Swing und bayrisch-böhmische Blasmusik

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Swing und bayrisch-böhmische Blasmusik
Swing und bayrisch-böhmische Blasmusik
Paunzhausen (PK) Die Schweitenkirchener Musikanten boten ein vielfältiges, anspruchsvolles und
hörenswertes Frühjahrskonzert. Rund 250 Zuhörer waren in der Schulturnhalle in Paunzhausen mit
dabei.
Bild: Musikerleistungsabzeichen wurden im Rahmen des Frühjahrskonzertes verliehen. Unser Foto zeigt
(v.l.n.r.): Elfriede Heilmeier (Vorstand), Kristina Mitterer, Josef Mitterer und Josef Siebler.
Nach dem Amoklauf von Winnenden stand das Frühjahrskonzert für kurze Zeit vor dem Aus. Jedoch betonte die
Vorsitzende des Musikvereins, Elfriede Heilmeier, in ihrer Begrüßungsrede, dass die Musiker aus zwei Gründen
unbedingt spielen wollten: Zum einen hatten sie enorme Zeit für die Probenarbeit investiert, zum anderen
wollten sie zeigen, dass gemeinsames Vereinsleben als sinnvolle Freizeitbeschäftigung für junge Leute deren
soziale Kompetenz und Integrität fördere und vor allem Spaß mache.
Eröffnet wurde das Konzert durch ein Spiel "aus allen Ecken", bei dem sich die Musiker gleichmäßig im Saal
verteilten. So erklang der Marsch "Weiß-Blau" ganz besonders fulminant, ehe die Musiker Aaron Coplands
"Fanfare for the Common Man" spielten. Nach der Pause standen Melodien aus Bernsteins Musical-Klassiker
"West Side Story" auf dem Programm. Peter Ostermeier, der durch den Abend führte, pries dann das folgende
Stück "Das Phantom der Oper" als eine der weltweit bekanntesten und beliebtesten Musicalmelodien an. Das
Werk von Andrew Lloyd Webber, das, so Ostermeier, "neben Paunzhausen auch schon in England, den USA,
Japan und Spanien aufgeführt wurde", kam bei den Zuhörern bestens an.
Für die Freunde der bayrisch-böhmischen Blasmusik war einiges dabei. So spielten die Musiker die Polka
"Böhmischer Frühling" von Rudi Fischer. Der Marsch "Die Sonn’ erwacht" von Georg Bauer, der "Bayerische
Defiliermarsch" und der "Mussinan-Marsch" von Carl Carl ergänzten den Streifzug durch bairische und
böhmische Blasmusik.
"Finlandia" ist eigentlich eine sinfonische Dichtung des finnischen Komponisten Jean Sibelius, die in den Wirren
des Russisch-Schwedischen Krieges um 1900 entstand und das Erwachen des finnischen Nationalgedankens
zum Thema hat. "‚Finlandia ist die heimliche Nationalhymne Finnlands", betonte Dirigent Christian Lombardi.
Ganz besonders stolz war Lombardi darauf, dass sein Vorgänger am Dirigierpult, Andreas Schorer, der die
musikalische Leitung der Kapelle von 1986 bis 1989 inne hatte, dem Musikverein dieses von ihm arrangierte
Stück kostenlos zur Verfügung stellte. Für Schorer war es sichtlich ein Genuss, wie die Musikerinnen und
Musiker dieses Stück interpretierten.
Nach der Pause wurden silberne Musikerleistungsabzeichen verliehen, die sich Kristina und Josef Mitterer
(beide Saxophon) und Josef Siebler (Tenorhorn) im Laufe des vergangenen Jahres verdient hatten.
Modernere Klänge sind bei den Schweitenkirchener Musikanten schon lange keine Seltenheit mehr. Beim
Frühjahrskonzert luden daher gleich mehrere Stücke zum Mitsingen ein. Mit einem Potpourri bekannter UdoJürgens-Melodien wie "Siebzehn Jahr’, blondes Haar" oder "Aber bitte mit Sahne" sorgten die Musikanten für
gute Stimmung, spätestens aber bei "Go West" von den Pet Shop Boys sangen einige jugendliche Zuhörer mit.
Schließlich konnten die Musikanten ihr Publikum noch mit einer interessant arrangierten Orchesterversion des
Musicals von Richard O’Brien begeistern: "The Rocky Horror Picture Show". Neu war in diesem
Zusammenhang auch der Einsatz eines Synthesizers, der dem ganzen einen zusätzlichen 70er-Jahre-Touch
verlieh.
Erst nach drei Zugaben ließen die begeisterten Zuhörer die Musiker von der Bühne. Wie Vorsitzende Elfriede
Heilmeier am Rande des Konzertes mitteilte, werden die Schweitenkirchener Musikanten heuer im Juli wieder
eine Sommerserenade veranstalten. Der genaue Termin steht noch nicht fest.
Pfaffenhofener Kurier