Leitungssystem und die Pumpe mit Flüssigkeit
gefüllt sind.
Wird der zulässige Unterdruck (siehe Kapittel "Technische Daten") überschritten,
ist ein Abfall der Fördermenge (bedingt durch Minderfüllung der Pumpe), eine
erhöhte Geräuschemission und Kavitation die Folge.
Eine Ausnahme bildet hier nur der Anfahrzustand der Pumpe, bei dem ein Druck von -0,6 bar (Unterdruck) für max. 30 Minuten tolerierbar ist.
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Durch Einbau eines Vakuummeters am Pumpen-Sauganschluß kann der Unterdruck
kontrolliert werden.
Die Nennweite der Saugleitung kann durchaus größer gewählt werden als der Pumpenanschluß
Die trichterförmige Ausbildung der Ansaugöffnung bzw. das Schräganschneiden des Saugrohrendes sind zur Vergrößerung des Saugquerschittes empfehlenswert.
Druckleitung
Verdrängerpumpen dürfen nie gegen "geschlossene Schieber" fördern, da die in
diesem Fall auftretenden, nicht beherrschbaren Druckhöhen Schäden an der Pumpe
und den Anlageelementen zur Folge haben.
Aus diesem Grund ist die Verwendung eines Druckbegrenzungsventiles möglichst nahe am
Pumpendruckanschluß oder einer anderen Art von Überdrucksicherung unerläßlich.
•
•
•
Die Nennweite der Druckleitung ist so zu wählen, dass die in der nachstehenden Tabelle angeführten Werte der Strömungsgeschwindigkeit nicht überschritten werden.
Druck
≤ 10 bar
>10 bar
Strömungsgeschwindigkeit
≤ 3 m/s
≤ 3,5 m/s
Der Pumpendruck ist durch ein so dicht wie möglich am Pumpen-Druckanschluß eingebautes
Manometer zu kontrollieren.
Bei Betrieb einer Pumpe, die über ein
Rückschlagventil in einen unter Druck
stehenden Kreislauf (z.B. Reservepumpe in einem Schmierkreislauf)
fördern muß, können Ansaugschwierigkeiten entstehen, wenn die Saugleitung
mit Luft gefüllt ist. In diesen Fällen ist die
Druckleitung unmittelbar vor dem Rückschlagventil zu entlüften.
Dies kann z.B. durch einen gedrosselten
Bypass geschehen.
Quenchanschluß
Werden Flüssigkeiten gefördert,
•
•
•
•
die an der Luft aushärten,
die in Kontakt mit der Luftfeuchtigkeit kristallisieren,
deren Leckage nicht in die Umwelt gelangen dürfen,
die unter Vakuum stehen und deren Dichtung gasdicht sein soll,
ist die Verwendung einer Doppeldichtung mit Flüssigkeitsvorlage notwendig.
Für diese Ausführungen KF 0 .../107 und KF 0 .../133 ist ein Vorlagebehälter an dem Quenchanschluß (Rohrgewinde G 1/8) im Flanschdeckel anzuschließen.
• Der Behälter für die Flüssigkeitsvorlage muß oberhalb der Pumpe angeordnet sein.
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•
Die Einbaulage dieser Ausführungen ist eingeschränkt:
Bei waagerechten Saug- und Druckleitungen muß die Ausführung KF 0 .../107,
bei senkrechten Saug- und Druckleitungen die Ausführung KF 0 .../133
verwendet werden (siehe Abb.)
• Der Vorlagebehälter muß an dem obenliegenden Quenchanschluß angeschlossen werden.
• Eine Kontrolle des Flüssigkeitsniveaus im Vorlagebehälter muß jederzeit möglich sein.
Die Flüssigkeitsvorlage im Quenchanschluß darf nicht mit Druck oder Vakuum beaufschlagt
werden.
Pumpe einbauen
Mechanischer Einbau
•
•
•
•
Vor dem Einbau ist die Pumpe auf Transportschäden und Verunreinigungen zu überprüfen.
Die jeweilige Kupplungsnabe muß auf die Motor- und Pumpenwelle montiert werden.
Zur Montage der Kupplung sollten die Naben erwärmt und im warmen Zustand auf die Wellen
geschoben werden. Die Einbauvorschriften des Kupplungsherstellers sind zu beachten.
Nicht auf die Wellen schlagen !
Jede Kupplungsnabe muß gegen Axialverschiebung auf der jeweiligen Welle
gesichert werden ! Umlaufende Teile müssen vom Käufer gegen unbeabsichtigtes
Berühren geschützt werden !
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Die Pumpe an den Pumpenträger bzw. Fuß montieren.
Vor der Montage der Pumpe das Leitungssystem von Schmutz, Zunder, Sand, Spänen usw.
reinigen. Insbesondere verschweißte Rohre müssen gebeizt oder gespült werden. Zum
Reinigen keine Putzwolle verwenden.
Die Schutzstopfen in den Saug- und Druckanschlüssen der Pumpe entfernen.
Innenräume der Pumpe mit der Förderflüssigkeit benetzen.
Die Rohrleitungen an Saug- und Druckseite der Pumpe anschließen. Dabei die Angaben des
jeweiligen Herstellers beachten.
Saug- und Druckseite gemäß der Kennzeichnung an der Pumpe und den Angaben auf dem
Typenschild anschließen (siehe Kapitel Festlegung der Drehrichtung).
Die Rohrleitungen müssen absolut spannungsfrei an den Pumpenstutzen anliegen.
Bei der Installation darauf achten, dass kein Dichtmittel in das Innere der Rohrleitung gelangt.
Dichtmittel wie Hanf und Kitt sind nicht zulässig, da sie zu Verschmutzungen und damit zu
Funktionsstörungen führen können.
Befüllen des Medienbehälters mit der vorgeschriebenen Flüssigkeit.
Einfüllschraube und Verschluß an Transport- und Lagerbehälter der Flüssigkeit vor dem Öffnen
reinigen. Medienbehälter auf Verschmutzung prüfen und ggf. reinigen. Das Filtersieb am
Einfüllstutzen bzw. Filtereinsatz von Einbaufiltern beim Einfüllen keinesfalls entfernen.
Auf eine ausreichende Befüllung des Medienbehälters ist zu achten !
Weder saug- noch druckseitig dürfen von den Rohrleitungen Spannungen auf die
Pumpe übertragen werden! Beschädigte Rohre,Verschraubungen und Schlauchleitungen sind sofort zu ersetzen !
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Festlegung der Drehrichtung
Die Drehrichtungskennung der Pumpe ist auf dem Typenschild angegeben (siehe Kapitel
Erläuterung zum Typenschlüssel).
Für die Festlegung der Drehrichtung und Durchflußrichtung einer Pumpe gilt folgende Definition:
Bei Blick auf das Wellenende der Pumpe ist eine Pumpe
rechtsdrehend, wenn sich die Welle im Uhrzeigersinn dreht,
linksdrehend, wenn sich die Pumpe entgegen dem Uhrzeigersinn dreht.
Aus nachfolgender Abbildung ist die Dreh- und Durchflußrichtung der Pumpe ersichtlich.
Drehrichtung rechts
Drehrichtung links
Änderung der Drehrichtung siehe Kapitel "Wartung".
Inbetriebnahme
Die Inbetriebnahme ist nur von geschultem und fachlich qualifiziertem Personal
durchzuführen. Vor dem Start einer Anlage ist sicherzustellen, dass eine
ausreichende Menge des Betriebsmediums vorhanden ist, um Trockenlauf zu
vermeiden.
•
•
•
•
Die zu erwartenden Betriebszuständen mit den zulässigen Betriebsdaten überprüfen.
Alle Befestigungsschrauben und Verschraubungen an der Pumpe überprüfen.
Drehrichtung überprüfen. Eventuelle Änderung der Drehrichtung siehe Kapitel "Wartung".
Die Pumpen dürfen nur ohne bzw. mit geringer Druckbelastung anlaufen. Dazu sind die
vorhandenen Absperrelemente voll zu öffnen und das in der Druckleitung eingebaute
Druckbegrenzungsventil auf niedrigsten Öffnungsdruck einzustellen.
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•
Besonderheit bei Ausführung KF 0 .../107 und KF 0 .../133
(Doppel-Radialwellendichtring)
Der Dichtungsraum (siehe Abb.) muß mit einem geeignetem
Sperrmedium vor der ersten Inbetriebnahme der Pumpe gefüllt
werden.
Das Sperrmedium muß mit den verwendeten Dichtungen und
Werkstoffen verträglich sein.
Das Sperrmedium hat die Aufgabe, den Kontakt des
Fördermediums mit der Luft zu verhindern und dient gleichzeitig
zur Schmierung der Wellendichtringe.
•
•
•
Der Anlauf erfolgt durch wiederholtes rasches Ein- und Ausschalten des Antriebsmotors (Tippbetrieb), ohne dass die volle Drehzahl erreicht wird, bis ersichtlich ist, dass die Pumpe
einwandfrei arbeitet. Die einwandfreie Funktion, an der Geräuschentwicklung oder am
Manometer erkennbar, sollte nach längstens 30 Sekunden erreicht werden. Dies gilt besonders
auch dann, wenn eine kalte Pumpe mit bereits erwärmtem Medium angefahren werden muß,
um eine langsame Erwärmung der Pumpe zu erreichen und ein Festlaufen der Pumpe durch
Wärmeschock zu verhindern. Nach Einschalten des Motors zunächst einige Minuten drucklos
oder mit geringem Druck fahren. Die Druckbelastung kann stufenweise bis zum gewünschten
Betriebsdruck gesteigert werden.
Nach Erreichen der vorgesehenen Betriebswerte die Temperatur des Mediums und der Pumpe
überprüfen. Kontrollstellen an der Pumpe sind die Lagerstellen der Wellen und die
Wellendichtung. Die an der Oberfläche des Pumpengehäuses festgestellten Temperaturen
dürfen ca. 10°C über der Temperatur des Mediums liegen.
Nach mehreren Stunden Laufzeit der Anlage die endgültige Betriebsdaten und -temperatur
überprüfen (maximal zulässige Temperaturen siehe Kapitel "Technische Daten").
Die Pumpen dürfen nur in der durch den Drehrichtungspfeil bzw. in der durch die
Drehrichtungskennung auf dem Typenschild bezeichneten Drehrichtung laufen.
Ein Betrieb in der nicht zugelassenen Drehrichtung kann die Wellendichtung
zerstören !
Pumpe ausbauen
Bei allen Arbeiten an der Pumpe und vor dem Ausbau müssen die Anschlußleitungen drucklos und der Motor spannungslos gemacht werden !
Ebenso muß das Wiederanlaufen des Motors während der Arbeiten an der Pumpe
sicher unterbunden sein.
•
•
•
•
•
Bei allen Arbeiten ist auf größte Sauberkeit zu achten. Vor dem Lösen von Verschraubungen
ist die äußere Umgebung zu reinigen.
Die drucklos gemachten Rohrleitungen von der Pumpe demontieren.
Pumpenanschlüsse und Rohrleitungen gegen das Eindringen von Schmutz verschließen.
Kupplungsnabe mit einem Abzieher vom Wellenende abziehen.
Wurde die Pumpe mit aushärtenden Flüssigkeiten betrieben, ist die Pumpe unverzüglich zu
reinigen oder so zu lagern, dass ein Aushärten sicher verhindert wird !
Beim Betrieb der Pumpen mit gesundheitsgefährdenden Flüssigkeiten sind die
Sicherheitsdatenblätter und die Vorschriften zur Handhabung dieser Flüssigkeiten
zu beachten !
12
BKF-0008-10.00-D
Bei Betriebstemperaturen über 60°C die Pumpe erst abkühlen lassen. Es besteht
Verbrühungsgefahr !
Leckagen gefährlicher Fördergüter müssen so aufgefangen und entsorgt werden,
dass keine Gefährdung für Personen und die Umwelt entsteht. Dabei sind die
gesetzlichen Bestimmungen einzuhalten.
Wartung
Bei richtiger Auslegung entsprechend den Einsatzbedingungen und ordnungsgemäßem Einbau
haben KRACHT-Zahnradpumpen die konstruktiven Voraussetzungen für einen langen und
störungsfreien Betrieb. Sie erfordern nur einen geringen Wartungsaufwand, der jedoch unabdingbar für einen störungsfreien Betrieb ist, da erfahrungsgemäß ein hoher Prozentsatz der auftretenden Störungen und Schäden auf Schmutz und mangelnde Wartung zurückzuführen sind. Der
Umfang und die zeitlichen Intervalle für Inspektionen und Wartungen werden im allgemeinen vom
Maschinenhersteller in einem entsprechenden Plan festgelegt.
Regelmäßige Kontrolle aller Betriebsdaten wie Druck, Temperatur, Stromaufnahme,
Filterverschmutzungsgrad etc. trägt dazu bei, Störungen u.U. frühzeitig zu erkennen.
Bei allen Arbeiten ist auf größte Sauberkeit zu achten. Vor dem Lösen von Verschraubungen ist
die äußere Umgebung zu reinigen. Alle Öffnungen sind mit Schutzkappen zu verschließen, damit
kein Schmutz ins System eindringen kann.
Dichtungen
•
•
Statische Abdichtung an den Trennfugen der Pumpe und des Saug- bzw. Druckanschlusses
regelmäßig überprüfen.
Wartung der Ausführung KF 0 .../107 und KF 0 .../133 (Doppel-Radialwellendichtring)
Der Füllgrat des Dichtungsraumes ist in regelmäßigen Abständen zu kontrollieren und ggf. das
Sperrmedium nachzufüllen.
Drehrichtungsänderung der Pumpe
Bei den Pumpentypen KF…1… und KF…2… , also reinen rechts oder linksdrehenden Pumpen, ist
eine Drehrichtungsänderung nur durch einen Umbau der Pumpe möglich.
Bei einer eventuell erforderlichen Drehrichtungsänderung der Pumpe ist der
Abschlußdeckel vom Pumpengehäuse zu
lösen, um 180° verdreht wieder aufzusetzen und zu befestigen.
Die Leckölbohrung auf der Deckelinnenseite muß auf der Saugseite der Pumpe
sein.
Anziehdrehmoment für Deckelbefestigungsschrauben MA = 25 Nm
Leckölbohrung
Befestigungsschrauben
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Instandsetzung
Instandsetzung umfaßt:
• Fehlersuche,
•
also das Feststellen eines Schadens, Ermittlung und Lokalisierung der
Schadensursache.
Als häufiger Schaden sind Undichtigkeiten zu nennen. Treten diese an
den Rohrverbindungen auf, können sie durch einfaches Nachziehen der
Verschraubungen beseitigt werden.
Bei Undichtigkeiten an der Pumpe müssen die jeweiligen Dichtungen
ausgetauscht werden (siehe Ersatzteilliste).
In nachstehender Auflistung sind die Fehlerursachen der am häufigsten
auftretenden Betriebsstörungen genannt und Hinweise zur Abhilfe aufgeführt.
Schadensbehebung, also Behebung der primären Ursache und Austausch oder Reperatur
defekter Komponenten.
Das Beheben des Schadens erfolgt vor Ort vorwiegend durch Austausch
der defekten Komponente. Deren Reparatur wird im allgemeinen durch
den Hersteller vorgenommen.
Bei entsprechendem Know how und ausreichender Ausrüstung kann die
Reparatur auch vom Endverbraucher oder Erstausrüster selbst vorgenommen werden. Als Hilfestellung hierzu stehen Ersatzteillisten und
Instandsetzungsanleitungen zur Verfügung.
Reparaturen dürfen nur von geschultem Fachpersonal durchgeführt werden.
Rücksendung
Für den Fall einer Reparatur oder Überprüfung im Herstellerwerk ist das Gerät geeignet zu
verpacken. Weiterhin muss dem Gerät ein Sicherheitsdatenblatt des verwendeten Mediums
beiliegen. Bei bekannten Mineralölen ist mindestens die genaue Typbezeichnung erforderlich.
Bei aushärtenden oder verklebenden Medien muss das Gerät vor der Rücksendung gereinigt
werden.
Störfälle erkennen und beseitigen
In nachstehender Auflistung sind die Fehlerursachen der am häufigsten auftretenden Betriebsstörungen genannt und Hinweise zur Abhilfe aufgeführt.
Bei nicht identifizierbaren Störungen Hilfe durch die Fa. KRACHT anfordern.
Fehler
Erhöhtes Geräusch
14
mögliche Ursache
Kavitation der Pumpe
•
Ansaughöhe zu hoch
•
Saugfilter verstopft oder zu klein
•
Innendurchmesser der Saugleitung zu klein
•
Saugleitung zu lang
•
zuviele Krümmungen in der Saugleitung
•
zu viele örtliche Einschnürungen in der
Saugleitung
•
Saugleitung verstopft oder undicht
•
zu hohe Viskosität
•
Temperatur zu niedrig
BKF-0008-10.00-D
Schaumbildung oder
Lufteinschluß im
Medium
Mechanische
Schwingungen
Pumpe saugt nicht
an
BKF-0008-10.00-D
•
Saugleitung undicht
•
Flüssigkeitsniveau im Vorratsbehälter zu
niedrig
•
Rücklaufleitung zum Tank undicht
•
falsche Behälterauslegung
•
Wellendichtung oder Dichtungen auf der
Saugseite undicht
•
Rücklaufleitung endet oberhalb des
Flüssigkeitsspiegels im Vorratsbehälter
•
ungenügende Entlüftung
•
fehlerhaft ausgerichtete oder lose Kupplung
•
fehlerhafte oder ungenügende
Leitungsbefestigung
•
flatterndes Druckbegrenzungsventil
•
kein geräuschoptimierter Aufbau (fehlende
Dämpfungselemente)
•
ungünstiger Aufstellungsort der Pumpe
•
Pumpe verschlissen, Zahnflanken abgenutzt
•
Flüssigkeitsniveau im Vorratsbehälter zu
niedrig
•
falsche Drehrichtung
•
zu hoher Saugwiderstand
•
undichte Saugleitung
•
gedrosseltes Absperrelement in der
Saugleitung
•
Fremdkörper in der Saugleitung
•
Rückschlagventil in der Druckleitung nicht
entlüftet (Bypass-Leitung verlegen)
•
Zu hoher Anfahrdruck, wenn Saugleitung mit
Luft gefüllt
15
Ungenügender
Förderstrom
Ungenügender
Druck
Förderstrom zu gering
Arbeitswiderstände in
der Druckleitung zu
gering
Überhöhte
Leistungsaufnahme
Überhöhte Betriebstemperatur
Unzulässige
Pumpenerwärmung
Leckage an der
Wellenabdichtung
16
•
gedrosseltes Absperrelement in der
Saugleitung
•
Flüssigkeitsniveau im Vorratsbehälter zu
niedrig
•
Saugfilter verstopft oder zu klein
•
zu niedrige Viskosität
•
zu hohe Viskosität
•
zu hohe Drehzahl
•
zu hoher Druck
•
Druckbegrenzungsventil zu niedrig eingestellt
•
Pumpe saugt Luft
•
Pumpe ist verschlissen
•
zu geringe Viskosität
•
Druckbegrenzungsventil zu niedrig eingestellt
oder schließt nicht
•
zu niedrige Drehzahl
•
Antriebsleistung zu gering
•
Pumpe verschlissen
•
zu hoher Druck
•
zu hohe Viskosität
•
Antriebsleistung zu gering
•
Motorwicklung defekt
•
Kühlung und Wärmeableitung ungenügend
•
Flüssigkeitsvorrat zu gering
•
Flüssigkeit wird über Druckbegrenzungsventil
unter Belastung in den Vorratsbehälter
gefördert
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Zu niedrige Viskosität
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Pumpe verschlissen
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zu hoher Druck
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zu geringe Viskosität
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Pumpe verschlissen
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Vordruck unzulässig hoch
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falsche Drehrichtung
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zu große Radialbelastung der Welle
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Dichtungsverschleiß
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Temperatur an Dichtstelle zu hoch
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falscher Dichtungswerkstoff
BKF-0008-10.00-D
Kupplungsverschleiß
Kurze Standzeiten
BKF-0008-10.00-D
Verschleiß an Lager,
Zahnrad und
Gehäuseteile
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fehlende Quenchflüssigkeit
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Verschleiß der Dichtung durch schlecht
schmierendes Medium
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Verschleiß durch abrasive Bestandteile
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Verschleiß durch aushärtendes Medium
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fehlerhaft ausgerichtete oder lose Kupplung
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Axialspiel der Kupplung nicht ausreichend
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Kupplung überlastet
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Temperatur zu hoch
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Verschleiß durch abrasive Bestandteile
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Verschleiß durch schlecht schmierendes
Medium
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Korrosion, Werkstoffverträglichkeit prüfen
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Zu hoher Betriebsdruck für die Medieneigenschaften
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