Ausgewählt
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Ausgewählt Entwicklungshilfeprojekte Die kolumbianische Regierung beantragt das Projekt „Gesundheitsversorgung in Cúcuta“ bei der Bundesregierung. Bessere Lebensbedingungen für die Slums – Kolumbien Cúcuta Bogotá Äquator ➔ Menschen in den Slums nehmen ihr Schicksal in die eigene Hand Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) prüft den Antrag. südl. Wendekreis 1400 km 1 Kolumbien 2 Lebensbedingungen in Cúcuta und Los Patios (500 000 Einw.) 5 Gemeinsame Anlage von Hausgärten Nach einem positiven Prüfbericht beauftragt das BMZ die GTZ mit der Durchführung, stellt 5 Mio. Euro bereit und überwacht die Abwicklung des Projektes. ➔ Grundbedürfnisse nicht befriedigt bei 45% der Einwohner, das heißt zum Beispiel: – baufällige Hütten – keine Toilette – sehr unregelmäßige Wasserversorgung mit Tankwagen – hohe Kindersterblichkeit Doch nun führt die deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) ein Projekt zur Basis-Gesundheitsversorgung durch. Es soll die Lage von 200 000 Menschen am Stadtrand von Cúcuta und Los Patios verbessern. Da vor allem die Frauen in Kolumbien für die Gesundheit der Familie verantwortlich sind, richtet sich das Projekt besonders an sie. Mütter werden über Gesundheitsfragen aufgeklärt. Kinder lernen in Schulen und Kindergärten das Einmaleins der Hygiene. Gemeinschaftsapotheken entstanden, die Medikamente können nun im Großhandel günstig eingekauft werden. Hausgärten ermöglichen nicht nur eine bessere Ernährung, sondern verschaffen den Frauen auch ein kleines Einkommen durch den Verkauf von Gemüse und Obst. Latrinen und Kanäle wurden gebaut, die Müllentsorgung organisiert. Juanito, der 18-jährige Sohn von Virginia, gründete mit anderen Jugendlichen ein Kleinstunternehmen zur Abfallentsorgung. Auf Handkarren sammeln sie den Hausmüll ein. So werden in den Armenvierteln die Lebensbedingungen verbessert und die Arbeitslosigkeit geht zurück. (nach: Enrique Delgado Aguilar, in: Badisches Tagblatt) Das BMZ beauftragt die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) die Durchführbarkeit des Projektes in Kolumbien zu überprüfen. ➔ 0 2157 E ➔ „Jetzt brauche ich keine Angst mehr zu haben, dass eines meiner Kinder an Cholera sterben könnte“, sagt Virginia Hurtado. Die Frau wohnt in einem Armenviertel von Cúcuta. Sie weiß noch, wie es war, als sich vor ihrer Holzhütte Abfallberge türmten: keine Müllentsorgung, keine Kanalisation. In der Gesundheitsstation des Viertels gab es keine Ärzte, nur Krankenschwestern, Medikamente waren fast unbezahlbar. „Unerträglich“, sagt Virginia, „und überall Gewalt.“ 6 Gesundheitserziehung Die GTZ – entsendet Experten nach Cúcuta, – bildet kolumbianische Fachkräfte aus, – finanziert und beschafft die technische Ausstattung, – baut und renoviert in Zusammenarbeit mit dem kolumbianischen Gesundheitsdienst Gesundheitszentren, – richtet einen Fonds (Kreditkonto) ein, aus dem die Menschen zu günstigen Bedingungen Geld leihen können (z. B. für Sanitärinstallationen, Müllkarren, Wasserleitungen), – übernimmt die Planung, Steuerung und Kontrolle des Projektes. AUFGABEN 1 Beschreibe die Maßnahmen des Projektes. 2 Erkläre, inwieweit das Projekt der Grundbedürfnisbefriedigung dient und als Hilfe zur Selbsthilfe bezeichnet werden kann. 3 3 Fehlende Abwasserkanalisation 122 4 Badende Kinder im Trinkwassertank 7 Die sanitären Anlagen vor und nach dem Projekt „Den Frauen kommt in unserem Projekt eine große Bedeutung zu.“ Erläutere diesen Satz eines GTZ-Mitarbeiters. 123