Im Dschungel der Gesundheitsinformationen: gut
Transcription
Im Dschungel der Gesundheitsinformationen: gut
Wenn Sie sich über das Internet informieren möchten, werden Sie sehr schnell merken, dass die Bandbreite an Informationen sehr vielfältig und die Identifizierung von „richtigen“ Informationen schwierig ist. So gibt es inzwischen Suchmaschinen, z.B. medisuch.de, die wie andere Suchmaschinen funktionieren, aber hier ihren Fokus bei der Recherche möglichst auf „gute“ Gesundheitsinformationen legen. Nutzer/-innen des Internets können sich hier zunächst an Qualitätssiegeln von Informationsanbietern wie beispielsweise HON, AFGIS und TÜV orientieren. Diese weisen darauf hin, dass formale Kriterien, Datenschutz und Datensicherheit erfüllt sind. Um die Seriosität der Informationen besser bewerten zu können, achten Sie bitte darauf wer der Betreiber des jeweiligen Ratgebers oder Portals ist. Quellenhinweise und Links Telefon: 0800 45 40 250** Ein medizinisches Fachteam hat immer Sprechstunde und keine Wartezeiten. Rund um die Uhr, und das an 7 Tagen in der Woche * Näheres zum Teledoktor finden Sie unter www.barmer-gek.de. **Anrufe aus dem deutschen Fest- und Mobilfunknetz sind für Sie kostenfrei! Impressum Bundesministerium für Gesundheit (BMG), Bundesministerium für Justiz: Patientenrechte in Deutschland. Leitfaden für Patientinnen/Patienten und Ärztinnen/Ärzte, Berlin 2007. Klemperer, D. et al.: Gute Praxis Gesundheitsinformation (GPGI). Zeitschrift für Evidenz, Fortbildung und Qualität im Gesundheitswesen (ZEFQ), München 2010, S. 66-68. Sänger, S. et al.: Manual Patienteninformation, Empfehlungen zur Erstellung evidenzbasierter Patienteninformationen, ÄZQ, Band 25, 2006. Steckelberg, A. et al.: Kriterien für evidenzbasierte Patienteninformationen, Zeitschrift ärztliche Fortbildung und Qualität im Gesundheitswesen, München 2005, S. 343-351. www.afgis.de www.awmf.de www.aezq.de www.datenschutz.de www.dnebm.de www.discern.de BARMER GEK Teledoktor * www.elsevier.de/zefq www.hon.de www.medien-doktor.de www.medisuch.de www.tuev.de www2.chochrane.org Herausgeber: Text und Redaktion: Grafik: BARMER GEK 42271 Wuppertal Dipl.-Soz.-Wiss. Petra Kellermann-Mühlhoff Frank W. Koch Büro für Kommunikation Alle Angaben wurden sorgfältig zusammengetragen und geprüft. Dennoch ist es möglich, dass Inhalte nicht mehr aktuell sind. Bitte haben Sie deshalb Verständnis, dass wir für die Vollständigkeit und Richtigkeit des Inhalts keine Gewähr übernehmen können. Fotos: Fotolia ©BARMER GEK September 2011 Im Dschungel der Gesundheitsinformationen: gut informiert entscheiden Unüberschaubare Informationsflut Bewertungskriterien für „gute“ Informationen Weitere Bewertungskriterien für „gute“ Online-Informationen Im Fernsehen, im Internet, in Zeitschriften und in Medien z.B. von Krankenkassen finden wir eine Vielzahl von Informationen zu Krankheiten, Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge und Behandlung. Wie erkennen wir aber, ob diese Informationen richtig oder falsch sind? Denn manchmal schleichen sich einfach Fehler ein, oder aber die Informationen sind interessengelenkt. Folgende formale Aspekte helfen Ihnen, die Informationen besser zu bewerten: Datenschutz und Datensicherheit Im Leitfaden „Patientenrechte in Deutschland“ hat das Bundesministerium für Gesundheit das Recht der Bürgerinnen und Bürger auf umfassende Informationen zu Fragen, die ihre Gesundheit und Krankheit betreffen, festgehalten. Um Sie darin zu unterstützen, aus der Vielfalt der Gesundheitsinformationen die „richtigen“, d. h. nach aktuellem Erkenntnisstand wissenschaftlich belegten Informationen herauszufinden, haben wir dieses Informationsblatt erstellt. Es richtet sich an all jene, die sich intensiv um ihre Gesundheit kümmern und viel in Printmedien oder im Internet lesen und recherchieren. Was ist eine gute Gesundheitsinformation? Es gibt Bewertungskriterien, anhand derer die Qualität der Informationen deutlich wird. Das Deutsche Netzwerk für evidenzbasierte Medizin (DNeM) und das Ärztliche Zentrum für Qualitätssicherung (ÄZQ) haben einen wichtigen Beitrag dazu geleistet. Dieses Informationsblatt enthält viele Tipps, mit deren Hilfe Sie beurteilen können, ob die Informationen in Printmedien bzw. im Internet seriös sind. �Schauen Sie doch einfach einmal auf folgende Internetseiten: www.aezq.de und www.dnebm.de oder auch auf die Seite www.datenschutz.de Ist die Autorenschaft und deren Qualifikation erkennbar? ■ Ist das Erstellungsdatum aufgeführt? ■ Wurde auf Interessenkonflikte der Autoren und Heraus geber hingewiesen, bzw. wurden diese ausgeschlossen? ■ Werden Adressen z.B. von Selbsthilfegruppen oder anderen Organisationen genannt? ■ Werden die Ziele und die Zielgruppe der Publikation genannt? ■ Ist der Text laienverständlich und übersichtlich aufgebaut? ■ Werden die Literaturquellen genannt, auf die sich die Inhalte beziehen? ■ Inhaltliche Beurteilung von Informationen zur Gesundheitsvorsorge und Früherkennung: Gehört die Maßnahme zum Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV)? ■ Wird die Wirkungsweise bzw. das Ziel der Maßnahme beschrieben? ■ Wird bei Früherkennungsmaßnahmen darauf hingewiesen, ob es wirksame Behandlungsmöglichkeiten gibt? ■ Informationen zu Behandlungsmethoden, diagnostischen Verfahren und Screeningmaßnahmen sollten folgenden Fragen nachgehen: Welche Ziele werden mit der Behandlung verfolgt? Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? ■ Gehört die Behandlung zum Leistungskatalog der GKV? ■ Was passiert, wenn die Behandlung bzw. Maßnahme nicht durchgeführt wird? ■ Gibt es Behandlungsalternativen? ■ Werden Nutzen und Risiken einander gegenübergestellt? ■ Werden Wahrscheinlichkeiten für falsch negative/ falsch positive Ergebnisse erwähnt? ■ Werden medizinische, psychosoziale oder finanzielle Folgen aufgezeigt? ■ Wird Pro und Contra diskutiert? ■ ■ Wenn Sie Gesundheitsportale nutzen, mit denen Sie Ihre Gesundheitsdaten verwalten möchten, ist es sehr wichtig, dass Sie die Geschäftsbedingungen und Hinweise zum Datenschutz und zur Datensicherheit lesen und beachten. Denken Sie daran, dass Sie regelmäßig die Sicherheits einstellungen Ihres PCs aktualisieren. ■ Machen Sie Informationen zu Ihrem Gesundheits zustand auf keinen Fall öffentlich. ■ Wichtige Hinweise zur Sicherheit im Internet finden Sie u.a. auf der Seite des deutschen Datenschutzbeauftragten. Im Vergleich zu anderen Ländern sind in Deutschland die gesetzlichen Anforderungen an den Datenschutz und die Datensicherheit sehr hoch. Allerdings gilt vor dem Hintergrund einer immer stärkeren Globalisierung im Bereich der Produktanbieter auch hier eine alte und noch immer aktuelle Redewendung aus dem 19. Jahrhundert: Trau! Schau! Wem? Qualitätssiegel Es gibt eine Vielzahl von medizinischen Ratgebern im Internet. Auch hier stellt sich – ähnlich wie bei den Printmedien – die Frage „Wie kann ich die Richtigkeit und Seriosität der Informationen überprüfen?“ Grundsätzlich können auch für elektronische Informationen die Kriterien der gedruckten Medien herangezogen werden. Allerdings sind im Falle des Internets noch spezielle Aspekte zu berücksichtigen.