Sanatana Dharma und Ganesha
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Sanatana Dharma und Ganesha
INHALT 1. 6. 7. 10. Satsang mit Swamiji Sanatana Dharma und Ganesha Ein Wunder an Ganesha Chathurti – von einer Sannyas Schülerin Meine Erfahrung mit Swamiji – Probleme bewältigen von Lakshme Sivakumaran Neues von der Premananda Jugend Der Eine ohne Namen oder Form – Sechs Eigenschaften des Geistes Swamijis junge Jahre 11. 14. 15. 16. Die erste Materialisation einer Statue – erzählt von Chitrangani Swamiji als Krishna – von Mr. Sivakumaran Prema Nature – Sambrani Räucherwerk Prema Sadhana - Die Sadhana der Selbst-Erforschung 3. 5. “Es gibt Menschen die zu grossen Weisen wurden und doch niemals zur Schule gingen. Wie? Sie praktizierten Selbst-Erforschung indem sie über ihre Gedanken und ihr Verhalten im weltlichen Leben reflektiert haben. Die Erfahrung die sie dadurch erhielten, stiess sie vorwärts in einen erleuchteten Zustand.“ Swami Premananda 1 Prema Ananda Vahini SEPTEMBER 2015 Satsang mit Swamiji SanatanaDharmaundGanesha Ich sage immer dass der wahre Name für die Hinduistische Religion Sanatana Dharma ist. Es ist das ewige Gesetzbuch und das ursprüngliche Gesetz des Lebens. Es ist ewig, zeitlos und natürlich. Niemand kann seine Ursprünge auf eine bestimmte Person oder Form von Gott zurückverfolgen. Es ist so alt, dass niemand seinen Anfang kennt. Seine Schönheit liegt darin, dass es alle Lebewesen und jede Religion oder Philosophie umfasst. Es beinhaltet alle Aspekte der Schöpfung, des täglichen Lebens, von Tod und Wiedergeburt. Seine grossartigen und äusserst klugen Gesetze wurden der Menschheit durch meditierende weise Männer und Frauen überliefert. Die Weisheit von Sanatana Dharma wird immerwährend fortgesetzt von Millionen von spirituell interessierten Menschen und Menschenfreunden in der ganzen Welt. Ihnen stehen erleuchtete Seelen bei, die sich von Zeit zu Zeit inkarnieren, um diese an das wahre Wesen des Sanatana Dharma zu erinnern. Die Grundsätze des Hinduismus sind diejenigen des Santana Dharma. Der Hinduismus enthält viele Formen von Gott, von Gruppierungen und verschiedenartigen Anschauungen. Die meisten Richtungen des Hinduismus verehren Ganesha. Wir verehren Ihn zu Beginn jeder Puja, religiöser Handlung, grosser Veränderungen oder Schritte im Leben. Warum? Ganesha ist die Verkörperung der grossen ursprünglichen Energie, die uns klar beisteht auf unserem Weg, sich in jeder Situation weiter zu entwickeln. Darum wird Er auch Vinayakar genannt, der der alle Hindernisse und Schwierigkeiten aus dem Weg räumt. An Vinayakar Charthurti gedenken wir Seiner Geburt und beten zu Ihm um Seinen Segen. 2 Prema Ananda Vahini SEPTEMBER 2015 Es gibt viele spirituell Suchende, die die Hindu Philosophie verstehen wollen und als Teil ihres spirituellen Pfades annehmen möchten. Ich ermutige sie, über die grosse Ganesha Kraft nachzudenken. Es kann nur von Vorteil für sie sein, wenn sie dies tun. Ich fordere besonders Kinder und Schüler dringend auf Ganesha zu verehren, besonders am frühen Morgen, wenn der göttliche Einfluss am höchsten ist. Die unschuldigen Gebete und Meditationen der jungen Menschen reinen Herzens geben ihnen innere Stärke, einen klaren Geist und gute Konzentrationsfähigkeit. Eine kurze aber regelmässige Meditation über Ganesha hilft jedem, einfach und leicht zu lernen. Vor allem die Kinder haben die besondere Fähigkeit, eine Beziehung zu der liebenden, freundlichen und gemütlichen Gestalt Ganapatis (einer Seiner anderen Namen) herzustellen. Sie erzählen mir oft, dass Er ihnen nahe steht wie ein guter Freund. Er ist der Herr des Wissens und aller Künste. Er kann Schüler zu einem kultivierten Leben führen, das auch Spiritualität mit einschliesst. Ich habe zahllose Ganesha Statuen für Devotees und spirituell Suchende aus aller Welt materialisiert. Es macht mich sehr glücklich, wenn ich sehe, dass meine Devotees Ganeshas Bild in ihren Häusern haben und Ihn immer zuerst anrufen, damit Er sie von ihren Schwierigkeiten befreie. Wenn sie aufrichtig beten, werden sie Seine mitfühlende Hilfe und Seine Problem-lösenden Kräfte erfahren dürfen. Ganesha wird oft beschrieben, als hätte Er die Form von AUM, der ursprünglichen Schwingung des Klanges, von welcher die gesamte Schöpfung stammt. Das ist der Grund, warum ich jedem rate, vor dem Meditieren zu Ihm um Seinen Beistand und Segen zu beten, damit Er hilft, über den beschwerlichen Geist hinaus zu gelangen, der immer in Gedanken über weltliche Angelegenheiten gefangen ist. Solches Beten hilft den Aspiranten, das Göttliche tief in ihnen drinnen zu erreichen. Ich wende mich nun besonders an die Kinder....Ich habe Euch alle Kniffe und Tipps darüber gegeben, was zu tun ist. Nun liegt es an euch, einige spirituelle Arbeit vorzunehmen. Streckt eure Hände nach Ganesha aus und Er wird euch bei allem helfen, wonach ihr strebt. Vergesst nicht, Seine Zuneigung zu gewinnen, indem ihr Ihm Süssigkeiten jetzt und immer wieder darbringt. (die alten Geschichten berichten uns davon, wie sehr Ganesha zuckerhaltige und Süssspeisen aus Milch liebt!) Ganesha und Sanatana Dharma gehören allen. Meine Aufgabe ist es, euch von ihnen zu erzählen und euren Geist in den Genuss von spirituellen Ideen kommen zu lassen. Angelockt von dieser Kostprobe, hoffe ich, dass ihr euch nach mehr sehnt. Das ist wirklich ein lohnendes Verlangen, das ich unterstütze. Wenn ihr einmal den honigsüssen Nektar gekostet habt, den die Blüte des Sanatana Dharma anzubieten hat, wird das Verlangen, die Vergnügungen der Welt zu geniessen, ganz von selbst von euch abfallen. Sobald ihr versteht, dass die Vergnügungen der Welt minderwertiger sind, werdet ihr nicht länger nach ihnen trachten. Lasst Ganesha die Hindernisse auf eurem spirituellen Pfad zerschlagen und lasst euch vom Dharma für immer auf das Göttliche zu führen. 3 Prema Ananda Vahini SEPTEMBER 2015 Ein Wunder an Ganesha Chathurti Von einer Sannyas Schülerin Folgendes trug sich an einem Tag im September 1987, während der jährlichen Feier von Vinayakar Chathurti, in Edamalaipatti Pudur in der Nähe von Trichy, Südindien zu.... Swamiji lebte im Erdgeschoss von Nummer 4, State Bank Colony, in Edamalaipatti Pudur. Abhishekams, Satsangs, private Interviews mit Swamiji und andere öffentliche Anlässe fanden in der grossen Halle im ersten Stock statt. Wir waren damit beschäftigt die Halle für das Mahabhishekam vorzubereiten, das an jenem Abend anlässlich von Vinayakar Chathurti stattfinden sollte. Swamiji rief mich und sagte: “Du musst irgendwie neun Vinayakar Statuen einsammeln für das Abishekam heute Abend.” Swamiji in der Puja Halle in Pudur Ich ging herum zu allen Häusern in der Nachbarschaft und fragte die Leute ob wir ihre Statuen ausleihen könnten. Auf diese Weise gelang es mir acht kleine Statuen zusammenzubringen. Ich zeigte sie Swamiji und erklärte ihm, dass ich nur acht finden konnte. Er sagte, es sei in Ordnung und sagte mir, wo ich sie hinstellen sollte. Dann half ich den anderen Devotees, die damit beschäftigt waren Modakam Klösse vorzubereiten, die bevorzugte Speise von Ganesha. Ein ‚Modakam‘ ist ein Kloss aus gedämpftem Reismehl mit einer entweder süssen oder pikanten Füllung. Wir füllten unsere mit Mungobohnen, Kokosnussraspeln und Palmzucker. Wir machten einen extra grossen Kloss von der Grösse einer Orange. Am Abend kam Swamiji hoch für das Abishekam. Die Halle war randvoll mit einigen hundert Menschen und alle acht Ganesha Statuen standen auf dem Abishekam Tablett. Swamiji setzte sich neben dem Tableau nieder. Er nahm den grossen Modakam Kloss, den wir vorbereitet hatten und stellte ihn auf das Abishekam Tablett neben die Ganesha Statuen. Dann nahm er ein Messer, das zur Benutzung während dem Abishekam auf einem separaten Teller lag. Er machte zwei Schnitte in den Teig des Modakam Klosses, die ein dreieckiges Loch bildeten. Als er damit begann das Dreieck aus Teig abzuschälen, öffnete es sich wie Blütenblätter und dort auf der Spitze des Blattes war eine Ganesha Statue! Swamiji erklärte dann, dass die neunte Statue gekommen war, da es mir nur Eine Skizze des Modakam Klosses mit dem neunten Ganesha auf der Blattspitze sitzend. gelungen war acht Statuen zu finden, und eine gefehlt hatte! 4 Prema Ananda Vahini SEPTEMBER 2015 Ich kann euch versichern, dass in diesem Modakam Kloss definitiv keine Ganesha Statue war, als wir sie zubereiteten! Alle waren glücklich dieses Wunder miterlebt zu haben. Swamiji nahm dann den Modakam Kloss vom Tablett weg und fuhr mit dem Abishekam an den neun kleinen Statuen fort, die er mit den kleinen Blumengirlanden schmückte, die wir bestellt hatten. Die Ganeshas sahen wirklich sehr schön aus und diejenigen, die ihre Statuen geliehen hatten waren besonders glücklich, da sie nicht erwartet hatten, dass Swamiji ein Abishekam an ihnen ausführen würde. Die Statuen wurden dann den Besitzern zurückgegeben und das Prasadam wurde an alle verteilt. Nachdem Swamiji nach der Feier die Halle verlassen hatte, lief ich schnell hinter ihm her und fragte ihn, was ich mit dem neunten Ganesha tun sollte, der sich noch immer in der Halle befand. „Soll ich diesen auch behalten?“ fragte ich. Ich sagte es im Spass weil Swamiji mir vor langer Zeit bereits eine Ganesha Statue gegeben hatte. „Nein, nein, nein, er wird gehen“, antwortete Swamiji. Tatsächlich war es genau so, als ich in die Halle zurückkehrte, sah ich, dass die Statue nicht mehr dort war! Jai Prema Shanti! Swami neben der Mauer von Nummer 4, State Bank Colony in Pudur, wohin er im August 1986 zog 5 Prema Ananda Vahini SEPTEMBER 2015 Meine Erfahrung mit Swamiji Probleme bewältigen Von Lakshme Sivakumaran Geboren In Jaffna, in Sri Lankas nördlicher Provinz, und aufgewachsen in einer orthodoxen Hindufamilie, war ich ziemlich engstirnig im Hinblick auf meine Religion und Rasse. Als ich 1986 das erste Mal an einem Satsang von Swamiji im Heim eines Devotees in Wellawatte (im Süden von Sri Lanka) teilnahm, hatte ich noch keinerlei Vertrauen in Swamiji oder Hingabe an ihn. In seinem Satsang sprach er über Loslösung. Er sagte: “Um ein losgelöstes Leben zu führen, solltet ihr wie eine Tamarindenfrucht leben.” 1 Als Swami diese Aussage machte, regte mich das auf und ich beklagte mich bei einer Devotee und sagte, weil er selber ein Swami (ein Mönch) ist, zwingt er andere, genauso zu sein. Später wurde ich in meinem täglichen Leben mit vielen Problemen konfrontiert. Ich war eng mit Personen verbunden und sehr besorgt über ihr Wohlergehen und sah mich mit vielen Nöten konfrontiert, da mich das kleinste Missverständnis sehr unglücklich machte. Ich machte die Erfahrung, dass ich unabhängiger wurde, wenn ich mit einer Person weniger eng verbunden war. Wenn meine Erwartung anderen gegenüber geringer wurde, so wurden meine Sorgen kleiner und ich wurde glücklicher. Auf diese Weise erkannte ich plötzlich die Wahrheit von Swamijis Worten. Von da an begann ich seinem Rat zu folgen und entdeckte, dass ich in der Lage war, all meine Probleme mit Ruhe anzuschauen. So entwickelte ich Vertrauen in Swamiji und _________________________________ 1 Eine rohe Tamarind Frucht ist immer noch verbunden mit der äusseren Schale und wenn sie reift, löst sich die Frucht von der Schale. Wenn man eine reife Tamarind Frucht schüttelt, kann man hören wie sich die Frucht in der Schale bewegt. Dieses Sprichwort bedeutet, dass man ein losgelöstes Leben führen sollte. seine Worte. Er lud gewöhnlich meinen Ehemann und mich zu den Aschram Veranstaltungen ein, und so wurden wir regelmässige Besucher im Trichy Aschram und verbrachten viele lange Aufenthalte dort. Während meiner Kindheit dachte ich, dass meine Hindu Religion der einzige Weg zu Gott war und alle anderen Religionen falsch wären. Doch während meiner Aufenthalte im Aschram begegnete ich vielen Devotees von Swamiji, die aus verschiedenen Ländern kamen und unterschiedlichen Glaubensrichtungen angehörten. Das liess mich die Einheit aller Religionen erkennen und dass jede Religion einen über verschiedene Wege zum selben Ziel führt. Ich erinnere mich an die Zeit, als Swamiji in Pudur, nahe Trichy war. Dort trafen wir einen Muslim, mit dem wir sehr freundschaftlich umgingen und der erwähnte, wie er ein besserer Muslim wurde, nachdem er nahe mit Swamiji verkehrte. Swamiji erklärte ihm bestimmte, im moslemischen Glauben dargelegte Tatsachen Das half ihm, den heiligen Koran besser zu verstehen. Mit der Zeit war ich in der Lage, Mitgefühl für jedes Lebewesen zu entwickeln und das liess mich dieselbe Göttlichkeit in jeder Person erkennen. Swamiji ist eine Inkarnation des Göttlichen und er besitzt die Fähigkeit, jeder einzelnen Person zu helfen, die Göttlichkeit zu erkennen, die schon in ihnen ist. Jai Prema Shanti! 6 Prema Ananda Vahini SEPTEMBER 2015 Neues von der….. Gute Gewohnheiten – Respekt für Ältere Die Aschram Premananda Jugendgruppe sendet Geburtstagskarten an die Premananda Jugend rund um die Welt. Kontaktiert euren Premananda Jugend Koordinator in eurer Nähe, um eine Geburtstagskarte zu erhalten und nehmt teil an den Jugendtreffen und Aktivitäten! Ihr könnt mehr Informationen über Premananda Jugendgruppen lesen unter www.sripremananda.org. Jeden Monat beleuchten wir eine bedeutende Eigenschaft der Premananda Jugend. Diesen Monat: Achtung vor älteren Menschen “Es ist nicht altmodisch, seine Eltern zu achten. Weil Achtung bedeutet, dass ihr ein gutes Herz habt, das für andere sorgt. Jugendliche erwarten, dass ihre Mütter und Väter für sie sorgen und ihnen alles geben. Dann verlassen sie sie, finden ihren eigenen Weg in der Welt und nachdem die Eltern sterben, sollten sie ihnen Besitz, Geld und so weiter hinterlassen. Meinem Gefühl nach sollten die Kinder für ihre Eltern sorgen so gut sie können. Vergesst niemals, dass eure Mutter Euch neun Monate lang in ihrem Körper getragen und euch geboren hat. Denkt ihr, das ist eine unbedeutende Arbeit? Nein, es ist ein sehr grosses und wunderbares Geschenk, das sie euch gemacht hat... sie gab euch das Leben, das so kostbar ist. Nur durch eine menschliche Geburt könnt ihr auf dem spirituellen Weg gehen. Und eure Mutter und euer Vater gaben euch diese Chance. Sie haben euch gross gezogen und euch viele Jahre lang gegeben, was immer sie vermochten. Denkt immer daran. Unser erstes Projekt ist dies... achtet eure Mutter und euren Vater. Verletzt sie nicht und streitet euch nicht mit ihnen. Seid vernünftig, freundlich und geduldig. Nächstenliebe und selbstloser Dienst beginnen zuhause. Sprecht mit euren Eltern über eure Probleme. Redet mit den anderen Mitgliedern der Jugendgruppe. Teilt eure Erfahrungen und löst eure Probleme. Wenn ihr spürt, dass ihr das nicht könnt, dann ruft mich an. Ich bin immer bereit euch zu helfen.” Swamiji 7 Prema Ananda Vahini SEPTEMBER 2015 Der Eine ohne Namen oder Form Jeden Monat werden wir ein Kapitel aus dem Buch ‚Der Eine ohne Namen oder Form‘ veröffentlichen. Es handelt sich um Swami Premanandas Lebens-Botschaft darüber wie wir den wahren Sinn unserer Geburt erkennen, wie wir der einen und ewigen Wahrheit, die er in jedem Moment seines Lebens erfahren, gelebt und gesehen hat, immer näher kommen können. Sechs Eigenschaften des Geistes Auch wenn es uns sehr bewusst ist, wie wir leben sollten, wird unser Geist wegen unserer mangelnden Erkenntnis manchmal verwirrt und gestresst. Um zu vermeiden, dass unser Geist seinen ruhigen und friedvollen Zustand verliert und aufgewühlt wird, voll von Stress und unnötigen Spannungen, ist es sehr wichtig, dass wir, die wir sechs Sinne besitzen, sechs Eigenschaften des Geistes klar verstehen – Misstrauen, Wut, Verwirrung, Zuneigung, wahre Liebe und Vertrauen – so dass wir fähig sind mit Unterscheidungsvermögen zu handeln. Der Hauptgrund dafür, dass wir den Frieden im Geist verlieren, ist das Misstrauen, das auftaucht wenn wir aufgrund mangelnder Geduld einander nicht richtig verstehen. Dieses irrationale Misstrauen erschafft Wut und diese unnötige Wut wiederum kreiert unnötigen Stress und Anspannung in unserem Geist. Dadurch ist unser Geist nicht länger friedlich und ruhig, und wir sind nicht mehr in der Lage richtig zu essen und tief zu schlafen. Wenn der Geist rastlos ist verliert der Körper an Vitalität und wird allerlei Arten von Krankheiten unterworfen. Ein ruheloser Geist wird uns nicht erlauben, uns auf zufriedenstellende Art auf unsere Arbeit zu konzentrieren. Wir haben uns jetzt selbst in einen Zustand der Verwirrung gebracht. Lasst uns jetzt drei andere Eigenschaften betrachten: wahre Liebe, Zuneigung und Vertrauen. Das sind wichtige Eigenschaften die uns helfen ein glückliches Leben zu führen. Am Anfang, wenn wir beginnen 8 Prema Ananda Vahini SEPTEMBER 2015 über wahre Liebe nachzudenken, kreiert unser Geist Zweifel. Wahre Liebe ist unvergänglich, unerschütterlich und immerwährend. Es ist wichtig, dass es Zuneigung unter Familienmitgliedern gibt. Diese Zuwendung hilft die Familie zusammenzuhalten. Eine Person muss immer Vertrauen und Glauben haben, um sein oder ihr Leben mit Selbstvertrauen zu führen. Wenn wir dieses feste Vertrauen dauerhaft in uns verankert haben, hilft es uns, die Wahrheit mit Mut und ohne Angst auszusprechen. Es ist möglich eine Person mit dieser Qualität klar zu identifizieren. Eine solche Person wird ganz einfach von etwaigen Problemen, denen sie wegen Missverständnissen anderer Personen ihr gegenüber begegnet, befreit. Warum beschreibe ich diese sechs Eigenschaften des Geistes? Weil diese sechs Eigenschaften die Natur unseres Alltags bestimmen. Wenn wir diese Qualitäten mit Geduld analysieren werden wir fähig sein, den wahren Grund unserer Probleme zu verstehen. Lasst uns versuchen uns klar bewusst zu werden, dass wir alle dauerhafte Liebe in uns haben. Es gefällt mir sehr zu wissen, dass ihr alle unerschütterliche Liebe für mich habt. Lasst uns unseren Alltag vereint mit dieser beständigen Liebe leben. Lasst uns unser ganzes Leben auf diese Weise leben. Lasst uns diese unveränderliche Liebe kultivieren, unabhängig davon wo ihr seid oder ich sein mag. Es ist nicht wahr, dass diese Liebe nur dann existiert wenn ich euch physisch nahe bin. Versucht zu verstehen wie rein und heilig diese Liebe ist. Mein Leben wird von meinen Gedanken an euch und den wahren Bindungen eurer reinen Zuneigung gelenkt, was dazu führt, dass wir einander nie vergessen. Mein Geist kann es nicht ertragen euren harschen Worten zuzuhören, auch wenn ihr sie nur im Spass sagt. Ich bin immer glücklich irgendwelche Probleme, mit denen ihr konfrontiert seid, zu lösen, indem ich sie als meine eigenen betrachte! Das ist die wirkliche Zuneigung zwischen uns. Dies ist eine dauerhafte Liebe, nicht wahr? Auch wenn ihr nicht fähig seid, euch das unvergängliche Vertrauen, das ich in euch habe, vorzustellen, besteht mein Vertrauen in euch weiterhin fort, trotz aller Schwierigkeiten, denen ich begegne. Mein Vertrauen in euch ist unerschütterlich. Auch wenn ihr euer Leben führt ohne auf meinen Rat zu hören und kein Vertrauen darauf habt, bleibt, was mich betrifft, mein Glaube an euch gleich. Wenn ihr mich verstehen würdet, wäret ihr glücklich. Warum habt ihr es nicht geschafft mich zu verstehen? Was habe ich falsch gemacht, dass solche Zweifel in euren Geist gedrungen sind? Habt ihr auf Geschwätz gehört und daraus falsche Schlüsse gezogen? Warum hört ihr auf das Geschwätz anderer Leute und versagt dabei mich zu verstehen? Auch stellt ihr euch jetzt vor, dass ich versuchen werde Fehler bei euch zu finden; ihr seid misstrauisch weil ihr anderen zugehört habt und haltet in eurem Geist an einem falschen Eindruck von mir fest. Habt ihr euch je gefragt ob euer Misstrauen gut begründet ist oder nicht? Trotz eures Misstrauens zweifle ich nicht an euch. Obwohl ihr Fehler macht und nicht versteht, vergebe ich euch immer alle Fehler. Ich vergebe euch und trotzdem seid ihr immer noch wütend auf mich, warum? Ihr realisiert nicht wie mein Herz leidet wegen eurer unvernünftigen, von eurer Wut angeschürten Handlungen. 9 Prema Ananda Vahini SEPTEMBER 2015 Deswegen habt ihr kein Vertrauen in mich. Ist das nicht ein ernsthafter Fehler und eine unglückliche Situation für euch? Wenn ihr Liebe und Zuneigung für mich habt, aber an den negativen Eigenschaften von Verwirrung, Misstrauen, Wut und Zweifel festhaltet, dann werdet ihr ein Leben ohne Frieden und voller Leid leben. Ich werde dann auch leiden wegen eurer Liebe und Zuneigung. Wir können unsere Liebe jedermann zeigen; Liebe ist etwas das man immer mag und akzeptiert. Allerdings kann es euch Leiden bringen die falsche Person zu lieben. Überlegt also gut und seid glücklich zu lieben. Lasst uns jetzt darüber nachdenken, wie man Vertrauen und Glauben etablieren kann. Vertrauen ist etwas, das zwischen Eltern, Kindern, Verwandten und Freunden vorhanden sein sollte. Glaube ist wichtig für unser Leben, um voranzukommen. Wir müssen vertrauen und Glauben haben an die Erziehung die wir erhalten; wir sollten vertrauen und an den Beruf glauben den wir ausüben; der Ehemann sollte an seine Ehefrau glauben und totales Vertrauen in sie haben; die Ehefrau sollte an ihren Ehemann glauben und totales Vertrauen in ihn haben; Freunde sollten einander vertrauen und gegenseitiges Vertrauen haben. Wir müssen nicht nur unser Leben auf der Grundlage von Vertrauen und Glauben führen, auch der Planet Erde braucht Vertrauen um sich innerhalb des Raums vom Universum zu drehen. Wir leben alle auf der Erde danke der Schwerkraft, die auch eine Form von Glauben ist. Wir sollten immer diese drei Eigenschaften haben – Zuneigung, wahre Liebe und Vertrauen. Wenn ihr diese Qualitäten dauerhaft in euch verankert habt, dann wird euer Leben immer mit Glückseligkeit erfüllt sein. Wenn ihr Vertrauen und Glauben habt, ob es zwischen Ehemann und Ehefrau, zwischen Brüdern und Schwestern oder unter Verwandten oder Freunden, dann wird die Beziehung dauerhaft sein. Lasst uns versuchen mit der göttlichen Gnade des Einen Höchsten zu leben, ein Leben erfüllt von wahrer Liebe, Zuneigung und Vertrauen. Gibt es irgendeinen grösseren Reichtum als der Besitz dieser göttlichen Eigenschaften? Sechs Eigenschaften werben um einen Platz in unserem Geist; Gebt den guten Eigenschaften Raum um im Leben voranzukommen; Verankert Zuneigung, Vertrauen und wahre Liebe in euch drinnen. Sperrt eure Wut und euer Misstrauen weg, Indem ihr den Schlüssel der klaren Erkenntnis und Weisheit benutzt; Lernt ein Leben in Frieden zu führen! 10 Prema Ananda Vahini SEPTEMBER 2015 Swamijis junge Jahre Dies ist eine kleine Serie, in der Geschichten über Swamijis Kindheitstage und frühen Jugendjahre vorgestellt werden. In diesem Monat spricht Swamiji darüber, wie es dazu kam, dass er realisierte, dass er anders war als die übrigen Kinder. Bis ich vierzehn Jahre alt war, war ich sehr gut in der Schule geworden, aber zu jener Zeit begann ich tiefe spirituelle Selbsterforschung und verlor das Interesse an der Schule. Allmählich wurde ich der Letzte in der Klasse. Die Lehrer konnten nicht verstehen was mit mir geschah und fragten sich ob ich krank sei. Ich fand es auch schwierig mich selbst zu verstehen. Ich hatte immer tief drinnen nach der Quelle der Kraft gesucht. Ich versuchte mit meinem Vater darüber zu sprechen, aber er dachte ich würde Dinge aus seinem Laden stehlen anstatt sie zu materialisieren und er schlug mich sehr stark. Ich fragte einen meiner Onkel und bekam die gleiche Behandlung. Selbst mein ältester Onkel wollte meine Kräfte nicht sehen und so entschloss ich mich nicht mehr darüber zu sprechen. Etwas später lud mich ein Freund zu sich nach Hause zum Abendessen ein. Er hatte seinen Eltern von den Kräften erzählt und sie dachten ich müsste sehr religiös und heilig sein. Sie hatten vegetarisches Essen für mich gekocht. Meinem Freund tat es leid, weil ich ihn gebeten hatte Huhn mit Reis zu machen. Also kam er kurz vor dem Essen heimlich und versteckte ein Ei in meinem Reis.1 Ich sprach ein Gebet weil sie es alle zu erwarten schienen. Als ich zu essen begann, entdeckte ich, dass sich das Ei in ein Stück Jaggery (brauner Rohzucker) verwandelt hatte! Ich muss schockiert ausgesehen haben, denn alle fragten mich was los sei. “Mmm...als ich betete verwandelte sich der Reis in süssen Pongalreis !”2 log ich. Jetzt schwitzte ich reichlich weil ich gelogen hatte. Dann bat mich die ganze Familie um Pongal als Prasadam. Was sollte ich jetzt tun? Ich betete schnell: „Oh Gott, bitte verwandle den Reis in süssen Pongal“, und er verwandelte sich. Ich war wirklich in Panik wegen meiner Lüge doch irgendwie hatte mich die Kraft gerettet. Diese Ereignisse und viele andere wie diese brachten mich dazu, sehr tief über mein Leben nachzudenken. Langsam entwickelte ich starke Fähigkeiten zu wissen was andere denken, und ich konnte in ihre Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft schauen. Ich pflegte zu beten und ihre Schmerzen verschwanden. Vibhuti, Kumkum und Sandelholz begann aus meinen Fingern zu strömen, wenn ich an das Göttliche dachte. Zuweilen verlor ich das Körperbewusstsein und fiel hin. Sie mussten mich in einem Auto von der Schule nach Hause bringen. In jenen Momenten fühlte ich mich wie in Gottes Schoss und war erfüllt von Freude. Manchmal schien es als würde ich mich zweiteilen und ich befand mich gleichzeitig an zwei verschiedenen Orten. 1 Generell wird erwartet, dass religiöse Hindus weder Fleisch noch Eier essen. 2 Süsser Pongal ist Reis der traditionell mit Ghee, Jaggery, Nüssen und Rosinen zubereitet wird. 11 Prema Ananda Vahini SEPTEMBER 2015 Die erste Materialisation einer Statue Erzählt von Chitrangani In Matale, Sri Lanka, 1978 In der Nähe der Gandhi Memorial Halle in Matale, Sri Lanka, Swamijis erstem Aschram, lebte ein paar Minuten davon entfernt ein Mann, der ein leidenschaftlicher Devotee von Krishna war. Er hiess Padmanathan, war gegen Fünfzig und ein pensionierter Bahnhofsvorsteher. Zu einer bestimmten Zeit begann Mr. Padmanathan der Gandhi Halle regelmässige Besuche abzustatten, um sich mit Swamiji zu treffen. Obwohl er ein feiner Mann war, trank er gewöhnlich täglich. Es kam nicht überraschend, dass Swami ihm als erstes riet, mit dem Alkohol trinken aufzuhören. Er beharrte darauf, er könnte mit dieser Angewohnheit nicht aufhören und so materialisierte Swami Vibhuti für ihn und sagte, er solle täglich etwas von diesem Vibhuti mit Wasser nehmen. Danach gelang es ihm, seine Trinkergewohnheit schrittweise zu beenden. Mr. Padmanathan kam oft zur Gandhi Hall, um beim Blumenpflücken für die frühe Morgenpooja zu helfen, den Pooja- und Bhajan-Sitzungen beizuwohnen, mit Swamiji zu reden und seinen Satsangs zuzuhören. Er besuchte auch die jährlichen Mahashivaratris. Irgendwann nach Mahashivratri 1978, als Swamiji einen Satsang hielt, erklärte Swamiji allen Anwesenden, dass Mr. Padmanathan während eines privaten Interviews Folgendes zu ihm gesagt hatte: “Swami verhält sich wie Krishna, aber jedes Mal an Mahashivaratri bringt er Lingams hervor, die Shiva symbolisieren. So, jetzt kommt Krishna Jayanti, was wirst du tun? Kannst du vielleicht eine Krishna Statue manifestieren?” Swami erzählte weiter, dass er dem zugestimmt hatte und entschied, dass er eine Krishna Statue am Tag von Krishna Jayanti materialisieren würde. Dann sagte er allen, so viele Blumen wie sie nur sammeln könnten mitzubringen, wenn sie zur Krishna Jayanti Feier kämen und sagte, dass der Berg der gesammelten Blumen über die Grösse der Statue entscheiden würde. In jenen Tagen materialisierte Swami gewöhnlich meistens Vibhuti und an speziellen Tagen auch Sandelholz. Auf Bitten der Devotees materialisierte er manchmal andere Dinge, aber meines Wissens nach hatte er nie zuvor eine Statue einer Gottheit materialisiert. Und zu jener Zeit war das grosse Wunder natürlich die Geburt der Lingams. Jedoch, immer wenn Swami mit den privaten Interviews fertig war, beendete er sie, indem er dreimal laut den Namen von Krishna rief. Jetzt fragte dieser Devotee, wie es möglich war, dass Swami, der sich wie Krishna benahm, auch Lingams gebären konnte. 12 Prema Ananda Vahini SEPTEMBER 2015 Bald war Krishna Jayanti und die Gandhi Halle war brechend voll mit ungefähr 300 bis 500 Menschen. Viele hatten Blumen mitgebracht, die alle rechtzeitig in Blumenkörben gesammelt worden waren. Dann wählte Swami eine Anzahl achtbarer, gebildeter, älterer Leute aus und teilte sie in sechs oder sieben Gruppen von je vier Leuten ein. Diese Gruppen instruierte er dann, je einen der Körbe zu nehmen und abwechselnd auf der Bühne zu sitzen und die gesammelten Blumen zu offerieren, indem sie sie auf einen Haufen auf dem Fussboden stapelten, während alle ‘Om Namo Narayanaya’ sangen. Wenn der Blumenkorb einer Gruppe geleert war, kam die nächste Vierergruppe mit ihrem Korb auf die Bühne, offerierte die Blumen und fügte sie dem Haufen zu. Nach mehreren Stunden, gegen 1 Uhr in der Früh, kehrte Swami zurück, frisch gebadet und nur mit einem Tuch um seine Taille geschlungen. Er schritt auf die Bühne. Er streckte seine Hand in den Blumenhaufen und im selben Moment sah ich ein grosses Licht von oben kommen, das geradewegs in die Blumen fiel, wo seine Hand war! Die ganze Halle hallte jetzt nach mit dem andächtigen Singen des ‘Om Namo Narayana’. Die mit Blumengirlanden geschmückte Statue von Krishna Die einzige andere Person auf der Bühne mit Swami war der Priester vom Mariamman Tempel in Matale. Ich stand nahe dabei und konnte sehen, dass Swamis Körper zitterte, als er seinen Arm anhob und jetzt mit einer Krishna Statue in der Hand hielt. Alle begannen zu schreien, zu weinen und zu tanzen. Es war eine ziemlich schwere Statue, exakt von der Höhe des gesammelten Blumenhaufens. Aber die Krishna Statue hatte keine Flöte und Mr. Padmanathan erwähnte das etwas später zu Swami. Er meinte, er glaube nicht, dass es nett sei, dass Krishna keine Flöte hätte. Swami fragte ihn ob er eine Flöte wünschte und natürlich erwiderte Padmanathan “Ja!” Dann fragte er Swami: “Du sagst Krishna und Shiva sind derselbe, Swamiji, aber wie ist das möglich? Meiner Meinung nach sind sie verschieden.” Swami antwortete: “Gottes Gnade ist immer dieselbe. Gott ist eins; es gibt keinen Unterschied zwischen den Gottheiten, es gibt nur verschiedene Wege. Ich werde dir zeigen, dass sie alle gleich sind. So, du sagst, du möchtest eine Flöte?” Swami wies ihn dann an, Krishna im Mulastahnam (innerstes Heiligtum des Tempels) eine Woche lang einzuschliessen und die Türen zu verschliessen, indem er sie zunagelte. Gemäss dieser Anweisung wurde Krishna dort aufgestellt und die Türen des Mulasthanam wurden zugenagelt. Sieben Tage lang zündeten wir die Lampe an und sangen Bhajans vor diesen verschlossenen Türen. Mr. Padmanathan kam jeden Tag, aber bald wurde er ungeduldig und begann seine Beunruhigung auszudrücken, dass Krishna drinnen eingesperrt war und er ihn nicht verehren konnte. Er flehte Swami an, die Türen zu öffnen, aber Swami sagte ihm: “Nein, warte, du willst eine Flöte, nicht wahr?” Nachdem die Woche vorüber war, sagte Swami zu Mr. Padmanathan, dass er jetzt gehen und die Türen öffnen könnte, 13 Prema Ananda Vahini SEPTEMBER 2015 aber dass er das zusammen mit ihm tun wollte. Ein paar andere Leute einschliesslich mir selbst waren auch anwesend, als die Nägel entfernt wurden. Swami betrat gemeinsam mit Mr. Padmanathan das Mulasthanam, um Krishna zu sehen. Dort fanden sie die Statue vollständig bedeckt mit einer Schicht Vibhuti und jetzt hielt Krishna auch eine Flöte. Vibhuti wird auch heilige Asche genannt und ist mit Shiva verbunden. Sobald Mr. Padmanathan dies sah, brach er in Tränen aus. “Warum weinst du?” fragte Swami. Unter Schluchzen sagte Mr. Padmanathan: “Du sagtest mir, dass alle Gottheiten gleich sind; oh Swami, ich bin so töricht, sie sind alle gleich!” Swami, der sich jetzt hinsetzte, sah ihn liebevoll an und lachte. Auf diese Weise zeigte ihm Swami, dass Krishna und Shiva ein und derselbe sind. Tatsächlich war Krishna mit so viel Vibhuti bedeckt, dass man ihn kaum erkennen konnte. Ich für mein Teil verstand nicht sofort den Grund für das Vibhuti, aber natürlich war das die Antwort auf Mr. Padmanathans Frage. Gottes Kraft und Energie ist eins, sie nimmt nur verschiedene Gestalt an. Danach hatte Mr. Padmanathan keine weiteren Fragen; er war zufrieden gestellt. Seine Verwirrung über Swami, der sich wie Krishna benahm und Lingams gebar, hatte sich zerstreut, und sein Zweifel war die Ursache für die erste Materialisation einer Statue durch Swami, indem er Blumen benutzte. Viele andere Materialisationen von Statuen sollten darauf folgen! JAI PREMA SHANTI! Die Gandhi Halle in Matale, Sri Lanka, wo sich das Wunder der Materialisation der Krishna Statue am 27. August 1978 ereignete. Die Poobalakrishna Statue war ungefähr 22 inch (ca.56 cm) hoch als sie materialisiert wurde. 14 Prema Ananda Vahini SEPTEMBER 2015 Heute residiert diese Poobalakrishna Statue in einem neu erbauten Tempel in Puliyankulam im Norden Sri Lanka. Swamiji als Krishna Von Mr. Sivakumaran Der verstorbene Mr. K. war ein sehr lieber Freund meiner Familie und er besuchte uns oft. Er erzählte uns gern davon, wie er Swamiji als Krishna sah, und er begann die Geschichte immer damit, wie er Swamiji wiederholt anflehte, ihm doch bitte sein wahres Selbst zu enthüllen. An diesem besonderen Tag hatte Swamiji Mr. K., seine Frau und ihre Tochter zu einem Satsang eingeladen. Während Swamiji redete, sah Mr. K. plötzlich die Verwandlung von Swamiji – von der Taille an aufwärts – in die Gestalt von Krishna. Verblüfft und überrascht von dieser Transformation stiess er seine Frau an, um sie zu fragen, ob sie auch sah, was er sah, aber sie schob ihn beiseite und hörte weiterhin Swamiji zu. Es war klar, dass sie nicht dasselbe sah. Mr. K. war so übermannt von dieser Vision von Krishna, dass er sehr heftiges Herzklopfen verspürte. Das Herzrasen ging weiter und am Ende des Satsangs ging Swamiji zu ihm rüber und legte ihm seine Hände auf die Brust. Swamiji bat Mr. K.s Frau, einen Becher heisse Milch zu holen und nachdem ihr Mann die Milch getrunken hatte, hörte das Herzrasen auf. Nachdem er dieses Wunder gesehen hatte, hegte Mr. K. Bedenken, sich Swamiji zu sehr zu nähern und hielt eine respektvolle Distanz. Swamiji bemerkte das und schalt ihn liebevoll: “Deshalb möchte ich mein wahres Selbst nicht euch allen enthüllen, weil ihr es vermeiden würdet, mir nahe zu kommen!” Unermüdlich beendete Mr. K. seine Geschichte, indem er uns dazu aufrief nie eine Gelegenheit zu versäumen, diesem göttlichen Wesen nahe sein zu können! Jai Prema Shanti! 15 Prema Ananda Vahini SEPTEMBER 2015 Prema Nature Sambrani Räucherwerk Sambrani ist ein traditionelles Räuchermittel, das aus dem aromatischen und wohltuenden Harz oder auch Pflanzengummi von den Bäumen der Gattung Boswellia geerntet wird – dieses Harz ist auch als Weihrauch bekannt. Sambrani wird entweder auf heisse Kohle gestreut oder ist erhältlich in kleinen ‘dhoops’ oder Blöcken, die in Brand gesetzt werden, sein Rauch schwebt dann umher und reinigt die Atmosphäre und vermittelt einen wunderbaren Wohlgeruch. Es produziert einen dickeren Rauch als andere Räuchermittel, was es hilfreicher macht, die Umgebung zu reinigen. Seine feine Energie schafft eine reine, positive und göttliche Atmosphäre. Es ist ein grossartiges Geschenk der Natur und hilft, die Umgebung von negativen Energien zu befreien. Im Aschram bereiten wir Sambrani Blöcke auf völlig natürliche Weise zu. Wir beginnen mit einer Mischung von kristallisiertem Harz oder Pflanzengummi (Foto 1), das zu Pulver gemacht wurde. Dazu geben wir getrocknete Blumen aus den Girlanden, die Swamijis Samadhi Lingam oder anderen Gottheiten im Aschram dargeboten wurden, ein paar spezielle Kräuter (Foto 2) und auch etwas Kuhdung. Die Zugabe von weissen Hennablumen gibt dem Sambrani einen extra feinen Wohlgeruch. Alle diese getrockneten Zutaten kommen in eine Zerkleinerungsmaschine (Foto 3) und nun haben wir ein Pulver, dem wir eine kleine Menge Wasser hinzufügen, gerade so viel, bis die Substanz leicht in kleine zylindrische Blöcke geformt werden kann (Foto 4). Wenn die Sambrani Blöcke erst mal richtig getrocknet sind, sind sie fertig zum Gebrauch (Foto 5). Der Sambrani gibt einen feinen Geruch ab und brennt gut, indem er einen dicken Rauch produziert (Foto 6). Sie sind völlig natürlich und enthalten keinerlei chemisches Parfüm. 16 Prema Ananda Vahini SEPTEMBER 2015 Prema Sadhana “Praktiziert Selbst-Erforschung um Selbst-Realisation zu erreichen.” Swami Premananda Die Sadhana der Selbst-Erforschung Es ist unsere übliche Tendenz alles zu hinterfragen. Unermüdlich untersuchen und beurteilen wir alle Arten von praktischen Angelegenheiten, um zu entscheiden ob sie richtig oder falsch sind. Diese Art von erforschender Mentalität kann uns in weltlichen Dingen eine grosse Hilfe sein. Doch in dieser monatlichen Botschaft möchte ich zu meinen Kindern und Devotees über eine Methode sprechen, die uns hilft uns selbst zu erforschen. Heutzutage entwickeln wir Hass und Wut untereinander und werden dadurch nutzlos für unsere Gesellschaft und für unsere Beziehungen untereinander. Der Grund dafür ist, dass es uns nicht gelungen ist, wenn auch nur kurzzeitig, eine ehrliche Erforschung unseres inneren Selbst, unserer eigenen Gedanken und Handlungen zu unternehmen. Es gibt ein Sprichwort auf Tamil das besagt: Selbst eine Krähe denkt dass ihr Junges golden ist. In gleicher Weise anerkennen wir unsere eigenen Fehler nicht. Wenn immer unser Gewissen uns aufzeigt, dass etwas falsch ist, werden wir versuchen irgendeinen Beweis dafür zu finden, dass es richtig ist. Alle ziehen es vor zu denken dass sie Recht haben, und wenn unser Gewissen uns dazu bringt zu realisieren, dass etwas nicht richtig ist, versuchen wir es zu rechtfertigen, um uns selbst recht zu geben. Auch wenn wir uns selbst betrügen indem wir in Handlungen involviert werden, die gegen unser Gewissen gehen, wird unser Gewissen sich zurücklehnen und lachen und Zeuge unserer falschen Handlungen sein. Trotz der Unterschiede unter den Völkern dieser Welt – in Farbe, Kultur, Sprache und Tradition – Gott betrachtet sie alle als Kinder der einen Mutter. Deshalb hat Gott uns allen fünf Sinne, Gefühle und Bedürfnisse gegeben. Was auch immer unsere Unterschiede sein mögen, kein menschliches Wesen kann ohne Wasser, Luft und Erde in dieser Welt leben. Das Gleiche kann man vom Geist sagen. Ohne 17 Prema Ananda Vahini SEPTEMBER 2015 Geist kann es kein menschliches Wesen geben. Um diesen Geist rein zu halten, ist es sehr wesentlich, dass wir Selbst-Erforschung betreiben. Um das zu tun müssen wir uns zuerst vorbereiten und danach sollten wir regelmässig üben. Um falsche Taten zu begehen die dem menschlichen Leben schädlich sind, wird der Verstand schnell funktionieren und diese Untat kompetent ausführen. Gleichzeitig wird der Verstand wenig Interesse daran zeigen, gute Taten zu vollbringen und an Wege zu denken, die zu Gott führen. Dafür funktioniert der Verstand langsam und nur halbherzig. Das Gewissen ist der hohe Richter, der entscheidet ob eine Handlung gut oder schlecht ist, und wir sollten sein Gericht nutzen um die Handlungen des Verstandes zu untersuchen. Unser Gewissen wird das richtige Urteil fällen und wenn der Verstand dieses Urteil akzeptiert und sich dementsprechend verhält, dann wird er zu einem Führer, der uns zum Universellen Licht, zum Göttlichen führt. Überlegt gut – eine Person mit einem Verstand der danach trachtet eine böse Tat zu begehen ist dazu gezwungen tausend Lügen zu erzählen. Eine Person mit einem Geist der danach strebt eine gute Tat auszuführen, muss tausend Wahrheiten erzählen. Ein Geist der Böses wählt oder wünscht wird sicherlich leiden. Aber der Geist der die Wahrheit wählt oder wünscht, wird bestimmt leben. Wenn ihr SelbstErforschung praktiziert, werdet ihr viel gewinnen, und das Leben jener die zwischen dem Positiven und Negativen unterscheiden wird der Welt als Beispiel dienen. Es gibt Menschen die zu grossen Weisen wurden und doch niemals zur Schule gingen. Wie? Sie praktizierten Selbst-Erforschung indem sie über ihre Gedanken und ihr Verhalten im weltlichen Leben reflektiert haben. Die Erfahrung die sie dadurch erhielten, stiess sie vorwärts in einen erleuchteten Zustand. Betrachtet das nächste Beispiel. Ein Wissenschaftler, der einem begabten Töpfer bei der Arbeit zuschaut, sollte dessen Talent anerkennen. Es wäre falsch wenn der Wissenschaftler stattdessen nur denkt er sei ein grosser Wissenschaftler. Jede einzelne Person ist von grossem Wert und ist auf seine eigene individuelle Art grossartig. Gott lebt in allen Wesen als Shiva und in allen Körpern als Shakti. Deshalb wird unser Selbst-Stolz schnell dahin schwinden wenn wir einmal zum richtigen Schluss gekommen sind, dass alle Völker aller Länder und alle Lebewesen eins sind. Der Geist der keine Selbst-Erforschung betreibt ist wie ein verdunkelter Raum. Zündet die Lampe der Wahrheit an indem ihr Selbst-Erforschung praktiziert. Lebt wahrhaftig! Sprecht die Wahrheit! Jai Prema Shanti!